-
"Aus mehreren Teilen zusammengesetzte Wand"
-
Die Erfindung betrifft eine aus mehreren Teilen zusammengesetzte Wand.
-
Es ist bereits bekannt, zur Abschirmung eines Objektes gegen Sicht
oder gegenüber Schallbelästigung Abschirmwände in Form von massiven Wänden bzw.
Erdwällen anzubringen.
Auch ist es bekannt, zum Abstützen von Hängen
gegen das Abrutschen des Erdreichs Stützmauern aus Beton zu erstellen.
-
Die Errichtung derartiger massiver Wände bzw. Wällen ist verhältnismäßig
teuer und umständlich. Zudem ist zur Erreichung einer für das jeweilige Anwendungsgebiet
optimalen Wirkung der Schutzeinrichtung jeweils eine besondere Anpassung der Konstruktion
derselben an ihren besonderen Zweck erforderlich.
-
So ist es nicht möglich, beispielsweise eine speziell als Schallschutzwand
konstruierte Wand zur Abstützung einer böschung zu verwenden oder eine Sichtschutzwand
beisp elsweise als Stützwand oder Schallschutzwand vorzusehen. Die Reihe dieser
Beispiele ließe sich bdiebig fortsetzen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Mehrzweckwand zu schaffen, die
sowohl gleichgut als Lärmschutzwand, Sichtschutzwand, Stützrnauer, Pflanzmauer,
Garten-Trennmauer, Ufermauer und zur Hang abs tützung verwendbar ist und die zudem
billig in der Herstellung und leicht montierbar ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wand aus
einzelnen, seitlich im Abstand zueinander
angeordneten Querriegeln
zusammengesetzt ist, welche jeweils in Längsrichtung der Wand über zwei parallel
nebeneinander unter Belassen eines Zwischerlraums angeordnete Längsbalken miteinander
verbunden sind.
-
In weiterer vorteilhaiter Ausgestaltung der Erfindung greifen die
Längsbalken mittels an ihren beiden Enden angeformtr senkrecht nach oben und unten
gleichweit vorragender Vorsprünge in Öffnungen der Querriegel ein.
-
Vorteilhaft ist auch, daß zwischen den übereinander angeordneten Längsbalken
unter Belassen des mittigen Zwischenraums der Wand in Reihen parallel zueinander
Zwischenstücke auf den Längsbalken gelagert sind.
-
Weiterhin ist vorteilhaft, daß durch die Anordnung und Gestaltung
der Längsbalken der zugehörigen Querriegel und der Zwischenstücke in der Wand ein
von oben bis unten durchgehender mittiger Zwischenraum gebildet ist.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind in den
Zwischenstücken Aussparungen vorgesehen.
-
Die Vorteile der Erfindung bestehen u. a. darin, daß die Betonteile
preisgünstig herstellbar sind, da sie keine Bewehrungseisen enthalten und auf herkömmlichen
Stein-Fertigungsmaschinen tein-Fer tigungsmaschinen geformt werden können.
-
Des weiteren können die Einzelteile der Wand infolge ihrer verhältnismäßig
kleinen Dimensionen und ihres geringen Gewichts leicht und angenehm von Hand verlegt
werden.
-
Durch den Aufbau der Wand aus lauter Einzelelementen, die sich baukastenartig
zu Wänden unterschiedlicher Länge, Breite und Höhe zusammenbauen lassen, ist die
Voraussetzung für eine wirtschaftliche Aufstellung der Wände geschaffen.
-
Vorteilhaft ist ferner, daß die Wand mit Erde gefüllt werden kann.
Dadurch erhält sie ein großes Gewicht und ist derart belastbar, daß sie auch im
Rahmen der Fortführung der Befestigungsarbeiten beispielsweise an Böschungen nicht
mehr verrutschen kann.
-
Die obere Öffnung der mit Erdreich verfüllten erfindungsgemäßen Wand
kann entweder durch zusätzliche Betonteile überdeckt sein oder eine Bepflanzung
erhalten, die im Zwischenraum der Wand genügend Platz vorfindet, um ein gesundes
Wurzelwerk auszubilden. So ist die Pflanzung in der Lage, auch bei starken Regenfällen
das Abspülen des Humusbodens zu verhindern.
