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Zugehörige Anmeldung
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Dies
ist eine Continuation-in-Part der US-Patentanmeldung Serial Nr.
08/258 416, die am 10. Juni 1994 eingereicht wurde.
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Technisches Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf rekombinante, mehrfach defiziente
adenovirale Vektoren und auf komplementierende Zelllinien, die zum
Kultivieren solcher Vektoren nützlich
sind. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die therapeutische
Verwendung solcher Vektoren.
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Hintergrund der Erfindung
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Im
Winter und Frühling
1952-1953 haben Rowe und seine Kollegen an den National Institutes
of Health (NIH) Adenoide, die von kleinen Kindern in der Gegend
von Washington D.C. chirurgisch gewonnen wurden, erhalten und in
Gewebekultur gebracht (Rowe et al., Proc. Soc. Exp. Biol. Med.,
84, 570-573 (1953)). Nach mehreren Wochen zeigte sich bei vielen
Kulturen fortschreitende Degenerierung, die durch Zerstörung von
Epithelzellen gekennzeichnet war. Dieser zytopathische Effekt konnte
seriell durch filtrierte Kulturflüssigkeiten auf etablierte Gewebekulturen
humaner Zelllinien übertragen
werden. Das zytopathische Mittel wurde als „Adenoid degenerierendes" (Ad) Mittel bezeichnet.
Der Name „Adenovirus" wurde schließlich für diese
Mittel üblich.
Auf diese anfänglichen
Entdeckungen folgte die Entdeckung vieler prototypischer Adenovirus-Stämme, von
denen einige Atemwegserkrankungen verursachten (Rowe et al., supra;
Dingle et al., Am. Rev. Respir. Dis., 97, 1-65 (1968); besprochen
in Horwitz, „Adenoviridae
und Their Replication",
in Virology (Fields et al., Hgg., Raven Press Ltd., New York, NY,
2. Aufl., 1990), pp. 1679-1721).
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Es
wurden über
40 adenovirale Subtypen von Menschen und über 50 weitere Subtypen von
anderen Säugern
und Vögeln
isoliert (besprochen in Ishibashi et al., „Adenoviruses of animals", In The Adenoviruses, Ginsberg,
Hg., Plenum Press, New York, NY, pp. 497-562 (1984); Strauss, „Adenovirus
infections in humans", in
The Adenoviruses, Ginsberg, Hg., Plenum Press, New York, NY, pp.
451-596 (1984)). Alle diese Subtypen gehören zur Familie Adenoviridae,
die derzeit in zwei Gattungen unterteilt ist, nämlich Mastadenovirus und Aviadenovirus.
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Alle
Adenoviren sind morphologisch und strukturell ähnlich. Bei Menschen haben
die Adenoviren jedoch divergierende immunologische Eigenschaften
und sind daher in Serotypen eingeteilt. Zwei humane Adenovirus-Serotypen,
nämlich
Ad2 und Ad5, wurden gründlich
untersucht. Diese Studien haben allgemein den Großteil der
Informationen über
Adenoviren bereitgestellt.
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Adenoviren
sind unbehüllte,
regelmäßige Icosaeder
mit 65-80 nm Durchmesser, bestehend aus einem äußeren Kapsid und einem inneren
Kern. Das Kapsid ist aus 20 dreieckigen Flächen oder Facetten und 12 Scheitelpunkten
zusammengesetzt (Horne et al., J. Mol. Biol., 1, 84-86 (1959)).
Die Facetten bestehen aus Hexonen und die Scheitelpunkte aus Pentonen.
Eine Fiber erstreckt sich von jedem Scheitelpunkt. Zusätzlich zu
den Hexonen, Pentonen und Fibern gibt es 8 kleinere Strukturpolypeptide,
wobei für
die meisten davon die genaue Position nicht klar ist. Eine kleinere
Polypeptidkomponente, nämlich
Polypeptid IX, bindet an Positionen, wo es Hexon-Hexon-Kontakte am so genannten
9er-Gruppe-Zentrum jeder Facette stabilisieren kann (Furcinitti
et al., EMBO, 8, 3563-3570 (1989)). Es wird angenommen, dass die
kleineren Polypeptide VI und VIII Hexon-Hexon-Kontakte zwischen
benachbarten Facetten stabilisieren. Von Stewart et al. (Cell, 67, 145-154
(1991)) wurde angenommen, dass das kleinere Polypeptid IIIA, von
dem man weiß,
dass es sich in den Regionen der Scheitelpunkte befindet, Kapsid
und Kern verbindet.
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Der
Viruskern enthält
ein lineares, doppelsträngiges
DNA-Molekül
mit umgekehrten terminalen Repetitionen (inverted terminal repeats,
ITRs), die in verschiedenen Isolaten hinsichtlich der Länge von
103 by bis 163 by variieren (Garon et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 69, 2391-2394 (1972); Wolfson et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 69, 3054-3057 (1972); Arrand et al., J. Mol. Biol., 128, 577-594
(1973); Steenberg et al., Nucleic Acids Res., 4, 4371-4389 (1977);
und Tooze, DNA Tumor Viruses, 2. Aufl., Cold Spring Harbor, New
York: Cold Spring Harbor Laboratory, pp. 943-1054 (1981)). Die ITRs
beherbergen DNA-Replikationsursprünge (Garon et al., supra; Wolfson
et al., supra; Arrand et al., supra; Steenberg et al., supra).
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Die
virale DNA ist mit 4 Polypeptiden, nämlich V, VII, μ und dem
terminalen Polypeptid (TP) verbunden. Das 55 kd TP ist über ein
dCMP kovalent an die 5'-Enden
der DNA gebunden (Rekosh et al., Cell, 11, 283-295 (1977); Robinson
et al., Virology, 56, 54-69 (1973)). Die anderen drei Polypeptide
sind nicht-kovalent an die DNA gebunden und falten sie derart, dass
sie in das kleine Volumen des Kapsids passt. Die DNA scheint in eine
Struktur verpackt zu sein, die ähnlich
den zellulären
Nucleosomen ist, wie man sie von Nuclease-Verdauungsmustern kennt
(Corden et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 73, 401-404 (1976);
Tate et al., Nucleic Acids Res., 6, 2769-2785 (1979); Mirza et al.,
Biochim. Biophys. Acta, 696, 76-86 (1982)).
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Die
Gesamtorganisation des adenoviralen Genoms ist unter Serotypen konserviert,
so dass spezifische Funktionen ähnlich
positioniert sind. Das Ad2- und das Ad5-Genom wurden vollständig sequenziert
und Sequenzen ausgewählter
Regionen von Genomen anderer Serotypen sind ebenfalls verfügbar.
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Ein
Adenovirus beginnt eine Zelle durch Anheften der Fiber an einen
spezifischen Rezeptor auf der Zellmembran zu infizieren (Londberg-Holm
et al., J. Virol., 4, 323-338
(1969); Morgan et al., J. Viral., 4, 777-796 (1969); Pastan et al., „Adenovirus
entry into cells: some new observations on an old problem", In Concepts in Viral
Pathogenesis, Notkins et al., Hgg., Springer-Verlag, New York, NY,
pp. 141-146 (1987)). Dann bindet die Pentonbasis an einen adenoviralen
Integrin-Rezeptor. Das Rezeptor-gebundene Virus wandert dann von
der Plasmamembran zu Clathrin-beschichteten Einbuchtungen (pits),
die endocytische Vesikel oder Rezeptosomen bilden, wo der pH auf
5,5 fällt
(Pastan et al., Concepts in Viral Pathogenesis, Notkins und Oldstone,
Hgg. Springer-Verlag, New York. pp. 141-146 (1987)). Es wird angenommen,
dass der Abfall des pH die Oberflächenkonfiguration des Virus ändert, was
zu Rezeptosomenbruch und Freisetzung von Virus in das Cytoplasma der
Zelle führt.
