-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf digitale Mobilkommunikationssysteme
und insbesondere auf das Unterstützen
eines Roamings in Verbindung mit Internetdiensten in einem Mobilkommunikationssystem.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Mobilkommunikationssysteme
beziehen sich im allgemeinen auf unterschiedliche Telekommunikationssysteme,
die eine persönliche
drahtlose Datenübertragung
liefern, während
Teilnehmer sich im Systemgebiet bewegen. Ein typisches Mobilkommunikationssystem
ist das öffentliche
Landfunknetz PLMN. Die
EP 0 695
058 beschreibt ein drahtloses LAN (WLAN).
-
Neben
einer konventionellen Sprachübertragung
liefern digitale Mobilkommunikationssysteme eine Vielzahl von Diensten:
Kurznachrichten, Faksimiles, Datenübertragung etc. Von diesen
liefert insbesondere der Datenübertragungsdienst
einem mobilen Teilnehmer die Möglichkeit
eines drahtlosen Zugangs zu nahezu alle Datendiensten fester Netze.
-
Die
Anwendung des TCP/IP-Datennetzes (Übertragungssteuerprotokoll/Internetprotokoll),
das ist das Internet, in festen Netzen hat sehr schnell zugenommen.
Wie gut bekannt ist, umfasst das Internet tatsächlich eine große Anzahl
kleinerer miteinander verbundener TCP/IP-Netze. Das Internet weist
eine Anzahl von TCP/IP-Anwendungsprotokollen
auf, die für
Nutzer verfügbar
sind. Vom Standpunkt des Endnutzers sind die wichtigsten die folgenden:
- – TELNET.
Dieses Protokoll erlaubt es dem Endgerät des Nutzers (oder dem Nutzeranwendungsprogramm)
in einem Computer mit einem Anwendungsverfahren, beispielsweise
einem Textverarbeitungsprogramm, das auf einem entfernten Computer läuft, in
einem anderen Computer über das
Internet zu kommunizieren, so als ob das Endgerät des Nutzers direkt mit dem
anderen Computer verbunden wäre.
- – FTP
(File Transfer Protocol, Dateiübertragungsprotokoll).
Dieses Protokoll erlaubt es dem Endgerät des Nutzers (oder dem Anwendungsprogramm
des Nutzers), auf ein entferntes Dateisystem zuzugreifen und mit
ihm zu interagieren;
- – SMTP.
Dieses Protokoll liefert einen netzweiten Postübertragungsdienst zwischen
E-Mail-Systemen verschiedener Computer;
- – WWW
(World Wide Web). Das WWW-System besteht aus Servern im Internet
und Kundenprogrammen, die von diesen Servern verwendet werden, die
WWW-Browser genannt werden. Die Information ist in den WWW-Servern
in Form von Seiten angeordnet, die die Grundeinheiten der WWW-Technik
darstellen, da immer ganze Seiten zwischen einem Server und einem
Browser übertragen
werden. Zusätzlich
zu Text kann die Seite auch Grafiken und verschiedene andere Dateitypen,
wie Sprache und Video, enthalten. Die Seiten, die von der WWW-Technik verwendet
werden, werden mit der HTML-Sprache (Hyper Text Mark-up Language)
beschrieben. Information über
das Textformat, die Grafiken etc. ist unter den tatsächlichen
Textinhalten durch HTML-Tags kodiert. Das Browser-Programm verwendet
diese Tags, um einer WWW-Seite das gewünschte Format zu geben.
-
Internet-Anwendungen
werden für
das Verbinden mit Diensten im Internet verwendet. Bevor sich ein
Nutzer mit dem Internet verbinden kann, muss er einen Vertrag mit
einem Internetdienstanbieter ISP haben, der einen Zugang zum Internet über einen
oder mehrere Internetz-Zugangspunkte IAP liefert. Der ISP kann beispielsweise
ein kommerzieller Betreiber (wie Eunet in Europa), eine Universität oder eine
private Firma sein. Gewöhnlicherweise
ist der IAP ein Server, zu dem ein Nutzer von einem Telefon in einem
festen Netz oder von einem Mobiltelefon Zugang erlangt, indem er
eine Modemverbindung (oder eine Datenverbindung) zu einer gewissen IAP-Zugangsnummer
herstellt.
-
Durch
die Datenübertragungsdienste
von Mobilkommunikationssystemen sind die vielfältigen Informationsquellen
des Internets im Prinzip mobilen Teilnehmern ebenfalls zugänglich.
Die Verwendung von Datenübertragungsdiensten
erfordert jedoch typischerweise eine Mobilstation, die mit Datenübertragungseigenschaften
ausgerüstet
ist, und einen damit verbundenen Computer. Zur Zeit sind Mobilstationen, die
einen integrierten Computer einschließen, wie der Nokia Communicator
9000, verfügbar.
Dieser weist auch eingebaute Funktionen für eine Verbindung mit dem Internet
auf.
-
Ein
normaler Teilnehmer des Festnetzes benötigt gewöhnlicherweise nur einen IAP,
denjenigen der ihm am nächsten
liegt und somit die niedrigsten Verbindungskosten aufweist. Ein
mobiler Teilnehmer kann sich jedoch in einem großen Gebiet in einem Land und
sogar zwischen verschiedenen Ländern bewegen.
Wenn der mobile Teilnehmer immer denselben IAP (Heimat-IAP) für eine Verbindung
mit dem Internet verwendet, so können
die Verbindungskosten (Datenübertragungskosten)
beträchtlich
ansteigen. Wenn sich beispielsweise der Teilnehmer in Deutschland
bewegt und sein Heimat-IAP Finnland ist, so umfasst die Verwendung
von Internetdiensten über
den Heimat-IAP eine internationale Verbindung zwischen Deutschland
und Finnland. Um Datenübertragungskosten
zu optimieren, würden
mobile Teilnehmer gerne den lokalen IAP unabhängig von ihrem Standort verwenden.
Es kann sein, dass der Internetdienstanbieter ISP des Teilnehmers
(wie Eunet) mehrere IAPs hat, die auf der ganzen Welt verfügbar sind. Für einen
mobilen Teilnehmer kann das leichte und wenn möglich automatische Auswählen des
bestmöglichen
IAP problematisch sein.
