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Die Erfindung betrifft eine Lärmschutzwand, welche
mindestens eine Reihe von im Wesentlichen vertikalen, lebenden Baumstämmen oder
-ästen,
die in ein Wachstumsmedium eingesetzt sind, sowie eine Schicht aus
schalldämmendem
Material aufweist, das auf der einen Seite dieser Reihe angeordnet
ist.
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Es ist bekannt, derartige Lärmschutzwände zu verwenden,
um die Umwelt in der Nähe
von Lärm ausgesetzten
Gebieten, beispielsweise an stark befahrenen Straßen, an
Eisenbahnlinien und an Flughäfen,
gegen Lärm
zu schützen.
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Ein spezieller Vorteil von derartigen
aus lebenden Pflanzen bestehenden Lärmschutzwänden liegt darin, dass sie
zumindest während
eines Teils des Jahres grün
sind und demzufolge größere Umweltakzeptanz
finden als bekannte Lärmschutzwände in Form
von Schutzzäunen,
Betonelementen, Glasplatten und dergleichen.
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DE 41 26 657 C1 offenbart eine Lärmschutzwand,
welche zwei parallele Reihen von lebenden Weidenstämmen oder
-ästen
aufweist, die mit Abstand zueinander angeordnet sind und deren untere Enden
in den Erdboden eingegraben sind, und bei welcher der Raum zwischen
diesen Reihen von Weidenstämmen
oder -ästen
mit Erde angefüllt
ist. Dieser Aufbau bietet die Möglichkeit,
eine über
mehrere Etagen verfügende
Lärmschutzwand
aufzubauen, da die zwischen den untersten Reihen von Weidenstämmen oder
-ästen
befindliche Erdfüllung
die Basis für zwei
entsprechende Reihen von Weidenstämmen oder Weidenästen bilden
kann, welche auf die zwischen den zwei erwähnten Reihen befindliche Erdfüllung aufgesetzt
und zum Teil in diese eingegraben sind. Ein entsprechender Aufbau
einer Lärmschutzwand
ist in DK 161 981 B offenbart.
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Jede Reihe von Weidenstämmen oder
-ästen
wird durch in Längsrichtung
horizontal verlaufende Stäbe
zusammengehalten, die auf entgegengesetzten Seiten der Reihe positioniert
sind, und Drähte,
Schnüre
oder dergleichen, die aus Leder, Gummi oder Kunststoff bestehen,
werden verwendet, um diese Stäbe
zusammenzubinden.
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EP 0 128 245 B1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung
einer Lärmschutzwand,
die aus zwei Reihen von lebenden eingepflanzten Baumstämmen oder
-ästen
besteht, zwischen denen ein beispielsweise aus Metall oder glasfaserverstärktem Kunststoff
bestehendes plattenförmiges
Material angeordnet ist, wobei die sich auf gegenüberliegenden
Seiten des plattenförmigen
Materials befindlichen Stämme oder Äste mittels
Bolzen verbunden sind, die durch Löcher im plattenförmigen Material
durchgesteckt sind.
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Lärmschutzwände, bei
denen Erde als schalldämmendes
Material verwendet wird, haben den Nachteil, dass ihre Errichtung
teuer ist, da sie vor Ort aufgebaut werden müssen und schweres Transportgerät für sie benötigt wird.
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Andererseits bietet die Verwendung
von Lärmschutzwänden der
im Oberbegriff erwähnten An,
bei denen das schalldämmende
Material in Form von aus Metall oder Kunststoff bestehenden Platten vorliegt,
nicht immer eine zufriedenstellende Schallreduktion oder -absorption.
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Es ist daher ein Ziel der Erfindung,
eine Lärmschutzwand
bereitzustellen, welche einen wirksamen Schutz gegen üblicherweise
auftretenden Lärm
wie beispielsweise Verkehrslärm
bietet, sich aus in einer Fabrik herstellbaren Elementen aufbauen
lässt und
leicht zu transportieren ist, sowie an der Stelle, an der die Lärmschutzwand
errichten werden soll, aufgebaut werden kann.