Die virale DNA ist teilweise unbehüllt, i.e. teilweise von assoziierten
Proteinen befreit, im Cytoplasma, während sie zum Kern transportiert
wird.
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Wenn
das Virus die Kernporen erreicht, tritt die virale DNA in den Kern
ein, wobei sie den Großteil
des verbleibenden Proteins im Cytoplasma zurücklässt (Philipson et al., J. Virol.,
2, 1064-1075 (1968)). Die virale DNA ist jedoch insofern nicht vollkommen
proteinfrei, als mindestens ein Teil der viralen DNA mit mindestens vier
viralen Poly peptiden assoziiert ist, nämlich V, VII, TP und μ, und wird
in einen Virus-DNA-Zellhiston-Komplex übergeführt (Tate et al., Nucleic Acids
Res., 6, 2769-2785 (1979)).
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Der
Zyklus von der Infektion der Zelle bis zur Produktion viraler Partikel
dauert 1-2 Tage und führt
zur Produktion von bis zu 10 000 infektiösen Partikeln pro Zelle (Green
et al., Virolo, 13, 169-176 (1961)). Der Infektionsprozess des Adenovirus
ist in frühe
(early, E) und späte
(late, L) Phasen unterteilt, die durch Virus-DNA-Replikation getrennt
sind, obwohl einige Ereignisse, die während der frühen Phase
stattfinden, auch während
der späten
Phase stattfinden und umgekehrt. Es wurden weitere Unterteilungen
vorgenommen, um die temporale Expression viraler Gene vollständig zu
beschreiben.
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Während der
frühen
Phase wird virale mRNA, die einen kleineren Anteil der gesamten
in der Zelle vorhandenen RNA darstellt, aus beiden Strängen der
im Zellkern vorhandenen adenoviralen DNA synthetisiert. Mindestens
fünf Regionen,
die mit E1, E2, E3, E4 und MLP-L1 bezeichnet werden, werden transkribiert
(Lewis et al., Cell, 7, 141-151 (1976); Sharp et al., Virology,
75, 442-456 (1976); Sharp, „Adenovirus
transcription",
in The Adenoviruses, Ginsberg, Hg., Plenum Press, New York, NY,
pp. 173-204 (1984)). Jede Region hat mindestens einen unterschiedlichen
Promotor und wird prozessiert, um mehrfache MRNA-Species zu erzeugen.
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Die
Produkte der frühen
(E) Regionen (1) haben regulatorische Rollen für die Expression anderer viraler
Komponenten, (2) sind in das allgemeine Abschalten der zellulären DNA-Replikation
und Proteinsynthese involviert und (3) sind für die Virus-DNA-Replikation erforderlich.
Die komplexe Serie von Ereignissen, die die frühe mRNA-Transkription reguliert, beginnt mit
der Expression bestimmter sehr früher (immediate early) Regionen,
einschließlich
E1A, L1 und 13,5 kd Gen (besprochen in Sharp (1984), supra; Horwitz
(1990), supra). Die Expression der verzögert frühen (delayed early) Regionen
E1B, E2A, E2B, E3 und E4 hängt
von den E1A-Genprodukten ab. Drei Promotoren, der E2-Promotor bei
72 Karteneinheiten (map units, mu), der Protein-IX-Promotor und
der IVa-Promotor, werden durch das Einsetzen der DNA-Replikation verstärkt, hängen aber
nicht davon ab (Wilson et al., Virology, 94, 175-184 (1979)). Ihre Expression charakterisiert
eine Zwischenphase der viralen Genexpression. Das Ergebnis der Kaskade
früher
Genexpression ist der Start der Virus-DNA-Replikation.
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Die
adenovirale DNA-Replikation verdrängt einen parentalen Einzelstrang
durch kontinuierliche Synthese in 5'-zu-3'-Richtung von Replikationsursprüngen am
Ende des Genoms (besprochen in Kelly et al., „Initiation of viral DNA replication", In Advances in
Virus Research, Maramorosch et al., Hgg., Academic Press, Inc.,
San Diego, CA, 34, 1-42 (1988); Horwitz (1990), supra; van der Vliet, „Adenovirus
DNA replication in vitro", in
The Eukaryotic Nucleus, Strauss et al., Hgg., Telford Press, Caldwell,
NJ, 1, 1-29 (1990)). Drei virale Proteine, die von E2 codiert werden,
sind essentiell für
die adenovirale DNA-Synthese: (1) das einzelsträngige DNA-Bindungsprotein (DBP),
(2) die adenovirale DNA-Polymerase (Ad pol) und (3) das präterminale
Protein (pTP). Zusätzlich
zu diesen essentiellen Proteinen wurden in Experimenten in vitro
viele Wirtszellfaktoren identifiziert, die für die DNA-Synthese erforderlich
sind.
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Die
DNA-Synthese wird durch kovalente Anbindung eines dCMP-Moleküls an einen
Serinrest von pTP initiiert. Der pTP-DCMP-Komplex fungiert dann
als Primer für
Ad pol zur Verlängerung.
Der verdrängte
parentale Einzelstrang kann durch Basenpaarung der umgekehrten terminalen
Repetitionen eine „Panhandle"-Struktur bilden.
Diese terminale Duplexstruktur ist zu den Enden des parentalen Genoms
identisch und kann als Ursprung der Initiation der Synthese des
komplementären
Strangs fungieren.
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Die
Initiation der viralen DNA-Replikation scheint für den Eintritt in die späte Phase
essentiell zu sein. Die späte
Phase der Virusinfektion ist gekennzeichnet durch die Produktion
großer
Mengen der viralen strukturellen Polypeptide und der nicht strukturellen
Proteine, die in den Kapsidzusammenbau involviert ist. Der Major-late-Promotor
(MLP) wird voll aktiv und produziert Transkripte, die ihren Ursprung
bei 16,5 mu haben und nahe dem Ende des Genoms enden. Posttranskriptionales
Processing dieses langen Transkripts führt zu fünf Familien später mRNA,
die mit L1 bis L5 bezeichnet werden (Shaw et al., Cell, 22, 905-916
(1980)). Die Mechanismen, welche den Übergang von der frühen zur
späten
Phase regulieren und zu einem solchen dramatischen Übergang
bei der transkriptionalen Verwendung führen, sind unklar. Das Erfordernis
für die
DNA-Replikation kann eine cis-Eigenschaft der DNA-Matrize sein,
weil die späte
Transkription bei einem superinfizierenden Virus zu einer Zeit,
wo die späte
Transkription des primär
infizierenden Virus aktiv ist, nicht vorkommt (Thomas et al., Cell,
22, 523-533 (1980)).
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Der
Zusammenbau des Virions ist ein komplexer Prozess ab dem ersten
Schritt des Zusammenbaus größerer struktureller
Einheiten aus individuellen Polypeptidketten (besprochen in Philipson, „Adenovirus
Assembly", in The
Adenoviruses, Ginsberg, Hg., Plenum Press, New York, NY (1984),
pp. 309-337; Horwitz (1990), supra). Hexon, Pentonbasis und Fiber
assemblieren in trimere Homopolymerformen nach der Synthese im Cytoplasma.
Das 100 kd Protein scheint als Gerüstprotein (scaffolding protein)
für die
Hexontrimerisierung zu fungieren, und das resultierende Hexontrimer
wird als Hexon-Kapsomer bezeichnet. Die Hexon-Kapsomere können sich
spontan zusammenbauen (self-assemble) zur Bildung der Hülle eines
leeren Kapsids, und die Pentonbasis- und Fiber-Trimere können sich
zusammenschließen,
um das Penton zu bilden, wenn die Komponenten im Kern sind. Die
Facette des Icosaeders ist aus drei Hexon-Kapsomeren gebildet, die
durch Dissoziation des Kapsids zu sehen sind, aber der Zwischenschritt
der Bildung der 9er-Gruppen-Hexons wurde noch nicht beobachtet.
