DE752640C - Verfahren zur Herstellung konzentrierter Loesungen von Ammonnitrat aus verduennter Salpetersaeure und Ammoniak - Google Patents

Verfahren zur Herstellung konzentrierter Loesungen von Ammonnitrat aus verduennter Salpetersaeure und Ammoniak

Info

Publication number
DE752640C
DE752640C DEM146471D DEM0146471D DE752640C DE 752640 C DE752640 C DE 752640C DE M146471 D DEM146471 D DE M146471D DE M0146471 D DEM0146471 D DE M0146471D DE 752640 C DE752640 C DE 752640C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reaction
solution
heat
pressure
liquid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM146471D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Montedison SpA
Original Assignee
Montedison SpA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Montedison SpA filed Critical Montedison SpA
Application granted granted Critical
Publication of DE752640C publication Critical patent/DE752640C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/18Nitrates of ammonium
    • C01C1/185Preparation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

ν. * -- JJ '
Es ist bekannt, daß die Ausnutzung der Reaktionswärme bei der Herstellung von Ammoniumnitrat bedeutenden Schwierigkeiten begegnet, da die Salpetersäure leicht flüchtig ist, so daß, wenn das Ammoniak ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen der Salpetersäure beigegeben wird, bedeutende Stickstoffverluste entstehen, sobald die Lösung den Siedepunkt erreicht.
L'm diesen Verlusten vorzubeugen, wurde bereits vorgeschlagen, die Reaktion zwischen
Salpetersäure und Ammoniak unter größerem Druck als demjenigen, der dem Siedepunkt des gewonnenen Ammoniumnitrats entspricht, erfolgen zu lassen. Die Lösung wird alsdann in einen anderen, äußeren Behälter entleert, welcher sich unter Atmosphärendruck befindet, und verdunstet mittels der· von der Reaktion selbst erzeugten Wärme. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß Salpetersäure und Ammoniak komprimiert werden müssen. Alan hat ferner auch vorgeschlagen, Salpetersäure
und Ammoniak unter Atmosphärendruck zu neutralisieren und dabei die Reaktionswärme aim Konzentrieren der erhaltenen Lösung in einem unter Vakuum arbeitenden Verdampfer zu benutzen; dieses Verfahren ist jedoch besonders umständlich, da ein leerer Raum erzeugt und der gesamte aus der Lösung sich entwickelnde Dampf unter erheblichem Aufwand von Kühlwasser kondensiert werden muß. ίο Bei einer weiteren bekannten Anlage wird der Druckunterschied zwischen der Xeutralisationszone und der Sättigungszone mit Hilfe einer Vakuumpumpe und eines Regulierventils erzeugt. Dabei wird im Gegenstrom gearbeitet. Das Ammoniakgas-'wird im untersten Teil des Sättigungsraumes, der verhältnismäßig große Höhe besitzt, die frische Säure in seinem obersteh Teil zugeführt. Beide Komponenten kommen in einem mit Raschigringen versehenen Sättigungsraum von verhältnismäßig großer Höhe allmählich aufeinander zur Einwirkung, indem sie im Gegenstrom sich bewegen. Dabei ist eine verhältnismäßig starke Variation des durch die Vakuumpumpe erzeugten Druckes im Sättigungsraum unvermeidlich. Dabei sind noch Anlagekosten und Kraftbedarf der Pumpe für die im Umlauf zu haltenden bedeutenden Flüssigkeitsmengen zu berücksichtigen.
Bei einer außerdem noch bekannten Anlage werden zwar auch Säure und Ammoniak im unteren Teil des Sättigungsapparates eingeführt und dort sofort zur Reaktion gebracht. Dabei wird indes der zur Vermeidung von Stickstoftverlusten und zur Unterdrückung des Siedens der Lösung erforderliche Druck durch Komprimieren der Reagenzien auf 4 bis 0 atü erzielt.
Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird derselbe Zweck in viel einfacherer Weise dadurch erreicht, daß der erforderliche höhere Druck durch die in dem Sättigungsapparat auf seinem Bodenteil lastende Flüssigkeitssäule in der Weise erzeugt wird, daß H XO3 und X H3 in den unteren Teil des Sättigungsapparates in bekannter Weise eingeführt und dort sofort zur Reaktion gebracht werden, worauf die vollständig neutralisierte Lösung mittels einer Zirkulationsvorrichtuug in den oberen Teil des Apparates geführt und hier in bekannter Weise der Verdampfung unterworfen wird.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben , .--ich aus der Zeichnung, die eine beispielsweise und schematische Darstellung einer zur Aus- 1 führung des Verfahrens der Erfindung dienenden Vorrichtung zeigt. Salpetersäure und Ammoniak werden in den zur Reaktion erforderlichen Mengen durch die Schlaugeurohre 1 und j in die W ärmeaustauseher 3 und 4 gelohet, wo sie durch den von der Kondonsicrung der gewonnenen XitratKisung herrührenden Dampf vorgewärmt werden. Das Ammoniak wird danach durch den Verteiler 5 in den l unteren Teil des Sättigungsapparats einge- ; lassen, während die Salpetersäure in das mittlere Rohr 6 gepumpt wird. Die durch die Reaktion entwickelte Wärme läßt die Temperatur ! der Lösung bis zum Siedepunkt ansteigen. I Wenn z. B. ein Konzentrationsgrad von 90% l verlangt wird, siedet die Lösung an der Ober-
däche des Bades bei 1480. Wenn die Flüssig- ! keit im Sättigungsapparat die Höhe von 4 m erreicht, ergibt sich am Boden des Behälters . ein Druck von ungefähr 0.55 atü, dem eine 1 Siedetemperatur von ungefähr 1570 entspricht. ; L"m Verluste an Ammoniak und Salpetersäure ' zu vermeiden, trägt man zweckmäßig dafür . Sorge, daß die Lösung erst zu sieden beginnt, wenn die Xeutralisierung vollständig beendet : ist. Dieses kann man dadurch erreichen, daß
die Temperatur im unteren Teil des Sätti-' gungsapparats, in welchen Salpetersäure und ' Ammoniak eingeführt werden, unter 157° gehalten wird. Dieses wiederum wird durch einen l intensiven Durchlauf und Umlauf der Flüssig-
keit in der durch die Pfeile bezeichneten Rich-I tung erzielt, so daß die Lösung vom oberen ! Teil des Sättigungsapparats, wo die Tempe-1 ratur durch die Verdampfung des Wassers sich 1 auf etwa 1480 hält, durch den Ringraum 7 in
den unteren Teil fließt, so daß der Wärmegrad i auf der gewünschten Höhe gehalten werden I kann.
; Der Durchlauf der Flüssigkeit wird durch ι eine Schraube mit senkrechter Achse S be-I tätigt, welche nach Art einer Zirkulationspumpe arbeitet. Wenn die Lösung in den oberen Teil I des Sättigungsapparats gelangt und infolge des verminderten Druckes zu sieden beginnt, ist sie bereits vollständig neutralisiert, so daß keine Verluste an Stickstoff eintreten. Die kon-I zentrierte Lösung wird durch das Rohr 9 aus dem Sättigungsapparat abgeführt.
Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniumnitrat vorgeschlagen worden, das so geleitet wird, daß die bei der Vereinigung der Reagenzien entwickelten Reaktionswirbel ciiie örtliche Steigerung der Temperatur der umlaufenden Lösung bewirken, so daß diese zum Sieden kommt. Der dabei entwikkelte Dampf erzeugt in dem nach oben steigenden Rohr eine Mammutpumpenwirkung, und in diesem Teil des Rohres ergibt sich der Vortrieb der Lösung, wodurch deren Umlauf bewerkstelligt wird. t
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung weist demgegenüber die folgenden Unterschiede und Vorteile auf:
Bei dem bekannten Verfahren bewirkt die Reaktionswärme der Reagenzien das Sieden ;in derjenigen Stelle, wo sich Salpetersäure und Ammoniak vereinigen, während gemäß

Claims (2)

