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Diese
Anmeldung beansprucht das Vorrecht der vorläufigen US Anmeldung Nr. 60/113,898,
eingereicht am 28. Dezember 1998, mit dem Titel „High Strength/High Surface
Area Aluminumoxid Ceramics" von Brundage
et al.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung deckt den Bedarf vieler Anwendungen an einem
monolithischen Aluminiumoxidwabenträger, der sowohl hohe Festigkeit
als auch eine hohe B.E.T.-Oberfläche
(über 100
m2/g) kombiniert. In der Vergangenheit wurde
es als schwierig befunden, sowohl hohe Festigkeit als auch eine
hohe spezifische Oberfläche
in extrudierten Aluminiumoxid-Wabenstrukturen ohne die Einarbeitung
von Bindemittelmaterial, welches die Reinheit und/oder chemische
Aktivität
des Aluminiumoxids für
katalytische Anwendungen herabsetzt, zu erhalten.
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Die
petrochemischen Industrien verwenden derzeit eine Vielzahl von pelletartigen
Strukturen, die aus γ-Aluminiumoxid
oder anderen Oxiden gebildet sind, z.B. Pellets, Pillen, Perlen,
Ringe, Dreizacke, Sterne usw., als Katalysatoren oder Katalysatorträgermedien
für katalytische
Reaktionen. Diese Strukturen werden typischerweise durch Extrusion
aus Batchgemischen von Aluminiumoxid oder anderen ausgewählten Oxiden und
anschließendes
Trocknen und Calcinieren gebildet. Das Ziel besteht in der Herstellung
von Formen, die quetsch- und abriebfest sind, wenn sie in Reaktorbetten
gepackt werden; aufgrund ihrer dicken Querschnitte und kompakten
geometrischen Formen spielt die Zugfestigkeit solcher extrudierten
Formen im Allgemeinen keine Rolle. Die US-Patentschriften Nrn. 3,969,273,
3,917,808 und 4,132,669 stellen Beispiele für wässrige Extrusionschargen bereit,
die Kombinationen von verschiedenen Säuren zur Herstellung von extrudierten
Pellets oder Pillen aus Aluminiumoxidhydrat, calciniertem (z.B. γ-)Aluminiumoxid
und Kombinationen von Aluminiumoxid mit Phosphor- oder anderen Oxiden
enthalten.
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Obwohl
Technologien zur Herstellung von haltbaren, aktiven pelletartigen
Aluminiumoxidträgern
oder -katalysatoren gut entwickelt sind, sind solche Strukturen
für die
meisten katalytischen Reaktoranwendungen nicht optimal konfiguriert.
Pelletbetten pflegen einen relativ hohen Fließwiderstand im Vergleich mit
Wabenträgern
aufzuweisen, und entwickeln auch bevorzugte Fließwege, die Teile des Katalysators
erschöpfen,
während
andere Teile relativ unverbraucht belassen werden.
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Keramische
Waben sind bei vielen Anwendungen brauchbar, bei denen das keramische
Substrat einfach als physikalischer struktureller Träger für eine chemisch
aktive Katalysatorträgerbeschichtung
mit großer Oberfläche dient.
Eine typische Beschichtung für
diese Anwendungen ist ein auf den Kanalwänden der keramischen Wabenstruktur
abgeschiedenes High-Surface-Area-Washcoating von γ-Aluminiumoxid.
Die US-Patentschrift
Nr. 4,965,243 beschreibt beschichtete Wabenstrukturen dieses Typs,
die für
Automobilkatalysatoren geeignet sind.
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Allerdings
sind für
viele Anwendungen poröse
Washcoatings unzureichend, und stattdessen müssen Katalysatoren oder Katalysatorträger, die
größtenteils
oder vollkommen aus aktivem Material mit hoher spezifischer Oberfläche bestehen,
verwendet werden. Solche Anwendungen umfassen chemische Prozesse,
wobei die Kinetik der chemischen Reaktionen) auf dem Katalysator
relativ zu den an dem Gesamtprozess beteiligten Diffusions- und
Masseübertragungsschritten
langsam ist. Ein Beispiel ist die Hydro-Desulfurierung von fossilen Brennstoffen
in der petrochemischen Industrie zur Herstellung von schwefelarmem
Benzin und Dieselkraftstoffen. Da die Reaktionskinetik der langsame
Schritt bei solchen Verfahren ist, ist es wichtig, eine relativ
große zugängliche
BET-Katalysator-Trägeroberfläche (mehr
Katalysatorstellen in einem gegebenen Volumen) bereitzustellen,
um die effektivste Ausnutzung des Reaktorvolumens zu ermöglichen.
Dies wiederum erfordert, dass das gesamte Volumen des Katalysators
oder der Katalysatorträgerstruktur
aus aktivem Material mit hoher spezifischer Oberfläche hergestellt
und dass die Porenstruktur des Materials so ist, dass die Reaktanten
hinein und Produkte aus dem Volumen des Katalysatorträgers wirksam über relativ
lange Distanzen heraus diffundieren können. Die potentiellen Vorteile
von Wabenstrukturen entsprechender Porosität und spezifischer Oberfläche bei
solchen Anwendungen umfassen bessere Selektivität, höhere Ausbeute, geringerer Druckabfall,
weniger Abfall oder Emissionen und kompaktere Reaktorbauweisen.
