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Diese
Erfindung betrifft Opioide und insbesondere die Co-Verabreichung
von subschmerzlindernden (sub-analgesic) Dosen eines μ-Opioid-Agonisten
und eines κ2-Opioid-Agonisten,
um eine schmerzlindernde Synergie zu erzeugen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Opioid-Analgetika,
wie Morphin, Hydromorphon, Oxycodon und Fentanyl gehören zu den
am stärksten wirkenden
und klinisch nützlichen
Arzneimitteln, die eine Unterdrückung
des Zentralen Nervensystems bewirken. Diese Analgetika sind die
Hauptstütze
bei der Behandlung von mittleren bis schweren Schmerzen bei Krebs,
da sie einfach zu verabreichen sind und eine wirksame Linderung
der Schmerzen bei den meisten Patienten, wenn sie richtig angewendet
werden, bewirken (Cancer pain Relief, Word Health Organisation,
1986, Genf).
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Im
Gegensatz zu den Dosen bei nicht-opioiden Arzneimitteln, schwachen
Opioiden und Gemischen von Opioid-Agonisten-Antagonisten (z.B. Buprenorphin)
können
die Dosen von Morphinen und anderen starken Opioiden unbegrenzt
erhöht
werden und sind nur durch die Entwicklung von nicht-annehmbaren
Nebenwirkungen begrenzt. Diese Nebenwirkungen schließen die
Entwicklung einer physischen Abhängigkeit
und Toleranz, einer Sedierung, einer Atemdepression, von Hypotonie,
einer Zunahme des Drucks der cerebrospinalen Flüssigkeit, von Übelkeit,
von Brechreiz und von Darmträgheit
ein.
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Bei
einigen Patienten, insbesondere bei den chronisch Kranken, machen
es die Nebenwirkungen der Opioide unmöglich, Dosierungen zu verabreichen,
die ausreichend sind, um den Schmerz über den notwendigen Zeitraum
adäquat
zu kontrollieren. Daher besteht ein Verlangen nach wirksameren Kombinationen
von Analgetika, die die Möglichkeit
erlauben, bei reduzierten Dosierungen den Schmerz zu lindern, um
somit die erwarteten Nebenwirkungen und die Toxizität, die ansonsten
durch die notwendigen höheren
Dosierung entstehen können,
zu reduzieren.
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Um
die obigen dichotomen Effekte zu erklären, wurde postuliert (U.S.
Patent 5,512,578), dass starke Opioide, wie Morphin, bimodal wirken,
insoweit dass sie sowohl hemmende als auch stimulierende Opioid-Rezeptor
vermittelte Funktionen der Neuronen in den nociceptiven Wegen des
Nervensystems aktivieren. In diesem Zusammenhang wird angenommen,
dass die hemmenden Rezeptoren für
die Bildung von Analgesie verantwortlich sind und für die stimulierenden
Rezeptoren wird angenommen, dass sie in der Bildung einiger der ungewünschten
Nebenwirkungen, wie oben genannt, involviert sind.
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Morphin
bleibt das am meisten verwendete Analgetikum zur Behandlung von
mittlerem und starkem Schmerz und ist der Goldstandard gegenüber dem
alle anderen Opioide verglichen werden. In den Bemühungen Morphin
bei der Behandlung von Schmerzen nützlicher zu machen, wurde es
mit einer Vielzahl von Substanzen, die ein oder mehrere der ungewünschten
Nebenwirkungen hemmen sollen, kombiniert. In diesem Zusammenhang
wird Bezug genommen auf das U.S. Patent Nr. 2,770,569, das auf eine
Kombination von Morphin mit der Verbindung Levo-d-Hydroxy-N-allyl-morphinan,
das diese ungewünschten
Nebenreaktionen des Morphins, wie Übelkeit, Brechreiz, Atemdepression,
unterdrücken
oder eliminieren soll, gerichtet ist.
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Bezug
genommen wird ebenfalls auf das U.S. Patent Nr. 4,126,684, das eine
Reduktion von sowohl der Anfälligkeit
eine Abhängigkeit
von einer abhängig
machenden Substanz hervorzurufen, wie einem narkotisierenden Analgetika
oder einem Barbiturat, als auch der Entzugserscheinungen hervorgerufen
durch Entzug einer solchen Substanz einer abhängigen Person durch Verabreichungen
der abhängig
machenden Substanz, z.B. Morphin, mit einem 4-Amino-3-p-halophenylbuttersäure.
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In
dem U.S.-Patent Nr. 4,415,871 wird Bezug genommen auf das Verhindern
einer Toleranz bei der Behandlung und das Vermeiden einer physischen
Abhängigkeit
bei chronischer Morphinbehandlung durch Kombination des Morphins
mit irgendeinem der darin genannten spezifischen Dipeptide.
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In
dem U.S.-Patent Nr. 5,041,446 wird ein Verfahren zur Hemmung der
Entwicklung von Toleranz gegenüber
Morphin durch Kombination des Morphins mit Dapiprazol offenbart.
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Im
U.S.-Patent Nr. 5,057,519 wird eine Reduktion der Morphintoleranz
durch Kombination des Morphins mit einem Benzamid-Antagonisten einer
Unterart des Serotonin-Rezeptors 5-HT3 beschrieben.
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Bezug
wird auch auf das U.S.-Patent Nr. 5,321,019 genommen, in diesem
wird eine Zusammensetzung, enthaltend eine suchterzeugende Substanz,
wie Morphin oder Kodein, und mindestens einer nicht-toxischen Substanz,
die den N-Methyl-D-Aspartat
(NMDA)-Rezeptor blockiert, offenbart, diese hemmt die Entwicklung
einer Toleranz gegenüber
und/oder die Abhängigkeit
von der suchterzeugenden Substanz.
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Zusätzlich zum
Morphin wurden andere starke Opioide mit einer Vielzahl von Substanzen
kombiniert, um ein oder mehrere der ungewünschten Nebenwirkungen zu lindern.
In diesem Zusammenhang wird Bezug genommen auf das U.S.-Patent Nr.
4,569,937, das auf pharmazeutische Zusammensetzungen aus Ibuprofen und
narkotisierende Analgetika, wie Oxycodon, Oxymorphon, Hydrocodon,
Hydromorphon, Morphin, Meperidin und Methadon gerichtet ist. In
diesen Zusammensetzungen zeigte es sich, dass sie einen unerwarteten Synergismus
aufzeigen, der die Verwendung von geringeren Dosen von sowohl entweder
eines oder beider Arzneimittel erlaubt mit einer entsprechenden
Reduktion des Risikos von möglichen
Nebenwirkungen.
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Bezug
wird weiterhin auf das U.S.-Patent Nr. 4,769,372 genommen. Dieses
beschreibt ein Verfahren zur Behandlung von chronischen Schmerzen
oder chronischem Husten in einem Patienten, während die Entwicklung von Darmträgheit oder
anderen Symptomen intestinaler Hypomotilität verhindert oder gemildert
wird, wobei ein Opioid-Analgetika oder Hustenmittel, wie Morphin,
Meperidin, Oxycodon, Hydromorphon, Kodein und Hydrocodon dem Patienten
zusammen mit einem Opioid-Antagonisten, wie Naloxon, Naloxonglucuronid und
Nalmefenglucuronid verabreicht wird. Obwohl diese therapeutische
Kombination erfolgreich zur Hemmung der Entwicklung von Darmträgheit oder
anderen Symptomen intestinaler Hypomotilität sein kann, richtet sie sich
nicht auf die Probleme einer Toleranz und/oder Abhängigkeit,
die mit einer Langzeitgabe von narkotisierenden Analgetika assoziiert
ist.
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In
Kortilla et al. ("Buprenorphine
as premedication and as analgesic during and after light isoflurane-N2O-O2-anaesthesia.
A comparison with oxycodone plus fentanyl" ACTA ANAESTHESIOLOGICA SCANDINAVICA,
vol. 31, Nr. 8, November 1987 (1987-11), Seiten 673–679, XP000973264)
ist die Verabreichung aufeinander folgender schmerzlindernder Dosierungen
von Oxycodon und Fentanyl vor, während
und nach gynäkologischer
Laparotomie offenbart.
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In
der australischen Patentanmeldung 88042/82 wird Bezug genommen auf
eine schmerzlindernde Zusammensetzung umfassend eine schmerzlindernd
wirksame Menge eines narkotisierenden Analgetikas ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Morphin, Oxymorphon, Oxycodon und Hydromorphon
und einer schmerzlindernd wirksamen Menge von Nalbuphin. Diese Kombinationen
sollen die Analgesie verbessern, während sie die Atemdepression
und die Euphorie, die üblicherweise
mit Betäubungsmitteln
verbunden ist, reduzieren bzw. eliminieren.
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Bezug
genommen wird weiterhin auf die europäische Patentanmeldung, Veröffentlichungs-Nr. 0080047.
Diese offenbart Kombinationen eines starken Opioids, wie Morphin
oder Oxycodon, mit der Carbazolverbindung 6-Chloro-α-methyl-carbazol-2-essigsäure. Diese
Carbazolverbindung soll die schmerzlindernde Wirkung des Morphins
oder Oxycodons steigern und dabei die verwendete Menge an Opioid
verringern.
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U.S.-Patent
5,317,022 offenbart eine Zusammensetzung zur selektiven Blockade
von Opioid-Bindungsstellen im Hirn, die für die Atemdepression verantwortlich
sind, umfassend eine schmerzlindernd wirksame Menge eines Kodeinon-Derivats
und in einem Massenverhältnis
von 1:2-3 Morphin oder ein Morphin-Derivat, wie es darin benannt
ist.
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Bezug
wird auch auf das U.S.-Patent Nr. 5,512,578 genommen, dieses ist
auf ein Verfahren gerichtet zur selektiven Verstärkung der schmerzlindernden
Wirksamkeit (hemmende Wirkungen) eines bimodal wirkenden Opioid-Agonisten,
wie Morphin, und gleichzeitiger Attenuierung der ungewünschten
Nebenwirkungen (stimulierenden Wirkungen), die durch dauerhafte
Verabreichung davon hervorgerufen werden, umfassend die Co-Verabreichung
des bimodal wirkenden Opioid-Agonisten und eines Opioid-Rezeptor-Antagonisten,
der selektiv die durch die stimulierenden Opioid-Rezeptor vermittelten
Nebenwirkungen inaktiviert. Entsprechend wird behauptet, dass diese
Art der Analgesie durch Co-Verabreichung von zwei Opioid-Verbindungen erzielt wird,
eine davon bindet und wirkt als ein selektiver Agonist an den hemmenden
Opioid-Rezeptoren, um Analgesie zu bewirken und die andere davon
bindet und wirkt als selektiver Antagonist an den stimulierenden
Opioid-Rezeptoren,
um die ungewünschten
Nebenwirkungen, hervorgerufen durch Verabreichung des bimodal wirkenden
Opioid-Agonisten, unter gleichzeitiger Verstärkung der schmerzlindernden
Wirkungen davon, zu attenuieren. Insbesondere zeigen die in der
U.S. 5,512,578 offenbarten Studien, dass bei kultivierten sensiblen Neuronen
des fötalen
dorsalen Stammganglions (foetal dorsal root ganglion sensory neurones)
ein co-verabreichen von üblichen
Konzentrationen (μM)
an bimodal wirkenden Opioid-Agonisten, wie Morphin, mit ultra geringen
Konzentrationen (fM-pM)
von Opioid-Rezeptor-Antagonisten, wie Naloxon, Naltrexon, Diprenorphin, Etorphin
und Dihydroetorphin zu einer deutlichen Reduzierung der Dauer des
Aktionspotentials (action potention duration, APD) führten, was
mit der deutlich erhöhten
hemmenden Wirkung übereinstimmt.
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Es
ist eine allgemein akzeptierte Ansicht (Mather, L. E., 1995, Clin.
Exp. Pharmacol Physio., 22, 833–836),
dass alle klinisch verwendeten Opioid-Arzneimittel einschließlich Hydromorphon,
Oxycodon und Fentanyl die schmerzlindernden/antinociceptiven Wirkungen
in der gleichen Weise wie Morphin, d.h. durch Interaktion mit μ-Opioid-Rezeptoren
im ZNS vermitteln. In diesem Zusammenhang gab es in den letzten
Jahren Entwicklungen von neuen Opioid-Analgetika, die durch andere Rezeptoren
als die, die von Morphin verwendet werden, wirken. Drei Hauptarten
von Opioid-Rezeptoren wurden pharmakologisch definiert, nämlich μ, δ and κ, und diese
werden weiter in verschiedene Untergruppen geteilt (für einen Überblick
siehe: Pasternak, G. W., 1993, Pharmacological Mechanisms of Opioid
Analgesic In Clin. Neuropharmacol. 16, 1–18). Es wurde vorgeschlagen,
dass hoch selektive exogene Opioid-Agonist- oder -Antagonist-Liganden
therapeutische Anwendungsmöglichkeiten
haben können
(Martin, W. R., 1983, Pharmacol. Rev., 35, 283), da die Wirkungen
von endogenen Opioiden durch mindestens drei verschiedene Rezeptortypen
vermittelt werden. D.h., wenn ein Ligand an einem einzigen Opioid-Rezeptortyp
oder Subtyp wirkt, können
mögliche
Nebenwirkungen, die durch andere Opioid-Rezeptortypen vermittelt
werden, verbessert, minimiert oder eliminiert werden.
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In
diesem Zusammenhang wird Bezug genommen auf das U.S.-Patent Nr.
5,352,680, das sich auf ein therapeutisches Verfahren zur Behandlung
von Opioid-Toleranz
richtet, umfassen das Verabreichen eines δ-Opioid-Rezeptorantagonisten,
um die Toleranz eines Opioid-μ-Rezeptoragonisten,
wie Morphin, zu blockieren oder zu reduzieren.
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Bezug
genommen wird weiterhin auf das U.S.-Patent Nr. 5,319,087, das das
Blockieren von μ oder κ-Rezeptoren
im Gehirn unter Verwendung von trans-3,4-1-substiuierten-3-substiuierten-4-methyl-4-(3-substiuierten
phenyl)-piperidinen als Opioid-Antagonisten offenbart.
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Verschiedene
Studien haben gezeigt, dass Kombinationen von μ- und δ-Agonisten, die intrathekal
verabreicht wurden, verstärkt
schmerzlindernde Wirkungen oder eine schmerzlindernde Synergie aufzeigten
(d.h. mehr als additive schmerzlindernde Effekte) (Larson et al.,
1980, Eur. J. Pharmacol., 61, 381–383, Roerig & Fugimoto, 1989,
J. Pharmacol. Exp. Ther. 249, 762–768). Andere Studien haben
gezeigt, dass die gleichzeitige intrathekale Verabreichung von Kombinationen
eines selektiven μ-Opioidagonisten (DAMGO)
mit sowohl einem κ1-selektiven
(U50,488H) oder einem δ-selektiven
(DPDPE)-Opioidagonisten auch schmerzlindernde Synergien bewirken
(Miaskowski et al., 1990, Brain Research, 509, 165–168). Weiterhin
wurde eine wirksame schmerzlindernde Synergie mit Kombinationen
eines niedrig dosierten Analgetikas eines selektiven μ-Agonisten
(DAMGO) co-verabreicht in das Zentrale Nervensystem (ZNS) mit sequentiell
erhöhenden
Dosen von entweder einem selektiven δ- (DPDPE) oder einem selektiven κ1-Agonisten
(U50,488H) beobachtet (Sutters et al. 1990, Brain Research, 530,
290–294).
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Diese
Studien zeigen, dass alle drei Hauptklassen an Opioid-Rezeptoren
interagieren können,
um eine antinociceptive Synergie hervorzurufen. Der Umfang der Interagation
variiert aber stark in Abhängigkeit von
den verabreichten Kombinationen von selektiven Opioid-Rezeptoragonisten.
Die Daten aus diesen Studien zeigen, dass eine Co-Aktivierung des μ-Opioid-Rezeptors
mit entweder dem δ-
oder κ1-Opioid-Rezeptor zu der größten Verstärkung der
antinoceptiven Wirkungen führt.
Es ist hervorzuheben, dass diese deutlichen Verbesserungen bei der
Antinociception keine Verbesserungen der Bewegungsdefizite zuzuordnen
ist.
