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Schalung für Wandaussparungen, insbesondere Fenster Bei Schütt- und
Gußhauweisen im Hochbau sind verschiedene Möglichkeiten bek@innt, um Wandaussparungen,
wie Türen und Fenster, einzuschalen. Die Einschalung von Türen erfordert im allgemeinen
keine Besonderheiten. Bei der Einschalung von Fenstern bietet dagegen sowohl die
Herstellung der Brüstung als auch die Herstellung des Fenstersturzes gewisse Schwierigkeiten.
Bei der Herstellung der Brüstung entstehen diese zunächst dadurch, daß das Schüttgut,
das oft sehr trocken eingebracht wird, von der Seite her nicht von selbst den Brüstungsraum
ausfüllt. plan hat sich deshalb dadurch geholfen, daß man mindestens auf der einen
Seite zunächst nur bis zur Höhe der Brüstung schalte und, wenn bis zu dieser Höhe
geschüttet war, eine Form für die Fensteröffnung einsetzte, weiterschalte und dann
von oben schüttete. Eine andere bisherbekannteMöglichkeit bestand darin, ein Stockwerk
in voller Höhe einzuschalen, dann von oben her bis auf Brüstungshöhe zu schütten,
die Brüstung von oben her so gut wie möglich glattzuziehen und dann einen (versteiften)
Rahmen einzusetzen, der die Form für das Fenster bildete.
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Bei der Herstellung des Sturzes war zu beachten, daß der Mauerquerschnitt
über dem Fenster, der zudem so bald wie möglich die Decke des nächsten Stockwerks
tragen soll, sehr gering ist, so daß an dieser Stelle wegen der örtlich stärkeren
Beanspruchung nicht so bald entschalt werden konnte wie bei nur druckbelasteten
`lauern. 'Man ließ deshalb die Fensterschalung oder Teile davon nach dein Entschalen
der Wände noch so lange stehen, bis die notwendige Festigkeit erreicht war. Dies
erforderte einen größeren Vorrat an Fensterschalungen. Die bisher bekannten Bauarten
machten es außerdem erforderlich, für jede Fensterform und -größe eine andere Schalung
zu benutzen.
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Die Erfindung besteht zunächst darin, daß von dem Grundsatz, einen
alle Seiten einer Aussparung fortuenden
Rahmen einzusetzen, abgegangen
wird und daß mit einem Gerät gearbeitet wird, bei dem nur die Seitenwangen die Seitenwände
der Wandaussparung formen, während Querwangen, ohne Boden und Decke der Aussparung,
z. B. die Innenflächen von Fensterbrüstung und Fenstersturz zu formen, in tragender
Verbindung mit der Wandschalung angebracht sind und die Seitenwangen halten, und
zwar in dem der Aussparungsbreite entsprechenden Abstand voneinander. Diese Bauart
ergibt, wie aus den «-eiter unten beschriebenen Ausführungsformen hervorgeht, neuartige
und vorteilhafte' bauliche Möglichkeiten sowie die Möglichkeit, vorteilhafte neue
Bauverfahren anzuwenden. Insbesondere lassen sich so Schalungsarten schaffen, die,
ohne unerwünschte Ansatzstellen in den abgeformten Flächen zu erzeugen, das Abformen
von in Breite und Höhe verschieden großen Fensteröffnungen in verschiedener Höhenlage
im Stockwerk mit denselben Bauelementen ermöglichen.
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In weiterer Erfindung werden als Deckel für die Einsatzrahmen Fertigteile,
vorzugsweise aus Stahlbeton, verwendet,. die entweder schon für sich allein oder
kurz nalch dem Aufschütten und Abbinden weiteren Baustoffes imstande sind, die Stockwerksdecke
zu tragen, so daß die Fenster ebensobald entschalt werden können wie die Mauern.