Mehrere Zwischenstufen des Zusammenbaus wurden in Experimenten mit
temperaturempfindlichen Mutanten gezeigt. Der Fortschritt des Kapsidzusammenbaus
scheint von den Gerüstproteinen 50
kd und 30 kd abhängig
zu sein. Die nackte DNA tritt am wahrscheinlichsten in das fast
fertige Kapsid durch eine Öffnung
an einem der Scheitelpunkte ein. Der letzte Schritt des Prozesses
involviert das proteolytische Schneiden (trimming) der Vorläufer-Polypeptide
pVI, pVII, pVIII und pTP, das die Kapsidstruktur stabilisiert, die DNA
unempfindlich gegenüber
Nucleasebehandlung macht und ein reifes Virion ergibt.
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Bestimmte
rekombinante adenovirale Vektoren werden in der Gentherapie verwendet.
Die Verwendung eines rekombinanten adenoviralen Vektors zum Transferieren
eines oder mehrerer rekombinanter Gene ermöglicht eine zielgerichtete
Abgabe des Gens oder der Gene an ein Organ, Gewebe oder Zellen,
das/die dieser Behandlung bedarf/bedürfen, wobei das Abgabeproblem
gelöst
wird, das mit den meisten Arten somatischer Gentherapie verbunden
ist. Ferner erfordern rekombinante adenovirale Vektoren keine Wirtszellproliferation
für die
Expression adenoviraler Proteine (Horwitz et al., in Virology, Raven
Press, New York, 2, 1679-1721 (1990); und Berkner, BioTechnigues,
6, 616 (1988)). Wenn außerdem
das erkrankte Organ, das der Behandlung bedarf, die Lunge ist, hat
die Verwendung eines Adenovirus als Vektor der genetischen Information
den zusätzlichen
Vorteil, dass das Adenovirus normal trophisch für das Atemepithel ist (Straus,
in Adenoviruses, Plenum Press, New York, pp. 451-496 (1984)).
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Andere
Vorteile von Adenoviren als potentiellen Vektoren für die Gentherapie
beim Menschen sind wie folgt: (i) Rekombination ist selten; (ii)
es gibt keine bekannten Verbindungen zwischen Malignität beim Menschen
und Adenovirusinfektionen trotz bekannter Infektion mit Adenoviren
beim Menschen; (iii) das Adenovirusgenom (das lineare, doppelsträngige DNA
ist) kann jetzt manipuliert werden, dass es Fremdgene bis zu einer
Größe von 7,0-7,5
kb Länge
aufnimmt; (iv) ein adenoviraler Vektor inseriert seine DNA nicht
in das Chromosom einer Zelle, so dass seine Wirkung nicht dauerhaft
ist und es unwahrscheinlich ist, dass er die normale Zellfunktion
beeinträchtigt;
(v) das Adenovirus kann sich nicht teilende oder fertig ausdifferenzierte
Zellen infizieren, wie Zellen im Gehirn und in den Lungen; und (vi)
ein lebendes Adenovirus, dessen essentielles Merkmal die Fähigkeit
zur Replikation ist, wurde problemlos als Vakkzin beim Menschen
eingesetzt (Horwitz et al., supra; Berkner et al., J. Virol., 61,
1213-1220 (1987); Straus supra; Chanock et al., JAMA, 195, 151 (1966); Haj-Ahmad
et al., J. Virol., 57, 267 (1986); und Ballay et al., EMBO, 4, 3861
(1985)).
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Fremdgene
wurden in zwei größere Regionen
des Adenovirusgenoms zur Verwendung als Expressionsvektoren inseriert,
nämlich
in die E1- und E3-Region, wodurch einfach defizientes Adenovirus
und davon abgeleitete Vektoren erhalten wurden. Die Insertion in
die E1-Region führt
zu defektiven Nachkommen, die die Vermehrung in komplementären Zellen
oder das Vorhandensein eines intakten Helfervirus erfordern, was
beides dazu dient, die Funktion der beeinträchtigten oder nicht vorhandenen
ElRegion zu ersetzen (Berkner et al., supra; Davidson et al., J.
Virol., 61, 1226-1239 (1987); und Mansour et al., Mol. Cell Biol.,
6, 2684-2694 (1986)). Diese Region des Genoms wurde am häufigsten
für die
Expression von Fremdgenen verwendet.
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Die
in die E1-Region inserierten Gene wurden unter die Kontrolle verschiedener
Promotoren gebracht, und die meisten produzieren große Mengen
des Fremdgenproduktes, in Abhängigkeit
von der Expressionskassette. Diese adenoviralen Vektoren vermehren
sich jedoch nicht in nicht komplementierenden Zelllinien. Derzeit
gibt es nur einige wenige Zelllinien, die essentielle Funktionen
komplementieren, die einem einfach defizienten Adenovirus fehlen.
Beispiele für
solche Zelllinien schließen
HEK-293 (Graham
et al., Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol., 39, 637-650 (1975)), W162
(Weinberg et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80, 5383-5386 (1983))
und gMDBP (Klessig et al., Mol. Cell. Biol., 4, 1354-1362 (1984);
Brough et al., Virology, 190, 624-634 (1992)) ein.
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Die
E3-Region, die andere Region, von der oben angemerkt wurde, dass
sie zum Inserieren von Fremdgenen nützlich ist, ist für die Vermehrung
des Virus in Gewebekultur nicht essentiell, und der Ersatz dieser
Region durch eine Fremdgen-Expressionskassette führt zu einem Virus, das sich
produktiv in einer nicht komplementierenden Zelllinie vermehren
kann. Beispielsweise wurde über
das Inserieren und die Expression des Hepatitis-B-Oberflächenantigens
in der E3-Region mit anschließendem
Impfen und Antikörperbildung beim
Hamster berichtet (Morin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84,
4626-4630 (1987)).
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Das
Problem bei einfach defizienten adenoviralen Vektoren besteht darin,
dass sie den nutzbaren Raum im Adenovirusgenom für das Inserieren und die Expression
eines Fremdgens limitieren. Aufgrund von Ähnlichkeiten oder Überlappung
in den viralen Sequenzen, die in einfach defizienten adenoviralen
Vektoren vorhanden sind, und den komplementierenden Zelllinien,
die derzeit existieren, können
Rekombinationsereignisse (die, wie oben angemerkt, normalerweise
sehr selten sind) stattfinden und replikationskompetente Viren in
einem so vermehrten Vektor-Stock erzeugen. Dieses Ereignis kann
einen Vektor-Stock für
Gentherapiezwecke unbrauchbar machen.
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WO
94/08026 offenbart rekombinante Vektoren, die in der E1A- und E1B-Region
und gegebenenfalls in der E3-Region des Adenovirusgenoms defektiv
sind.
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Ein
anderer adenoviraler Vektor wird in der WO 94/12649 beschrieben,
einschließlich
Deletionen in der E4-Region und gegebenenfalls in der E1- und/oder
E3-Region.
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WO
94/11506 offenbart einen adenoviralen Vektor, dem sowohl die E1-
als auch die E3-frühe
Gen-Region fehlt.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, mehrfach defiziente adenovirale
Vektoren bereitzustellen, die Insertion und Expression größerer Stücke Fremd-DNA
aufnehmen können.
