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Verfahren und Vorrichtung zum Uberziehen des Halses von Flaschen mit
einer Metallfolie, insbesondere mit einem spitzen Teil
1 )ie Erfindung betrifft ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Überziehen des Halses und der Mündung von Flaschen
mit einer Metallfolie, insbesondere solcher mit einem spitzen Teil.
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Um 11 lascllen, in denen Getränke feilgel) oten werden, eine besonders
gefällige Ausstattung zu geben. ist es üblich geworden, Hals und Mündung der lasche
mit einer Metallfolie zu überiehen.
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Eine in dieser ITinsicllt neuartige Flaschenausstattung kennzeichnet
sich durch einen gegen das Etikett der Flasche speisenden spitzen Folienteil.
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1 )as Aufbringen einer derartigen spitzen Folie auf den Flaschenhals
ist jedoch schwierig und wird deshalb l>is heute Iiocli von Hand ausgeführt.
Das schöne Ausschen einer so ausgestatteten Flasche hängt al,er von der genauigkeit,
Zuverlässigkeit und Aufmerksamkeit des Arbeiters ab. Diese Handarbeit erfordert
einen erheblichen Zeit- und damit Lohnaufwand.
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Die Erfindung bezweckt, die Mängel des Anbringens der Folie von Hand
zu beseitigen und ein Verfahren zu schaffen, durch welches maschinell das aufbringen
der Folie schnell, zuverlässig und genau und auch hygienisch einwandfrei erfolgt.
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Es ist zwar bereits eine maschine zum Überziehen von Hals und Mündung
einer Flasche mit einer Metallfolie bekanntgeworden, jedoch nur in der Ausführung,
daß die Maschine von einer Bandrolle ein rechteckiges Blättchen abschneidet und
es als solches auf Hals und Mündung der Flasche derart aufbringt, daß die untere
Begrenzungslinie der Folie ein Kreis ist. Abgesehen davon, daß die bekannte Maschine
ein Aufbringen der Folie mit der Spitze nach unten nicht gestattet,
erfordert
sie außerdem großen Raum für ihre Aufstellung und Bedienung.
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Die Erfindung will auch hierin Abhilfe schaffen durch eine auf verhältnismäßig
kleinem Raum aufstellbare Vorrichtung von gedrångter Bauart, die außerdem das maschinelle
Aufbringen der Folie mit fertig zugeschnittenen, zur maschinellen Entnahme stapelweise
in der Maschine auf Vorrat gehaltenen Folien mit einem spitzen Teil gestattet.
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Zur Lösung dieser Aufgaben wird ein Verfahren zum Überziehen des
Halses und der Mündung von Flaschen mit einer Metallfolie, insbesondere mit einem
spitzen Teil, vorgeschlagen, welches sich der Erfindung gemäß dadurch kennzeichnet,
daß in der Vorbereitungsstufe in bekannter Weise eine an zwei Rändern mit je einem
streifenförmigen Klebstoffauftrag versehene Metallfolie mit ihrem einen beleimten
Rand längs des Flaschenhalses angedrückt und gleichzeitig teilweise um den Flaschenhals
gestrichen wird und daß in der darauffolgenden Vollendungsstufe bei, vorzugsweise
aufrecht stehender, um ihre Längsachse rotierender und gleichzeitig wandernder Flasche
der übrige, noch lose Folienteil um den Hals und oben auf die Flaschenmündung angedrückt
und glatt gestrichen wird.
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Die Erfindung sieht ferner eine Vorrichtung zum Durchführen des vorher
beschriebenen Verfahrens vor, welche sich der Erfindung gemäß dadurch kennzeichnet,
daß für die Vorbereitungsstufe seitlich des Flaschenträgers je ein an sich bekanntes
Folienanstreichglied, eines davon zum Andrücken des einen beleimten Folienrandes,
das andere zum teilweisen Anwischen und Geraderichten des übrigen Folienteiles angeordnet
ist, ferner unter einem Folienkasten zwei absatzweise einen streifenförmigen Leimauftrag
erhaltende Folienholer bekannter Art und ein bekannter, die vom Holer abgenommene
Folie auf den Flaschenhals drückender Finger vorgesehen sind, weiter dadurch gekennzeichnet,
daß für die Vollendungsstufe eine die aufrecht stehende Flasche gleichzeitig um
ihre I. ängsachse drehende und weiterleitende Transportvorrichtung und während der
Transportdauer der Flaschen tätige Folienanstreichglieder vorgesehen sind.
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Weitere Kennzeichen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung,
den Ansprüchen und den Zeichnungen.
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In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Durchführung des vorgeschlagenen
Verfahrens zum Aufbringen der Folie mit der Spitze nach unten in einer Ausführungsform
beispielsweise dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine für die Vollendungsstufe als selbständige Einheit
durchgebildete Vorrichtung in Seitenansicht; Fig. 2 ist deren Draufsicht; Fig. 3
zeigt schematisch die wesentlichen Bauteile für die Durchführung der Vorbereitungsstufe
in Vorderansicht; Fig. 4 und 5 zeigen als Einzelheit den Metallfolienbehälter; Fig.
