DE69827303T2

DE69827303T2 - Verstellbarer fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE69827303T2
Application number: DE69827303T
Authority: DE
Inventors: Ingemar Mattsson
Original assignee: Volvo Car Corp
Current assignee: Volvo Car Corp
Priority date: 1998-08-13
Filing date: 1998-08-13
Publication date: 2006-02-09
Anticipated expiration: 2018-08-14
Also published as: WO2000009358A1; AU8754598A; US6601918B2; US20010004164A1; EP1104361B1; DE69827303D1; EP1104361A1

Description

GEBIET DER ERFINDUNG
Automodelle, die auf verschiedenen Märkten der Welt verkauft werden, müssen heute im Hinblick auf verschiedene Details modifiziert werden, von denen die Sitze eines sind. Das ergibt sich unter anderem aus einer Änderung der Durchschnittsgröße, also der durchschnittlichen Körperhöhe der Bevölkerung in verschiedenen Ländern und Kontinenten.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Sitz mit verschiedenen Verstellmöglichkeiten, um eine komfortable und ergonomisch korrekte Sitzposition zu ermöglichen. Bei einem derartigen Sitz müssen Verstellmöglichkeiten für die Sitzfläche, die Rückenlehne, die Seitenstützen und die Lendenwirbelstütze des Sitzes vorhanden sein.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Ein Sitz mit einer in Längsrichtung verstellbaren Sitzfläche ist aus dem US-Patent 5 370 444 A bekannt, in dem ein Sitzpolster beschrieben wird, das über Kanäle verfügt, die zwischen einer Anzahl von Abschnitten quer über die Sitzfläche verlaufen. Die Kanäle verlaufen über die gesamte Breite der Sitzfläche und vom unteren Teil des Polsters nach oben bis zu einer Brücke im oberen Teil des Polsters, wobei diese Brücke benachbarte Abschnitte miteinander verbindet. Der vordere Abschnitt des Polsters ruht auf einer teleskopartigen Gleitplatte, die im Verhältnis zur Grundplatte des Sitzes eingestellt werden kann. Damit ermöglichen die Kanäle zwischen den Abschnitten und den Brücken, welche benachbarte Abschnitte miteinander verbinden, eine gewisse Verstellmöglichkeit für die Länge des Sitzes.
Zu den Nachteilen dieses Sitzes zählen mehrere tiefe, quer verlaufende Falten, die in zusammengeschobener Position im Polstermaterial entstehen, sowie eine mangelhafte Laststütze im Bereich oberhalb der Kanäle in den meisten anderen Positionen.
Aus dem US-Patent 4 773 703 A ist bereits eine ähnliche Vorrichtung bekannt, bei der sich die Polster auf einer Anzahl individueller Stützelemente befinden, die wechselseitig miteinander verbunden sind und verstellbar und in geeigneten Positionen verriegelt werden können. Dabei wird das Polstermaterial des Sitzes elastisch nach unten in den Raum zwischen jedem Element gedehnt, um keine Falten zu bilden, wenn der Sitz verstellt wird.
Der Nachteil dieses Sitzes besteht darin, dass eine aus mehreren einzelnen Elementen bestehende Grundplatte unnötig kompliziert wird und dass das Polstermaterial nach unten zwischen die Abschnitte gedehnt werden muss.
Im US-Patent 5 419 614 A wird ein Mechanismus zum Verstellen der Lendenwirbelstütze vorgestellt, die aus einer Achse besteht, welche einen Nocken im Inneren der Rückenlehne dreht. Die Achse ist fest in einem Rahmen montiert und bietet absolut keine Möglichkeit zur vertikalen Verstellung, was eine Notwendigkeit für eine ergonomische Verstellmöglichkeit ist.
Eine Seitenstütze ist zum Beispiel aus dem US-Patent 4 883 318 A bekannt, das einen Sitz zeigt, bei dem der Rahmen durch eine Vorrichtung zum Verstellen der Seitenstütze in verschiedenen Winkeln ergänzt wird. Der Nachteil dieser Lösung besteht in einer vergleichsweise großen Anzahl von Komponenten, die zusätzlich zu den zum Verstellen der Stütze erforderlichen Vorrichtungen mit dem Rahmen zusammengebaut werden müssen. US-A-5120109 zeigt einen Fahrzeugsitz entsprechend dem Oberbegriff von Anspruch 1.