-
Bei
einem Verfahren des Stands der Technik rekonfiguriert/ändert/errichtet
der Teilnehmer manuell einen neuen IAP, wenn er sich in einem neuen
Gebiet befindet. Um dies durchzuführen, benötigt der Teilnehmer eine Liste
verfügbarer
IAPs, die angibt, wie man den korrekten IAP in Abhängigkeit
vom Standort des Teilnehmers einstellt. Eine manuelle Konfiguration
ist jedoch schwierig und fehleranfällig. Weiterhin würden auf
lange Sicht die Listen nicht aktuell sein. Beispielsweise ist der
Nokia Communicator 9000 mit einer Nutzerschnittstelle versehen,
die eine solche IAP-Liste unterstützt. Die Liste kann beispielsweise
die folgende Information einschließen: 1) Name des Dienstanbieters;
2) Telefonnummer des IAP; 3) Name des Nutzers (der bei einer PPP-Authentifizierung,
sofern notwendig, verwendet wird); 4) Passwort (das bei einer PPP-Authentifizierung,
sofern notwendig, verwendet wird); 5) die eigene IP-Adresse des
Teilnehmers; 6) die IP-Adressen der primären und sekundären Nameserver.
-
Im
Falle des Nokia-Communicators 9000 kann der Dienstanbieter ISP einen
IAP mit einer speziellen Kurznachricht, die SIAP SMS genannt wird (Set
Internet Access Point Short Message), konfigurieren. Diese spezielle
Kurznachricht führt
alle notwendigen IAP-Einstellungen in der Mobilstation aus und fügt einen
neuen IAP der Liste hinzu. Die Mobilstation fordert den Nutzer jedoch
auf, die Änderung zu
bestätigen
bevor irgend eine Aktion erfolgt. Ein Vorteil dieser halbautomatischen
Kurznachrichten-Aktualisierung ist der, dass ein Nutzer Information
nicht manuell aktualisieren muss, was auch Fehler eliminiert. Wenn
diese Funktionen für
das Unterstützen
des Roaming verwendet werden, müsste
der Nutzer den Kundendienst des Dienstanbieters rufen und Information über den
besten IAP in Bezug auf seinen Standort in einer SIAP-Kurznachricht
anfordern. Vom Standpunkt des Benutzers ist dies mühsam und
es kann beträchtliche
zusätzliche
Arbeit für den
Dienstanbieter verursachen, insbesondere dann wenn die Zahl der
Teilnehmer groß ist.
Alternativ könnte
der ISP eine oder mehrere SIAP-Kurznachrichten an alle Teilnehmer senden,
wenn sich eine IAP-Konfiguration in irgend einem Teil der Welt geändert hat.
Dies ist jedoch eine unpraktische und teure Lösung, sowohl für die Nutzer
als auch für
die Internetdienstanbieter.
-
BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine automatische
Auswahl eines lokalen Internet-Zugangspunkts für mobile Teilnehmer während des
Roamings in möglichst
leichter Weise zu bieten.
-
Dies
wird erzielt mit einem Verfahren für die Aktualisierung von Information über einen
Internet-Zugangspunkt in einem Endgerät eines digitalen Mobilkommunikationssystems,
wobei das Endgerät in
der Lage ist, eine Verbindung mit dem Internet über das Mobilkommunikationsnyttem
und eine Gruppe von Internet-Zugangspunkten herzustellen. Das Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass es folgende Schritte umfasst:
Speichern
von Einstellungen von Internet-Zugangspunkten, die beim letzten
Mal verwendet wurden, um in dem Endgerät auf das Internet zuzugreifen;
Speichern
von Systeminformation über
das Mobilkommunikationsnetz oder einen Teil des Mobilkommunikationsnetzes,
das das letzte Mal verwendet wurde, um auf das Internet zuzugreifen;
Empfangen
von ausgesendeter Systeminformation über das Mobilkommunikationsnetz
des aktuellen Standorts des Endgeräts oder über einen Teil des Mobilkommunikationsnetzes;
Vergleichen
der empfangenen Systeminformation mit der gespeicherten Systeminformation;
Beginnen
eines Vorgangs zum Aktualisieren der gespeicherten Internet-Zugangspunkteinstellungen
des Endgeräts
mit Internet-Zugangspunkteinstellungen, die für das aktuell verwendete Mobilkommunikationsnetz
oder für
einen Teil des Mobilkommunikationsnetzes empfohlen sind, wenn auf
der Basis der gespeicherten und empfangenen Systeminformation festgestellt
wird, dass sich das Mobilkommunikationsnetz oder ein Teil des Mobilkommunikationsnetzes geändert hat.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Anordnung, wie sie in Anspruch
8 beansprucht ist, und auf ein Endgerät, wie es in Anspruch 14 beansprucht ist.
-
Gemäß der Erfindung
wird das Mobilkommunikationssyttem in Gebiete untereilt, denen empfohlene
oder bevorzugte Internet-Zugangspunkte
(IAP) gegeben werden. In dieser Anmeldung werden diese Gebiete als
IAP-Gebiete bezeichnet. Typischerweise handelt es sich beim empfohlenen
oder bevorzugten IAP um den lokalen IAP des Internetdienstanbieters (ISP),
zu dem die Kosten für
eine Datenverbindung von einer Mobilstation am niedrigsten sind.
Im Prinzip kann die Unterteilung der IAP-Gebiete irgend eine Unterteilung
sein. Beispielsweise kann jedes Land oder jedes Mobiltelefonnetz
eines Betreibers ein eigenes IAP-Gebiet bilden. Alternativ kann
jedes Mobilkommunikationsnetz in kleinere IAP-Gebiete untereilt
werden, beispielsweise gemäß der Aufenthaltsbereichskonfiguration
des Netzes. Wenn über die
Unterteilung der IAP-Gebiete Einigkeit erreicht wurde, so muss der
ISP nur bevorzugte IAPs für
jedes IAP-Gebiet benennen. Natürlich
haben unterschiedliche Internetdienstanbieter ISP unterschiedliche
IAPs im selben IAP-Gebiet. Gemäß der Grundidee
der Erfindung versucht eine Mobilstation, die sich im System bewegt,
den bevorzugte IAP jedes IAP-Gebiets zu wählen, um auf das Internet zuzugreifen.