6 zeigt eine Flasche im Stadium nach Durchlaufen der Vorbereitungsstufe des vorgeschlagenen
Verfahrens.
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Auf einem Tisch I ist ein in Richtung des eingezeichneten Pfeiles
a umlaufender Teller 2 gelagert. 3 ist ein Flaschenanschlag und 4 eine Einlaufführung.
Mit 5 ist ein endloses Band bezeichnet, das über Rollen 6 in Richtung des Pfeiles
b umläuft. Mit 7 ist eine Leiste angedeutet; auf ihr kann das endlose Band 5 bei
seitlichem Druck gleiten. Parallel zum endlosen Band 5 ist eine Leiste 8 von etwa
gleicher Höhe wie die 1 : Breite des endlosen Bandes befestigt. Die Leiste 8 hat
eine sich über deren ganze Länge erstreckende Polsterung aus Schwammgummi 9. Durch
die gepolsterte Leiste 8 ist eine feste Wand und durch das endlose Band 5 eine bewegliche
Wand einer Flaschengasse geschaffen worden. In einem Bürstenkasten 10 sind zwei
Walzenbürsten 1 1 untergebracht und so gelagert, daß, wie es die Betriebsverhältnisse
jeweils erfordern, ihre Drehachsen 12 gegen den Gassenausgang (vgl. Fig. 1 des Ausführungsheispiels)
oder gegen den Gasseneingang schräg ansteigen. Die Walzenbürsten haben einen Teil
aus tierischen Borsten oder Haaren und einen Teil aus Kunstfasern, sie können aber
auch aus einem Gemisch dieser Borsten, Haare und Kunstfasern bestehen. Die Walzenbürsten
II werden durch einen auf dem Bürstenkasten angebrachten, schematisch dargestellten
Elektromotor I3 über einen bei 14 schematisch angedeuteten Riemenantrieb gegenläufig
angetrieben. An einem am Bürstenkasten 10 befestigten Halter 15 ist eine feste Bürste
16 angebracht; sie ist gegenüber dem Gasseneingang und in der Höhe verstellbar,
wie dies hei 17 angedeutet ist.
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Das endlose Band 5 und der Flaschenteller 2 werden von der Antriebsvorrichtung
einer bei I8 schematisch angedeuteten Etikettiermaschine bekannter Art über ein
schematisch dargestelltes Vorgelege 19 angetrieben.
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Mit der in Fig. 3 schematisch dargestellten Vorrichtung ist die Vorbereitungsstufe
des vorgeschlagenen Verfahrens durchführbar.
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In einem beispielsweise aus drei Platten 20 mit schräg nach innen
weisenden Halteleisten 2I bestehenden Behälter liegt ein Stapel von fertig zugeschnittenen
Folien 22 mit mehr als vier Ecken; er ist durch eine Platte 23 beschwert. Der Zuschnitt
der Stanniolfolien, beim Ausfiihrungsbeispiel sind es sechseckige, ist in Fig. 4
schaubildlich und in Fig. 5 in Draufsicht ersichtlich. In dem Folienbehälter (Fig.
3 oberer Teil) liegt der Folienstapel so, daß der spitze Teil 24 der Folien nach
vorn weist. Der Folienbehälter sitzt an einem nicht weiter gezeigten Gestell. An
diesem sind zwei Holerleisten 25 angeordnet, die sich in bekannter Weise in Richtung
der eingezeichneten Pfeile 26 absatzweise auf- und abwärts bewegen. Die Holerleisten,
die an sich bei Flaschenetikettiermaschinen bekannt sind, erhalten durch eine nicht
weiter dargestellte, jedoch bekannte Auftragsvorrichtung einen streifenförmigen
Klebstoffauftrag 27. Ebenfalls an dem nicht dargestellten Gestell ist ein
Finger
28 schwingbar befestigt ; er zieht die jeweils von den Holerleisten 25 vom Folienstapel
abgenommene Folie von den Holerleisten ab und drückt sie in der in Fig. 3 gezeigten
Weise auf eine auf einen Flaschenträger 29 gelegte Flasche 30 an und hält sie dort
fest. Damit sich die Folien einzeln vom Stapel abnehmen lassen, sind die einzelnen
Folien gegen Zusammenhaften erfindungsgemäß isoliert; dies geschieht beispielsweise
durch einen Lack- oder Farbüberzug.
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Seitlich des Flaschenträgers 29 ist je eine bei Etikettiermaschinen
bekannte Anwischvorrichtung vorgesehen. Diese Anwischvorrichtungen werden wie bei
Etikettiermaschinen in der durch den Pfeillinienzug I-IV gezeigten Weise bewegt.
Die Grundstellung dieser beiden Vorrichtungen ist strichpunktiert dargestellt. Die
Vorrichtungen bewegen sich also in Richtung der Pfeillinie I, II, III, IV wieder
in die Grundstellung zurück. Auf diesem Wege vollziehen sie das Anwischen bzw. teilweise
Anbürsten der Stanniolfolie 31.