TECHNISCHES PROBLEM
Verstellbare Sitze werden heutzutage in praktisch allen Fahrzeugen verwendet, wobei der Umfang der Verstellmöglichkeiten sehr unterschiedlich ist und die Lösungen des Problems mehr oder weniger kompliziert sind. Ein häufiges Problem im Zusammenhang mit Sitzen mit mehreren Verstellmöglichkeiten besteht darin, dass sie allgemein sehr kompliziert sind und aus einer großen Anzahl von Komponenten bestehen, was wiederum ein höheres Gewicht zur Folge hat.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass Fahrzeughersteller oder alternativ auch Sitzhersteller mehrere verschiedene Sitzgrößen herstellen und auf Lager halten müssen, was einzig daran liegt, dass es möglich sein muss, Autos, die für einen bestimmten Markt bestimmt sind, mit einer bestimmten Sitzgröße auszuliefern.
LÖSUNG
Mit der vorliegenden Erfindung wird ein Sitz bereitgestellt, dessen Rahmenstruktur leicht herzustellen ist und aus wenigen Komponenten besteht, jedoch gleichzeitig eine Verstellung in mehreren verschiedenen Richtungen ermöglicht. Mit Verstellung in mehreren Richtungen ist zum Beispiel sowohl die Verstellung der Länge der Sitzfläche als auch die Verstellung der Höhe der Rückenlehne des Sitzes gemeint. Durch die Herstellung jedes Rahmens in einem einzigen Stück mit integrierten Befestigungsmöglichkeiten und dergleichen ist es auch möglich, dieselben Rahmen sowohl für manuell verstellbare als auch für elektrisch verstellbare Sitze zu verwenden.
Außerdem ermöglicht die Erfindung, um eine ergonomische Verstellung des Sitzes für jeden einzelnen Nutzer zu erreichen, die Verstellung der Seitenstützen des Sitzes für die Beine und für den Rücken, die Verstellung des Winkels zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehne, die Verstellung der Höhe und des Neigungswinkels der Sitzfläche sowie die Verstellung der Lendenwirbelstütze. Es ist zum Beispiel wichtig, dass sich im Falle einer Kollision der Kopf in der richtigen Position in Bezug auf die Kopfstütze befindet.
Um einen leichten Sitz zu erhalten, der ergonomisch an eine größere Anzahl Personen anpassbar ist, als das bei heutigen Sitzen der Fall ist, ist es darüber hinaus mit der Erfindung möglich, alle oben aufgeführten Funktionen in einem vereinfachten, aus einem Kunststoffmaterial bestehenden Rahmen zu integrieren, da es wichtig ist, eine sowohl komfortable als auch sichere Fahrposition erzielen zu können. Es ist auch möglich, denselben Sitz in verschiedenen unterschiedlichen Märkten weltweit einzusetzen, was die Anzahl der Sitzgrößen reduziert, die hergestellt und gelagert werden müssen. Dabei verringert sich sowohl die Anzahl der im Fertigungsprozess benötigten Werkzeuge als auch der erforderliche Lagerplatz, was eine insgesamt effektivere Produktion ermöglicht.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
1 zeigt eine Querschnittdarstellung eines Sitzflächenrahmens und eines Rückenlehnenrahmens.
2a zeigt einen Sitzflächenrahmen und einen Rückenlehnenrahmen mit Verstärkungen.
2b zeigt einen elektrisch betriebenen Sitzflächenrahmen.
3 zeigt einen Sitz mit Mechanismen zum Verstellen der Rückenlehne.
4a zeigt einen Sitz mit Mechanismen zum Verstellen der Seitenstützen.
4b zeigt den Mechanismus zum Verstellen der Seitenstützen im Detail.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, die in 1 gezeigt wird, sind zwei separate Rahmenkonstruktionen 1 und 2, einer für die Sitzfläche und einer für die Rückenlehne, Bestandteile eines Sitzes entsprechend der vorliegenden Erfindung. Jeder Rahmen kann in einem Stück ausgebildet sein, das im Wesentlichen aus einem äußeren Randabschnitt 3 und 4 sowie aus einem hinteren Abschnitt 5 und 6 besteht, der die Randabschnitte miteinander verbindet. Die Randabschnitte verlaufen im Wesentlichen rechtwinklig zum hinteren Abschnitt. Der Rahmen besteht vorzugsweise aus einem durch Spritzgießen oder durch Kaltfließpressung verarbeitetem Polymermaterial oder dergleichen, wobei Verstärkungen für Seitenaufprallschutzvorrichtungen, Lager, Bedienhebel und Einstellvorrichtungen sowie Befestigungsmöglichkeiten für Führungselemente, Seitenstützen, Elektromotoren und Kabel (nicht dargestellt) in den Rahmen integriert sein können.
