-
Verfahren und Maschine zur Herstellung von Bürstenwalzen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Maschine zur lferstellung von solchen Bürstenwalzen,
bei denen auf einem zylindrischen Tragkörper ein Borstenstreifen schraubenförmig
angeordnet ist, der aus einem im Querschnitt U-förmig gebogenen metallischen Tragband
besteht, in das die U-förmig gebogenen Borsten eingesetzt sind, die durch ein im
Scheitel der Borsten sitzendes, ebenfalls U-förmig gebogenes metallisches Deckband
und durch über das Deckband zwischen den Borsten hindurch gebogene, an den Rändern
des Tragbandes vorgesehene "Lungen gehalten werden.
-
Derartige Bürstenwalzen sind an sich bekannt. Sie wurden bisher in
Maschinen hergestellt, in die ein als Tragland dienendes Blechband eingeführt Wurde,
aus dem in der Maschine die Zungen ausgestanzt und anschließend der Borstenstreifen
und die I'@ürstenWalze hergestellt wurden. Solche Nfaschinen und das durch sie verkörperte
Verfahren zur Herstellung von Bürstenwalzen haben den Nachteil, daß sie nicht kontinuierlich
arbeiten können. weil das Ausstanzen der Zungen an dem Tragband ein periodisches
Stillsetzen desselben, wenn auch jeweils nur für ganz kurze Zeit, erfordert. Daher
sind die bekannten Maschinen auch im übrigen in ihren Einzeleinrichtungen im wesentlichen
auf den intermittierenden Vorschub des Tragbandes ab- . gestellt und haben eine
verhältnismäßig geringe Leistung.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen
und eine vielfache Leistung der Maschine unter Beibehaltung nur einer Arbeitskraft
als Bedienung zu erreichen. In erster Linie erfolgt dies dadurch, daß der Borstenstreifen
in einem Arbeitsgang auf dem vorgestanzten, mit Zungen versehenen, mit gleichbleibender
Geschwindigkeit,
kontinuierlich vorwärtsbewegten Tragband aufgebaut
und dieses mit derselben Geschwindigkeit als Umfangsgeschwindigkeit auf den sich
drehenden und axial verschiebenden Tragkörper aufgewunden wird.
-
Dieses Verfahren wird dadurch ermöglicht, däß (las Tragband Bereits
vorgestanzt, d. h. mit Zungen versehen, in die Maschine eintritt. Für das Ausstanzen
der Zungen ist eine besondere Vorrichtung vorgesehen, die den üblichen Stanzvorrichtungen
gleicht. Auf diese Weise ist es möglich, die Maschine zur Herstellung der Bürstenwalzen
kontinuierlich laufen zu lassen. Die Geschwindigkeit der Maschine ist unabhängig
von der Stanzvorrichtung und nur noch abhängig von der Art des Borstenmaterials.
Durch Benutzung mehrerer Stanzvorrichtungen ist es möglich, eine Maschine zur Herstellung
von Bürstenwalzen bei schnellstem Gang mit vorgestanzten Tragbändern zu versorgen.
Im übrigen bietet diese Aufteilung der Aufgaben auf die Stanzvorrichtung und auf
die Maschine zur Herstellung von Bürstenwalzen auch noch den Vorteil, daß die einzelnen
Einrichtungen der Maschine zweckentsprechend und unter Berücksichtigung des mit
gleichbleibender Geschwindigkeit kontinuierlich erfolgenden Vorschubs des Tragbandes
ausgebildet werden können.
-
Bei der Verwendung von Tragbändern von verhältnismäßig großer Breite
und entsprechenderllaterialstärke ist es besonders zweckmäßig, den zwischen den
Zungenansätzen liegenden Teil fortlaufend mit Ausstanzungen zu versehen, die ebenfalls
auf der Stanzvorrichtung hergestellt werden, so daß das Tragband in die Maschine
bereits mit diesen Ausstarizungen versehen eintritt.
