DE753990C

DE753990C - In mehreren Druckstufen arbeitende hydraulische Pressvorrichtung zum Pressen von Kunstharz

Info

Publication number: DE753990C
Application number: DESCH122893D
Authority: DE
Inventors: Kurt Bernard Schoenenberger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1941-07-10
Filing date: 1941-07-11
Publication date: 1953-04-27

Description

■ Die Erfindung betrifft eine in mehreren· Druckstufen arbeitende hydraulische Preßvorrichtung-zum Pressen von Kunstharz. Mah hat Bisher die zum Pressen von Gegenständen aus Kunstharz und ähnlichen: Stoffen dienenden Preßvorrichtungen in der Kegel von- Hand bedient, was eine ziemlich große körperliche Anstrengung erfordert und einen entsprechenden'-Aufwand an Arbeitszeit und Arbeitskräften-bedingt-v .-..'.■ .\ ;.:.:/·.

Für andere Zwecke sind bereits mehrstufige hydraulisxthe Pressen bekannt, bei welchen in eine zentrale zylindrische Bohrung des Druckkolbens ein'. fest mit dem Zylindergehäuse verbundener Schnellhubzylinder kleinerer! Durchmessers hineinragt, wodurch die Möglichkeit gegeben; ist, den Leergang des· Kolbens gegenüber dem eigentlichen Druckhub entsprechend zu beschleunigen. Bei diesen bekannten Pressen muß aber die Presse erst

geschlössen· werden, ehe der volle Druck der Pumpe zur Wirkung kommt, da erst dann das Druckmittel umgesteuert werden kann Zum Pressen von Kunstharzgegenständen sind diese Pressen nicht ohne weiteres· zu verwenden, weil hierbei die Umsteuerung des Druckmittels völlig unabhängig von der Schließstellung der Presse erfolgen muß, damit die Massen mit den hierfür erforderliehen Kräften und gleichmäßigem Formenschluß gepreßt werden können. Die Schnellhubbewegung muß hierbei bereits aufhören, ehe sich die Presse schließt.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß in dem Schnellhubzylinder ein Rohrschieber axial einstellbar geführt ist, welchem das Druckmittel über ein mit drei je um 90⁰ versetzten Aussparungen bzw. Kanälen versehenes Steuerventil zugeführt wir,d, und der seinerseits Kanäle für den. Durchtritt des Druckmittels zum Schnellhubzylinder hat, während die rohrförmige Verlängerung des Schnellhubzylinders Bohrungen für den Druckmitteldurchtritt zum Hauptzylinder hat. Diese Bohrungen stellen je nach der Stellung des Rohrschiebers nach entsprechendem Aufwärtsgang des Druckkolbens die Verbindung mit dem Hauptzylinder her, wogegen beim Öffnen der Presse die Druckflüssigkeit durch eine im Boden des Hauptdruckzylinders mündende Abflüßleitung zum Steuerventil zurückgeführt wird." Vorteilhaft wird die Anordnung so getroffen, daß der Rohrschieber Bodenkanäle und zwei seitliche 35' Längsnuten für den Durchtritt des Druckmittels hat und mit Hilfe einer im Zylinderkopf des Schnellhubzylinders gelagerten Spindel axial verschoben werden kann.

Die Saugwirkung des Kolbens, durch 4Q welche beim Vorwärtsgang öl über ein Rückschlagventil selbsttätig in den Hauptdruckzylinder gesaugt wird, wird vorteilhaft in dem Augenblick beendet, in welchem der Hauptdruckzylinder durch die Bohrungen des Schnellhubzylinders mit dem Druckölraum in Verbindung gebracht wird.

Durch diese Anordnung wird bei einfachem und gedrängtem Aufbau und zuverlässiger Betriebsweise der Maschine die je Arbeitsstück aufzuwendende Arbeitszeit gegenüber den bisher bekannten Kunstharzpressen in sehr großem Maße verkürzt und damit eine hohe Leistung erreicht. Dabei kann die Druckflüssigkeit unter Vermeidung von Druck-Speicheranlagen oder Niederdruckpumpen auf schnellstem Wege aus einem im Maschinengestell befindlichen Vorratsbehälter, angesaugt und bei voller Arbeitsleistung mit Hilfe eines Rückschlagventils gesichert werden. In der Zeichnung stellt in schematischer Form

Fig. ι einen axialen Längsschnitt durch die Preßvorrichtung dar, wobei der besseren Übersicht wegen nur der untere, hier allein in Betracht kommende Teil der ganzen Presse wiedergegeben ist;

Fig. 2 ist ein Schnitt durch den unteren Teil des Schnellhubzylinders und des Rohrschiebers, längs der Linie B-B,

Fig. 3 ein Schnitt durch das Steuerventil längs der gebrochenen Linie C-C-C.