Es ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, Zelllinien bereitzustellen,
die die erfindungsgemäßen mehrfach
defizienten adenoviralen Vektoren komplemen tieren. Es ist auch ein
Ziel der vorliegenden Erfindung, Rekombinanten mehrfach defizienter
adenoviraler Vektoren und therapeutische Verfahren, insbesondere
in Bezug auf Gentherapie, Impfung und dergleichen, die die Verwendung
solcher Rekombinanten beinhalten, bereitzustellen. Diese und andere Ziele
und Vorteile der vorliegenden Erfindung sowie weitere erfinderische
Merkmale werden anhand der folgenden detaillierten Beschreibung
klar.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt mehrfach defiziente adenovirale Vektoren
und komplementierende Zelllinien bereit. Die mehrfach defizienten
adenoviralen Vektoren können
Insertion und Expression größerer Fragmente
von Fremd-DNA aufnehmen, als das mit bisher verfügbaren einfach defizienten
adenoviralen Vektoren möglich
ist. Die mehrfach defizienten adenoviralen Vektoren sind auch replikationsdefizient
und gegenüber
Rekombination resistent, wenn sie in komplementierenden Zelllinien
vermehrt oder kultiviert werden, wobei diese Merkmale besonders
für die
Gentherapie und andere therapeutische Zwecke wünschenswert sind. Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung auch rekombinante mehrfach defiziente
adenovirale Vektoren und therapeutische Verfahren, z.B. in Bezug
auf Gentherapie, Impfung und dergleichen, die mit der Verwendung solcher
Rekombinanten einhergehen, bereit.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein Satz schematischer Diagramme der viralen Vektoren AdGVCFTR.10L und AdGVCFTR.10R.
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2 ist
ein Satz schematischer Diagramme der viralen Vektoren AdGVCFTR.11.
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3 ist
ein schematisches Diagramm des viralen Vektors AdGVCFTR.12.
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4 ist
ein schematisches Diagramm des viralen Vektors AdGVCFTR.13.
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5 ist
ein schematisches Diagramm eines E2A-Expressionsvektors.
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6 ist
eine Darstellung eines zum Screenen hinsichtlich des Levels induzierter
DBP-Expression in bestimmten klonalen 293/E2A-Zelllinien verwendeten
Immunoblot.
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7 ist
eine Darstellung eines zum Analysieren der Akkumulation von DBP
durch bestimmte klonale 293/E2A-Zelllinien über die ersten 24 Stunden der
Induktion verwendeten Immunoblot.
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8 ist
ein Satz schematischer Diagramme der viralen Vektoren AdGVCFTR.10L und AdGVCFTR.12B.
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9 ist
eine Photographie mit reversem Kontrast von einem mit Ethidiumbromid
angefärbten DNA-Gel
und stellt Daten in Bezug auf die PCR-Detektion des viralen Vektors
AdGVCFTR.12B aus passagierten Transfektionslysaten
bereit.
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10 ist
ein schematisches Diagramm des viralen Vektors AdGVLuc;E2GUS.
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11 ist
ein schematisches Diagramm eines E4-ORF6-Expressionsvektors.
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12 ist
eine Photographie mit reversem Kontrast von einem mit Ethidiumbromid
angefärbten DNA-Gel
und stellt Daten in Bezug auf die PCR-Detektion der E4-Deletionsregion
in passagierten Lysaten von AdGVβgal.12 bereit.
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13 ist
ein Balkendiagramm, das den Level der PFU/Zelle (y-Achse) pro bestimmte
Zelllinie (x-Achse) nach Transfektion angibt.
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14 ist
ein schematisches Diagramm des viralen Vektors AdGVβgal.12.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt unter anderem mehrfach defiziente adenovirale
Vektoren für
Genklonieren und Expression bereit. Die erfindungsgemäßen mehrfach
defizienten adenoviralen Vektoren unterscheiden sich von bisher
verfügbaren
einfach defizienten adenoviralen Vektoren darin, dass sie in mindestens zwei
Regionen des Adenovirusgenoms defizient sind und dass sie in der
Lage sind, größere Stücke Fremd-DNA
zu akzeptieren und zu exprimieren. Der Ausdruck „Fremd-DNA" wird hier verwendet, um auf irgendeine
DNA-Sequenz Bezug zu nehmen, die in einen erfindungsgemäßen Vektor
inseriert wurde und für das
Adenovirusgenom fremd ist. Solche Fremd-DNA kann Gene, Teile von
Genen oder irgendeine andere DNA-Sequenz, einschließlich Sequenzen,
die RNA, Antisense-RNA und/oder Polypeptide codieren, aber nicht darauf
eingeschränkt,
darstellen.
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Eine
Region des adenoviralen Genoms umfasst ein oder mehrere Gene. Horwitz
(1990), supra. Solche Gene codieren für Genprodukte, welche die verschiedenen
Komponenten oder Aktivitäten
des Adenovirus vermitteln, fördern,
bewirken oder sind, wie Anheftung, Penetration, Enthüllung, Replikation,
Core-Protein, Hexon, Fiber, Hexon-assoziiertes Protein und dergleichen.
Ein Effekt einer defizienten Region kann z.B. das Unvermögen des
Adenovirus zur Vermehrung sein, das irgendeine oder alle der genannten
Komponenten oder Aktivitäten
involvieren kann. Die oben genannten Komponenten oder Aktivitäten werden
hier als Genfunktionen bezeichnet.
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Eine
Defizienz in einem Gen oder einer Genfunktion, i.e. ein defizientes
Gen, eine defiziente Genregion oder Region, wie hier verwendet,
ist definiert als Deletion von genetischem Material des Virusgenoms,
die zur Schädigung
oder Tilgung der Funktion des Gens, dessen DNA-Sequenz ganz oder
teilweise deletiert wurde, und zur Bereitstellung von Raum oder
Kapazität
des Virusgenoms für
das Inserieren von DNA, die für
das Virusgenom fremd ist, dient. Solche Detizienzen können in
Genen sein, die für
die Vermehrung des adenoviralen Vektors in Gewebekultur in einem
nicht komplementierenden zellulären
Wirt essentiell oder nicht essentiell sein; vorzugsweise ist mindestens
eines, bevorzugter mindestens zwei der defizienten Gene der erfindungsgemäßen viralen
Vektoren defizient für
ein Gen, das für
die Vermehrung essentiell ist.
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Jeder
Subtyp, Mischung von Subtypen oder chimäres Adenovirus kann als Quelle
der DNA zum Erzeugen der mehrfach defizienten adenoviralen Vektoren
verwendet werden. Da jedoch das Ad5-Genom vollständig sequenziert wurde, wird
die vorliegende Erfindung in Bezug auf den Ad5-Serotyp beschrieben.
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Der
erfindungsgemäße adenovirale
Vektor ist zumindest in Funktionen defizient, die von zwei oder mehr
der frühen
Regionen bereitgestellt wird, welche die frühe Region 1 (E1), die frühe Region
2 (E2), einschließlich
der frühen
Region 2A (E2A) und/oder der frühen
Region 2B (E2B), die frühe
Region 3 (E3) und die frühe
Region 4 (E4) des adenoviralen Genoms einschließen. Eine Defizienz in der
E1-Region ist in der Region E1A, E1B oder in E1A und E1B. Der erfindungsgemäße adenovirale Vektor
ist mindestens in einer Funktion defizient, die von der Region E1
bereitgestellt wird, in Kombination mit einer Defizienz in der Region
E2A und/oder E4.