-
Die ?Maschine zur Herstellung von Bürstenwalzen gemäß der Erfindung
ist gekennzeichnet durch die Aufteilung ihrer Funktionen auf folgende zusammenwirkende,
von einem gemeinsamen Antriebsmotor angetriebenen Einzeleinrichtungen: eine Einrichtung
zur Zuführung des flachen, vorgestanzten Tragbandes mit einer Abtasteinrichtung,
die die Maschine stillsetzt, werm das Tragband von der Vorratsrolle abgelaufen ist,
eine Einrichtung zum Aufbiegen der Zungen des Tragbandes senkrecht zur Tragbandfläche,
gegebenenfalls eine Einrichtung zum Zuteilen und Einlegen der Borsten quer zum Tragband
zwischen die Zungen, eine Einrichtung zum Zuführen des Deckbandes, eine Einrichtung
zum Umlegen der Zungen auf das Deckband, eine Einrichtung zum Festdrücken der Zungen
auf das Deckband, eine Einrichtung zum Aufbiegen des Borstenstreifens zur V-Form,
eine Einrichtung zum Zusammendrücken des Borstenstreifens zur U-Form, und eine Einrichtung
zum schraubenförmigen Aufwinden des Borstenstreifens auf einen zylindrischen Tragkörper.
-
Die einzelnen Stadien des Verfahrens und die Maschine zur Herstellung
von Bürstenwalzen gemäß der Erfindung sind in der Zeichnung beispielsweise dargestellt
und nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt Abb. i eine Ansicht der
Maschine, die zu ergänzen ist durch die rechts sich anschließende Abb. ia und die
links sich anschließende Abb. i b, Abb. 2a und 2b eine Draufsicht auf die Maschine,
wobei die Abb. 2 b sich links an die Abb. 2 a anschließt, Abb. 3 die Einrichtung
zum Aufbiegen der Zungen des Tragbandes, in der Laufrichtung des Tragbandes bzw.
quer dazu gesehen, Abb. 4 einen Teil der Einrichtung zum Einlegen der Borsten, Abb.
5 die Aufwindstelle des Borstenstreifens mit der Abschervorrichtung,von oben gesehen,
Abb. 6 die einzelnen Stadien der Herstellung des Borstenstreifens, Abb. 7 eine vergrößerte
Darstellung der Einrichtung zum Einlegen der Borsten in das Tragband, Abb. 8 eine
Teilansicht der Maschine in größerem Maßstab, Abb. 9 die Einrichtung zum Auflegen
der Zungen des Tragbandes auf das Deckband, Abb. io die Einrichtung zum Festdrücken
der Zungen auf das Deckband, Abb. i i die Einrichtung zum Aufbiegen des Borstenstreifens
zur V-Form, Abb.12 die Einrichtung zum Aufbiegen des Borstenstreifens zur U-Form,
Abb. 13 den Antrieb der Walzen, Abb. 14 eine Ansicht der Abschervorrichtung, Abb.
15 die Einrichtung für den Rücklauf des Tragkörpers.
-
Wie insbesondere aus den Abb. i und 2 hervorgeht, besteht die Maschine
aus einem Tisch i, über den das Tragband 2 in gerader Richtung läuft, an dem die
einzelnen Einrichtungen zur Herstellung des Borstenstreifens 3 angeordnet sind und
von dem aus der auf dem Tisch hergestellte Borstenstreifen 3, wie insbesondere Abb.5
zeigt, auf einen Tragkörper 4 schraubenförmig aufgewunden wird. Das vorgestanzte
Tragband 2 wird auf der Einlaufseite der Maschine, wie Abb. i a zeigt, von einer
Haspel 5 abgerollt.
