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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
zinkfreien Insulinkristallen mit einem Durchmesser unter 10 μm.
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Hintergrund
der Erfindung
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Diabetes
ist ein allgemeiner Begriff für
Störungen
beim Menschen mit übermäßiger Harnausscheidung
wie bei Diabetes mellitus und Diabetes insipidus. Diabetes mellitus
ist eine Stoffwechselstörung,
in welcher die Fähigkeit,
Glukose zu nutzen, mehr oder weniger vollständig verloren wurde. Etwa 2%
aller Menschen leiden an Diabetes.
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Seit
der Einführung
von Insulin in den 1920iger Jahren wurden kontinuierliche Schritte durchgeführt, die
Behandlung von Diabetes mellitus zu verbessern. Zum Unterstützen der
Vermeidung von extremen Blutzuckergehalten wenden Diabetespatienten
eine Mehrfachinjektionstherapie an, bei welcher Insulin mit jeder
Mahlzeit verabreicht wird.
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Insulin
wird gewöhnlich
durch s.c. oder i.m. Injektionen verabreicht. Aufgrund jedoch der
den Injektionen anhaftenden Unbequemlichkeit wurden alternative
Verabreichungswege wie nasal oder pulmonal umfangreich untersucht.
Für einen Überblick über alternative
Verabreichungswege von Insulin siehe Danielsen et al. New routes
and means of insulin delivery, in: Childhood and Adolescent Diabetes
(Hsgb. Kelnar), Chapman & Hall
Medical, London 1994, S. 571–584.
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Zum
Umgehen von Injektionen könnte
es sich bei der Verabreichung von Insulin über den pulmonalen Weg um einen
alternativer Weg zum Bereitstellen von das endogene Insulin nachahmenden
Absorptionsprofilen ohne den Bedarf, sich Insulin zu injizieren,
handeln.
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Beschreibung
des Stands der Technik
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Die
Verabreichung von Insulin über
den pulmonalen Weg kann entweder durch eine wässrige Lösung oder ein Pulverpräparat erzielt
werden. Eine Beschreibung der Details ist in etlichen Querverweisen
beschrieben, wobei es sich bei einem der neuesten um Niven, Crit.
Rev. Ther., Drug Carrier Sys. 12(2&3): 151–231 (1995) handelt. Bei einem
in dieser Besprechung erfassten Aspekt handelt es sich um die Stabilitätseigenschaft
von Proteinformulierungen, wobei wässrige Lösungen weniger stabil als Pulverformulierungen
sind. Bisher wurden alle Pulverformulierungen als hauptsächlich amorph
beschrieben.
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Eine Übersicht
der Durchdringungsverstärker,
die zum Fördern
der Absorption über
die Schleimhaut nützlich
sind, ist in Sayani et al., Crit. Rev. Ther. Drug Carrier Sys, 13(1&2): 85–184 (1996) zu
finden.
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Patton
et al., Inhale Therapeutic Systems, PCT WO 95/24183 beanspruchen
ein Verfahren zum Zerstäuben
einer Insulindosis, umfassend das Bereitstellen des Insulins als
trockenes Pulver, Dispergieren einer Menge des trockenen Pulvers
in einem Gasstrom unter Bildung eines Aerosols, Einfangen des Aerosols
in einer Kammer zur anschließenden Inhalation.
