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Schreibfedern mit kapillaren Rillen, insbesondere Glasfedern, sind
bekannt. Diese sind aber noch mit allerlei Mängeln behaftet, die teilweise in zu
großen oder tiefen, teilweise in zu flachen Kapillaren und teilweise in einer unzweckmäßigen
Montage im Füllhalter bestehen. Die übliche Art, die Kapillarfeder in einen Füllhalter
zu montieren, besteht darin, daß man sie mit dem rückwärtigen Schaftende in eine
Bohrung eines im Halter befindlichen Tintenbehälters steckt oder aber auch mittels
einer Hülse in die Bohrung des Halters hineinschraubt. Hierbei entstehen jeweils
immer größere Hohlräume um die Rillen, die die Ursache eines unregelmäßigen Tintenflusses
oder eines Leckens sind.
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Bei den bisher bekannten Schreibfedern mit kapillaren Rillen ist der
Durchmesser der über der Schreibfeder lagernden Tintensäule ungefähr gleich dem
Durchmesser der Schreibfeder selbst bzw. dem Durchmesser der Bohrung, in dem diese
steckt. Außerdem ist die Feder im Verhältnis zu ihrem Durchmesser nur kurz gefaßt,
so daß ein Füllhalter mit solcher Feder nicht genügend stoßfest ist und die Tinte
bei ruckartigen Bewegungen herausgeschleudert wird.
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Alle diese Nachteile beseitigt die vorliegende Erfindung. Sie vermeidet
bewußt die großen Rillen der bekannten Schreibfedern mit kapillaren Rillen und wendet
sehr kleine kapillare Rillen und einen im Verhältnis zum Durchmesser der Feder ungewöhnlich
langen Schaft an, der fast auf seiner gesamten Länge von einer Hülse eng umschlossen
ist. Eine solche Feder läßt sich am besten aus Glas herstellen, weil ein gerillter
Glasstab im erhitzten Zustand sehr dünn und gleichmäßig lang ausgezogen werden kann.
Bei einer solchen Schreibfeder können sich keine unerwünscht großen Hohlräume bilden.
Durch die lange Feder wird die Tinte nicht so leicht herausgeschleudert, als wenn
die Feder nur mit einem 'kurzen Stückchen in einer Bohrung drinsitzt. Des weiteren
stauen die gedrehten Rillen auf der gesamten Länge erheblich und verhindern ein
Herausstoßen der Tinte. Ein Füllhalter mit solcher Schreibfeder ist daher in bezug
auf das Herausschleudern der Tinte sehr stoßfest. Die sehr enge Bohrung, in der
diese Schreibfeder mit dem Schaftende sitzt und die darüberliegende verhältnismäßig
dicke Tintensäule würde aber keinen geregelten Tintenfluß ermöglichen, wenn sie
mit dem rückwärtigen Schaftende in eine Bohrung des Füllhalters hineingesteckt oder
mittels einer Hülse eingeschraubt in der Bohrung enden würde. Die Tinte würde infolge
der ihr innewohnenden Kohäsion nicht in eine so enge Bohrung, wie beispielsweise
1,5 bis 2 mm, abfließen und zu den Rillen der Schreibfeder gelangen, selbst
wenn man versuchen wollte, durch Luftkanäle einen Ausgleich im Tintenraum herzustellen;
eher wiirde die Tinte durch die Luftkanäle heraustreten, insbesondere bei Änderung
der Druckverhältnisse im Tintenraum, z. B. beim Auf- und Abschrauben der Kappe.
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Deshalb ist es ein wesentliches Merkmal der Erfindung, daß die sehr
dünne Schreibfeder mit ihrem Schaftende über die sie umgebende Hülse hinaus in den
Tintenraum hereinragt, wodurch die Rillen stets von Tinte umgeben sind, so daß die
bei einer engen Bohrung vorhandene Kohäsion der Tinte ausgeschaltet und somit ein
Abfließen der Tinte in die sehr kleinen Rillen ermöglicht wird, und zwar in dem
Umfange, wie die Tinte auf das Papier übertragen wird.
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Zur Unterstützung einer besseren Luftzirkulation empfiehlt es sich,
die im Schaft zylindrisch geformte Feder an der Schreibspitze doppelkegelförmig
zu formen, gegebenenfalls auch oberhalb der Schreibspitze in dem mit der Außenluft
in '\'erbindung stehenden Teil der Hülse ein oder mehrere Luftlöcher anzubringen,
so daß über die Rillen des in den Tintenraum hineinragenden Schaftendes der Feder
nicht nur der Tintenabfluß, sondern auch der Luftausgleich gefördert wird.
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In einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher beschrieben.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke veranschaulicht.
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Abb. i ist ein Längsschnitt durch die mit kapillaren Rillen versehene
Schreileder mit Halter, dann bedeutet i die mit kapillaren Rillen versehene Schreibfeder
mit dem in den Tintenraum 4 hereinragenden Schaftende ja und dem zu einer Schreibspitze
ausgebildeten doppelkegeligen Ende ib, 2 die Hülse, 3 ein Luftloch in der Hülse
2, 4 den Tintenraum, 5 den Tintenbehälter, in dem die Schreibfeder i eingefügt wird.
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Abb. 2 ist ein Querschnitt durch die Schreibfeder nach der Linie A-Ä
der Abb. i in vergrößertem Maßstab; i ist die mit kapillaren Rillen versehene Schreibfeder,
2 die Hülse.