-
Ferner kann das Erdreich vor dem Einfüllen in den Zwischenraum der
Wand mit den Samen geeigneter Pflanzen angereichert werden, derart, daß auch mitten
im Bereich
der Geitenwandungen C Wand, aus den in den Zwischenstüö:Cn
angeordneten Öffnungen oder Aussparungen Pflanen wuchern, die der gesamten Wand
ein gefälliges, mit Pflanzenyrün durchsetztes äußeres verleihen. Darüber hinaus
verändert diese Bepflanzung zusätzlich das Herausspülen des Humusbodens aus dem
Wandinneren bei starken Regenfällen.
-
Die erfindungsgemäße Wand eignet sich aber nicht nur als iflanzwand
und zur Hangabstützung, sondern darüber hinaus noch als Lärmschutzwand. Durch die
Verfüllung mit Erdreich besitzt dieselbe die erforderliche Schwere und Kompaktheit,
um auch stärkste Schallwellen, wie sie beispielsweise an Flughäfen oder Autobahnen
auftreten, zu schlucken und/oder zurückzuwerfen. Die schallabsorbierenden Eigenschaften
werden noch durch die die gesamte Wand überziehende Bepflanzung erhöht. Der baukastenartige
Aufbau der Wand ermöglicht deren Aufstellung an Lärmquellen der verschiedensten
Art.
-
Die erfindungsgemäße Wand kann des weiteren auch als Sichtschutzmauer
und Garten-Trennwand Verwendung finden, Infolge ihres stark gegliederten Erscheinungsbildes
vermittelt sie eher den Eindruck einer Plastik als den einer Wand.
-
Vorteilhafterweise sind die nach oben und unten senkrecht vorstehenden
Vorsprünge an den beiden Enden der Längsbalken so bemessen, daß sie in die Öffnungen
der Querriegel unter Belassen eines Spiels eingreifen. Dieses Spiel ist so bemessen,
daß die Wandteile in der Lage sind, auch beliebigen Richtungsänderungen, wie sie
beispielsweise bei der hangparallelen Verlegung der Wände als Böschungsmauer auftreten
können, zu folgen.
-
Statt mit Erdreich kann die erfindungsgemäße Wand auch mit Kieselsteinen
gefüllt sein, deren Durchrnesser größer als die lichte Weite der Öffnungen oder
Aussparungen der Zwischenstücke ist. Diese Ausführungsform der neuerungsgemäßen
Wand ist geeignet zur Befestigung der Ufer beispielsweise von flüssen.
-
Die erfindungsgemäße Wand kann aber auch als senkrechte Stützmauer
errichtet werden. Vorteilhafterweise kann dann der durchgehende Zwischenraum in
derselben mit Beton vergossen werden, so daß eine besondere Schalung entfallen kann.
Bei dieser Ausführungsform wären in vorteilhafter Weise die Zwischenstücke ohne
Öffnungen auszuführen.
-
Zur Erhöhung der statischen Belastbarkeit der Mauer wäre es aber auch
denkbar, die Wand entsprechend dem Böschungswinkel schräg zu stellen, so daß dieselbe
mit
ihrer einen Seite an diese anliegt und sich mit dem Erdreich verzahnt. Zur Erreichung
der Schrägstellung yenügt es, die erste Lage Querriegel in einem bestimmten Winkel
zur Böschung zu verlegen, um der gesamten Wand eine zur Böschung hin geneigte Anordnung
zu verleihen. Auch bei dieser Ausführungs form ist vorteilhafterweise der Zwischenraum
in der Wand mit Erdreich zu verfüllen.
-
Zur Aufnahme noch höherer statischer Belastungen kann die erfindungsgemäße
Wand auch in doppelter oder mehrfacher Ausführung hintereinander erstellt werden.
Diese so angeordneten Wände können dann in vorteilhafter Weise durch geeignete Anker,
wie beispielsweise Betonriegel oder dergleichen, in Querrichtung miteinander verbunden
sein.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung können
die Querriegel der erfindungsgemäßen Wand auch so bemessen und beschaffen sein,
daß mehrere Öffnungen zur Aufnahme der an den Enden der Längsbalken angeordneten
Vorsprünge hintereinander vorgesehen werden können. Hierdurch ist es möglich, mehrere
Längsbalken parallel zueinander zu verlegen und eine mehrfache Staffelung von erfindungsgemäßen
Wänden hintereinander zu erreicluell,
ohne daß zusätzliche Anker
zur Erzielung des Zusammenhaltes des Ganzen notwendig sind. Bei Verbindung der einzelnen
Wandglieder in Querrichtung wird in vorteilhafter Weise durch die Querriegel erzielt,
die je nach gewünschter Wandscheibenzahl drei oder mehr Öffnungen hintereinander
aufweisen können.
-
Die erfindungsgemäße Wand kann grundsätzlich aus jedem geeigneten
Material hergestellt werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist es von Vorteil, die Teile der Wand aus Beton oder Leichtbeton zu erstellen.
Beton nimmt sehr hohe Druckkräfte auf, so daß die erfindungsgemäße Wand trotz dünner
Wandstärken der Teile imstande ist, die Last einer Böschungsbetätigung aufzunehmen
und weiterzuleiten, ohne daß das von der Wand eingeschlossene Erdreich eine Last
aufnehmen müßte. Es wird somit überflüssig, das Erdreich in
dic
Wand einzustampfen, was bei Verwendung eines weniger druckiesten Materials sonst
eriorderlich wäre.
-
Es ist ferner von Vorteil, im beton gewichtserleichternde Zuschlagstoffe
vorzuschen, wie beispielsweise Lims, wodurch nicht nur das Gewicht der ex:findungsgemäBen
Wand herabgesetzt wird, sondern auch dessen porenvolumen vergrößert wird, so daß
die Teile der Wand saugfähig und wasserdurchlässig werden und somit schon aufgrund
des Wandmaterials selbst die Wasserregulierung an der Böschungsbefestigung noch
mit unterstützt wird.
-
Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in den Zeichnungen
schematisch näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 - die fertig montierte erfindungsgemäße
Wand in der Teilansicht, Fig. 2 - einen Teil der fertig montierten erfindungsgemäßen
Wand in der Draufsicht, Fiy. 3 - einen Querschnitt durch die Wand gem.
-
Linie I/I in Fig. 1 mit Blick auf die in die Öffnungen der Querriegel
eingreifenden Enden der Längsbalken und den geschnittenen Querriegeln, Fig. 4 -
einen Querschnitt durch die Wand gem.
-
Linie II/II in Fig. 1 mit Schnitt durch die auf die Aussparungen
in den Längsbalken
aufgelegten Zwischenstücke, Fig 5 - einen Ziorizontalschnitt
gem. Liriie III/III in Fig. 4 mit Blick auf die auf den Querriegeln aufgelegten
Längs balken, die geschnittenen Querriegel und die geschnittenen Zwischenstücke
aer Wand, Fig. 6 - eine Boschungsbefestigung mittels der erfindungsgemäßen Wand
im Schnitt mi L schräg an die Böschung angelegter erfindungsgemäBer Wand, Fig. 7
- die Draufsicht auf einen der Querriegel der erfip.-iungsgemäßen Wand in vergrößerter
Darstellung, Fig. 8 - einen Schnitt durch den Querriegel gem.
-
Linie IV/1V in Fig. 7 in vergrößerter Darstellung, Fig. 9 - die Ansicht
eines der Langsbalken der erfindungsgemäßen Wand in vergrößerter Darstellung, Fig.
10 - die Draufsicht au einen Langsbalken in vergrößerter Darstellunc3, Fig. 11 -
einen Querschnitt durch einen der Längsbalken der erfindungsgemäßen Wand gem.
-
Linie V/V der Fig. 9 mit Blick auf den oberen und unteren Vor sprung
in vergrößerter Darstelluny,
Fig. 12 - die Ansicht eines Zwischenstückes
der erfindungsgemäßen Wand in vergrößerter Darstellung und Fig. 13 - einen Teil
der fertig montierten erfindungsgemäßen Wand in Draufsicht mit drei hintereinander
angeordneten Wandscheiben unter Verwendung einer Querriegel-Ausführung mit jeweils
drei durchgehenden Öffnungen zur Aufnahme der an den Enden der Längsbalken angeordneten
Vorsprünge.