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Aufgrund
des vorgenannten wurde eine Anzahl von nicht-toxischen Substanzen
definiert, die einige der ungewünschten
Nebenwirkungen, die aus einer längeren
Gabe von starken Opioiden resultieren, verringern. Weiterhin wurden
Kombinationen von auf Versuchen aufbauenden Substanzen definiert,
einschließlich μ-, κ1-
und δ-Agonisten, die zu
einer synergistischen Zunahme der Analgesie führten.
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Keine
dieser Referenzen legt allerdings in irgendeiner Art die Attraktivität einer
gleichzeitiger Verabreichung von zwei starken Opioiden für eine schmerzlindernde
Synergie und/oder Verbesserung ihrer entsprechenden ungewünschten
Nebenwirkungen vor. Tatsächlich
wird genau das Gegenteil angenommen. Z.B. wird in den Richtlinien
zur Linderung von Schmerzen bei Krebs der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) empfohlen, dass eine Co-Verabreichung von zwei starken Opioiden
niemals versucht werden sollte. Es wird anstelle dessen empfohlen,
dass einer schmerzlindernden Leiter gefolgt werden soll, wobei ein
nicht-Opioid-Arzneimittel
anfänglich
einem Patienten verabreicht wird und, wenn Schmerz bleibt oder zunimmt,
ein schwaches Opioid der medikamentösen Behandlung hinzugefügt wird.
Wenn das schwache Opioid-Arzneimittel in Kombination mit dem nicht-Opioid-Arzneimittel
die Schmerzen nicht aufheben kann, wird dann ein starkes Opioid
anstelle des schwachen Opioid-Arzneimittels verabreicht. Es ist
hervorzuheben, dass vorgeschrieben wird, dass nur ein Opioid-Arzneimittel
zu einem Zeitpunkt gegeben werden soll.
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Die
vorliegende Erfindung entstand aus dem unerwarteten Befund, dass
eine Co-Verabreichung
von sub-schmerzlindernden Dosierungen von zwei starken Opioiden,
wie Morphin und Oxycodon, zu einer stark schmerzlindernden Synergie
und einer reduzierten Neigung eines Hervorrufens von unerwünschten
Nebeneffekten führt,
wie hierin beschrieben. Es wurde weiterhin gefunden, dass Oxycodon
ein κ2-Opioid-Agonist ist und dass
die Co-Verabreichung einer sub-schmerzlindernden Dosierung eines κ2-Opioid-Agonisten
mit einer sub-schmerzlindernden Dosierung eines μ-Opioid-Agonisten ebenfalls zu einer
stark schmerzlindernden Synergie mit reduzierten ungewünschten
Nebeneffekten führt.
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Ziel der vorliegenden
Erfindung
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Es
war daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung eine schmerzlindernde
Zusammensetzung mit hoher schmerzlindernder Wirksamkeit und einer
reduzierten Neigung ungewünschter
Nebeneffekte bei dessen akuter oder chronischer Verabreichung hervorzurufen.
Es war eines weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Zusammensetzung
zum Hervorrufen von Analgesie im Menschen und niederen Tieren bereitzustellen,
bei der die ungewünschten
Wirkungen einer akuten und chronischen Verabreichung von starken
Opioiden im wesentlichen abgemildert (attenuiert) sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird eine schmerzlindernde Zusammensetzung
bereitgestellt, umfassend eine sub-schmerzlindernde Dosierung eines μ-Opioid-Agonisten oder Analogs
oder Derivats oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon und eine
sub-schmerzlindernde Dosierung eines κ2-Opioid-Agonisten oder eines
Analogs oder eines Derivats oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen
davon.
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Der μ-Opioid-Agonist
kann ausgewählt
sein aus der Gruppe einschließlich
Morphin, Fentanyl, Sufentanil, Alfentanil und Hydromorphon. Bevorzugt
ist der μ-Opioid-Agonist Morphin.
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Für die vorliegende
Erfindung bedeutet der Ausdruck „κ2-Opioid-Agonist", wie er hierin verwendet wird,
einen selektiven κ-Opioid-Rezeptor-Agonisten,
wobei die antinociceptiven Wirkungen davon im wesentlichen durch
nor-BNI (nor- binaltorphimin;
ein vermeintlich selektiver κ1/κ2-Opioid-Rezeptor-Ligand)
attenuiert werden und wobei die Bindung davon an Hirnmembranen von
Ratten im wesentlichen nicht ist durch den κ1-selektiven-Ligand 3H-U69,593 verdrängbar ist. Bevorzugt ist der κ2-Opioid-Agonist
Oxycodon.
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Es
ist natürlich
klar, dass bei einer sub-schmerzlindernden Dosierung eines Opioid-Agonisten mit dualer
Selektivität
für sowohl μ- als auch κ2-Rezeptoren
nicht erwartet werden kann, dass diese mit einer sub-schmerzlindernden
Dosierung eines anderen μ-
oder κ2-Agonisten
synergistisch wirkt, da ein solcher dual selektiver Ligand an jedem
der oben genannten Rezeptoren binden kann, dies kann zu einer mangelnden
Besetzung des anderen μ-
oder κK2-Opioid-Agonisten
an seinen selektiven Rezeptor führen.
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Der
Ausdruck „pharmazeutisch
annehmbare Salze",
wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf Salze, die toxikologisch
sicher für
die menschliche und tierische Verabreichung sind. Diese Salze können ausgewählt sein
aus einer Gruppe einschließlich
Hydrochloride, Hydrobromide, Hydrojodide, Sulfate, Bisulfate, Nitrate,
Zitrate, Tartrate, Bitartrate, Phosphate, Malate, Maleate, Napsylate,
Fumarate, Succinate, Acetate, Terephthalate, Pamoate und Pectinate.
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Bevorzugt
ist das pharmazeutisch annehmbare Salz von Oxycodon ein Hydrochlorid,
ein Terephthalat oder Pectinat. Das pharmazeutisch annehmbare Salz
von Morphin ist ein Hydrochlorid, ein Sulfat oder ein Tartrat.
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Der
Ausdruck „sub-schmerzlindernde
Dosierung", wie
er hierin verwendet wird, bezieht sich auf eine Dosierung bei alleiniger
Verwendung eines μ-Opioid-Agonisten
oder alleiniger Verwendung eines κ2-Opioid-Agonisten,
deren Dosierung nicht zum Hervorrufen einer Analgesie führt, wenn
sie einem Menschen verabreicht wird oder nicht zu einer Antinociception
führt,
wenn sie einem niederen Tier, das einer Linderung von Schmerzen
benötigt,
verabreicht wird. Dieser Ausdruck umfasst die direkte Verabreichung
des μ- oder κ2-Opioid-Agonisten
genauso wie eine Verabreichung, die ein kontrolliertes Freisetzen
des μ- oder κ2-Opioid-Agonisten
beinhaltet, wie im weiteren beschrieben. Es ist klar, dass eine
erfindungsgemäße sub-schmerzlindernde Dosierung
eines μ-
oder κ2-Opioid-Agonisten
abhängig
ist von der Art der Verabreichung oder dem Verabreichungsweg.
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Geeignete
sub-schmerzlindernde Dosierungen solcher Opioid-Agonisten können einfach
durch den Fachmann bestimmt werden. Wenn der μ-Opioid-Agonist Morphin oder
ein Analog oder Derivat oder pharmazeutisch annehmbare Salze davon
umfasst, kann z.B. eine anfängliche
sub-schmerzlindernde Dosierung eines solchen Agonisten verabreicht über den
intracerebroventrikulären
Weg für
einen erwachsenen Menschen zwischen ca. 0,005 mg und ca. 0,25 mg
pro Tag liegen.
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Alternativ
kann eine anfängliche
sub-schmerzlindernde Dosierung von Morphin oder einem Analog oder
Derivat oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon bei einem naiven
erwachsenen Menschen über
einen subkutanen, intravenösen,
intramuskulären,
buccalen oder sublingualen Weg zwischen ca. 0.1 mg und ca. 2,0 mg
alle vier Stunden liegen.
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Eine
geeignete anfängliche
sub-schmerzlindernde Dosierung von Morphin oder einem Analog oder Derivat
oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon für einen naiven erwachsenen
Menschen über
einen oralen oder rektalen Weg ist zwischen ca. 0,5 mg und ca. 20,0
mg alle vier Stunden.
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Eine
anfänglich
sub-schmerzlindernde Dosierung von Morphin oder Analog oder Derivat
oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon für ein menschliches Kind über den
intracerebroventrikulären
Weg kann zwischen ca. 0,005 mg und ca. 0,25 mg pro Tag liegen.
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Eine
anfänglich
sub-schmerzlindernde Dosierung von Morphin oder Analog oder Derivat
oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon für ein naives menschliches Kind über einen
subkutanen oder intravenösen
Weg kann zwischen ca. 0,01 mg/kg und ca. 0,04 mg/kg alle vier Stunden
liegen.
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Alternativ
kann eine anfängliche
sub-schmerzlindernde Dosierung von Morphin, einem Analog oder Derivat
oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon für ein naives menschliches Kind über den
oralen oder rektalen Weg zwischen ca. 0,1 mg/kg und ca. 0,5 mg/kg
alle vier Stunden liegen.
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Eine
geeignete anfängliche
sub-schmerzlindernde Dosierung von Morphin oder Analog oder Derivat oder
pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon für ein naives niederes Tier über den
oralen oder parenteralen Weg kann zwischen ca. 0,5 mg/kg und ca.
5 mg/kg alle drei bis sechs Stunden liegen.
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Wenn
der κ2-Opioid-Agonist
Oxycodon oder ein Analog oder ein Derivat oder pharmazeutisch annehmbare
Salze davon umfasst, kann eine geeignete anfängliche sub-schmerzlindernde
Dosierung eines solchen Agonisten für einen erwachsenen Menschen über den
intracerebroventrikulären
Weg zwischen ca. 0,005 mg und ca. 0,25 mg pro Tag liegen.
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Alternativ
kann eine anfängliche
sub-schmerzlindernde Dosierung von Oxycodon oder einem Analog oder
einem Derivat oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon für einen
naiven erwachsenen Menschen über
den subkutanen oder intravenösen
Weg zwischen ca. 1,0 mg und ca. 4,0 mg alle vier Stunden liegen.
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Eine
geeignete anfängliche
sub-schmerzlindernde Dosierung von Oxycodon oder einem Analog oder einem
Derivat oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon bei einem naiven
erwachsenen Menschen über
den oralen oder rektalen Weg liegt zwischen ca. 0,5 mg und ca. 5
mg alle vier Stunden.
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Eine
anfängliche
sub-schmerzlindernde Dosierung von Oxycodon oder einem Analog oder
Derivat oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon für ein menschliches
Kind über
den intracerebroventrikulären
Weg kann zwischen ca. 0,005 mg und ca. 0,25 mg pro Tag liegen.
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Eine
geeignete anfängliche
sub-schmerzlindernde Dosierung von Oxycodon oder einem Analog oder Derivat
oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon für ein naives menschliches Kind über den
sukutanen oder intravenösen
Weg kann zwischen ca. 0,01 mg/kg und ca. 0,05 mg/kg alle vier Stunden
liegen.
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Alternativ
kann eine anfänglich
sub-schmerzlindernde Dosierung von Oxycodon oder einem Analog oder
einem Derivat oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon für ein naives
menschliches Kind über den
oralen oder rektalen Weg zwischen ca. 0,025 mg/kg und ca. 0,05 mg/kg
pro Tag liegen.
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Eine
geeignete anfängliche
sub-schmerzlindernde Dosierung von Oxycodon oder einem Analog oder Derivat
oder pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon für ein naives niederes Tier über den
oralen oder parenteralen Weg ist zwischen ca. 0,1 mg/kg und ca.
5 mg/kg alle drei bis sechs Stunden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Verwendung
zum Hervorrufen einer Analgesie im Menschen und niederen Tieren
bereitgestellt. Diese umfasst die gleichzeitige Verabreichung einer
Zusammensetzung umfassend ein sub-schmerzlindernde Dosierung eines μ-Opioid-Agonisten oder
eines Analogs oder eines Derivats oder pharmazeutisch annehmbaren
Salzen davon und einer subschmerzlindernden Dosierung eines κ2-Opioid-Agonisten
oder eines Analogs oder eines Derivats oder pharmazeutisch annehmbaren
Salzen davon.
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Der
Ausdruck „gleichzeitige
Verabreichung" bezieht
sich auf die Verabreichung einer Einzelzusammensetzung, die sowohl μ- als auch κ2-Opioid-Agonisten
enthält
oder auf die Verabreichung den jeweiligen Opioid-Agonisten als getrennte
Zusammensetzungen und/oder Verabreichung über verschiedene Wege innerhalb
eines ausreichend kurzen Zeitraumes, so dass das effektive Ergebnis äquivalent
zu dem ist, das erhalten wird, wenn beide Opioid-Agonisten als Einzelzusammensetzung
verabreicht werden.
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Irgendein
Verabreichungsweg kann zum Verabreichen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
an einem Menschen oder niederem Tier verwendet werden. Es kann z.B.
oral, rektal, parenteral, sublingual, buccal, intravenös, intraartiulär, intramuskulär, intradermal,
subkutan, über
Inhalation, intraocular, intraperitonal, intracerebroventrikulär, transdermal
und dergleichen genutzt werden. Die Dosierungsformen schließen Tabletten,
Dispersionen, Suspensionen, Injektionen, Lösungen, Sirup, Pastillen, Kapseln,
Zäpfchen,
Aerosole, transdermale Pflaster und dergleichen ein. Diese Dosierungsformen
können
auch injizierbare oder implantierbare langsam freisetzende Vorrichtungen,
die für
diese Zwecke entworfen wurden oder andere Arten von Implantaten,
die so verändert
wurden, dass sie ebenfalls in dieser Weise wirken, einschließen. Eine
langsame oder kontrollierte Freisetzung der starken Opioide kann
erzielt werden durch Beschichten dieser z.B. mit hydrophoben Polymeren
einschließlich
Acrylharzen, Wachse, höheren
aliphatischen Alkoholen, Polymilchsäure und Polyglykolsäuren und
bestimmten Zellulosederivaten, wie Hydroxypropylmethylzellulose.
Weiterhin kann eine kontrollierte Freisetzung unter Verwendung anderer
Polymermatrizes, Liposomen und/oder Mikrospheren erzielt werden.
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Pharmazeutisch
annehmbare Träger
zur systemischen Verabreichung können
ebenfalls in die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten sein.
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Mit „pharmazeutische
annehmbaren Trägern" ist eine festes
oder flüssiges
Füllmittel,
Verdünner
oder einkapselnde Substanz gemeint, die sicher in der systemischen
Verabreichung verwendet werden können.
In Abhängigkeit
von dem ausgewählten
Verabreichungsweg können
eine Vielzahl von pharmazeutisch annehmbaren Trägern, die allgemein bekannt
sind, verwendet werden. Diese Träger
können
ausgewählt
sein aus einer Gruppe einschließlich
Zucker, Stärke,
Zellulose und dessen Derivate, Malz, Gelatine, Talg, Kalziumsulfat, pflanzliche Öle, synthetische Öle, Polyole,
Alginsäure,
Phosphat-gepufferte Lösungen,
Emulgatoren, isotonische Salze und pyrogen freies Wasser.
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Erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzungen, die zur oralen oder parenteralen Verabreichung
geeignet sind, können
als getrennte Einheiten, wie Kapseln, Sachets oder Tabletten, die
jeweils eine vorher bestimmte Menge von jedem starken Opioide enthalten;
als Pulver, als Körnchen
oder als eine Lösung oder
eine Suspension in einer wässrigen
Flüssigkeit,
einer nicht-wässrigen
Flüssigkeit,
einer Öl-in-Wasser Emulsion
oder einer Wasser-Öl-Flüssigemulsion.
Solche Zusammensetzungen können
durch irgendein pharmazeutisches Verfahren hergestellt werden. Alle
Verfahren schließen
aber den Schritt des in Assoziierung bringen der sub-schmerzlindernden
Dosierungen von jedem der starken Opioide, wie oben beschrieben,
mit dem Träger
ein, die ein oder mehrere notwendige Inhaltsstoffe ausmachen. Im
Allgemeinen werden die Zusammensetzungen durch einheitliches und
enges Vermischen der starken Opioide mit flüssigen Trägern oder fein zerkleinerten
festen Trägern
oder beiden hergestellt und anschließend, wenn notwendig, einem
Formen des Produkts in die gewünschte
Darreichung.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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Um
die Erfindung besser verständlich
zu machen und zur besseren praktischen Ausführbarkeit werden bestimmte
bevorzugte Ausführungsformen
beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Abbildungen beschrieben.
Die Abbildungen sind dabei:
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1 zeigt das Ausmaß an Antinociception (% MPE)
als Funktion der Zeit nach i.c.v.-Verabreichung bei Sprague-Dawley
Ratten von: 40 nmol Oxycodon in Kombination mit 15 nmol Morphin;
40 nmol Oxycodon alleine; und 15 nmol Morphin alleine.
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2 zeigt das Ausmaß an Antinociception (% MPE)
als Funktion der Zeit nach i.p.-Verabreichung bei Dark Agouti Ratten
von: 571 nmol Oxycodon in Kombination mit 621 nmol Morphin; 571
nmol Oxycodon alleine; und 621 nmol Morphin alleine.
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3 zeigt das Ausmaß an Antinociception beobachtet
nach i.c.v.-Verabreichung von (A) Oxycodon (200 nmol), (B) Morphin
(78 nmol).
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4 zeigt das Ausmaß an Antinociception beobachtet
nach i.c.v.-Verabreichung von μ1-selektivem Opioid-Rezeptor-Antagonisten
Naloxonazin (1 nmol) 24 Stunden vor i.c.v.-Verabreichung von (A)
Oxycodon (200 nmol) und (B) Morphin (78 nmol).
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5 zeigt das alleinige Ausmaß an Antinociception
beobachtet nach: (A) i.c.v.-Verabreichung
von Oxycodon und den δ-selektiven
Opioid-Agonisten DPDPE alleine und (B) i.c.v.-Verabreichung von δ-selektiven Opioid-Antagonisten,
Naltrindol (1 nmol) verabreicht 15 Minuten vor Oxycodon (200 nmol)
und 15 Minuten vor DPDPE (45 nmol);
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6 zeigt das Ausmaß an Antinociception beobachtet
nach nor-BNI (0,3 nmol) Verabreichung 24 Stunden bevor i.c.v.-Verabreichung
von (A) Oxycodon (200 nmol), (B) U69,593 (133 nmol), (Kontrolldaten
für U69,593)
(133 nmol, i.c.v.) in unbehandelten Ratten ist ebenfalls gezeigt),
(C) Bremazocin (57 nmol) und (D) Morphin (78 nmol);
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7 zeigt
representative Verdrängungskurven
von Oxycodon und Morphin gegenüber 3H-Morphin in Hirnmembranen von Ratten.
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8 zeigt
representative Verdrängungskurven
von Oxycodon und DPDPE gegenüber 3H-DPDPE-Cl in Hirnmembranen von Ratten.
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9 zeigt
representative Verdrängungskurven
von Oxycodon und Bremazocin gegen 3H-U69,593
in Hirnmembranen von Meerschweinchen.
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10 zeigt
die Dosis-Antwort-Kurven für
Einmal-s.c.-Dosen von Morphin bzw. Oxycodon;
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11 zeigt
Darstellung von % MPE als Funktion der Zeit, um den Beginn der Antinociception
von verschiedenen Kombinations-Verhältnissen von Morphin in Kombination
mit Oxycodon aufzuzeigen;
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12 ist
eine Darstellung von % MPE als Funktion der Zeit, um die Tmax zu zeigen, d.h. die Zeit, bei der Kombinationen
von Morphin und Oxycodon in verschiedenen Verhältnissen die maximale Wirkung
erreichen;
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13 zeigt
Dosis-Antwort-Kurven für
s.c.-Dosen von Morphin in Kombination mit Oxycodon im Verhältnis von
25:75; 50:50 und 75:25;
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14 zeigt
Dosis-Antwort-Kurven von Morphin in Kombination mit Oxycodon im
Verhältnis
von 25:75, 50:50 und 75:25;
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15 bezieht
sich auf Isobologramm der c.s.-Dosierungskombination von Oxycodon
und Morphin;
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16 zeigt
das Ausmaß an
Antinociception (% MPE) als Funktion der Zeit nach s.c.-Verabreichung bei
Dark Agouti Ratten von: 0,01 mg Fentanyl in Kombination mit 0,15
mg Oxycodon; und 0,01 mg Fentanyl alleine; und
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17 zeigt
das Ausmaß an
Antinociception (% MPE) als Funktion der Zeit nach s.c.-Verabreichung bei
Dark Agouti Ratten von 0,1 mg Hydromorphin in Kombination mit 0,15
mg Oxycodon; und 0,01 mg Hydromorphin alleine.
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Beispiel 1
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Die
Co-Verabreichung von Oxycodon und Morphin über intracerebroventrikuläre Wege
führen
zu unerwarteten antinociceptiven Synergien bei Ratten.
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Material und
Methoden
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Arzneimittel:
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Oxycodonhydrochlorid
war eine großzügige Spende
der The Boots Company (Australien) Pty Ltd. (Sydney, Australien).
Morphinhydrochlorid wurde von Apotheke Royal Brisbane Hospitals
(Brisbane, Australien) bezogen. Alle Arzneimittel wurden in isotoner
Salzlösung
für entweder
die i.c.v.- oder die i.p.-Verabreichung gelöst.
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Tiere:
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Männliche
Ratten sowohl von Sprague-Dawley (200 ± 40 g) und von Dark Agouti
(180 ± 30
g) Stämmen
wurden vom Tierstall, Medizinische Fakultät, Universität Queensland
und von der Zentralen Züchtungseinrichtung
der Universität
Queensland erhalten. Für
die Dauer der Experimente wurden die Ratten in einen Raum mit einen
12 Stunden/12 Stunden Hell-Dunkel-Zyklus bei einer Temperatur von
21 ± 2 °C gehalten,
und ihnen wurde ein unbegrenzter Zugang zu Nahrung und Wasser ermöglicht.
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Operative Eingriffe:
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Die
Technik zur stereotaxischen Insertion einer Edelstahldauerhilfskanüle in den
linken lateralen Ventrikel des Rattenhirns wurde bereits beschrieben
(Smith et al., 1990, Life Sci., 47, 579–585; Leow, K. P. and Smith,
M. T., 1994, Life Sci., 54, 1229–1236). Die Sprague-Dawley
Ratten wurden mit einer Mischung von Ketamin (100 mg kg–1)
und Xylazin (16 mg kg–1), die intraperitonal
verabreicht wurden, tief narkotisiert. Der Schädel wurde freigelegt und ein
Loch mit 1,5 mm L und 0,8 mm P in Bezug auf das Bregma gebohrt.
Die Edelstahlhilfskanüle
(21 G mit einer 45 ° Schräge) wurde
stereotaxikalisch auf 1 mm oberhalb des linken lateralen Ventrikels
eingeführt
(3,2 mm V) und in dieser Position mit Zahnzement fixiert. Die Wunde
wurde vernäht
und ein Edelstahlstopfen wurde in die Hilfskanüle eingeführt. Die Ratten erhielten Vancomycin
(50.000 IU i.p.), um eine Infektion zu verhindern und wurden während der
Erholung von der Narkose warm gehalten. Nach Kanüleneinführung wurden die Ratten für einen
Erholungszeitraum von 5 bis 7 Tagen vor der i.c.v.-Arzneimittelverabreichung
einzeln gehalten.
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Dosierungsschema:
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Für die i.c.v.-Experimente
wurden nur Sprague-Dawley (SD) Ratten verwendet. Nach Erholung von dem
chirurgischen Eingriff wurden die Ratten mit einer Mischung von
O2/CO2 (50:50) leicht
anästhesiert
und anschließend
wurde entweder Oxycodon, Morphin oder eine Kombination von beiden
Opioiden mit einer Einzelinjektion mit Hilfe einer 5 μL Hamilton-Spritze
verabreicht. Die ED50-Dosen von Oxycodon
(78 nmol i.c.v.) und Morphin (35 nmol i.c.v.) wurden um ca. 50 %
auf 40 nmol bzw. 15 nmol reduziert und den Gruppen von SD-Ratten
als Kombination (n = 12) oder einzeln (n = 4) über den i.c.v.-Weg verabreicht.
Diese kombinierte i.c.v.-Dosis wurde weiter auf Dosen von 30 nmol
Oxycodon plus 10 nmol Morphin (75 % der anfänglichen Dosis) und 20 nmol
Oxycodon plus 7,5 nmol Morphin (50 % der anfänglichen Dosierung) reduziert
und weiteren Gruppen von SD-Ratten (n = 4) verabreicht. Kontrollratten
(SD, n = 4) erhielten Salzlösung
(1 μL i.c.v.).
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Dark
Agouti (DA) Ratten wurden für
die i.p.-Co-Verabreichungsstudien von Oxycodon plus Morphin ausgewählt, da
sie gezeigt haben, dass sie eine begrenzte Fähigkeit besitzen, Oxycodon
zu Oxymorphon (dem O-demethylierten Metaboliten) im Vergleich zu
anderen Rattenstämmen
zu verstoffwechseln (Cleary et al., 1994, J. Pharmacol. Exp. Ther.
271, 1528–1534).
Dieser Schritt wurde unternommen, um die in-vivo Produktion von
Oxymorphon aus Oxycodon aus zwei Gründen zu reduzieren, nämlich (i)
für Oxymorphon
wurde berichtet, dass es sehr geringen Konzentrationen (< 1 ng/mL) im Plasma
von Menschen, denen Oxycodon verabreicht wurde, vorhanden ist (Poyhia
et al., 1992, Br. J. Clin. Pharmac. 33, 617–621; Ross et al., 1993, The Proceedings
of the 7th World Congress on Pain, 533–534; Lacouture et al.; 1996,
The Proceedings of the 8th World Congress
on Pain, 286), dies lässt
die DA-Ratten als ein besseres Model für den humanen Oxycodon-Stoffwechsel
erscheinen als andere Rattenstämme
und (ii), da Oxymorphon ein wirksamer μ-Opioid-Agonist mit dem Zehnfachen der
schmerzlindernden Wirksamkeit von Morphin ist, könnte dessen Vorhandensein möglicherweise
die Experimente beeinträchtigen.
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DA-Ratten
wurden leicht mit einer 50:50 Mischung O2/CO2 narkotisiert und anschließend wurde
ihnen entweder Oxycodon oder Morphin oder eine Kombination von beiden
Arzneimitteln mit einer einzelnen i.p.-Injektion verabreicht, wobei
Gruppen von vier Tieren je Dosis genommen wurden. Die Ratten wurden
dann in einzelne Aufbewahrungskäfige
gelegt und konnten dort sich erholen. Jede Ratte erhielt nur eine
Dosis in einer 5 Tage-Periode, um mögliche akute Opioid-Toleranz-Effekte, die die
antinociceptive Antwort beeinträchtigen könnten, zu
verhindern. Die minimale kombinierte i.p.-Dosis von Oxycodon plus
Morphin, die eine maximale antinociceptive Antwort hervorrief, die
für den
dreistündigen
Beobachtungszeitraum anhielt, wurde experimentell bestimmt. Anfänglich erhielten
die DA-Ratten Oxycodon (2,85 μmol)
plus Morphin (3,11 μmol),
da diese Dosen wesentlich geringer waren als die vorher publizierten
systemischen ED50-Werte für diese
Opioide in DA-Ratten (Clearly et al. 1994, supra). Anschließend wurden
die Dosen an Oxycodon und Morphin sukksessive halbiert bis die minimale
Dosis für
den i.p.-Kombination, die eine maximale Antinociception hervorrief
und eine verlängerte
Wirkungsdauer zeigte, etabliert wurde.
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Weitere
Gruppen von Ratten (n = 4) wurden individuell i.p.-Dosen von Morphin
bzw. Oxycodon verabreicht. Die Kontrollratten erhielten Salzlösung (0,5
ml i.p.).
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Antinociceptive Beurteilung:
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Der „Tail Flick
Latency Test"(Schwanz-Stimulanz-Latenz-Test)
(D'Amour, F. E.
and Smith, D.L., 1941, J. Pharmacol. Exp. Ther., 72, 74–79) wurde
verwendet, um das Ausmaß an
Antinociception, die in den Ratten nach i.c.v.- und i.p.-Verabreichung
von Oxycodon und Morphin entweder alleine oder in Kombination erreicht wurden,
zu quantifizieren. Eine Sperrzeit von 9 Sekunden wurde elektronisch
aufrecht erhalten, um Gewebeschäden
am Rattenschwanz zu minimieren. Die Reaktionszeiten der Injektion
waren typischerweise 3 bis 4,5 Sekunden und waren der Durchschnitt
von zwei Messungen, die im Abstand von ca. 5 Minuten gemacht wurden.
Die Latenzzeiten der Schwanzstimulation (Tail Flick Latency times)
wurden nach i.c.v.-Verabreichung
von Oxycodon und Morphin entweder alleine oder in Kombination zu
dem Zeitpunkten 5, 10, 15, 30, 45, 60, 90, 120 und 180 Minuten nach
Verabreichung gemessen. Nach Beendigung des i.c.v.-Experiments wurde
per Augenschein die korrekte Anordnung der Kanüle überwacht, gefolgt von einer
Injektion des Farbstoffs Malachitgrün (1 μL), Enthaupten und grober Sezierung
des Gehirns.
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Datenanalyse:
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Die
Latenzzeiten bei Schwanzstimulus (Tail Flick Latency times) wurden
umgewandelt in „Prozent
maximal möglicher
Wirkung" (% MPE)
gemäß der folgenden
Formel:
%MPE-Werte > 50 % wurden als Anzeichen
einer signifikanten Antinociception angesehen.
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Statistische Analyse:
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Die
Daten wurden auf signifikante Unterschiede mit Hilfe des gepaarten
Wilcoxon-Test und
dem ungepaarten Wilcoxon-Rank-Zahlen-Test entsprechend berechnet.
Das statistische Signifikanzkriterium war p < 0,05.
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Ergebnisse
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Bei
der Co-Verabreichung von Oxycodon und Morphin (40 nmol bzw. 15 nmol
i.c.v.) bei DS-Ratten wurde eine maximale Antinociception (100 %
MPE) bei 15 Minuten nach der Verabreichung erreicht und drei Stunden
nach der Verabreichung war das Antinociceptions-Niveau noch größer als
50 % MPE (1). Bei einer Reduzierung
dieser Dosis auf 30 nmol plus 10 nmol Oxycodon bzw. Morphin wurde
eine maximale Antinociception erreicht, die Wirkungsdauer war signifikant
verkürzt
(90 Minuten).
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Im
Vergleich dazu, wenn Oxycodon (40 nmol i.c.v.) alleine verabreicht
wurde, wurde keine Antinociception beobachtet. Tatsächlich waren
die meisten %MPE-Werte negativ, dies zeigt eine mögliche Hypernociception
bei dieser Dosis (1). Ähnlich,
wenn Morphin alleine verabreicht wurde (15 nmol i.c.v.), die dabei erreichten
Antinociceptions-Niveaus waren sehr gering und die %MPE-Werte überschritten
die 20 % zu keinem Zeitpunkt während
der dreistündigen
Beobachtungsperiode (1). Die additiven
antinociceptiven Wirkungen (Summierung der unabhängigen antinociceptiven Wirkungen)
von i.c.v.-Oxycodon (40 nmol) plus Morphin (15 nmol) waren nicht
signifikant (p > 0,05)
unterschiedlich zu den Basis-%MPE-Werten, die mit Ratten, denen
Salzlösung
gegeben wurde (1 μL
i.c.v.), erhalten wurden.
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Nach
i.p.-Co-Verabreichung von Morphin (3,11 μmol) plus Oxycodon (2,85 μmol) wurden
100 % MPE-Werte 10 Minuten nach Dosierung erzielt, diese unterschritten
dieses Niveau über
den gesamten Zeitraums des Experiments (180 Minuten) nicht. In ähnlicher
Weise erreichten auch Ratten, denen die Hälfte der Dosis (1,42 μmol Oxycodon
plus 1,55 μmol
Morphin) verabreicht wurde, eine maximale Antinociception, die über 180
Minuten Beobachtungszeitraum anhielt. Weiterhin führte eine
Reduzierung der kombinierten i.p.-Dosis auf 571 nmol Oxycodon plus
621 nmol Morphin zu 100 % MPE-Werten 10 Minuten nach Dosierung,
wobei der durchschnittliche %MPE-Wert auf ca. 65 % 180 Minuten nach
Dosierung fiel (2). Wenn die Kombination
der i.p.-Dosierung weiter reduziert wurde (285 nmol Oxycodon plus
310 nmol Morphin), wurde 100 %MPE nur 15 bis 30 Minuten nach Dosierung
erreicht, und die Wirkungsdauer war signifikant auf 90 Minuten reduziert.
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Ratten,
die einzelne Dosen von Oxycodon (571 nmol) oder Morphin (621 nmol)
erhielten, erreichten keine signifikante Antinociception (> 50 % MPE) zu irgendeinem
Zeitraum nach Dosierung. Wenn die antinociceptiven Wirkungen von
Morphin (671 nmol) alleine mit den antinociceptiven Wirkungen von
Oxycodon (571 nmol) alleine aufsummiert wurden, waren die additiven
antinociceptiven Wirkungen in den DA-Ratten niemals größer als 50 %MPE über den
Beobachtungszeitraum von 180 Minuten.
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Nach
Verabreichung der synergistischen Kombination von Morphin plus Oxycodon
zeigte keine der Rattengruppen (Sprague-Dawley i.c.v. und Dark Agouti
i.p.) irgendwelche nachteiligen Verhaltensauffälligkeiten, wie eine Sedation,
Inkontinenz und Katatonie, eine oder mehrere hiervon wurden berichtet,
nachdem größere Dosen
von einem der Opioide alleine verabreicht wurden. In der Tat waren
Ratten, die eine synergistische Kombination i.p. erhielten (571
nmol Oxycodon plus 621 nmol Morphin) in ihrem Verhalten ähnlich zu
den Kontrollratten, die eine Salzlösung erhielten.
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Diskussion
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Die
antinociceptiven Wirkungen, die bei individueller intracerebroventrikulärer (i.c.v.)
Verabreichung der Opioid-Agonisten, Morphin und Oxycodon bei Sprague-Dawley
Ratten beobachtet wurden, wurden in unserem Labor mit Hilfe des
Tail Flick Latency Tests sehr gut charakterisiert. Die ED50-Werte für i.c.v.-Morphin und Oxycodon
wurden mit 34 nmol bzw. 78 nmol bestimmt (Leow, K. P. und Smith,
M. T., 1994, supra). Unsere Studien haben nun gezeigt, dass die
Co-Verabreichung dieser beiden Opioid-Agonisten über dem i.c.v.-Weg in sub-antinocicpetiven
Dosierungen (Oxycodon 40 nmol plus Morphin 15 nmol) zu unerwarteten
antinociceptiven Synergien führten,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Zunahme im Ausmaß der Antinociception
von den Grundwerten auf 100 % der maximal möglichen Wirkung erfolgt. Weiterhin
war die Dauer der Antinociception stark erhöht auf über 180 Minuten im Vergleich
zu 120 Minuten bzw. 90 Minuten für
gleichwirksame Dosierungen von Morphin oder Oxycodon, die einzeln
verabreicht wurden. Eine Reduktion der kombinierten Dosierung von
Oxycodon plus Morphin auf 30 nmol bzw. 10 nmol führte auch zu maximaler Antinociception
(100 %MPE), die Wirkungsdauer verkürzte sich aber auf 90 Minuten.
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Weiterhin
wurde eine antinociceptive Synergie nach Co-Verabreichung von subschmerzlindernden Dosierungen
beider Arzneimittel (Oxycodon 571 nmol plus Morphin 621 nmol) über den
intraperitonalen Weg bei männlichen
Dark Agouti Ratten beobachtet, diese verstoffwechseln Oxycodon zu
Oxymorphon (einem wirksamen μ-Opioid-Rezeptor-Agonist)
in einem geringeren Ausmaß als
andere Rattenstämme.
Diese Synergie war gekennzeichnet durch einen schnellen Beginn der
maximalen Antinociception (kleiner 10 Minuten) mit einer verlängerten
Wirkungsdauer (größer 180
Minuten) im Vergleich dazu, wenn eines der Arzneimittel einzeln
verabreicht wurde. Im Vergleich zu Ratten, die einzelnd i.c.v.-
oder i.p.-Dosen von Morphin oder Oxycodon erhielten war das Ausmaß der synergistischen
schmerzlindernden Wirkungen in einem Bereich des 5–20-fachen.
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Ratten,
denen die synergistische Kombination der beiden starken Opioide,
Oxycodon und Morphin, sowohl durch i.p.- als i.c.v.-Wege verabreicht
wurden, zeigten keine beobachtbaren nachteiligen Verhaltensauffälligkeiten,
wie Katatonie, Atemdepression oder eine deutliche Sedation. Die
Extrapolation dieser Befunde von Ratten auf Menschen legt nahe,
dass die Co-Verabreichung von subschmerzlindernden Dosierungen zweier
starke Opioide, wie Morphin und Oxycodon, im Gegensatz zu den Richtlinien
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Lindern von Schmerzen
bei Krebs (1986) hervorragende Analgie bei Minimierung nicht akzeptabler
Nebenwirkungen bereitstellt.
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Beispiel 2
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Die
intrinsischen antinociceptiven Wirkungen von Oxycodon scheinen über den κ-Opioid-Rezeptor vermittelt
zu sein Oxycodon ist ein semi-synthetisches Opioid-Analgetikum,
das von dem natürlich
vorkommenden Alkaloid, Thebain, stammt. Im Menschen zeigt Oxycodon
eine schmerzlindernde Wirksamkeit von dem 0,7 fachen von Morphin
nach systemischer Verabreichung (Beaver et al., 1978, J. Pharmacol.
Exp. Ther., 207, 92–100;
Kalso et al., 1990, Pharmacol. Toxicol., 67, 322–328). Obwohl Oxycodon schon
seit über
75 Jahre klinisch verwendet wird, ist wenig über die intrinsische Pharmakologie
dieses Arzneimittels bekannt. Verschiedentlich wurde angenommen,
dass Oxycodon Analgesie mit einem ähnlichen Mechanismus wie Morphin induziert,
oder es wurde vorgeschlagen, dass es sich um ein Vorläuferarzneimittel
für einen
schmerzlindernd aktiven Metaboliten, wie Oxymorphon, seinem O-demethylierten
Derivat, handelt (Beaver et al., 1978, supra). Oxymorphon ist ein
wirksamer μ-Opioid-Rezeptor-Agonist mit einer
10fach höheren
Wirksamkeit als Morphin (Beaver et al., 1977, J. Clin. Pharmacol.,
17, 186–198).
Vor kurzem wurde allerdings die mögliche Rolle von Oxymorphon
als ein schmerzlindernder wirksamer Metabolit des Oxycodons in Frage
gestellt. Es wurde berichtet, dass im humanen Plasma und Urin Niveaus
an nicht-konjugiertem
Oxymorphon nach Verabreichung von Oxycodon nicht nachweisbar sind
(< 1 ngml–1)
(Poyhia et al., 1992, supra). Weiterhin zeigten Dark Agouti Ratten,
die die notwendigen Enzyme zur O-Demethylierung von Benzomorphan-Opioide
fehlen, maximale Antinociception nach subkutaner Verabreichung von
Oxycodon (Cleary et al., 1994, supra). Wenn Oxycodon über dem
i.c.v.-Weg den Ratten verabreicht wurde, so dass irgendeine Art
eines Leberstoffwechsels verhindert wurde, wurde eine maximale Antinociception
innerhalb von 7 Minuten nach Dosierung beobachtet (ED50 =
78 nmol, c.f. ED50 = 34 nmol für Morphin),
dies zeigt, dass Oxycodon selbst intrinsische antinociceptive Eigenschaften
besitzt (Leow, K. P. and Smith M. T., 1994, supra). Diese Antinociception
war durch Naloxon (55 nmol i.c.v.) vollständig reversibel, dies zeigt,
dass die antinociceptiven Wirkungen des Oxycodons über die
Opioid-Rezeptoren vermittelt werden (Leow K. P. and Smith M. T.,
1994, supra).
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Unter
der Voraussetzung, dass Naloxon ein universeller Opioid-Rezeptor-Antagonist
ist, der nicht effektiv zwischen den drei Hauptklassen der Opioid-Rezeptoren, μ, δ und κ, unterscheidet,
ist es nicht möglich, die
spezifische Klasse von Opioid-Rezeptoren,
durch denen die antinociceptiven Wirkungen des Oxycodons vermittelt werden,
zu bestimmen, solange keine selektiveren Antagonisten verwendet
werden. Naloxonazin (nalz) wurde als ein irreversibler μ1-selektiver
Opioid-Rezeptor-Antagonist
beschrieben unter der Voraussetzung, dass dessen Verabreichung 24
Stunden vor der Verabreichung des entsprechenden Opioid-Rezeptor-Agonisten
erfolgt. Für
nalz wurde gezeigt, dass es die antinociceptiven Wirkungen von sowohl
Morphin als μ-selektiven
Opioid-Peptid Enkephalin-[D-Ala2, N-Phe4, Gly-ol5] (DAMGO)
(Pasternak, G. and Wood, P., 1986, Life Sci., 38, 1889–1898) antagonisiert.
Im Gegensatz dazu reduziert Nalz nicht die Antinociception, die
beobachtet, nach Verabreichung des δ-selektivem Opioid-Peptid-Agonisten,
Enkephalin-[D-Pen2,5] (DPDPE) (Nishimura et al., 1984, Mol. Pharmacol.,
25, 29–37;
Hahn et al., 1982, J. Neurosci., 2, 572–576; Johnson, N. und Pasternak,
G. W., 1984, Mol. Pharmacol., 26, 477–483) wird. Naltrindol (NTI)
wird als ein nicht-Peptid δ-Opioid-Rezeptor-Antagonist
mit einer 100fach höheren
Selektivität
für die δ-Opioid-Rezeptoren im Vergleich zu
den μ-Opioid-Rezeptoren
und einer 10000fach höheren
Selektivität
für den δ- relativ
zu den κ-Opioid-Rezeptoren,
beschrieben (Portoghese et al., 1988a, J. Med. Chem., 31, 281–282; Portoghese
et al., 1988b, Eur. J. Pharmacol., 146, 185–186). In ähnlicher Weise wurde berichtet,
dass Norbinaltorphimin (nor-BNI) ein irreversibler κ-Opioid-Rezeptor-Antagonist
ist, der den antinociceptiven Wirkungen von sowohl von Benzacetamid (U69,593)
und Benzomorophan (Bremazocin) zu κ-Opioid-Rezeptor-Agonisten entgegenwirkt
(Takemori et al., 1988, supra; Horan et al., 1991, J. Pharmacol.
Exp. Ther. 257, 1154–1161).
-
Daher
war ein Ziel dieser Experimente, die Hauptklasse der Opioid-Rezeptoren,
die die antinociceptive Wirkung von Oxycodon nach i.c.v.-Verabreichung
bei Ratten vermittelt, durch i.c.v.-Verabreichung von selektiven
Opioid-Rezeptor-Antagonisten, zu bestimmen
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Material und Methoden
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Arzneimittel
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Oxycodonhydrochlorid
war eine großzügige Spende
von The Boots Company (Australien) Pty Ltd (Syndey, Australien).
Morphinhydrochlorid wurde bezogen von der Apotheke des Royal Brisbane
Hospitals (Brisbane, Australien). Naloxonazin, Naltrindol, nor-Binaltorphimin,
(5α,7α,8β)-(+)-N-Methyl-N-[7-(1-Pyrrolidinyl)-1-oxaspiro[4,5]dec-8-yl]-benzolacetamid
(U69,593), trans-(±)-3,4-Dichlor-N-methyl-N-12-(-pyrrolidinyl)-cyclohexyl)-benzolacetamidmethansulfat
(U50,488H), Bremazocin und DPDPE wurden bezogen von Research Biochemicals
Inc. (Syndey, Australien). Xylazin und Ketamin wurden bezogen von
Bayer (Syndey, Australien) bzw. Marlab (Brisbane, Australien).
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Tiere
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Die
ethische Genehmigung für
diese Experimente wurden erhalten von dem Ethikkommitee für Tierversuche
der Universität
Queensland. Männliche
Sprague-Dawley Ratten
(200 ± 40
g) wurden bezogen von der Tierzuchteinrichtung der Medizinischen
Fakultät
der Universität
Queensland. Die Ratten wurden in einer Temperatur kontrollierten
Umgebung (20 ± 2 °C) mit einem
12 Stunden/12 Stunden Hell-Dunkel-Zyklus und freiem Zugang zu sowohl
Futter als auch Wasser gehalten.
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Chirurgischer
Eingriff
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Der
chirurgische Eingriff wurde wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
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Dosisbehandlungen
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I.c.v.-Injektionen
wurden mit einer 5 μl
Hamiltonspritze mit einer 25 G Nadel unter leichter Narkose (50 %
O2/50 %CO2) durchgeführt und
alle Arzneimittel wurden in isotonischer Salzlösung gelöst. Alle Ratten wurden auf
eine richtige Kanülenanordnung
5 bis 7 Tage nach Operation durch Injektion einer einzelnen Dosis
von Oxycodon (200 nmol i.c.v.) und Messung der Tail Flick Latenz
für die
ersten 10 Minuten nach Injektion getestet. Ratten, die keine Antinociception
aufzeigten, wurden aus der Studie ausgeschlossen, da vorherige Experimente
zeigten, dass ein Fehlen der Antinociception in einer inkorrekten
Kanülenanordnung
begründet
war. Den Rattengruppen für
jeden der selektiven Opioid-Antagonisten, die in der Studie beinhaltet
waren, wurde eine weitere zwei bis drei tägige Erholungsphase gegeben.
Diese erhielten eine i.c.v-Verabreichung der entsprechenden selektiven
Opioid-Antagonisten gefolgt von Oxycodon (200 nmol).
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Weitere
Rattengruppen erhielten die selektiven Opioid-Antagonisten gefolgt
von dem entsprechenden selektiven Opioid-Agonist (Positivkontrollen)
oder Salzlösung
(1 μL i.c.v.)
(n = 4). Nalz (1,0 nmol) (n = 4) und Nor-BNI (0,3 nmol) (n = 8)
wurden 24 Stunden vor der i.c.v.-Verabreichung der Opioid-Agonisten
injiziert, um sicherzustellen, dass nur die irreversiblen Opioid-Antagonist-Wirkungen
untersucht wurden (Clark et al., 1988, Mol. Pharmacol., 34, 308–317). Im
Gegensatz dazu wurde der kompetitive δ-Opioid-Antagonist Naltrindol
(1 nmol, i.c.v.) (n = 4) nur 15 Minuten vor der i.c.v.-Verabreichung
der Opioid-Agonisten oder der Salzlösung verabreicht.
-
Antinociceptive
Bewertung
-
Der
Tail Flick Latenz Test (D'Amour,
F. E. und Smith, D. L., 1941, supra) beschrieben im Beispiel 1 wurde
zur Quantifizierung des Ausmaßes
an Antinociception, der in Ratten nach i.c.v.-Verabreichung von
Opioid-Agonisten oder Salzlösung
erreicht wurde, verwendet.
-
Datenanalyse
-
Die
Tail Flick Latenz Zeit wurde umgerechnet in den Prozentsatz an maximaler
möglicher
Wirkung (The Percentage of Maximum Possible Effect) (%MPE) gemäß der im
Beispiel 1 beschrieben Formel.
-
Statistische
Analyse
-
Die
Daten auf signifikante Unterschiede wie im Beispiel 1 beschrieben
analysiert.
-
Ergebnisse
-
Die
nach i.c.v.-Verabreichung von Oxycodon (200 nmol) beobachtete Antinociception
erreichte Höchstwerte
von 100 %MPE 5 Minuten nach Dosierung, danach nahm diese in einfach
expotentieller Weise ab und erreicht die Grundwerte 19 Minuten nach
Verabreichung (3A). Im Gegensatz dazu waren
bei den Kontrollratten, die eine i.c.v.-Salzlösung (1 μL) erhielten, die antinociceptiven
Wirkungen nicht deutlich unterschiedlich zu denen der Grundwerte
(p > 0,05) über den
3-stündigen
Untersuchungszeitraum (Daten nicht gezeigt).
-
Die
Verabreichung des irreversiblen μ1-Opioid-Rezeptor-Antagonisten Naloxonazin
(1 nmol i.c.v.) 24 Stunden vor Verabreichung des Oxycodons (200
nmol i.c.v.) hatte eine geringe Wirkung auf die beobachtete Antinociception.
