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Koch- oder Backgefäß Die Erfindung bezieht sich auf ein Koch-oder
Backgefäß jener Art, bei dem zum Verhindern des Anbrennens der Speisen der Boden
und gegebenenfalls auch der Mantel zur Aufnahme .einer Schicht aus Isolierstoff,
vorzugsweise Asbest, doppelwandig ausgebildet ist. Bei diesen Gefäßen muß nun dafür
Sorge getragen werden, daß gleichzeitig mit der Herstellung eine vollständige Entgasung
des Isolierraumes bzw. Isolierstoffes erzielt wird, um zu vermeiden, daß bei einem
nachträglichen Erhitzen, z. B. beim Emaillieren und beim späteren Gebrauch des Gefäßes,
eine Verformung des Gefäßbodens bzw. -mantels durch Austritt und Ausdehnung von
Gasresten eintritt. , Es sind bereits Gefäße dieser Art bekanntgeworden, bei denen
in der Seitenwandung oder im Boden eine oder mehrere Luftauslaßöffnungen ,angeordnet
sind. Diese reichen aber, wie Versuche gezeigt haben,, allein nicht aus, um das
Auftreiben des inneren Bodens bei starker Erhitzung des Gefäßes zu verhindern, weil
die Löcher durch die Asbestfüllung verstopft werden. Dies wird nun erfindungsgemäß
dadurch vermieden, daß die äußere Wand des Gefäßbodens bzw. -mantels mit einer größeren
Anzahl gleichmäßig verteilter kleiner Bohrungen versehen und die die Isolierschicht
bildende Platte, vorzugsweise Asbestplatte, eb:enfalls mit in gleicher Einteilung
angeordneten. Bohrungen ausgestattet wird, die durch in der Platte vorgesehene Kanäle
miteinander in Verbindung stehen. Diese durch vorzugsweise beidseits in die Platte
eingepreßte Rillen gebildeten Kanäle sichern nun im Zusammenhang mit dem in der
Isolierstoffplatte und der äußeren Gefäßwand vorgesehenen Bohrungen eine wesentliche
Erleichterung des Gasaustrittes, und zwar an allen Stellen der Isolierstoffzwischenlage,
so daß nach einmaliger starker Glühung vorzugsweise bis zur Weißglut die unbedingte
Gewähr für eine vollständige Entgasung gegeben ist. Verschließt man nach dieser
Glühung die Bohrungen der Außenwand vorzugsweise durch Verschweißen, so ist es ganz
ausgeschlossen, daß bei der weiteren Wärmebehandlung des Gefäßes, z. B. beim Emaillieren,
Biegen, Verzinken
usw., oder beim späteren Gebrauch des Gefäßes
irgendeine Gasentwicklung im Isolierraum entstehen und eine nachträgliche Verformung
des Gefäßes eintreten kann.
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Die Entgasung wird gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung
noch dadurch erleichtert, daß die Bohrungen der.Isolierstoffplatte von napfartigen
Einprägungen umgeben sind, in die die Verbindungskanäle münden;. Um zu verhindern,
daß beim obenerwähnten starken Ausglühen (beim Entgasen) und gegebenenfalls bei
der weiteren Verarbeitung oder beim Gebrauch des Gefäßes eine Wölbung des Gefäßbodens
nach außen eintritt, wird dem Gefäßboden erfindungsgemäß bereits von Haus aus eine
schwache Wölbung nach innen gegeben, so daß sich allfällig eintretende kleine Dehnungen
höchstens in einer Verstärkung dieser nach innen gerichteten Wölbung auswirken können.
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Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsbeispiele, und zwar
zeigen: Abb. i eine Ausführungsform im Querschnitt, Abb.2 einen Querschnitt durch
die Isolierstoffplatte, Abb.3 eine Draufsicht auf die. hier verwendete Isolierplatte
und Abb. q. eine weitere abgeänderte Ausführungsform im Querschnitt.
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In Abb. i bezeichnet i das Kochgefäß, dessen erfindungsgemäß schwach
nach innen geneigter Boden 2 nach unten zu durch einen auf den Gefäßmantel aufgeschobenen
napfartigen Teil 3 überdeckt ist. Zwischen dem Boden 2 und dem Teil 3 ist ein Zwischenraum
zur Aufnahme einer Isolierschicht q. belassen. Diese Isolierschicht wird gemäß den
Abb. 2 und 3 durch eine Platte aus Isolierstoff, vorzugsweise Asbest, gebildet,
die eine größere Anzahl von gleichmäßig verteilten Bohrungen 5 aufweist, welche
untereinander durch in der Isolierstoffplatte vorgesehene Kanäle 6 in Verbindung
stehen. Die Kanäle 6 werden dabei zweckmäßig durch auf einer Seite oder auf beiden
Seiten in die Isolierstoffplatte eingepreßte Rillen gebildet. Die Bohrungen 5 sind
von napfartigen Eintiefungen 7 umgeben, in welche die Kanäle 6 münden.