Andererseits gestatten es die Schalungen nach der Erfindung auch, die Einsatzrahmen
im Mauerwerk stehenzulassen. Sie können auch dann, nach dem Abbinden des Mauerwerks,
ohne Beschädigung ihrer Teile leicht entfernt werden. Die diesem Zweck dienenden
Einzelheiten ergeben sich ebenso wie weitere neue und fortschrittliche Merkmale
von erfinderischer Bedeutung aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit
der Zeichnung und den Ansprüchen.
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Die Zeichnung zeigt eine Reihe von Ausführungsbeispielen und Einzelheiten
in schematischer Darstellung.
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Fig. i ist eine Ansicht eines Einsatzrahmens; Fig. 2 ist ein Teilschnitt
durch die Schalung mit eingesetztem Rahmen; Fig. 3 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform
des Einsatzrahmens; Fig. 4 ist ein Teilschnitt durch eine Schalung mit eingesetztem
Rahmen bei weiter fortgeschrittenem Bauzustand; Fig. 5 ist eine Ansicht des Bauwerks
bei abgenommener Schalung und stehengelassenem Einsatzrah-' men; Fig. 6 zeigt eine
abgeänderte Ausführungsform einer Einzelheit; Fig. 7 ist eine Ansicht einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung; Fig. 8 ist ein Schnitt nach Linie 8-8 in Fig. ,^
; Fig. 9 ist ein Schnitt nach Linie 9-9 in Fig. 7; Fig. io ist ein Schnitt nach
Linie io-io in Fig. 7 ; Fig. i i zeigt eine Einzelheit; Fig. 12 ist eine Ansicht
einer in der Länge verstellbaren Rahmenwange; Fig. 13 zeigt eine Draufsicht auf
die Rahmenwange nach Fig. 12, eingebaut in die Schalung; Fig. 14 ist ein Teilquerschnitt
durch eine abgeänderte Ausführungsform; Fig. 15 ist eine zugehörige Teilansicht,
wobei vordere verdeckende Teile weggenommen sind; Fig. 16 ist ein Teilschnitt durch
eine «eitere und . Fig. 17 ein Teilschnitt durch eine noch andere Ausführungsform
; Fig. 18 ist eine Vorderansicht der Bauart nach Fig. 17 in verkleinertem Maßstabe
Fig. i9 ist ein Teilschnitt durch eine Bauart mit einzubetonierendem Fensterrahmen;
Fig. 20 und 21 sind Teilschnitte durch das Mauerwerk mit dem Fensterrahmen ohne
die Schalungsteile ; Fig. 22 ist ein senkrechter Schnitt durch eine der Fig. i9
etwa entsprechende Schalung in kleinerem Maßstabe.
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Der Einsatzrahmen nach Fig. i und 2 besteht aus zwei Seitenwangen
i und 2 und aus vier Querwangen, nämlich aus zwei oberen Querwangen 3 und 4 und
zwei unteren Querwangen 5 und 6. Die Querwangen sind mit den Seitenwangen fest verbunden,
so daß für jede Aussparungs-, z. B. Fensterbreite ein besonderer Einsatzrahmen erforderlich
ist. Bei dem gezeichneten Beispiel ist angenommen, daß der Einsatzrahmen aus Holz
ist. Die Querwangen 3 bis 6 besitzen an ihren unteren Kanten Ausschnitte 7. Diese
sind z. B. in Abständen angeordnet, die einem bei der übrigen Schalung verwendeten
Grundmaß entsprechen. Anker 8, die quer durch die innere Schalungswand 9 und die
äußere Schalungswand io hindurchgehen, sind zweckmäßig in Abständen angebracht,
die auf dasselbe Grundmaß bezogen sind wie die Abstände der Ausschnitte 7. Der Einsatzrahmen
kann mit seinen Ausschnitten 7 dann immer auf in der Schalung angebrachten Querankern
8 aufgelegt bzw. aufgehängt werden, wie es aus Fig. 2 zu entnehmen ist., Die Querwangen
werden also an den Schalungswänden befestigt und halten ihrerseits die Seitenwangen.