Die Wirkungsdauer des Oxycodons wurde von 90 Minuten auf 60 Minuten
verkürzt.
Das Ausmaß der
Antinociception schien nicht innerhalb der ersten 10 Minuten signifikant
reduziert zu sein (4A) im Vergleich zu Ratten,
die Oxycodon (200 nmol i.c.v.) alleine erhielten (3A).
Naloxonazin attenuierte vollständig
die antinociceptive Wirkung von Morphin (78 nmol i.c.v.), das den
gleichen Ratten 24 Stunden später verabreicht
wurde (4B). Im Gegensatz dazu führt die
gleiche Dosis Morphin, die alleine Ratten auf dem i.c.v.-Weg verabreicht
wurden zu einer maximalen Antinociception, dass in einer biphasischen
Weise über
den dreistündigen
Beobachtungszeitraum abnahm (3B).
-
Es
wird weiterhin festgestellt, dass die obigen Kontrollratten, die
nalz (1 nmol i.c.v.) 24 Stunden später gefolgt von Salzlösung (1 μL) erhielten,
5 bis 10 % geringer in ihren %MPE-Werten waren als die unbehandelten
Ratten, dies zeigt, dass nalz mit der normalen Funktion der endogenen
opioidergen Rezeptor-Systems interferiert. Mit nalz behandelte Ratten
zeigten sofort nach Dosierung geringere stimulierende Verhalten
(Schütteln
und Zähnegeklapper)
und 24 Stunden später
erschienen sie sensitiver gegenüber
externen Stimuli (Berührung
und Geräusch)
zu sein als unbehandelte Ratten.
-
Die
Verabreichung des kompetitiven δ-Opioid-Rezeptor-Antagonist
Naltrindol (2,2 nmol i.c.v.) 15 Minuten vor der Oxycodon (200 nmol
i.c.v.) Verabreichung zeigte keine signifikante Attenuierung (p > 0,05) der antinociceptiven
Wirkungen des Oxycodons (5B), wenn
diese mit dem Kontrollexperiment verglichen wurden (5A).
Allerdings attenuierte Naltrindol die antinociceptiven Wirkungen
des selektiven δ-Opioid-Agonist DPDPE
(45 nmol) signifikant (p < 0,05)
(5B) im Vergleich zu dem Kontrollexperiment (5A).
Ratten, die Naltrindol (1 nmol i.c.v.) 15 Minuten später gefolgt
von einer Salzlösung
(1 μL) erhielten,
zeigten %MPE-Werte,
die nicht signifikant unterschiedlich zu den Vordosisgrundwerten
waren (p > 0,05).
-
Im
Gegensatz dazu führte
eine i.c.v.-Verabreichung des k-selektiven Opioid-Rezeptor-Antagonisten nor-BNI
(0,3 nmol) 24 Stunden vor der i.c.v.-Verabreichung von Oxycodon
(200 nmol), U69,593 (133 nmol), oder Bremazocin (57 nmol) zu einer
vollständigen
Attenuierung der antinociceptiven Wirkungen von jeder dieser Verbindungen
(6A–C).
Es wird hervorgehoben, dass die antinociceptiven Wirkungen des Morphins
(78 nmol i.c.v.) nicht attenuiert wurden (6D).
-
Von
der Verhaltensseite zeigten die Ratten, die Oxycodon (200 nmol i.c.v.)
erhielten, keine Anzeichen von spontaner Blasenentleerung oder Inkontinenz
im Gegensatz zu den Ratten, die i.c.v. Morphin (78 nmol) erhielten,
sie zeigten auch kein Katatonie-Verhalten,
das bei Ratten beobachtet werden konnte, die systemisch Oxycodon
erhielten (Poyhia, R. and Kalso, E., 1992, 70, 125–130; Cleary
et al., 1994, supra).
-
Diskussion
-
Unsere
vorherigen Studien (Leow, K. P. and Smith, M. T., 1994, supra) zeigten,
dass die Verabreichung von Oxycodon oder Morphin über den
i.c.v.-Weg Naloxonreversible Antinociception hervorrief. Das Ausmaß an Antinociception
gegenüber
den Zeitprofilen für
die zwei Opioid-Arzneimittel war sehr unterschiedlich (Leow, K.
P. und Smith, M. T., 1994, supra). Oxycodon hatte einen wesentlich
schnelleren Beginn der maximalen Antinociception (5 bis 10 Minuten)
im Vergleich zu den 30 bis 45 Minuten, die bei Morphin notwendig
waren. Die antinociceptiven Wirkungen von i.c.v. Morphin sind zweiphasischer
Natur, wobei die Anfangsphase im Zusammenhang mit der Aktivierung
der supraspinalen μ-Opioid-Rezeptoren
steht und die zweite Phase (Beginn = 90 Minuten nach Verabreichung)
wahrscheinlich von der kaudalen Umverteilung des Morphins stammt,
die die spinalen μ-Opioid-Rezeptoren
aktiviert (Leow, K. P. and Smith, M. T., 1994, supra).
-
Im
Gegensatz dazu zeigte Oxycodon ein einzige Phase der Antinociception
nach i.c.v-Verabreichung, die im wesentlichen 90 Minuten nach Verabreichung abgeschlossen
war (Leow, K. P. and Smith, M. T., 1994, supra). Dies ist nicht überraschend,
da die Wirksamkeit des Oxycodons, dass über den intrathekalen (i.t.)
Weg verabreicht wurde, nur die als 0,09fache zum i.t.-Morphins beschrieben
wurde (Yaksh, T. L. and Hartey, G. J., 1987, J. Pharmacol. Exp.
Ther., 244, 501–507;
Poyhia, R. and Kalso, E., 1991, supra), dies zeigt, dass Oxycodon
eine geringe Affinität
für spinale
Opioid-Rezeptoren aufweist. Daher führt die Umverteilung von Oxycodon
von den supraspinalen Bereichen zum Zeitpunkt der i.c.v.-Injektion
zu der spinalen Region 90 Minuten nach der Injektion zu einer Reduktion
der Antinociception auf die Grundwerte bei diesem Zeitpunkt. Weiterhin zeigten
Studien unter Verwendung von [3H]-DAMGO,
dass die Affinität
von Oxycodon für
den μ-Opioid-Rezeptor im
Vergleich zu der von Morphin gering ist (Chen et al., 1991, Life
Sci., 48, 2165–2171).
Aufgrund aller dieser oben ausgeführten Gründe ist es unwahrscheinlich,
dass Oxycodon seine antinociceptiven Wirkungen durch die gleiche
Klasse von Opioid-Rezeptoren, wie Morphin hervorruft.
-
Dieser
Befund ist weiterhin gestützt
durch (i) von Pasternak und Wood (1986), das μ1-Opioid-Rezeptoren
die Antinociception vermitteln, die beobachtet wird nach i.c.v.-Morphinverabreichung
und (ii) unserer Beobachtung, dass der μ1-selektive
Opioid-Rezeptor-Antagonist,
Naloxonazin, die antinociceptiven Wirkungen von i.c.v.-Morphin attenuierte,
aber so gut wie keine Wirkung auf die Antinociception hatte, die
bei i.c.v.-Oxycodon-Verabreichung
beobachtet wird. Weiterhin zeigten unsere Untersuchungen, dass die
i.c.v.-Verabreichung des δ-selektiven
Opioid-Rezeptor-Antagonisten,
Naltrindol, nicht die antinociceptiven Wirkungen von i.c.v.-Oxycodon
attenuiert. Zusammengefasst zeigen diese Ergebnisse, dass die intrinsischen
antinociceptiven Wirkungen von Oxycodon weder durch μ1-
noch durch δ-Opioid-Rezeptoren vermittelt
werden.
-
Im
Gegenteil, wenn der irreversible k-selektive Opioid-Antagonist nor-BNI über den
i.c.v.-Weg in einer Dosis von 0,3 nmol 24 Stunden vor der i.c.v.-Verabreichung
von Oxycodon oder der k-Opioid-Agonist U69,593 (133 nmol i.c.v.)
und Bremazocin (57 nmol i.c.v.) verabreicht wurden, waren die antinociceptiven
Wirkungen dieser drei Verbindungen deutlich attenuiert. Eine i.c.v.-Verabreichung
von nor-BNI (0,3 nmol i.c.v.) 24 Stunden vor dem Morphin (78 nmol
i.c.v.) hatte keine Wirkung auf die antinociceptive Antwort des
Morphins (6D). Diese Ergebnisse legen
deutlich die Involvierung von κ-Opioid-Rezeptoren
in den intrinsischen antinociceptiven Wirkungen des Oxycodons nahe.
Diese Schlussfolgerung wird weiter gestützt durch die Beobachtung, dass
i.c.v.-Verabreichung von bekannten κ-Opioid-Agonisten von sowohl
der Benzacetamid- (U50,488H und U69,593, Leighton et al., 1988,
Br, J. Pharmacol., 93, 553–560)
als auch der Benzomorphon-Klasse (Bremazocin und Ethylketazocin,
Horan et al., 1991, supra) Antinociception induzieren, die durch
einen schnellen Beginn der Wirkung gekennzeichnet ist und eine einzelne
antinociceptive Phase in einer Weise analog zu der bei i.c.v.-Oxycodon-Dosierung
beobachteten Phase aufzeigt.
-
Zusammengefasst
deuten die im Beispiel 2 beschriebenen Versuche stark darauf hin,
dass die intrinsischen antinociceptiven Wirkungen des Oxycodons
durch κ-Opioid-Rezeptoren
vermittelt werden im Gegensatz zum Morphin, das in erster Linie
mit μ-Opioid-Rezeptoren
interagiert. Unter der Maßgabe,
dass mindestens drei κ-Opioid-Rezeptor-Untergruppen
pharmakologisch definiert wurden (Von Voigtlander et al., 1983,
J. Pharmacol. Exp. Ther., 224, 525–530; Nock et al., 1988, Life
Sci., 42, 2403–2412;
Clark et al., 1989, J. Pharmacol. Exp. Ther., 251, 461–468) waren
weitere Untersuchungen notwendig, um zu bestimmen, welche dieser Unterklassen
die antinociceptiven Wirkungen des Oxycodons vermitteln, dies wird
im Folgenden beschrieben.
-
Beispiel 3
-
Nach
intracerebroventrikulärer
(i.c.v.) Verabreichung von Oxycodon an erwachsenen männlichen Sprague-Dawley
(SD) Ratten rief Oxycodon Naloxon-reversible (d.h. Opioid-Rezeptor-vermittelte),
intrinsische schmerzlindernde (antinociceptive) Wirkungen mit einer
Wirksamkeit gleich ca. der Hälfte
(44 %) zu der von Morphin, wenn es über die gleiche Route verabreicht
wird, hervor (Leow, K. P. und Smith, M. T., 1994, supra). Die im
Beispiel 2 beschriebenen Untersuchungen, die die i.c.v.-Verabreichung von
selektivem μ-, δ- und κ-Opioid-Rezeptor-Antagonisten
beinhaltete, zeigte, dass die intrinsischen antinociceptiven Wirkungen
des Oxycodons vollständig
durch i.c.v.-Verabreichung des selektiven κ-Opioid-Antagonisten, nor-Binaltorphimin (nor-BNI),
in Dosen, die die antinociceptiven Wirkungen von i.c.v.-Morphin
(μ-Opioid-Agonist)
nicht attenuieren, attenuierbar sind.
-
Weiterhin
attenuierten die μ1-Opioid-Rezeptor-Antagonisten,
Naloxonazin und der δ-Opioid-Rezeptor-Antagonisten,
Naltrindol, nicht die antinociceptiven Wirkungen des i.c.v.-Oxycodons
in Dosen, die vollständig
die antinociceptiven Wirkungen von i.c.v.-Morphin (μ-Opioid-Agonist) und i.c.v.-DPDPE
(δ-Opioid-Agonist) attenuierten
(Ross, F. B. und Smith, M. T., 1996a, in press.). Diese Ergebnisse
deuten darauf hin, dass Oxycodon seine intrinsische schmerzlindernde
Wirkungen durch κ-Opioid-Rezeptoren hervorruft.
Obwohl es drei Untergruppen des k-Opioid-Rezeptors im ZNS gibt,
nämlich κ1, κ2 und κ3 (Clark
et al., 1989, supra; Lai et al. 1994, Neuroreport, 5, 2161–2164; Ni
et al. 1995, Peptides, 16, 1083–1095)
wird berichtet, dass nor-BNI mit hoher Affinität nur an die κ1-
und κ2-Opioid-Rezeptoren bindet (Takemori et al.,
1988, supra; Ni et al. 1993, Peptides, 14, 1279–1293) dies lässt es nahe
liegen, dass Oxycodon seine intrinsische schmerzlindernde Eigenschaften
durch κ1- und/oder κ2-Opioid-Rezeptoren
hervorruft. Daher wurden diese Experimente so gestaltet, dass sie
weiter die Klasse(n) und Subtypen der Opioid-Rezeptoren untersucht,
die die intrinsischen antinociceptiven Wirkungen des Oxycodons vermitteln,
in dem in-vitro Hirnhomogenate für
Bindungsuntersuchungen verwendet wurden. Genauer wurde diese Untersuchung
so gestaltet, dass sie (i) die Opioid-Rezeptor-Bindungsprofile des
Oxycodons gegenüber
selektiven μ-, δ- und κ1-
Radioliganden ([3H]Morphin, [3H]DPDPE
bzw. [3HU]69,593) relativ zu den Bindungsprofilen
der entsprechenden nicht-markierten Liganden, Morphin, DPDPE, Bremazocin
charakterisiert und (ii) die Bindungsprofile des Oxycodons mit den
Ergebnissen unserer im Beispiel 2 gemachten Untersuchungen vergleicht.
-
Material und
Methoden
-
Materialien
-
[3H]Morphin (84,5 Ci/mmol), [3H]U69,593
(47,4 Ci/mmol) und [3H]DPDPE-Cl ([2,5-D-Penizillamin, 4-p-Cl-Phenylalanin]enkephalin)
(48,6 Ci/mmol) wurden von New England Nuclear Corporation (Boston, U.S.A.)
bezogen. Naloxonhydrochlorid, DPDPE, 2-Hydroxyethylpiperazin-N-2-Ethan-Sulfonsäure (HEPES), Tris-HCl
und Bremazocinhydrochlorid wurden von Sigma-Aldrich (Sydney, Australien)
bezogen. Oxycodonhydrochlorid war eine großzügige Spende von Boots Australia
Pty Ltd. (Sydney, Australien). Morphinhydrochlorid wurde bezogen
von der Apotheke des Royal Brisbane Hospitals. Männliche erwachsene Sprague
Dawley Ratten (200 g) wurden bezogen vom Tierhaus der Medizinischen
Fakultät
der Universität
Queensland. Männliche erwachsene
Albinomeerschweinchen wurden von der Zentralen Tierzuchteinheit
der Universität
Queensland erhalten. Die ethische Genehmigung für diese Experimente wurde erhalten
vom Ethikkomitee für
Tierversuche der Universität
Queensland.
-
Verfahren
-
Hirnmembranpräparation
-
Nach
Enthauptung wurden die Ratten- oder Meerschweinchenhirne entfernt
und in eiskalter Sukrose-Lösung
(0,32 M) plaziert, bei –20 °C für 24 Stunden
und anschließend
bei –80 °C bis zur
Verwendung eingefroren. Nach dem Auftauen wurde das Hirngewebe für 1 Minute
im eiskalten HEPES-tris-Puffer (50 mM, pH 7,4) in einem Volumen
von 10 mL/g Nassgewebegewicht homogenisiert. Die Gewebehomogenate
wurden dann zentrifugiert (40000 g für 45 Minuten), der Überstand
wurde abdekantiert und die Membranen in HEPES-Tris-Puffer resuspendiert
vor einer 45 minütigen
Inkubation bei 37 °C,
um endogene Opioid-Peptide
zu entfernen. Die Membranen wurden dann zweimal zentrifugiert und
in 10 mL Puffer pro Gramm Nassgewicht des ursprünglichen Gewebes resuspendiert
und bei –80 °C bis zur
weiteren Behandlung gelagert. Die Proteinkonzentrationen wurden
mittels dem Verfahren von Lowry et al. (1951) bestimmt.