Um die Verstellung der Länge der Sitzfläche und der Höhe der Rückenlehne zu ermöglichen, verfügen die Rahmen über einen oder mehrere in der Länge verstellbare Abschnitte 7–9, die sinusförmige Querschnitte aufweisen und elastisch federnd sind.
Der Querschnitt der Abschnitte kann auch wellenförmig oder trapezförmig sein.
In dieser ersten Ausführungsform werden die in der Länge verstellbaren Abschnitte durch die äußeren Randabschnitte des Rahmens gebildet. Um die Verstellung zu ermöglichen, muss der hintere Abschnitt dort enden, wo die genannten Abschnitte beginnen, oder alternativ über eine Unterbrechung in Verbindung mit den in der Länge verstellbaren Abschnitten verfügen. Eine Öffnung oder Unterbrechung im hinteren Abschnitt bildet einen Schnittpunkt an der Kopfstütze 11, was eine verbesserte Sicht nach hinten sowie eine Gewichtseinsparung zur Folge hat. Die in der Länge verstellbaren Abschnitte können im Vergleich zum restlichen Rahmen eine geringfügig geringere Materialdicke aufweisen, um die Verstellung in der Längsrichtung des Rahmens zu ermöglichen. Der in der Länge verstellbare Teil des Rahmens kann durch eine integrierte oder externe Stützstruktur (nicht dargestellt) verstärkt sein und kann bis zu einem Drittel der Gesamtlänge des Rahmens einnehmen. Innerhalb des gesamten verstellbaren Teils nimmt der Abschnitt mit sinus-, kurven- oder trapezförmigem Querschnitt bis zu einem Drittel der Gesamtlänge des Abschnitts ein. Ein geeigneter Verstellbereich kann bei +/–30 mm im Verhältnis zur unbelasteten Position der federnden Abschnitte liegen.
In einigen Fällen ist es notwendig, die äußeren Randabschnitte des Rahmens zu verstärken (2a–b), da es Kunststoffen mitunter an einer ausreichenden Festigkeit mangelt. Verstärkungen 12 und 13 können auch zur Befestigung von Komponenten für Seitenaufprallschutzvorrichtungen 14a–b erforderlich sein, die oft in Form quer verlaufender Rohre verwendet werden, oder an einem Scharnier 14 bei Sitzen, die nach vorne faltbar sein müssen, alternativ in Fällen, in denen es möglich sein muss, den Winkel zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehne zu verstellen. Es ist auch möglich, in das Gelenk für die Verstellung des Rückenlehnenwinkels ein Querrohr für Seitenaufprallschutzvorrichtungen zu integrieren.
Vorzugsweise bestehen die Verstärkungen 12 und 13 der Randabschnitte aus dünnen Platten aus einem metallischen Material, zum Beispiel Stahl oder Magnesium, und sie verlaufen vorzugsweise von einer ersten Stelle, an der sich der Sitzflächenrahmen und der Rückenlehnenrahmen treffen, bis zu einer zweiten Stelle kurz vor dem Beginn der federnden Abschnitte. Vorzugsweise können die Platten symmetrisch entlang einer Längsachse verlaufen, so dass auf beiden Seiten der Sitzfläche und der Rückenlehne jeweils identische Platten verwendet werden können. Die verschiedenen Materialien in Rahmen und Platten haben komplett unterschiedliche Eigenschaften im Hinblick auf Festigkeit. Daher ist es wichtig, eine vergleichsweise große Kontaktfläche zwischen den Teilen zu haben, um insbesondere in Situationen wie beispielsweise Kollisionen den Kontaktdruck über die größtmögliche Fläche verteilen zu können.
Die Verstärkungsplatten des Sitzes können auch durch zwei in Längsrichtung geteilte gezahnte Abschnitte 16 und 17 gebildet werden, die separat oder paarweise aufeinander gerichtet sind. Diese verzahnten Abschnitte ermöglichen das Eingreifen, das alternative Lösen und das Blockieren im Zustand des Eingriffs in passende gezahnte Abschnitte (nicht dargestellt) in einem Teilchassis, der in der Längsrichtung der Karosserie verschiebbar ist. Dieses Teilchassis besteht aus einem konventionellen Sitzuntergestell und wird deshalb hier nicht näher beschrieben. Diese gezahnten Abschnitte, die unabhängig voneinander betätigt werden können, ermöglichen die Einstellung der Sitzhöhe und des Anstellwinkels am vorderen und am hinteren Rand, also der Neigung des Sitzes.