Dies kann als IAP-Roaming bezeichnet werden.
-
Beim
IAP-Roaming werden die Einstellungen des zuletzt verwendeten oder
aktualisierten IAP und Systeminformation, die das IAP-Gebiet (das
Mobilkommunikationsnetz oder ein Teil des Mobilkommunikationsnetzes)
identifiziert, wo sich die Mobilstation während der letzten Internet-Transaktion
oder der IAP-Aktualisierung befunden hat, in der Mobilstation gespeichert.
Die Mobilstation vergleicht die Systeminformation, die durch die
bedienende Zelle ausgesendet wurde, mit der oben erwähnten gespeicherten
Systeminformation. Wenn es möglich
ist, auf der Basis des Vergleichs zu schließen, dass sich das IAP-Gebiet
geändert
hat, aktualisiert die Mobilstation die gespeicherten IAP-Einstellungen mit
IAP-Einstellungen, die sie über
das Mobilkommunikationsnetz empfängt
oder abruft und die für
das in Frage stehende IAP-Gebiet geeignet sind. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ruft die Mobilstation IAP-Einstellungen, die für ihren
Standort geeignet sind, von einem Server, einer Datenbank oder dergleichen,
der oder die vom ISP unterhalten wird, ab. In einer IAP-Anforderung
zeigt die Mobilstation ihren Standort (IAP-Gebiet) mittels gewisser
Systeminformation an, auf deren Basis der ISP-Server die IAP-Einstellungen
wählt,
die für
den Standort geeignet sind, und diese Einstellungen werden als Antwort an
die Mobilstation gesandt. In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung werden
bevorzugte IAP-Einstellungen
an Mobilstationen in einem IAP-Gebiet in Sendenachrichten ausgesandt,
mittels derer die Mobilstation ihre IAP-Einstellungen aktualisieren
kann, sofern das notwendig ist. Dies ermöglicht es, einen getrennten
Abrufvorgang zu vermeiden, wobei aber andererseits die Nachrichten
sowohl das Netz als auch die Mobilstationen zusätzlich belasten. Weiterhin
sind Nachrichtensendedienste nicht überall verfügbar, was den Umfang des IAP-Roaming
der Erfindung begrenzen kann.
-
Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform der
Erfindung prüft
die Mobilstation nur dann, ob eine Aktualisierung von IAP-Einstellungen notwendig
ist, wenn eine neue Internettransaktion initiiert wird, das heißt der IAP
benötigt
wird. Dies ermöglich
es, ein unnötiges
Aktualisieren zu vermeiden, wenn sich die Mobilstation in einem
Netz bewegt. Dies ist insbesondere in der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vorteilhaft, in welcher IAP-Einstellungen vom ISP-Server abgerufen
werden. Andererseits kann dies eine Verzögerung (sogar 10 bis 15 Sekunden) bewirken,
wenn die ersten Internet-Datenverbindung in einem neuen Gebiet aufgebaut
wird. In einer Ausführungsform,
bei der neue IAP-Einstellungen in Sendenachrichten empfangen werden,
ist die Verzögerung
kleiner. In einer Ausführungsform
der Erfindung aktualisiert die Mobilstation IAP-Einstellungen jedes
Mal dann, wenn sie bemerkt, dass sich ein IAP-Gebiet geändert hat.
Somit sind die IAP-Einstellungen immer aktuell, und es gibt keine
Verzögerung, wenn
die erste Internetverbindung aufgebaut wird.
-
Die
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung umfasst ein spezielles Nachrichtendienstzentrum, das
entweder direkt oder über
ein Datennetz mit einer Ausrüstung
verbunden ist, die IAP-Einstellungen der IAP-Gebiete unterhält oder
mit einer Anwendung, die in dieser Beschreibung als ISP-Server bezeichnet
wird. Die Mobilstation fordert IAP-Einstellungen durch das Senden
einer speziellen Nachricht "Anforderung
Internet-Zugangspunkt",
das heißt
einer RIAP-Nachricht, an. In der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die RIAP-Nachricht auch Systeminformation,
die das aktuelle IAP-Gebiet der
Mobilstation identifiziert. Es ist auch möglich, dass das Dienstzentrum
Information über
das IAP-Gebiet hat oder selbst die Information ableitet. Dann fordert
das Dienstzentrum IAP-Einstellungen vom ISP-Server an gemäß dem Protokoll,
das durch die Schnittstelle zwischen ihnen oder durch das Datennetz
gefordert wird. Diese Anforderung kann Systeminformation einschlieflen,
die das IAP-Gebiet identifiziert und mittels derer der ISP-Server
die IAP-Einstellungen
wählt,
die für
den Standort der Mobilstation geeignet sind. Diese IAP-Einstellungen werden
an das Dienstzentrum übertragen,
das sie an die Mobilstation in einer speziellen Nachricht "Stelle Internet-Zugangspunkt
ein", das heißt einer
SIAP-Nachricht, weitergibt. Die Mobilstation aktualisiert die gespeicherten
IAP-Einstellungen mit den IAP-Einstellungen, die sie in einer SIAP-Nachricht empfängt.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung ruft das Nachrichtendienstzentrum nicht klassifizierte IAP- Einstellungen von
IAP-Gebieten von einem ISP-Server ab und wählt die Einstellungen, die
für den
Standort der Mobilstation geeignet sind. Wenn sich beispielsweise
der ISP-Server im
Internet befindet, kann das Dienstzentrum eine gesamte WWW-Seite,
die IAP-Gebiete und ihre bevorzugten IAP-Einstellungen einschließt, abrufen.
Aus diesen wählt
das Dienstzentrum die IAP-Einstellungen, die für die Mobilstation geeignet
sind und sendet sie in einer SIAP-Nachricht an die Mobilstation.
In dieser Ausführungsform
muss der Internetdienstanbieter nur eine WWW-Seite unterhalten.