-
Das Tragband 2 ist von der Haspel nicht unmittelbar zum Tisch i der
Maschine geführt, sondern zunächst um eine Führungsscheibe 6, die im Abstand von
der Haspel 5 angeordnet ist, herum und wieder zurück zur Haspel 5 geführt, die nochmals
teilweise von dem Tragband 2 umschlungen wird. Von da ist das Tragband zu einer
am lfaschinentisch i angeordneten Führungsrolle 7 geführt. An dem von der Haspel
5 zur Führungsscheibe 6 führenden Strang des Tragbandes ist eine Abtastvorrichtung
8 angeordnet, die die Maschine stillsetzt, wenn das Band von der Haspel s abgelaufen
ist. Die Länge der Tragbandschleife ist so bemessen, daß bei vorübergehendem Wiedereinschalten
der Maschine das auslaufende Tragbandende sich mit den auf dem Förderband 16 liegenden,
Borsten gerade noch füllt, so daß beim Einführen eines neuen Tragbandstreifens der
Borstenbeschikkungstisch leer ist.
-
Das Tragband 2 tritt in die Maschine vorgestanzt ein, wie es Abb.
6a zeigt, d. h. das Tragband 2 ist auf beiden Seiten mit Zungen 9 versehen. Außerdem
weist (las Tragland 2, gegebenenfalls in seinem |
zwischen Ztingenans<itzen liegenden Teil, fortlaufend |
Ausstaiizucigen io auf. |
Die Einrichtung zum Aufbiegen der Zungen 9 des |
Tragbandes 2 senkrecht zur Bandfläche besteht aus |
einer unteren Walze i i, die mit Spurkränzen i2 ver- |
sehen ist, wie es die Abb. 3 zeigt. |
Die Spurkränze 12 sind in einem der Grundbreite |
des Tragbandes 2 entsprechenden Abstand vonein- |
ander angeordnet. Ferner ist eine obere Walze 13 |
vorgesehen, die als Patrize ausgebildet ist. Außer- |
dem siti(1 noch zwischen der Führungsrolle 7 und |
den `Falzen il, 13 einstellbare Deckschienen 15 vor- |
gesehen, die das Tragband zu beiden Seiten auf den |
Maschinentisch drücken und seitlich führen. |
In der Laufrichtung hinter dieser Einrichtung |
zum Aufrichten der Zotigen 9 des Tragbandes 2 ist |
eine Einrichtung zum Zuführen und Einlegen der |
l')orsten vorgesehen. Diese Borsten können je nach |
den Anforderungen, die an die Bürstenwalze gestellt |
«erden, vegetabilische, tierische, künstliche oder |
\letallhorsten sein. 1)ie Einrichtung zum Zuführen |
und Einlegen der Borsten besteht, wie insbesondere |
aus den Abb. i und 7 Hervorgeht, aus einem langsam |
laufenden Förderband 16, auf das die Borsten 17 |
von 1land (lick aufgelegt werden, und einem hinter |
dein För(lerl)and angeordneten mit Tragband- |
geschwindigkeit laufenden Rollenpaar 18, i9, dessen |
obere Rolle i9 als schmale Scheibe ausgebildet und |
gezahnt ist und die Borsten 17 von einer an das |
I#'(*ir(lerl)<tnd 16 sich anschließenden, an dem Mantel |
der gezahnten Scheibe i9 eng anliegenden schiefen |
Ebene Herunterzieht und quer zum Tragband 2 ein- |
legt. Die Tragbandgeschwindigkeit beträgt ein |
\lehrf aclies der Geschwindigkeit des Förderbandes |
il). 1)ie Zalinliicken der Scheibe i9 sind so bemessen, |
(1aß gerade so viel Borsten auf das Tragband 2 |
gebracht werden, wie für die normale Dichte der |
@\'alzeiil)iirste erforderlich sind. Andere Dichten |
erfordern (las Auswechseln der gezahnten Scheibe |
io gegen andere mit entsprechenden Zahnungen. |
Vor dieser gezahnten Scheibe i9 ist eine dieselbe |
teilweise umgreifende Doppelscheibe 21 drehbar |
angeordnet, deren iin Abstand voneinander angeord- |
nete Scheiben ani Umfang mit in der Drehrichtung |
nach liiinen geneigten Stacheln 22 versehen sind. Die |
1,- inger 22 umgreifen die schiefe Ebene 20 und |
drücken die Borsten 17 von der schiefen Ebene 2o |
der gezahnten Scheibe i9 zu. Das Tragband befindet |
sich an dieser Stelle ini Stadium der Abb. 6b. |
1Verden die Borsten 17 auf das Förderband 16 |
dicker aufgelegt, als die gezahnte Scheibe i9 fort- |
r:iuinen kann, so wurden sich die Borsten vor der |
l;llinscli(!tl)e ic anhäufen, stauen. Um dies zu ver- |
hinderii, ist in eines der Kettenräder 118 (Abb. 2a) |
eine Rutschkupplung eingebaut, die bewirkt, daß das |
Förderland i6 und die Doppelscheibe 21 inter- |
tuittiei-eii(i stehenbleiben, und zwar jeweils so lange, |
bis die angehäuften Borsten verbraucht sind. |
beim Verarbeiten von Borsten, die ineinander- |
li:ingen, einpfielilt es sich, die Borsten zuerst durch |
ein der Maschine vorgebautes System von Scheiben |
tnid Kämmen, :dinlich wie bei einer an sich bekann- |
ten Borstenmischmaschine, laufen zu lassen, das die Borsten voneinander trennt und
zugleich auf die gewünschte Dichte ausbreitet. . Die ausgebreiteten Borsten 17 laufen
dann auf dem Förderband 16, das in diesem Falle dieselbe Geschwindigkeit wie das
Tragband 2 hat, zur gezahnten Scheibe i9 oder im Falle einer Neigung des Förderbandes
16 unmittelbar auf das Tragband 2.
-
Hinter dem Walzenpaar 18, i9 wird das Deckband 23 zugeführt, das von
einer über der Maschine angeordneten Vorratsrolle 24 abgezogen wird. Dabei ist es
über zwei Rollen 25 geführt, zwischen denen es von einer, Abtastvorrichtung 26 abgetastet
wird, die die Maschine stillsetzt, wenn das Deckband von der Rolle 24 abgelaufen
ist.
-
L11)er dem Maschinentisch i ist für die Führung des Deckbandes 23
ein Schuh 27 angeordnet, der zweckmäßig aus zwei Teilen besteht, die zwischen sich
einen senkrecht zum Hindurchführen des Deckbandes 23 dienenden Schlitz 28 freilassen,
der gegen seine Mündung hin im Sinne der Bewegungsrichtung des Tragbandes gekrümmt
ist, so daß das Deckband 23 zwischen die Zungen 9 und auf die Borsten geführt wird
(Abb. 6c).
-
An dem Schuh 27 sind unten zu beiden Seiten innerhalb der aufgebogenen
Zungen 9 des Tragbandes 2 Führungsbleche 107 angeordnet, die sich über den
unteren Teil der Walze i9 erstrecken und so geformt sind, daß sie die auf dem Tragband
2 ankommenden Borsten 17 aus den Lücken der gezahnten Scheibe i9 herausschieben
und in die Lücken des Tragbandes 2 drücken (Abb. 7).
-
Hinter dem Schuh 27 ist die Einrichtung zum Umlegen der Zungen 9 auf
das auf das mit Borsten i9 versehene Tragband 2 aufgelegte Deckband 23 angeordnet
(Abb. 9). Diese Einrichtung besteht aus einem Walzenpaar, dessen untere Walze 29
mit Spurkränzen 30 versehen ist, die in einem der Grundbreite des Tragbandes
entsprechenden Abstand voneinander angeordnet sind, und aus einer oberen Walze 31
mit konkavem Profil, die die Zungen 9 erfaßt und auf das Deckband 23 legt (Abb.
6d).
-
Damit der so entstandene, noch nicht gefaltete Borstenstreifen senkrecht
zu seiner Fläche zusaminengedri.ickt wird, ist anschließend ein weiteres Paar von
Walzen 32, 33 mit zylindrischem Umfang (Abb. io) vorgesehen.
-
Zwischen den Walzen 29 und 31 einerseits und den Walzen 32, 33 andererseits
ist ebenfalls ein Schuh io8 angeordnet, der den zusammengedrückten Borstenstreifen
auf die Tischfläche niederhält. An diesem Schuh io8 ist bei iog ein doppelarmiger
Hebel angelenkt, dessen einer Arm i io an seinem Ende hammerartig ausgebildet ist
und sich außerhalb der Zungen 9 bis in den Bereich des äußeren Führungsbleches 107
erstreckt. Dieser Hebelarm i io hat die Aufgabe, das Eindrücken der Borsten 17 in
die Lücken des Tragbandes 2 mittels der Führungsbleche 107 durch Behämmern der Borsten
17 zu unterstützen. Dementsprechend ist der andere Arm i i i dieses doppelarmigen
Hebels mittels einer Zugfeder 112 an dem Schuh 27 angehängt, die den :1rm nach unten
zu drücken sucht. Außerdem ist am
Ende des Hebelarmes i i i eine
Rolle 113 gelagert, die von einem Exzenter 114 beeinflußt wird, so daß also der
Hebelarm i io beim Betrieb der Maschine ständig hammerartig schnell nach unten schlägt.
Der Hebelarm i i i ist mittels eines Schlitzes i 15 an einem an dem Schuh io8 vorgesehenen
Bolzen 116 geführt (Abb. 8).
-
Der noch nicht gefaltete Borstenstreifen wird darauf zunächst zur
V-Form und dann zur U-Form aufgebogen. Das Aufbiegen zur V-Form geschieht mittels
eines Walzenpaares 34, 35 (Abb. 1, 8, 11), dessen untere Walze 34 ein V-förmiges
konkaves Profil 36 und dessen obere Walze 35 ein entsprechend konvexes Profil 37
aufweist. Da an dieser Stelle der Maschine besonders große Kräfte auf den Borstenstreifen
auszuüben sind, besitzt die obere Walze 35 einen verhältnismäßig großen Durchmesser
und wird daher über ein Vorgelege 38 angetrieben.
-
Das Zusammendrücken des Borstenstreifens 3 von der V-Form zur U-Form
erfolgt mittels eines oder nveier Walzenpaare 39, 40, deren Achsen senkrecht angeordnet
sind (Abb. i, 2b).
-
Mit Ausnahme der Achsen der Walzen 39, 40 sind die Achsen 43, 44 aller
Walzenpaare (i i, 13; 18, 19; 291 31; 32, 33; 34, 35), wie insbesondere aus
der Abb. 13 zu ersehen ist, waagerecht angeordnet. Die oberen Walzen 13, 19, 31,
33, 35 sind in der Höhe mittels Handräder 41 verstellbar. Diese Handräder wirken
auf Schlitten 55, die an dem die Achsen 43 umschließenden Gehäuse 56 verschiebbar
angeordnet sind und in denen die oberen Walzen 13, i9, 31, 33, 35 gelagert sind.
In die Achsen 43 der oberen Walzen ist ein Gelenkstück 42 eingesetzt.
-
Die Achsen 43, 44 der Walzen eines Walzenpaares sind beide angetrieben
und mit dem Antrieb kuppelbar.
-
Aus Abb. 13 geht hervor, daß unter dem Maschinentisch i eine Längswelle
45 angeordnet ist, die bei jedem Walzenpaar auf einem auf der Welle 44 drehbar sitzenden
Kupplungsteil 46 treibt. Mit diesem kann ein zweiter Kupplungsteil 47, der auf der
Welle 44 längs verschiebbar, aber unverdrehbar sitzt, in Eingriff gebracht werden,
wodurch die Welle 44 angetrieben wird, die über Zahnräder 48 die Welle 43 antreibt.