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Dieses Ziel wird durch eine Lärmschutzwand gemäß den Merkmalen
von Anspruch 1 dieser Erfindung erzielt.
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Es ist bekannt, Mineralfasermatten
sowohl zur Innen- als auch zur Außenisolierung von Gebäuden gegen
Wärme und
Schall zu verwenden, und in solchen Fällen werden die Mineralfasermatten
normalerweise an einem festen Träger,
z. B. an einer Wand oder Deckenfläche befestigt.
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Die Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass
das vergleichsweise geringe Gewicht sowie die Steifigkeit von Mineralwollematten
kombiniert werden kann mit Schichten aus Baumstämmen oder -ästen und untereinander verbundenen
Versteifungselementen, um transportable Lärmschutzwandelemente zu erzeugen,
aus denen sich am Einsatzort unschwierig effiziente Lärmschutzwände errichten
lassen.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Lärmschutzwand
gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Schicht aus lebenden benachbart
angeordneten Baumstämmen oder
-ästen
auf beiden Seiten der Schalldämmungsmaterialschicht
vorhanden ist.
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Eine derartige Lärmschutzwand ist besonders
stabil und bietet den Vorteil, dass sie von beiden Seiten her gesehen über ansprechendes
Aussehen verfügt.
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Nachfolgend wird die Erfindung detaillierter mit
Bezug auf die bevorzugte Ausführungsform
beschrieben, jedoch sei angemerkt, dass in vielen Fällen, bei
denen eine Lärmschutzwand
errichtet werden soll, die nur von einer Seite her zu sehen ist,
z. B. eine Lärmschutzwand,
die sehr nahe an einer Steinwand, einer Wand oder dergleichen errichtet werden
soll, vorteilhaft Lärmschutzwandelemente verwendet
werden können,
bei denen eine Schicht aus Baumstämmen oder -ästen lediglich auf der sichtbaren
Seite der Lärmschutzwand
positioniert wurde.
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Somit erfordert das Errichten am
Einsatzort, dass zwei parallele Gräben ausgehoben werden, und zwar
mit dem gleichen Abstand zueinander wie die zwei Schichten aus Baumstämmen oder
-ästen,
dass das Ende jedes Lärmschutzwandelementes,
das nicht mit der Mineralfaserschicht angefüllt ist, mit den freien Enden
der Baumstäm me
oder -äste
in die Gräben
eingesetzt wird, und dass Erdboden oder ein anderes Wachstumsmedium
um die Stamm- oder Astenden herum eingefüllt wird, und optional eine
Bewässerung
durchgeführt
wird.
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Als Ergebnis der Fähigkeit
der lebenden Baumstämme
oder -äste,
schnell auszuschlagen und Wurzeln zu bilden, setzt bei den zwei
Schichten von Baumstämmen
der -ästen
schnell ein Austreiben von Blättern
ein, und die errichtete Lärmschutzwand
erhält
eine schöne
grüne Farbe
und fügt
sich gut in die natürliche
Umgebung ein. Und im Herbst wird die Lärmschutzwand als Folge des
Welkens der Blätter eine
andere Farbe annehmen, bevor die Blätter dann möglicherweise vollständig abfallen.
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Mit fortschreitendem Wachstum genügt es, die
Lärmschutzwand
lediglich ein oder zwei Mal im Jahr zurückzuschneiden, damit das Blattwerk
dicht bleibt und um dafür
zu sorgen, dass die gewünschte Höhe und Breite
beibehalten wird.
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Die Mineralfasermatten bestehen vorzugsweise
aus Glaswolle, Schlackenwolle oder Steinwolle und werden durch ein
Bindemittel, beispielsweise ein warmhärtendes Bindemittel wie z.
B. ein Phenolformaldehydharz, zusammengehalten. Die Dichte der Mineralfasermatten
liegt vorzugsweise zwischen 25 und 450 kg/m3,
und besonders bevorzugt zwischen 40 und 200 kg/m3.
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Die Mineralfasermatten können aus
mehreren Schichten unterschiedlicher Dichte bestehen, z. B. einer
Mittelschicht mit vergleichsweise geringer Dichte und zwei oder
mehr umhüllenden
Schichten höherer
Dichte, deren Dichte optional mit zunehmendem Abstand von der Mittelschicht
zunimmt.
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Die durchschnittliche Dichte der
Mineralfaserschicht liegt vorzugsweise zwischen 80 und 150 kg/m3, und besonders bevorzugt zwischen 100 und 150
kg/m3.
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Die Dicke der aus Mineralfasermatten
hergestellten Mineralfaserschicht liegt vorzugsweise zwischen 10
und 40 cm. Eine optimale Lärmverminderung
wird erzielt, wenn die Dichte der Mineralfaserschicht, ausgedrückt als
Gewicht pro Flächeneinheit, zwischen
15 und 40 kg/m2, und insbesondere bevorzugt
zwischen 20 und 25 kg/m2 liegt.
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Um die Mineralfaserschicht beständig gegenüber äußeren Belastungen
zu machen, beispielsweise hochgeschleuderten Kieselsteinen und den Wetterbedingungen,
kann es wünschenswert
sein, Matten mit harten und beständigen
Oberflächenschichten
zu verwenden. Die Beständigkeit
der Mineralfaserschicht gegenüber
Stößen kann
auch dadurch verbessert werden, dass sie optional mit einem faserartigen Überzugsmaterial
beschichtet wird, z. B. auf beiden Seiten mit einer Glasfaserbahn
versehen wird.
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Normalerweise wird bevorzugt, eine
wasserabstoßende
Mineralfaserschicht zu verwenden, jedoch kann die Mineralfaserschicht,
falls dies gewünscht
wird, durch eine Behandlung mit einem grenzflächenaktiven Stoff wasserabsorbierend
gemacht werden.
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Die Schichten) besteht bzw bestehen
vorzugsweise aus drei Stämmen
oder Ästen
mit einer Länge
von 2 bis 3 m. Nach Wunsch können
auch drei Stämme
oder Äste
verwendet werden, deren Länge lediglich
1 m oder bis zu 5 m beträgt.
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Jede Schicht besteht vorzugsweise
aus 50 bis 150 Baumstämmen,
stärker
bevorzugt aus 70 bis 100 Baumstämmen
und besonders bevorzugt aus 80 bis 90 Baumstämmen. In Abhängigkeit
von Anzahl und Durchmesser der Baumstämme, deren Durchmesser vorzugsweise
zwischen 1 und 3 cm beträgt, werden
die Lärmschutzwandelemente
vorzugsweise mit einer Länge
zwischen 1 und 4 m hergestellt, und aus Transportgründen besonders
bevorzugt mit einer Länge
von ca. 2,2 m.
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Vorzugsweise werden aus Weide bestehende
Stämme
oder Äste
verwendet, da derartige Stämme
oder Äste über eine
besondere Fähigkeit
zur schnellen Wurzelbildung verfügen
und keinen speziellen Erdboden benötigen. Durch geeignete Wahl des
Weidentyps können
unterschiedliche Farben von Stamm- und Blattwerk, die zwischen gelb,
braun, rot oder grün
variieren können,
mit entsprechend variierenden Herbstfarben erzielt werden, was die
Möglichkeit
bietet, Lärmschutzwände mit
besonders schönen
Farbeffekten zu erzielen.
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Die untereinander verbundenen Aussteifungselemente,
die dazu dienen, die Schichten aus Weidenstämmen oder -ästen gegen die gegenüberliegenden
Seiten der Mineralfaserschicht gedrückt zu halten und demzufolge
den Zusammenhalt des Lärmschutzwandelementes
gewährleisten,
bestehen vorzugsweise aus Stäben
mit rundem, halbkreisförmigem,
rechteckigem oder quadratischem Querschnitt. Die Stämme sind
auf der den Baumstämmen oder
-ästen
zugewandten Seite vorzugsweise eben.