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Jede
der deletierten Regionen kann durch eine Promotor-variable Expressionskassette
ersetzt werden, um ein Fremdgenprodukt zu erzeugen, das in Bezug
auf das Adenovirus fremd ist. Das Inserieren eines Fremdgens in
die E2A-Region beispielsweise kann durch das Einführen einer
einmaligen Restriktionsstelle erleichtert werden, so dass das Fremdgenprodukt
vom E2A-Promotor exprimiert werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf adenovirale Vektoren
eingeschränkt,
die nur in Genfunktionen in der frühen Region des Genoms defizient
sind. Es sind auch adenovirale Vektoren eingeschlossen, die in der
frühen
und der späten
Region des Genoms defizient sind, sowie Vektoren, in denen im Wesentlichen das
gesamte Genom entfernt wurde, in welchem Fall es bevorzugt ist,
dass mindestens entweder die viralen umgekehrten terminalen Repetitionen
und einige der Promotoren oder die viralen umgekehrten terminalen
Repetitionen und ein Verpackungssignal intakt bleiben. Der Durchschnittsfachmann
wird erkennen, dass ein desto größeres Stück exogener
DNA in das Genom inseriert werden kann, je größer die Region des adenoviralen Genoms
ist, die entfernt ist. Angenommen beispielsweise, dass das adenovirale
Genom 36 kb ist, ist, wenn man die viralen umgekehrten terminalen
Repetitionen und einige der Promotoren intakt belässt, die
Kapazität des
Adenovirus ungefähr
35 kb. Alternativ dazu könnte
man einen mehrfach defizienten adenoviralen Vektor erzeugen, der
nur die ITR und ein Verpackungssignal beinhaltet. Das könnte dann
wirksam die Expression von 37-38 kb Fremd-DNA von diesem Vektor
ermöglichen.
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Im
Allgemeinen beruht die Virusvektorkonstruktion auf dem hohen Level
der Rekombination zwischen Fragmenten adenoviraler DNA in der Zelle.
Zwei oder drei Fragmente adenoviraler DNA, die Regionen mit Ähnlichkeit
(oder Überlappung)
zwischen Fragmenten beinhalten und die gesamte Länge des Genoms darstellen,
werden in eine Zelle transfiziert. Die Rekombinationsmaschinerie
der Wirtszelle konstruiert das virale Vektorgenom voller Länge durch
Rekombinieren der genannten Fragmente. Andere geeignete Methoden
zum Konstruieren von Viren, die Veränderungen in verschiedenen
einzelnen Regionen enthalten, wurden früher beschrieben (Berkner et
al., Nucleic Acids Res., 12, 925-941 (1984); Berkner et al., Nucleic
Acids Res., 11, 6003-6020 (1983); Brough et al., Virol., 190, 624-634
(1992)) und können
verwendet werden, um mehrfach defiziente Viren zu konstruieren;
noch andere geeignete Methoden schließen beispielsweise in vitro
Rekombination und Ligation ein.
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Der
erste Schritt bei der Virusvektorkonstruktion ist das Konstruieren
einer Deletion oder Modifizierung einer speziellen Region des adenoviralen
Genoms in einer Plasmidkassette unter Verwendung molekularbiologischer
Standardmethoden. Nach umfangreicher Analyse wird diese veränderte DNA
(die Deletion oder Modifizierung enthaltend) dann in einer viel
größeres Plasmid
gebracht, das bis zur Hälfte
des Adenovirusgenoms aufweist. Der nächste Schritt ist dann die
Transfektion der Plasmid-DNA (die Deletion oder Modifizierung enthaltend)
und eines großen
Stücks
des Adenovirusgenoms in eine Rezipientenzelle. Zusammen umfassen
diese beiden Stücke
DNA alles von dem Adenovirusgenom plus eine Region mit Ähnlichkeit.
Innerhalb dieser Region mit Ähnlichkeit
wird ein Rekombinationsereignis stattfinden, um ein rekombiniertes
virales Genom zu erzeugen, das die Deletion oder Modifizierung einschließt. Im Falle
mehrfach defizienter Vektoren wird die Rezipientenzelle nicht nur
die Rekombinationsfunktionen bereitstellen, sondern auch alle fehlenden
vitalen Funktionen, die in dem transfizierten vitalen Genom nicht
vorhanden sind, so jedwede Defizienzen des rekombinierten viralen
Genoms komplementierend. Der mehrfach defiziente Vektor kann weiter
durch Änderung
der ITR und/oder des Verpackungssignals weiter modifiziert werden,
z.B. dass der mehrfach defiziente Vektor nur in einer komplementierenden
Zelllinie funktioniert oder wächst.
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Zusätzlich stellt
die vorliegende Erfindung auch komplementierende Zelllinien für die Propagierung oder
Vermehrung der gegenständlichen
erfinderischen mehrfach defizienten adenoviralen Vektoren bereit.
Die bevorzugten Zelllinien gemäß der vorliegenden
Erfindung sind gekennzeichnet durch Komplementieren für eine oder
mehrere Genfunktionen der E1-Region und eine oder mehrere Genfunktionen
der E2A- und/oder E4-Region
des adenoviralen Genoms. Andere Zelllinien schließen jene
ein, die adenovirale Vektoren komplementieren, welche defizient
sind in mindestens einer Genfunktion aus den Genfunktionen, die
die späten
Regionen umfassen, jenen, die eine Kombination der frühen und
späten
Genfunktionen komplementieren, und jenen, die alle adenoviralen
Funktionen komplementieren. Ein Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet
wird erkennen, dass die Zelllinie der Wahl eine ist, die spezifisch
jene Funktionen komplementiert, die bei dem rekombinanten mehrfach
defizienten adenoviralen Vektor von Interesse fehlen und die unter
Verwendung molekularbiologischer Standardmethoden erzeugt werden.
Die Zelllinien sind ferner dadurch gekennzeichnet, dass sie die
komplementierenden Gene in nicht überlappender Weise enthalten,
was die Möglichkeit
der Rekombination des Vektorgenoms mit der zellulären DNA
minimiert, praktisch eliminiert. Folglich werden replikationskompetente
Adenoviren aus den Vektor-Stocks eliminiert, die daher für bestimmte
therapeutische Zwecke, insbesondere Zwecke der Gentherapie, geeignet
sind. Das eliminiert auch die Replikation der Adenoviren in nicht komplementierenden
Zellen.
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Die
komplementierende Zelllinie muss eine sein, die in der Lage ist,
die Produkte der zwei oder mehr defizienten adenoviralen Genfunktionen
auf geeignetem Level für
jene Produkte zu exprimieren, um einen Stock rekombinanten adenoviralen
Vektors mit hohem Titer zu erzeugen. Beispielsweise ist es für die adenovirale
DNA-Replikation notwendig, das E2A-Produkt, DBP, auf stöchiometrischem
Level, i.e. auf relativ hohem Level, zu exprimieren, aber das E2B-Produkt,
Ad pol, ist für
die adenovirale DNA-Replikation nur auf katalytischem Level nötig, i.e.
auf relativ niedrigem Level. Es muss nicht nur der Level der Produkts
geeignet sein, die temporale Expression des Produktes muss mit jener
konsistent sein, die man bei normaler viraler Infektion einer Zelle
sieht, um einen Stock mit hohem Titer des rekombinanten adenoviralen
Vektors zu erzeugen. Beispielsweise müssen die für die virale DNA-Replikation
erforderlichen Komponenten vor jenen exprimiert werden, die für den Virionenzusammenbau
erforderlich sind. Um Zelltoxizität zu vermeiden, die oft mit
hohem Level der Expression der viralen Produkte einhergeht, und
um die temporale Expression der Produkte zu regulieren, werden induzierbare
Promotorsysteme verwendet. Beispielsweise kann das Metallothionin-induzierbare-Promotorsystem
vom Schaf verwendet werden, um die vollständige E4-Region, den offenen
Leserahmen 6 der E4-Region und die E2A-Region zu exprimieren. Andere Beispiele
für geeignete
induzierbare Promotorsysteme schließen das bakterielle lac-Operon,
das Tetracyclin-Operon, das T7-Polymerasesystem und Kombinationen
und chimäre
Konstrukte eukaryotischer und prokaryotischer Transkriptionsfaktoren,
Repressoren und andere Komponente ein, sind aber nicht darauf eingeschränkt. Wenn
das zu exprimierende virale Produkt hoch toxisch ist, ist es wünschenswert,
ein bipartites induzierbares System zu verwenden, wobei der Induktor
in einem viralen Vektor getragen und das induzierbare Produkt in
dem Chromatin der komplementierenden Zelllinie getragen ist. Reprimierbare/induzierbare
Expressionssysteme, wie das Tetracyclin-Expressionssystem und lac-Expressionssystem,
können
ebenfalls verwendet werden.