Wenn die Schalungswände 9 und io geschlossen sind, läßt sich der Beton ii durch
den Trichter 12, der auch wegfallen kann, von oben her einschütten, bis eine der
Höhe der Brüstung entsprechende 'Menge eingebracht ist. Die Brüstung wird dann von
oben her glattgestrichen. Sie reicht annähernd bis an die Seitenwangen i und 2 ;
diese sind jedoch nicht miteinbetoniert. Fig. 2 zeigt noch den unteren, bereits
entschalten Bauwerksteil 13, ein das Aufsetzen der Schalung für das jeweils folgende
Stockwerk erleichterndes Anschlußprofil14,das sich auf dem einbetonierten Anker
88 abstützt, und Deckenbalken 15, von denen der untere in das Bauwerk einbetoniert
ist, während -der obere noch auf der Schalungsplatte 9 ruht.
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Wenn die Brüstung fertiggestellt ist, wird auf den Einsatzrahmen ein
Deckel 16 aufgelegt, wie er in Fig.3 dargestellt ist. Der Einsatzrahmen nach Fig.
3 weicht von dem nach Fig. i dadurch ab, daß in den Querwangen 3 bis 6 statt der
Ausschnitte 7 Durchbrechungen oder Löcher 17 angebracht sind, und zwar vorzugsweise
auch in einem einem Schalungsgrundmaß entsprechenden Abstand. Die Schalungsanker
müssen in diesem Fall durch die Löcher 17 hindurchgezogen werden. Der Deckel 16
ruht nicht unmittelbar auf den Seitenwangen i und 2, er ist vielmehr auf besonderen
Stützen 18 abgestützt, die ihrerseits auf den
Querwangen 3 und 4 Diese Stützen 18 sind |
so hoch, daß der auf sie ;.i;l`elegte Deckel gegenüber |
den Seitenwangen 1 und 2 bei 1c und 2o Spiel behält. |
Wenn nach dem Abbiiidcn des Mauerwerks 21 (vgl. |
Fig. 5) infolge von dessen Sehwindung der Deckel 16 |
fest auf den Rahmen gepreßt wird, kann wegen des |
Spiels bei 19 und 2o der Rahmen trotzdem leicht her- |
ausgenommen werden, sobald die Querwangen 3 und 4 |
entfernt sind. Vor allem wenn der Deckel 16 nur ein |
den Fenstersturz formender Teil ist, also nicht im |
Bauwerk bleiben soll, können über ihm Bewehrungs- |
eisen 22 angebracht werden, bevor diese mit Beton 23 |
umschüttet werden (vgl. Fig. 4). Fig. 4 zeigt den Bau- |
zustand, bei welchem die Brüstung 2,1 fertiggestellt |
und der Deckel 16 auf den Einsatzrahmen aufgelegt |
ist, wonach der zur Bildung des Fenstersturzes be- |
stimmte Beton durch den Trichter 12 eingeschüttet |
wird. |
An Stelle eines nur formenden Deckels 16 kann auch |
ein Deckel verwendet «erden, der aus Fertigteilen, |
vorzugsweise aus Stahlbeton, besteht, wie es in Fig. 6 |
angedeutet ist. Hier ist der Deckel von den Fertig- |
teilen 25 und 26 gebildet, in welche Bewehrungen 27 |
und 28 einbetoniert sind. Der Fertigteil 26 ist derart |
biegungsfest, (laß auf ihn die Deckenbalken 15 von |
vornherein aufgelegt werden können. Der Raum 29, |
der von den Fertigteilen 25 und 26 1)egrenzt wird, |
wird anschließend mit beton gefüllt, der dann nicht |
besonders bewehrt zu Nverden braucht. |
Schon bei den bisher beschriebenen Ausführungs- |
formen kann die Hauptschalung mit dem Einsatz- |
rahmen aufgebaut werden, bevor geschüttet oder ge- |
gossen wird. Wenn zur I@ormung des Fenstersturzes |