-
Radioligand-Bindungsassays
-
Die
Liganden Bindungsassays für
jeden der Hauptklassen der Opioid-Rezeptoren (μ, δ und κ1) wurden unter
Verwendung der Präparation
der Hirnhomogenate der Ratten und der Hirnhomogenate der Meerschweinchen
im Falle der κ1-Opioid-Rezeptor-Bindung durchgeführt. Aliquots (0,1 mL) der
resuspendierten Membranpräparationen
wurden zu Röhrchen,
die 0,05 mL des interessierenden Radioliganden, 0,05 mL des unmarkierten
interessierenden Liganden und 0,3 mL HEPES-Tris Puffer (50 mM, pH
7,4) hinzugefügt.
Die Proben wurden als 3fach-Proben für eine Stunde mit einem der
folgenden Radioliganden inkubiert: [3H]Morphin, [3H]DPDPE-Cl oder [3H]U69,593
in einem Konzentrationsbereich (100 pM bis 100 μM) des entsprechenden nicht- markierten Liganden
(Morphin, DPDPE, Bremazocin, Oxycodon). Die Inkubation der Proben
wurde durch Filtration mit Hilfe von Whatman GF/B-Glasfaserfiltern,
die vorher in 1 % Polyethylenimin getaucht wurden, mit Hilfe eines
Brandell Cell Harvesters gestoppt und dreimal mit 1 mL Aliquots
von eiskaltem HEPES-Tris Puffer (50 mM, pH 7,4) gewaschen. Die Bindungsassays
wurden bei Raumtemperatur (25 °C)
durchgeführt
mit Ausnahme, wenn [3H]U69,593 als Radioligand verwendet wurde,
dann war die Inkubationstemperatur 37 °C. Die Filterpapiere mit dem
zurückbehaltenen
Radioliganden wurden in Szintillationsflüssigkeit (4 mL) in Szintillationsröhrchen für 12 Stunden
vor der Flüssig-Szintillations-Spektrophotometrie
mit Hilfe eines Packard Szintillationszählers (Tricarb 2700 TR) mit
einer Quenchingkorrektionseinrichtung, platziert. Diese Versuche
wurden mit drei verschiedenen Homogenatpräparationen des Ratten- und/oder
Meerschweinchenhirngewebes wiederholt.
-
Ergebnisse
-
Die
Bindungsaffinitäten
von Oxycodon für
jede der Hauptklassen der Opioid-Rezeptoren
(μ, δ und κ1) wurden
unter Verwendung von selektiven Opioid-Rezeptor-Bindungsassays Homogenatpräparationen
aus Hirngewebe bestimmt, wie oben beschrieben. Oxycodon verdrängt [3H]Morphin (μ-Opioid-Rezeptor-Agonist) mit
geringer Affinität
(κi = 349 nM, 7), während nicht
markiertes Morphin selbst [3H]Morphin mit
hoher Affinität
(κD = 1,1 nM) verdrängt, ähnlich den in der Literatur
berichteten Werten (Raynor et al., 1994, J. Pharmacol. Exp. Ther.
45, 330–334).
Der Hill-Koeffizient für
die Hemmung der Bindungskurve des Oxycodons gegen [3H]Morphin
war gering (0,72), dies deutet darauf hin, dass Oxycodon nicht an
die hoch affine Morphinbindungsstelle bindet.
-
Bei
den δ-Opioid-Rezeptorbindungsassays
war Oxycodon (in Konzentration von kleiner als 1 μM) nicht in
der Lage die selektiven δ-Opioid-Rezeptor-Liganden
[3H]DPDPE-Cl zu verdrängen (8), während nicht markiertes
DPDPE [3H]DPDPE mit hoher Affinität (KD = 1,4 nM) verdrängt, dies ist in Übereinstimmung
mit den in der Literatur berichteten Werten (Raynor et al., 1994,
Mol-Pharmacol., 45, 330–334).
-
In ähnlicher
Weise kann Oxycodon nicht [3H]U69,593 (selektiver κ1-Opioid-Rezeptor-Ligand) in Rattenhirnmembranpräparationen
im signifikanten Ausmaß (κ1 > 100 μM) verdrängen, das
Verhältnis
von Gesamtbindungen zu nicht spezifischer Bindung (NSB) war relativ
klein (üblicherweise
2:1) aufgrund der geringen Expression des k1-Opioid-Rezeptors
im Rattenhirn. Daher wurden weitere Experimente mit Hirnhomogenat
aus Meerschweinchen durchgeführt
(ein Gewebe, in dem der κ1-Opioid-Rezeptor
stark exprimiert ist, so dass das Verhältnis von Gesamtbindung zu
NSB 10:1 ist), um weiter zu untersuchen, ob Oxycodon signifikant
an die κ1-Opioid-Rezeptoren
bindet. Wieder war Oxycodon nicht in der Lage, [3H]U69,593
in Konzentrationen von kleiner als 100 μM zu verdrängen (9), dies
deutet darauf hin, dass Oxycodon nicht wesentlich an κ1-Opioid-Rezeptoren
bindet. Bremazocin, ein universeller Opioid-Rezeptor-Ligand (μ, δ, κ1-
und κ2-Liganden) diente als Positiv-Kontrolle dahingehend,
dass es [3H]U69,593 mit ähnlicher Affinität (Ki = 0,4 nM) verdrängt, zu der Affinität, wie sie
in der Literatur genannt ist (Rothman et al., 1990, Peptides, 11,
311–331).
-
Diskussion
-
Die
Ergebnisse der hier präsentierten
Bindungsstudien unterstützen
den Befund unserer Experimente mit den Tieren, wie sie im Beispiel
2 beschrieben sind. Diese zeigten, dass Oxycodon keine intrinsischen
antinociceptiven Wirkungen durch Interaktion mit dem μ-Opioid-Rezeptor-System
hervorruft. Diese Tierexperimente zeigten auch, dass der selektive κ-Opioid-Rezeptor-Antagonist,
nor-BNI, vollständig
die antinociceptiven Wirkungen des i.c.v.-Oxycodons attenuiert,
während
es keinen Effekt auf die antinociceptiven Wirkungen von i.c.v.-Morphin
zeigt. Zurzeit gibt es drei Hauptuntergruppen des κ-Opioid-Rezeptors,
die identifiziert wurden, nämlich κ1, κ2 und κ3,
wobei nor-BNI-Bindungen nur bei κ1 und κ2-Untergruppen vorkommen (Takemori et al.,
1988, supra; Ni et al., 1996, supra). Da Oxycodon [3H]U69,593 (selektiver κ1-Agonist)
weder bei Hirnhomogenaten von Ratten noch von Meerschweinchen im
signifikanten Umfang (κi > 100 μM) verdrängt, deuten diese
Experimente darauf hin, dass Oxycodon nicht an die κ1-Opioid-Rezeptoren
bindet und somit die κ1-Opioid-Rezeptoren nicht die intrinsischen
antinociceptiven Wirkungen des Oxycodons vermitteln. Wenn man die Ergebnisse
unserer Tierexperimente (Beispiel 2) mit denen unserer Bindungsexperimente
zusammen nimmt, deutet vieles darauf hin, dass Oxycodon ein selektiver κ2-Opioid-Rezeptor-Agonist ist. Weitere
Beweise, die diese Schlussfolgerung unterstützen werden erhalten durch
unsere Beobachtungen, dass (i) die Wirksamkeit und (ii) das antinociceptive
Profil von i.c.v.-Oxycodon mehr den Eigenschaften von i.c.v. verabreichendem
Bremazocin (dieses ruft in erster Linie antinociceptive Wirkungen über die κ2-Opioid-Rezeptoren
hervor) als i.c.v. verabreichtem U69,593 (selektiver κ1-Opioid-Agonist)
(Beispiel 2) entspricht.
-
Weitere
Untersuchungen in der Literatur (Ni et al., 1993, 1995, supra) deuten
darauf hin, dass der κ2-Opioid-Rezeptor selbst viele unterscheidbare
Untergruppen umfasst, nämlich κ2a-1, κ2a-2, κ2b-1 und κ2b-2 und dass
der selektive κ-Opioid-Rezeptor-Antagonist, nor-BNI,
mit hoher Affinität
(κi = 5,9 nM) nur an κ2a-2-Subtyp zusätzlich zu
dem κ1-Opioid-Rezeptoren (Ni et al., 1993, supra)
bindet. Da wir zeigen konnten, dass Oxycodon in keiner annehmbaren
Menge an κ1-Opioid-Rezeptoren bindet, legen diese Ergebnisse
nahe, dass Oxycodon seine schmerzlindernden Wirkungen durch Bindung
an den κ2a- 2-Subtyp des κ2-Opioid-Rezeptors
vermittelt. Allerdings gibt es keinen spezifischen Liganden für den κ2a-2-Opioid-Rezeptor,
der zurzeit erhältlich
ist, daher ist es zurzeit nicht möglich, direkt die Bindungsaffinität für diesen
Subtyp des κ2-Opioid-Rezeptors für das Oxycodon zu bestimmen.
-
Beispiel 4
-
Untersuchungen zu den
antinociceptiven Wirkungen eines Bereichs von subschmerzlindernden
Dosierungskombinationen von Morphin und Oxycodon nach subkutaner
Verabreichung bei Dark Agouti Ratten
-
Die
im Beispiel 1 beschriebenen Untersuchungen zeigten, dass die Co-Verabreichung von sub-schmerzlindernden
Dosierungen von Morphin und Oxycodon über sowohl dem intracerebroventrikulären (i.c.v.)
Weg bei Sprague-Dawley (SD) Ratten und über dem intraperitonalen (i.p.)
Weg bei Dark Agouti (DA) Ratten eine deutliche antinociceptive Synergie
hervorrufen, dadurch gekennzeichnet, dass eine signifikante Erhöhung von
sowohl dem Ausmaß als
auch der Dauer der Antinociception im Vergleich zu den erwarteten Antinociception-Niveaus
bei rein additiven antinociceptiven Wirkungen erzielt werden konnte.
Die Opioide werden nicht über
den i.p. Weg beim Menschen verabreicht. Vielmehr ist der subkutane
(s.c.) Weg der bevorzugte systemische Weg der Opioid-Arzneimittelverabreichung
für Patienten,
die Schluckprobleme haben oder die renitente Übelkeit und Brechreiz haben.
Daher wurde diese Studie so gestaltet, dass sie bestimmt (i) die
individuellen Dosierungen von Morphin oder Oxycodon verabreicht über den
s.c.-Weg bei Dark Agouti Ratten, die ein halb-maximale Antinociception
hervorrufen (die ED50-Dosen), (ii) die ED50-Dosen für einen Bereich von s.c.-Dosierungskombinationen
von Morphin und Oxycodon (iii) die optimale s.c.-Dosierungskombination
von Morphin plus Oxycodon, um eine antinociceptive Synergie in DA
Ratten hervorzurufen und (iv) das Ausmaß der synergistischen Wirkung
hervorgerufen durch die optimale s.c.-Dosierungskombination von Morphin plus Oxycodon
in DA-Ratten.
-
Materialien
und Verfahren Materialien
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Oxycodonhydrochlorid
war eine großzügige Gabe
von Boots Australia Pty Ltd. (Sydney, Australien). Morphinhydrochlorid
wurde bezogen von der Apotheke des Royal Brisbane Hospitals (Brisbane,
Australien). Medizinisch reines CO2 und
O2 wurde bezogen von BOC Gases Australia
Ltd (Brisbane, Australien). Die Tail Flick-Latenz wurde gemessen mit Hilfe eines
Columbus Instruments Tail Flick Analgesia Meter (Columbus Instruments,
Ohio, USA).
-
Tiere
-
Die
ethische Genehmigung für
diese Untersuchungen wurde von dem Ethikkomitee für Tierexperimente
der Universität
Queensland erhalten. Männliche
erwachsene Dagouti Agouti Ratten (7 bis 8 Wochen) wurden von dem
zentralen Tierzuchthaus der Universität Queensland erhalten. Die
Ratten wurden bei 21 °C
mit einem 12 Stunden/12 Stunden Hell-Dunkel-Zyklus und mit freiem
Zugang zu Nahrung und Wasser gehalten. Zum Zeitpunkt des Versuches
wogen die Ratten 209 ± 20
g (Durchschnitt ± Standardabweichung,
n = 218).
-
Tail Flick
Versuchsdurchführung
-
Die
Grund-Tail Flick Latenz (Latenz vor Arzneimittel) war der Durchschnitt
von mindestens 3 Messungen, die in einem Abstand von ca. 5 Minuten
vor der Dosierung gemacht wurden. Die Ratten wurden dann leicht
mit einer 50:50 Mischung von CO2/O2 narkotisiert und anschließend wurden
200 μL der
Arzneimittellösung
subkutan im Nackenansatz mit einer 250 μL Hamilton-Glasspritze injiziert.
Die Tail Flick Latenz wurde 10, 20, 30, 45, 60, 90 und 120 Minuten
nach s.c.-Injektion gemessen. Die maximale Tail Flick Latenz wurde
auf 9 Sekunden beschränkt,
um Gewebeschäden
am Schwanz zu minimieren. Der Stellreflex, der Haltereflex und der
Augenreflex der Ratte (Poyhia R. and Kalso E., 1992, supra) wurden
sofort nach den 30, 60 und 120 Minuten Tail Flick Latenz Messungen
getestet.
-
Arzneimitteldosierung
-
Diese
Untersuchung wurde in zwei Untersuchungsgruppen unterteilt. Ratten
der Gruppe 1 erhielten s.c.-Injektionen von entweder Morphin, Oxycodon
oder Träger
(normale Salzlösung),
um die ED50-Dosen für s.c.-Einzelinjektionen von
Morphin oder Oxycodon zu bestimmen. Die Ratten der Gruppe 2 erhielten
s.c.-Injektionen von entweder normaler Salzlösung (Kontrolle) oder einer
Kombination von Morphin oder Oxycodon in drei Dosierungsverhältnissen
(Morphin:Oxycodon), nämlich
25:75, 50:50 oder 75:25 relativ zu den ED50-Dosierungen
der Einzelinjektionen von entweder Morphin oder Oxycodon bestimmt
in den Experimenten mit der Gruppe 1.
-
Die
Dosierungen von Morphin und Oxycodon alleine und in Kombination
und dem Träger
(normale Salzlösung)
wurden in steriler Salzlösung
mit einem Gesamtinjektionsvolumen von 200 μL hergestellt (Tabelle 1). Acht
replizierbare Lösungen
von jeweils Morphin- und/oder Oxycodon-Dosierungen wurden hergestellt. Nach
der Präparation
wurden die Lösungen
für die
Arzneimitteldosierung von einem Mitglied des Forschungslabors, das
nicht in diese Untersuchung involviert war, kodiert, so dass alle
Dosierungen den DA-Ratten in randomisierter und doppel-blind Form
verabreicht wurden. Die Proben wurden bei –20 °C gelagert und vor Verabreichung
aufgetaut.
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Datenanalyse
-
Die
Rohdaten der Tail Flick Latenzen wurden in Prozent maximal mögliche Wirkung
(%MPE) mit Hilfe der im Beispiel 1 gezeigten Gleichung umgewandelt.
Für jede
verabreichte Arzneimittelösung
wurde die Fläche
unter dem %MPE gegenüber
der Zeitkurve (AUC) mit Hilfe der Trapezoidalregel berechnet, wobei
irgendwelche negativen %MPE-Werte auf den Wert 0 gesetzt wurden.
Der Durchschnitt (± Standardabweichung) Prozentsatz
maximaler AUC (%Max. AUC) für
jede Morphin- und/oder
Oxycodondosierung wurde berechnet durch Darstellung des Durchschnitts
der 8 AUC-Werte als Prozent der maximal erreichbaren AUC. Der durchschnittliche
(± Standardabweichung)
%max. AUC für
jede Morphin- und/oder Oxycodondosierung wurde gegen die entsprechende
Arzneimitteldosis aufgetragen, um die indivudellen Dosisantwortkurven
zu erhalten. Der Richards sigmoidale Algorythmus (Curve Expert®,
Microsoft) wurde an die Dosis-Antwort-Kurve angepasst und die ED50-Dosis (Durchschnitt ± Standardabweichung) für jede Morphin-
und/oder Oxycodondosierungskombination wurde durch Interpolation
als die Dosis entsprechend % max. AUC = 50 % bestimmt.