  1. der Erfindung das Sieden an jener Stelle durch den Druck der darüber stehenden Flüssigkeitssäule zielbewußt vermieden wird. Nach dem bekannten Verfahren wird ferner die Reaktionswärme dazu ausgenutzt, um mit dem sich aus der siedenden Flüssigkeit entwickelndenDampf eine aufsteigende Bewegung der Flüssigkeit zu bewirken, was offensichtlich einen Kraft- oder Wärmeverlust bedingt. Nach der Erfindung wird eine ähnliche aufsteigende Bewegung erreicht: da aber hier das Sieden der Lösung in der unteren Zone verhindert wird, so bleibt in der Flüssigkeit die gesamte aus der Reaktion sich entwickelnde Wärme erhalten, die deshalb fast restlos zur Verdampfung der Lösung in dem oberen Teil des Behälters nutzbar gemacht werden kann.
    Gemäß der Erfindung wird ferner der Umlauf der Flüssigkeit im äußeren Raum des Reaktionsgefäßes durch einen Flügel erleichtert und beschleunigt. Indes wird auch ohne Benutzung eines solchen Flügels der Umlauf einfach infolge des thermischen Ausgleichs eintreten. Der durch die Anwendung des Flügels verursachte Kraftverbrauch fällt andererseits praktisch überhaupt nicht ins Gewicht gegenüber dem Vorteil, der bei dem Verfahren der Erfindung in der Rückgewinnung der Reaktionswärme zu erblicken ist. Während ferner bei dem bekannten Verfahren die Anwendung eines Vakuums notwendig erscheint, arbeitet das Verfahren der Erfindung ohne Anwendung eines Vakuums bei Atmosphärendruck.
    Ausführungsbeispiel
    212 kg auf 850 vorgewärmtes Ammoniakgas werden unter einem Druck zwischen 0.3 und o.S atü in den unteren Teil des Sättigers eingeführt und dort mit 7S9 kg ebenfalls auf S5- vorgewärmter Salpetersäure von 37,5 Be (56,J0Zo) zur Reaktion gebracht. Es wird eine (uuZoige Ammoniumnitratlösung erhalten, die nach Umlauf im Apparat und unter teilweiser Ausnutzung der Reaktionswärme mit einer Konzentration von 901Vo aus dem Sättiger austritt.
    P Λ T E N T Λ N S P U O C H E:
    r. Verfahren zur Herstellung konzentrierter Lösungen von Ammoniumnitrat aus verdünnter Salpetersäure und Ammoniak, bei welchem die Reaktion unter höherem Druck als demjenigen der Dampfspannung der gewonnenen Lösung erfolgt, während die Verdunstung unter Atmosphärendruck stattfindet, dadurch gekennzeichnet, daß dieser höhere Druck durch die in dem Sättigungsapparat auf seinem Bodenteil lastende Flüssigkeitssäule in der Weise bewirkt wird, daß HXO3 und NH3 kontinuierlich in den unteren Teil des Sättigungsapparates in bekannter Weise eingeführt und dort sofort zur Reaktion gebracht werden, worauf die vollständig neutralisierte Lösung mittels einer Zirkulationsvorrichtung in den oberen Teil des Apparates geführt und hier in bekannter Weise der Verdampfung unterworfen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der im Verdunstungsraum kondensierten Lösung in den Sättigungsraum zurückführt, so daß die Temperatur im Sättigmigsraum unter dem aus der Höhe der Flüssigkeitssäule sich ergebenden Druck bleibt und die Reaktionswärme zur Konzentration verwendet werden kann.
    Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:
    Deutsche Patentschriften Xr. 590 469,
    658478;
    französische Patentschrift Xr. 813 196.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEM146471D 1938-12-09 1939-11-15 Verfahren zur Herstellung konzentrierter Loesungen von Ammonnitrat aus verduennter Salpetersaeure und Ammoniak Expired DE752640C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
IT214602X 1938-12-09

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE752640C true DE752640C (de) 1953-04-09