Der untere Teil des Maschinenständers 1 trägt die Druckplatte 2 mit diem Druckkolben 3, der in dem fest mit dem Maschinenständfer verbundenen Hauptd)ruckzyldnder4 axial verschiebbar ist. Er hat in seinem unteren Teil eine axiale Bohrung 5, in welche der rohrförmige Ansatz 6 des gleichfalls fest mit dem Maschinenständer verbundenen Schnellhubzylinders 7 hineinragt. Längs dieses rohrförmigen Ansatzes ist der Kolben 3 mit einer Dichtung 8 axial verschiebbar geführt.

Der Zylinderansatz 6 hat längs seines Umfanges Bohrungen 9, durch welche das Innere des Schnellhubzylinders mit dem unter dem Kolben 3 befindlichen Raum des Zylinders 4 in Verbindung, gesetzt wird, sobald der Kolben 3 so hoch gestiegen ist, daß sein unterer Rand oberhalb des oberen Randes des im Innern des Schnellhubzy linden» 7 befinidlichen Rohrschiebers 10 liegt. Der Rohrschieber 10 kann innerhalb des Schnellhubzylinders durch die Schraubenspindel· 11 axial verstellt werden, wodurch die Höhe des Schnellhubes nach Bedarf verändert werden kann. Er hat in seinem Bodenteil Durchtrittskanäle 12 und längs seines Umfanges zwei einander gegenüberliegende Längsnuten -13, durch welche die durch die Anschlußleitung 14 eintretende Druckflüssigkeit in der Kolbenbohrung 5 nach oben treten und dadurch gegen die Endfläche der Bohrung wirken kann.

Während des raschen Hochganges des Kolbens 3 saugt dieser durch die Leitung· 15 und das Rückschlagventil 16 Flüssigkeit aus dem Druckmittelvorratsraum 17 im unteren Teil des Maschinenständers ein, und zwar so lange, bis durch die Bohrungen 9 die Verbindung des Hauptdruckzylinders mit dem Schnellhubzylinder hergestellt ist.

Der Druckmittelzu- und -abfLuß zu der Presse wird durch das Steuerventil 19 geregelt, welchem die Druckflüssigkeit, beispielsweise durch eine nicht dargestellte, im Maschinenständereingebaute, von einem Flanschmotor angetriebene Pumpe, zugeführt wird. Das Steuerventil hat eine Aussparung 20, welche mit einem Kanal 22 im Ventilgehäuse in Verbindung gebracht werden kann, der seinerseits an die Druckleitung 14 angeschlossen ist. Je um 90⁰ zu dieser Aussparung versetzt ist je eine weitere Aussparung 23

bzw. 24 angeordnet, durch welche das zurückfließende Druckmittel über die Kanäle 23 und 24 in den Speicherraum abfließen kann. Die drei Steuerstellungen des Steuerventils sind aus Fig. 1 ersichtlich, die linke Stellung I des Steuerhebels. 25 entspricht der Offenstellung, in welcher ' die Verbindung des Druckkanals 20 mit der Druckleitung 14 hergestellt ist; die Mittelstellung II ist die Haltstellung, die rechte Stellung III die Abflußstellung für die zurückfließende Druckflüssigkeit.

Zum Abfluß der Druckflüssigkeit nach erfolgtem Pressen! dienen eine unmittelbar in den obersten Teil des Druckzylinders mündende Abflußleitung 26 und eine im Zylinderboden mündende Leitung 27, ferner die Leitung 14, die in diesem Fall als Rückleitung wirkt.

Claims

Patentansprüche:

i. In mehreren Druckstufen arbeitende hydraulische Preßvorrichtung¹ zaun Pres<sen von Kunstharz, bei welcher in. eine

■25 zylindrische zentrale Bohrung des Druckkalbens ein fest mit dem Zylindergehäuse verbundener Schnellhubzylinder kleineren Durchmessers hineinragt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem SchnellhxüV zylinder (7) ein Rohrschieber (10) axial einstellbar geführt ist, welchem das Druckmittel über ein mit drei je um 90⁰ versetzten Aussparungen bzw. Kanälen versehenes Steuerventil (19) zugeführt wird, und der seinerseits Kanäle (12, 13) für den Durchtritt des Druckmittels zum Schnellhubzylinder hat, während die rohrförmige Verlängerung (6) des Schnellhubzylinders (7) Bohrungen (9) für den Druckmitteldurchtritt zum Hauptzylinder (4) hat, die je nach der Stellung des Rohrschiebers (10) nach entsprechendem Aufwärtsgang des Druckkolbens (3) beim Schließvorgang die Verbindung mit dem Häuptzylinder herstellen, wogegen beim öffnen der Presse die Druckflüssigkeit durch eine im Boden des Hauptdruckzylinders, mündende Abflußleitung (27) zum Steuerventil zurückgeführt wird.
2. Preßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrschieber (10) durch eine im Zylinderkopf des Schnellhubzylinders (7) gelagerte Spindel (11) axial verschoben werden kann.
3. Preßvorrichtung nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrschieber (10) Bodenkanäle (12) und zwei seitliche Längsnuten (13) für den Durchtritt des Druckmittels·' hat.

Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Beträcht gezogen worden:

Deutsche Patentschriften Nr. 333 903,
481 030;

USA.-Patentschrift Nr. 2190755.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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