Die Kupplungen 46, 47 können von der Bedienungsseite des Maschinentisches aus mittels
Hebeln 49 bedient werden. Die Achse 5o, auf der der Hebel 49 sitzt, ist mit einem
Kegelrad 51 versehen, das mit einem Kegelsektor 52 in Eingriff steht, der am einen
Schenkel eines Winkelhebels 53 angeordnet ist, dessen anderer Schenkel in eine Ringnut
54 des Kupplungsteites 47 eingreift.
-
Von der Welle 45 wird (Abb. 2a) über Kegelräder 117 und Kettenräder
118 auf eine Welle i i9 getrieben. An diese kann mittels einer Steckkupplung o.
dgl. die Welle i2o für das Förderband 16 angeschlossen werden, das abnehmbar an
der Maschine angeordnet ist und nach oben und etwas nach unten schwenkbar ist. Die
Welle 120 trägt ein Zahnrad 121, das über ein weiteres Zahnrad 122 und die zugehörige
Welle die Doppelscheibe 21 treibt, die ebenfalls nach oben schwenkbar ist. Auf diese
Weise ist die Möglichkeit geschaffen, die Maschine auch ohne die Vorrichtung zum
Zuführen der Borsten zu benutzen. Die Benutzung der Vorrichtung ist insbesondere
bei großer Geschwindigkeit der Maschine erforderlich.
-
Die Einrichtung zum schraubenförmigen Aufwinden des Borstenstreifens
3 auf einen zylindrischen Tragkörper 4 (Abb. 5, 1 b, 2 b) besteht aus einem in der
Senkrechten verstellbaren Support 58, der die Lager 59, 6o und den Antrieb des Tragkörpers
4 trägt. Der Support 58 ist mittels senkrecht angeordneter Schraubenspindeln 61
am Maschinengestell 62 in der Höhe verstellbar angeordnet. Das Lager 6o ist auf
der entgegengesetzten Seite nochmals an einer senkrechten Schraubspindel61' gelagert,
' die von der die Spindeln 61 treibenden, mittels eines Handrades 63 bedienbaren
Achse 64 über eine Querachse 65 angetrieben wird. Das gesamte Gewicht des Tragkörpers,
seiner Lagerung, des Supports und des Antriebs, soweit er in der Höhe ebenfalls
mit verstellbar ist, ist durch ein nicht dargestelltes Gegengewicht ausgeglichen.
-
Das Lager 6o des Supports 58 umgibt den Tragkörper 4, der jeweils
bei Durchmesserwechsel der herzustellenden Bürstenwalzen durch einen anderen ersetzt
wird, auf seinen Umfang. An seinem anderen Ende ist der Tragkörper 4 auf einer am
Support 58 gelagerten längsverschiebbaren Welle 66 angeordnet. Auf einer ebenfalls
im Support 58 gelagerten Leitspindel 67 sitzt eine Spindelmutter 68, an der ein
lagerartiger Druckkörper 69 angeordnet ist, der auf einen Wellenzapfen 7o des Tragkörpers
4 drückt und den Längsvorschub bewirkt.
-
Das den Tragkörper 4 auf seinem Umfang umgebende Lager 6o ist, wie
insbesondere aus Abb. 5 hervorgeht, so angeordnet, daß der dem Tragkörper 4 zugeführte
Borstenstreifen 3 beim Drehen des Tragkörpers ,4 zwischen die bereits auf ihm befindlichen
Windungen 3' des Borstenstreifens 3 und das Lager 6o geklemmt wird.
