DE73429C - In einen Operationstisch um wandelbares Untersuchungs-Sopha für Aerzte - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Januar 1893 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Verstellen eines Untersuchungssophas für ärztliche Zwecke in einen Operationstisch, der fest und sicher in seiner erhöhten Lage gehalten wird, damit der Arzt Operationen in Ruhe ausführen kann. Der vorbezeichnete Zweck ist nun in der folgenden Weise erreicht worden.

Die Vorrichtung ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt und zeigt:

Fig. ι die Vorrichtung als Sopha,

Fig. 2 dieselbe als Operationstisch;

Fig. 3 bis 6 zeigen besondere Theile der Einrichtung.

Auf starken Füfsen a a' b b^l ruht in Sitzhöhe ein Rahmen abcd, auf welchem ein gleich grofser, nach dem Kopfende zu verschobener Rahmen efg h aufliegt. Gegen den unteren ruhenden Rahmen wird nun der obere efgh in Parallelführungen verschoben, bis derselbe in seiner obersten Stellung Tischhöhe erlangt und nun festgestellt wird. Zur Erreichung dieser Bewegung ist die Parallelkurbel gewählt, welche durch die Verbindungsglieder aedh und bfcg gebildet wird, die aus starken eisernen Stangen bestehen. Die beiden Glieder fb und gc sind über ihre Drehpunkte e b und c hinaus um ihre ganze Länge bis η und m verlängert, so dafs dadurch die Hebelverbindung f b m g c η entsteht. Die Enden dieser Hebel sind durch eine starke eiserne Stange m η mit einander ,verbunden, an die man als Handhabe beim Hinaufdrehen des Oberrahmens fafst. Der Hebelarm wird durch einen rechtwinklig zur Fläche desselben stehenden, an der Stange op drehbar befestigten Halter in seiner Hochstellung fest-.

gestellt und dadurch eine sichere Stellung des Sophabodens erzielt. Aufserdem geschieht eine Sicherung noch durch zwei Haken r und r¹, welche an den Hebeln f b m und gen angeordnet sind und bei heruntergeklapptem Fufs um diesen letzteren gelegt werden, wodurch sie ebenfalls zur Erhöhung der Standsicherheit des Sophas beitragen. Diese Haken bestehen aus einem gekröpften Bügel xy, Fig. 3 und 4, welche, um Achse \ drehbar, am Hebel fbm bezw. gen befestigt sind, und werden nach der Drehung. in die Hochstellung um den Fufs b b¹ bezw. cc¹ herumgelegt.

Wird die Vorrichtung nicht gebraucht, so sind die Haken zurückgeschlagen, so dafs die längeren Hakenenden parallel zu der Stange laufen und die Kante xy an der Stange b m anliegt (Fig. 4). Wird sie bei dem Operationstisch benutzt, so werden die Haken heruntergeschlagen (Fig. 3). Die Hakenenden stehen jetzt senkrecht zu der Stange und zum Fufs und umfassen denselben. An dem oberen Rahmen ist noch ein Fufsstück angefügt, welches halbirt und für beide Hälften gesondert nach unten geführt werden kann. Auf dem oberen Rahmen werden die gebräuchlichen Kissen mit einem Kopfstück befestigt. Der Rahmen kann entweder so gefertigt sein, dafs die Achse f g, die mit dem Hebel verbunden ist, etwas von der Wand des Rahmens absteht (Fig. 5), oder dafs diese Wand von der Achse selbst gebildet wird (Fig. 6). Im ersteren Falle befinden sich die Gelenke für die Fufsslücke an f¹g¹, Fig. 5, im letzteren drehen sie sich um die Achse selbst (Fig. 6). Die Seitenwände werden im zweiten Falle durch zwei starke Rundstäbe gebildet, die um die

Achse herumgreifen. Beide Achsen sind durch zwei breite Bandeisen mit einander beweglich verbunden, um die Kraft der Fufsachse nach der Kopfachse zu übertragen.

Die Verwandlung des Sophas in den Operationstisch geschieht durch Herunterdrücken der als Handhabe dienenden Stange m n,. Umlegen des Hakens q um dieselbe und der Halter xy \ ^¹ um den Fukfbm bezw. gen.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Ein in einen Operationstisch verwandelbares Untersuchungssopha, dadurch gekennzeichnet, dafs dessen ■ Lagerfläche mit Hülfe von vier Verbindungsgliedern α e d h b f und c g parallel gehoben wird, wobei zwei dieser Verbindungsglieder als zweiarmige Hebel ausgebildet sind, zum Zweck, den Tisch in seiner obersten Stellung durch einen an der Querverbindung op des Tischuntergestelles angebrachten Ueberwurf feststellen zu können.

   An dem unter ι. gekennzeichneten Untersuchungssopha die Einrichtung, dafs der zur Unterstützung der Füfse des Kranken dienende Theil aus zwei je für sich niederklappbaren Theilen besteht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.