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Es
wurde gefunden, dass beim Kombinieren von Insulin mit einem geeigneten
Absorptionsverstärker
und Einbringen dessen in den unteren Atemtrakt in Form eines Pulvers
von geeigneter Teilchengröße, es durch
Absorption durch die Schicht epithelialer Zellen im unteren Atemtrakt
leicht in den systemischen Kreislauf eintritt, wie beschrieben in
U.S.-Patent Nr. 5,506,203. Durch das in dem Pa tent beschriebene
Herstellungsverfahren, umfassend die Auflösung von Insulin bei saurem
pH-Wert, gefolgt von einer pH-Einstellung auf pH 7,4 und Zugabe
von Natriumtaurocholat vor dem Trocknen der Lösung durch Vakuumeinengung,
offenes Trocknen, Sprühtrocknen
oder Gefriertrocknen, wird ein Pulver erhalten, das aus Humaninsulin
und Absorptionsverstärker
zusammengesetzt ist. Das Pulver ist als hauptsächlich amorph gekennzeichnet,
wie unter einem polarisierten Lichtmikroskop bestimmt. Die gewünschte Teilchengrößenverteilung
wird durch Feinstzerkleinern in einer geeigneten Mühle wie
einer Düsenmühle erzielt,
und die Bestandteile können vor
oder nach dem Feinstzerkleinern gemischt werden. Die biologische
Wirkung des Pulvers, das gemäß den in
diesem Patent beschriebenen Verfahren erhalten wird, ist nur in
Gegenwart einer beträchtlichen
Menge Verstärker
ersichtlich.
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Platz
et al., Inhale Therapeutic Systems, PCT WO 96/32149, beschreibt
das Sprühtrocknen von
Zinkinsulin aus einer Lösung,
enthaltend Mannit und einen Citratpuffer, pH 6,7. Die Einlasstemperatur beträgt 120 bis
122°C, die
Auslasstemperatur 80 bis 81°C.
Der mittlere Massen-aerodynamische Durchmesser, MMAd, der erhaltenen
Insulinteilchen wurde als 1,3 bis 1,5 μm bestimmt.
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In
seiner Arbeit „Insulin
Crystals", Munksgaard
Publisher 1958, S. 54–55,
beschreibt Schlichtkrull die Kristallisation von zinkfreiem, umkristallisierten
Schweineinsulin aus einer Lösung,
umfassend 0,01 M Natriumacetat und 0,7% 0,12 M Natriumchlorid und
0,1% Methylparahydroxybenzoat und unter Verwendung eines pH-Werts
von 7,0. Bei den erhaltenen Kristallen handelte es sich um rhombische zwölfflächige Kristalle
mit 10–50 μm, die keine
Doppelbrechung zeigen.
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Jackson,
U.S.-Patent Nr. 3,719,655, beschreibt ein Verfahren zur Reinigung
von rohem Schweine- und Rinderinsulin durch Kristallisation. Zinkfreie
Insulinkristalle werden durch Kristallisation bei einem pH-Wert
von 8,2 (Bereich 7,2–10)
in Gegenwart von 0,5 M (Bereich 0,2 M–1 M) eines Natrium-, Kalium-,
Lithium- oder Ammoniumsalzes
erhalten. Die Kristallisation wird durch Zugabe einer 1 N Alkalimetallhydroxid-
oder 1 N Ammoniaklösung
zu einer Lösung
von rohem Insulin in 0,5 N Essigsäure bis zum Erhalt eines pH-Werts
von 8,2 erzielt. Alternativ dazu wird die Kristallisation in einer
wässrigen Lösung von
unreinem Insulin bei einem pH-Wert von 8,2 durch Zugabe von festem
Natriumchlorid auf eine Konzentration an Natriumionen von 0,45 M
erzielt. Die Kristalle erscheinen in den achtzehnflächigen oder
zwölfflächigen Formen,
d.h. als Kristalle, die zu dem kubischen Kristallsystem gehören.
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Baker
et al., Lilly,
EP 0
709 395 A2 (eingereicht am 31. Oktober 1994), beschreiben
ein zinkfreies Kristallisationsverfahren für Lys
B28-Pro
B29-Humaninsulin, das durch Einstellen des
pH-Werts einer stark gepufferten, Metallkationen oder Ammoniumionen
und ein Konservierungsmittel enthaltenden Säurelösung mit Metallhydroxid oder
Ammoniak auf einen Wert zwischen 8,5 und 9,5 gekennzeichnet ist.