-
Im
Vergleich zum Stand der Technik weist die vorliegende Erfindung
mehrere Vorteile auf. Im Hinblick auf den Nutzer ist das IAP-Roaming
der Erfindung eine einfaches, automatisches Verfahren, das aktuelle
IAP-Einstellungen und niedrige Verbindungskosten garantiert. Im
Hinblick auf den Internetdienstanbieter ISP erfordert die Unterhaltung
der notwendigen Dienste am Server nur eine minimale Arbeit und minimale
Kosten.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung unter Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
-
1 ist
ein Systemdiagramm, das zwei Mobilkommunikationsnetze, lokale und
internationale öffentliche
Telefonnetze, das Internet, Internet-Zugangspunkte, einen ISP-Server und
ein Internet-Kurznachrichtendienstzentrum
zeigt;
-
2 und 3 sind
Flussdiagramme, die ein IAP-Roaming und die Aktualisierung von IAP-Einstellungen,
die von einer Mobilstation ausgeführt werden, zeigen;
-
4 ist
ein Signalisierungsdiagramm, das den Abruf von IAP-Einstellungen
von einem ISP-Server zeigt;
-
5 ist
ein Flussdiagramm, das den Betrieb des ISP-Servers zeigt;
-
6 ist
ein Flussdiagramm, das den Betrieb eines Dienstzentrums SC zeigt;
-
7 ist
ein Flussdiagramm, das den Betrieb der MS zeigt, wenn IAP-Einstellungen
vom Netz abgerufen werden;
-
8 ist
ein Flussdiagramm, das den Betrieb der MS zeigt, wenn IAP-Einstellungen
in ausgesandten Kurznachrichten empfangen werden.
-
BEVORZUGTE
AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung kann auf alle Mobilkommunikationssysteme angewandt
werden, die leitungsvermittelte Sprach- und Datendienste unterstützen, und
in denen ein Endgerät
eine Datenverbindung mit dem Internet über spezielle Internet-Zugangspunkte
errichten kann. Die Erfindung ist insbesondere für Mobilkommunikationssysteme
geeignet, die einen Kurznachrichtendienst aufweisen. In der vorliegenden
Anmeldung bezieht sich der Kurznachrichtendienst allgemein auf die Übertragung
einer kurzen Textnachricht jedwelcher Art zwischen einer Mobilstation
und einer speziellen Kurznachrichtendiensteinheit, ohne die Notwendigkeit
eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung aufzubauen. Das ist der Grund, warum
die Übertragung
einer Kurznachricht sogar dann stattfinden kann, wenn in der Mobilstation eine
Sprach- oder Datenverbindung auf einer leitungsvermittelten Punkt-zu-Punkt-Verbindung
stattfindet. Die Kurznachrichtenübertragung
ist auf eine Nachricht beschränkt,
das heißt
die Übertragung
einer Nachricht bildet die gesamte Transaktion. Somit unterscheidet
sich der Kurznachrichtendienst völlig von
einer paketvermittelten Datenübertragung.
Ein Beispiel eines Kurznachrichtendienstes ist der Kurznachrichtendienst
des GSM-Systems, der in der Empfehlung ETSI GSM 03.40 definiert
ist. Ein anderes Beispiel einer Nachrichtenaussendung, die für die Erfindung
passend ist, ist die USSD (Unstructured Supplemantary Service Data),
die in der Empfehlung ETSI GSM 02.90, 03.90 und 04.90 definiert
ist.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung in Verbindung mit dem digitalen GSM (Global System
for Mobile Communication, globales System für Mobilkommunikation) beschrieben.
In Hinblick auf die Erfindung sind der Betrieb und die Struktur
des Mobilkommunikationssystems nicht relevant und somit werden sie
nur zu einem Grad beschrieben, der beim Verstehen des Kurznachrichtendienstes
hilft. Für
eine präzisere
Beschreibung des GSM-Systems wird Bezug genommen auf die GSM-Empfehlungen und
die Veröffentlichung "The GSM System for
Mobile Communications",
M. Mouly & M.
Pautet, Palaiseau, Frankreich, 1992, ISBN: 2-9507190-0-7.
-
1 zeigt
zwei GSM-Mobilkommunikationsnetze 11 und 17. Das
GSM-Netz 17 befindet sich in Finnland und das GSM-Netz 11 in
Schweden. Im GSM-Netz vermittelt eine Mobilvermittlungszentrale MSC
ankommende und abgehende Verbindungen. Sie führt auch Aufgaben aus, die
für einen
Mobiltelefonverkehr typisch sind, wie eine Teilnehmerstandortverwaltung,
in Kooperation mit den Netzteilnehmerregistern VLR und HLR. Das
HLR ist ein Heimatregister eines Teilnehmers für die permanente Speicherung
der Teilnehmerdaten. Das Besucherregister VLR ist ein lokales Register,
in das die Daten des Teilnehmers vom HLR kopiert werden, wenn ein
mobiler Teilnehmer das Gebiet des VLR besucht. Mobilstationen MS
kommunizieren mit der Zentrale MSC über Basisstationssysteme BSS.
Das BSS besteht aus einer Basisstationssteuerung BSC und Basisstationen
BTS, das heißt
feste Funktransceiver über
die die Mobilstationen MS mit dem Mobilkommunikationsnetz über den
Funkweg kommunizieren.
-
Die
MSC, die als ein Gateway zu einem anderen Netz (beispielsweise PSTN,
ISDN, öffentliches Datennetz
PSDN) fungiert, wird eine Gateway-MSC, das ist eine GMSC genannt.
In 1 sind die GSM-Netze 11 und 17 gezeigt,
wie sie mit den lokalen PSTN/ISDN-Netzen 16 beziehungsweise 18 verbunden
sind. Die PSTN/ISDN-Netze 16 und 18 sind miteinander
und mit den PSTN/ISDN-Netzen in anderen Ländern mittels eines internationalen Übertragungsnetzes 20 verbunden.
-
Das
Internet 12 ist eine weltweite Gruppe von Netzen gemäß dem TCP/IP-Protokoll.
Auf das Internet wird von anderen Telekommunikationsnetzen, beispielsweise
dem PSTN/ISDN, über
Internet-Zugangspunkte zugegriffen. Der Internet-Zugangsdienstanbieter ISP kann ein kommerzieller
Betreiber, wie Eunet, eine Universität oder eine private Firma sein.