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DNA,
die in einen kleinen Teil transfizierter Zellen eintritt, kann in
einer noch kleineren Fraktion stabil aufrechterhalten werden. Die
Isolierung einer Zelllinie, die ein oder mehrere transfizierte Gene
exprimiert, wird durch Einführen
eines zweiten Gens (Marker-Gen), das beispielsweise Resistenz gegen
ein Antibiotikum, Medikament oder eine andere Verbindung verleiht,
in die gleiche Zelle erreicht. Diese Selektion basiert auf der Tatsache,
dass in Gegenwart eines Antibiotikums, Medikaments oder einer anderen
Verbindung die Zelle ohne transferiertes Gen stirbt, während die
das transferierte Gen enthaltende Zelle überlebt. Die überlebenden
Zellen werden dann klonal isoliert und als individuelle Zelllinien
expandiert. Unter diesen Zelllinien sind jene, die das Marker-Gen
und das Gen oder die Gene von Interesse exprimieren. Die Vermehrung
der Zellen hängt
von der parentalen Zelllinie und dem Verfahren der Selektion ab.
Die Transfektion der Zelle hängt
auch vom Zelltyp ab. Die häufigsten
Techniken, die für
die Transfektion verwendet werden, sind Calciumphosphat-Präzipitation, Liposomen
oder DEAE-Dextran-vermittelter DNA-Transfer.
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Es
sind viele Modifizierungen und Variationen der vorliegenden illustrativen
DNA-Sequenzen und Plasmide möglich.
Beispielsweise ermöglicht
die Degeneriertheit des genetischen Codes die Substitution von Nucleotiden
in Polypeptid codierenden Regionen sowie im translationalen Stoppsignal,
ohne Änderung
der codierten Polypeptid codierenden Sequenz. Solche substituierbare
Sequenzen können
von der bekannten Aminosäure-
oder DNA-Sequenz eines gegebenen Gens abgeleitet und nach herkömmlichen
synthetischen Methoden oder Methoden der ortsspezifischen Mutagenese
konstruiert werden. Synthetische DNA-Methoden können im Wesentlichen gemäß den Methoden
von Itakura et al., Science, 198, 1056 (1977) und Crea et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 75, 5765 (1978), durchgeführt werden. Ortsspezifische
Mutagenesemethoden werden in Maniatis et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor, NY (2. Aufl., 1989), beschrieben.
Daher ist die vorliegende Erfindung keineswegs auf die DNA-Sequenzen
und Plasmide eingeschränkt,
die hier speziell als Beispiele angeführt werden. Beispielsweise
angeführte
Vektoren sind für
die Gentherapie von zystischer Fibrose und enthalten und exprimieren
daher das Regulatorgen der Transmembran bei zystischer Fibrose (cystic
fibrosis transmembrane regulator, CFTR), doch die beschriebenen
Vektoren sind leicht umwandelbar, um andere Erkrankungen zu behandeln,
einschließlich
anderer chronischer Lungenerkrankungen, wie Emphysem, Asthma, ARDS
(adult respiratory distress syndrome) und chronischer Bronchitis,
sowie Krebs, koronarer Herzkrankheit und anderer Beschwerden, die
durch Gentherapie, Impfung und dergleichen geeignet behandelt oder
verhindert werden können,
aber nicht darauf eingeschränkt.
Demgemäß kann jede
Gen- oder DNA-Sequenz in einen mehrfach defizienten adenoviralen
Vektor inseriert werden. Die Wahl der Gen- oder DNA-Sequenz ist
eine, die einen therapeutischen und/oder prophylaktischen Effekt erzielt,
beispielsweise im Zusammenhang mit Gentherapie, Impfung und dergleichen.
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Ein
Fachmann auf dem Gebiet wird erkennen, dass geeignete Methoden zur
Verabreichung eines erfindungsgemäßen mehrfach defizienten adenoviralen
Vektors an ein Lebewesen zu therapeutischen oder prophylaktischen
Zwecken, z.B. Gentherapie, Impfung und dergleichen (siehe z.B. Rosenfeld
et al., Science, 252, 431-434 (1991), Jaffe et al., Clin. Res.,
39(2), 302A (1991), Rosenfeld et al., Clin. Res., 39 2, 311A (1991), Berkner,
BioTechnigues, 6, 616-629 (1988)), verfügbar sind und dass, obschon
mehr als ein Weg zur Verabreichung des Vektors verwendet werden
kann, ein spezieller Weg eine unmittelbarere und effektivere Reaktion ergeben
kann als ein anderer Weg. Pharmazeutisch unbedenkliche Exzipienten
sind den Fachleuten auf dem Gebiet ebenfalls bekannt und leicht
verfügbar.
Die Wahl des Exzipienten wird zum Teil von der speziellen Methode
bestimmt, die zur Verabreichung der Zusammensetzung verwendet wird.
Folglich gibt es eine Vielzahl geeigneter Formulierungen der pharmazeutischen
Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die folgenden Formulierungen und Methoden sind bloß beispielhaft
und in keiner Weise einschränkend.
Es werden jedoch orale Formulierungen, injizierbare Formulierungen
und Aerosol-Formulierungen bevorzugt.
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Für die orale
Verabreichung geeignete Formulierungen können aus (a) flüssigen Lösungen,
wie einer wirksamen Menge der Verbindung gelöst in Verdünnungsmitteln, wie Wasser,
Kochsalzlösung
oder Orangensaft, (b) Kapseln, Säckchen
oder Tabletten, die jeweils eine vorbestimmte Menge Wirkstoff als
Feststoff oder Körner
enthalten, (c) Suspensionen in einer geeigneten Flüssigkeit
und (d) geeigneten Emulsionen bestehen. Tablettenformen können eine
oder mehrere Substanzen aus Lactose, Mannit, Maisstärke, Kartoffelstärke, mikrokristalliner
Cellulose, Gummi arabicum, Gelatine, kolloidalem Siliciumdioxid,
Croscarmellose-Natrium, Talk, Magnesiumstearat, Stearinsäure und
andere Exzipienten, Färbemittel,
Verdünnungsmittel,
Puffer, Feuchthaltemitel, Konservierungsmittel, Aromastoffe und
pharmakologisch kompati ble Exzipienten enthalten. Pastillenformen
können
den Wirkstoff in einem Aromastoff, üblicherweise Saccharose und
Gummi arabicum oder Tragant, enthalten sowie Pastillen, die den
Wirkstoff in einer inerten Basis, wie Gelatine und Glycerin oder
Saccharose und Gummi arabicum enthalten, Emulsionen, Gele und dergleichen,
die zusätzlich
zum Wirkstoff solche Exzipienten enthalten, wie sie auf dem Gebiet
bekannt sind.
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Die
erfindungsgemäßen Vektoren,
allein oder in Kombination mit anderen geeigneten Komponenten, können als
Aerosol-Formulierungen bereitet werden, um über Inhalation verabreicht
zu werden. Diese Aerosol-Formulierungen können in unter Druck stehende
unbedenkliche Treibmittel gebracht werden, wie Dichlordifluormethan,
Propan, Stickstoff und dergleichen. Sie können auch als Pharmaka für nicht
unter Druck stehende Zubereitungen bereitet werden, wie in einem
Zerstäuber
oder Vernebler.