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Die
bekannten Verfahren zur Herstellung von Insulinteilchen der gewünschten
Größe zur pulmonalen
Verabreichung sind mühsam,
erzeugen Probleme mit Insulinstaub, und die Investitionen an Ausrüstung sind
enorm. Des Weiteren wird Insulin Bedingungen ausgesetzt, in welchen
eine gewisse Denaturierung wahrscheinlich stattfindet. Folglich
offenbart WO 96/32149 das Sprühtrocknen
in einem Temperaturbereich von 50°C
bis 100°C,
gefolgt vom Mahlen der Teilchen zum Erzielen der gewünschten
Teilchengröße.
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Weiterhin
tendieren die bekannten Pulverformulierungen zur pulmonalen Verabreichung,
die als hauptsächlich
amorph beschrieben wurden, dazu, sich im trockenen Pulver zu Aggregaten
zusammenzuschließen.
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Beschreibung der Erfindung
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Definitionen
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Der
Ausdruck „Verstärker" bedeutet, wie hier verwendet,
eine Substanz, die die Absorption von Insulin, eines Insulinanalogons
oder Insulinderivats durch die die Lungenbläschen auskleidende Schicht epithelialer
Zellen in das benachbarte pulmonale Gefäßsystem verstärken, d.h.
die im systemischen System absorbiert Insulinmenge ist größer als
die in Abwesenheit von Verstärker
absorbierte Menge.
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Im
vorliegenden Kontext bedeutet der Ausdruck „Pulver" eine Sammlung im Wesentlichen trockener
Teilchen, d.h. der Feuchtigkeitsgehalt liegt unter etwa 10 Gew.-%,
vorzugsweise unter 6 Gew.-% und besonders bevorzugt unter 4 Gew.-%.
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Der
Durchmesser der Kristalle ist als der Martin-Durchmesser definiert.
Er wird als die Länge der
Linie parallel zum Augenmaßstab
gemessen, die die statistisch orientierten Kristalle in zwei sich
gleich erstreckende Flächen
unterteilt.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein zur pulmonalen
Abgabe geeignetes Insulinpulver bereitzustellen, das im trockenen
Pulver eine reduzierte Tendenz zum Zusammenschluss in Aggregate
verglichen mit den auf dem Stand der Technik beschriebenen pulmonalen
Insulinteilchen aufweist.
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Erfindungsgemäß wurde
diese Aufgabe durch Bereitstellen von zinkfreien Insulinkristallen
mit einem Durchmesser unter 10 μm
erzielt.
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Derartige
Kristalle werden durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung
erhalten, umfassend die Schritte:
- a) Bereitstellen
einer Insulinlösung
mit einem pH-Wert zwischen 7,0 und 9,5;
- b) Mischen der Lösung
mit einer Lösung
eines Alkalimetall- oder eines Ammoniumsalzes, wobei die Insulinlösung und/oder
die Lösung
eines Alkalimetall- oder
eines Ammoniumsalzes ein wassermischbares organisches Lösungsmit tel
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Ethanol, Methanol, Aceton und 2-Propanol
in einer Menge, die 5 bis 25 Vol.-% in der nach dem Mischen erhaltenen
Lösung
entspricht (zum Unterdrücken der
Löslichkeit
der gebildeten Kristalle), umfasst, wobei die beiden Lösungen innerhalb
einer Dauer von weniger als 15 Minuten gemischt werden (zum Erhalt
einer sehr gleichmäßigen Verteilung an
Kristallgrößen und
Kristallen derselben kristallografischen Form); und
- c) Gewinnen der gebildeten Kristalle.
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Das
Kristallisationsverfahren, durch welches kleine zinkfreie Kristalle
gleichförmiger
Größe direkt ohne
die Verwendung des Mahlens, Feinstzerkleinerns, Siebens und von
anderen stauberzeugenden Schritten erhalten werden, ist gegenüber dem
gegenwärtigen
Stand der Technik bei der Herstellung von Insulinpulvern zur Inhalation
besonders vorzuziehen.