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Auch
für Anwendungen,
wie Kraftfahrzeug-Katalysatoren, bei denen die Reaktionskinetik
in der Regel nicht geschwindigkeitsbestimmend ist, werden dünnwandigere
Katalysatorträger
mit geringerer Masse entwickelt, um den Abgasgegendruck herabzusetzen
und den Reaktorwirkungsgrad zu verbessern. Mit abnehmender Wanddicke
wird allerdings der Beitrag der thermisch wirksamen Masse des keramischen
Substrats relativ zu der γ-Aluminiumoxidkatalysator-Trägerbeschichtung
ein zunehmend bedeutender Faktor, der die Anspringgeschwindigkeit
des Reaktors einschränkt.
Eine Wabe, die nur aktives Trägermaterial
einschließt,
während
auf die inerte Trägerstruktur
verzichtet wird, bietet wesentliche Funktionsvorteile und beseitigt
auch den separaten und kostspieligen Aluminiumoxid-Washcoating-Schritt.
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Um
die potentiellen Vorteile von Aluminiumoxidwaben auszunutzen, muss
allerdings sowohl die Festigkeit als auch die spezifische Oberfläche der
Waben aufrechterhalten oder verbessert werden. Viele potentielle
Wabenanwendungen erfordern eine hohe BET-Oberfläche für eine wirksame Katalysatorfunktion,
das heißt
mindestens etwa 50 m2/g und 10-200 m2/g oder mehr für einige Anwendungen. Hohe
Festigkeit und gute Abblätterbeständigkeit
sind notwendig, um die strukturelle Unversehrtheit des Trägers in
einer aggressiven Reaktorumgebung aufrechtzuerhalten. Größere BET-Oberflächen bedeuten
einen kompakteren Reaktor, was zu bedeutenden Kostenreduktionen
für das
Reaktor-Gesamtsystem führen
könnte.
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Im
Gegensatz zu den Formulierungen, die zur Bereitstellung von pelletisiertem
Aluminiumoxid oder von anderen aktiven Oxidträgern eingesetzt werden, schließt die Extrusion
von Wabenstrukturen aus einfachen Oxiden oder Gemischen die Verwendung
von zusätzlichen
Bindemitteln ein. Diese werden typischerweise mit den Oxiden in
den Extrusionsbatch eingearbeitet und verbleiben als dauerhafte
Bindemittel in den gebrannten Waben, um in den gebrannten Strukturen
geeignete Biegefestigkeitsniveaus zu erreichen. Eine relativ hohe
Zugfestigkeit, wie durch Bruch-Biegemodul-Tests der gebrannten Oxide
oder Gemische gemessen, wird benötigt,
um den gebrannten dünnwandigen
Strukturen die erforderliche Festigkeit und Haltbarkeit zu verleihen.
Allerdings muss eine solche Festigkeit bei niedrigen bis mäßigen Brenntemperaturen
erreicht werden, um die hohe Porosität und B.E.T.-Oberfläche der
Oxid-Ausgangsmaterialien zu bewahren.
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Die
US-Patentschrift Nr. 4,631,267 lehrt die Herstellung von extrudierten
Waben aus Aluminiumoxid-, Siliciumdioxid- und Titandioxidzusammensetzungen,
die Vorläufer
für dauerhafte
Siliciumdioxid-, Aluminiumoxid- und Titandioxidbindemittel in pulverisierten
Aluminiumoxid-, Titandioxid- oder Siliciumdioxidextrusionsbatches
einschließen.
Die Vorläufer
für die
dauerhaften Bindemittel sind in der Regel flüssige Lösungen oder Dispersionen von
Oxid-ergebenden Verbindungen, wie Titanisopropoxid, oder Siliconlösungen oder
Aluminiumoxidhydrat-Aufschlämmungen,
wobei diese während
des Brennens in feinkristalline bindende Ablagerungen der jeweiligen
Oxide übergeführt werden.
Aluminiumoxidwaben, die durch dieses Verfahren hergestellt wurden, können nach
dem Brennen bei Temperaturen von 500-1000°C B.E.T.-Oberflächen von über 70 m2/g und MOR(Bruch-Biegemodul)-Festigkeiten über 2000
psi aufweisen.
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Obwohl
das Verfahren dieser Patentschrift Alummiumoxidprodukte mit hoher
spezifischer Oberfläche bereitstellt,
hat es bisher noch keine ausgiebige kommerzielle Anwendung gefunden.
Die Nachteile des offenbarten Verfahrens umfassen die relativ hohen
Kosten der dauerhaften Bindemittelmaterialien und die eingeschränkte Wirksamkeit
solcher Bindemittel bezüglich
der Bandbreite von Pulvern, die erfolgreich behandelt werden können, und
die Festigkeitsniveaus des gebrannten Produkts, die erhalten werden
können.
Gute Ergebnisse wurden bereits für
Aluminiumoxidhydrat-Pulverbatches gezeigt, allerdings unterliegen
die resultierenden Batches einer starken Trocknungs- und Brennschrumpfung,
die für
feinzellige Strukturen, wie Waben, beträchtliche Produktions- und Ausbeuteprobleme
hervorruft.
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Erforderlich
ist darum ein Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxidwaben,
welches Produkte von hoher Festigkeit und hoher spezifischer Oberfläche erzeugt
und trotzdem immer noch bezüglich
Rohmaterialkosten und Verfahrensausbeuten wirtschaftlich ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, dass die Einarbeitung
von relativ kleinen Mengen von anorganischen oder von einfachen
organischen Säuren
direkt in die pulverisierten Aluminiumoxidextrusionsbatches, wobei
wasserfreies Aluminiumoxid mit hoher Oberfläche mindestens etwa 40 Gew.-%
des Pulvers ausmacht, Waben bereitstellen kann, die eine ausgezeichnete
Kombination von hoher Festigkeit und großer Oberfläche zeigen. Pulverisierte Aluminiumoxidbatches,
die nennenswerte Anteile an wasserfreien (γ-)Aluminiumoxidpulvern mit hoher
spezifischer Oberfläche
enthalten, bieten einen wesentlichen verfahrenstechnischen Vorteil
hinsichtlich der herabgesetzten Trocknungsschrumpfung und darum
der Prozessausbeute. Festigkeitszunahmen von 45-200% oder mehr gegenüber den Festigkeiten, die typischerweise
in herkömmlichen
Wabenchargen erreicht werden, die bei der gleichen Temperatur gebrannt
werden, können
auf diese Weise entwickelt werden.
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Zum
besten Erhalt einer hohen spezifischen Oberfläche sollten die zum Brennen
der extrudierten Waben eingesetzten Temperaturspitzen unter etwa
1000°C gehalten
werden. Sogar schon bei Brenntemperaturen im Bereich von 500-750°C haben erfindungsgemäße gesinterte
Aluminiumoxidmaterialien, die Wabenstrukturen bilden, eine viel
höhere
Festigkeit, wie durch den Bruch-Biegemodul-(MOR)-Test bestimmt,
als vergleichbar gebranntes Aluminiumoxid, das ohne Batchzugaben
ausgewählter
Säuren
gebildet wurde.
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Darum
umfasst die Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
eines Körpers,
der stark extrudiertes Aluminiumoxid mit hoher spezifischer Oberfläche, wie
eine Aluminiumoxidwabe, enthält.
Nach diesem Verfahren wird zunächst
eine Pulverkomponente für
einen Extrusionsbatch bereitgestellt, wobei das Pulver vorwiegend
(mindestens etwa 80 Gew.-%) aus Aluminiumoxidpulvern besteht und
mindestens ein wasserfreies Aluminiumoxidpulver mit hoher spezifischer
Oberfläche
einschließt.
Wasserfreies Aluminiumoxidpulver bedeutet einfach ein Aluminiumoxidpulver,
das kein nennenswertes Hydratwasser einschließt. Der wasserfreie Aluminiumoxidanteil
des Pulverbatches macht mindestens etwa 40 Gew.-% des trockenen
Pulverbatches aus.
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Die
Pulverkomponente des Batches wird als nächstes mit Wasser, einer Säure und
einem plastifizierenden flüchtigen
Bindemittel vermengt, um einen Extrusionsbatch zu bilden. Die Anteile
an Wasser und plastifizierendem Bindemittel sollten ausreichen,
um einen extrudierbaren plastifizierten Batch zu bilden. Die Säure ist
in einer Menge enthalten, die mindestens wirksam ist, um die gebrannte
Biege-Endfestigkeit des fertigen Aluminiumoxidkörpers zu erhöhen, wobei
dies typischerweise mindestens etwa 1 Gew.-% der ausgewählten Säure in dem vereinigten Batch
erfordert.
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Als
nächstes
wird der vereinigte Batch für
eine Zeit, die mindestens ausreicht, um eine Plastifizierung und
eine gute Batch-Homogenität
zu erzielen, sorgfältig
vermischt und wird anschließend
extrudiert, um grüne Aluminiumoxidrohlinge
einer gewünschten
Form zu bilden. Komplexe Formen, wie extrudierte Waben, können leicht
aus gut plastifizierten Gemischen gebildet werden, obgleich auch
Pellets oder andere Formen gebildet werden könnten.
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Nach
der Extrusion müssen
die grünen
Aluminiumoxidrohlinge vor dem Brennen gut getrocknet werden. Das
Trocknen kann Erwärmen
oder eine anderweitige Behandlung des Rohlings umfassen, um die
Wasserentfernung zu beschleunigen, obgleich allzu schnelles Trocknen
vermieden werden muss, um ein Reißen der Rohlinge als Ergebnis
einer ungleichmäßigen Schrumpfung
zu verhindern. Vorteilhafterweise sind die Probleme, die mit der
Trocknungsschrumpfung einhergehen, in den Rohlingen, die erfindungsgemäß hergestellt werden,
im Wesentlichen geringer als unter Verwendung von γ-Aluminiumoxidhydratvorläufern angetroffen, zurückzuführen auf
den wesentlichen Anteil von nicht hydratisierten Aluminiumoxidpulvern,
die in dem Batch enthalten sind.
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Die
getrockneten grünen
Aluminiumoxidrohlinge werden schließlich durch Brennen bei Temperaturen, die
ausreichen, um die Aluminiumoxidpulver zu widerstandsfähigen, jedoch
porösen
Aluminiumoxidprodukten zu binden, verfestigt. Da übermäßige Brenntemperaturen
die Porosität
und spezifische Oberfläche
der Rohlinge herabsetzen, während
unzureichendes Erhitzen zu einem schwachen Produkt führt, werden
Brenntemperaturen im Bereich von etwa 500-1000°C eingesetzt. In Abhängigkeit
von der Batchzusammensetzung und von den Verfahrensparametern kann
ein solches Brennen poröse
Produkte mit großer
Oberfläche,
mit großen
Porenvolumina und spezifischen Oberflächen über 100 m2/g,
vorzugsweise über
150 m2/g, wie durch die üblichen BET- Verfahren bestimmt, erzeugen. Gleichzeitig
werden Biegefestigkeiten von 1500-3000 psi oder größer in dem
Waben-Wandmaterial erzeugt, wie durch den herkömmlichen Bruch-Biegemodul-(MOR)-Test
von Stabproben bestimmt.