Die äußeren Randabschnitte 3 und 4 des Rahmens sowie alle möglicherweise verwendeten Verstärkungsplatten 12 und 13 sind mit Löchern und Aussparungen für Einstellvorrichtungen und Befestigungsmöglichkeiten für Elektromotoren und andere Ausrüstungsteile versehen, die zum Verstellen der verschiedenen Teile des Sitzes benötigt werden. Wenn dies notwendig ist, können gleichartige Löcher, Aussparungen und Befestigungsmöglichkeiten natürlich auch im hinteren Abschnitt angeordnet werden.
Eine Querverstärkung 18 bzw. ein Träger kann im vorderen Abschnitt des Sitzes angeordnet sein, auf dem verstellbaren Teil des Rahmens. Dieser Träger ist vorgesehen, um im Falle einer Kollision den so genannten Submarining-Effekt zu verhindern, da er dem vorderen Abschnitt des Sitzes eine zusätzliche Steifigkeit verleiht. Der Träger kann entweder integraler Bestandteil des Rahmens oder auf diesem montiert sein und hat praktischerweise weiche, gerundete Formen. In bestimmten Fällen unter extremen Bedingungen und bei sehr hohen Kollisionskräften, bei denen der Submarining-Effekt trotz alledem auftreten kann, ist der Träger mit einer zentralen Aussparung 19 oder einer Unterbrechung versehen, um Verletzungen an den Genitalien des Passagiers zu vermeiden.
Zum Verstellen der Länge der Sitzfläche bzw. der Höhe der Rückenlehne und damit der Höhe der Kopfstütze ist der hintere Abschnitt des Rahmens gemäß 3 mit mindestens zwei Befestigungsmöglichkeiten für Führungen versehen, wobei die Befestigungsmöglichkeiten paarweise angeordnet sind. Diese Führungen 20a, 20b, 21a und 21b sind in den Befestigungsmöglichkeiten montiert und verlaufen in Längsrichtung der Rahmen, wobei sie fest oder schwenkbar in den äußeren Randabschnitten 3 und 4 des Rahmens am vorderen Teil des Sitzes bzw. am oberen Teil der Kopfstütze montiert sind. Die Führungen sind jeweils mit einem ersten Zahnrad 22a bzw. 22b versehen, das mit einer Querachse 23 mit einem passenden zweiten Zahnrad in Verbindung steht, wobei diese Querachse 23 in den gegenüberliegenden äußeren Randabschnitten 3 und 4 des Rahmens montiert ist.
Natürlich kann das Zahnrad auch durch Antriebsräder, Getrieberiemen oder jede andere Art der Bewegungsübertragung ersetzt werden.
Die axiale Verschiebung der Führungen erfolgt durch eine feststehende oder drehbare Schraube 24, zum Beispiel eine Vorschubsteuerung, die mit einem Innengewinde im Ende jeder Führung zusammenwirkt. Das erste Zahnrad kann direkt an jeder Führung befestigt sein, wobei die Schraube feststehend ist. Wenn das erste Zahnrad auf der Schraube befestigt ist, wird dieses in der Führung gedreht, die lediglich axial verschoben wird.
Die Verstellung kann erreicht werden, indem ein Elektromotor direkt mit einem der Zahnräder der Führung verbunden wird. Alternativ wird die Verstellung erreicht, indem manuell auf eine Einstellvorrichtung 25a–b eingewirkt wird, die sich auf einer Seite der Sitzfläche bzw. der Rückenlehne befindet, wobei diese Einstellvorrichtung mit der Querachse verbunden ist.
Der Elektromotor zur Verstellung kann auch über ein Zahnradvorgelege oder über einen Riemen mit den Zahnrädern der Führungen verbunden sein.
Alternativ kann ein Elektromotor 26 am hinteren Abschnitt des Rahmens in direkter Verbindung mit den federnden Abschnitten 7 und 8 montiert werden, wobei die Verstellung über eine Vorschubsteuerung erfolgt, die mit dem äußeren Abschnitt des Rahmens verbunden ist. Dabei können der hintere Abschnitt und der verstellbare Abschnitt auch mit einer Feder 27 verbunden sein, die mit den federnden Abschnitten zusammenwirkt, um die Rückkehr zur unbelasteten Position zu erleichtern.