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Für die parenterale
Verabreichung geeignete Formulierungen schließen wässrige und nicht-wässrige, isotone
sterile Injektionslösungen
ein, die Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika und gelöste Stoffe,
welche die Formulierung mit dem Blut des intendierten Empfängers isoton
machen, enthalten können,
und wässrige
und nicht-wässrige
sterile Suspensionen, welche Suspendiermittel, Solubilisatoren,
Verdickungsmittel, Stabilisatoren und Konservierungsmittel einschließen können. Die
Formulierungen können
in Einzeldosisform oder in Mehrfachdosisform in verschlossenen Behältern, wie
Ampullen und Vials, vorliegen und sie können in gefriergetrocknetem
(lyophilisiertem) Zustand gelagert werden, der für Injektionen nur die Zugabe
des sterilen flüssigen
Exzipienten, z.B. Wasser, unmittelbar vor der Verwendung erfordert.
Unvorbereitete Injektionslösungen und
-suspensionen können
aus sterilen Pulvern, Granulat und Tabletten der vorher beschriebenen
Art hergestellt werden.
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Außerdem können die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Vektoren zu Suppositorien
verarbeitet werden, indem eine Anzahl von Basisstoffen, wie Emulsionsbasen
und wasserlösliche
Basen, damit vermischt werden.
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Für die vaginale
Verabreichung geeignete Formulierungen können als Pessare, Tampons,
Cremes, Gele, Pasten, Schäume
oder Sprayformulierungen vorliegen, die zusätzlich zum Wirkstoff solche
Träger
enthalten, wie sie auf dem Gebiet als geeignet bekannt sind.
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Die
an ein Lebewesen, insbesondere einen Menschen, verabreichte Dosis
variiert im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung je nach
Gen oder anderer Sequenz von Interesse, der verwendeten Zusammensetzung,
der Verabreichungsmethode und der speziellen Stelle und des Organismus,
die/der behandelt wird. Die Dosis sollte ausreichend sein, um die
gewünschte
Reaktion, z.B. eine therapeutische oder prophylaktische Reaktion,
in einem zweckmäßigen Zeitrahmen
zu erzielen.
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Die
mehrfach defizienten adenoviralen Vektoren und komplementierenden
Zelllinien der vorliegenden Erfindung sind auch in vitro nützlich.
Beispielsweise können
sie verwendet werden, um adenovirale Genfunktion oder Zusammenbau
oder die Expression von Fremd-DNA in einer geeigneten Zielzelle
zu studieren. Der Durchschnittsfachmann kann eine geeignete Zielzelle
identifizieren, indem er eine auswählt, die mit dem erfindungsgemäßen adenoviralen
Vektor transfiziert und/oder durch adenovirale Partikel infiziert
werden kann, was zur Expression des dabei inserierten adenoviralen
DNA-Komplements führt.
Vorzugsweise wird eine geeignete Zielzelle ausgewählt, die
Rezeptoren für
die Befestigung und die Penetration des Adenovirus in eine Zelle
hat. Solche Zellen schließen
jene ein, die ursprünglich
von irgendeinem Säuger
isoliert werden, sind aber nicht darauf eingeschränkt. Wenn
einmal die geeignete Zielzelle ausgewählt wurde, wird die Zielzelle
mit einem Fremd-DNA
enthaltenden rekombinanten mehrfach defizienten adenoviralen Vektor
oder adenoviralen Partikeln gemäß der Erfindung
in Kontakt gebracht. wodurch Transfektion bzw. Infektion erfolgt.
Expression, Toxizität
und andere Parameter, die sich auf die Insertion und Aktivität der Fremd-DNA
in der Zielzelle beziehen, werden dann unter Verwendung herkömmlicher
Methoden, die auf dem Gebiet bekannt sind, gemessen. Dadurch können Forscher
die Phänomenologie
bezüglich
adenoviraler Infektion sowie die Effizienz und die Wirkung der Expression
verschiedener Sequenzen an Fremd-DNA, die in den erfindungsgemäßen Vektor
eingeführt
wurde, in verschiedenen Zelltypen, die von verschiedenen Organismen
explantiert und in Gewebekultur untersucht werden, lernen und aufklären.
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Außerdem können von
einem Patienten, der eine geeignet mit Gentherapie behandelte Krankheit
hat, explantierte oder entnommene Zellen im Kontext der vorliegenden
Erfindung nützlich
in vitro manipuliert werden. Beispielsweise werden Zellen von einem
solchen Individuum, die in vitro kultiviert werden, mit einem erfindungsgemä ßen adenoviralen
Vektor unter geeigneten Bedingungen zum Bewirken einer Transfektion,
die leicht von einem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet bestimmt
werden, in Kontakt gebracht, wobei der Vektor eine geeignete Fremd-DNA
aufweist. Ein solches Inkontaktbringen führt geeigneterweise zur Transfektion
des Vektors in die kultivierten Zellen, wo die transfizierten Zellen
unter Verwendung eines geeigneten Markers und selektiver Kultivierungsbedingungen
selektiert werden. Indem man dies unter Anwendung von Standardmethoden
zum Testen der Vitalität
der Zellen macht und somit die Toxizität misst und in Bezug auf das Vorhandensein
von Genprodukten des Fremdgens oder der Fremdgene des interessierenden
Vektors untersucht und somit die Expression misst, werden die Zellen
des Individuums hinsichtlich der Kompatibilität mit, der Expression an und
der Toxizität
von dem Fremdgen enthaltenden Vektor von Interesse geprüft, wobei
Informationen hinsichtlich der Eignung und Effizienz der Behandlung
des Individuums mit dem so geprüften
Vektor/Fremd-DNA-System
bereitgestellt werden. Solche explantierten und transfizierten Zellen
können,
zusätzlich
dazu, dass sie zum Testen der potentiellen Effizienz/Toxizität eines
gegebenen Gentherapieschemas dienen, auch in eine Position in vivo
im Körper
des Individuums zurückgeführt werden.
Solche so in das Individuum zurückgeführte Zellen
können
unverändert
und schlicht, abgesehen von der in vitro Transfektion, zurückgeführt werden,
oder sie können
von einer Matrix, die sie von anderen Geweben und Zellen des Körpers des Individuums
getrennt hält,
umschlossen oder in diese eingebettet werden. Eine solche Matrix
kann jedwedes biokompatible Material sein, einschließlich Kollagen,
Cellulose und dergleichen. Natürlich
kann alternativ oder zusätzlich
dazu, sobald man einmal eine positive Reaktion auf den in vitro
Test festgestellt hat, die Transfektion durch oben spezifizierte
Verabreichungsmittel in situ implementiert werden.
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Die
folgenden Beispiele illustrieren die vorliegende Erfindung weiter
und sind natürlich
nicht als Einschränkung
des Umfangs der Erfindung anzusehen. Enzyme, auf die in den Beispielen
Bezug genommen wird, sind, sofern nichts anderes angegeben ist,
von Bethesda Research Laboratories (BRL), Gaithersburg, MD 20877,
New England Biolabs Inc. (NEB), Beverly, MA 01915, oder Boehringer
Mannheim Biochemicals (BMB), 7941 Castleway Drive, Indianapolis,
IN 46250, erhältlich
und werden im Wesentlichen gemäß den Empfehlungen
der Hersteller verwendet. Viele der hier verwendeten Methoden sind
den Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt. Molekularbiologische
Methoden werden im Detail in geeigneten Laboratoriumshandbüchern be schrieben,
wie Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor, NY (2d ed. 1989), und Current Protocols in Molecular
Biology (Ausubel et al., Hgg. (1987)). Der Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet wird erkennen, dass alternative Methoden anstelle
verschiedener nachstehend angeführter
Methoden verwendet werden können.
Obwohl die Beispiele und Figuren auf AdGV.10,
AdGV.11, AdGV.12 und
AdGV.13 bezogen sind, die das Regulatorgen
der Transmembran bei zystischer Fibrose (CFTR) enthalten, nämlich AdGVCFTR.10, AdGVCFTR.11,
AdGVCFTR.12 und AdGVCFTR.13,
sind diese Vektoren nicht auf die Expression des CFTR-Gens beschränkt und
können
verwendet werden, um andere Gene und DNA-Sequenzen zu exprimieren.