Family

ID=11182115

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM146471D Expired DE752640C (de) 1938-12-09 1939-11-15 Verfahren zur Herstellung konzentrierter Loesungen von Ammonnitrat aus verduennter Salpetersaeure und Ammoniak

Country Status (5)

Country Link
BE (1) BE437208A (de)
CH (1) CH214602A (de)
DE (1) DE752640C (de)
FR (1) FR862186A (de)
GB (1) GB625004A (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
NL78741C (de) * 1950-11-28 1900-01-01
US3758277A (en) * 1971-06-11 1973-09-11 Mississippi Chem Corp Ammonium nitrate neutralizer

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE590469C (de) * 1930-06-02 1934-01-06 Montedison Spa Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Ammonnitrat
FR813196A (fr) * 1935-11-18 1937-05-27 Directie Staatsmijnen Nl Procédé et installation pour la production de nitrate d'ammonium ou de matières contenant du nitrate d'ammonium
DE658478C (de) * 1932-06-24 1938-04-01 Gewerk Victor Chem Werke Vorrichtung zur Herstellung von streufaehigem Ammonsulfatsalpeter

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE590469C (de) * 1930-06-02 1934-01-06 Montedison Spa Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Ammonnitrat
DE658478C (de) * 1932-06-24 1938-04-01 Gewerk Victor Chem Werke Vorrichtung zur Herstellung von streufaehigem Ammonsulfatsalpeter
FR813196A (fr) * 1935-11-18 1937-05-27 Directie Staatsmijnen Nl Procédé et installation pour la production de nitrate d'ammonium ou de matières contenant du nitrate d'ammonium

Also Published As

Publication number Publication date
BE437208A (de)
GB625004A (en) 1949-06-21
CH214602A (de) 1941-05-15
FR862186A (fr) 1941-02-28

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2507209C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren einer Flüssigkeit
CH641126A5 (en) Process and system for regenerating sulphuric acid
EP0022181A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Regenerieren von Schwefelsäure
DE752640C (de) Verfahren zur Herstellung konzentrierter Loesungen von Ammonnitrat aus verduennter Salpetersaeure und Ammoniak
DE1767328C2 (de) !Verfahren zum Konzentrieren von Salpetersäure
DE1153733B (de) Verfahren zur Rueckgewinnung von Ammoniak aus Kokereigasen
DE892749C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammoniumnitrat bzw. ammoniumnitrathaltigen Gemischen
DE1142162B (de) Verfahren zum Eindampfen waessriger Dikaliumphthalatloesungen
DE3133803A1 (de) Vorrichtung zum konzentrieren waessriger loesungen von glykol
DE642051C (de) Verfahren und Einrichtung zum Eindampfen von Fluessigkeiten und Loesungen
DE633390C (de) Verfahren zur Herstellung von verfluessigtem Schwefeldioxyd
AT71146B (de) Verfahren zur kontinuierlichen Konzentration verdünnter Salpetersäure.
DE1067007B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Konzentrieren wäßriger Salpetersäure
DE2656236B2 (de) Verfahren zum Regenerieren von Abfallschwefelsäure
DE2102166C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Konzentrieren von Lauge
DE658478C (de) Vorrichtung zur Herstellung von streufaehigem Ammonsulfatsalpeter
DE852842C (de) Verfahren zum Konzentrieren wasserhaltiger Salpetersaeure
AT133645B (de) Verfahren zur Gewinnung von Aminoalkoholen aus den bei der Herstellung derselben anfallenden wässerigen Lösungen.
DE3015957A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur konzentrierung und reinigung von abfallschwefelsaeure
DE2653088C2 (de) Verfahren zur Regeneration von Abfallschwefelsäure
DE614324C (de) Verfahren zur Gewinnung von Ammonnitrat
DE940984C (de) Verfahren zur Gewinnung von Furfurol
DE751909C (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von Schwefelsaeure aus Abfallsaeure z. B. der Erdoelraffination
DE1667318A1 (de) Verfahren zur Herstellung von aktinischen Solen aus der waesserigen Loesung ihrer Nitrate
DE690894C (de) Verfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd