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Waggonfabrik Uerdingen A. G. in Krefeld-Uerdingen Fenster für Straßen-
und Schienenfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf Fenster für Straßen- und Schienenfahrzeuge
und deren Einbau.
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Für derartige Fahrzeuge sind herablaßbare, fest eingebaute Klapp-
und Schiebefenster mit metallischen Rahmen bekannt, die mit dein Kastengerippe verbunden
werden. Bei festen Fenstern werden die Rahmen allseitig verschraubt oder durch Schlüsselleisten
gegen Anlegekanten des Kastengerippes gedrückt. Weiterhin ist der Einbau von Fensterscheiben
unter ausschließlicher Verwendung von Gummi zur Festhaltung bekanntgeworden, wobei
Kanten des Gummiquerschnitts über Stege am Wagenkasten geschoben werden. Bei dieser
nur für kleine Scheiben in Frage kommenden Lösung benutzt man auch in das Gummiprofil
gebettete Leichtmetallstege. Der Ein- und Ausbau dieser Scheiben ist infolge der
Gummifahnen nicht einfach, und die Bautoleranzen müssen gering gehalten werden.
Alle vorerwähnten Konstruktionen setzen äußerst geringe Deformationen des Wagenkastens
voraus, da andernfalls die Scheiben zu Bruch gehen würden. Auch die Glasscheiben
ganz oder teilweise umfassende Metallrahmen sind bekannt, die von außen mit der
Scheibe eingebaut werden können und sich gegen besonders ausgebildete profilierte
Randprofile der Fensteröffnung am Wagenkasten anlcgen. Diese Spezialprofile erschweren
die Konstruktion und die Instandhaltung und bedingen eine genaue Einhaltung gewisser
Fertigungstoleranzen.
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Die Erfindung vereinfacht und verbilligt Konstruktion und Einbau der
Fenster von Straßen- und Schienenfahrzeugen dadurch, daß der eine oder mehrere Scheiben
fest umschließende und versteifende Rahmen aus Metall oder Kunststoff die Fenster
zu einer geschlossenen, voll außen als Ganzes ein- und ausbaufähigen Baugruppe vereinigt
und gegen die umliegenden Wagenbauteile zur Erzielung großer zulässiger Toleranzen,
Verringerung der Montagekosten und der Zahl der benötigten Befestigungsteile durch
verforinungsfähige, profilierte Gumtuileisten abgedichtet und lediglich au der unteren
Anlageseite unmittelbar durch Schrauben mit dem Kastengerippe verbunden wird. An
der oberen Seite wird der Rahmen durch eine in der
Fensterebene
bewegliche Schiebeverbindung gegen das Randprofil des Wagenkastengerippes unter
Zwischenschaltung von Gummi gehalten, so daß alle Verformungen des Wagenkastens
vom Fensterrahmen ferngehalten werden. Die fertigungs- und montagemäßigen Vorteile
einer derartigen Bauweise liegen auf der Hand. Es können in einem metallenen Rahmen
sowohl eine einzelne feststehende Scheibe als auch kombinierte Fensteranordnungen
vereinigt werden, beispielsweise unten eine feststehende Scheibe, darüber Schiebe-
oder Klappfenster. Gegebenenfalls kann der Rahmen auch mehrere nebeneinanderliegende
Fenster zu einem geschlossenen Ganzen vereinigen, das als montagefähige Baugruppe
zwischen die Randprofile des Kastengerippes eingebaut wird.
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Der Fensterrahmen wird außen mit hinreichend verforrnungsfähigen profilierten
Gummileisten versehen, die den Spalt zu den umliegenden Wagenbauteilen überdecken
und abdichten. Die Bautoleranzen können der Ausbildung des Gummiprofils entsprechend
groß sein, desgleichen werden Verformungen und Verschiebungen des Wagenkastengerippes
nicht auf die Glasscheiben übertragen. Der mit den Gummiprofilen versehene Rahmen
wird lediglich an der Oberseite durch eine Schiebeverbindung mit denn Obergurt des
Kastengerippes verbunden, ist also senkrecht zur Fensterebene gehalten, während
er zur Vermeidung einer Übertragung elastischer Verschiebungen in der Fensterebene
gewisse Spielmöglichkeiten behält. An den Seiten findet eine Befestigung mit den
senkrechten Säulen des Kastengerippes nicht statt, dagegen wird das untere Rahmenprofil
unmittelbar mit dem sogenannten Brüstungsgurt des Kastengerippes durch Schrauben
fest verbunden, die in Richtung des' Rahmengewichtes eingedreht werden können. Beim
Ein- und Ausbau eines derartigen Fensterrahmens brauchen also lediglich diese wenigen
Schrauben eingedreht bzw. gelöst werden. Diese ebenfalls von der Wagenaußenseite
zugänglichen Schrauben werden zweckmäßig in am Brüstungsgurt fest angebrachte selbstsichernde
Muttern bekannter Art eingedreht, so daß die Gefahr eines Lösens der Rahmen infolge
der Fahrzeugschwingungen ausgeschaltet ist, während andererseits der Ein- und Ausbau
der Rahmen ohne Hilfeleistung vom Wageninnern her vor sich gehen kann. Die Randprofile
des Wagenkastens können zur Fensterseite hin glatte Stege besitzen, so daß einfache
Profile, beispielsweise aus Blech, genügen.