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Der auf das Gefäß i aufgeschobene Bodenteil 3 weist ebenfalls eine
Anzahl von kleinen Bohrungen 8 auf, die dieselbe Einteilung aufweisen wie die Bohrungen
5 der Isolierstoffplatte q..
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Bei der Herstellung des Gefäßes wird nun in folgender Weise verfahren:
Zunächst wird auf den Boden 2 die Isolierstoffplatte 4. aufgelegt und hierauf der
Bodenteil 3 aufgeschoben, und zwar so, daß seine Öffnungen 8 mit den Bohrungen 5
in Deckung kommen. Nun wird der Rand des Bodenteils 3 mit dem Mantel des Gefäßes
durch Verschweißen, vorzugsweise elektrisches Punktschweißen, verbunden. Das so
vorgerichtete Gefäß wird nunmehr einer starken Glühung vorzugsweise bis zur Weißglut
unterworfen, um eine vollständige Entgasung der Isolierstoffplatte ,i bzw. des zwischen
dem Boden 2 und dem Bodenteil 3 vorgesehenen Isolierraumes zu erreichen. Die bei
dieser Glühung aus dem Isolierstoff ausgetriebenen Gase können durch die in der
Isolierstoffplatte vorgesehenen Kanäle und Bohrungen sowie durch die Bohrungen 8
des Bodenteils 3 rasch und vollständig entweichen. Nach Beendigung dieser Glühung
(Entgasung) werden die Bohrungen 8 vorzugsweise durch Verschweißen geschlossen.
Das Gefäß kann nunmehr der weiteren Bearbeitung zugeführt werden, ohne daß die Gefahr
besteht, daß durch die z. B. beim nachträglichen Emaillieren vorgenommene Erhitzung
eine weitere Vergasung und damit unter Umständen ein nachträgliches Verformen des
Gefäßbodens eintritt. Auch beim späteren Gebrauch des Gefäßes ist zufolge der einmal
durchgeführten vollständigen Entgasung das Auftreten von nachträglichen Verformungen
des Gefäßbodens ausgeschlossen.
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Bei Gefäßen, z. B. bei Backpfannen, bei denen nicht nur eine Isolierung
des Bodens, sondern auch des Gefäßmantels erwünscht ist, erfolgt die Ausgestaltung
der Isolierzwischenlage im wesentlichen nach denselben Gesichtspunkten wie beim
vorbeschriebenen Beispiel. Auch hier wird sowohl in der Isolierstoffschicht als
auch im Außenmantel des Gefäßes eine große Anzahl kleiner Bohrungen vorgesehen,
die untereinander durch in der Isolierstoff schicht eingepreßte Kanäle in Verbindung
stehen. Die Austeilung der Bohrungen und der Kanäle erfolgt in jedem falle so, daß
eine möglichst gleichmäßige Verteilung auf die Gesamtisolierstofffläche erzielt
wird und demgemäß auch eine gleichmäßige Entgasung des Isolierstoffes eintritt.
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Um zu verhindern, daß sich bei der Wärmebehandlung des Gefäßes eine
Verformung des Gefäßbodens im Sinne einer Wölbung desselben nach außen (nach unten)
einstellt, wird dem Gefäßboden von Haus aus eine schwache Wölbung nach innen gegeben,
so daß bei gegebenenfalls später auftretenden Verformungen diese sich höchstens
in einer Vergrößerung der nach innen. gerichteten Wölbung auswirken können
(Ab..). i und ¢).
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Isolierstoffzwischenlage und
des Gefäßbodens selbst läßt sich natürlich auch ohne weiteres bei verschiedenen
anderen Gefäßen, z. B. auch
bei aus Gußeisen hergestellten Gefäßen
anwenden. Abb.4 zeigt eine solche Anwendungsform. Der gegossene Boden io des Giefäßes
ist zur Aufnahme der Isolierstoffplatte ¢ und des eigentlichen Bodenteils i i mit
einer Ausnehmung 12 versehen. Die Befestigung des Bodenteils i i in dieser Ausnehmung
verfolgt vorzugsweise durch Verschweißen (bei i3). Die übrige Ausgestaltung der
Isolierung ist im wesentlichen dieselbe wie bei den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen.