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Verfahren zum Herstellen von Schichtkörpern durch Heißverleimung '
Die Verleirnung . von. Schichtkörpern '-ge--schieht. vielfach durch Heißverleirnun@g,
bei der die Werkstücke nach dem Auftragen des Klebstoffes durch Anrendung von Druck
und Hitze miteinander verbunden werde.. Zu dieser Heißverleimung. benutzte nian
auch biereits die künstlichen:-Harze,. deren Industrie,° sich' in den letzten Jahren
-stark entwickelt. hat. Man brachte die Kunstharze in noch nicht abgebundenem Zustande
zwischen die miteinander zu verbindenden Flächen- und fügte diese dann. durch. Anwendung
von Druck und' Hitze, wodurch- die Kunstharze in den Exndzustand übergingen,
so, fest. 'zusammen, daß die Verbindung unlösbar war. Diese. Art der Verbindung
von 'Flächen benutzte :man auch zum- Herstellen von Schichtkörpern, indem; man z.
B. den Kunstbarzleim=aüf.Papier-,oder 'G.ewebebahnen,. Preßkörper,- -Holzfur; nIere,
Schnittholzlagen o. dgl. aufstrich, aufspritzte. oder sie damit tränkte, dann die
so behandelten Einzellagen aufeinandersichichtete; den Stapel zwischen die heizbaren
Druckplatten .einer Presse brachte und ihn dann unter Anwendung von Druck und Wärme
zu, einem einzigen Körper, dem soggenannten Schichtkörper, vereinigte. Diese Schichtkörper
bat man zu mancherlei Zwecken benutz, z. B. zum Her teilen, von Lagern, Propellern,
Zahnrädern o,. dgl. Als Leim hat .man dabei auch bereits den bekannten Kunstharzleimfilm
benutzt, der aus einem porösen Träger und einem Kunstharz besteht, das im $üs-,sigen
Zustand auf den porösen. Träger aufgetragen und mit diesem durch. Trocknen zu einem
einzigen Ganzen verbunden ist. Dieser Kunstharzleimfilm. wird zwischen. die zur
verbindenden Flächen gelegt; deren feste
Verbindung dann unter dem
Einfuß des Druckes und der Hitze innerhalb der Presse infolge Abfindung. des Leimes
stattfindet.
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Zu beachten bei diesem Verfahren ist, daß_-zum Abbinden dem Leime
eine betnächtliche Wärmezufuhr notwendig -ist. Diese Wärme-° zufuhr erfolgt durch
die heizbaren: Druckplätten der Presse. Sofern es sich dabei um das Herstellen dünner
Schichtkörper, z. B. Sperrholz, handelt, - macht.diese Art der ErbItzung der Leime
keine Schwierigkeiten. Die Wärme kann von den heizbaren Druckplatten .schnell durch
die- Stofflagen zu den Leimfugen gelangen, so- daß die Verleimung ohne längeres
Verbleiben des Werkstückes in der Presse staittfim:d-et. Will man aber dickere Schichtkörper
herstellen, so, braucht die Wärme längere Zeit, uni auch in die von den Preßplatten
weiter entfernt liegenden Leimfugen zu gelangen, und das Werkstück ruß entsprechend
lange in der Presse bleiben, was die Anschaffung einer großen Anzahl von Pressen
erforderlich macht, wenn man schnell arbeiten will.
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In einem älteren Vorschlag ist nun bereits damgelegt, daß man Werkstücke
dickwandiger Art in der Weise mit Hilfe heiß abbindender Leime verbinden, kann,
daß man die für die Abbindungerforderliche Wärme innerhalb der Leimfuge selbst erzeugt.
Das geschieht z. B. durch Anbringen.eines elektrischen Leiters innerhalb der Leimfuge,
der durch ixgemdeine Stromzuführung auf die für die Verlehnung erforderliche Temperatur
gebracht wird. Da- die auf diese Weise erzeugte Wärme nicht erst dicke Holzschichten
zu dumchdxingen braucht, erfolgt die Abbindunvg des Leimes innerhalb der Leimfuge
sehr schnell. Als vorteilhaft hat sich hierbei herausgestellt, den Leim in, Form
eines Klebefilms, dessen. Träger ein Drahtnetz, Drahtgmvebe"_ ein. gelochtes Blech
o. dgl. ist, -zu benutzen: Der metallische Trägerkörper dient dann. als Leiter für
den elektrischen Ström. In dem fertigverleimten. ' Werkstück bleibt er erhalten.
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Diasees Verfahren ist -wohl zu unterscheiden von einem anderen bereits
bekannten 'Verfahren, bei denn kleinere Teilfurniere zu größeren -Furniierblättern
in der Weise zusammengefügt werden sollen, daß man die Kanten dex Tiere mit einem
feuchten, d. h. wasserbalfiigen Klebemittel bestreicht, aneimanderlegt und dann
diese feuchte Klebenaht zwischen. zwei eFektrisch geladenen Polen hindurchfuhrt,
damit durch Stromschluß augenblicklich elektrolytische Zersetzung der. geigen vorhandenen
-Wassermengen und damit Trocknung und: Härtung des Leims an der Kantenfuge eintritt;
ohne daß in der Lehnfuge bei dieser schnellen Zersetzung des Wassers eine Erwärmung
stattfinden kann. Füreine Verleimung von Werkstoffplatten übereinander wird dieses
Verfahren. wohl gänzlich ungeeignet sein. Es `ist aber sicherlich nicht anwendbar
für Ver-1eiinungen mit Kunstharz oder anderen heiß abbindenden Leimen, selbst wenn
es sich um wasserhaltige, alsä stromleitende Leime handeln sollte, weil. ihre Härtung
nur durch Erwärmung erfolgen kann, während bei denn :erwähnten Verfahren der Kantenverlelmunng
nur elektrolytische Zersetzung des Wassers, aber keine auch nur beachtenswerte Erwärmunvg
herbeigeführt wird. -Die Erfindung betrifft die Heyßverleimung dickwandiger Körper,
und zwar von Schichtkörpern, unter Anwendung des heiß abbindenden Drahtleimf.lms.
Sie besteht darin, däß in den Schichtkörper an einer oder mehreren Stellen elektrisch
heizbare Leimfilme eingelegt werden, die durch Innenheizung -sowohl die eigene als
auch durch Wärmeleitung die benachbarten Leimfugen zur Abfindung bringen. Dabei:
kann die elektrische Innenheizung durch die von, den Preßplatten einer Heißpresse
ausgehende Wärme unterstützt werden>:.
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Auf den Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Die einzelnen Stoffschichten des Schichtkörpiews sind mit a bezeichnet.
Zwischen je zwei Schichtena befindet sich eine Leimschicht b; die irgendein. Heißleim,
z. B. ein Kunstharzleimfilm, ist. c sind die Drahtleimfilme, die aus einem mit Heißleim
gefüllten. Drahtnetz bestehen.
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Dass Herstellen des Schichtkörpers erfolgt in der Weise, . daß zunächst
fünf Stoffschichten, a Übereinandergeschichtet werden, wobei zwischen. je zwei Stoffschichtena
eine Leimschicht b eingebracht -wird. Dieser Stapel wird dann mit einem Drahtleimfilm
c bedeckt. Es folgen dann wieder mehrere ätGffschichtena; diesmal zehn, die ebenfalls
zwschen sich Leimschichten b enthalten. Darüber wird wiederum ein, Drahtleimflm
c gedeckt, und nun folgt weiter ein Stapel von zehn Stoffschichtena, von denen je
zwei Einzelschichten wiederum eine Lehnschicht b ':einschließen. Darauf wird wieder
ein Drahtleimfilm c gelegt, und schließlich folgen dann die letzten, fünf Stoffschichten
a; die auch -wieder zwischen 'sich die Leimschichten b aufweisen. Der ganze Stapel
wird dann in eine ungeheizte Presse gebracht, die unter Druck ;gesetzt wird, wobei
gleichzeitig der elektrische Heizstrom durch die Drahtnetze der Leimfugen c geschickt
wird: Die dadurch erzeugte Wärme erweicht zunächst den Klebstoff der eigenen Fuge,
geht dann, aber nach beiden Seiten in die benachbarten Fugen über und :erweicht
auch ,hier die Leimschichten.
Durch weitere Wärmezufuhr binden dann
sämtliche Leimschichten schnell aib, wobei sie gleichzeitig unter -der Wirkung des
Preßdruckes eine feste Verbindung der Stoff-:schichten miteinander bewirken.
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Eis. ist klar, daß diese Art der. Wärmezuleitung zu den Leimfugen
die Verlelmungsveit wesentlich verkürzt und die ganze Arbeit dadurch verbilligt.
Wenn man den Stapel gemäß der Zeichnung, der aus dreißig Platten von i mm Dicke
besteht, nach der alten Weise verleimt, bei der nian . die Wärme lediglich von den
Preßplatten her in daus Innere. das . Werkstückes leitet, sa bräucht man zur vollständigen
Abbindung sämtlicher Leimfugen 45 .Minuten, verteilt .man aber auf die ganze Schichthöhe
drei Drahtleircnfilme, vorn denen jeder fünf Schichten nach jeder Seite, also zusammen
zehn Schichten erhitzt, wie dies auf der Zeichnung dargestellt isst, so. braucht
man nur den vierten Teil der Zeit, nämlich etwa i i Minuten, um, s_ämtliche Leimschichten
zum Abbinden zu bringen. Hierzu ist nicht einmal eine heizbare P,nagsle erfürderlüch.
Benutzt man eigne solche, dann kann man in dem dargesrtellten Beispiel mit-,einem
einzigen Drahtleünfilm nämUch mit dem mittleren, der die ihm. u;äheg-elegenen fünfzehn
mittleren Leimfugen `mit der erforderlichen Wärme versorgen wird, während die restlichen
fünfzehn Leimschichten von der oberen und unteren Preßplatte her beheizt werden.
Die Preßzeit würde in diesem Falle 15 Minuten, also immer nur ein Drittel
der öbengenannten ¢5 Minuten betragen.