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Sperrhakenvorrichtung mit nachstellbaren Sperrscheiben Bei Geräten,
bei denen wenigstens ein Regelorgan von Zeit zu Zeit in eine bestimmte andere Lage
eingestellt werden muB, können sogenannte Sperrhakenvorrichtungen verwendet werden,
die eine einfache Betätigung und genaue Einstellung der Regelorgane aus der Ferne
ermöglichen.
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Wird die Einstellung eines Regelorgans durch die 1)rehl>ewegung einer
Welle vermittelt, wie z. B. bei Drehkondensatoren von Funksende- oder Empfangsanlagen,
so kann mit dem Organ eine Sperrhakenvorrichtung gekuppelt werden, die eine Welle
enthält, auf der eine Anzahl von Sperrscheiben sitzen, die je mit einem System neben
der Welle angeordneter, beweglicher Sperrhaken zusammenwirken können. Die Welle
und somit auch das Regelorgan können auf diese Weise in genau festgelegten Lagen
gehalten und gesichert werden. Die Lage, in der die Welle beim Zusammenwirken eines
Sperrhakens mit dem Rande einer Sperrscheibe gesichert wird, nachstehend als Sperrlage
bezeichnet, ist durch die gegenseitige Lage der Profilierung der Sperrscheibe und
der Welle bedingt, auf der diese Sperrscheibe sitzt. Es ist erwünscht, daB die Sperrlagen
der Welle, also die mittels der Sperrhakenvorrichtung einzustellenden Lagen des
mit ihr gekuppelten Regelorgans, genau und unabhängig voneinander beliebig festgelegt
werden können. Zu diesem Zweck werden Sperrscheiben verwendet, die normalerweise
auf der Welle festgeklemmt sind, aber gelockert werden können und dann je für sich
gegenüber der Welle drehbar sind. Eine solche Verdrehung einer Sperrscheibe mit
darauf
folgender erneuter Feststellung der Scheibe auf der Welle ergibt eine neue, durch
die neue gegenseitige Lage des profilierten Randes der Scheibe und der Welle bestimmte
Sperrlage.
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Es 'ist bekannt, die Sperrscheiben lösbar auf der Welle oder auf einem
mit dieser unverrückbar verbundenen Teil festzustellen, indem die Sperrscheiben,
getrennt durch gegenüber der Welle unverdrehbare Reibscheiben, nebeneinander angeordnet
werden und das Ganze in axialer Richtung zusammengedrückt wird. Die Sperrscheiben
werden infolgedessen zwischen den Reibscheiben festgeklemmt und infolge der Reibung
von diesen gehalten. Damit die Sperrscheiben fest zwischen den Reibscheiben gehalten
werden können, sind die Reibscheiben zweckmäßig als Ganzes oder aber für den die
Sperrscheiben berührenden Teil etwas in axialer Richtung verschiebbar. Dies gewährleistet
einerseits ein wirksames Anlegen der Scheiben im zusammengedrückten Zustand und
bewirkt andererseits, daß jede Sperrscheibe nach Aufhebung der zusammendrückenden
Kraft ohne große Mühe gegenüber der Welle gedreht werden kann.
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Bei bekannten Sperrhakenvorrichtungen sind die Sperrscheiben und die
Reibscheiben auf eine fest auf der Welle sitzende Buchse geschoben. Jede Reibscheibe
ist am Innenrande mit einem kleinen Nocken versehen, der in einer in der Buchse
eingelassenen Keilbahn geführt ist. Die Reibscheiben sind also in axialer Richtung
verschiebbar, sie sind jedoch nicht um die Welle drehbar. Die Sperrscheiben, bei
denen der Außenrand, aber nicht der Innenrand profiliert ist, sind beliebig um die
Welle drehbar. Die Sperrscheiben werden in der von ihnen gegenüber der Welle eingenommenen
Lage gesichert, indem das von den Sperrscheiben und den Reibscheiben gebildete Paket
zwischen einem Kragen der fest auf der Welle sitzenden Buchse und einer in axialer
Richtung nachstellbaren Mutter festgeklemmt wird.
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Bei einer anderen bekannten Bauart bestehen die Sperrscheiben aus
Ringen, die von auf die Welle aufgeschobenen Zwischenscheiben getragen werden. Diese
Zwischenscheiben sind zusammen mit den sie trennenden Reibscheiben mittels einer
Anzahl sich parallel zur Welle erstreckender Schrauben gegenüber der Welle festgestellt.