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Die
Kristalle weisen weiterhin ein besseres Stabilitätsprofil als Pulver mit im
Wesentlichen derselben Zusammensetzung, die durch Sprühtrocknen, Gefriertrocknen,
Vakuumtrocknen und offenes Trocknen hergestellt sind, auf. Dies
liegt wahrscheinlich am amorphen Zustand von durch die anderen beschriebenen
Verfahren hergestellten Pulvern. Dadurch ist es möglich, die
Pulverformulierungen auf der Basis der Kristalle der vorliegenden
Erfindung bei Raumtemperatur aufzubewahren, im Gegensatz zu Humaninsulinpräparaten
für Injektionen
und einigen amorphen Insulinpulvern ohne Stabilisierungsmittel, die
zwischen 2 bis 8°C
aufbewahrt werden müssen.
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Weiterhin
zeigen therapeutische die Insulinkristalle der Erfindung umfassende
Pulverformulierungen bessere Fließeigenschaften als entsprechende amorphe
Pulverformulierungen.
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Bevorzugte Ausführungsformen
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Das
Alkalimetall- oder Ammoniumsalz ist vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus dem Hydrochlorid oder Acetat von Natrium, Kalium,
Lithium oder Ammoniak oder Gemischen davon, stärker bevorzugt Natriumacetat.
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Die
beiden Lösungen
werden vorzugsweise innerhalb einer Dauer von weniger als 5 Minuten
gemischt.
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Die
Insulinkonzentration nach dem Mischen beträgt vorzugsweise zwischen 0,5
und 10%, stärker bevorzugt
zwischen 0,5 und 5%, noch stärker
bevorzugt zwischen 0,5 und 2%.
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Die
Salzkonzentration nach dem Mischen beträgt vorzugsweise zwischen 0,2
M und 2 M, stärker
bevorzugt etwa 1 M.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann des Weiteren einen Waschschritt umfassen, in welchem die erhaltenen
Kristalle mit einer Lösung,
umfassend Hilfsstoffe, die im endgültigen trockenen Pulver einzuschließen sind,
vorzugsweise einen Verstärker und/oder
ein Kohlenhydrat und wahlweise 5–25% eines Alkohols, vorzugsweise
von Ethanol, 5–50
mM eines Konservierungsmittels, vorzugsweise Phenol und 0,1–2 M eines
Salzes wie Natriumacetat, gewaschen werden.
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Die
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten zinkfreien Insulinkristalle
werden voreilhafter Weise in einer zum kubischen Kristallsystem
gehörenden
Kristallstruktur, vorzugsweise in den achtzehnflächigen oder zwölfflächigen Kristallformen
bereitgestellt, da diese Kristallformen zu einem leicht löslichen
Produkt mit ausgezeichneten Fließeigenschaften führt.
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Der
Durchmesser der Insulinkristalle wird vorteilhafter Weise im Bereich
von 0,2 bis 5 μm,
vorzugsweise im Bereich von 0,2 bis 2 μm, stärker bevorzugt im Bereich von
0,5 und 1 μm
gehalten, um eine hohe Bioverfügbarkeit
und ein geeigne tes Wirkungsprofil zu gewährleisten, siehe die PCT-Anmeldung
Nr. WO 95/24183 und die PCT-Anmeldung Nr. WO 96/32149.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Insulin ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Humaninsulin, Rinderinsulin oder Schweineinsulin,
vorzugsweise Humaninsulin.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das verwendete Insulin ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus schnell wirkenden Insulinen, vorzugsweise des(B30)-Humaninsulin,
AspB28-Humaninsulin oder LysB28ProB29-Humaninsulin.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das verwendete Insulin ein Insulinderivat, vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus B29-Nε-myristoyl-des(B30)-Humaninsulin, B29-Nε-palmitoyl-des(B30)-Humaninsulin, B29-Nε-myristoyl-Humaninsulin,
B29-Nε-palmitoyl-Humaninsulin,
B28-Nε-myristoyl-LysB28ProB29-Humaninsulin,
B28-Nε-palmitoyl-LysB28-ProB29-Humaninsulin,
B30-Nε-myristoyl-ThrB29LysB30-Humaninsulin, B30-Nε-palmitoyl-ThrB29LysB30-Humaninsulin, B29-Nε-(N-palmitoyl-γ-glutamyl)-des(B30)-Humaninsulin,
B29-Nε-(N-lithocholyl-γ-glutamyl)-des(B30)-Humaninsulin,
B29-Nε-(ω-carboxyheptadecanoyl)-des(B30)-Humaninsulin
und B29-Nε-(ω-carboxyheptadecanoyl)-Humaninsulin, stärker bevorzugt
LysB29(N-ε-acyliertes)-des(B30)-Humaninsulin.
