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Betriebsprüfgerät für Preßlufthämmer Die Eigenschaften von Preßlufthämmern
werden normalerweise mittels besonderer, verhältnismäßig umfangreicher Prüfeinrichtungen
ermittelt, deren Handhabung geschultes Personal voraussetzt, so daß die Prüfeinrichtungen
in der Regel nur in Laboratorien und ähnlichen Anstalten verwendet werden können.
Mittels dieser bekannten Prüfeinrichtungen ist es also nicht möglich, nach einer
gewissen Betriebszeit Abbauhämmer im Schnellverfahren unter Tage daraufhin zu überprüfen,
oh sie noch ausreichende Leistungsfähigkeit besitzen. Es werden daher heute noch
vielfach Hämmer im Abbaubetriel) verwendet, deren Überholung angezeigt wäre. Infolge
dieser Verhältnisse ergeben sich recht beträchtliche Leistungsminderungen. Um die
Mängel dieser bekannten Prüfeinrichtungen zu beseitigen, hat man bereits die Verwendung
von Betriebsprüfgeräten vorgeschlagen, die wesentlich kleiner und billiger sind
und von angelerntem Personal bedient werden können, so daß es möglich ist, sie in
jeder Zechenwerkstatt oder sogar unter Tage zu verwenden. Durch Verwendung solcher
Betriebsprüfgeräte ist man in der Lage, die im Abbaubetrieb verwendeten Hämmer in
regelmäßigen Zeitabständen und mit geringem Zeitaufwand, also im Schnellverfahren,
auf ihre jeweilige Leistungsfähigkeit zu überprüfen und Hämmer von stark verminderter
Leistungsfähigkeit aus dem Betrieb zu ziehen und zur t`berholung der Reparaturwerkstatt
zuzuführen. Ein bekanntes Betriebsprüfgerät dieser Art besteht aus einem auf dem
Boden ruhenden bzw. in dem Boden verankerten Sockel, der durch zwei senkrechte Säulen
mit einem oberen Abstandhalter verbunden ist. Die Säulen tragen ein auf ihnen verschiebbares
Führungsstück, durch das der zu prüfende Preßlufthammer auf der Griffseite eingespannt
wird, während er an seiner Haltekappe oder seinem Zylinder von einem auf dem Sockel
angeordneten
Luftzylinder abgestützt wird. In diesem Luftzylinder,
dem mittels einer Regeleinrichtung Preßluft von gleichbleibendem Druck aus dem Preßluftnetz
zugeführt wird, ist über einem Luftkissen ein mit einem Schreibstift versehener
Kolben verschiebbar, auf den sich ein Stößel abstützt, der unter der Einwirkung
des Schlagkolbens des Preßlufthammers steht. Durch Schreibgeräte, die mit einem
Zeitschreiber zusammenarbeiten, werden .die Schlagstärke und gegebenenfalls auch
der Rückstoß in Abhängigkeit von der Zeit aufgezeichnet. Ein Betriebsprüfgerät dieser
Art stellt zwar schon einen wesentlichen Fortschritt dar, weist jedoch noch gewisse
Mängel auf, die seine Verwendung erschweren und die mit ihm gewonnenen Prüfergebnisse
nicht ohne weiteres miteinander vergleichen lassen. So ist insbesondere die Einstellung
des gleichbleibenden genauen Andruckes auf den Hammer, der für die Erzielung vergleichbarer
Prüfergebnisse unbedingt notwendig ist, nicht mit der wünschenswerten Schnelligkeit
durchführbar. Auch die Einstellung und Auswechslung von Teilen der Schreibvorrichtungen
und des Zeitnehmergerätes ist infolge der tiefen Lage dieser Teile, die das Arbeiten
an ihnen in gebückter Stellung notwendig macht, noch mit Umständen verbunden und
ziemlich zeitraubend. Die Erfindung bezweckt, ein Betriebsprüfgerät dieser Art vor
allem im Hinblick auf die Schnelligkeit seiner Handhabung und die Genauigkeit seiner
Arbeitsweise zu verbessern.