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Die
Ergebnisse für
Festigkeit und spezifische Oberfläche, die erfindungsgemäß erhalten
wurden, hängen
wesentlich von der Natur der gewählten
Säure ab.
Große
Festigkeitsverbesserungen werden mit schwachen organischen Säuren, wie
Essigsäure,
festgestellt; die durch den Ersatz mit anderen Säuren erhaltene Ergebnisse sind
variabel. Ebenso wichtig ist das Eintrag-Verfahren der Säurekomponente
in den Extrusionsbatch. Erstaunlicherweise kann die Zugabe der Säure während oder
nach der Dispersion der wasserfreien Aluminiumoxidkomponente in
Wasser eine deutlich höhere
Festigkeit in gebrannten Aluminiumoxidwaben hervorrufen als es sich
normalerweise bei der direkten Zugabe einer schwachen (oder starken)
Säurekomponente zu
einem trockenen Aluminiumoxidgemisch ergibt.
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Ausführliche Beschreibung
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Die
Erfindung ist insbesondere auf die Herstellung von widerstandsfähigen Aluminiumoxidwabenkatalysatoren
mit hoher spezifischer Oberfläche
oder -katalysatorträgern
anwendbar, da sie die direkte Wabenextrusion von Aluminiumoxidbatches
ermöglicht,
die größere Anteile
an γ-Aluminiumoxid
kombinieren. Die bevorzugten Batches bestehen im Wesentlichen vollständig aus
Aluminiumoxidpulvern und umfassen 40-100% Trockengewicht an nicht
hydratisiertem γ-Aluminiumoxid
in Kombination mit der ausgewählten
Säure,
mit Wasser und mit einem geeigneten flüchtigen plastifizierenden Bindemittel.
Fakultative Batchzugaben können
ein oder mehrere oberflächenaktive
Mittel, Gleitmittel oder andere Misch- oder Extrusionshilfen einschließen, obgleich
diese nicht zum Erhalt von widerstandsfähigen Produkten mit hoher spezifischer
Oberfläche
erforderlich sind.
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Im
Handel erhältliche γ-Aluminiumoxidpulver
stellen geeignete Quellen für
die wasserfreie Aluminiumoxidbatchkomponente mit hoher spezifischer
Oberfläche
dar, wobei Pulver mit Oberflächen
oberhalb von 200 m2/g leicht verfügbar sind.
Wo andere poröse
Aluminiumoxidmaterialien in den Batch einzuschließen sind,
können
handelsübliche
Aluminiumoxidpräparate
verwendet werden, die beim Calcinieren γ-Aluminiumoxid oder andere Übergangsaluminiumoxide
von hoher spezifischer Oberfläche
bereitstellen. Beispiele für
die letzteren umfassen im Handel erhältliches Böhmit- und Pseudoböhmitpulver.
Die Teilchengröße der eingesetzten
Aluminiumoxidmaterialien bei der Formulierung der Batches ist nicht
kritisch, sondern kann wie für
den Zweck der Modifizierung der internen Porengröße und -größeverteilung des Produkts gewünscht eingestellt
werden.
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Der
Einschluss eines flüchtigen
Bindemittels in die erfindungsgemäßen Wabenformulierungen ist
zur Verbesserung der Plastizität
des compoundierten Batches für
bessere Extrusionskenndaten hilfreich. Bei einem flüchtigen
Bindemittel handelt es sich um ein Bindemittel, das im Wesentlichen
vollständig
bei der Temperatur abgebrannt wird, bei der die Wabe gebrannt wird.
Das flüchtige
Bindemittel kann jedes der gut bekannten Materialien sein, die routinemäßig in der
keramischen Technik für
solche Zwecke verwendet werden. Übliche
Beispiele umfassen die Celluloseetherbindemittel, wie Methylcellulose,
im Handel als Methocel-Celluloseetherprodukte von der Firma Dow
Chemical Co. erhältlich.
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Die
Gewichtsanteile von Aluminiumoxid, Wasser und flüchtigem Bindemittel und Säure können nach den
Erfordernissen eingestellt werden, um eine zur Extrusion wünschenswerte
Konsistenz und Plastizität
zusammen mit einer "Grün"-Festigkeit, die
der Handhabung der Waben nach dem Formen, allerdings vor dem Brennen,
angemessen ist, zu erhalten. Im Allgemeinen werden 1-10 Gewichtsteile
des ausgewählten
flüchtigen
Bindemittels auf jeweils l 00 Gewichtsteile (trocken) der Aluminiumoxidpulver
zugesetzt. Oberflächenaktive
Mittel, sofern vorhanden, überschreiten
normalerweise etwa 2 Gewichtsteile pro 100 Teile Aluminiumoxidpulver
nicht, zumindest wo eine herkömmliche
Extrusionshilfe, wie Natriumstearat oder Stearinsäure, verwendet
wird. Wasser wird in Anteilen zugefügt, die zur Bereitstellung
eines plastischen Extrusionsbatches notwendig sind, typischerweise
in Mengen zwischen etwa 40 bis 90 Gew.-% des Gesamtbatches von trockenen
und nassen Bestandteilen.
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Wie
vorstehend angemerkt, kann die Säure,
die zur Einarbeitung in den vereinigten Batch gewählt ist, eine
nennenswerte Auswirkung auf die Eigenschaften des fertigen Aluminiumoxidprodukts
haben. Die Verwendung von Essigsäure
ist besonders bevorzugt, obgleich andere kurzkettige organische
Säuren,
wie Ameisensäure,
einen etwas geringeren Festigkeitsverstärkungsvorteil bieten können. Zufrieden
stellende Ergebnisse werden auch von einwertigen mineralischen Säuren, wie
HNO3 und vielleicht HCl, erwartet, wenn
sie in Konzentrationen (in Milliäquivalenten
Säure pro
100 g Aluminiumoxid) entsprechend denjenigen, die in Essigsäure enthaltenden
Batches gebräuchlich
sind, verwendet werden. Die letzteren Batches umfassen typischerweise mindestens
1 Gew.-% Säure
in dem vereinigten (nassen) Batch, stärker bevorzugt etwa 1 bis 5
Teile konzentrierte (99-100%) Essigsäure auf jeweils 100 Gewichtsteile
wasserfreies Aluminiumoxid. Andererseits ist anscheinend die Festigkeitsverbesserung,
die mit höher
molekularen organischen Säuren,
wie Citronensäure und Ölsäure, beobachtet
wird, viel weniger ausgeprägt.
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Vor
dem Einbringen der flüssigen
und sauren Komponenten in den Batch ist es erwünscht, dass die trockenen Batchkomponenten
zuerst sorgfältig
gemischt werden, beispielsweise in einer Trockenmischanlage, wie
einem LittlefordTM-Mischer. Anschließend kann
der gemischte trockene Batch in ein Batchmisch- und Plastifiziergerät, wie ein
Muller®-Mischer,
zur Vereinigung mit dem Wasser und den Säurebestandteilen des Batches, übergeführt werden.
Im Allgemeinen wird die beste Qualität des vereinigten Batches erhalten,
indem zuerst dem Batchwasser die Säure und anschließend eine
gut vermengte Trockenmischung des Aluminiumoxids, des flüchtigen
Bindemittels und der fakultativen Extrusionshilfen dem Gemisch unter
kontinuierlichem Mischen zugesetzt wird, bis eine homogene plastifizierte
Masse erhalten wird. Falls gewünscht,
kann der plastifizierte Batch, der durch den Muller®-Mischer
oder durch einen anderen Mischer hergestellt wurde, sodann durch
eine Spaghetti-Düse
ein oder mehrere Male vorextrudiert werden, um das Mischverfahren
abzuschließen
und sämtliche
Lufteinschlüsse
aus dem Gemisch vor dem Endformen zu entfernen.
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Das
Formen des plastifizierten Batches zu Aluminiumoxidwaben oder zu
anderen Produkten kann unter Verwendung einer üblichen Extrusionsanlage zusammen
mit jeder der bekannten keramischen Wabendüsen, die zur Wabenextrusion
in der Technik eingesetzt werden, durchgeführt werden. Die Handhabungsmerkmale
der Aluminiumoxidbatches, die erfindungsgemäß bereitgestellt werden, sind
so, dass ein relativ breiter Bereich von Wabengeometrien leicht
hergestellt werden kann. Waben mit Zellwanddicken im Bereich von
0,1-2 mm und Zelldichten im Bereich von 10-600 Zellen/in.2 des Wabenquerschnittes können mit
handelsüblichen keramischen
Kolben- oder Schneckenextru dern und keramischen Wabenextrusionsdüsen von
entsprechend gewählten
Dimensionen und Zellformen geformt werden.
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Extrudierte
Aluminiumoxidwabenformen, die wie vorstehend beschrieben hergestellt
wurden, können nach
den herkömmlichen
Praktiken zur Herstellung von keramischen Waben getrocknet werden.
Zweckmäßigerweise
kann die Trocknungsgeschwindigkeit allerdings etwas schneller sein
als im Falle von herkömmlichen Aluminiumoxidwaben,
da die Risiken der Rissbildung und Formverzerrung entsprechend herabgesetzt
sind. Dies beruht darauf, dass die Trocknungsschrumpfungen, die
bei diesen Batchgemischen festgestellt werden, 50% oder mehr unterhalb
von denjenigen sein können,
die typischerweise in Waben festgestellt werden, die hauptsächlich aus
Aluminiumoxidhydratmaterialien (Aluminiumoxidmonohydrate und -trihydrate,
wie handelsübliche
Böhmit-Materialien) hergestellt
werden. In Abhängigkeit
von der Menge an hydratisiertem Material, das in dem Batch eingeschlossen
ist, kann letzterer lineare Trocknungsschrumpfungen von 18-25% aufweisen.
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Das
Brennen der getrockneten Waben wird bei relativ niedrigen Temperaturen,
im Allgemeinen im Bereich von 500-1000°C durchgeführt. Mit den wie oben beschrieben
bereitgestellten Aluminiumoxidbatches kann bei diesen Temperaturen
leicht ein festes Verbinden einer Waben-Trägerstruktur oder eines Wabenkatalysators
ohne übermäßige Verdichtung
der Oberflächenporen
und/oder Verlust der internen Wandporosität erreicht werden. Besonders
zweckmäßig werden
widerstandsfähige
Produkte ohne Zurückgreifen
auf dauerhafte Bindemittel oder die Verwendung von anderen Bindungsstrategien,
auf der Grundlage von zusätzlichen
bindenden Hilfsstoffen, wie sie in der bisherigen Technik verwendet
werden, um hochfeste Strukturen mit großer Oberfläche bereitzustellen, hergestellt.
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Die
Brennschrumpfungen, die von den getrockneten grünen Produkten gezeigt werden,
variieren in Abhängigkeit
von der Gegenwart oder Abwesenheit von Aluminiumoxidhydrat im Batch,
sowie von der eingesetzten höchsten
Brenntemperatur. Im Allgemeinen jedoch sind lineare Brennschrumpfungen
relativ gering (in der Größenordnung
von 3%) und schmälern
die Endproduktoberfläche
und die Wandporosität
nicht unakzeptabel.
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Die
Erfindung wird weiterhin in den folgenden Beispielen beschrieben,
die mehr erläuternd
als einschränkend
sein sollen.
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Beispiel 1 – Aluminiumoxidwabenextrusion
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Ein
Batch für
eine extrudierte Aluminiumoxidwabe wird compoundiert, indem zunächst eine
Aluminiumoxidpulver-Trockenbatchmischung hergestellt wird. Die Aluminiumoxidpulver,
die zur Einarbeitung in den Batch gewählt werden, umfassen 75 Gewichtsteile
LaRoche GL-25 γ-Aluminiumoxidpulver
und 25 Gewichtsteile LaRoche V-700
Pseudo-Böhmit
(Aluminiumoxidhydrat)-Pulver, wobei jedes dieser Pulver im Handel
von LaRoche Industries, Inc., Baton Rouge, Louisiana, bezogen wird.
Die ausgewählten
Aluminiumoxidpulver werden in einem LittlefordTM-Mischer
zusammen mit 6 Gewichtsteilen F40M Methylcellulosebindemittel, im
Handel von der Firma Dow Chemical Company, Midland, MI, erhältlich,
vorgelegt.
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Nach
sorgfältigem
Mischen dieser Trockenbestandteile werden sie in einen Muller®-Mischer übergeführt, und
anschließend
wird Wasser in einem Anteil von etwa 85 Gewichtsteilen Wasser auf
jeweils 100 Gewichtsteile Aluminiumoxid zugesetzt. Vor der Zugabe
wird Eisessig mit dem Wasser in einem Anteil von 2 Teilen Säure auf
jeweils 100 Gewichtsteile Aluminiumoxidpulver vermischt. Das Mischen
des vereinigten Wasser-Pulver-Batches wird etwa 15 Minuten lang
fortgesetzt, um Homogenität
und Plastifikation des Batches zu erreichen.
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Der
so hergestellte Batch wird in einen Kolben-Extruder geladen und
zu grünen
Waben- und Stangenvorformen
geformt. Die so bereitgestellten Waben sind etwa 3 in. im Durchmesser
und umfassen etwa 25 Kanäle
von 0,037-in.-Kanal-Wanddicke pro in.2 Wabenquerschnitt.
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Die
resultierenden nassen Vorformen werden in einem temperaturgesteuerten
Ofen durch Erwärmen von
30-60°C
an der Luft während
eines Heizzeitraums von etwa 174 Stunden getrocknet, während die
relative Feuchtigkeit im Ofen von etwa 95% auf 50% reduziert wird.
Als nächstes
werden die getrockneten Waben in einem Elektroofen bis auf ein Temperaturmaximum
von 750°C
gebrannt. Die gebrannten Waben und Stangen werden anschließend zum
Messen der Schrumpfung und zur Bestimmung der Oberfläche und
der Oberflächenporosität untersucht.
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Der
Bruchmodultest der Stangenproben beim Vier-Punkte-Biegen gibt eine
Materialfestigkeit für
das gebrannte Aluminiumoxid von etwa 1700 psi, eine Zunahme von
etwa 140% gegenüber
der MOR-Festigkeit eines vergleichbar bearbeiteten, auf γ-Aluminiumoxid basierenden
Gemisches, hergestellt ohne die Essigsäure, wobei ein dauerhaftes
Bindemittel in Form eines α-Aluminiumoxidsols
statt dessen eingesetzt wurde, an. Zusätzlich zu der hohen Festigkeit
behält
das gebrannte Material eine Oberfläche von etwa 188 m2/g,
wie durch das Stickstoff-B.E.T.-Verfahren bestimmt, bei.
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Porenvolumenmessungen,
die durch Stickstoffadsorption auf die gebrannten Produkte vorgenommen wurden,
geben ein offenes Porenvolumen von etwa 0,58 ml/g an. Die Porengrößeverteilung,
wie durch Quecksilberintrusionsporosimetrie bestimmt, ist in Tabelle
1 nachstehend angegeben: Tabelle
1 Porengrößeverteilung
von gebranntem Aluminiumoxid
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Wie
diese Daten nahe legen, zeigen die widerstandsfähigen porösen Wände der gebrannten Aluminiumoxidwabe
einen einzigen Porositätsmodus,
wobei das verfügbare
Porenvolumen überwiegend
in dem Porengrößenbereich
von 70-150 μm
konzentriert ist.
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Tabelle
2, nachstehend, führt
zusätzliche
Beispiele für
Aluminiumoxid-Wabenstrukturen
aus, die unter Befolgung der Vorgehensweise von Beispiel 1, vorstehend,
hergestellt werden. Die Beispiele 2-4 wurden aus γ-Aluminiumoxid
enthaltenden Chargen geformt, die erfindungsgemäß aufgebaut waren, während das
Vergleichsbeispiel eine Wabe ist, die vollständig aus einem Aluminiumoxidhydrat(Böhmit)-Ausgangsmaterial
hergestellt wurde. In Tabelle 2 sind für jedes der angegebenen Beispiele
erfasst: die Zusammensetzung des Pulverbatches, die Zelldichte der
extrudierten Wabe in Zellen pro cm2, die
Oberfläche
des gesinterten Aluminiumoxids, das die Wabenwände bildet, in m2/g,
das Porenvolumen des Wandmaterials in ml/g, die Porengrößeverteilung
innerhalb des Porenvolumens als Bruchteil des Porengesamtvolumens
und die Reißmodulfestigkeiten des
gesinterten wabenbildenden Materials für diejenigen Waben, für die Festigkeitswerte
bestimmt wurden. Alle Wabenbatches umfassten ein Methylcellulosebindemittel/Plastifizierer
und einen Säure-Hilfsstoff
für das Batchwasser,
wobei diese in Anteilen von etwa 1 Teil pro 100 und 4 Teile pro
100 des Gewichts des Aluminiumoxidpulvers in dem Batch enthalten
waren. Alle getrockneten grünen
Waben wurden bis auf eine Temperatur von etwa 750°C vor dem
Testen gebrannt.
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Wie
die Daten in Tabelle 2 widerspiegeln, zeigen sämtliche Proben vernünftig große Oberflächen, und zusätzlich weisen
sie eine solche Porenvolumenverteilung auf, dass der größere Anteil
des Porenvolumens (> 60%)
in Poren eines Durchmessers unter etwa 200 Å konzentriert ist. Allerdings
zeigte das Vergleichsbeispiel im Verlauf der Fertigung eine sehr
hohe Trocknungs- und Brennschrumpfung, wobei die lineare Schrumpfung für die kombinierten
Verfahren über
22% beträgt.
Zusätzlich
besaß das
Vergleichsbeispiel ein Porenvolumen, wie durch Stickstoffabsorptionstest
bestimmt, von nur etwa 0,4 ml/g.
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Wie
bereits angemerkt, ist das Porenvolumen ein Charakteristikum von
besonderer Bedeutung für
viele katalytische Anwendungen, da hohe Porosität zumindest das Potential zur
Reduktion der Menge an benötigtem
Katalysator besitzt. Ein besonderer Vorteil von Waben, die erfindungsgemäß bereitgestellt
werden, besteht darin, dass sie ein hohes Porenvolumen zusätzlich zu
der hohen Festigkeit bieten können.
Beispielsweise können
Waben mit minimalen Aggregatporenvolumina von mindestens etwa 0,5
ml/g aus den hier beschriebenen Zusammensetzungen leicht bereitgestellt
werden.
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Bei
vielen chemischen verfahrenstechnischen Anwendungen ist auch die
im vorhandenen Porenvolumen existierende Porengrößenverteilung wichtig. Durch
sorgfältige
Wahl des Batchmaterials und die Kontrolle über die Batch-Verarbeitungs-
und Brennvariablen ist es möglich,
ein gutes Maß an
Kontrolle über
die Porengrößenverteilung
in diesen Produkten auszuüben.
Dies kann die Herstellung von Waben einschließen, wobei die meisten oder
im Wesentlichen alle vorhandenen Porenvolumina in einem relativ
schmalen Bereich von Porendurchmessern angesiedelt sind. Beispielsweise
können
Waben für
eine spezielle Anwendung, wobei sich mindestens 80% (vorzugsweise
mindestens 90%) des zugänglichen
Porenvolumens in Poren mit Durchmessern im Bereich von etwa 30-300 Å befinden,
reproduzierbar hergestellt werden.
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Die
Wirksamkeit der Säurezugaben
auf die Eigenschaften der Waben, die aus Chargen hergestellt sind,
die einen nennenswerten γ-Aluminiumoxidgehalt
enthalten, ist in Tabelle 3 nachstehend weiter erläutert. Tabelle
3 gibt die Zusammensetzung und die Eigenschaften von zwei erfindungsgemäß hergestellten
Waben und von vier Waben, die aus Chargen alternativer Zusammensetzung
hergestellt wurden, an, wobei die Zusammensetzung in Gewichtsteilen,
exklusive Wassergehalt, angegeben ist.
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In
Tabelle 3 sind für
jedes der angegebenen Produkte erfasst: eine Auflistung der Batchkomponenten in
Gewichtsanteilen, einschließlich
einer Identifizierung der Aluminiumoxidpulver, die in der Charge
vorhanden sind, sowie der Anteile an flüchtigem Bindemittel/Plastifizierer
und Essigsäure
als Wasseradditiv zu dem Batch. Ebenfalls angegeben sind Identifizierungen
für jedes
der alternativen Bindungsadditive, die in die Vergleichsbatches
eingearbeitet werden, wobei diese ein kolloidales dauerhaftes Alu miniumoxidbindemittel
und eine alternative Säurezugabe
zu dem Batch einschlossen. Sämtliche
Produkte in Tabelle 3 wurden bei einem Temperaturmaximum von 750°C gebrannt.
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Die
spezifischen Oberflächen,
Porenvolumina und Produkt-MOR-Festigkeiten, die angegeben sind, wurden
wie in Tabelle 2 vorstehend bestimmt; die angegebenen Schrumpfungswerte
sind lineare Gesamtschrumpfungen, das heißt die kombinierten Trocknungs-
und Brennschrumpfungen für
jedes der gebrannten Produkte, angegeben in Prozent der Ausgangslänge der
nassen extrudierten Waben.