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Die
Insulinderivate weisen einen verzögerten Wirkungseinsatz auf
und können
folglich die normalerweise mit der pulmonalen Abgabe verbundene sehr
schnelle Erhöhung
im Plasmainsulin kompensieren. Durch eine umsichtige Auswahl des
Insulintyps ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Einstellung des Zeitpunkts und den
Erhalt des gewünschten biologischen
Ansprechverhaltens innerhalb einer definierten Zeitspanne.
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Zum
Vermeiden einer Reizung der Lunge und zum Eliminieren von immunologischen
Reaktionen handelt es sich bei dem eingesetzten Insulin vorzugsweise
um chromatografisch gereinigtes Insulin wie MC Insulin (Novo), Single
Peak Insulin (E. Lilly) und RI Insulin (Nordisk).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die durch die Erfindung bereitgestellten zinkfreien Insulinkristalle
des Weiteren eine stabilisierende Menge einer Phenolverbindung,
vorzugsweise von m-Cresol oder Phenol oder eines Gemischs dieser
Verbindungen.
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Die
vorstehend beschriebenen zinkfreien Kristalle, die durch die vorliegende
Erfindung bereitgestellt werden, können in einer therapeutischen
Pulverformulierung verwendet werden, die zur pulmonalen Verabreichung
geeignet ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst diese therapeutische Pulverformulierung des Weiteren einen
Verstärker,
der die Insulinabsorption im unteren Atemtrakt verstärkt.
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Bei
dem Verstärker
handelt es sich vorteilhafter Weise um ein oberflächenaktives
Mittel, vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Fettsäuresalzen, Gallsalzen oder
Phospholipiden, stärker
bevorzugt um ein Gallsalz.
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Bevorzugte
Fettsäuresalze
sind Salze von C10-14-Fettsäuren wie
Natriumcaprat, Natriumlaurat und Natriummyristat.
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Lysophosphatidylcholin
ist ein bevorzugtes Phospholipid.
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Bevorzugte
Gallsalze sind Salze von Ursodeoxycholat, Taurocholat, Glycocholat
und Taurodihydrofusidat. Noch stärker
bevorzugt sind erfindungsgemäße Pulverformulierungen,
in welchen der Verstärker
ein Salz von Taurocholat, vorzugsweise Natriumtaurocholat ist.
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Das
Molverhältnis
von Insulin zu Verstärker in
der Pulverformulierung der vorliegenden Erfindung beträgt vorzugsweise
9:1 bis 1:9, stärker
bevorzugt zwischen 5:1 bis 1:5 und noch stärker bevorzugt zwischen 3:1
bis 1:3.
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Die
Pulverformulierungen können
wahlweise mit einem Träger
oder Exzipienten kombiniert werden, der zur pulmonalen Verabreichung
im Allgemeinen als geeignet akzeptiert ist. Der Zweck der Zugabe
eines Trägers
oder Exzipienten kann als Streckmittel, Stabilisierungsmittel oder
ein Mittel zum Verbessern der Fließeigenschaften sein.
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Geeignete
Trägermittel
schließen
1) Kohlenhydrate z.B. Monosaccharide wie Fructose, Galactose, Glucose,
Sorbose und dergleichen; 2) Disaccharide wie Laktose, Trehalose
und dergleichen; 3) Polysaccharide wie Raffinose, Maltodextrine,
Dextrane und dergleichen; 4) Alditole wie Mannit, Xylit und dergleichen;
5) anorganische Salze wie Natriumchlorid und dergleichen; 6) organische
Salze wie Natriumcitrat, Natriumascorbat und dergleichen ein. Eine
bevorzugte Gruppe Träger
schließt
Trehalose, Raffinose, Mannit, Sorbit, Xylit, Inosit, Saccharose,
Natriumchlorid und Natriumcitrat ein.