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Statistische Analyse
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Die
Daten wurden auf signifikante Unterschiede mit Hilfe des ungepaarten
Wilcoxon Rank-Zahlentests analysiert. Das statistische Signifikanzkriterium
war p < 0,05.
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Ergebnisse
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Gruppe 1: s.c.-Injektion
von Einzeldosen von entweder Morphin oder Oxycodon
-
Der
durchschnittliche AUC für
Kontrollratten (n = 8), die Injektionen des Trägers (normale Salzlösung) erhielten,
war sehr gering (0,2 % des maximal erreichbaren AUC), dies zeigt,
dass keine signifikante Antinociception durch entweder dem Injektionsverfahren
selbst oder dem Tail Flick Testverfahren hervorgerufen wird. Der
durchschnittliche %max. AUC (± Standardabweichung),
der durch s.c.-Einzelinjektionen
von Morphin oder Oxycodon erreicht wurde, ist in der Tabelle 2 dargestellt.
Die durchschnittlichen (± Standardabweichung) ED50-Dosierungen für s.c.-Einzelinjektionen von
entweder Morphin oder Oxycodon, die mit Hilfe der Dosis-Antwort-Kurven bestimmt
wurden (10), waren 1,8 (± 0,2 mg)
bzw. 0,44 (± 0,04
mg). Die Auftragung des durchschnittlichen %MPEs (± Standardabweichung)
gegenüber
der Zeit gefolgt nach s.c.-Verabreichung von ungefähr equipotenten
Dosen von Morphin und Oxycodon ist in 11 und 12 gezeigt.
Wie man sofort erkennen kann, ist bei der Verabreichung von equipotenten
Dosen von Morphin und Oxycodon der Zeitpunkt des Beginns der Antinociception
(hier definiert als %MPE größer gleich
30 %) und der Zeitpunkt des Erreichens der maximalen Antinociception
(Tmax) bei Oxycodon schneller (12 Minuten
bzw. 20 Minuten) als für
Morphin (22 Minuten bzw. 45 Minuten).
-
In
Bezug auf das Verhalten waren Ratten, die einzelne s.c.-Injektionen
von entweder Morphin oder Oxycodon in Dosen erhielten, die größer als
ED50-Dosen waren, deutlich im Vergleich
zu den Kontrollratten, die s.c.-Injektionen von normaler Salzlösung erhielten,
sediert. Wenn Dosen, die der ED50-Dosis von s.c.-Morphin (1,8 mg)
oder Oxycodon (0,4 mg) entsprachen, verabreicht wurden, bestanden
die Ratten zu 40 % den Augenreflextest nicht, es war aber kein Verlust
der Stellungs- oder
Haltereflexe festzustellen. Bei höheren s.c.-Dosierungen von
Morphin (4,0 mg) oder Oxycodon (1,5 mg) fielen die Ratten bei dem
Stellungsreflextest ca. 33 % bzw. 50 % der Zeit durch. Es trat kein
Verlust des Haltereflexes nach s.c.-Verabreichung von den untersuchten
Einzeldosen von Morphin oder Oxycodon auf.
-
Gruppe 2: s.c.-Injektionen
von kombinierten Dosen von Morphin und Oxycodon
-
Die
Kontrollratten der Gruppe 2 erreichten Antinociception-Niveaus,
bei denen die durchschnittlichen AUC-Werte gering waren (7,4 % der
maximal erreichbaren AUC). Die %max. AUC-Werte für die jeweilige Morphin:Oxycodon-Dosierungskombination
sind in Tabelle 3 dargestellt. Die Dosis-Antwort-Kurven für diese
Verhältnisse
sind in 13 und 14 gezeigt
und ergeben die folgenden Durchschnitts-ED50-Dosierungen (± Standardabweichung)
für die
jeweils untersuchten Morphin:Oxycodon-Dosierungskombinationen, nämlich 0,15
(±0,10)
mg : 0,110 (±0,008)
mg, 0,46 (±0,07)
mg : 0,115 (±0,004)
mg und 0,55 (±0,05)
mg : 0,049 (±0,0025)
mg, für
die 25:75, 50:50 bzw. 75:25 Dosierungsverhältnisse (Tabelle 4). Der Zeitpunkt
des Anfangs des Antinociception und der Zeitpunkt des Erreichen maximaler
Antinociception (Tmax) für jede der Dosiskombinationen
ist in Tabelle 5 und in den 11 und 12 gezeigt.
Diese Daten zeigen deutlich, dass die Dosiskombinationen umfassend
Morphin:Oxycodon im Verhältnis
von 25:75 zu dem schnellsten Beginn (5 Minuten) führten, während das
50:50 Verhältnis
und die Verabreichung von Oxycodon alleine die kürzeste Zeit zum Erreichen der
maximalen Antinociception (Tmax = 20 Minuten)
benötigten.
-
Die
Bewertung des Isobologramms (15) zeigt
die antinociceptive Synergie, die nach s.c.-Injektion von kombinierten
Dosen von Morphin plus Oxycodon erreichen wurden, da die ED50-Dosen, die experimentell für jede der
Dosiskombinationen von Morphin und Oxycodon beobachtet und signifikant
geringer waren (p < 0,05)
als die entsprechenden Werte, die bei Beobachtung von nur den additiven
antinociceptiven Wirkungen erwartet worden wäre (gezeigt im Isobologramm
(15)) als gepunktete gerade Linie, die die ED50-Dosierung der s.c.-Injektion von Morphin
oder Oxycodon alleine verbindet. Es ist weiterhin aus dem Isobologramm deutlich
zu erkennen (15), dass ausgedrückt als
maximale synergistische Wirkung, die mit der geringsten Gesamtdosis
an verabreichten Opioid erzielt wird und der kürzesten Zeit, die notwendig
ist, um einen Beginn der Antinociception zu erreichen, die optimale
Dosiskombination Morphin:Oxycodon eine ist, die 25:75 der ED50-Dosen von Morphin plus Oxycodon umfasst.
Diese optimale Kombination von subschmerzlindernden Dosen von Morphin
plus Oxycodon stellten eine 12fache Reduktion der Morphindosis relativ
zu einer einzelnen s.c.-Injektion von allein Morphin und eine 4fache
Reduktion der Oxycodondosis relativ zu einer einzelnen s.c.-Injektion
von allein Oxycodon dar, die sonst notwendig wäre, um ähnliche Niveaus an Antinociception
in DA-Ratten zu erzielen. Im Gegensatz zu den Ratten der Gruppe
1 waren einige der Ratten der Gruppe 2, die Kombinationsdosen von
Morphin plus Oxycodon erhielten, so dass ein maximales Ausmaß an Antinociception beobachtet
werden konnte, vom Verhalten her nicht unterscheidbar von den Kontrollratten,
die s.c.-Injektionen normaler Salzlösung erhielten, insoweit dass
keine offensichtlichen Zeichen der Sedation, der Atemdepression oder
irgendwelcher andere nachteiliger Opioidnebenwirkungen zu erkennen
waren. Weiterhin waren die Ratten der Gruppe 2 ähnlich den Ratten der Gruppe
1 insoweit, dass sie keinen Verlust bei der Haltereflexion aufzeigten,
nachdem sie s.c. irgendeine der untersuchten Dosiskombinationen
verabreicht bekamen. Im Gegensatz zu Ratten der Gruppe 1 verloren
die Ratten der Gruppe 2 aber nicht ihren Stellungsreflex selbst
nach Verabreichung der höchsten
Kombinationsdosis von Morphin plus Oxycodon, so dass die maximale
Antinociception für
die überwiegende
Zeit des zweistündigen
Beobachtungszeitraumes erreicht wurde. Wenn die Dosen den ED50-Werten für jede der Morphin:Oxycodon
Kombinationen verabreicht wurden, gab es keinen signifikanten Verlust
des Augenreflexes bei Ratten, die 75:25 Dosierungsverhältnis erhielten
(0,6:0,049 mg), während Ratten,
die ein 50:50 Dosierungsverhältnis
(0,4:0,1 mg) erhielten ein ähnliches
Auftreten des Augenreflexverlusts hatten, wie Ratten der Gruppe
1. Ratten, die das 25:75 Dosierungsverhältnis erhielten (0,15:0,11
mg) hatten ein geringeres Auftreten des Augenreflexverlustes als
der, der bei Ratten der Gruppe 1 gefunden wurde.
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Diskussion
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Die
in Beispiel 1 beschriebenen Studien zeigten, dass eine deutliche
antinociceptive Synergie (beurteilt mit Hilfe des Tail Flick Latenz
Tests) nach i.c.v.-Co-Verabreichung von subschmerzlindernden Dosen
von Morphin plus Oxycodon bei SD-Ratten (Ross R. B. & Smith M. T.,
1996b, in press) erzielt werden kann. Da erwachsene männliche
SD-Ratten stark systemisch verabreichtes Oxycodon in sein wirksames
schmerzlindernd aktives O-demethyliertes Metabolit, Oxymorphon (ca.
10fach wirksamer als Morphin) verstoffwechselt und Menschen, dieses
nicht tun (Ross et al., 1993, supra; Lacouture et al., 1996, J.
Pharmacol, Exp. Ther., 266, 926–933)
war es notwendig, dass unsere weiteren Untersuchungen, in denen
untersucht wurde, ob eine antinociceptive Synergie auftritt, gefolgt
nach systemischer Co-Verabreichung von sub-schmerzlindernden Dosen
von Morphin plus Oxycodon in einem Tiermodell durchgeführt wurden,
bei dem eine O-Demethylierung von Oxycodon zu Oxymorphon in einem
geringen Ausmaß auftritt
(Cleary et al., 1994, supra), in einer Weise ähnlich der bei Menschen (Ross
et al., 1993, supra; Lacourture et al., 1996, supra). Daher wurden
DA-Ratten für
diese Untersuchungen ausgewählt,
da ihnen genetisch das notwendige Enzym fehlt, um Oxycodon zu Oxymorphon
zu Odemethylieren (Cleary et al., 1994, supra). Wenn sub-schmerzlindernde
Dosen von Morphin plus Oxycodon systematisch über den i.p. Weg verabreicht
wurden, konnte eine deutliche antinociceptive Synergie beobachtet
werden (siehe Beispiel 1). Bei Menschen ist der s.c.-Weg eher als
der i.p.-Weg der bevorzugte systemische Weg der Opioid-Arzneimittelverabreichung
bei Patienten, die Schwierigkeit haben bei dem Schlucken oder die
renitente Übelkeit
oder Brechreiz haben. Daher ist die in diesen Untersuchungen beobachtete deutliche
antinociceptive Synergie, wie sie hier beschrieben ist (15),
bei denen DA-Ratten eine s.c.-Co-Verabreichung von drei unterschiedlichen
subschmerzlindernden Dosiskombinationen von Morphin plus Oxycodon
erhielten im Hinblick auf ihre mögliche
Anwendbarkeit für
verbessertes Management von mittleren oder schwereren Schmerz bei
Menschen sehr erstaunlich.
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Eine
genaue Untersuchung des Isobologramms (15) macht
deutlich, dass die optimale Dosiskombination eine 12 fache Reduktion
der Morphindosis und eine 4 fache Reduktion der Oxycodon-Dosis im
Vergleich mit den s.c.-Dosierungen von Morphin plus Oxycodon, die
notwendig wären,
um ähnliche
Niveaus an Antinociception zu erreichen, wenn nur eine additive
Antinociception auftritt, umfasst.
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Es
ist hervorzuheben, dass die deutliche antinociceptive Synergie,
die in unseren Studien nach s.c.-Co-Verabreichung von sub-schmerzlindenden
Dosen von Morphin plus Oxycodon beobachtet wurde, nicht in Bewegungsdefiziten
begründet
war, da die Ratten nicht ihre Stellungs- oder Haltereflexe verloren,
selbst wenn die höchsten
kombinierten s.c.-Dosen verabreicht wurden. Wenn man diesen Befund
kombiniert mit den weiteren Beobachtungen, dass ein Auftreten von
Sedation bei diesen Ratten im Vergleich zu Ratten, die equipotente
Einzeldosen von entweder Morphin oder Oxycodon erhielten, reduziert
war, zeigen unsere Ergebnisse darauf hin, dass es möglich ist,
profunde Analgesie in Menschen mit einem reduzierten Auftreten von
ungewünschten
Nebenwirkungen der Opioide (Sedation, Atemwegsdepression) durch
Co-Verabreichung entsprechend sub-schmerzlindernder Dosen von Morphin
plus Oxycodon zu erzielen.
-
In
ihren Richtlinien zur Erleichterung von Schmerzen bei Krebs empfiehlt
die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Krebsschmerzen durch
Verabreichung der empfohlenen Arzneimittel auf jeder Stufe der schmerzlindernden
Leiter gemanagt werden und das starke Opioide, wie Morphin und Oxycodon
nicht co-verabreicht werden sollten (WHO, 1986, supra). Allerdings
legen unsere derzeitigen Untersuchungen deutlich nahe, dass die
Co-Verabreichung von sub schmerzlindernden Dosen von starken Opioiden,
Morphin und Oxycodon, vorteilhaft sein können, in dem sie Patienten
ermöglichen,
sehr gute Analgesie zu erhalten, während das Auftreten von ungewünschten
Nebenwirkungen durch die Opiode erniedrigt ist. Unsere Befunde der
antinociceptiven Synergien zwischen Oxycodon und Morphin stehen
weiterhin im Widerspruch zu den Aussagen, die üblicherweise in der Literatur
gefunden werden (Mather, L. E., 1995, Clin. Exp. Pharmacol. Physiol.,
22, 833–836),
dass alle klinisch verwendeten Opioid-Arzneimittel ihre schmerzlindernden
Wirkungen durch den gleichen Rezeptormechanismus wie Morphin auslösen. Wenn
diese Aussage richtig ist, würden
wir additive und keine synergistischen Niveaus an Antinociception
beobachten, insbesondere gefolgt nach i.c.v. Co-Verabreichung von
sub-schmerzlindernden Dosen von Morphin plus Oxycodon, bei dem intrinsischen
Wirkungen der verabreichten Arzneimittel die absolut höchsten Niveaus
an beobachteten Antinociception erreichten.
-
Es
wird hervorgehoben, dass unsere vorherigen veröffentlichten Untersuchungen
(Leow, K. P. und Smith, M. T., 1994, supra) zeigten, dass Oxycodon
ein Opioid-Agonist
ist, bei dem seine intrinsische antinociceptiven Wirkungen vollständig durch
i.c.v.-Verabreichung des nicht-selektiven Opioid-Antagonisten, Naloxon, attenuiert
werden konnte. Die hierin beschriebenen Untersuchungen (Beispiel
2), die eine i.c.v.-Verabreichung der selektiven μ1-, δ und κ-Opioid-Rezeptor-Antagonisten,
Naloxonazin, Naltrindol und nor-binaltorphimin (nor-BNI) vor der
i.c.v.-Verabreichung von Oxycodon beinhalten, zeigten, dass die
antinociceptiven Wirkungen des Oxycodons nur durch nor-BNI attenuiert
wurden. Dies deutet darauf hin, dass Oxycodon ein selektiver κ-Opioid-Rezeptor-Agonist
zu sein scheint. Obwohl es drei Hauptuntergruppen von κ-Opioid-Rezeptoren
gibt, nämlich κ1, κ2 und κ3, wird berichtet,
dass nor-BNI nur an k1- und k2-Opioid bindet (Takemori et al., 1988, supra;
Ni et al., 1996, supra), aber nicht an k3-Opioid-Rezeptoren (Koch
et al., 1992, Brain Res., 581, 311–314). Wenn man diese Informationen
mit den Ergebnissen unserer Bindungsstudien an Hirnhomogenat (Beispiel
3 in diesem Dokument), die zeigen, dass Oxycodon kaum an k1-Opioid-Rezeptoren
bindet (Ki > 100 μM)
(Ross F. B. und Smith M. T., 1996c, in press), kombiniert, legen
diese nahe, dass die intrinsischen antinociceptiven Wirkungen des
Oxycodons über
die κ2-Opioid-Rezeptoren vermittelt
werden. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass die antinociceptive
Synergie, die nach Co-Verabreichung von sub-schmerzlindernden Dosen
von Morphin plus Oxycodon beobachtet werden kann, durch einen Mechanismus
vermittelt wird, der eine μ-κ2 synergistische
Interaktion von Opioid-Rezeptoren
im ZNS beinhaltet. Unter Berücksichtigung,
dass berichtet wurde, dass antinociceptive Synergie erreicht werden
kann nach supraspinaler Verabreichung eines μ-Opioid-Agonisten, wie Morphin,
zusammen mit intrathekaler Verabreichung eines κ-Opioid-Agonisten, wie U50,488H
(Sutters et al., 1990, supra) ist es sicherlich plausibel, dass
die synergistischen antinociceptiven Wirkungen, die nach s.c. Co-Verabreichung von
sub-schmerzlindernden Dosierungen von Morphin plus Oxycodon beobachtet
wurden, über
eine μ-κ2 synergistische
Interaktion von Opioid-Rezeptoren im ZNS vermittelt wird.
