DE749510C - Verfahren zur Herstellung von hochplastischem Bitumen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochplastischem Bitumen

Info

Publication number
DE749510C
DE749510C DER112858D DER0112858D DE749510C DE 749510 C DE749510 C DE 749510C DE R112858 D DER112858 D DE R112858D DE R0112858 D DER0112858 D DE R0112858D DE 749510 C DE749510 C DE 749510C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
residues
oils
bitumen
paraffin
ring
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DER112858D
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Nuessel
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed filed Critical
Priority to DER112858D priority Critical patent/DE749510C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE749510C publication Critical patent/DE749510C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C3/00Working-up pitch, asphalt, bitumen

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von hochplastischem Bitumen Bitumina von geringer Temperaturempfindlichkeit und hohem plastischem Charakter werden nach bekannten Verfahren dadurch erhalten, daß man ölreiche Destillationsrückstände, sog. Rückstandsöle, bei hoher Temperatur mit Luft behandelt (bläst). Es hat sich gezeigt, daß -man auf diese Weise aus bestimmten, vorwiegend asphaltischen Rückstandsölen Bitumina von großer Plastizität erhalten kann, während Rückstandsöle nicht äsphaltischer Herkunft bei der Behandlung mit Luft Bitumina von nur geringer Plastizität liefern. Es wurde deshalb schon vorgeschlagen, in solchen Fällen nicht von weichen Rückstandsölen auszugehen, sondern aus. diesen zunächst harte Rückstände durch Destillation oder Behandlung mit Fällungs- bzw. Lösungsmitteln zu gewinnen, diese Rückstände dann mit Ölen, die bei der Destillation oder bei der Behandlung mit Fällungs- und Lösungsmitteln anfallen, zu verschneiden und dann mit Luft zu behandeln. Auf diese Weise können auch aus weniger geeigneten Rückstandsölen Bitumina von genügender Plastizität erhalten werden. Wendet man die obigen, für weniger geeignete Rückstandsöle beschriebene Arbeitsweisen auf hochwertige asphaltische Rückstände an, kann es vorkommen, daß schon allein durch das Zurückschneiden der daraus gewonnenen harten Rückstände mit Ölen Bitumina von so hoher Plastizität entstehen, daß die weitere Behandlung mit Luft unterbleiben kann.
  • Zur Charakterisierung der Plastizität eines Bitumens dient der sog. Penetrationsindex, und zwar bezeichnet man Bitumina mit einem Penetrationsindex von über -j- 2 als solche vom geblasenen Typ. Der Penetrationsindex hängt seinerseits vom Erweichungspunkt des Bitumens ab und steigt beim handelsüblichen geblasenen Bitumen von etwa -f- 2,5 beim Erweichungspunkt 75° Ring und Kugel bis etwa -!- 6,5 beim Er«-eichungspunkt Ring und Iäugel 13o-'. :Mittelharte Bitumensorten vom Erweichungspunkt Ring und Kugel So bis 9o' in handelsüblicher Güte laben einen Penetrationsindex von -[- 3 bis -F- 3#5, bei einem Penetrationsindex von etwa -j- .1,5 spricht man von Biturnen vorn hochplastischen Typ.
  • Die eingangs erwähnten bekannten Verfahren versagen, wenn inan nicht von den sprünglichen Rückstandsölen aus der Destillation asphalt-, gemischt-, naphthen- oder paraffinbasischer Rohöle ausgeht, sondern von den Rückstandsprodukten, die bei der Raffination der Rohöle oder ihrer Destillate mit selektiven Lösungsmitteln, wie z. h. S O., Furfurol, Phenol usw. (den sog.- Extrakt ölen), oder bei der Paffiriation finit konzentrierter Schwefelsäure bzw. Öletim (sog. Säureteere und Säureharze) anfallen.
  • Die Extraktöle stellen ungesättigte Verbindungsgemische von vorwiegend aromatischem Charakter dar, die zum großen Teil in konzentrierter Schwefelsäure löslich sind, bzw. mit konzentrierter Schwefelsäure zur Harzbildung neigen.
  • Die Säureharze sind wasserunlösliche Polvmerisations-, Oxydations- und Sulfurierungsprodukte, die bei der Behandlung von Frdölprodukten mit Monohydrat entstehen, die wasserlöslichen Säureteere dagegen, die sich durch Oleumbehandlunz- bilden, bestehen in erster Linie aus Sulfurierungsprodukten.
