DE70096C - Trommel-Sichtmaschine mit Bürsten- und Hebevorrichtungen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTA

Bei Sichtmaschinen, bei denen das Sichtgut in einer waagrecht . oder schräg gelagerten Sichttrommel durch die Drehbewegung der Trommel auf der Siebfläche bewegt und dadurch gesichtet wird, findet die eigentliche Sichtwirkung naturgerhäfs nur da statt, wo das Sichtgut, der Drehung der Trommel folgend, theilweise mit in die Höhe genommen wird und dann vermöge seines Eigengewichtes an der Siebfläche wieder herabgleitet, während an dem während der Drehbewegung der Trommel jeweilen zu unterst befindlichen Theile der Trommelsiebfiäche, wo das Sichtgut weder in sich selbst, noch in Bezug auf die Siebfläche bewegt wird, eine Sichtwirkung nicht stattfindet.

Vorliegende Erfindung bezweckt, auch diesen unteren Theil der Trommel für die Sichtwirkung nutzbar zu machen, was dadurch geschieht, dafs das Sichtgut hier zum Stillstand gebracht oder in seiner Aufwärtsbewegung gehemmt und in sich und über die Siebfläche, und zwar einerseits in der Querrichtung der Trommel und andererseits gleichzeitig in deren Längsrichtung bewegt wird.

Zu diesem Zwecke ist die nachstehend beschriebene Einrichtung getroffen: An der festliegenden Welle α der im übrigen in bekannter Weise, eingerichteten Sichtmaschine sind innerhalb der Sichtrommel b in gewissen Abständen von einander Gruppen von Armen c befestigt, die Gruppen von Bürsten d tragen. Die Bürsten reinigen die Maschen der Siebfläche und sind an einer die Enden der Arme mit einander verbindenden Leiste e oder dergleichen derart angeordnet, dafs sie bis an die Trommelsiebfläche herabhängen und dieselbe an demjenigen Theile ihrer Innenfläche berühren, an welchem diese bei der Drehbewegung der Trommel jeweilen einerseits die tiefste Lage bereits erreicht hat, andererseits sich dieser tiefsten Lage nähert, also da, wo nach der Eingangs gegebenen Erklärung das Sichtgut gestaut oder in seiner Bewegung gehemmt wird. Die Bürsten sämmtlicher Gruppen sind bei waagrechter Lagerung der Sichttrommel nach einer und derselben Richtung schief gestellt, was aber bei schräger oder geneigter Anordnung der Trommel nicht nöthig ist. Zwischen jeder Gruppe von Bürsten ragen an der inneren Trommelwandung in Abständen von einander angeordnete Schaufeln f hervor, welche in demselben Sinne wie die Bürsten schräg gerichtet und an der einen Seite mit einem erhöhten Rande versehen sind, so dafs sie das zwischen je zwei Bürstengruppen geschöpfte und mit in die Höhe genommene Sichtgut zwischen die Bürsten der nächsten Gruppe fallen lassen.

Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende:

Das am einen Ende der Trommel eingeführte Sichtgut gelangt, ehe es durch die sich drehende Trommel an der einen Seite in die Höhe genommen - und wieder fallen gelassen wird, zwischen den feststehenden Bürsten in Bewegung, indem es sich gegen dieselben staut und gegen die sich darunter fortbewegende Siebfläche gestrichen und somit gesichtet wird. Gleichzeitig bewirkt bei waagrecht liegender Trommel die schiefe Stellung der Bürsten in

Verbindung mit der Bewegung der Sichtflä'che, dafs das Sichtgut eine Förderbewegung in der Längsrichtung der Trommel erhält und so allmälig zwischen den einzelnen Bürsten in den Zwischenraum zwischen die benachbarten Bürstengruppen gelangt. Hier wird es von den sich mit der Trommel bewegenden Schaufeln f erfafst und von diesen zwischen die Bürsten der nächsten Gruppe geworfen, um hier in gleicher Weise, wie vorher beschrieben, gesichtet und weiterbewegt zu werden.

Um die Förderbewegung wirksamer zu machen, können zwischen den Bürsten der einzelnen Gruppen auch schmale, ebenfalls schief gestellte Plättchen oder Streichflügel g von mehr oder minder nachgiebigem Stoff angeordnet sein, deren vom Sichtgut bestrichene Flächen der Fortbewegung desselben weniger Widerstand bieten als die rauhen Bürsten, wie denn auch die Bürsten selbst durch nachgiebige Plättchen, Streifen, Flügel oder dergleichen von Gummi, Leder, Filz oder anderen zweckentsprechenden Stoffen ersetzt werden können.

Statt unbeweglich zu sein, kann die Welle a als Achse der Sichttrommel auch an deren Drehbewegung theilnehmen. In diesem Falle ist jede Bürstengruppe lose an der Achse a aufgehängt und ein Gegengewicht h mit derselben verbunden (Fig. ι punktirt angedeutet), das die Arme mit den Bürsten in der richtigen Lage hält.

Mit dem einen Arme einer jeden Bürstengruppe kann auch ein schräg nach oben gerichteter Arm c¹' verbunden sein, an dessen Ende eine Bürste d¹ oberhalb der Achsenhöhe der Trommel gegen die Siebfläche streicht, um etwa an dieser haften gebliebene Theilchen des mit in die Höhe genommenen Sichtgutes abzustreichen und herabfallen zu lassen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Trommel-Sichtmaschine, bei welcher von der waagrecht oder schräg gelagerten Achse im Innern der Sichttrommel Gruppen von Bürsten oder gleichwerthigen Streichvorrichtungen (d d) unbeweglich so herabhängen, dafs sie durch Anlegen gegen die darunter fortbewegte Siebfläche das Sichtgut anstauen, wobei schräg nach innen gerichtete Schaufeln oder gleichwerthige Hebevorrichtungen (f), die sich infolge der Drehung der Trommel zwischen den einzelnen Bürstengruppen hindurchbewegen, das- von der einen Bürstengruppe heraustretende Sichtgut emporheben und nach dem Auslauf hin fördernd zwischen die Bürsten oder Streichvorrichtungen der nächsten Gruppe herabfallen lassen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.