DE198375C

DE198375C -

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Publication number: DE198375C
Application number: DENDAT198375D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES /l

PATENTAMT.

Es ist bekannt, daß es sehr große Schwierigkeiten macht, und fast unmöglich ist, im Salzgebirge einen Damm dauernd dicht herzustellen oder dauernd dicht zu erhalten; die geringsten Undichtheiten genügen, um durch die auflösende Wirkung des durchströmenden Wassers oder der durchströmenden unge-

; sättigten Salzlösung allmählich solche Durchströmungsquerschnitte zu schaffen, daß der

ίο Damm nicht mehr gehalten werden kann. Besondere Wichtigkeit haben diese Schwierigkeiten dadurch erlangt, daß jetzt viele Kaliwerke, um der Anlage eines zweiten Schachtes aus dem Wege zu gehen, den Gedanken gefaßt haben, sich mit einem Nachbarwerke durch einen Querschlag oder eine Strecke zu verbinden, um so den von der Behörde verlangten zweiten Ausgang zu schaffen. Dieser Ausweg hat nun das Bedenkliche, daß, wenn es nicht gelingt, diese Verbindungsstrecke genügend zu sichern, im Falle eines Wasserdurchbruches in einem Werke nicht nur dieses, sondern auch das Nachbarwerk gefährdet sein würde. Die

as kleinen Undichtigkeiten, welche bei Anlage der Dämme nicht zu vermeiden sind und besonders leicht in der First der Strecke auftreten, sind zunächst ungefährlich. Da aber das hinter dem Damme in dem ersoffenen Grubengebäude stehende Wasser gewöhnlich nicht aus gesättigter Sole besteht, so löst es das Salzgebirge auf; die kleinen Risse vergrößern sich, und die Dämme sind schließHch nicht mehr zu halten. Diesem Übelstand wirksam entgegenzutreten, ist nun der Zweck der Erfindung. Die dafür in Vorschlag gebrachte Einrichtung ist auf der Zeichnung dargestellt.

Wenn man nämlich in der Strecke statt eines von vornherein mehrere Dämme a, z. B. vier, so anordnet, daß die beiden äußeren gegen Druck von außen, also gegen Druck von dem betreffenden Grubengebäude her, gerichtet sind, und die beiden inneren so, daß sie gegen Druck von innen, also gegen Druck von dem mittleren Räume c der Strecke her, dicht halten, so kann man diesen mittleren Raum bei geschlossenen Dämmen oder Dammtüren durch zu diesem Zwecke eingebaute zu Tage führende Rohrleitung oder Rohrleitungen b mit. gesättigter Sole o. dgl. füllen und unter so hohem Druck halten, daß durch die vor-^ handenen Risse sowohl nach dem ersoffenen, als auch nach dem geschützten Grubenraum hin nur gesättigte Lösung abfließen kann. Dadurch ist es unmöglich gemacht, daß sich die Querschnitte dieser Risse vergrößern können. Die Dammanlage wird deshalb eine dauernde Sicherung bieten. Die kleinen Vcrluste an Sole oder Lauge, die bei guter Arbeit ganz· unbedeutend sein werden, können leicht ersetzt werden. Es könnten auch vorhandene Abfallaugcn, die man beseitigen will, wenn sie eine geeignete Zusammen-Setzung haben oder erhalten können, zur

Füllung benutzt werden. An sich ist zwar schon vorgeschlagen worden, mit solchen Abfallaugen, um sie gleichzeitig zu beseitigen, Hohlräume in Salzbergwerken anzufüllen und dabei die Abfallaugen auch von vornherein mit den in den Wänden der jeweilig auszufüllenden Hohlräume anstehenden Salzarten zu sättigen. '

Nach dem ersoffenen Grubengebäude kann

ίο des Gegendruckes wegen nur wenig abfließen, und dasjenige, was nach den geschützten Grubenbauen abfließt, kann wieder zu Tage gefördert und wieder benutzt werden. Vorausgesetzt ist natürlich, daß der Gebirgspfeiler dicht ist und genügend stark bemessen war.

Claims

Patent-Anspruch:

Grubendammanlage für in Stein- oder Kalisalz o. dgl. oder in anderen löslichen Gebirgsschichten stehende Querschläge oder ' Strecken, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Wasser- oder Laugendurchbruch ein zwischen zwei Dämmen oder Dammtüren eingeschlossener Raum (c) durch eine oder mehrere Rohrleitungen (b) von Tage aus mit einer gesättigten Lösung derjenigen Salze, welche unten in dem Querschlag oder der Strecke anstehen, gefüllt und unter Druck gehalten wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

, gedruckt in der reichsdrUckeüui.