Der ISP kann einen getrennten IAP für jedes Land haben, beispielsweise
den IAP 14 (Eunet Finnland) und den IAP 15 (Eunet
Schweden) in 1. Typischerweise ist der IAP
ein Server, auf den der Nutzer von einer normalen Teilnahme am Festnetz
oder von einer Mobilstation zugreifen kann, indem er eine ISDN/PSTN-Modemverbindung
(oder eine Datenverbindung im Mobilkommunikationsnetz) zu einer
gewissen Nummer, die IAP-Zugangsnummer
genannt wird, aufbaut.
-
Durch
die Datenübertragungsdienste
der Mobilkommunikationssysteme sind die vielen Informationsquellen
des Internets für
mobile Teilnehmer im Prinzip ebenfalls verfügbar. Die Verwendung von Datenübertragungsdiensten
erfordert jedoch typischerweise eine Mobilstation, die mit Datenübertragungseigenschaften
versehen ist, und einen damit verbundenen Computer. Aktuell sind
Mobilstationen, die einen integrierten Computer einschließen, wie der
Nokia Communicator 9000 verfügbar.
Dieser weist auch eingebaute Funktionen für die Verbindung mit dem Internet
auf. In der folgenden Beschreibung wird angenommen, dass die Mobilstation
MS beispielsweise ein integriertes Endgerät ähnlich dem Nokia Communicator
ist.
-
Wie
oben angegeben wurde, werden die Einstellungen von mindestens einem
IAP in der MS gespeichert, und die MS stellt eine Datenverbindung zum
IAP für
eine Internet-Transaktion auf der Basis dieser Einstellungen her.
Die IAP-Einstellungen können
in verschiedenen Anwendungen variieren, aber sie umfassen typischerweise
mindestens die IAP-Zugangsnummer und den Name des Dienstanbieters (ISP).
Es wird angenommen, dass das Heimatnetz der MS das GSM 17 (Finnland)
ist und dass sein Heimat-IAP der IAP 14 in Finnland ist.
Wenn beispielsweise die MS sich in das GSM-Netz 11 in Schweden bewegt,
so würde
es für
den Teilnehmer am vorteilhaftesten sein, den lokalen IAP 15 statt
des Heimat-IAP zu verwenden, um die Kosten einer internationalen
Verbindung zu vermeiden. Wie im Einführungsteil der Anmeldung detaillierter
beschrieben wurde, besteht in diesem Fall ein Problem darin, wie die
MS oder der Teilnehmer Kenntnis vom geeignetesten IAP für jeden
Standort erlangt.
-
Gemäß der Erfindung
ist das Mobilkommunikationssystem in Gebiete aufgeteilt, denen empfohlene
oder bevorzugte Internet-Zugangspunkte (IAP) gegeben sind. In der
vorliegenden Anmeldung werden diese Gebiete als IAP-Gebiete bezeichnet.
In der 1 bildet das GSM-Netz 17 ein IAP-Gebiet, und das GSM-Netz 11 bildet
ein anderes Gebiet. Die Unterteilung der IAP-Gebiete kann im Prinzip
eine beliebige Unterteilung sein. Jeder Internet-Dienstanbieter ISP
kann einen oder mehrere bevorzugte IAPs für ein IAP-Gebiet benennen.
Im Beispiel der 1 wird angenommen, dass ein
ISP (beispielsweise Eunet) den bevorzugten IAP des GSM-Netzes 17 IAP 14 (Eunet Finnland)
besitzt, und als den bevorzugten IAP des GSM-Netzes 11 IAP 15 (Eunet
Schweden). Gemäß der Grundidee
der Erfindung erkennt eine Mobilstation, die sich in das System
bewegt, die Änderung
des IAP-Gebietes auf der Basis der Systeminformation, die durch
die bedienende Basisstation gesendet wird und aktualisiert die IAP-Einstellungen, um
so fähig
zu sein, eine Internetverbindung über den bevorzugten IAP des
neuen IAP-Gebiets zu errichten. Dieses Verfahren wird detaillierter
unter Bezug auf die in den 2 und 3 gezeigten
Flussdiagramme beschrieben, die den Betrieb der MS bei einem IAP-Roaming
gemäß der Erfindung
zeigen. Die Systeminformation kann jede Information sein, die durch das
Netz gesendet wird und die für
das Identifizieren eines Netzes oder eines Teils von ihm verwendet werden
kann, beispielsweise ein Länderkode,
der Name des Betreibers, ein Betreiberkode, ein Netzname, ein Netzkode
oder eine Aufenthaltsbereichskennung.
-
In
der Ausführungsform
in 2 werden das Prüfen des IAP-Gebiets und eine mögliche Aktualisierung der IAP-Einstellungen nur
ausgeführt,
wenn der Nutzer einen Aufbau einer neuen Internetverbindung (Internet-Transaktion)
in der Weise, die für
das Endgerät
MS definiert ist, initiiert hat. Somit ist es möglich, unnötige Aktualisierungen zu vermeiden, wenn
sich die MS bewegt, aber keinen Internet-Dienst verwendet. Andererseits
kann, wenn eine erste Internetverbindung in einem neuen IAP-Gebiet aufgebaut
wird, eine Verzögerung
auftreten. Zuerst wird angenommen, dass die Einstellungen des IAP, der
bei der vorherigen Internetverbindung verwendet wurde, als auch
die Systeminformation, die das verwendete IAP-Gebiet identifiziert
(ein Mobilkommunikationsnetz oder ein Teil des Mobilkommunikatzinsnetzes)
im Speicher der MS gespeichert sind. Wenn der Benutzer eine neue
Internettransaktion initiiert (Schritt 21), empfängt die
MS Systeminformation, die durch die bedienende Basisstation ausgesendet wird,
auf dem Steuerkanal (Schritt 22). Die MS vergleicht die
empfangene Systeminformation mit der gespeicherten Systeminformation
des IAP-Gebiets, die bei der vorherigen Verbindung verwendet wurde, um
zu prüfen,
ob sich das IAP-Gebiet
geändert
hat (Schritte 23 und 24). Wenn sich das IAP-Gebiet nicht geändert hat,
muss die MS die IAP-Einstellungen nicht ändern, sondern sie baut eine
Internetverbindung auf der Basis der alten IAP-Einstellungen über den
alten IAP auf (Schritt 25). Wenn die Änderung des IAP-Gebiets im
Schritt 24 bemerkt wird, aktualisiert die MS ihre IAP-Einstellungen
gemäß dem neuen
IAP-Gebiet (Schritt 26), wie unten detaillierter erläutert wird.
