-
Dickstoffgewebe für halbsteife Wäschestücke Durch das Hautpatent 716ö01
ist ein-aus mehreren miteinander - verwebten Lagen bestehendes Didkstoffgewebe
für halbsteife, vorzugsweise luft- und feuchtigkeitsdurchlässige Wäschestücke, insbesondere
Kragen; geschützt, bei dem zwischen den einzelnen miteinander verwebten Lagen Ketten.-
.oder SChlßfäden aus Bindematerialien- in-der Weise angeordnet sind, daß sie an
der Außenseite- des Gewebes nicht hervortreten. Durch Behandlung mit einem Lösungsmittel.
- für - die- betreffenden Bindemittel unter gleichzeitiger Amvendung von Wärme und
Druck ist dein Gewebe eine dauernde elastische Versteifung verliehen,.
-
Als Bindemittel kommen solche bekannten Fäden in Betracht; --die-
nuttels.-.-örgänischer Lösungsmittel, wie Aeeton,' #Methylälkohol u. dgl., dadurch-
vorübergehend klebend gemacht -werden können, daß sie durch die genannten Lösungsmittel
an- oder aufgelöst werden. Nach der Behandlung des Textilstoffes unter Wärme- und
Druckanwendung, wobei das Lösungsmittel wieder verdampft, verlieren die Bindematerialien
ihre klebrige Beschaffenheit, und die einzelnen Fäden des Gewebtes werden. fest
miteinander verklebt.
-
.41s Bindemittel sind beispielsweise Cellulosederivate und polymerisierte
Kunstharze geeignet. Diese Bindemittel bzw. die daraus hergestellten Fäden sind--#vaschbar,
bügelbar und elastisch..
-
Die . in. dem -Inneren des Textilstoffes angeördneten Ketten- oder
Schußfäden aus Bindematerialien brauchen nicht vollständig aus. Bindematerialien
zu bestehen. Se können z: B. Fäden aus Baumwolle o. dgl.; die
mit
dein Bindemittel imprägniert sind oder die von aus Bindemittel bestehenden Fäden
umsponnen sind, verwendet werden.
-
Wenn aus einem derartigen Dickstoff: Umlegekragen, Wendemanschetten
u. dgl. hergestellt werden sollen, ist es erforderlich, eine Faltzone vorzusehen,
um die der Stoff leicht umgefaltet werden kann.
-
Gemä£, der vorliegenden Zusatzerfindtui,-sollen Faltzonen bei dem
Dickstoff nach Patent ; 16 So i in der Weise erhalten werden, daß. die aus
Bindematerialien bestehenden Fäden an den für das Umfalten bestimmten Stellen ganz
oder zum größten Teil durch gewöhnliche, nicht klebende Fäden ersetzt werden.
-
An sich ist es bereits bekannt, bei Kragen, die aus mehreren miteinander
verklebten einzelnen Gewebelagen bestehen, die in der klebfähigen Zwischenlage vorhandenen
Fäden aus Bindematerialien in der Faltlinienzone ganz oder zum größten Teil durch
,nicht klebfähige Fäden zu ersetzen. Da die Elastizitätsverhältnisse bei dem der
vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Dickstoffgewehe ganz andere sind als bei
einem mehrlagigen Gewebe, war nicht vorauszusehen, daß durch den Ersatz der Bindemittelfäden
bei einem derartigen Gewebe durch gewöhnliche Fäden ein Gewebe erhalten werden kann,
das einerseits eine hinreichende elastische Versteifung und andererseits in der
Faltlinienzone die angestrebte Schmiegsamkeit aufweist.
-
Die aus dem erfindungsgemäßen Textilstoff hergestellten Wäschestücke
weisen gegenüber den aus normalem Dickstoff erhaltenen Umlegekragen bzw. Wendemanschetten
u. d'gl. den Vorteil auf, daß die Faltlinie geschmeidiger, angenehmer im Tragen,
dauerhafter und von besserem Aussehen ist.
-
Zur -Erzielung einer Faltlinienzone bei Wäschestücken hat man zwar
bereits vorgeschlagen, in der. betreffenden Zone einen Teil der das Gewebe bildenden
Fäden in Wegfall zu bringen. Dadurch wird aber eine Schwächung des Stoffes erzielt,
was zu einem vorzeitigen Verschleiß des aus dem Stoff erhaltenen. Wäschestückes
an der Faltlinienzone führt.