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Die Schiebeverbindung an der Oberseite des Rahmens kann so ausgebildet
werden, daß ein in die Fensteröffnung weisender angewinkelter Steg am Randprofil
in einen Schlitz des Dichtungsgummis am Rahmen eingeschoben wird, oder derart, daß
am Rahmen oder am Obergurt des Kastengerippes angebrachte Zapfen runden oder rechteckigen
Querschnitts in entsprechende Ausnehmungen des gegenüberliegenden Profils eingreifen,
wobei die Verschiebemöglichkeit in der Fensterebene durch entsprechende Spielräume
gewahrt bleiben muß. An der Unterseite der Rahmen werden die Schrauben zweckmäßig
durch an dem Rahmenprofil ahgebrache Winkel gezogen, wobei sich cbese Winkel zur
Vermeidung von Anstrichschäden über Gummiunterlagen auf die Randprofile abstützen.
Das Gummiprofil an der Unterseite des Fensterrahmens wird zum Ablauf des sich ansammelnden
Schwitzwassers zweckmäßig stellenweise ausgenommen, um den Wasserdurchtritt nach
außen zu ermöglichen.
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Die Gummileisten an der Außenseite der Fensterrahmen können mit mehreren
Fahnen zur Vergrößerung derAbdicht-,virkungversehen sein. Trotzdem gegebenenfalls
noch eindringendes Wasser kann zweckmäßig dadurch am Eintritt in den Fahrgastraum
gehindert werden, daß die Randprofile des Wagenkastens einen in die Fensteröffnung
weisenden Flansch erhalten, der auch nochmals zur Scheibe hin umgebogen sein kann.
Dieser Flansch und die Umbiegung können auch durch die vom Wageninnern her aufgeschraubten
Deckleisten ersetzt werden.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand von sechs
Abbildungen näher erläutert.
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Abb. i zeigt einen Blick auf die Seitenwand eines Fahrzeugs, Abb.
2 einen Schnitt nach der Linie A-A in Abb. t durch das Fenster bei Ausbildung der
Schiebeverbindung mit einem angewinkelten Steg, Abt>. 3 die Ausbildung der Fensterrahmenecke
bei C in Abb. i, Abb. 4 einen waagerechten Schnitt nach der Linie B-B in Abb. i,
Abb. 5 den gleichen Schnitt wie bei Abb. 2 bei Verwendung einer Schiebeverbindung
zwischen Fensterrahmen und Obergurt mit einem Zapfen, Abb. 6 ein Ausführungsbeispiel
für die Lagerung des Zapfens in einem Schlitz des Obergurts.
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Wie. aus den Abt). i und 2 ersichtlich ist, wird die Fensteröffnung
oben durch das Randprofil i und unten durch das Brüstungsprofil 2, beide Z-förmigen
Querschnitts, eingefaßt, während die senkrechten Säulen 3, siehe Abt). 4, als Hohlprofile
mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet sein können. Die Glasscheiben 4 können
durch einen sie allseitig umfassenden Rahmen 5 aus Metall oder Kunststoff eingefaßt
und versteift werden, wobei in dieSeriRahmen auch zusätzlich senkrecht oder waagerecht
Sprossen 6 eingefügt werden können, die einen Teil der gesamten Fensterfläche zwischen
zwei Säulen als Schiebefenster, wie, in Abt). i und 2 dargestellt, oder als Klappfenster,
Übersetzfenster u. dgl. auszubilden getatten. Die Glasscheiben selbst sind in bekannter
Weise durch ein einfaches Gummi- oder Kittprofil 7 in den Metallrahmen eingebettet.
Dieser Fensterrahmen einschließlich der Scheiben kann als geschlossene Baugruppe
bankfertig hergestellt werden und so zum Einbau gelangen, und, zwar in für die Montage
und Wartung günstiger Weise von außen her. Zur Abdichtung gegen die uimliegenden
Kastenprofile unter Berücksichtigung der Herstellungstoleranzen und zur ungehinderten
Aufnahme aller Verformungen des Wagenkastens im Fahrbetrieb ist der Metallrahmen
an seiner Außenseite
so gestattet, daß eine profilierte Gummileiste
8 mit zweckmäßig zwei Abdichtungsfahnen eingeschoben werden kann, die den Spielraum
des Rahmens gegen die Wagenkastenbauteile überdeckt. Die Befestigung des Rahmens
gemäß der Erfindung erfolgt in der Weise, dä,ß er an der Oberseite beispielsweise
mit einem Schlitz 9 in dem Gummiprofil 8 Tiber einer angewinkelten Steg io, der
am Obergurt i befestigt ist, von unten her eingeschoben wird, während die unteren
Profilleisten des Rahmens 5 mit winkelförmigen Ansätzen i i auf dem Brüstungsgurt
2 aufliegen, wobei die Befestigungsschrauben 13 mit dem Randprofil 2 und den Ansätzen
i i bzw. mit Fenster und Wagenkasten in fester Verbindung stehen. In den Abb. 2
und 3 sind in besonders vorteilhafter Weise diese winkelförmigen Ansätze unmittelbare
Teile des unteren Randprofils des Rahmens 5. Zur Vermeidung von Anstrichbeschädigungen
beim Einbau der Fenster in betriebsfertige Wagenkästen wird man unter die Ansätze
i i Gummiunterlagen 12 betten. Die Schrauben 13 werden erfindungsgemäß in am Brüstungsprofil
2 fest angebrachte Muttern 14 gedreht, die selbstsichernd sein können. An Stelle
des angewinkelten Steges io am Obergurt i können auch, wie aus Abb. 5 ersichtlich,
Zapfen 15 mit rundem oder rechteckigem Querschnitt vorgesehen werden. In Abb. 5
ist dieser Zapfen 15 am Rahmen 5 starr befestigt und wird unter Zwischenschaltung
eines ihn umhüllenden Gummischlauchs 16 durch einen Schlitz 17 im Obergurt i geschoben,
wobei dieser Schlitz 17 seitlich länger als der Zapfen sein muß, siehe Abb. 6, damit
Verschiebungen der Wagenkastenrandprofile gegeneinander keinen Einfluß auf den Fensterrahmen
haben können.
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Aus Abb. 4 geht hervor, (laß der Fensterrahmen gegen die Säulen 3
nur durch das Gummiprofil 3 abgedichtet ist und eine besondere Befestigung nicht
erfolgt. Schwitzwasser fließt nach unten ab und kann durch Ausnehmungen 18 im Gummiprofil
8, Abb. 3, nach außen treten. Um zu vermeiden, daß dieses Schwitzwasseroderauch
infolgeungenügenderDichtung des Gummiprofils 8 gegen die umliegenden Randprofile
anfallendes Regenwasser nach innen tritt, ist es vorteilhaft, wenn die sonst in
der Fensteröffnung völlig glatten Randprofile des Kastengerippes an der Wageninnenseite
einen Flansch i9 für das Brüstungsprofil 2 oder einen Flansch 20 für das Obergurtprofil
i -erhalten, der in die Fensteröffnung weist und eindringendes Wasser abweist. Es
ist möglich, diesen Flansch durch ein aufgesetztes Zierprofil zu bilden, wie dies
in Abb. 4 im Profil 21 dargestellt ist, das beispielsweise der Führung von Rollgardinen
dient und mit der Säule 3 durch Schrauben verbunden ist. Dieses Profil 21 besitzt
mit den Flanschen 22, die am Ende nochmals mit einer zum Fenster weisenden Umbördelung
23 versehen sind, die erforderlichen Abweiskanten für eindringendes Regenwasser.
Ebenso können, wie aus der Abb. 2 und 5 beispielsweise ersichtlich ist, am Obergurt
und am Briistungsgurt entsprechend gestaltete, beispielsweise winkelförmige Deckprofile
24 und 25 angebracht sein, die die zur Wasserabweisung zweckmäßigen Umbördelungen
aufweisen. Der Fenstereinbau von außen wird hierdurch jedoch in keiner Weise berührt.