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Zusatzgerät für Kolorimeter Die Erfindung betrifft ein Zusatzgerät,
das bei einem gewöhnlichen Kolorimeter beliebiger Bauart verwendet werden kann,
um mit dessen Hilfe Bestimmungen unter Verwendung monochromatischen Lichtes durchzuführen.
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Es ist bekannt, daß bei Verwendung monochromatischen Lichtes die
Genauigkeit der kolorimetrischen Bestimmungen wesentlich erhöht wird. Da hierl>ei
lediglich Helligkeitsunterschiede und nicht Farbunterschiede vom Auge verglichen
werden, sinken die Einstellfehler von etwa gO/o bei dem gewöhnlichen Verfahren auf
IO/o bei der Verwendung von monochromatischem Licht.
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Notwendig ist bekanntlich das Arbeiten mit monochromatischem Licht
bei allen kolorimetrischen Verfahren, bei denen die Konzentration von Lösungen bestimmt
werden soll, die das Lambert-Beersche Gesetz nicht im Gesamtbereich des Spektrums,
sondern nur innerhalb eines bestimmten Wellenl,ereiches erfüllen.
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Ein solches Verfahren ist beispielsweise die Bestimmung des Bilirubins
nach Jendrassik-Grof durch Diazotieren. Der Farbton der Lösungen des diazotierten
Bilirubins wechselt beim Betrachten in weißem Licht konzentrationsabhängig von gelbgrün
nach blaugrün. Eine kolorimetrische Bestimmung ist nur unter Verwendung von monochromatischem
Licht, z. B. bei einer Wellenlänge von etwa 6Io My, möglich, da in diesem Wellenbereich
das Lambert-Beersche Gesetz erfüllt ist. Dann kann allerdings jede beliehige Vergleichslösung,
die ihrerseits in diesem Bereich dem Lambert-Beerschen Gesetz gehorcht, z. B. eine
Kupfer-Sulfat-Lösung oder eine Graulösung, verwendet werden.
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Es ist ferner bekannt, monochromatisches Licht dadurch zu erzeugen,
daß man weißes Licht durch Spektralfilter schickt, in denen der größte Teil absorhiert
wird und nur Licht eines hestimmten Wellenbereiches durchgelassen wird.
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Die meisten im Handel befindlichen Kolorimeter und vor allem die
preiswerten Modelle unter ihnen besitzen keine Vorrichtung, mit deren Hilfe ein
derartiges Spektralfilter in den Strahlengang eingeschaltet werden kann. Sie können
nur unter Verwendung einer monochromatischen Lichtquelle für die beschriebenen Zwecke
verwendet werden, was in der Praxis nur selten möglich ist. Es besteht daher ein
Bedürfnis nach einem Zusatzgerät, das an einem vorhandenen Kolorimeter, ohne es
selbst zu verändern, mit einfachen Mitteln und in- einfacher Weise angebracht werden
kann, so daß nunmehr ein Spektralfilter in den Sehstrahl eingeschaltet ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß ein ein Filter enthaltendes abnehmbares
Gehäuse o. dgl. entweder unmittelbar dem Prismensatz des Kolorimeters oder, falls
ein Okular vorhanden ist, dem Okular des Kolorimeters vorgeschaltet ist, ohne das
Kolorimeter selbst zu verändern.
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Vorzugsweise hat das Gehäuse die Form einer Kappe, die auf den Prismenbehälter
aufsteckbar ist und eine die Auswechslung. des Filters ermöglichende Filterhalterung
aufweist. Das bei üblichen Kolorimetern meist vorhandene Okular ist im allgemeinen
so lichtschwach, das ein Filter nicht verwendet werden kann. Um nicht auf eine Vergrößerung
verzichten zu müssen, wird erfindungsgemäß ein lichtstarkes Okular in einem Tubus
verwendet, der an der Kappe' abnehmbar befestigt ist.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform eines Zusatzgerätes nach
der Erfindung in Verwendung bei einem Autenriethkolorimeter beispielsweise dargestellt
Fig. I ist ein schematischer waagerechter Schnitt durch das Kolorimeter nebst Lichtquelle.
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Fig. 2 zeigt schaubildlich die Vorrichtung nach der Erfindung an
dem Kolorimeter.
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Fig. 3 ist eine schaubildliche Darstellung der Fi Iterkappe.
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Fig. 4 ist ein senkrechter Mittelschnitt durch die Filterkappe.
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Fig. 5 ist eine Ansicht eines Teiles der Filterkappe.
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Das von der Lichtquelle 1 ausgehende Licht wird in zwei Bündel zerlegt,
von denen das eine durch die Versuchslösung 2, das andere durch die Vergleichslösung
3 des Kolorimeters geleitet wird.
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Durch Prismen 4 wird das Licht der beiden Bündel so in das Gesichtsfeld
eines Okulars 5 geführt, daß die eine Hälfte des Gesichtsfeldes von dem einen Bündel,
die andere von dem anderen Bündel Licht empfängt.
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Zwischen Okular 5 und Prismensatz 4 ist ein Filter 6 eingeschaltet,
das in einer Filterkappe 7 gehalten ist. Das Filter bewirkt, daß lediglich ein monochromatischer
Teil des Lichtes der beiden Bündel miteinander verglichen wird.
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Die Filterkappe 7 besteht aus einer Stirnwand und vier Seitenwänden.
Sie kann auf den Prismenbehälter 8 aufgesteckt werden. Die Vorderwand der Filterkappe
ist vorzugsweise aus drei Platten 9, I0, II zusammengesetzt. Die beiden äußeren
Platten g und 10 halten die innere Platte II, an der zwei Spiralfedern I2, I3 befestigt
sind, welche in eine Mittelöffnung 14 hineinragen und dazu dienen, das einzusetzende
Filter zu halten. Das Filter wird in die kreisrunde öffnung 14 eingesteckt und darin
durch die Federn festgehalten, die sich in den ausgesparten Rand des Filters einlegen.
Das Filter ist außen mit einem Flansch 15 versehen, an dem man es zum Einlegen und
Herausnehmen anfassen kann.
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Die Filterkappe 7 wird durch ein ihre Seitenwände umfassendes Band
I6 auf dem Prismenbehälter 8 gehalten. Das Band I6 trägt an einem Ansatz 17 einen
Arm I8 mit Ring I9, in dem ein das Okular enthaltender Tubus 20 längs verschiebbar
gehalten ist. Das Okular kann durch Verschieben des Tubus auf die gewünschte Vergrößerung
eingestellt werden, und der Tubus kann zum Auswechseln des Filters herausgenommen
werden.
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Kappe 7, Band I6 und die übrigen Teile des Zusatzgerätes können z.
B. aus Blech, Kunststoff o. dgl. hergestellt werden.
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PATENTANSPROCHE: I. Zusatzgerät für ein Kolorimeter, das keine Einrichtung
zur Anbringung von Filtern zur Erzeugung monochromatischen Lichtes enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß ein ein Filter enthaltendes, abnehmbares Gehäuse o. dgl. entweder
unmittelhar dem Prismensatz des Kolorimeters oder, falls ein Okular vorhanden ist,
dem Okular des Kolorimeters vorgeschaltet ist, ohne das Kolorimeter selbst zu verändern.