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Die
Erfindung wird des Weiteren durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
die jedoch nicht als Beschränkung
angesehen werden sollen.
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BEISPIEL 1
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Kristallisation in 1 M
Natriumacetat.
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2
g hoch gereinigtes Humaninsulin werden in 100 ml 10 mM Trispuffer,
pH 8,0, in 20 Vol.-% Ethanol in Wasser gelöst. Dieser Lösung werden
unter Rühren
100 ml 2 M Natriumacetatlösung
zugesetzt. Ein Niederschlag bildet sich sofort. Nach 2 Tagen bei Raumtemperatur
zeigt eine Mikroskopie kleine Kristalle mit einem Durchmesser zwischen
0,5 und 1 μm. Die
Kristalle werden bei –10°C durch Zentrifugation aufgefangen,
einmal mit 20 ml eiskaltem 10 Vol.-%igem Ethanol in Wasser gewaschen,
durch Zentrifugation isoliert und durch Gefriertrocknung getrocknet.
Die erhaltenen Kristalle sind in 1 dargestellt.
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BEISPIEL 2
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Kristallisation in Gegenwart
von Taurocholinsäure-Natriumsalz.
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10
mg Humaninsulin und 5 mg Taurocholinsäure-Natriumsalz werden in 500 μl 10 mM Trispuffer, pH
8,0, in 20 Vol.-%igem Ethanol in Wasser gelöst. Dieser Lösung werden
500 μl 2
M Natriumacetatlösung
zugesetzt. Eine Mikroskopie nach 1 Stunde und nach 24 Stunden zeigt
das identische Erscheinungsbild der Kristalle, d.h. Kristalle mit
gleichförmiger
Größe mit Durchmesser
zwischen 0,5 und 1 μm.
Die Kristalle wurden dreimal mit 100 μl 10 Vol.-%igem Ethanol in Wasser
bei –10°C gewaschen
und im Vakuum getrocknet. Eine HPLC der Kristalle zeigte, dass die
Waschungen das Taurocholinsäure-Natriumsalz
von den Insulinkristallen entfernten.
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BEISPIEL 3
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Kristallisation in Gegenwart
von Tween 80, Bis(2-ethylhexyl)sulfosuccinat-Natriumsalz, Chitosan, L-α-Lysophosphatidylcholinmyristoyl
und Polyoxyethylensorbitmonolaurat.
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Die
Kristallisation wurde wie in Beispiel 2 beschrieben durchgeführt, außer das
Taurocholinsäure-Natriumsalz
durch 0,6% (G/V) Tween 80, 0,56% (G/V) Bis(2-ethylhexyl)sulfosuccinat-Natriumsalz, 0,32%
(G/V) Chitosan, 0,52% (G/V) L-α-Lysophosphatidylcholinmyristoyl
bzw. 1% (G/V) Polyoxyethylensorbitmonolaurat ersetzt wurde. Alle
fünf Beispiele führten zu
Kristallen mit gleichförmiger
Größe mit Durchmessern
zwischen 0,5 und 1 μm.
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BEISPIEL 4
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Kristallisation in 10
Vol.-%igem Ethanol.
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Die
Kristallisation wurde in 10 Vol.-%igem Ethanol wie in Beispiel 1
beschrieben unter Verwendung von 4 Kombinationen an pH-Wert und
Natriumacetatkonzentration durchgeführt:
4,1: pH 7,5 und 1
M Natriumacetatlösung
4,2:
pH 7,5 und 1,5 M Natriumacetatlösung
4,3:
pH 9,0 und 1 M Natriumacetatlösung
4,4:
pH 9,0 und 1,5 M Natriumacetatlösung
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Durch
alle 4 Kombinationen wurden Kristalle mit gleichförmiger Größe mit Durchmessern
zwischen 0,5 und 1 μm
erhalten.