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Erfindungsgemäß ist bei einem Betriebsprüfgerät der vorgenannten Art
in dem Führungsstück ein außen zahnstangenartig ausgebildeter, von einem Ritzel
in senkrechter Richtung verstellbarer Zylinder geführt, in dem eine federbelastete
Kolbenstange gelagert ist, deren Verschiebung entgegen der Federkraft .die Einstellung
des gewünschten Anpreßdruckes auf den Preßlufthammer an IVIeßmarken oder mittels
kaliberartiger Lehren ermöglicht. Dadurch .kann mit geringstem Zeitaufwand eine
genaue Bemessung des Andruckes auf den zu prüfenden Hammer erzielt werden.
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Erfindungsgemäß sind ferner das Rückstoßschreibgerät mit den dazugehörigen
Diagrammrollen dieses Gerätes und des Schlagschreibgerätes sowie der Zeitschreiber
auf einem Tisch angeordnet, der zum Zwecke der leichteren Auswechselbarkeit von
Einzelteilen nach Lösung einer einfachen Klemmverbindung um eine der Säulen des
Betriebsprüfgerätes schwenkbar und an ihr höhenverstellbar ist.
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Die Schwenkbarkeit des Tisches und seine leichte Höhenvorstellbarkeit
nach Lösung einer einfachen Klemmverbindung ermöglicht es, den Tisch, z. B. zum
Zwecke der Auswechslung von Einzelteilen oder Diagrammpapierrollen, schnellstens
soweit anzuheben, daß diese Auswechslung in bequemer Weise in Brusthöhe vorgenommen
werden kann. Dabei fällt also für den Bedienungsmann das lästige Bücken fort. Nach
Vornahme einer solchen Auswechslung kann der Tisch schnellstens wieder in seine
Betriebsstellung zurückversetzt werden, indem man ihn an seiner Führungssäule vorzugsweise
bis zu einem Anschlag, der die Höhenlage des Tisches in seiner Arbeitsstellung feststellt,
herabläßt und ihn dann einschwenkt, bis er in eine Ausnehmurng des Luftzylinderkörpers
eingreift. Durch den erwähnten Anschlag sowie die in dem Luftzylinderkörper vorgesehene
Ausnehmung wird der Tisch in seiner Arbeitsstellung genau festgelegt, ohne daß eine
mühsame und zeitraubende Einstellung dazu erforderlich wäre.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die Seitenansicht eines Betriebsprüfgerätes für
Preßlufthämmer nach der Erfindung mit zum Teil im Schnitt dargestellten Einzelteilen,
Fig. 2 in größerem Maßstabe einen senkrechten Schnitt durch eine Einzelheit des
Betriebsprüfgerätes, und zwar den in dem Führungsstück angeordneten verstellbaren
Zylinder mit federbelasteter Kolbenstange, Fig.3 einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße
Betriebsprüfgerät nach der Linie III-III in Fig. i.
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Der Sockel i des Betriebsprüfgerätes ist mit einem oberen Abstandhalter
2 durch zwei senkrechte Säulen 3 und 4 verbunden, die ein auf ihnen verschiebbares
Führungsstück 5 tragen, das an den Säulen 3 und .4 mittels der Hebel 6 in beliebiger
Höhenlage durch Vorreiben exzentrische Nocken o. dgl. mit geringem Zeitaufwand,
und zwar lediglich durch Drehen der Hebel 6, festgeklemmt werden kann. Durch das
Führungsstück 5 wird mittels einer noch zu beschreibenden Vorrichtung der Preßlufthammer
7 auf der Griffseite eingespannt und mit einem Andruck von gewünschter Größe belastet.
Der Preßlufthammer 7 wird an seiner Haltekappe oder seinem Zylinder von einem auf
dem Sockel i angeordneten Luftzylinder 8 abgestützt, in dem über einem Luftkissen
9 ein mit einem Schreibstift io versehener Kolben i i und ein sich auf diesen abstützender
Stößel 12 unter der Einwirkung des nichtgezeichneten Schlagkolbens des Preßlufthammers
verschiebbar ist. Die Schlagstärke des Preßlufthammerkolbens wird durch den Schreibstift
io auf Diagrammpapier 13 verzeichnet, das über Rollen 14 und ein Führungsblech 15
geführt und von der Handkurbel 16 bewegt bzw. auf eine der Trommeln aufgewickelt
werden kann. Auf das Diagrammpapier werden außer der Schlagstärke zugleich auch
der Rückstoß durch ein mit einem Zeitschreiber zusammenarbeitendes Schreibgerät
17 aufgezeichnet, bei dem ein mit einem Schreibstift versehener federbelasteter
Stift oder Kolben 18 durch die Federkraft ständig gegen die Haltekappe des Preßlufthammers
gedrückt wird und daher dessen Bewegung beim Rückstoß mitmacht und auf dem Diagrammpapier
zur Darstellung bringt. Erfindungsgemäß ist in dem Führungsstück 5 ein außen zahnstangenartig
ausgebildeter, von einem Ritzel i9 in senkrechter Richtung mittels des Hebels 20
verstellbarer Zylinder 21 .geführt, in dem eine durch die Feder 22 belastete Kolbenstange
23 gelagert ist, mit dem an seinem unteren Ende eine den Preßlufthammergriff umfassende
Klaue 24 ver-
Bunden ist. Durch :lndrüeken dieser Klaue 2.4 gegen
den Preßlufthammergriff wird die Kolbenstange 23 entgegen der Federkraft verschoben.