Fertigteile verwendet werden, wie bei dem Beispiel |
nach Fig.6, die im Bauwerk verbleiben, so können |
die Fenster zu demselben Zeitpunkt ausgeschalt wer- |
den wie die Mauern. Werden mir formende Teile ver- |
wendet, so steht nichts im Wege, den Einsatzrahmen |
nach dem Entschaleri der Mauern noch in der Fenster- |
öffnung stehenzula-@sen, wie die., in Fig. 5 angedeu- |
tet ist. |
Bei der Bauart nach l@ ig. 7 bis 1o ist über die Vor- |
teile der bisher beschriebenen Ausführungsformen |
hinaus erreicht, daß dieselben Elemente ohne zusätz- |
liche Teile für die Herstellung verschieden breiter und |
im Stockwerk verschieden hoch liegender Fenster be- |
nutzt werden können. Bei diesem Beispiel besteht |
der Einsatzrahmen für die Formung der Fensteröff- |
nung wieder aus, zwei Seitenwangen 31 und 32, die |
hier Stahlprofile sind. Diese Seitenwangen sind durch |
an den Schalungswänden zu haltende obere Quer- |
wangen 33 und untere Querwangen 34 zu einem Rah- |
men ergänzt. Die Fensteröffnung ist bei diesem Bei- |
spiel breiter als jede der Schalungsplatten 35. Die |
Bauelemente 33 und 34 für die Querwangen sind |
jedoch nur ebenso breit wie die vorzugsweise als leichte |
Stahlrahmen mit @r@_htgetlecht- oder Lochblechbeklei- |
dung ausgebildeten Platten 35. Infolgedessen müssen |
je zwei Bauteile 33 oder 34 aneinandergesetzt werden, |
um über die ganze Aussparungsbreite hinüberzurei- |
chen. Es sind Ausführungsformen möglich, bei denen |
die Querwangen leicht lösbar an den Platten 33 zu |
befestigen sind, z. B. mit Hilfe von Ankern, Durch- |
Steckern, Keilen ti. dgl. Bei dem gezeichneten Bei- |
spiel sind sie jedoch mit den Platten 35 verschweißt. |
Mit den Querwangen 33, gegebenenfalls auch mit den |
Oueriv;nigen 34 sind die Seitenwangen 31, 32 durch |
Anker 8 verbunden, die durch Löcher 36 in den Seiten- |
wangen und durch Löcher 37 in den Querwangen hin- |
durchgehen und durch Keile 38 gehalten sind. Wie |
die Ausschnitte 7 und die Löcher 17 bei den früher |
beschriebenen Ausführungsformen sind auch die Lö- |
cher 36 und 37 zweckmäßig in einem einem Schalungs- |
grundmaß entsprechenden Abstand voneinander an- |
gebracht. je nach der Breite, die die Aussparung, |
z. B. die Fensteröffnung, erhalten soll, werden die |
Seitenprofile 31 und 32 mit weiter nach außen oder |
weiter nach innen liegenden Löchern 37 verbunden. |
Wie das gezeichnete Beispiel zeigt, können sich die |
Aussparungen dabei über mehrere Schalungsplatten- |
breiten erstrecken. Die Befestigung an den Verbin- |
dungsstellen durch unter die Anker 8 geschlagene |
Keile 38 setzt voraus, daß die Teile 33 und 34 Profile |
sind, auf denen die Keile aufliegen können. In anderen |
Fällen können auch Durchstecker und Keile verwendet |
werden. |
Die Brüstung 39 wird bis an die unteren Enden der |
Seitenprotile 31 und 32 betoniert. je nachdem, mit |
welchen der Löcher 36 die Seitenprofile mit den Quer- |
wangen 3_3 und 34 verbunden sind, liegen die Seiten- |
profile im Stockwerk höher oder tiefer. Mit Hilfe der |
Löcher 36 läßt sich also die Höhenlage der Fenster im |
Stockwerk einstellen. Auf den Einsatzrahmen ist als |
untere Begrenzung des Fenstersturzes ein Fertigteil 40 |
aufgelegt, der im Bauwerk verbleibt. Dieser ist durch |
auf den Querwangen 33 befestigte Stützen 41 abge- |
stützt. Dic Keile 38 bieten dabei folgenden Vorteil: |
Nach dem Abbinden preßt infolge des Sehwindens |
-und oder der Gewichtsbelastungen Teil 40 mit großem |
Druck auf die Teile 31, 32 und 41 und damit über |
Anker 8 und Keil 38 auf die Querwangen 33, 34. Wird |
38 herauSgeschl.igen, so löst sich die ganze Pressung, |
und es kann spannungsfrei entschalt werden. Beson- |
dere Mittel zum Ermöglichen des spannungsfreien Ent- |
schalens sind gegebenenfalls entbehrlich, wenn die |
Wandschalung, in der die Aussparungsschalung ange- |
bracht ist, als Ganzes solche Mittel zum Entspannen |
bzw. Absenken aufweist. |
Der Fertigteil 4o ist im wesentlichen plattenförmig. |
Er besitzt jedoch nach der Schüttseite ragende An- |
s *itze 42, die eine sichere und schubfeste Verankerung |
mit dem auf ihn aufzuschüttenden Beton gewähr- |
leisten. Das Einschütten des Betons läßt sich bei Ver- |
wendung eines Einsatzrahmens nach Fig. 7 bis io in |
derselben «'eise durchführen, wie es für die Ausfüh- |
rungsform nach Fig. 2 bis 4. beschrieben wurde. Bei |
dem Beispiel nach Fig. 7 bis 1o weisen jedoch die vor- |
deren S@halungsplatten 35 in ihren z. B. von Draht- |
geflecht gebildeten Flächen Öffnungen 43 auf, durch |
die hindurch der Beton für die Brüstung 39 mittels |
eines Trichters 44 eingeschüttet werden kann, dem er |
aus dem Trichter 12 zufällt. Die (Öffnungen 43 lassen |
es auch zu, die Brüstung in bequemer Weise glatt- |
zuziehen. Bei dieser Bauart ist es möglich, den Deckel |
des Einsr_tzrahmens, z. B. den Fertigteil 40, schon |
beim Aufbau der Schalung anzubringen, bevor der |
Beton für die Brüstung eingeschüttet wird. Es kann also die Schalung
in Stockwerkshöhe zunächst vollständig fertiggestellt und dann in einem Zuge geschüttet
oder gegossen werden. Wie aus Fig. 7 und io hervorgeht, kann es aber sein, daß Räume
hinter den Seitenprofilen 31 und 32 noch im Bereich der Öffnungen 43 liegen, also
Räume, die ebenfalls mit Beton vollgeschüttet oder ausgegossen werden müssen. Infolgedessen
muß dafür gesorgt sein, daß nach dem Einschütten und Glattziehen des Brüstungsbetons
die Öffnungen 43 in den Schalungsplatten 35 verschlossen werden können. Hierzu dienen
besondere türartige Platten 45, die zweckmäßig mit Profilen 46 verrippt sind. Die
hinter den Seitenprofilen liegenden Mauerteile 47 werden also betoniert, nachdem
die Verschlußplatten 45 in die Schälungsplatten 35 eingesetzt sind. Auch bei den
Einsatzrahmen nach Fig. i und 3 lassen sich Schalungsplatten mit Öffnungen, wie
die Platten 35, mit Vorteil verwenden, besonders dann, wenn Fertigteile für den
Sturz auf den Einsatzrahmen aufgelegt werden. Solche Fertigteile können auch die
Gestalt von Rollädenkästen haben (vgl. Fig. ii, Teil 49), wo die Achse 5o des aufgewundenen
Rolladens 51 angedeutet ist.