Die Reibscheiben und die Zwischenscheiben werden gemeinsam zwischen den Schraubenköpfen
und einem aufrechten Kragen der Welle festgeklemmt, wobei der Kragen mit den Löchern
für die Schrauben versehen ist. Die Sperringe werden dadurch festgestellt, daß sie
mit den über die Zwischenscheiben vorstehenden Teilen der Reibscheiben durch gleichfalls
zur Welle parallele Schrauben zusammengedrückt werden. Die Reibscheiben sind nachgiebig,
wodurch bei der zuletzt erwähnten Zusammendrückung eine gute gegenseitige Berührung
der Reibscheibe und Sperringe erreicht wird.
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Die beschriebenen Bauarten haben den Nachteil, daß die genaue Festlegung
der Stellungen, in denen die Welle durch Zusammenwirken der Sperrhaken mit den zugehörigen
Sperrscheiben gesperrt wird, Schwierigkeiten bereitet und daß die Reproduzierbarkeit
dieser Sperrlagen zu wünschen übrigläßt. Dieser Nachteil macht sich besonders bemerkbar,
wenn solche Sperrhakenvorrichtungen zur Einstellung eines Abstimmorgans bei Funksende-
oder Empfangsanlagen verwendet werden, das auf eine beliebige aus einer Anzahlfester
Frequenzen abgestimmt werden soll. Die durch unvollkommene Übereinstimmung zwischen
der gewünschten Lage und der Sperrlage des Regelorgans bedingte Ungenauigkeit in
der Abstimmung hat eine solche Ausbildung der Anlage veranlaßt, daß die Fehler in
der mechanischen Abstimmung auf elektrischem Wege in der Schaltung ausgeglichen
werden. Diese Lösung macht jedoch den elektrischen Teil der Anlage verwickelt, was
zu einer Erhöhung des Preises führt.
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Die Erfindung bezweckt, eine Bauart einer Sperrhakenvorrichtung mit
durch Zusammendrückung zwischen Reibscheiben gehaltenen Sperrscheiben zu schaffen,
bei -der die erwähnten Nachteile vermieden sind.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß nur dann eine große
Einstellgenauigkeit der Welle möglich ist, wenn jede Bewegung der Reibscheiben um
die Welle ausgeschlossen wird, da es andernfalls nicht möglich ist, eine Sperrscheibe
oder einen Sperring genau in eine bestimmte Lage gegenüber der Welle zu drehen,
ohne dabei durch die benachbarten Reibscheiben die benachbarten Sperrscheiben, wenn
auch nur wenig, mitzuführen. Mit der Änderung der Einstellung einer bestimmten Sperrscheibe
geht somit die Genauigkeit der Einstellung anderer Sperrscheiben verloren. Dieser
Fall tritt bei der Bauart ein, bei der die Reibscheiben mit einem Nocken versehen
sind, der in einer Keilbahn in der Welle oder einem mit dieser unverrückbar verbundenen
Teil geführt wird. Da eine Bewegung der Reibscheiben in axialer Richtung möglich
bleiben muß, ist stets etwas Spiel zwischen dem Nockenrand und den Wänden der Keilbahn
vorhanden. Infolge dieses Spiels können die Reibscheiben etwas um die Welle verschoben
werden, was sich in den vorstehend beschriebenen schädlichen Folgen auswirkt. Bei
der Bauart, bei der die Reibscheiben nachgiebig sind und samt den Zwischenscheiben
mittels Schrauben an einen Kragen angedrückt werden, läßt die Länge dein Schrauben
eine Torsion des von diesen Scheiben gebildeten Pakets zu. Dies wirkt sich darin
aus, daß auch bei dieser Bauart die Änderung der Einstellung einer bestimmten Sperrscheibe
nicht ohne Einfluß auf die Einstellung der anderen ist. Außerdem kann die erwähnte
Torsion auch auftreten, wenn die Sperringe zwischen den Reibscheiben festgeklemmt
sind, wodurch die Reproduzierbarkeit der Sperrlagen beeinträchtigt wird.
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Gemäß der Erfindung ist jede Reibscheibe nachgiebig und einzeln auf
der Welle oder auf einem mit dieser unverrückbar verbundenen Teil festge= stellt.
Auf diese Weise wird gewährleistet, daß jede Verdrehung der Reibscheiben gegenüber
der Welle verhütet wird, so daß eine Änderung der Einstellung
einer
Sperrscheibe oder eines Sperringes durchaus keinen Einfluß auf die Lage ausübt,
welche die anderen Sperrscheiben oder -ringe gegenüber der Welle dabei einnehmen.
