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Die Erfindung betrifft eine Schalung, die zur Errichtung eines Bauwerks in mehreren Betonier- abschnitten schrittweise in der Höhe versetzbar ist, umfassend mehrere Schalungselemente, welche zusammen die Schalhaut bilden, wobei ein jeweiliges Schalungselement mehrere in verti- kaler Richtung übereinander angeordnete und miteinander verbindbare Teile umfasst, die sich jeweils über die Breite des Schalungselements erstrecken.
Schalungen, die zur Errichtung eines Bauwerks in mehreren Betonierabschnitten schrittweise in der Höhe versetzbar sind und mehrere Schalungselemente umfassen, sind in Form von Kletter- schalungen unterschiedlicher Bauart bekannt. Beispielsweise sind im Zusammenhang mit der Errichtung von Rundbauten Kletterschalungen bekannt, bei denen zwei umfangsgeschlossene Schalungsringe an einem Traggerüst aufgehängt werden. Der von den Schalungsringen begrenzte Schalungshohlraum wird mit Beton gefüllt, nach dem Erhärten oder Abbinden des Betons werden die Schalungsringe gelöst und am Traggerüst so weit hochgefahren, dass ihr unterer Teil noch im Bereich der Oberkante des gegossenen Mauerringes liegt. Dann werden die Ringe neuerlich festgespannt und fixiert, Beton wiederum eingefüllt und das erwähnte Wechselspiel wiederholt sich, bis die gewünschte Bauhöhe erreicht ist.
Auf diese Weise wird bei solchen zylindrischen Bauten ein Mauerring auf den anderen gesetzt.
Ein weiterer Typ einer Kletterschalung ist beispielsweise in der US-PS 1 478 653 gezeigt und beschrieben. Das Wesen einer solchen Kletterschalung liegt darin, dass hier das Mauerwerk durchdringende Schalungsanker vorzusehen sind, an und mit welchen die Schalungselemente in ihrer Gesamtheit verspannt werden, wobei die bei einem Betonierschritt jeweils oben einbetonier- ten Anker in der Folge als Fussanker für die Schalung im nächsten Betonierschritt verwendet wer- den. In jedem Betonierschritt wird dann ein neuer Anker eingebaut. Die Schalung wird dann hoch- gesetzt, wenn der vorausgegangene betonierte Mauerabschnitt abgebunden hat, da er über die Schalungsanker das gesamte Gewicht der Schalung zu tragen hat. Die Schalung selbst besteht aus den eigentlichen Schalungstafeln und dem die Schalungstafeln versteifenden Gerüst.
Die DE 12 66 948 B zeigt eine Kletterschalung mit den Schalringen die während des Betonie- rens durch Abstandhalter miteinander verbunden sind. Eine Gerüstglocke reicht mit ihrem unteren Teil unter die Unterkante des äusseren Schalungsrings und ist auf starren Konsolen aufgesetzt, die über die Profilschienen lösbar am bereits erhärteten Teil des Bauwerks befestigt sind. Zum Hoch- ziehen der Schalungsringe sind am oberen Ende der Gerüstglocke Zugwinden befestigt. Auf den Konsolen ist weiters unterhalb der Schalung eine Arbeitsbühne angeordnet. Nach dem Betonieren eines Abschnitts werden die Schalungsringe gelöst und mittels an der Gerüstglocke angebrachter Zugwinden angehoben.
Daraufhin wird das untere Teilstück der Profilschienen auf das obere Teilstück aufgesetzt und dann die Gerüstglocke an an den Schalungsringen angebrachten Zug- winden angehoben und an den Profilschienen über die Konsolen befestigt.
Die EP 471 870 A1 zeigt eine Schalung mit mehreren übereinander angeordneten Schalungs- tafeln und einem Jochgerüst. Das Jochgerüst, das über eine Hubeinrichtung auf einer Kletterstan- ge höhenverschiebbar ist, stellt die Aufnahme der beim Einbringen des Betons auftretenden Quer- kräfte sicher. Dies geschieht durch einen Queranker, der über der Schalungsoberkante angebracht ist. Ebenfalls ist an diesem Jochgerüst eine in Höhe des Querankers befindliche Arbeitsbühne befestigt. Im Arbeitsvorgang wird dabei nach dem Verfestigen des Betons der Queranker gelöst und das Jochgerüst nach oben angehoben. Sodann wird die unterste Schalungstafel über die oberste gesetzt und nach der Aufbringung der Querspannung durch den Queranker des Jochge- rüsts der nächste Abschnitt des Bauwerks betoniert.