  • Bläst man nach Entfernung des angewendeten Extraktionsmittels bzw. der freien Schwefelsäure diese Produkte in der iiblichen Weise, erhält nian zwar bitumenähnliche Produkte, die aber sehr temperaturempfindlich und bei niedriger Temperatur ausgesprochen spröde sind und einen niedrigen Penetrationsindex haben.
  • Wir haben demgegenüber gefunden, dal.l man auch aus solchen Ausgangsstoffen von mehr aromatischer -Natur Bitumina von plastischem und sogar höchstplastischem Typ erhalten kann, wenn mau die obigen, von Extraktionsmitteln bzw. freier Säure befreiten Raffinationsrückstände zunächst durch Abtoppen der Ölanteile auf Rückstände von hohem 1---rweic11ungsptuilct, z. B. Ring und Kugel ioo', besser 130°, aufarbeitet, diese Rückstände dann mit Ölen verschneidet, die Mischung schließlich mit bis zu io °;p (in der Regel unter 5 °/o) Paraffin versetzt und anschließend mit Luft behandelt. Zum Verschneiden eignen sich Destillate oder ölreiche D_estillationsrückständeieder@erkunft. Durch Variieren der Paraffinmenge in den angegebenen Grenzen kann der gewünschte plastische Charakter des geblasenen Bitumens eingestellt werden. An Stelle von festem Paraffin können mit 1@rfolg auch paraffinhaltige Rückstände, z. B. Paraftiiigatsclie, verwendet werden, wie sie bei der Entparaffinierung paraffinhaltiger Ole anfallen. Man kann den Zusatz von Paraffin vor oder nach dein Verschneiden der harten Rückstände mit dem Öl vornehmen.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen -\"erfahren ,>ergestellten plastischen und hochplastischen )itumina sind durch einen Penetrationsindex von '-, 5 bis + S bei einem- Ring und Kugel von 8ö bis 9o° und von -1- 9 und mehr bei einem Erweichungspunkt Ring und Kugel von 135° gekennzeichnet. Der Effekt des Verfahrens wird durch nachfolgende 3 Beispiele @veranschatiliclit: Beispiel s.
  • Ein ölreicher, aromatischer Extraktionsrückstand von der Edeleamisierung paraffinbasischer Mineralöle vom Erweichungspunkt Ring und Kugel -.o° wird bei ?8o° mit ioo 1 Luft je Stunde und je kg Einsatz geblasen. Es entstehen spröde, nicht plastische Bitumina von nicht geblasenem Typ mit einem Penetiationsindex + 0,5 bis -1- 1,o bei einem Erweichungspunkt Ring und Kugel So bis go°. Beispiel Dasselbe Ausgangsmaterial wird auf einen Erweichungspunkt Ring und Kugel 135° (am besten im Vakuum) abdestilliert, dann mit 6o % eines Schmieröls beliebiger Herkunft verschnitten und unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel i geblasen. Es entsteht ein plastisches Bitumen vom Penetrations-Index -;- 1,2, bei einem Er«-eichungspunkt "Ring und Kugel von So bis 9o-.
  • Beispiel 3.
  • Das gemäß Beispiel 2 liergstellte Ausgangsmaterial wird vor dem Verblasen mit etwa i °J" Paraffingatsch versetzt. Reim gleichen Erweichungspunkt von So bis 9o° Ring und Kugel wird ein hochplastisches Bitrunen vorn Penetrationsindex +7,5 und bei weiterem Blasen bis zu einem Erweichungspunkt Ring und Kugel 135° ein hochplastisches Biturnen vorn Penetrationsindex erhalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von hochplastischem Bitumen aus Rückständen, die bei der Raffination von Roherdölen oder deren Destillaten mittels selektiver Lösungsmittel oder durch Behandeln mit Schwefelsäure entstehen, dadurch gekennzeichnet, daß man die von Lösungsmitteln lind freien Säuren befreiten Raffinationsrückstände durch Destillation zunächst auf einen hohen Erweichungspu.nkt, z. B. Ring und Kugel-über ioo°, abdestilliert, diese Rückstände dann mit Ölen oder weichen Destillationsrückständen beliebiger Herkunft vermischt und mit Luft behandelt. a. Verfahren geinäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Ausgangsmaterial vor der Behandlung mit Luft bis zu io °/o festes Paraffin oder paraffinhaltige Rückstände zusetzt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: USA.-Patentschrift ...... ?`r. 2 163 553.
DER112858D 1942-05-05 1942-05-05 Verfahren zur Herstellung von hochplastischem Bitumen Expired DE749510C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER112858D DE749510C (de) 1942-05-05 1942-05-05 Verfahren zur Herstellung von hochplastischem Bitumen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER112858D DE749510C (de) 1942-05-05 1942-05-05 Verfahren zur Herstellung von hochplastischem Bitumen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE749510C true DE749510C (de) 1945-01-09

