DE710008C - Kunstmassen - Google Patents

Description

• Kunstmassen Halogenhaltige, Filmbildner, wie z. B. Chlorkautschuk oder nachchloriertes Palyvinylchlorid, zeichnen sich durch ihre Beständigkeit gegen Säuren und Alkalien. aus. Es besteht jedoch ein Mangel an preiswert-en Weichmachungsmitteln, welche mit den genannten Stoffen in jedem Mengenverhältnis homogen mischbar und anderseits gegen den Angriff von Säuren und Alkalien beständig sind. Beispielsweise kann Erdöl nicht als Zusatzstaff für die genannten Mittel angewandt werden, da,es sich mit denselben nicht homogen mischt. Es fällt sogar die genannten Produkte aus ihren Lösungen aus.
• Es wurde -nun gefunden, « daß die im Erdöl enthaltenen hochsiedenden aromatischen und kohlenstoffreichen ungesättigten'ÄoUcnwas#serstoffgemische, sich mit den genannten Filmbildn-ern in jedem Mengenverhältnis homoolen vereinigen. Gegenstand vorliegender Erfindung ist dementsprechend die Verwendung der erwähnten Erdölbestandteile als Zusatzstoffe zu derartig-en Filmbildnern. Die Mischungen beider Komponenten können für die verschledenartigsten Verwendungszweckc, z. B. für die I-lerste ,ilung plastischer Masszn, von Lacküberzügen, Filmen, J##lebstoffen u. dgl-, An-,vendung finden. Die genannten Bestandteile des Erdöls stellen einen äußerst preiswerten Zusatzstoff zu Filmbildn-ern der beschriebenen Art dar. Sie vereinigien sich z. B. mit Chlorkautschuk oder nachchloriertem Polyvinylchlorid in jedem Mengenverhältnis und lösen sogar diese Filmbildn?x ohne Zusatz von weiteren Lösungsmitteln. Sie besitzen eine Überraschend gute weichmachende, Wirkung auf die -genannten FilmbiLdner und verleihen bei Anwendung in größer-en Mengen der Masseeine hohe Elastizität, ohne daß das Endprodukt eine unerwünschte Klebrigkeit annimmt. Selbstverständlich können die erwähnten Zusatzstoffe auch in Mischungen mit anderen bekannten Zusatzstoffren, wie z. B. Weichmachungsmitteln, Harzen, trocknenden und nichttrocknenden ölen, Farbstoffen, Pigmenten, benutzt werden.
• Die erwähnten Bestandteile des Erdöls an hochsiedenden aromatischen und kohlenst3ffreichen ungesättigten - Kohlenwasserstoffen können auf beliebige Ai-t abgeschieden werden, z. B. durch Behandlung des Erdöls mit flüssigerschwefliger Säure, nach dem Edeleanuverfahren. je nach dem Verwendungszweck, werden entweder der gesamte Auszug oder seine einzelnen Fraktionen angewandt.
• Beispiel i ioo Gewichtsteile Chlorkautschuk -(mit einem Chlorgehalt von 640/0) werden bei etwa i oo' mit etwa 12o Gewichtsteflen eines Erdölauszuges nach dem Edeleanuverfahren (von den Siedegrenzen 17o bis 23o' bei 12 mm Quecksilberdruck) so lange verknetet, biseine gleichförmige, in der Hitze zähflüssig,- Masse entstanAb ist. Diese Massle kann beispielsweise ais.'#,i#asserfester, säure- und alkalibeständiger Kitt oder Klebstoff, entweder durch Verarbeitung bei höheren Wärmegraden oder bei gewöhnlicher Temperatur unter Zusatz geringer Mengen Lösungsmittel, verwendet werden.
• Beispiel 2 Eine Lösung, bestehend aus

  25 Gewichtsteilen Chlorkautschuk (mit

  63,5 0/6 Chlorgehalt),

  20 eines Erdölauszugesige-

  mäß Beispiel 1 von

  den Siedegrenzen 2oo

  bis 3oo' bei 12 mm

  Quecksilberdruck,

  75 Xylol, wird mit

  3o bis35 Titandioxyd und wenig

  Ruß

  auf der Trichtermühle abgerieben. Man erhält eine Anstrichfarbe, die Schutzüberzüge von ausgezeichneter Wasser-, Säure- und Alkalibeständigkeit ergibt.
• Beispiel 3 Die aus

  15 Gewichtsteilen Chlchrkautschuk - (mit

  65 O/o Chlorgehalt),

  15 -eines Erdölauszuges

  nach dem Edeleanu-

  verfahren (Siedegren-

  zen i6o bis 31o' bei

  12 mm Quecksilber-

  druck),

  7 bis 8 eines nach der Patent-

  schrift 548 436, Bei-

  spiel i, erhältlichen

  Harzes,

  4215 Toluol und

  20 Xyloi

  bestehende Lösung, die gegebenenfalls mit Pigmenten oder löslichen Farbstoffen versetzt werden kann, ist als spritzfähiger Schutzlack für Metalle aller Art hervorragend geeignet. Beispiel 4 Man löst in

  175 Gewichtsteilen,eines Gemisches aus

  2- GewichtsteilenEssig-

  ester, 2 Teilen Benzol

  und i Gewichtsteil

  Accon

  i o bis 12 G#ewichtsteile eines Ed#e'.eanuerd61-

  auszuges mitden.Siedo-

  grenzen i8o bis 29o#

  bei io mm Queck-

  silherdruck und

  15 nachchloriertes Poly-

  vinylchlorid (mit 64' 0

  Chlorgehalt)

  und verwendet diese Lösung vorteilhaft als Imprägnierungsmittel für Textilien.
• Beispiel 5 Durch Verkneten in der Hitze von i2Gewichtsteileneines hochviscos löslichenChlorkautschuks, iobisi2 eines Edeleanuerdölauszuges mit den Siedegrenzen 24o bis 3 10' bei i o mm Quecksilberdruck und .3 chlorlertem Diphenyl (mit 550i'o Chlor) mit 15 des nach der Patentschrift 446 707, Beispiel 3, erhältlichen Harzes gewinnt man eine in der Hitze formbare Masse von ausgezeichneter Widerstandsfähigkeit. Die Masse kann durch Zumischung von Asbest o. dgl. als Baustoff für Geräte in der chemischen Industrie, z. B. Rohrleitungen für aggressive Gase, und Flüssigkeiten verwendet werden, sofern B#eanspruchungen bei zu hohen Temperatur-en vermieden werden.
• Beispiel 6 Ein aus

  ioo Gewichtsteilen nachchloriertem Poly-

  vinylchlorid und

  4o bis 6o einesErdölauszugesge-

  mäß Beispiel 2

  bestehender Film kann vorteilhaft für wasser-,dichte, säure- und laugenbeständige Umhüllungen u.dgl: verwendet werden.
• Beispiel 7 Zur Herstellung einer säure- und alkalibeständigen Preßmasse werden iooGewichtsteile Polyvinylchlorid mit 4o bis 6o G-ewichtsteilen des in Bei-spiel 4 'verwendeten Ecleleanuerdölauszuges in der Wärme verknetet. Die Masse wird bei 14c# verwaht und sodann bei 16o bis 170' zu Platten, Stäben oder sonstigen Formkörpern Vera piießt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung der im Erdöl enthaltenen hochsiedenden aromatischen und kohlenstoffreichen ungesättigten Kohienwasserstoffgemische als Zusatzstoffe für halogenhaltige Filmbildner.