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BEISPIEL 5
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Kristallisation in 15
Vol.-%igem Ethanol.
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Die
Kristallisation wurde in 15 Vol.-%igem Ethanol unter Verwendung
von 6 Kombinationen an pH-Wert und Natriumacetatkonzentration durchgeführt:
5,1:
pH 7,5 und 1 M Natriumacetatlösung
5,2:
pH 7,5 und 1,5 M Natriumacetatlösung
5,3:
pH 7,5 und 2 M Natriumacetatlösung
5,4:
pH 9,0 und 1 M Natriumacetatlösung
5,5:
pH 9,0 und 1,5 M Natriumacetatlösung
5,6:
pH 9,0 und 2 M Natriumacetatlösung
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Durch
alle 6 Kombinationen wurden Kristalle mit gleichförmiger Größe mit Durchmessern
zwischen 0,5 und 1 μm
erhalten.
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BEISPIEL 6
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Kristallisation in 20
Vol.-%igem Ethanol.
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Die
Kristallisation wurde in 20 Vol.-%igem Ethanol unter Verwendung
von 4 Kombinationen an pH-Wert und Natriumacetatkonzentration durchgeführt:
6,1:
pH 7,5 und 1 M Natriumacetatlösung
6,2:
pH 7,5 und 1,5 M Natriumacetatlösung
6,3:
pH 7,5 und 2 M Natriumacetatlösung
6,4:
pH 9,0 und 1 M Natriumacetatlösung
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Durch
alle 4 Kombinationen wurden Kristalle mit gleichförmiger Größe mit Durchmessern
zwischen 0,5 und 1 μm
erhalten.
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BEISPIEL 7
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Kristallisation bei pH
7,5, 8,0, 8,5 und 9,0 in 20 Vol.-%igem Ethanol unter Verwendung
der langsamen Zugabe von Natriumacetat
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Die
Kristallisation wurde unter Verwendung von Lösungen wie in Beispiel 1 beschrieben
durchgeführt,
außer
dass die 2 M Natriumacetatlösung
in 20 Vol.-%igem
Ethanol in Wasser gelöst
wurde. Der pH-Wert der Insulinlösungen
wurde auf 7,5, 8,0, 8,5 bzw. 9,0 eingestellt. Die Natriumacetatlösung wurde in
12 Aliquoten über
eine Dauer von 2 Stunden unter Verwendung von 10 Minuten zwischen
den Zugaben zugesetzt. Bei allen 4 pH-Werten wurden Kristalle mit gleichförmiger Größe mit Durchmessern
zwischen 0,5 und 1 μm
erhalten.
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BEISPIEL 8
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Kristallisation von LysB29(ε-myristoyl)-des(B30)-Humaninsulin
in Gegenwart von Taurocholinsäure-Natriumsalz.
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10
mg LysB29(ε-myristoyl)-des(B30)-Humaninsulin
und 5 mg Taurocholinsäure-Natriumsalz werden
in 500 μl
10 mM Trispuffer, pH 8,0, in 20 Vol.-%igem Ethanol in Wasser gelöst. Dieser
Lösung werden
500 μl 2
M Natriumacetat zugesetzt. Eine Mikroskopie nach 1 Stunde und nach
24 Stunden zeigt ein identisches Erscheinungsbild der Kristalle,
d.h. Kristalle mit gleichförmiger
Größe mit Durchmessern zwischen
0,5 und 1 μm.
Die Kristalle wurden einmal mit 300 μl 10 Vol.-%igem Ethanol in Wasser bei –10°C gewaschen
und im Vakuum getrocknet. Eine HPLC der Kristalle zeigte, dass die
Waschungen das Taurocholinsäure-Natriumsalz von den
Kristallen von LysB29(ε-myristoyl) des (B30)-Humaninsulin
entfernten.