An auf der Kolbenstange eingeritzten Meßmarken oder mittels kaliberartiger Lehren,
die auf Grund der bekannten Federkonstante geeicht sind, kann der gewünschte Andruck
schnell und ohne Schwierigkeit festgestellt bzw. wiedereingestellt werden. Durch
den Hebel 25 wird eine Klemmvorrichtung betätigt, die den Zylinder 21 in seiner
Lage feststellt. Da die Bewegung beim Hammerrücklaufweg entgegen dem Druck der Feder
22 vonstatten geht, ergibt das Diagramm des dem Rücklaufweg folgenden Schreibstiftes
18 zugleich die beim Rückstoß auftretenden Federkräfte (von dem eingestellten Andruck
ausgehend) und damit auch die absolute Größe der Rückstoßkräfte. Die Verwendung
des verstellbaren Zylinders 21 mit der federbelasteten Kolbenstange 23 ermöglicht
somit außer der genauen Bemessung des Andruckes auch das Messen der Größe des Rückstoßes
des Hammers. Durch Anschluß an eine Preßluftleitung, deren Druck von einer Regeleinrichtung
gleichbleibrnd erhalten wird, «-erden Druckverluste in dem Luftkissen 9 wieder ausgeglichen
und gleichbleibende Widerstände gegen die Schläge des Preßlufthammerkolbens geschaffen.
Wenn nach einem Schlage der Kolben des Preßlufthammers seine Energie an das Luftkissen
9 abgegeben hat und infolge der Umsteuerung zurückgeworfen wird, wird der durch
die zusammengedrückte Luft des Luftkissens 9 auf den Kolben i i und den Stößel 12
ausgeübte Rückdruck von einem in dem Luftzylinder 8 gelagerten Gummipuffer 29 elastisch
aufgefangen, der gegen die zerstörende Schlagwirkung des St<ißelkopfes durch
eine zwischengeschaltete Stahlscheibe 30 geschützt ist.
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In Weiterbildung der Erfindung sind das Rückstoßschreigerät 17 sowie
die Diagrammrollen 14 dieses Gerätes und des Schlagschreibgerätes sowie der nicht
dargestellte Zeitschreiber, der auf dem Diagrammpapier den Ablauf jeweils einer
Sekunde vermerkt, auf einem Tisch 26 angeordnet, der zum Zwecke der leichten Auswechselbarkeit
von Einzelteilen nach Lösung einer einfachen Klemmverbindung um die Säule .4 des
Betriebsprüfgerätes schwenkbar und an ihr höhenverstellbar ist. Um die Einstellung
der auf dem Tisch 26 angeordneten einzelnen Geräte in die Betriebsstellung zu erleichtern
und zu beschleunigen, ist der Tisch an der ihn führenden Säule 4 durch einen Anschlag
27 begrenzt, der die weitere Verschiebung des Tisches 26 nach abwärts verhindert.
Außerdem greift der Tisch (bzw. eine Verlängerung des Tisches) in seiner Betriebsstellung
in eine Ausnehmung 28 des Luftzvlinderkörpers 8 ein. Es ist daher nur erforderlich,
den Tisch, nachdem er an seiner Führungssäule .4 bis zur Berührung mit dem Anschlag
27 gebracht worden ist, bis zum Eingreifen in die Ausnehmung 28 des Luftzylinderkörpers
einzuschwenken, um eine sofortige Arbeitsbereitschaft des Betriebsprüfgerätes zu
erzielen.