Die in der EP 471 870 A1 gezeigten überein- ander angeordneten und miteinander verbindbaren Schalungstafeln können als mehrteilige Scha- lungselemente im angesehen werden (wobei in Umfangsrichtung des Bauwerks mehrere solche Schalelemente vorhanden sind), sodass diese Schalung eine Schalung der eingangs genannten Art darstellt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Schalung der eingangs genannten Art bereitzu- stellen, die auch einen besonders vorteilhaften Arbeitsablauf bei der Errichtung des Bauwerks ermöglich. Erfindungsgemäss gelingt dies durch eine Schalung mit den Merkmalen des Patentan- spruchs 1.
Durch die Ausbildung eines jeweiligen Schalungselementes mit dem Hauptteil und den beiden wahlweise am oberen und am unteren Rand des Hauptteiles festlegbaren Kletterteilen, wird ein einfaches Hochsetzen der Schalung ermöglicht, wie in der Figurenbeschreibung noch genauer
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erläutert werden wird. Durch die an den Kletterteilen angebrachten Versteifungseinheiten wird ein insgesamt sehr biegesteifes Schalungselement bereitgestellt. Diese Versteifungseinheiten bilden hierbei gleichzeitig begehbare Arbeitsbühnen, sodass separat bereitgestellte Arbeitsbühnen einge- spart werden können.
Vorteilhafterweise weist die Versteifungseinheit hierbei mindestens ein in einer zumindest im Wesentlichen horizontalen Ebene liegendes, sich zumindest über einen Grossteil der Breite des Kletterteils erstreckendes flächiges Aussteifelement auf. Die Angabe "im Wesentlichen horizontal" soll hierbei einen Bereich von +/- 20 gegenüber der Horizontalen umfassen.
Eine erfindungsgemässe Schalung eignet sich besonders zur Herstellung einer gekrümmten, gegebenenfalls umfangsgeschlossenen Wand, wobei eine erfindungsgemässe Schalung aber auch im Zusammenhang mit der Herstellung einer ebenen Wand einsetzbar ist.
Vorteilhafterweise kann eine erfindungsgemässe Schalung auf einer jeweiligen Seite der zu erstellenden Wand mit einer einzelnen Reihe von seitlich aneinander angrenzenden und über die Breite der Wand bzw. - im Fall einer umfangsgeschlossenen Wand - über den Umfang der Wand verlaufenden Schalungselementen, welche jeweils einen Hauptteil und mit dem oberen und unte- ren Rand des Hauptteils wechselweise verbindbare Kletterteile aufweisen, das Auslangen finden.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegen- den Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Schalungselements gemäss einer ersten Ausfüh- rungsform der Erfindung (ohne Bodenbelag der Versteifungseinheit);
Fig. 2 eine Draufsicht eines Abschnitts der Schalung mit Schalungselementen entsprechend
Fig. 1;
Fig. 3 eine Fig. 2 entsprechende Draufsicht mit auf den Versteifungseinheiten angebrachtem
Bodenbelag;
Fig. 4 bis Fig. 8 schematische Querschnitte durch den obersten Bereich einer zu errichtenden
Wand mit einer daran angebrachten erfindungsgemässen Schalung in verschiedenen
Phasen des Versetzens der Schalung nach oben;
Fig. 9 ein vergrössertes Detail aus Fig. 8;
Fig. 10 eine weitere Ausführungsvariante eines erfindungsgemässen Schalungselements in einer Fig. 1 entsprechenden perspektivischen Darstellung;
Fig. 11eine Fig. 2 entsprechende Draufsicht dieser weiteren Ausführungsvariante der Erfin- dung ;
Fig. 12 eine dritte Ausführungsvariante eines erfindungsgemässen Schalungselements in einer
Fig. 1 entsprechenden perspektivischen Darstellung;
Fig. 13 eine perspektivische Darstellung einer Befestigungskonsole;
Fig. 14 den Randbereich zweier miteinander verbundener Schalungselemente in einem sche- matischen horizontalen Schnitt gemäss einer weiteren Ausführungsvariante der Erfin- dung ;
Fig. 15 eine schematische Darstellung der Verbindung von benachbarten Aussteifelementen;
Fig. 16 eine weitere Ausführungsform eines Verbindungselements;
Fig. 17 eine schematische Draufsicht im Verbindungsbereich von zwei Schalungselementen gemäss einer weiteren Ausführungsform und
Fig. 18 eine Seitenansicht der Verbindung von zwei Aussteifungsschienen (Blickrichtung A in
Fig. 17).