Ebensowenig ist eine Änderung der Einstellung zu befürchten, wenn durch Zusammenwirken
eines Sperrhakens mit dem Rande einer Sperrscheibe, während diese infolge der Reibung
mit den benachbarten Reibscheiben gehalten wird, die Welle in ihrer Umdrehung gehemmt
wird. Die Lage, in der die-Welle gesperrt wird, ist somit unveränderlich die gleiche,
solange die Sperrscheibe gehalten wird. Die Reibscheiben können aus lötbarem Metall
hergestellt sein und in diesem Fall einzeln an der Welle oder einem mit dieser unverrückbar
verbundenen Teil angelötet sein. Sie können auch je mit einer auf der Welle festgestellten
Zwischenscheibe verbunden sein, deren Rand auch einen Sperring trägt.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
wenigstens der von den Reibscheiben umfaßte Teil der Welle oder ein mit dieser unverrückbar
verbundener Teil mit sich im wesentlichen in axialer Richtung erstreckenden scharfen
Rippen versehen, und die Reibscheiben liegen an beiden Flanken dieser Rippen gleichzeitig
an.
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Eine Drehbewegung der Reibscheiben gegenüber der Welle ist infolgedessen
ausgeschlossen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Rippen in
den Innenrand der Reibscheiben gepreßt, so daß diese Ränder dem Querprofil des mit
Rippen versehenen Teils folgen. Dies kann dadurch erreicht werden, daß die Reibscheiben
zuvor mit einer mittleren öffnung versehen «erden, deren Durchmesser kleiner als
der größte Durchmesser des mit Rippen versehenen Teils ist, und die Scheiben in
axialer Richtung aufgepreßt werden. Die Rippen verdrängen dabei örtlich das Material
am Innenrand der Reibscheiben, so daß darauf eine Drehung um die Welle ausgeschlossen
ist.
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Weil die Reibscheiben auf der Welle oder einem mit ihr verbundenen
Teil befestigt sind, sind sie nachgiebig ausgebildet, so daß die Sperrscheiben beliebig
festgeklemmt und gelöst werden können. Die Stärke und das Material der Reibscheiben
können derart gewählt werden, daß diese Bedingung stets erfüllt ist. Gemäß der Erfindung
können die Reibscheiben eine Aussparung aufweisen, die eine nachgiebige Formveränderung
infolge axialer Verschiebung der mit den Sperrscheiben zusammenwirkenden Teile erleichtert.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung näher erläutert, in der Fig. i
schematisch teilweise in Seitenansicht, teilweise im Längsschnitt eine Ausführungsform
der neuen Sperrhakenvorrichtung darstellt und in der Fig. 2 ein über die Linie II-11
der Fig. i geführter Querschnitt ist.
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Eine Welle i kann mittels neben dieser Welle angeordneter, beweglicher
Sperrhaken in mehreren Stellungen gesperrt werden. Zu diesem Zweck sitzen auf der
Welle i eine Anzahl von Sperrringen 3, die am Außenumfang je mit einer Aussparung
4 versehen sind. Die Sperringe 3 sind um auf der Welle i sitzende Zwischenscheiben
5 drehbar, werden von ihnen getragen und haben einen den Zwischenscheiben zugewendeten
schmalen Teil. Die Stärke der Zwischenscheiben ist etwas geringer als die Stärke
des Außenrandes der Sperringe. Beiderseits eines jeden Sperringes ist eine nachgiebige
Reibscheibe 6 vorgesehen. Diese Scheiben sind in weiter unten zu erörternden Weise
je für sich auf der Welle i befestigt. Die Sperringe 3 werden gegen die Welle i
festgeklemmt, indem das von den Sperringen und den Reibscheiben gebildete Paket
zusammengedrückt wird. Zu diesem Zweck ist auf der einen Seite des Pakets die auf
der Welle i befestigte Druckscheibe 7 angeordnet. Auf der anderen Seite des Pakets
liegt die in axialer Richtung verschiebbare Druckscheibe B. Mittels der durch die
öffnung i i in der Welle i geführten Platte 9 und des in der Welle untergebrachten
Druckstabs io wird das vorstehend erwähnte Paket zwischen den Druckscheiben 7 und
8 zusammengedrückt. Infolgedessen werden die Sperringe 3 durch die Reibung mit den
benachbarten Reibscheiben 6 gehalten. Wird die Zusammendrückung des Pakets aufgehoben,
so ist jeder Sperring für sich verdrehbar. Die Lage der Aussparung 4 im Rande eines
Sperrings gegenüber der Welle i ist auf diese Weise veränderbar.