Wie aus 4a hervorgeht, ist der Sitz mit Seitenstützen 28a, 28b und 29a, 29b für die Sitzfläche bzw. für die Rückenlehne versehen. Diese Seitenstützen sind in einem Stück aus einem geeigneten Kunststoffmaterial, zum Beispiel aus glasfaserverstärktem Polyamid oder aus einem thermoplastischen Elastomer usw. gefertigt, dessen Eigenschaften es ermöglichen, die Stützen als Scharnier zu gestalten. Ein Abschnitt 30a der Stütze ist an der Außenseite des äußeren Randabschnitts des Rahmens befestigt und weist einen Schwenkabschnitt auf, der mit einem zweiten Abschnitt 30b verbunden ist, welcher an der oder alternativ im Inneren der Polsterung des Sitzes befestigt ist, und zwar indem Teil, der die Seitenränder des Sitzes bildet, und soll eine seitliche Stützung der Beine bzw. des Rückens bewirken. Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht die Nutzung von Seitenstützen mit identischer Form sowohl für die Sitzfläche als auch für die Rückenlehne vor. Die Seitenstützen wird von unten in die Polsterung eingeführt, wobei der Randabschnitt 30a des ersten Abschnitts und der Schwenkabschnitt mit dem Rahmen verbunden werden.
Alternativ kann die Seitenstütze von innen in die Polsterung eingeführt werden, wobei der Schwenkabschnitt und der Randabschnitt 30a durch zwei oder mehr Laschen gebildet werden, die durch Aussparungen ragen und mit dem Rahmen verbunden sind.
Der Teil der Seitenstütze, der verstellbar sein soll, ist praktischerweise auf seiner Unterseite mit einer planen horizontalen Fläche 31a–b oder Kante versehen, wie aus 4b hervorgeht. Eine Querachse 32, die in den Randabschnitten des Rahmens montiert ist, weist ein Paar Nocken 33a–b auf, deren Radius im Verhältnis zur Mittellinie der Achse variiert. Die Nocken drücken gegen die planen Flächen oder Kanten 31a–b. Durch Drehen der Achse 32 kann der Winkel der Stütze eingestellt werden. Der Drehmechanismus kann in Form eines Zahnrads 34 ausgeführt sein, das am Ende der Achse befestigt ist und mit Hilfe eines Stellknopfs 35 über ein Schneckengetriebe 36 angetrieben wird.
Der Stellknopf des Drehmechanismus kann das Zahnrad auch über ein Winkelgetriebe oder eine Zahnstange antreiben. Es ist auch möglich, die Achse mit Hilfe eines Elektromotors 37 über ein Zahnradgetriebe oder ein Riemengetriebe anzutreiben.
In solchen Fällen, wo die Seitenstützen für die Sitzfläche und die Rückenlehne identisch sind, ist es praktisch, gleiche Mechanismen zur Verstellung der Seitenstützen zu verwenden.
Die Rückenlehne des Sitzes weist eine verstellbare Lendenwirbelstütze auf, die mit einer drehbaren durchgängigen Achse 38 versehen ist, deren Enden fest auf den äußeren Randabschnitten des Rahmens montiert oder alternativ gleitend an diesen befestigt sind. Die Achse hat ein oder mehrere Elemente in Form von Nocken 39, deren Radius im Verhältnis zur Mittellinie der Achse variiert. Durch Drehen der Achse kann daher die Lendenwirbelstütze im Verhältnis zum hinteren Abschnitt des Rahmens nach außen oder nach innen verschoben werden. Das Drehen kann entweder durch einen am Ende der Achse befestigten Stellknopf 40 oder durch einen Elektromotor über ein Zahnradgetriebe oder ein Riemengetriebe erfolgen.