Die neuen IAP-Einstellungen und die Systeminformation über das
neue IAP-Gebiet werden in der MS gespeichert (Schritt 26).
Danach baut die MS eine Internetverbindung gemäß den neuen IAP-Einstellungen über den
neuen IAP auf (Schritt 27).
-
In
der Ausführungsform
der 3 aktualisiert die MS die IAP-Einstellungen jedes
Mal, wenn sie erkennt, dass sich das IAP-Gebiet ändert. Diese Ausführungsform
garantiert aktuelle IAP-Einstellungen und einen schnellen Aufbau
einer Internetverbindung. Andererseits können häufige Aktualisierungen sowohl
die MS als auch das Netz belasten. Zuerst wird angenommen, dass
die Einstellungen des IAP, die bei der vorherigen Internetverbindung
verwendet wurden oder die zuletzt aktualisiert wurden, als auch die
Systeminformation, die das verwendete IAP-Gebiet identifiziert (Mobilkommunikationsnetz
oder ein Teil von ihm) im Speicher der MS gespeichert sind. Die
MS empfängt
kontinuierlich Systeminformation, die von der bedienenden Basisstation
ausgesendet wird (Schritt 31). An passenden Punkten, beispielsweise
beim Ändern
der Zelle des Standortgebiets oder des Netzes, vergleicht die MS
die empfangene Systeminformation mit der gespeicherten Information,
um zu prüfen,
ob sich das IAP-Gebiet geändert hat
(Schritte 32 und 33). Wenn sich das IAP-Gebiet nicht
geändert
hat, muss die MS die IAP-Einstellungen nicht ändern. Wenn die Änderung
des IAP-Gebiets in Schritt 33 bemerkt wird, aktualisiert
die MS ihre IAP-Einstellungen gemäß dem neuen IAP-Gebiet (Schritt 34),
wie das unten detaillierter erläutert wird.
Neue IAP-Einstellungen und Systeminformation über das neue IAP-Gebiet werden
in der MS gespeichert (Schritt 34).
-
Die
tatsächlichen
Aktualisierungsstufen (26 und 34 in den 2 und 3)
der IAP-Einstellungen können
auf verschiedene alternative Wege verwirklicht werden. In der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung, die im Folgenden unter Bezug auf die 4 bis 6 beschrieben
werden wird, ruft die MS neue IAP-Einstellungen von einer Ausrüstung, einer
Anwendung, einer Datenbank, einem Server oder dergleichen auf der
Netzseite, was hier allgemein als Server bezeichnet wird, ab. Ein
Server ist vorteilhafterweise vom ISP unterhalten und er ist außerhalb
des Mobilkommunikationsnetzes angeordnet. Im Prinzip kann das Abrufen
der IAP-Einstellungen durch das Aufbauen einer Datenverbindung direkt
zum Server ausgeführt
werden. In der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Abrufen jedoch durch die Verwendung eines
Kurznachrichtendienstes, wie dem SMS oder der USSD des GSM ausgeführt.
-
Die
Norm GSM 03.40 des europäische
Telekommunikationsnormungsinstitut (ETSI) beschreibt den Punkt-zu-Punkt-(PP)-Kurznachrichtendienst (SMS)
des GSM-Systems.
Der SMS des GSM-Netzes bietet Mittel für das Übertragen von Kurznachrichten
mit begrenzter Länge
(160 ASCII-Zeichen) zwischen Mobilstationen MS und einem Kurznachrichtendienstzentrum
SC 10, das sich außerhalb
des GSM-Netzes 11 befindet. Kurznachrichtenübertragungen,
die von der Mobilstation ausgehen (MO), und solche, die an der Mobilstation
enden (MT), werden als getrennte Dienste definiert. MO-Kurznachrichten
werden von der MS zum Dienstzentrum SC übertragen. Diese Kurznachrichten
können
für andere
Nutzer von Mobilstationen oder Teilnehmer in einem festen Netz bestimmt
sein. MT-Kurznachrichten werden vom Dienstzentrum SC zur MS übertragen. Diese
Kurznachrichten können
am Dienstzentrum SC von anderen Nutzern einer Mobilstation oder
von anderen Quellen angekommen sein. Das Protokoll, das zwischen
dem SC und der MS verwendet wird, wird SM-TP (Kurznachrichttransportprotokoll)
genannt.
-
Das
Dienstzentrum SC ist mit dem Mobilkommunikationsnetz über eine
gewisse MSC verbunden, die SMS-Gateway-MSC genannt wird, wenn MT-Kurznachrichten
beteiligt sind, und die SMS-Interworking-MSC
genannt wird, wenn MO-Kurznachrichten beteiligt sind. Die vorliegende
Anwendung verwendet ein gemeinsames SMS-Gateway (SMS-GW). Das SMS-GW
vermittelt Kurnachrichten zwischen einer MS und dem SC und führt die
HLR- (und VLR-) Abfragen durch, die für eine MT-Nachricht in einer
Verbindung benötigt
werden. Dem Dienstzentrum SC wird eine zugewiesene ISDN-Nummer im
Nummernraum des GSM-Netzes gegeben, und die MS verwendet die ISDN-Nummer
für das
Adressieren einer Kurznachricht an das SC.
-
Es
sollte angemerkt werden, dass im Hinblick auf die Erfindung es nicht
signifikant ist, wie die Unterstützung
für den
Kurznachrichtendienst im Mobilkommunikationssystem implementiert
wurde. Im GSM-System ist die Erfindung beispielsweise auf existierende
Netze, die einen Kurznachrichtendienst unterstützen, anwendbar. Ein Beispiel
eines solchen Netzes ist das GSM-Netz von Radiolinja Oy in Finnland.
Die Mobilstation kann auch jede Art von Mobilstation, die einen
Kurznachrichtendienst unterstützt, sein.
Ein Beispiel ist das Nokia 2110 GSM und der Communicator 9000.
-
Im
Hinblick auf die Erfindung ist es nicht wesentlich, wie das SC mit
dem ISP-Server verbunden ist, über
das Internet oder ein anderes Datennetz oder mit einer direkten
Verbindung. In allen Fällen kann
das Verfahren gemäß dem, das
beispielsweise in 4 dargestellt ist, ausgebildet
sein.