Das in Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht und etwas vereinfacht dargestellte Schalungs- element einer erfindungsgemässen Schalung ist mehrteilig ausgebildet mit einem Hauptteil 1 und am oberen und unteren Rand 2,3 des Hauptteils 1 an diesen angrenzenden und mit dem Hauptteil 1 lösbar verbundenen Kletterteilen 4. Die Kletterteile 4, die sich jeweils über die gesamte Breite des Hauptteils 1 erstrecken, sind identisch ausgebildet und können jeweils wahlweise angrenzend an den oberen Rand 2 oder angrenzend an den unteren Rand 3 des Hauptteils 1 an diesem befes- tigt werden. Diese - später noch genauer erläuterten - Befestigungsmittel, die in Fig. 1 nicht im Einzelnen dargestellt sind, können in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein.
Der Hauptteil 1 und die Kletterteile 4 bilden jeweils Abschnitte 5,6 der insgesamt mit dem Be- zugszeichen 7 bezeichneten Schalhaut, oder anders gesagt, weisen jeweils Schalplatten auf, die einen Teil der Schaloberfläche 8 (vgl. z. B. Fig. 2) bilden. Diese Abschnitte 5, 6 der Schalhaut 7
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können jeweils von geeigneten Blechen gebildet werden.
An der der Schaloberfläche 8 gegenüberliegenden Rückseite der Schalhaut 7 sind sowohl beim Hauptteil 1 als auch bei den Kletterteilen 4 jeweils mehrere vertikal verlaufende und sich über die Höhe der Teile 1,4 erstreckende Profilschienen 9,10, 11,12 befestigt. Über die Breite des Hauptteils 1 bzw. Kletterteils 4 sind jeweils mindestens drei, vorzugsweise mehr als drei solcher voneinander beabstandeter Profilschienen 9 bis 12 vorgesehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind hierbei die in einem mittleren Bereich der Teile 1, 4 liegenden Profilschienen 9, 11Z-förmig ausgebildet und die randseitigen Profilschienen 10,12 sind U-förmig ausgebildet, wobei ihre offe- nen Seiten gegeneinander gewandt sind. Die Profilschienen 11,12 der Kletterteile 4 setzen hierbei die Profilschienen 9, 10 des Hauptteils 1 geradlinig fort, fluchten also mit diesen.
Auf der von der Schalhaut 7 abgewandten Seite der Profilschienen 9 bis 12 ist sowohl beim Hauptteil 1 als auch bei den Kletterteilen 4 jeweils mindestens eine horizontal verlaufende und zumindest an den mittleren Profilschienen 9, 11 befestigte Aussteifungsschiene 13 vorgesehen.
Die Kletterteile 4 weisen jeweils eine einzelne solche Aussteifungsschiene 13 auf und der Hauptteil 1 ist mit zwei in vertikaler Richtung voneinander beabstandeten Aussteifungsschienen 13 versehen. Diese Aussteifungsschienen 13, die im gezeigten Ausführungsbeispiel doppelt-U- förmige Profile mit gegeneinander gerichteten Basisschenkeln gebildet sind, geben die Krümmung des Schalungselements in horizontaler Richtung vor.
Um Änderungen der Krümmung der Aussteifungsschienen 13 zu ermöglichen reichen diese bevorzugterweise nicht ganz bis zum Rand des Schalungselement. Ihre Endbereiche können an den Profilschienen 10, 12 anliegen oder mit diesen verschraubt sein, wobei die Verschraubungs- stellen beispielsweise durch in den Aussteifungsschienen 13 vorgesehene in horizontaler Richtung sich erstreckende Langlöcher geändert werden können. Es können auch Verbindungselemente zwischen den Aussteifungsschienen 13 von zwei benachbarten Schalungselementen vorgesehen sein, wie dies beispielhaft in den Fig. 17 und 18 dargestellt ist.
Als Verbindungselemente sind hier zwei Stahllaschen 45 vorgesehen, die an den voneinander abgewandten Seiten der voneinander beabstandeten Bodenstege der U-Profile der doppelt-U-förmig ausgebildeten Aussteifungsschie- nen 13 anliegen und durch Spannschrauben 46 mit den Aussteifungsschienen 13 verspannt wer- den.
