DE804022C

DE804022C - Verfahren zur Verwertung von Steinkohle-, Braunkohle-, Torf-, OEl- u. dgl. Lagerstaetten durch Ent- und Vergasung

Info

Publication number: DE804022C
Application number: DEB329A
Authority: DE
Inventors: Hermann Bruch
Original assignee: HERMANN BRUCH
Current assignee: HERMANN BRUCH
Priority date: 1949-10-29
Filing date: 1949-10-29
Publication date: 1951-04-16

Description

Verfahren zur Verwertung von Steinkohle-, Braunkohle-, Torf-, Ölu. dgl. Lagerstätten durch Ent- und Vergasung Die Erfindung betrifft ei» \'erfahrcn zur nutzbringenden Ver"vertung von Steinkohle-, Braunkohle-, Torf-, Öl- u. dgl. Lagerstätten, insbesondere unbauwürdigen Lagerstätten, durch Ent- und Vergasung auf ihren natürlichen Ablagerungen, beispielsweise der anstehenden Kohle im Flöz.
Derartige Verfahren sind an sich bereits vorgeschlagen worden, ihre praktische Durchführung ist aber an der Schwierigkeit gescheitert, den Ent-und Vergasungsvorgang des in Brand gesetzten Flözes gleichmäßig zu leiten und zu unterhalten.
Die Erfindung beseitigt diese Schwierigkeiten und schafft damit die Grundvoraussetzung für die betriebsmäßige Durchführung eines solchen Verfahrens. Sie beruht auf der Erkenntnis, daß es für die Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Verbrennung bzw. Verschwelung notwendig ist, für eine ständig gleichmäßige Sauerstoffzufuhr und Gasabführung zu sorgen und die Gefahr örtlicher Unterbrechungen derselben auszuschalten. Sie schafft die Möglichkeit hierfür dadurch, daß vorgeschlagen wird, die Lagerstätte bzw. den zu vergasenden Teil derselben durch ein Netz von Strecken oder Bohrungen in vorzugsweise gleichmäßigen Abständen zu durchörtern und diese der Sauerstoffzufuhr und der Gasabfuhr dienenden Durchörterungen ständig dagegen zu sichern, daß sie sich durch Stein- oder Kohlenfall während des Ent- und Vergasungsvorganges zusetzen, wie dies bei den bekannten Verfahren nicht vermieden werden konnte, weil infolge des Schwelvorganges ständige Gebirgsbewegungen eintreten, durch die die vorgesehenen Luftzufuhr- bzw. Gasabfuhrwege schnell zerstört wurden.
Um eine Verstopfung der -Durchörterungen zu verhindern, werden diese gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung in ihrer Gesamtheit oder zum Teil durch mit Wandbohrungen versehene Rohre, Hohlkugeln, durch Steingitter der für Regeneratoren bekannten Art o. dgl. ausgekleidet und an Hauptleitungen angeschlossen. Auf diese `''eise werden die so gebildeten Sauerstoffzuführungs-bzw. Gasabfuhrwege, die ihrerseits mit den Haupt-, Zu- und Ableitungen verbunden werden, immer offen gehalten, und es wird eine gleichmäßige Verbrennung innerhalb des betreffenden Feldesteiles. der in seiner Gesamtheit ein äm ein--und ausziehenden Wetterstrom gegen das übrige Grubengebäude durch Dämme abgeschlossenes Ganzes bildet, erzielt.
Die Einführungsleitungen für Luft mit oder ohne Zusatz von Wasser, Wasserdampf oder anderen Agenzien und die Abzugsleitungen für die Schwelgase werden durch die Dämme hindurchgeführt, wobei Regelvorrichtungen beliebiger Art vorgesehen werden können, um den Gang der Verbrennung und damit die Zusammensetzung des Gases im gewünschten Sinne zu regeln: Der Zusatz von Wasser oder Wasserdampf zu den die Verbrennung unterhaltenden Gasen mit dem Ziele, Wassergas o. dgl. herzustellen, ist an sich bekannt und bildet kein Merkmal der Erfindung.
Die für die Sicherung der Durchörterungen verwendeten Rohre o. dgl. müssen in bezug auf ihre Festigkeit so gewählt werden, daß sie dem Gebirgsdruck Widerstand leisten. Vorzugsweise erhalten siz, die hierfür günstigste runde oder ovale Querschnittsform, wobei die Durchbohrungen ihrer Wandungen zweckmäßig schräg und nicht radi«1 gerichtet sind, um derart Verstopfungen durch herabfallendes oder ausgepreßtes Gestein o. dgl. zu verhüten.
Die Abstände der Durchörterungen, die vorzugsweise im Streichen und Fallen, d. h. schachbret,-artig verlaufen, sind je nach den Anforderungen des Einzelfalles zu wählen.
Die Durchörterungen können an sich in einfachster Weise als Bohrlöcher hergestellt sein. Die sonstigen notwendigen Vorrichtungsarbeiten haben nur geringen Umfang; in der Regel wird nur eine untere und obere Flözstrecke im Entgasungsfeld aufzufahren sein, zuzüglich nötigenfalls eines oder zweier Aufhauen an den Grenzen dieses Feldes.
Es kann sich als zweckmäßig erweisen, auch diese Strecke im Sinne des Erfindungsgedankens mit Rohren von entsprechend größerem Querschnitt mit durchbohrten Wandungen auszustatten und derart den Zutritt der sauerstoffhaltigen Gase und die Abfuhr der Schwelgase an gleichmäßig verteilten und günstigsten Stellen durch Sicherung auch der Haupt-, Zu- und Abfuhrwege für die Gase gegen Zubruchgehen zu gewährleisten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verwertung von Steinkohle-, Braunkohle-, Torf-, Ö1- u. dgl. Lagerstätten, insbesondere unbauwürdigen Lagerstätten, auf ihren natürlichen Ablagerungen durch Ent- und/oder Vergasen, dadurch gekennzeichnet, daß der zu vergasende Feldesteil durch ein Netz von Strecken und/oder Bohrungen in vorzugsweise gleichen Abständen im Streichen und Fallen durchörtert wird, «-elche an den ein-und ausziehenden Wetterstrom angeschlossen sind.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchörterungen durch Ausbau mit perforierten Rohren aus mechanisch widerstandsfähigen Werkstoffen, Hohlkugeln, durch Gitter aus Ton, Schamotte o. dgl. gegen Zubruchgehen gesichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das durchörterte Feld gegenüber dem ein- und abziehenden Wetterstrom durch Dämme abgeschlossen wird, an welche einerseits Rohrleitungen für die Einführung von Luft mit oder ohne Zusatz von Wasser, Wasserdampf o. dgl. und andererseits Rohrleitungen für die Gasabfuhr angeschlossen sind.
4. Ausbau für die gemäß dem Verfahren nach Anspruch i bis 3 vorgesehenen Durchörterungen, dadurch gekennzeichnet, daß er aus durchbohrten Rohren o. dgl. besteht, deren Bohrungen vorzugsweise schräg zur Rohrachse gerichtet sind.