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Während die bisher beschriebenen Merkmale das Einschalen von Fenstern
verschiedener Breite und in verschiedener Höhenlage zulassen, zeigen Fig. 12 und
13, wie die Seitenwangen des Einschalrahmens beschaffen sein können, wenn auch Fenster
verschiedener Höhe mit gleichbleibenden Elementen eingeschalt werden sollen. In
diesem Fall sind die Seitenwangen aus drei aneinander anschließenden Teilen 52,
53, 54 zusammengesetzt, deren Längen sich zweckmäßig um ein Einschalungsgrundmaß
oder Vielfaches dieses Grundmaßes voneinander unterscheiden. Durch Zusammenstellung
verschiedener Einzellängen erhält man verschiedene Gesamtlängen. Die einzelnen Teile
sind Stahlprofile mit Abwinkelungen 55, 56, 57, in denen Befestigungslöcher 58 wieder
vorzugsweise in dem Schalungsgrundmaß entsprechenden Abständen angebracht sind.
Die Abwinkelungen lassen sich auf einem laschenartigen Teil 59 mit Befestigungslöchern
6o befestigen, z. B. mittels Durchsteckern und Keilen. Hierdurch sind die Teile
52, 53 und 54 zu einem Ganzen, nämlich zu einer Seitenwange des Einsatzrahmens,
verbunden. Außer den Löchern 6o besitzt der laschenartige Teil 59 weitere Löcher
61, durch die die Anker 8 hindurchgesteckt werden können, die, z. B. wieder mittels
Keilen 38, an den Querwangenteilen 33 befestigt werden. Daß mit 31 und 32 Seitenwangenprofile
verschiedener Art gewählt sind, soll nur andeuten, daß Profile vielerlei Art verwendet
sein können. Bei Türen und Fenstern werden an beiden Seiten im allgemeinen dieselben,
symmetrisch zueinanderliegenden Profile Verwendung finden. Die Schalungsplatten
35 in der besonderen Ausführung mit Öffnungen 43 können zu einer Schalung in mehreren
Ausführungen geliefert werden, für Türen und für im Stockwerk besonders niedrig
liegende Fenster z. B. mit tiefer liegenden Aussparungen 43 als für in normaler
Höhe liegende Fenster.
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Für die Beleuchtungsverhältnisse ist es vorteilhaft, wenn sich die
Fensteröffnung in einer Wand nach innen erweitert. Fig. 14 und 15 zeigen, wie mit
einem erfindungsgemäß ausgebildeten Schalungsgerät eine solche sich nach innen erweiternde
Fensteraussparung geformt werden kann. Die Seitenwangen 62 haben hier einen entsprechend
der gewünschten Erweiterung der Fensteröffnung nach innen vorspringenden Querschnitt.
Sie sind in der den Beispielen nach Fig.7 bis 13 entsprechenden Weise an Ankern
8 aufgehängt, die durch Löcher 36 der Seitenwangen hindurchgehen und ihrerseits
in Querwangen 33 und 34 stecken, welche mit den vor der Fensteröffnung liegenden
Schalungsplatten 35 fest verbunden sind. Die Schalungsplatten 35 schließen an die
Wand 63 einschalende ebensolche Platten an.
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Die Seitenwangen 62 sind mit kastenartigen Teilen 64 fest verbunden,
z. B. verschweißt. Der Kasten 64 reicht, wie aus Fig. 14 hervorgeht, über dem Brüstungsraum
39 unter dem vorderen, engeren Teil der Seitenwangeh 62 hindurch, so daß er über
der Fensterbrüstung einen Schlitz formt, in den eine z. B. nach vorn überstehende
Brüstungsplatte eingeschoben werden kann. Die Brüstung wird zweckmäßig nur bis dicht
unter den Kasten 64 geschüttet, so daß ein das Absenken der Fensterschalung zwecks
spannungsfreien Entschalens ermöglichender Raum frei bleibt.