-
Beachtenswert ist auch, daß der erfindungsgemäß vorgenommene Ersatz
eines Teiles oder sämtlicher Bindemittelfäden in der Faltlinienzone durch gewöhnliche
Fäden webtechnisch weitaus einfacher durchzuführen ist a l' s` das völlige Weglassen
von Fäden.
-
Der insbesondere - zur Herstellung von Kragen dienende erfindungsgemäße
Dickstoff kann selbstverständlich in Form eines konisch gewebten Bandes hergestellt
werden, bei welchem die Kettenfäden so gekrümmt verlaufen wie die Faltlinie des
fertigen Wäschestückes. Aus diesem Band werden dann in bekannter Weise kragenförmige
Stücke herausgeschnitten, deren Ränder umgebogen und mit eineue Saum versehen werden.
Die so hergestellten Liragen werden dann mit einem Lösungsmittel für die verwendeten
klebfähigen Fäden behandelt und warm gepreß.t, wodurch sie ihre Steifigk eit erlangen.
Da entlang 'der Faltlinie die klebfähigen Kettenfäden durch geivöbml.iche Baumwollfäden
o. dgl. ersetzt sind, bleibt hierbei die Faltlinienzone in üblicher Weise weich
und schmiegsam.
-
Für Manschetten mit gerader Faltkante wird natürlich der erfindungsgemäße
Dickstoff in gewöhnlichen Webstücken hergestellt, und die vorbestimmten Faltlinien
werden in Ketten- oder Schußrichtung eingearbeitet.
-
Im folgenden soll der erfindungsgemäße Dickstoff an Hand von einigen
Figuren beispielsweise erläutert werden.
-
Fig. i zeigt eine Draufsicht auf den Textilstoff mit der Faltlinienzone.
-
Fig. z zeigt einen Schnitt durch die Faltlinienzone.
-
Fig.3 zeigt einen Querschnitt durch einen fertigen Umlegdkragen, und
die Fig. ,4 zeigt in Draufsicht den zur Herstellung von Wendemanschetten dienenden
Dickstoff mit dem Verlauf der Faltlinienzonen.
-
Der erfindungsgemäße Dickstoff ist in Fig. i mit i und die Faltlinienzone
ist mit a bezeichnet. Mit den gestrichelten. Linien 3 ist angedeutet, wie beispielsweise
Umlegekragen. aus dem erfindungsgemäßen Stoff ausgeschnitten werden. Mit dem Pfeil
A ist die Kettenrichtung, mit dem Pfeil B die Schul:,-richtung angedeutet.
-
Die Fig. 2 stellt einen stark vergrößerten Schnitt längs der Linie
1-I in Fig. i dar. Die beispielsweise aus Baumwolle bestehenden Schußfäden sind
mit q., die aus Baumwolle bestehenden Kettenfäden mit 5 und die Bindemittelfäden,
die als Kettenfäden eingewebt sind, mit 6 bezeichnet.
-
In der Faltlinienzone rc sind die Bindemittelfäden 6 ganz durch Baumwollfäden;
ersetzt. Die die einzelnen Fadenlagen zusammenhaltenden, z. B. aus Baumwolle bestehenden
Bindeketten sind nicht besonders dargestellt.
-
Die Fig.3 zeigt einen Querschnitt durch einen aus dem erfindungsgemäßen
Dickstofi erhaltenen Faltkragen. Die Ränder sind ici üblicher Weise mit Saumband
8 eingefaßt, umgefaltet und vernäht. Die Faltlinienzone ist mit a bezeichnet und
entsprechend Fig. 2 ausgebxldet.
-
In Fi.g. 4. ist der zur Herstellung von Wendemanschetten dienende
Dickstoff mit i bezeichnet, die Faltlinienzonen mit a. Mit den gestrichelten Linien
g ist angedeutet, wie beispielsweis
-e Wendemanschetten aus dem
erfindungsgemäß:en Stoff ausgeschnitten werdene Mit dem Pfeil El ist die Kettenrichtung,
mit dem Pfeil B die Schußrichtung bezeichnet.