An den Kletterteilen 4 ist jeweils eine von der Rückseite des Kletterteils 4 auskragende und mit dem Kletterteil 4 in starrer Verbindung stehende Versteifungseinheit 14 festgelegt. Hierzu stehen im gezeigten Ausführungsbeispiel von der Rückseite eines jeweiligen Kletterteils 4 horizontale Tragbalken 15 ab, die an den von der Schalhaut 7 abgewandten Seiten der Profilschienen 11 befestigt sind und die von schräg nach oben verlaufenden Stützbalken 16, die ebenfalls an den Profilschienen 11befestigt sind, im Bereich ihrer freien Enden abgestützt werden. Auf den Trag- balken 15 liegt ein in einer horizontalen Ebene liegender, fachwerkartig ausgebildeter Rahmen auf.
Dieser in sich starre Rahmen ist hierbei an mindestens zwei Befestigungspunkten mit den Tragbal- ken 15 unverschiebbar verbunden. Vorzugsweise sind für jeden Tragbalken 15 mindestens zwei solche Befestigungspunkte vorgesehen und weiters sind vorzugsweise mindestens drei über die Breite des Kletterteils 4 verteilt angeordnete solche Tragbalken 15 vorgesehen. Dieser mit den Tragbalken 15 verbunden Rahmen bildet somit ein flächiges Aussteifelement 17, welches mit dem Kletterteil 4 in einer starren Verbindung steht.
Die Versteifungseinheit 14 weist weiters noch einen vom rahmenförmigen Aussteifelement 17 getragenen Bodenbelag auf, der beispielsweise von in Fig. 3 dargestellten Brettern 18 gebildet wird. Weiters wird zur Absicherung von Personen, die diese als Arbeitsbühne ausgebildete Verstei- fungseinheit 14 begehen, noch am von der Schalhaut 7 abgewandten Rand des Aussteifelements ein Geländer 44 angebracht, wie dieses in den fig. 4 bis 8 schematisch dargestellt ist.
Die Befestigungsmittel der Profilschienen 9, 10, 11und 12 an der Rückseite der Schalhaut, der Aussteifungsschienen 13 an den Profilschienen 9 bis 12, der Trag- und Stützbalken an den Profil- schienen 11und der Aussteifelemente 17 an den Stützbalken 16 sind in Fig. 1 nicht im Einzelnen dargestellt. Diese können in herkömmlicher Weise von Verschraubungen, Vernietungen oder dgl. gebildet werden. Bevorzugterweise sind zumindest die Befestigungen der Aussteifungsschienen 13 an den Profilschienen 9 bis 12 und der Aussteifelemente 17 an den Tragbalken 15 lösbar. Es kann dann die Krümmung des Schalungselements geändert werden, indem die Aussteifungsschienen 13 abgenommen werden und auf einer Rundungsmaschine in ihrer Krümmung verändert werden
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und in der Folge wiederum mit den Profilschienen 9 bis 12 verbunden werden.
Im Anschluss kön- nen die Aussteifelemente 17 wiederum mit den Tragbalken 15 verbunden werden (an entspre- chenden geänderten Verbindungsstellen).
Die einzelnen, seitlich aneinander angrenzenden Schalungselemente können beispielsweise in herkömmlicher Weise mit entsprechenden Klemmeinrichtungen miteinander verbunden sein.
Vorteilhafterweise kann eine erfindungsgemässe Schalung auf einer jeweiligen Seite der zu erstel- lenden Wand nur eine einzelne Reihe von solchen seitlich ineinander angrenzenden Schalungs- elementen aufweisen, die nach der Herstellung eines Betonierabschnittes der zu erstellenden
Wand jeweils nach oben versetzt werden, um den nächsten Betonierabschnitt einzuschalen.
Das Versetzen einer erfindungsgemässen Schalung nach oben wird im Folgenden anhand der
Fig. 4 bis 8 erläutert. Fig. 4 zeigt die Bauphase, in der ein eingeschalter Betonierabschnitt 19 fertig gestellt und bereits ausreichend ausgehärtet ist. Es werden nunmehr die Verbindungsmittel zwi- schen dem Hauptteil 1 und dem am oberen Rand des Hauptteils 1 befestigten Kletterteil 4 geöffnet.
In der Folge kann der Hauptteil 1 mit dem an dessen unterem Rand befestigten Kletterteil 4 mittels eines in Fig. 5 schematisch dargestellten Hebezeuges 20 von der Wand abgenommen werden.
Hierzu werden die Verankerungen zwischen dem unteren Kletterteil 4 und der Wand und gegebe- nenfalls die Verankerungen zwischen dem Hauptteil 1 und der Wand gelöst. In der Folge werden ¯¯die -Verbindungsmittel zwischen dem Hauptteil 1 und dem-an dessen unteren Rand befestigten
Kletterteil 4 geöffnet und der Kletterteil 4 wird vom unteren Rand des Hauptteils abgenommen und an den oberen Rand des Hauptteils angesetzt und angrenzend an den oberen Rand 2 des Haupt- teils 1 mit dem Hauptteil verbunden (vgl. Fig. 6).
Statt dieser beschriebenen Arbeitsreihenfolge wäre es auch möglich, vor dem Öffnen der Verbindung zwischen dem Hauptteil und dem am oberen Rand befestigten Kletterteil 4 die Verbindung zwischen dem Hauptteil und dem am unteren
Rand befestigten Kletterteil 4 zu öffnen und zunächst den Kletterteil 4 von der Wand und vom
Hauptteil 1 und in der Folge den Hauptteil 1 vom oberen Kletterteil 4 und von der Wand abzuneh- men.
Auf den am fertig gestellten Betonierabschnitt 19 verbliebenen Kletterteil 4 wird in der Folge der Hauptteil 1 mit seinem unteren Rand aufgesetzt, worauf diese beiden Teile durch geeignete
Verbindungsmittel miteinander verbunden werden (Fig. 7).
Auf beiden Seiten der zu erstellenden Wand wird in der beschriebenen Weise verfahren. Die auf beiden Seiten der Wand angeordneten Schalungselemente werden in der Folge mittels in
Fig. 8 schematisch dargestellten Durchankerungen 21 verbunden, wie dies herkömmlicherweise bekannt ist. Solche Durchankerungen können beispielsweise von Gewindestangen gebildet wer- den, welche Plastikrohre durchsetzen, sodass die Gewindestangen aus dem fertig gestellten
Betonierabschnitt 19 wiederum herausgezogen werden können.
Zur Befestigung der Kletterteile an der Wand werden in die Wand entlang ihrer Ausdehnung an mehreren Stellen in bekannter Weise in Fig. 8 schematisch dargestellte Schalungsanker 22 einbe- toniert, die in herkömmlicher Weise aufgebaut sein können. Diese Anker können beispielsweise von der Aussenseite und Innenseite der Wand zugängliche Innengewinde aufweisen, in welche
Schraubbolzen eingeschraubt sind, weiche die Kletterteile 4 tragen.
Durch die mit der Schalhaut 7 in einer starren Verbindung stehenden horizontalen Aussteifele- mente 17 wird eine wirkungsvolle Aussteifung eines jeweiligen Schalungselementes erreicht. Dies ist von Bedeutung, da die am bereits fertig gestellten Betonierabschnitt 19 festgelegten Schalungs- elemente diesen Betonierabschnitt 19 relativ weit nach oben überragen, wobei beim Eingiessen von
Beton zur Herstellung des nächsten Betonierabschnitts hohe Druckkräfte auf die Schalungsele- mente ausgeübt werden. Gleichzeitig bilden die die Aussteifelemente 17 aufweisenden Verstei- fungseinheiten 14 in vorteilhafter Weise begehbare Arbeitsplattformen. Durch die erfindungsgemä- #e Ausbildung kann der Hauptteil 1 mit einer vergleichsweise geringeren Biegesteifigkeit ausgebil- det sein.
Zur weiteren Versteifung können die Aussteifelemente 17 von benachbarten Schalungsele- menten im Bereich ihrer von der Schalhaut 7 abgewandten Seiten miteinander verbunden werden.
In Fig. 15 ist eine solche Verbindung schematisch dargestellt. Die Lasche 48 aus Flachstahl mit zwei Löchern, die auf zwei Bolzen aufgeschoben und mit Keil oder Splint gesichert wird, verbindet die rahmenartigen Aussteifungselemente 17 zug- und druckfest. Bei einer Änderung des Radius des Schalelements wird eine unterschiedlich lange Lasche eingesetzt. Statt einer Lasche könnte
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beispielsweise auch ein Spannschloss 49 als Verbindungselement eingesetzt werden, wie es in Fig. 16 schematisch dargestellt ist.
Zur Verbindung eines jeweiligen Kletterteils 4 mit dem Hauptteil 1 können unterschiedlich aus- gebildete Verbindungsmittel vorgesehen sein. Beispielsweise können, wie dies aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich ist, am Hauptteil 1 im Bereich seines oberen Randes vertikal ausgerichtete Starkwand- rohrstücke 23 festgelegt sein. An den Kletterteilen 4 sind im Bereich ihrer oberen und unteren Ränder ebenfalls mindestens zwei beabstandete Starkwandrohrstücke 24 festgelegt. Im gegenein- ander ausgerichteten Zustand fluchten die Durchgangsöffnungen der Starkwandrohrstücke 23 des Hauptteils mit den am jeweiligen Kletterteil 4 angebrachten Starkwandrohrstücken 24. In der Folge werden die Starkwandrohrstücke 23,24 mittels Schraubbolzen 25 miteinander verschraubt.
Zur Erleichterung der gegenseitigen Ausrichtung zwischen dem Hauptteil 1 und dem Kletterteil 4 kön- nen die am einen der beiden Teile angebrachten Starkwandrohrstücke 24 einen in Richtung zum gegenüberliegenden Starkwandrohrstück 23 abstehenden konischen Vorsprung und die gegen- überliegenden Starkwandrohrstücke 23 eine entsprechende Vertiefung aufweisen. Statt dessen oder zusätzlich können auch andere Ausrichtmittel vorgesehen sein. Beispielsweise könnten am Hauptteil 1 über deren oberen Rand vorstehende und von diesem schräg nach oben abstehende Blechteile angeordnet sein, welche Einlaufschrägen für die Kletterteile bilden. Anstelle der be- schriebenen Starkwandrohrstücke könnten auch andere Verbindungsmittel zwischen den Teilen 1, 4 eingesetzt werden, beispielsweise mit Löchern versehene Platten, die mittels Schraubbolzen miteinander verbunden werden.
Ein etwas modifiziertes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 10 und 11 dargestellt.
Ein jeweiliges, als in einer Ebene liegender Rahmen ausgebildetes flächiges Aussteifelement 17 ist hier über Tragkonsolen 26 mit den Profilschienen 11verbunden. Eine solche Tragkonsole ist in Fig. 13 dargestellt und wird von einem abgekanteten Blech gebildet. Die Tragkonsole weist hierbei einen Vertikalsteg 27 auf, dessen Höhe sich in Richtung zum freien Ende der Tragkonsole verrin- gert. Am oberen und am unteren Ende des Vertikalstegs sind durch Abkantungen gebildete Hori- zontalflansche 28,29 vorgesehen. Der Horizontalflansch 28 dient zur Auflage des Aussteifele- ments 17 und weist zur Verschraubung mit dem Aussteifelement 17 Durchtrittsöffnungen auf.
An seinem der Profilschiene 11zugewandten Ende weist der Vertikalsteg einen durch eine Abkantung gebildeten Befestigungsflansch 30 auf, welcher in einer Vertikalebene parallel zum von der Schal- haut 7 abgewandten Steg der Profilschiene 11liegt. Der Befestigungsflansch 30 weist Durchtritts- öffnungen zur Verschraubung mit der Profilschiene 11auf.
Wenn die Krümmung des Schalungselements veränderbar sein soll (durch den Einsatz unter- schiedlich gekrümmter Aussteifungsschienen 13), so können zur Anpassung an die unterschiedli- chen Krümmungen die Winkel zwischen den Befestigungsflanschen 30 und den Vertikalstegen 27 der Tragkonsolen 26 nach Art eines Filmscharniers in einem gewissen Bereich geändert werden, beispielsweise im Bereich von 90 +/-15 . Da sich die Verbindungspunkte zwischen dem oberen Horizontalflansch 28 und dem Aussteifelement 17 im Fall von unterschiedlichen Krümmungen des Schalungselementes zumindest teilweise ändern, können beispielsweise am Aussteifelement 17 Befestigungsplatten 31 vorgesehen sein, welche zur Ermöglichung der Änderung der Verbin- dungsstellen zumindest teilweise Durchtrittsöffnungen 32 in form von Langlöchern aufweisen.