In einer alternativen Ausführungsform befinden sich die Enden der ersten Achse in Nuten 41, die entlang den äußeren Randabschnitten des Rahmens verlaufen, und sind in einem Paar Profile 41a und 42b montiert, die verschiebbar an den oder rund um die Führungen 21a und 21b befestigt sind, welche die Höhe der Kopfstütze bestimmen. Die Profile können mit Hilfe eines Irreversibilitätsmechanismus durch Reibung, eine Federspannung oder dergleichen in der eingestellten Höhe gehalten werden. Eine zweite Achse 43 ist mit einem Paar Zahnräder 44a bzw. 44b ausgestattet, die in Zahnreihen 46a bzw. 46b auf dem entsprechenden Profil 42a bzw. 42b und in ein Paar passender Zahnstangen 45a bzw. 45b eingreifen, welche am hinteren Abschnitt 6 des Rahmens befestigt oder in diesen integriert sind. Deshalb ist es möglich, mit einem Stellknopf 47, der die Achse 43 antreibt, die vertikale Höhe der Lendenwirbelstütze im Verhältnis zur Rückenlehne zu verstellen.
Durch die Tatsache, dass der Verstellmechanismus für die Lendenwirbelstütze mit dem Mechanismus zum Verstellen der Kopfstütze verbunden ist, kann eine völlig automatische Verstellung beider Mechanismen erreicht werden. Eine geeignete proportionale Relativverschiebung kann erreicht werden, indem die Lendenwirbelstütze um die Hälfte der Strecke verschoben wird, um die die Kopfstütze verstellt wird. Das wird durch Auswahl eines geeigneten Zahnprofils und einer geeigneten Zahnteilung ermöglicht. Zur gleichzeitigen Verschiebung von Lendenwirbelstütze und Kopfstütze wird der Stellknopf 25b verwendet.
Selbstverständlich ist es möglich, die manuell betätigten Stellknöpfe durch Elektromotoren zu ersetzen.
Zur Verstellung der Höhe oder der Neigung der Sitzfläche und zur Längsverstellung des gesamten Sitzes können herkömmliche Standardmechanismen 48–50 verwendet werden. Die Verstellmechanismen des Rahmens müssen lediglich mit diesen Mechanismen zusammenwirken können und werden deshalb in dieser Anmeldung nicht im Detail beschrieben.
Als Polstermaterial in der Sitzfläche und in der Rückenlehne wird ein Standardmaterial verwendet, zum Beispiel ein Plastikschaumstoff oder dergleichen. Um eine gewisse Ausdehnung oder Komprimierung im Zusammenhang mit dem Verstellen der Länge der Sitzfläche oder der Höhe der Rückenlehne zu erreichen, weist das Polstermaterial in Verbindung mit den federnden Abschnitten eine Anzahl von Aussparungen auf. Diese Aussparungen können durchgängig sein, werden jedoch vorzugsweise an der Unterseite bzw. an der Rückseite des Polstermaterials hergestellt, ohne vollständig durch das Polstermaterial zu gehen. Die Aussparungen werden vorzugsweise bereits bei der Fertigung des Schaumstoffprodukts hergestellt und können eine geeignete geometrische Form haben, zum Beispiel dreieckig, rechteckig, rund usw. sein. Die Position der Aussparungen im Verhältnis zu den federnden Abschnitten kann sowohl regelmäßig als auch unregelmäßig sein, und ihre Anzahl wird je nach Steifheit des verwendeten Polstermaterials gewählt. Je steifer das Polstermaterial ist, desto mehr Aussparungen müssen vorhanden sein, um die Verstellbarkeit zu ermöglichen. Um eine Faltenbildung oder Verformung der Polster, Nähte, Stoffmuster usw. zu vermeiden, können diese an die Gestaltung und die Position der Aussparungen angepasst werden.
Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die hier beschriebene Ausführungsform beschränkt, sondern kann innerhalb des Umfangs der beigefügten Ansprüche modifiziert werden. Zum Beispiel kann die Erfindung nicht nur im Zusammenhang mit Personenfahrzeugen, sondern auch im Zusammenhang mit anderen Fahrzeugtypen wie zum Beispiel in Lastkraftwagen oder Bussen verwendet werden.