-
Beispiel 5
-
Vorläufige Untersuchungen der antinociceptiven
Wirkungen von Hydromorphon und Fentanyl in sub-schmerzlindernden
Dosiskombinationen mit Oxycodon nach subkutaner Verabreichung bei
Dark Agouti Ratten.
-
Die
obigen Studien zeigten, dass die Co-Verabreichung von sub-schmerzlindernden
Dosierungen von Morphin und Oxycodon über sowohl den intracerebroventrikulärem (i.c.v.)
Weg bei Sprague-Dawley (SD) als auch über dem intraperitonalen (i.p.)
Weg und subkutanen (s.c.) Weg bei Dark Agouti (DA) Ratten eine deutliche
antinociceptive Synergie hervorruft, dadurch gekennzeichnet, dass
eine signifikante Erhöhung
von sowohl dem Ausmaß als
auch der Dauer der Antinociception erzielt wird im Vergleich zu
den erwarteten Niveaus einer Antinociception bei nur additiven antinociceptiven
Wirkungen. Eine vorgeschlagener Mechanismus für diesen synergistischen Effekt
beinhaltet die Interaktion zwischen μ-κ2 Opioid-Rezeptoren. Wenn die
Hypothese war ist, dann kann die antinociceptive Synergie auch auftreten,
wenn andere μ-Agonisten
in Kombination mit Oxycodon verabreicht werden. Entsprechend wurde
diese Studie so gestaltet, dass sie untersucht, ob die μ-Opioid-Agonisten, Hydromorphon
und Fentanyl, in sub-schmerzlindernden Dosiskombinationen mit Oxycodon
antinociceptive Synergien in Dark Agouti (DA) Ratten über den
s.c.-Verabreichungsweg hervorrufen können.
-
Material und
Verfahren Materialien
-
Oxycodonhydrochlorid
war eine großzügige Spende
der Boots Australia Pty Ltd. (Sydney, Australien). Fentanylhydrochlorid
und Hydromorphonhydrochlorid wurden von Sigma Aldrich (Sydney, Australien)
bezogen. Medizinisch reines CO2 und O2 wurde von BOC Gases Australia Ltd (Brisbane,
Australien) bezogen. Tail Flick Latenz wurde mit Hilfe eines Columbus
Instruments Tail Flick Analgesia Meter (Columbus Instruments, Ohio,
USA) gemessen.
-
Tiere
-
Die
ethische Genehmigung für
diese Untersuchungen wurden von dem Ethikkomitee für Tierversuche der
Universität
Queensland erhalten. Männliche
erwachsene Dark Agouti Ratten (7 bis 8 Wochen alt) wurden von dem
zentralen Tierzuchthaus der Universität Queensland erhalten. Die
Ratten wurden bei 21 °C
mit 12 Stunden/12 Stunden Hell-Dunkel-Zyklus und mit Nahrung und
Wasser ad libitum gehalten.
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Experimentelle
Durchführung
-
Der
Grundwert der Tail Flick Latenz (Latenz vor Arzneimittel) war der
Durchschnitt von mindestens drei Messungen, die in ca. 5 Minuten
Abstand vor der Dosierung gemacht wurden. Die Ratten wurden mit
einer 50:50 Mischung CO2/O2 leicht narkotisiert und dann wurden
200 μL Arzneilösung subkutan
mit einer 250 μL Hamilton
Glasspritze in den Nackenansatz injiziert. Die Tail Flick Latenz
wurde 10, 20, 30, 45, 60, 90 und 120 Minuten nach s.c.-Injektion
gemessen. Die maximale Tail Flick Latenz wurde auf 9,0 Sekunden
beschränkt,
um Gewebeschäden
am Schwanz zu minimieren.
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Die
sub-schmerzlindernden Dosierungen von jeweils Fentanyl und Hydromorphon
wurden bestimmt und anschließend
mit sub-schmerzlindernden Dosen von Oxycodon (0,15 mg) verabreicht.
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Datenanalyse
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Die
Rohdaten der Tail Flick Latenz wurden umgewandelt in Prozent maximal
möglicher
Wirkung (%MPE) wie vorher im Beispiel 1 beschrieben.
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Ergebnisse
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Der
AUC-Wert der nach Dosierung von 0,15 mg Oxycodon bei DA-Ratten erreicht
wurde, betrugt 11 %. Der AUC dieser Dosierung war nicht signifikant
unterschiedlich zu dem, der nach Injektionen von Salzlösung in
Kontrollratten erhalten wurde (p > 0,05).
-
Wenn
eine Kombination von Oxycodon (0,15 mg) und Hydromorphon (0,1 mg)
(16) bzw. mit Fentanyl (0,15 mg) (17)
verabreicht wurde, waren die erhaltenen Niveaus an Antinociception
signifikant höher als
sie durch Addition der antinociceptiven Niveaus von jeweiligen verabreichten
Arzneimittel alleine erhalten werden.
-
Diskussion
-
Unsere
hier beschriebenen Untersuchungen zeigten, dass sub-schmerzlindernde
Dosierungen von Morphin und Oxycodon, wenn sie in Kombination i.c.v.
oder i.p. (Beispiel 1) und s.c. (Beispiel 4) verabreicht wurden,
eine synergistische antinociceptive Wirkung hervorrufen. Es wurde
vorgeschlagen, dass der Mechanismus für diesen synergistischen Effekt
die Interaktion von μ (Morphin)
und κ2 (Oxycodon)
Opioid-Rezeptoren beinhaltet. In einer vorläufigen Untersuchung dieses
Mechanismus zeigen die obigen Studien, dass sie subkutane Verabreichung
in DA-Ratten von sub-schmerzlindernden Dosierungen von zwei wirksamen μ-Opioid-Rezeptor-Agonisten
(Fentanyl und Hydromorphon) in Kombination mit einer subschmerzlindernden
Dosis von Oxycodon zum Hervorrufen einer antinociceptiven Synergie
führt.
Entsprechen stützen
diese Ergebnisse den μ-κ2 synergistischen
Mechanismus der Erfindung.
-
Beispiel 6
-
Versuche der kombinierten
Dosierung von sub-schmerzlindernden Dosierungen von Morphin plus
Oxycodon bei Menschen.
-
Vorläufige Ergebnisse
von klinischen Versuchen bei Menschen, die derzeit an Patienten,
die einer Operation unterzogen wurden, durchgeführt werden, zeigen, dass die
Co-Verabreichung von Oxycodon plus Morphin über den intravenösen (i.v.)
Weg synergistische klinische Antworten hervorruft. Die Co-Injektion
von subtherapeutischen Dosen von Morphin (1,0 mg) plus Oxycodon
(1,0 mg) erlauben die Intubation von Patienten bei der Induktion
der Narkose. Wenn ein Arzneimittel alleine mit 2 mg i.v.-Injektion
verabreicht wurde, war die Intubation der Patienten nicht möglich. Wenn
Oxycodon oder Morphin über
den i.v.-Weg alleine verabreicht wurden, wurden Dosen von 10 mg
für die
Intubation verwendet. Weiterhin zeigte die Kombination von sub-schmerzlindernden
Dosen von Morphin plus Oxycodon ein sehr schnellen Beginn (innerhalb
von 5 Minuten) der klinischen Wirkung in einer ähnlichen Weise wie 10 mg (i.v.)
Dosen von Oxycodon alleine und im Gegensatz zu Morphin allein, das
durch einen langsamen Beginn der maximalen klinischen Antwort gekennzeichnet
ist (30 Minuten).
-
Ausgedrückt als
Gesamtopioidverbrauch, um eine ausreichende Schmerzlinderung bei
Patienten in einem 48-stündigen
Untersuchungszeitraum sofort nach Operation zu erzielen, deuten
unsere vorläufige
Daten darauf hin, dass die Reduktion an insgesamt benötigten Opioiden
ca. 5fach ist. Diese vorläufigen
Ergebnisse beim Menschen zeigen synergistische klinische Antworten
bei Patienten, die eine Kombination von sub-schmerzlindernden Dosen
von Morphin plus Oxycodon erhielten und konsistent sind mit unseren
Beobachten in Versuchstieren und konsistent sind mit vielen früheren Studien,
die gezeigt haben, dass in Bezug auf die Opioidwirkung Ratten ein
geeignetes Model für
den Menschen sind.
-
Zusammengefasst,
die dargelegten Vorteile der synergistischen Formulierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
ein (i) die Verminderung von Schmerzen bei Patienten durch Verabreichung
signifikant geringerer Dosen eines μ- oder eines κ2-Opioids, als sie sonst notwendig
wären,
wenn diese Opioide einzeln verabreicht werden würden, und (ii) Reduktion des
Auftretens von nachteiligen Opioidnebenwirkungen wie hierin beschrieben.
-
Tabelle
1 Dosis von verabreichtem Morphin und/oder Oxycodon (in 200 μL Dosisvolumen*)
-
Tabelle
2 % max. AUC-Werte für
Morphin und Oxycodon-Dosen (Gruppe 1)
-
-
Tabelle
4 ED
50-Dosen für Morphin und Oxycodon
-
Tabelle
5 Zeitpunkt des Beginns der Antinociception* und Zeitpunkt des Erreichens
der maximalen Antinociception (T
max)
-
Legende
-
- Tabelle 1
* Kontrollratten erhielten s.c.-Injektionen
mit normaler Salzlösung
- Tabelle 5
* Beginn der Antinociception ist definiert als
%MPE > 30 % bestimmt
mittels 11
-
1A
-
Ausmaß an Antinociception
(%MPE) als Funktion der Zeit nach i.c.v.-Verabreichung bei Sprague-Dawley
Ratten von 40 nmol Oxycodon in Kombination mit 15 nmol Morphin –; 40 nmol
Oxycodon alleine –
-
1B
-
Ausmaß der Antinociception
(%MPE) als Funktion der Zeit nach i.c.v.-Verabreichung bei Sprague-Dawley
Ratten von 15 nmol Morphin alleine
.
-
2A
-
Ausmaß der Antinociception
(%MPE) als Funktion der Zeit nach i.p.-Verabreichung bei Dark Agouti Ratten
von 571 nmol Oxycodon in Kombination mit 621 nmol Morphin –; 571 nmol
Oxycodon alleine
.
-
2B
-
Ausmaß der Antinociception
(%MPE) als Funktion der Zeit nach i.p.-Verabreichung bei Dark Agouti Ratten
von 621 nmol Morphin alleine
-
3
-
Ausmaß der Antinociception
nach i.c.v.-Verabreichung von (A) Oxycodon (200 nmol), (B) Morphin
(78 nmol).
-
4
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Ausmaß der Antinociception
beobachtet nach i.c.v.-Verabreichung des μ-selektiven Opioid-Rezeptor-Antagonisten
Naloxanzin (1 nmol) 24 Stunden vor i.c.v.-Verabreichung von (A) Oxycodon (200
nmol) und (B) Morphin (78 nmol). Kontrollergebnisse für Oxycodon
und Morphin sind in 3 gezeigt.
-
5
-
Ausmaß der Antinociception
beobachtet nach i.c.v.-Verabreichung des δ-selektiven Opioid-Antagonisten
Naltrindol (1 nmol), verabreicht 15 Minuten vor Oxycodon (200 nmol)
oder DPDPE (45 nmol). Die Kontrollergebnisse für Oxycodon sind in 3 gezeigt.
-
6
-
Ausmaß der Antinociception
beobachtet nach nor-BNI (0,3 nmol) Verabreichung 24 Stunden vor i.c.v.-Verabreichung
von (A) Oxycodon (200 nmol), (B) U69,593 (133 nmol), (Kontrolldaten
für U69,593
(133 nmol i.c.v.) in unbehandelten Ratten sind weiterhin gezeigt),
(C) Bremazocin (57 nmol) und (D) Morphin (78 nmol). Siehe 3 für
Oxycodon und Morphin Kontrollergebnisse.
-
7
-
Repräsentative
Verdrängungskurven
von Oxycodon und Morphin gegenüber 3H-Morphin
bei Rattenmembranen. Der Kd von Morphin
wurde mit 1,2 nmol bestimmt, während
Oxycodon einen eher geringen K von 349 nM aufzeigt.
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8
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Repräsentative
Verdrängungskurven
von Oxycodon und DPDPE gegen 3H-DPDPE-CL in Rattenmembranen.
Oxycodon war nicht in der Lage, den δ-Opioid-Agonisten bei Konzentrationen
von kleiner 1 μM
zu verdrängen,
dies deutet darauf hin, dass die Affinität von Oxycodon für δ-Opioid-Rezeptoren
zu gering ist, um ein Agonist dieser Stelle zu sein.
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Repräsentative
Verdrängungskurven
von Oxycodon und Bremazocin gegen 3H-U69,593 in Rattenmembranen.
Oxycodon war nicht in der Lage, den κ1-Opioid- Agonisten bei Konzentration
unterhalb von 10 μM zu
verdrängen,
dies deutet darauf hin, dass Oxycodon kein Agonist des κ1-Opioid-Rezeptors
ist.
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Dosis-Antwort-Kurve
für einzelne
s.c.-Dosen von Morphin und Oxycodon. ED50-Dosen (Durchschnitt ± Standardabweichung)
wurden bestimmt als 1,8 (±0,2)
mg Morphin und 0,44 (±0,04)
mg Oxycodon.
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Auftragung
von %MPE gegen die Zeit für
2,5 mg Morphin, 0,7 mg Oxycodon, 0,3 mg : 0,22 mg, 0,6 mg : 0,15
mg bzw. 1,2 mg : 0,098 mg Morphin Oxycodon, dies zeigt den Beginn
der Antinociception (definiert als %MPE größer gleich 30 %) bestimmt auf
22, 12, 5, 10 bzw. 10 Minuten.
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Auftragung
von %MPE gegen die Zeit für
2,5 mg Morphin, 0,7 mg Oxycodon, 0,3 mg : 0,22 mg, 0,6 mg : 0,15
mg bzw. 1,2 mg : 0,098 mg (Morphin : Oxycodon), dies zeigt die maximale
Zeit für
die Antinociception (Tmax) mit 45, 20, 30,
20 bzw. 30 Minuten.
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Morphin-Dosis-Antwort-Kurve
für s.c.-Dosen
von Morphin und kombiniertem Morphin plus Oxycodon in den Verhältnissen
25:75, 50:50 und 75:25 (Morphin:Oxycodon) mitd ED50-Morphindosen
von 1,8 (±0,2)
mg, 0,15 (±0,10)
mg, 0,46 (±0,07)
mg bzw. 0,55 (±0,05)
mg.
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Oxycodon-Dosis-Antwort-Kurve
für s.c.-Dosen
von Oxycodon und kombiniertem Morphin plus Oxycodon im Verhältnis von
25:75, 50:50, 75:25 (Morphin:Oxycodon) aufzeigend ED50-Oxycodon-Dosen
von 0,44 (±0,04)
mg, 0,110 (±0,008)
mg, 0,115 (±0,004)
mg bzw. 0,049 (±0,003)
mg.
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Isobologramm
für Morphin
(mg) gegen Oxycodon (mg). Eine signifikante antinociceptive Synergie
(p < 0,05) ist
durch die durchgezogene Linie dargestellt. (Die gestrichelte gerade
Linie zeigt die additive Antinociception an.)
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Ausmaß an Antinociception
(%MPE) als Funktion der Zeit nach s.c.-Verabreichung bei Dark Agouti Ratten
von 0,01 mg Fentanyl in Kombination mit 0,15 mg Oxycodon und 0,01
mg Fentanyl alleine.
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Ausmaß der Antinociception
(%MPE) als Funktion der Zeit nach s.c.-Verabreichung bei Dark Agouti Ratten
von 0,1 mg Hydromorphon in Kombination mit 0,15 mg Oxycodon und
0,15 mg Hydromorphon alleine.