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Die eine dieser Vorrichtungen ist eine Gummirolle 32, die andere
eine Bürste 33. Man kann aber nach Wahl Bürsten oder Rollen oder beide Mittel verwenden.
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Die vorher beschriebenen Teile 25 bis 29 entsprechen mit geringfügigen
Abänderungen den bei Flaschenetikettiermaschinen vorhandenen bekannten Teilen. Es
läßt sich also eine Etikettiermaschine durch Ausbau der vorhandenen Teile und Ersatz
durch die beschriebenen Maschinenteile unschwer für die Durchführung der Vorbereitungsstufe
des vorgeschlagenen Stanniolierverfahrens verwendbar machen. Die Erfindung erstreckt
sich deshalb sowohl auf den Gedanken, die für die Durchführung der Vorbereitungs-
und Vollendungsstufe des Verfahrens vorgeschlagenen und vorher beschriebenen Vorrichtungen
als Einheit durchzubilden, als auch auf den Gedanken, eine an sich bekannte Etikettiermaschine
mit den genannten, in Fig. 3 beschriebenen Vorrichtungen auszurüsten und sie als
in sich selbständige Einheit zu kuppeln mit einer als selbständige Einheit durchgebildeten
Vorrichtung der nach den Fig. I und 2 vorher beschriebenen Art.
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Damit die einzelnen Folien, die in dem Folienbehälter (Fig. 3 oberer
Teil) liegen, nicht nach unten abgleiten können, ist eine den ganzen Folienstapel
durchdringende Nadel 34 mit einem kleinen Kopf 35 von unten her durch den Stapel
gedrückt und in einem einfachen Halter 36 befestigt.
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Wirkungsweise der Vorrichtung: Die mit einer Stanniolfolie zu versehende
Flasche wird auf den Flaschenträger 29 gelegt. Die Folienholer 25 erhalten einen
Klebstoffauftrag 27 durch nicht weiter dargestellte Auftragwalzen, gehen nach oben
und nehmen von dem Folienstapel 22 die unterste Folie ab und ziehen diese, indem
sie nach unten gehen, über den kleinen Kopf 35 der Haltenadel 34 ab.
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Inzwischen bewegt sich der Finger abwärts, zieht die Folien von den
Holern 25 ab und drückt sie auf den Flaschenhals 30 in der in Fig. 3 dargestellten
Weise. Dann schlagen die Anvischvorrichtungen 32 und 33 aus ihrer Grundstellung
nach innen und gehen in Pfeilrichtung II abwärts, wobei die Gummirolle 32 die Folie
mit ihrem einen geleimten Rand auf der Flasche festdrückt, während die Bürste 33
die Folie teilweise um den Flaschenhals wischt und den übrigen Teil 3I (Fig. 3)
nach unten richtet. Die Anwischvorrichtungen gehen dann wieder in Pfeilrichtung
III und IV in ihre Grundstellung. Die Bedienungsperson nimmt sodann die Flasche
vom Flaschenhalter 29 ab. Die Flasche hat damit die Vorbereitungsstufe des Verfahrens
durchgemacht und ist in dem in Fig. 6 schaubildlich dargestellten Stadium, wobei
die Folie schon etwa zur Hälfte um den Flaschenhals gelegt ist, während ihr übriger
Teil, etwa einer Fahne vergleichbar, vom Flaschenhals absteht.
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Die Flasche macht nunmehr ihre Vollendungsstufe durch, und zwar auf
einer in den Fig. I und 2 dargestellten, beispielsweise als selbständige Einheit
durchgebildeten Vorrichtung.
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Bei in Gang gesetzter Vorrichtung läuft der Flaschenteller 2 in Pfeilrichtungs,
das endlose Band 5 in Pfeilrichtung b, und die Bürsten ii laufen, durch den Motor
13 angetrieben, gegenläufig um.
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Die Flaschen werden in dem in Fig. 6 dargestellten Zustand auf den
Plattenteller 2 gestellt und von ihm in die vorher beschriebene Gasse weitergeleitet.
Hier werden sie infolge des zwischen dem Bauch der Flasche, der festen gepolsterten
Wand 8,9 und dem umlaufenden endlosen Band 5 bestehenden Reibungsschlusses ständig
rotierend durch die Gasse geführt. Dabei wischt die feste Bürste 16 den noch losen
fahnenartigen Teil der Folie so um den Flaschenhals, daß sein mit Klebstoff versehener
Rand auf die in der Vorhereitungsstufe schon aufgebrachte und festsitzende Folie
geklebt wird. Die Flaschen gelangen sodann zwischen die beiden umlaufenden Walzenbürsten,
wobei die Folien am Flaschenhals fest und glatt gestrichen werden; ebenfalls wird
über der Mündung der Flaschen die Folie von den Bürsten fest angelegt. Die Flaschen
wandern dann aus der Gasse heraus und werden vom Auslauftisch 37 al>genommen.