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Die Aussteifungsstäbe, welche
vorzugsweise auf zwei Niveaus auf jeder Seite des Lärmschutzwandelementes
positioniert sind, können
aus unbehandeltem oder imprägniertem
Holz oder Kunststoff, oder aus einem anderen, z. B. recycelten Material
bestehen.
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Zur Herstellung der Lärmschutzwandelemente,
welche von oben her gesehen gekrümmt sind,
werden aus Kunststoff bestehende Aussteifungsstäbe, und insbesondere solche
aus PVC bevorzugt.
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Die Verbindung zwischen den auf gegenüberliegenden
Seiten des Lärmschutzwandelementes befindlichen
Aussteifungselementen erfolgt vorzugsweise mittels Bolzen, insbesondere
mittels galvanisierten Bolzen, die über mit Gewinden versehenen Enden
verfügen,
wobei die Bolzen durch Löcher
in den Aussteifungselementen und der Mineralfaserschicht hindurchgeschoben
und durch Aufschrauben von Muttern auf die Gewindebolzenenden gespannt sind.
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Jedoch können auch andere Typen von
Verbindungseinrichtungen wie z. B. Metalldrähte verwendet werden, um die
auf entgegengesetzten Seiten des Lärmschutzwandelementes befindlichen Aussteifungselemente
zu verbinden.
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Um die lebenden Baumstämme oder
-äste während des
Spannens des Lärmschutzwandelementes
gegen eine Beschädigung
zu schützen,
kann ein Schutzmaterial zwischen die Aussteifungselemente und die
Schichten der Baumstämme
oder -äste
eingelegt werden.
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In Fällen, bei denen eine Aussteifungseinrichtung
auch auf der Innenseite der Schicht von Baumstämmen oder -ästen positioniert wurde, d.
h. zwischen dieser Schicht und der Mineralfaserschicht, ist es möglich, ein
Schutzmaterial auf beiden Seiten einer jeden Schicht von Baumstämmen oder
-ästen anzuordnen.
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Die Schutzschicht ist vorzugsweise
elastisch und wetterbeständig.
Ein Beispiel eines gut geeigneten Materials ist Polyethylenschaum,
z. B. ein Produkt, das unter dem Handelsnamen Alviolux® vertrieben
wird.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform
der Erfindung detaillierter mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben,
welche zeigen:
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1 einen
Vertikalschnitt einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lärmschutzwand,
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2 eine
explodierte perspektivische Ansicht der Lärmschutzwand gemäß 1, und
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3 eine
detaillierte Schnittansicht der Lärmschutzwand gemäß 1.
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Die in den Zeichnungen dargestellte
Lärmschutzwand
weist zwei Reihen 1 und 2 von Weidenstämmen 3 auf,
deren untere Enden 4 in den Erdboden 5 eingesetzt
sind. Zwischen den Reihen von Weidenstämmen 3 ist ein schalldämmendes
Material in Form zweier Schichten 6 und 7 von
relativ aufgelockert vorliegender Mineralwolle (Gewicht ca. 80 kg/m3) angeordnet, die von zwei Schichten 8 und 9 von
relativ dichter Mineralwolle (Gewicht ca. 200 kg/m3)
umhüllt
ist.
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Die Reihen 1 und 2 der
Weidenstämme 3 werden
durch Querlatten 10 und 11, die auf entgegengesetzten
Seiten der Lärmschutzwand
und quer zur Längsrichtung
der Weidenstämme
positioniert sind, sowie mittels über einen Bolzenkopf 13 und eine
Mutter 14 verfügende
Bolzen 12 zusammengehalten, die sich durch das gesamte
Lärmschutzwandelement
hindurch erstrecken. Die Reihen 1 und 2 der Weidenstämme werden
von den Mineralwolleschichten 8 und 9 mittels
Holzquerleisten 15 auf Abstand gehalten, und zwischen den
Latten 10 und 11 und den Reihen aus Weidenstämmen 3 sind
Schutzstreifen 16 aus elastischem Material angeordnet.
In gleicher Weise sind entsprechende Schutzstreifen 17 zwischen
den Holzleisten 15 und den Reihen von Weidenstämmen 3 angeordnet.