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Der zwischen den Druckscheiben 7 und 8 befindliche Teil der Welle
i ist am Umfang mit Längsrillen versehen, wodurch auf der Oberfläche scharfe Rippen
entstanden sind. Der Innenrand der Reibscheiben 6 folgt dem Querprofil der Welle
i, wodurch jede Verdrehung dieser Scheiben gegenüber der Welle i ausgeschlossen
ist. Dies ergibt sich dadurch, daß die Reibscheiben bei der Montage der Sperrhakenvorrichtung
zuvor mit einer Mittelöffnung versehen wurden, deren Durchmesser etwas geringer
als der Durchmesser der Welle i einschließlich der Rippenhöhe ist. Die Reibscheiben
sind nun einzeln auf die Welle i gepreßt worden. Die Reibscheiben 6 sind weiter
mit einer C-förmigen Aussparung 12 versehen. Zwischen dem die Welle i umschließenden
Innenteil der Reibscheiben und dem mehr außenliegenden Teil, an dem die-Sperringe
anliegen, ist eine stegförmige Verbindung 13 freigelassen. Dies hat den Vorteil,
daß der äußere Teil einer Reibscheibe leicht in axialer Richtung verschiebbar ist,
was also eine Erhöhung der Nachgiebigkeit zur Folge hat. Weiterhin wird hier dadurch
erreicht, daß die Verdrängung des Materials am Innenrand der Scheibe beim Rufpressen
auf die Welle i nicht zu einem Krummziehen Veranlassung gibt. Da jede Reibscheibe
6 für sich auf der Welle i festsitzt, kann nach dem Zusammendrücken des von diesen
Scheiben und den Sperringen 3 gebildeten Pakets keine Drehung der Sperringe gegenüber
der Welle i mehr auftreten. Wird die Zusammenpressung des Pakets aufgehoben, so
ist jeder Sperring ohne die geringste Wirkung auf die von den anderen Sperringen
gegenüber
der Welle i eingenommene Lage verdrehbar.
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Neben der Welle i sind bewegliche Sperrhaken 1,4 angeordnet, die je
mit einem der Sperringe 3 zusammenwirken können. Zu diesem Zweck sind die Sperrhaken
gegenseitig gegen die Welle i verschoben. In der Zeichnung ist nur ein Sperrhaken
14 dargestellt. Er wird von einer Sperrhakenwelle 15
getragen, die sich parallel
zur Welle i erstreckt, und kann auf dieser befestigt sein. In diesem Fall ist eine
Anzahl drehbarer Sperrhakenwellen, die je mit einem Sperrhaken versehen sind, in
einem Kreis rings um die Welle i herum geordnet. Die Sperrhaken 14 können auch von
einer gemeinsamen Sperrhakenwelle getragen werden und sind in diesem Fall um diese
Sperrhakenwelle drehbar. Wird ein Sperrhaken 14 mit dem darunter befindlichen Sperring
3 zum Zusammenwirken gebracht und die Welle i darauf gedreht, so wird die Welle
gesperrt, sobald die Aussparung 4 im Sperring unter das Ende des Sperrhakens gelangt
und dieser einschnappt. Die Stellung, in der die Welle i gesperrt wird, ist durch
die Lage bestimmt, welche die Aussparung 4 gegenüber dieser Welle einnimmt. Solange
die Sperringe zwischen den Reibscheiben festgeklemmt bleiben, ist diese Lage unveränderlich,
wodurch gewährleistet ist, daß bei jedesmaliger Betätigung eines bestimmten Sperrhakens
die Welle i stets genau in derselben Stellung angehalten wird.
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Soll die Stellung, in der die Welle i durch einen bestimmten Sperrhaken
gesperrt wird, geändert werden, so wird die Zusammendrückung des von den Reibscheiben
6 und den Sperringen 3 gebildeten Pakets aufgehoben. Darauf ist jeder Sperring um
seine Zwischenscheibe 5 verdrehbar und in die neue gewünschte Stellung genau einstellbar.
Dabei ändert sich nichts an der Einstellung der übrigen Sperringe, so daß die Stellungen,
in denen die Welle i nach erneutem Feststellen der Sperringe durch Betätigung der
anderen Sperrhaken gesperrt werden kann, genau die gleichen geblieben sind.