-
Die erfindungsgemäße Wand setzt sich aus drei Teilen beliebiger Abmessungen
zusammen, nämlich den Querriegeln 2, den Längsbalken 4 und den Zwischenstücken 6.
-
Die Abmessungen der Teile 2, 4, 6 sind aufeinander abg es timmt .
-
Die Querriegel 2 besitzen jeweils an ihren beiden Enden zwei durchgehende
Öffnungen 8. Diese dienen zur Aufnahme von oberen und unteren, an deri beiden Enden
der Längsbalken 4 angeformten Vorsprünge 10. Die Vorsprünge 10 ragen senkrecht nach
oben und unten gleichweit über den Längsbalken 4 vor, derart, daß der Längsbalken
4 von einer seiner Längsseiten her gesehen das Aussehen eines langgestreckten Doppel-T-Trägers
besitzt.
-
Die Öffnungen 8 in den Querriegeln 2 sind so bemessen, daß die Vorsprünge
10 an den Enden der Längsbalken 4
in denselben mit Spielfassung
aufgenommen sind.
-
In die Längsbalken 4 sind jeweils auf der Ober- und Unterseite des
Balkens Aussparungen 12 eingeformt. Die Aussparungen 12 lassen auf der Ober- und
Unterseite des Balkens 4 jeweils auf der nach Verlegen in der wandinnenliegenden
Seite, schmale Randstreifen 14 stehen. Die Aussparungen 12 besitzen aus Gründen
der besseren Formgebung bei der Herstellung derselben in den Steinpressen ein zum
Wandinneren gerichtetes Gefälle.
-
In die Aussparungen 12 werden die Zwischenstücke 6 mit ihren schmalen
Längsseiten eingelegt. Die Zwischenstücke 6 sind so dimensioniert, daß sie den Zwischenraum
zwischen den fertig montierten Längsbalken 4 und den Querriegeln 2 vollkommen ausfüllen.
-
Die Zwischenstücke 6 besitzen nach oben und unten offene Aussparungen
18 von gleicher Höhe. Die Aussparungen 18 werden nach Verlegen der Zwischenstücke
6 durch die jeweils darüber und darunter angeordneten Randstreifen 14 der Längsbalken
4 begrenzt, derart, daß der Eindruck geschlossener Öffnungen 20 entsteht.
-
Die Längsbalken 4 und Zwischenstücke 6 sind jeweils in Doppelreihe
parallel zueinander auf den Querriegeln 2 angeordnet, derart, daß zwischen den Querriegeln
2 in der Wand ein von oben bis unten durchgehender mittiger Zwischenraum 22 gebildet
ist.
-
In Fig. 6 ist schematisch eine Böschung 24 im Schnitt dargestellt,
deren Vorderseite bis zur Höhe der Böschungskrone 26 mit einer erfindungsgemäßen
Wand befestigt ist.
-
Die Wand ist schräg zur Böschungsseite hin angeordnet.
-
Diese Schrägstellung wird dadurch erzielt, daß die erste Lage Riegel
2, auf der jede Wand errichtet wird, und die als deren Fundament dient, in einem
entsprechenden Winkel zur Böschung 24 verlegt wird. Hierdurch erfährt die gesamte
Wand eine Schrägstellung und legt sich an die Böschung 24 stützend an.
-
Nach fertiger Montage der Wand wird dieselbe von oben her mit Erdreich
28 verfüllt. Durch das Gewicht der Füllung erhält die Wandkonstruktion ihren Zusammenhalt.
-
Anschließend kann die Wand von oben bepflanzt werden.
-
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann die erfindungsgemäße
Wand zur Aufnahme höherer Belastungen, z. B. durch Böschungs-, Winddruck oder dgl.
oder bei großen Wandhbhen als Doppel- oder Mehrfachwand ausgeführt werden. Die Wandglieder,
bestehend aus den Längsbalken
4 und den Zwischenstücken 6 sind
mittels Querriegel 3 derart miteinander verbunden, daß sie statisch ein Ganzes bilden.
-
Patentansprüche:
L e e r s e i t e