Family

ID=7421999

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DER112858D Expired DE749510C (de) 1942-05-05 1942-05-05 Verfahren zur Herstellung von hochplastischem Bitumen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE749510C (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2163553A (en) * 1934-01-31 1939-06-20 Carey Philip Mfg Co Expansion joint material

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2163553A (en) * 1934-01-31 1939-06-20 Carey Philip Mfg Co Expansion joint material

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE749510C (de) Verfahren zur Herstellung von hochplastischem Bitumen
DE1256221C2 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Steinkohlenteerpech
DE653607C (de) Verfahren zur Verbesserung von Schmieroelen
DE654265C (de) Verfahren zur Gewinnung hochwertiger Asphalte
DE601019C (de) Verfahren zur Herstellung von Asphaltmassen
DE549451C (de) Verfahren zur Gewinnung von Schmieroelen
DE60310615T2 (de) Abschreckflüssigkeitzusammensetzung
DE948809C (de) Verfahren zur selsktiven Extraktion von leichten Kohlenwasserstoffoelen mit hohem Gehalt an Aromaten und Olefinen
DE739220C (de) Verfahren zur Erhoehung der Citronensaeureloeslichkeit und Verbesserung der Vermahlbarkeit der Thomasschlacke
DE749435C (de) Verfahren zur Herstellung von harzartigen bis kautschukartigen Massen aus Destillationsrueckstaenden synthetischer Fettsaeuren
DE516407C (de) Verfahren zur Herstellung von elastischen und wetterbestaendigen Stockschutz-anstrichmassen fuer Leitungsmasten und sonstige Hoelzer
DE856772C (de) Verfahren zur Herstellung eines Weichharzes
DE634491C (de) Verfahren zur Herstellung von Brauerpech aus Brauereialtpech
DE767348C (de) Verfahren zur Gewinnung hochwertiger Schmieroele
DE1257327B (de) Schmierfett
DE582853C (de) Stockpunktserniedriger
DE651126C (de) Verfahren zur Erniedrigung des Schmelzpunktes von Asphaltiten
DE472212C (de) Verfahren zur Behandlung von Mineraloel- und anderen OElgemischen, insbesondere zu ihrer Trennung in verschiedene Bestandteile
DE957593C (de) Dampfzylinderschmieroel
DE584763C (de) Verfahren zur Aufarbeitung der Produkte, die bei der Verfluessigung der Kohle durch Hydrierung entstehen
DE722869C (de) Verfahren zur Veredlung von Cumaronharzen
DE378201C (de) Verfahren zur Gewinnung von kreosotfreien Produkten aus zuvor entparaffiniertem Urteer, Thueringer Schwelteer u. dgl.
DE674055C (de) Verfahren zur Behandlung von Kohlenwasserstoffoelen
DE847178C (de) Schutzglasur, insbesondere zum Schutze von Erdoeltankschiffen u. dgl.
AT163658B (de) Verfahren zur Veränderung der mechanischen Eigenschaften, insbesondere der Haftfestigkeit von bituminösen Massen