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Die
vorteilhaften Auswirkungen der Nassbatch-Säurezugaben auf die Eigenschaften
der resultierenden gebrannten Waben werden am besten durch Vergleich
der Beispiele 5 und 6 zu Vergleichsbeispielen 5' und 6' veranschaulicht. Die Vergleichsbeispiele
wurden unter Verwendung eines kolloidalen dauerhaften Aluminiumoxidbindemittels
anstelle des Essigsäurczusatzes
in dem Extrusionsbatch gebildet, wobei dieses Bindemittel dem trockenen
Batch unter teilweisem Ersatz der Säure-Wasser-Zugabe zugesetzt
wird. Im Allgemeinen zeigen Waben, wie die Beispiele 5 und 6, die
unter Anwendung von Nassbatch-Säurezugaben
erfindungsgemäß hergestellt
wurden, viel höhere
gebrannte Festigkeiten als vergleichbare γ-Aluminiumoxidbatches, die mit
dauerhaften Aluminiumoxidbindemitteln gebildet werden. Zudem behalten
die erfindungsgemäß hergestellten
gebrannten Produkte immer noch eine hohe spezifische Oberfläche und
ein großes
Porenvolumen bei.
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Im
Vergleichsbeispiel B wurde nur Aluminiumoxidhydratpulver verwendet,
und eine Trockenbatch-Zugabe von hochmolekularer organischer Säure ersetzte
die Essigsäure-Nassbatch-Zugabe.
Das gebrannte Produkt besaß eine
große
spezifische Oberfläche
und ein großes
Porenvolumen, allerdings eine nicht hinnehmbare gebrannte Festigkeit.
Die Verwendung des gleichen hydratisierten Pulvers mit einer Essigsäure-Nassbatch-Zugabe im Vergleichsbeispiel
C ergab in dem gebrannten Produkt einen guten Festigkeitsgewinn,
allerdings war die Schrumpfung der nass extrudierten Wabe im Verlauf
des Trocknens und Brennens unakzeptabel hoch.
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Zusätzlich zu
den Auswirkungen der Bindemittelauswahl auf die Produkteigenschaften
können
eine andere Chargenzusammensetzung und verfahrenstechnische Variable
die Ergebnisse, wie Produktfestigkeit und Wandoberfläche, beeinflussen.
Bezüglich
der Aluminiumoxidpulverteilchengröße besteht der allgemeine Trend
in Richtung höherer
Festigkeiten, jedoch mit etwas höherer
Schrumpfung, wenn die Teilchengröße der Aluminiumoxidpulver
reduziert wird.
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Bei
einer Serie von Extrusionen wurde die Teilchengröße des in Beispiel 5 vorstehend
eingesetzten γ-Aluminiumoxidpulvers
von 140 mesh (US-Standardsieb), wie in Beispiel 5 verwendet, auf
die nachfolgende maximale Pulver-Teilchengrößen von 150 mesh, 230 mesh
und 325 mesh reduziert. Die Böhmit-Teilchengrößen waren
gleichermaßen
reduziert.
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Die
Wirkung dieser Reduktionen in der γ-Aluminiumoxidteilchengröße bestand
in der Erhöhung
der Produktfestigkeit von einem Durchschnitt von etwa 2200 psi bei
140 mesh auf über
3700 psi am untersten (325 mesh) Ende des γ-Aluminiumoxidteilchengrößenbereichs.
Es wurde festgestellt, dass die γ-Aluminiumoxidteilchengröße eher
als die Böhmit-Teilchengröße die bedeutendere
Variable war, die die Produktfestigkeit beeinflusst. In allen obigen
Fällen
blieb die Gesamttrocknungs- und Brennschrumpfung des Produkts unter
15%, während
die Wabenoberflächen
oberhalb von 160 m2/g blieben und die Porenvolumina
oberhalb von etwa 0,5 ml/g blieben.
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Die
aus diesen speziellen Extrusionen verfügbaren Daten legen nahe, dass
für die
beste Festigkeit in Waben von hohem Porenvolumen und von kleiner
bis mittlerer durchschnittlicher Porengröße γ-Aluminiumoxide mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von nicht über etwa
35 μm und
einer maximalen Teilchengröße von nicht über etwa
140 mesh (45 μm),
stärker
bevorzugt nicht über
etwa 230 mesh, bevorzugt sind. Innerhalb dieser Teilchengrößebereiche
können
Waben mit sowohl beträchtlichen
Porenvolumina als auch Materialfestigkeiten über 2000 psi, einige von über 2500
psi, leicht bereitgestellt werden.
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Wieder
andere Verbesserungen in der Wabenwandfestigkeit können durch
die Verwendung eines zusätzlichen
Mischschrittes mit hoher Scherkraft, durchgeführt nach dem ersten Batchmischen,
jedoch vor der Endextrusion der nassen grünen Wabenstruktur, erreicht
werden. Aus nicht ganz verstandenen Gründen hat ein intermediärer Scherschritt
bei dem Batch-Herstellungsverfahren eine günstige Auswirkung auf die Produktfestigkeit,
dennoch ist er für
die spezifische Oberfläche
und Porosität
der gebrannten Produkte nicht von Nachteil.
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Das
bevorzugte Verfahren zur Durchführung
des Batch-Scherschritts besteht in der Vorextrusion des gemischten
Batch durch eine kleine Öffnung
oder eine Öffnungsanordnung,
wie eine Spaghetti-Düse.
Wesentliche Verbesserungen in der Wabenwandfestigkeit, in einigen
Fällen
auf MOR-Niveaus über
4000 psi, können unter
Verwendung von Düsen
mit Öffnungsgrößen nicht über etwa
3 mm erreicht werden. Mehrere Vorextrusionen des plastifizierten
Batches können,
falls gewünscht,
herangezogen werden, allerdings hängt das letztendliche Ergebnis
bezüglich
Festigkeit natürlich
von den Variablen der Batchzusammensetzung sowie von den Batchverarbeitungsverfahren,
die angewandt werden, ab.