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Fig. 16 zeigt, wie auch ein Blendgewände 65, das die Fensteröffnung
an der Vorderseite umgibt, mit eingeschalt werden kann. Die Seitenwangen 62 springen
hier derart zurück, daß das Blendgewände von außen an sie herangesetzt werden kann.
Die Gewändesteine können dabei verschieden stark gewählt werd'eh. Der Abstand, der
zwischen dem Blendgewände und dem von den Seitenwangen 62 gebildeten Absatz bleibt,
wird durch Futterstücke 66 ausgeglichen. Gegebenenfalls können die Seitenwangen
über die Futterstücke mit dem Blendgewände lösbar verbunden werden. Die lösbare
Verbindung der Seitenwangen 62 mit dem Blendgewände 65 geschieht vorteilhaft an
den gleichen Stellen, wo später der Blendrahmen des Fensters mit dem Blendgewände
65 verschraubt wird. Zweckmäßig ist das Muttergewinde für einen durch den Blendrahmen
hindurchgehenden Befestigungsbolzen in einem Teil 79 vorgesehen, der zugleich
Bewehrung und Wandanker des Blendgewändes ist.
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Bei dem Beispiel nach Fig. 17 ist ein nach außen vorstehendes Blendgewände
67 mit eingeschalt. Hier ist es nicht mehr möglich, an der Außenseite der Wand Querwangen,
die die Seitenwangen 62 halten, unmittelbar auf einer Schalungsplatte vqr der Wandaussparung
anzubringen, da sie auf dem vorspringenden Teil des Blendgewändes aufliegen würden.
Es werden deshalb an der Außenseite längere Querwangen 68 verwendet, die an den
die Wand zu beiden Seiten der Fensteröffnung einschalenden Platten 35 leicht lösbar
befestigt werden, z. B. mittels an den Platten 35 angebrachter Beschläge 69. Wenn
die Querwangen 68 sehr lang sind und durch eine schwere Schalung für ein großes
Fenster belastet werden, können sie als Verband, z. B. nach Art von Gitterträgern,
ausgebildet sein. Die Räume über und unter der Fensteröffnung, also für die Brüstung
und den Fenstersturz, werden nach außen durch Sonderschalungsplatten 70 und
71 abgedeckt.
In Fig. 1g bis 22 ist erläutert, wie ein z. B. hölzerner
Fensterrahmen 72 unter Verwendung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Schalung unmittelbar
in die zu schüttende Wand einbetoniert werden kann. Hier sind die Seitenwangen geteilt.
Die Wandaussparung springt vor und hinter dem Fensterrahmen 72 zurück; die Teilung
der Seitenwangen ist daher notwendig, um sie nach dem Einbetonieren des Rahmens
72 entfernen zu können. Der äußere Teil der Seiten«-ange ist mit 73, der innere
mit 74 bezeichnet. Auf dem Fensterrahmen ist ein Dichtungs- und Verankerungsblech
75 befestigt, das in die Wand hineinragt und mit einbetoniert wird. Eine Ausweitung
der Wandaussparung nach innen ist hier durch außen an die Seitenwangen 74 gesetzte
Futter 76 erzielt. An dieselbe Wange 74 lassen sich Futter verschiedener Keilwinkel
ansetzen. Gegebenenfalls kann eine an der Seitenwange 74 scharnierartig aufklappbare,
in abgeklappter Stellung unter verschiedenen Winkeln feststellbare Platte das Futter
76 ersetzen. Fig. 20 zeigt, wie auf der Innenseite des einbetonierten Fensterrahmens
72 die sich erweiternde Wandung anschließt, wenn ein Keilfutter 76 oder eine entsprechende
abklappbare Platte verwendet wurde, während ohne ein solches Futter oder eine solche
Platte die Aussparung entsprechend der Seitenwange 74 winklig abgeformt wird, wie
Fig. 21 erkennen läßt.