-
Der Antrieb der Maschine (Abb. 2a, 2b) erfolgt von einem Motor 71
über ein stufenlos regelbares Untersetzungsgetriebe 72, das auf ein zweites stufenlos
regelbares Untersetzungsgetriebe 73 treibt. Von dessen treibender Welle 74 ist der
Antrieb für die zur Herstellung des Borstenstreifens 3 bestimmten Einrichtungen
abgenommen, während von der getriebenen Welle 75 Antrieb und Vorschub des Tragkörpers
4 abgenommen sind. Von der Welle 74 des Untersetzungsgetriebes 73 wird über ein
Schneckengetriebe 76 und eine Welle 77 auf die Welle 45 (Abb. 13) und die senkrechten
Walzen 39, 40 getrieben. Über ein Schneckengetriebe 78 wird von der Welle 75 des
Untersetzungsgetriebes 73 der Tragkörper 4 angetrieben. Die Anordnung ist so getroffen,
daß zum Aufwinden eines Borstenstreifens 3 auf den Tragkörper 4 der letztere gedreht
und gleichzeitig vorgeschoben wird. Es ist aber auch für besondere Fälle eine Drehung
des Tragkörpers 4 ohne Vorschub möglich. Außerdem sind Vorkehrungen dafür getroffen,
daß die den Tragkörper 4 tragende längs verschiebbare Welle 66 nach
Fertigstellung
einer Bürstenwalze im Schnellgang in die =lnfangsstellung zurückgeschoben werden
kann.
-
Um diese Möglichkeit zu verwirklichen, wird vom Schneckengetriebe
78 auf eine Welle 79 getrieben, auf der ein Kettenrad 8o sitzt, das mittels einer
Kette 81 mit einem Kettenrad 82 verbunden ist. Dieses ist mit der Welle 66 auf Drehung
verbunden, jedoch ist die Welle 66 gegenüber dem Kettenrad 82 in axialer Richtung
verschiebbar. Von der Welle 66 wird über Zahnräder 83, 84, 85 auf die Spindel 67
getrieben. Auf diese Weise wird also der Tragkörper 4 sowohl in Umdrehung versetzt
als auch in Richtung auf das Lager 6o hin verschoben, bis die Bürstenwalze fertiggestellt
ist.
-
Die Räder 83, 84, 85 sind zweckmäßig auswechselbar angeordnet, um
den Vorschub regeln zu können. Dieser wird so geregelt, daß der auf den Tragkörper
4 auflaufende Borstenstreifen3 zwischen den bereits aufgewundenen Borstenstreifenteilen
3' (Abb. 5) und dem den Umfang des Tragkörpers 4 umfassenden Lager 6o eingeklemmt
wird, so daß eine dichte Wicklung entsteht.
-
Nach Fertigstellen der Bürstenwalze wird der schraubenförmig gewundene
Borstenstreifen von dem Tragkörper 4 abgezogen und der Tragkörper 4 im Schnellgang
in seine Anfangsstellung zurückgeführt. Dies geschieht mittels eines besonderen
Motors 86, der über Kettenräder 87, 88 unmittelbar auf die Spindel 67 treibt.
-
Damit nun beim Rückgang des Tragkörpers 4 dieser nicht auch noch in
eigene Umdrehung versetzt wird, ist das Zahnrad 85 lose auf der Spindel 87 angeordnet,
so daß es sich beim Rücklauf des Tragkörpers 4 nicht mitdreht. Um jedoch beim Aufwinden
des Borstenstreifens die Verbindung des Zahnrades 85 mit der Spindel 67 herzustellen,
ist das Zahnrad 85 mit einem Kupplungsteil 89 versehen, dem ein auf der Spindel
67 axial verschiebbarer und mit der Spindel auf Drehung verbundener Kupplungsteil
cgo gegenübersteht, der mittels eines Handhebels 9i über eine Stange 92 und einen
Hebel 93 bedient wird, wie aus den Abb.2b und 15 ersichtlich ist.