Mittels die Durchtrittsöffnungen 32 in den Befestigungsplatten 31 und die Durchtrittsöffnungen im Horizontalflansch 28 durchsetzenden Verschraubungen kann die Verbindung zwischen dem Aus- steifelement 17 und den Tragkonsolen 26 hergestellt werden. Vorzugsweise sind wiederum min- destens drei in horizontaler Richtung voneinander beabstandete Tragkonsolen 26 vorgesehen.
Insgesamt wird im verwendungsbereiten Zustand des Kletterteils 4 eine starre Verbindung zwi- schen dem horizontal liegenden Aussteifelement 17 der Versteifungseinheit 14 und der Schalhaut 7 bzw. den die Schalhaut 7 abstützenden Profilschienen 11,12 und Aussteifungsschienen 13 hergestellt. Zur Fertigstellung der in Fig. 10 dargestellten Kletterteile 4 werden auf die Aussteifele- mente 17 noch begehbare Bodenbeläge aufgebracht und Geländer 44 angebracht.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 12 dargestellt. Hier werden in analoger Weise wie beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel an den Profilschienen 11 festgelegte Tragkonsolen 26 eingesetzt, die wiederum wie in Fig. 13 dargestellt ausgebildet sein können.
Anstelle eines rahmenförmigen Aussteifelements 17 wird hier ein plattenförmiges Aussteifelement 17 eingesetzt, welches beispielsweise in Form einer Blechplatte ausgebildet sein kann (gegebe-
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nenfalls mit einer rutschfesten Beschichtung oder Auflage an der Oberseite). Dieses horizontal liegende, flächige Aussteifelement 17 bildet bei diesem Ausführungsbeispiel gleichzeitig den
Bodenbelag der begehbaren Arbeitsbühne.
Bei der in Fig. 14 dargestellten Ausführungsvariante der Erfindung sind im Bereich der Seiten- ränder der Schalhaut 7 der Teile 1, 4 ebenfalls Z-förmige Profilschienen 33 vorgesehen, wobei der
Verbindungssteg 35 dieser Profilschienen mit dem Seitenrand der Schalhaut 7 zusammenfällt und der von der Schalhaut entfernt liegende Steg 34 über den Seitenrand der Schalhaut übersteht. An den jeweiligen Seitenrand der Schalhaut 7 schliesst hier ein Verschleissstück 36 an, das in Form eines vertikal verlaufenden Balkens ausgebildet ist und beispielsweise aus Holz bestehen kann.
Die der Vorderseite des Schalungselements zugewandte Oberfläche 37 schliesst bündig an die
Schaloberfläche 8 der Schalhaut 7 an und bildet somit ebenfalls einen Abschnitt der Schaloberflä- che 8. Die Verschleissstücke 36 sind über geeignete Befestigungsmittel 38, beispielsweise Nägel mit den Stegen 34,35 der Profilschienen 33 verbunden.
Durch diese Verschleissstücke 36 werden die Randbereiche der Schalhäute 7 geschützt. Im
Falle der Abnützung oder Beschädigung der Verschleissstücke 36 können diese Verschleissstücke
36 in einfacher Weise ausgetauscht werden. Weiters können die Verschleissstücke, wenn sie eine gewisse Elastizität (wie beispielsweise Holz) besitzen, die Abdichtung zwischen zwei aneinander grenzenden Schalungselementen verbessem, Auch können durch diese Verschleissstücke 36 kleinere Anpassungen an die Gegebenheiten (beispielsweise Wandstärkeänderungen der zu schalenden Wand) erreicht werden, indem ein Verschleissstück mit einer jeweils geeigneten Breite eingesetzt wird, sodass die Gesamtbreite des Schalungselements etwas veränderbar ist.
Zur
Verbesserung der Abdichtung zwischen zwei Schalungselementen könnten die beiden Verschleiss- stücke 36 im Querschnitt gesehen auch leicht konisch ausgebildet sein, wobei sich ihre Breite von ihrer einen Teil der Schaloberfläche 8 bildenden Oberfläche 37 zur gegenüberliegenden Seite hin verringert.