-
Wenn
man den USSD-Dienst verwendet, kann das Dienstzentrum 10 in
im wesentlichen ähnlicher
Art implementiert sein. Im Falle der USSD stellt das SC typischerweise
mit dem GSM-Netz eine Verbindung über das HLR her, wie das durch
die gestrichelte Linie in 1 dargestellt
ist. Weiterhin wird eine Nachricht, die zwischen der MS und dem
SC ausgetauscht wird, natürlich
in der Weise ausgeführt, die
für die
USSD definiert ist.
-
Betrachtet
man die 4, so fordert das MS IAP-Einstellungen an
durch das Senden einer speziellen Nachricht "Anforderung Internet-Zugangspunkt", RIAP oder einer
SMS (oder einer RIAP USSD) an das Kurnachrichtenzentrum SC. In der
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
die RIAP auch Systeminformation, die das aktuelle IAP-Gebiet der
MS identifiziert. Es ist auch möglich, dass
das SC Information über
das IAP-Gebiet besitzt oder die Information selbst ableitet. Dann
fordert das SC IAP-Einstellungen vom ISP-Server an gemäß dem Protokoll,
das durch die Schnittstelle zwischen ihnen oder durch das Datennetz
gefordert wird (IAP-Anforderung). Dies Anforderung kann Systeminformation
enthalten, die das IAP-Gebiet identifiziert und mittels derer der
ISP-Server die IAP-Einstellungen wählt, die für den Standort der Mobilstation
geeignet sind. Diese IAP-Einstellungen werden zum SC in einer IAP-Antwort übertragen.
Das SC gibt sie dann an die Mobilstation MS in einer speziellen Nachricht "Lege Internet-Zugangspunkt
fest", SIAP SMS
(oder SIAP USSD). Die MS aktualisiert die gespeicherten IAP-Einstellungen
mit den IAP-Einstellungen, die sie in der SIAP SMS empfängt. Das
Format der SIAP SMS kann ähnlich
einem sein, dass durch den Nokia Communicator 9000 unterstützt wird.
-
Betrachtet
man die 1, so ist in der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung das Dienstzentrum SC mit dem Internet 12 verbunden,
so dass es als ein Gateway zwischen dem GSM-Netz und dem Internet
verwendet werden kann. Die Schnittstelle zwischen dem Kurznachrichtendienstzentrum SC
und dem Internet kann eine direkte Schnittstelle sein, oder das
SC kann mit einem getrennten Computer verbunden sein, der Zugang
zum Internet 12 besitzt. Eine solche getrennte Ausrüstung ist
durch eine CPU 19 in 1 gezeigt.
-
Auf
diese Weise bringt das SC die Informationsquellen des Internets 12 für einen
Gebrauch von mobilen Teilnehmern über einen Kurznachrichtendienst.
Die Implementierung des SC und des Informationsabrufs mittels Kurznachrichten
ist detaillierter in der EP 086/565 beschrieben. Im allgemeinen
verwendet das SC HTTP- und HTML-Protokolle zum Internet 12 hin.
Das HTTP-Protokoll verwendet wiederum TCP/IP-Schnittstellen. WWW-Server und Kundenprogramme,
die in dem Computer oder den Computern eines Dienstzentrums SC beim
Abrufen gemäß den HTTP-
und den HTML-Protokollen aus dem Internet verwendbar sind, sind
kommerziell erhältlich für verschiedene
Betriebssysteme (wie Unix). Die Schnittstelle zwischen dem GSM-Netz
und dem Dienstzentrum SC kann ähnlich
der in den aktuellen Kurznachrichtendienstzentren sein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein solches Internet-SC für das Abrufen von IAP-Einstellungen
vom Server des Internetdienstanbieters (ISP) im Internet verwendet,
beispielsweise vom ISP-Server 13 in 1.
-
Beim
Anfordern von IAP-Einstellungen von einer Internet-WWW-Seite sendet die
MS eine RIAP-Kurznachricht, die an das Dienstzentrum SC des Heimatnetzes 17 adressiert
(ISDN-Nummer) ist (Schritt 71, 7), und
die Nachricht enthält
eine Kennung für
das direkte oder indirekte Anzeigen der WWW-Seite. Die direkte Kennung enthält beispielsweise
die WWW-Seitenadresse,
URL. Beispiele von URL-Adressen sind http://nokia.com und http://www.uspto.gov/.
In einer Ausführungsform
der Erfindung tippt der Nutzer statt der URL-Adresse ein kurzes Schlüsselwort
in die Kurnachricht ein, das indirekt die gewünschte WWW-Seite anzeigt. Dies kann
beispielsweise der Name des ISP, wie beispielsweise Eunet Finnland,
sein. Die Datenbank des Dienstzentrums SC umfasst eine Tabelle für das Verbinden
der Schlüsselwörter und
der WWW-Seitenadressen. Die RIAP-SMS umfasst auch eine Systemkennung,
die das aktuelle IAP-Gebiet der MS identifiziert.
-
Eine
RIAP-Kurznachricht wird an das Dienstzentrum SC als eine normale
MO-Kurznachricht übertragen,
wenn sich die MS in ein anderes GSM-Netz, beispielsweise das Netz 11 in
Schweden, bewegt, wobei die RIAP-SMS an das Heimatnetz 17 und über das
SMS-GW an das Dienstzentrum SC übertragen
wird. Nach dem Empfang der Kurznachricht ruft das SC auf der Basis
des Schlüsselwortes die
URL-Adresse aus der Tabelle ab. Dann sendet das SC eine IAP-Anforderung,
die der URL-Adresse entspricht, an den ISP-Server, und die Anforderung enthält eine
Systemkennung, die das aktuelle IAP-Gebiet der MS identifiziert.
Der ISP-Server 13 enthält
eine Liste, die IAP-Gebiete
mit bevorzugten IAP-Einstellungen verbindet. Wenn der ISP-Server 13 eine
IAP-Anforderung empfängt
(Schritt 51 in 5), so sucht er nach den IAP-Einstellungen,
die dem Standort (IAP-Gebiet) der MS am besten entsprechen, auf
der Basis der empfangenen Systeminformation (Schritt 52).