-
Um Bedienungsfehler zu verhindern, ist der Schaltknopf 94 für den
Motor 86 so angeordnet, daß er von einer am Schalthebel 91 vorgesehenen Scheibe
o. dgl. 95 abgedeckt und daher nicht zugänglich ist, wenn die Kupplung 89, 9o eingerückt
ist.
-
Hinter den Einrichtungen zur Herstellung des Borstenstreifens 3 ist
eine Einrichtung zum Putzen desselben vorgesehen, die, wie die Abb. i und 2b zeigen,
aus zwei zu beiden Seiten der Borstenstreifenbahn angeordneten rotierenden Bürsten
96 besteht, deren Wellen 97 parallel zur Borstenstreifenbahn angeordnet sind und
die in die Borsten 17 des Borstenstreifens 3 eingreifen. Diese rotierenden Bürsten
96 werden von besonderen Motoren 98 und 98' angetrieben, da sie mit sehr
großer Geschwindigkeit laufen. Über den Bürsten 96 ist zweckmäßig eine Absaugvorrichtung
99 angeordnet, die die von den Bürsten 96 aus dem Borstenstreifen 3 ausgebürsteten
Teile aufnimmt.
-
Die fertige Bürstenwalze wird mittels einer besonderen Schervorrichtung
abgeschert, damit die Walzen einen gleichmäßigen Durchmesser haben und keine Borstenenden
aus dem Umfang herausstehen. Diese aus den Abb. 5 und 14 ersichtliche Schervorrichtung
besteht aus einer rotierenden, von einem kleinen, besonderen Motor angetriebenen
Messerwalze ioo, der ein fest stehendes Messer ioi gegenübersteht. Diese Schervorrichtung
ist mittels eines Schlittens, der durch ein Handrad 103 bedienbar ist, an einer
senkrecht stehenden Säule 104 in senkrechter Richtung verschiebbar und mittels eines
Schlittens io5 und eines Handrades io6 auch in waagerechter Richtung verschiebbar,
so daß sie sowohl auf den gewünschten Durchmesser der Bürstenwalze als auch in der
Höhe auf die Achse der Tragkörperwelle 66 eingestellt werden kann.
-
Für die Regulierung der Maschine sind folgende Einrichtungen vorgesehen:
Durch das stufenlos regelbare Getriebe 72 wird die Geschwindigkeit der ganzen Maschine
geregelt, die etwa 2 bis 12 m/min. betragen kann. Diese Geschwindigkeitsregelung
ist insbesondere erforderlich mit Rücksicht auf die Art der Borsten. Zur Regelung
ist ein Handrad 123 (Abb. i) vorgesehen. Das Getriebe 72 ist mit einem Geschwindigkeitsanzeiger
124 verbunden, der die Geschwindigkeit der Maschine in m/min. angibt.
-
Infolge der Verwendung von Tragkörpern verschiedener Durchmesser ist
es erforderlich, die Umfangsgeschwindigkeit des jeweils benutzten Tragkörpers 4
auf die durch den Geschwindigkeitsanzeiger 124 angezeigte Bandgeschwindigkeit der
Maschine einzustellen. Zu diesem Zweck ist ein auf das zweite stufenlos regelbare
Getriebe 73 wirkendes Handrad 125 vorgesehen, das die Umfangsgeschwindigkeit des
Tragkörpers 4 regelt. Auf der Achse des Handrades 125 ist eine Anzeigevorrichtung
126 angeordnet, die derart geeicht ist, daß sie auf einer zylindrischen Skala hinter
einem Fenster den Tragkörperdurchmesser anzeigt, wenn das Getriebe 73 auf die richtige
Umfangsgeschwindigkeit eingestellt ist.
-
Zur bequemen Bedienung der Maschine sind über derselben noch Schalter
127 angeordnet, von denen einer für den Antriebsmotor 71, einer für die Motoren
98 und 98' der rotierenden Bürsten 96 und einer für den Motor 128 der Schervorrichtung
bestimmt ist.