In Fig. 14 ist weiters eine mögliche Klemmeinrichtung zur Verbindung von zwei seitlich anei- nandergrenzenden Schalungselementen schematisch dargestellt. Diese Verbindungseinrichtung weist jeweils zwei mit Abstand übereinanderliegende horizontale Klemmplatten 39 auf (von denen in Fig. 14 jeweils nur die obere sichtbar ist). Im Bereich zwischen diesen Klemmplatten verläuft ein
Spannbolzen 40, wobei der Kopf 41 und die Spannmutter 42 in ihrem Durchmesser grösser als der vertikale Abstand zwischen den jeweiligen beiden Klemmplatten 39 ist. Im Bereich des von der
Schaloberfläche 8 abgewandten Endes der Klemmplatten 39 ist zwischen den Klemmplatten 39 des einen Schalungselements und den Klemmplatten 39 des anderen Schalungselements ein
Klemmstück 43 eingespannt.
Durch die beim Festziehen der Spannmutter 42 auftretenden Hebel- kräfte werden die Schalungselemente im Bereich der Schaloberfläche 8 fest aneinander gedrückt, sodass eine gute Abdichtung zwischen den beiden Schalungselementen erreicht wird.
Eine erfindungsgemässe Schalung kann für die Aussenschalung und/oder die Innenschalung eines zu errichtenden Bauwerks eingesetzt werden, wobei die zu schalende Wand im Grundriss gesehen gekrümmt oder gerade ausgebildet sein kann.
Unterschiedliche Modifikationen der gezeigten Ausführungsbeispiele sind denkbar und mög- lich, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. So könnten beispielsweise für die mittleren
Profilschienen 9, 11ebenfalls U-förmig ausgebildete Profilschienen oder für alle Profilschienen 9 bis 12 T- oder I-förmig ausgebildete Profilschienen vorgesehen sein.
Zur Erzielung einer guten Aussteifung ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Verstei- fungseinheit 14 jeweils um ein Mass gegenüber der Schalhaut 7 in Richtung senkrecht zu dieser auskragt, welches mindestens 10%, vorzugsweise mindestens 15% der Gesamthöhe des Scha- lungselements entspricht. Vorzugsweise beträgt hierbei die horizontale Abmessung des flächigen
Aussteifelements 17 in Richtung senkrecht zur Schalhaut 7 mindestens 10%, vorzugsweise min- destens 15% der Gesamthöhe des Schalungselements.
Legende zu den Hinweisziffem:
1 Hauptteil 24 Starkwandrohrstück
2 oberer Rand 25 Schraubbolzen
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3 unterer Rand 26 Tragkonsole 4 Kletterteil 27 Vertikalsteg 5 Abschnitt 28 Horizontalflansch 6 Abschnitt 29 Horizontalflansch 7 Schalhaut 30 Befestigungsflansch 8 Schaloberfläche 31 Befestigungsplatte 9 Profilschiene 32 Durchtrittsöffnung 10 Profilschiene 33 Profilschiene 11 Profilschiene 34 Steg 12 Profilschiene 35 Verbindungssteg 13 Aussteifungsschiene 36 Verschleissstück 14 Versteifungseinheit 37 Oberfläche 15 Tragbalken 38 Befestigungsmittel 16 Stützbalken 39 Klemmplatte 17 Aussteifelement 40 Spannbolzen 18 Brett 41 Kopf 19 Betonierabschnitt 42 Spannmutter 20 Hebezeug 43 Klemmstück 21 Durchankerung 44 Geländer 22 Schalungsanker 45 Stahllasche 23 Starkwandrohrstück 46 Spannschraube
48 Lasche
49 Spannschloss
PATENTANSPRÜCHE: 1.
Schalung, die zur Errichtung eines Bauwerks in mehreren Betonierabschnitten schrittweise in der Höhe versetzbar ist, umfassend mehrere Schalungselemente, welche zusammen die Schalhaut bilden, wobei ein jeweiliges Schalungselement mehrere in vertikaler Rich- tung übereinander angeordnete und untereinander verbindbare Teile umfasst, die sich je- weils über die Breite des Schalungselements erstrecken, dadurch gekennzeichnet, dass an Kletterteilen (4) des Schalungselements, die am oberen und am unteren Rand (2,3) eines Hauptteils (1 ) des Schalungselements angrenzen und wahlweise angrenzend an den oberen oder unteren Rand (2,3) des Hauptteils (1 ) mit diesem verbindbar sind, jeweils eine von der der Schaloberfläche (8) der Schalhaut (7) gegenüberliegenden Rückseite des
Kletterteils (4) auskragende und mit dem Kletterteil (4)
in einer starren Verbindung stehen- de Versteifungseinheit (14) befestigt ist, welche auch eine begehbare Arbeitsbühne bildet.