Dann sendet der ISP-Server 13 die ausgewählte IAP-Einstellungen
an das SC in einer IAP-Antwort (Schritt 53). Das SC gibt
die IAP-Einstellungen an die MS in einer SIAP-Kurznachricht. Die
MS empfängt
die SIAP-Kurznachricht (Schritt 72, 7) und zeigt
möglicherweise
die neuen IAP-Einstellungen dem Nutzer an, um eine Bestätigung zu
erhalten und/oder um mögliche
nutzerspezifische Hinzufügungen
oder Änderungen
auszuführen
(Schritt 73). Dann aktualisiert die MS die IAP-Einstellungen
(Schritt 74).
-
In
der obigen Ausführungsform
wurden die IAP-Einstellungen durch einen ISP-Server ausgewählt. Ein
Weg der Implementierung dieser Liste und der Auswahl besteht darin,
WWW-Seiten zu verwenden, die Abfrageskripten (interrogation scripts)
aufweisen, das sind Abfrageausdrücke,
die mittels einer Befehlssprache erzeugt werden. Mit anderen Worten,
schon der WWW-Server, der die WWW-Seiten unterhält, filtert relevante IAP-Einstellungen
gemäß der empfangenen
Systeminformation (IAP-Gebiet) aus der Liste auf einer WWW-Seite und sendet
sie an das Dienstzentrum SC als WWW-Seite. Das Dienstzentrum muss
das Abfrageformat jeder WWW-Seite (Dienst) kennen.
-
In
der zweiten Ausführungsform
der Erfindung werden IAP-Listen
als WWW-Seiten des ISP-Servers verwirklicht, aber die IAP-Einstellungen werden
durch das SC ausgewählt.
Wenn das SC die Kurznachricht empfangen hat, ruft das SC die URL-Adresse
aus der Tabelle auf der Basis des Schlüsselworts ab (Schritte 61–62 in 6).
Dann prüft
das SC vorzugsweise, ob diese WWW-Seite vorher aufgerufen und in
der Datenbank des SC gespeichert wurde (Schritt 63). Wenn
die Datenbank die Seite nicht enthält, so ruft das SC die WWW-Seite, die
der URL-Adresse
entspricht, aus dem Internet ab und speichert sie (Schritt 64).
Das SC trennt oder "filtert" nur IAP-Einstellungen, die
in Bezug auf das aktuelle IAP-Gebiet der MS relevant sind, aus der WWW-Seite
(Schritt 65) und sendet sie an die MS in einer SIAP-Kurznachricht
(Schritt 66).
-
Die
in der Anmeldung
EP 0861565 beschriebenen
Prinzipien können
direkt auf beide oben beschriebenen Ausführungsformen angewandt werden.
-
Ein
optionales Merkmal des GSM-Systems ist die Kurznachrichtendienstzellaussendung
(short message Service cell broadcast), SMS-CB. Es umfasst das Aussenden
digitaler Informationsnachrichten ("Kurznachrichten") in zyklischer Weise an die MS in einem
gewissen geographischen Gebiet. Gemäß den aktuellen GSM-Empfehlungen
werden Kurznachrichtendienstzellaussendungen nicht verschlüsselt oder
mit einer Adresse versehen, und so kann jede MS, die für diesen
Dienst ausgelegt ist, diese empfangen und dekodieren. Die Empfehlungen
definieren jedoch nicht, wer diese Nachrichten für das Netz produziert und wie
sie produziert werden. Ein klassisches Beispiel der Verwendung einer Zellaussendung
ist Straßenverkehrsinformation.
-
In
der zweiten Ausführungsform
der Erfindung wird eine bevorzugte Zellaussendung für das Aktualisieren
der IAP-Einstellungen
in den Schritten 26 und 34 verwendet (2 und 3).
Das Kurznachrichtendienstzentrum oder eine andere Anwendung ist
für diesen
Zweck reserviert, beispielsweise liefert in 1 das Dienstzentrum
SC Zellaussendenachrichten, die bevorzugte IAP-Einstellungen eines gewissen
IAP-Gebiets enthalten. Das Format der Kurznachrichteninhalte kann ähnlich dem
der oben erwähnten
SIAP-Nachricht sein. Kurznachrichten werden in jeder Zelle in diesem
IAP-Gebiet ausgesandt. In anderen IAP-Gebieten werden andere IAP-Einstellungen
ausgesandt. Alle Mobilstationen, die sich innerhalb des IAP-Gebiets
befinden und die SMS-CB unterstützten,
empfangen die Kurznachrichten (Schritt 81 in 8)
und können,
sofern notwendig, IAP-Einstellungen aktualisieren (Schritt 83). Die
MS kann dem Nutzer auch neue IAP-Einstellungen zeigen und nach einer
Bestätigung
fragen (Schritt 82). In der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erlaubt die MS die Aktualisierung von IAP-Einstellungen nur
dann, wenn sich das IAP-Gebiet ändert.
Die Mobilstation könnte
die IAP-Einstellungen jedes Mal aktualisieren, wenn sie eine Kurznachrichtendienstzellaussendung
empfängt,
wobei dies aber keine sehr praktikable Alternative darstellt. Beim
Aktualisieren auf der Basis der SMS-CB wird ein getrenntes Abrufverfahren
der IAP-Einstellungen vermieden. Andererseits ist die Anzahl der
gesendeten Nachrichten beträchtlich,
was sowohl das Netz als auch die Mobilstationen belastet. Es kann
jedoch sein, dass nicht alle Netze und Mobilstationen die SMS-CB
unterstützen,
was den Umfang des IAP-Roaming gemäß der Erfindung begrenzen kann.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung kann der Teilnehmer teilnehmerspezifische zusätzliche Einstellungen
haben, die im Server 13 definiert sind. In diesem Fall
kann auch die MSISDN des Teilnehmers auf deren Basis der ISP-Server
die IAP-Einstellungen,
die für
den Teilnehmer maßgeschneidert sind,
zurücksenden
kann, auch zum Server in einer IAP-Anforderung übertragen werden.
-
Die
Erfindung wurde oben mittels bevorzugter Ausführungsformen beschrieben. Die
Erfindung ist jedoch nicht auf die beschriebenen Lösungen beschränkt sondern
kann innerhalb des Umfangs der angefügten Ansprüche modifiziert werden.