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Auch die Seitenwangen 73 und 74 können wie die Seitenwangen 62 auf
einem dem Kasten 64 entsprechenden, unter dem Rahmen 72 hindurchgehenden Kasten
oder auf zwei solchen Kästen ruhen. Im letzteren Fall kann jede der Seitenwangen
73 und 74 mit dem zugehörigen Kasten fest verbunden, z. B. verschweißt sein.
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Das Aufstellen einer Schalung nach Fig. Z9 wird durch eine in der
Höhe verstellbare Stütze 77 erleichtert, wie in Fig. 22 erläutert ist. Auf der betonierten
Wand 1,3, auf der die Decke 15 aufliegt, ist noch der Deckenstreifen 78 der Wandschalung
befestigt. Auf diesen wird zunächst die äußere Schalungswand aus Platten 35 aufgestellt.
Der Fensterrahmen 72 und die Seitenwangen 73 und 74 werden mittels leicht lösbarer
Verbindungsmittel zu einem Ganzen zusammengefügt. Diese bauliche Einheit, zu der
gegebenenfalls auch der oben besprochene, einen Schlitz für eine Brüstungsplatte
formende Kasten 64 gehört, wird hiernach an ihrer Vorderseite an den auf der äußeren
Schalungswand angebrachten Querwangen mit Hilfe der Anker 8 befestigt, während sie
an der unteren rückwärtigen Kante durch eine oder mehrere der in der Höhe einstellbaren
Stützen 77 unterstützt wird. Anschließend wird die innere, in Fig. 22 nicht gezeichnete
Schalungswand aufgestellt, und die Anker 8 werden nunmehr auch in den mit dieser
Schalungswand verbundenen Querwangen befestigt. Hiernach werden die Stützen 77 durch
eine in der äußeren Schalungswand vorgesehene Öffnung, die der Öffnung 43 in Fig.
7 entsprechen kann, oder durch eine entsprechende, in einer Platte der inneren Schalungswand
angeordnete Öffnung entfernt, wonach mit dem Schütten begonnen werden kann.
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Das Entschalen der Wand ist nach kurzer Abbindezeit möglich. Der Fenstersturz
hat zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht die Festigkeit erlangt, die er haben müßte,
wenn er ohne Unterstützung die auf ihm ruhende Deckenlast tragen sollte. Da es andererseits
erwünscht ist, die Aussparungsschalung zu demselben Zeitpunkt zu entfernen wie die
Wandschalung, ist es zweckmäßig, mindestens eine in der Höhe einstellbare Stütze
für den Fenstersturz anzubringen. Das Anbringen einer solchen Stütze kurz vor dem
Entschalen ist nicht möglich, weil die (Öffnungen 43 in den Schalungsplatten nicht
so groß sind, daß genügend große und kräftige Stützen bequem angebracht werden könnten,
sofern überhaupt Schalungsplatten mit Öffnungen nach Art der Öffnungen 43 verwendet
werden. Deshalb ist es vorteilhaft, wenigstens eine in der Höhe einstellbare Stütze
für den Fenstersturz schon beim Aufstellen der Schalung in dieser anzubringen und
sie z. B. an den Seitenwangen oder an den Schalungsplatten zu befestigen. Wenn die
später geschüttete Brüstung genügend abgebunden hat, wird diese Stütze dann zwischen
der Brüstung und dem Fenstersturz diesen unterstützend eingespannt, bevor entschalt
wird. `'Fenn dann beim Entfernen der Schalungstafeln die Unterstützung des Sturzes
durch die Schalung wegfällt, bleibt dieser durch die Stütze gestützt, bis er nach
weiterem Erhärten den durch seine Biegebeanspruchung gegebenen höheren Spannungen
gewachsen ist. Die Stütze wird zweckmäßig zunächst so in der Schalung befestigt,
daß sie das Schütten der Brüstung möglichst wenig hindert; erst vor dem Einspannen
wird sie unter den Sturz gestellt, also in die wirksame Stellung gebracht.