Claims

Fahrzeugsitz, bestehend aus einem Sitzflächenteil und einem Rückenlehnenteil, die über verschiedene Verstellmöglichkeiten zur individuellen Anpassung des Sitzes, wie zum Beispiel Verstellmöglichkeiten für Sitztiefe, Sitzhöhe, Seitenstützen und Lendenwirbelstütze, verfügen, aus Bedienelementen zum Verstellen des Sitzflächen- und des Rückenlehnenteils sowie aus den zugehörigen Komponenten, wobei ein interner, kastenförmiger Rahmen (1, 2) Bestandteil zumindest des Sitzflächenteils oder des Rückenlehnenteils ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen aus einem vorderen und hinteren Randabschnitt sowie aus zwei gegenüberliegenden seitlichen Randabschnitten (3, 4) besteht, wobei diese Randabschnitte in einem Stück ausgeführt und mit einem hinteren Abschnitt (5, 6) verbunden sind, die seitlichen Randabschnitte des Rahmens über eine oder mehrere in der Länge verstellbare Abschnitte (7, 8, 9) verfügen und der hintere Abschnitt über Unterbrechungen in Verbindung mit den in der Länge verstellbaren Abschnitten verfügt, die dafür sorgen, dass der kastenförmige Rahmen in seiner Längsrichtung verstellt werden kann.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Länge verstellbaren Abschnitte (7, 8, 9) der seitlichen Randabschnitte sinusförmige oder trapezförmige Querschnitte aufweisen.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der kastenförmige Rahmen (1, 2) aus einem integral spritzgegossenen Formteil aus einem thermoplastischem Material besteht.
Fahrzeugsitz entsprechend einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen integrierte Befestigungen für sowohl manuelle als auch elektrische Bedieneinheiten (26, 37) sowie Verstärkungen zur Befestigung von Seitenaufprallschutzvorrichtungen (14a, 14b) aufweist.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Länge verstellbaren Abschnitte (7, 8, 9) des Rahmens Bestandteile einer Rückenlehne (2) sind, wo sie eine vertikal verstellbare Kopfstütze (11b) bilden.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Länge verstellbare Abschnitt des Rahmens Bestandteil einer Sitzfläche (1) ist, wo er einen in der Länge verstellbaren Vorderabschnitt (11a) bildet.
Fahrzeugsitz entsprechend einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die verstellbaren Abschnitte des Rahmens um ungefähr +/– 30 mm verstellt werden können.
Fahrzeugsitz entsprechend einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Länge verstellbaren Abschnitte (7, 8, 9) elastisch federnd sind.
Fahrzeugsitz entsprechend einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Randabschnitte des Rahmens mit Verstärkungsplatten (12, 13) versehen sind, die sich von der Stelle, an der sich das Sitzflächenteil und das Rückenlehnenteil treffen, bis zu der Stelle, an der die in der Länge verstellbaren Abschnitte beginnen, erstrecken.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen Befestigungspunkte (21a, 21b) für eine drehbare Achse (38) für eine Lendenwirbelstütze (39) aufweist.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikale Verstellung (42a–b, 43, 44a–b, 45a–b, 46a–b) der Lendenwirbelstütze mechanisch mit der vertikalen Verstellung (22a–b, 23) einer Kopfstütze verbunden ist.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikale Verschiebung der Lendenwirbelstütze der Hälfte des Abstands entspricht, um den die Kopfstütze verstellt wird.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Randabschnitte des Rahmens Befestigungspunkte für Seitenstützen für die Beine bzw. den Rücken aufweisen.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenstützen in einem Stück ausgebildet sind und einen ersten Abschnitt (30a), welcher über einen Gelenkabschnitt verfügt, der zur Befestigung am Rahmen vorgesehen ist, sowie einen zweiten Abschnitt (30b) aufweist, dessen Winkel im Verhältnis zum Rahmen geändert werden kann.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel der Seitenstützen mit Hilfe eines drehbaren Nockens (33a–b) eingestellt werden kann, der auf einen Rand (31a–b) auf der Unterseite des zweiten Abschnitts (30b) einwirkt.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Konstruktion der Seitenstützen sowohl für das Sitzflächenteil als auch für das Rückenlehnenteil identisch ist.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen mit einer Füllung versehen ist, die in einem Abschnitt zwischen den in der Länge verstellbaren Abschnitten mehrere Aussparungen aufweist, welche ihren Ursprung an der Rückseite der Füllung haben und vollständig oder fast durchgängig sein können, um eine Ausdehnung oder Komprimierung während der Längsverstellung der Abschnitte zu ermöglichen.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen eine optionale geometrische Form aufweisen können, z. B. kreisförmig, dreieckig usw.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen im vorderen verstellbaren Teil des Sitzflächenteils mit einer Querverstärkung versehen ist, die den Submarining-Effekt im Falle einer Kollision verhindern soll.
Fahrzeugsitz entsprechend Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Querverstärkung auf ihrer Oberseite eine zentrale Aussparung aufweist.