Die vorliegende Erfindung umfasst daher beispielsweise solche Vektoren,
die jedwede geeignete DNA-Sequenz beinhalten, die ein Fremdgen,
ein Fragment davon oder irgendeine andere DNA-Sequenz sein kann.
Eine solche geeignete DNA-Sequenz kann in der Gentherapie nützlich sein,
um eine Krankheit zu behandeln, die durch Gentherapie geeignet behandelt
wird. Alternativ dazu kann eine geeignete DNA-Sequenz auch prophylaktisch
von Nutzen sein, wie wenn die DNA-Sequenz in der Lage ist, in einem
Säuger
exprimiert zu werden, was beispielsweise zu einem Polypeptid führt, das
in der Lage ist, eine Immunantwort auf das Polypeptid auszulösen, wie
das in Impfungen verwendet wird. Noch eine andere alternative Verwendung einer
geeigneten DNA-Sequenz, die in einem Säuger exprimiert werden kann,
ist die Bereitstellung irgendeines anderen geeigneten therapeutischen
und/oder prophylaktischen Mittels, wie ein Antisense-Molekül, insbesondere
ein Antisense-Molekül,
das aus der aus MRNA und einem synthetischen Oligonucleotid bestehenden Gruppe
ausgewählt
ist.
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel beschreibt die Bildung einer Ausführungsform, wobei ADGV.10 involviert ist, nämlich AdGVCFTR.10,
das in der E1- und E3-Region defizient ist.
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AdGVCFTR.10 exprimiert das CFTR-Gen des frühen Promotors
von Cytomegalovirus (CMV). Zwei Generationen dieses Vektors wurden
konstruiert, und sie werden als AdGVCFTR.10L
und AdGVCFTR.10R bezeichnet, je nach der
Richtung, in welcher die CFTR-Expressionskassette in der E1-Region
in Relation zum Vektorgenom angeordnet ist, wie in 1 gezeigt,
die ein Satz schematischer Diagramme von AdGVCFTR.10L
und AdGVCFTR.10R ist.
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Die
CFTR-Expressionskassette wurde wie folgt konstruiert. pRK5 (Genentech
Inc., South San Francisco, CA) wurde mit KpnI (New England Biolabs
(NEB), Beverly, MA) verdaut, mit Mungobohnen-Nuclease (NEB) glattendig
gemacht („blunt-ended"), und ein XhoI-Linker
(NEB) wurde an Stelle der KpnI-Stelle ligiert. Der resultierende
Vektor wurde mit pRK5-XhoI bezeichnet. pRK5-XhoI wurde dann mit
SmaI (NEB) und HindIII (NEB) verdaut und mit Mungobohnen-Nuclease
glattendig gemacht. Ein das CFTR-Gen enthaltendes Plasmid, pBQ4.7
(Dr. Lap-Chee Tsui, Hospital for Sick Children, Toronto, Kanada),
wurde mit Aval (NEB) und SacI (NEB) verdaut und mit Mungobohnen-Nuclease
glattendig gemacht. Diese beiden Fragmente wurde isoliert und zusammen
ligiert, um pRK5-CFTR1, die CFTR-Expressionskassette, herzustellen.
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pRK5-CFTR1
wurde mit SpeI (NEB) und XhoI verdaut und mit Klenow (NEB) glattendig
gemacht. pAd60.454 (Dr. L.E. Babiss, The Rockefeller University,
New York, NY), worin Ad5-Sequenzen von 1-454/3325-5788 enthalten
sind, wurde mit BgIII (NEB) verdaut und mit Klenow glattendig gemacht.
Diese beiden Fragmente wurden von Vektorsequenzen durch Techniken
mit niedrig schmelzender Agarose gereinigt (Maniatis et al., Molecular
Cloning: a laboratory manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, NY (2. Aufl., 1989)) und zusammen ligiert, um die
Linksarm-Plasmide pGVCFTR.10L und pGVCFTR.10R zu erzeugen.
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Das
Linksarm-Plasmid von pGVCFTR.10L oder pGVCFTR.10R wurde mit NheI
(NEB) verdaut. Der rechte Arm des Virus wurde durch Verdau von Ad5d1324
(Dr. Thomas E. Shenk, Princeton University, Princeton, NJ) mit ClaI
(NEB) erzeugt. Die beiden Fragmente, ein kleines 918-bp-Fragment
und ein großes
ca. 32 800-bp-Fragment, wurden durch Saccharosegradientenzentrifugation
(Maniatis et al., supra) getrennt. Das große Fragment wurde mit den Linksarm-Plasmid-Fragmenten
gemischt und in 293-Zellen nach einem Standard-Calciumphosphatprotokoll
transfiziert (Graham et al., Virologv, 52, 456 (1973)). Die resultierenden
rekombinanten Viren wurden auf 293-Zellen Plaque-gereinigt, und
virale Stocks wurden unter Verwendung von Standardmethoden der Virologie
etabliert (z.B. Berkner et al., (1983) und (1984), supra).
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung von AdGVCFTR.11,
das in der E1-, E3- und E4-Region defizient ist.
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AdGVCFTR.11 wurde erzeugt mittels einer einzelnen
in vivo Rekombination zwischen 1-27082, i.e. dem linken Arm von
AdGVCFTR.10, und einem Plasmid (pGV11A,
pGV11B, pGV11C oder pGV11D; nachstehend im Detail beschrieben),
das 21562-35935
enthielt, i.e. dem rechten Arm von Ad5, linearisiert mit BamHI (NEB) und
SalI (NEB), und worin verschiedene E3- und E4-Veränderungen,
wie nachstehend beschrieben, eingeführt wurden.
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Der
linke Arm von AdGVCFTR.10 wurde auf einem
konkaven 10-40% Saccharosegradienten, worin 1/4 der Gesamtlösung 40%
war, isoliert, nachdem intaktes AdGVCFTR.10
mit SpeI (NEB) und SrfI (Stratagene, La Jolla, CA) verdaut wurde,
um das 1-27082 bp-Fragment zu erhalten.
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Der
rechte Arm wurde durch BamHI-SalI-Verdau eines modifizierten pGEM-Vektors
(pGBS) erhalten. pGBS wurde wie folgt erzeugt. pGemI (Promega, Madison,
WI) wurde mit EcoRI verdaut und mit Klenow glattendig gemacht, und
ein SalI-Linker wurde in den Vektor ligiert. Die resultierende DNA
wurde dann mit SalI verdaut und religiert, wobei die Eco-RI-Stelle
durch eine SalI-Stelle ersetzt wurde und die Sequenz zwischen den
beiden SalI-Stellen deletiert wurde, um pGEMH/P/S zu erzeugen, das
mit HindIII verdaut und mit Klenow glattendig gemacht wurde, und
ein BamHI-Linker wurde in den Vektor ligiert, um pGEMS/B zu erzeugen. pGEMS/B
wurde mit BamHI und SalI verdaut und mit einem ~14 kb BamHI-SalI-Fragment
(21562-35935 von Ad5) von einem pBR-Plasmid, p50-100 genannt (Dr.
Paul Freimuth, Columbia University, NY), ligiert, um pGBS zu erzeugen.
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Drei
verschiedene Versionen des Rechtsarm-Plasmids wurden konstruiert,
um in den adenoviralen Vektor zwei Ad E3-Genprodukte mit Antiimmunität- und Antientzündungseigenschaften
einzuführen.
Die große E3-Deletion
in pGBSΔE3ORF6,
als pGV11(0) bezeichnet (Beispiel 7), wurde im Wesentlichen durch
drei verschiedene Versionen einer Expressionskassette ersetzt, die
den RSV-LTR-Promotor (Rous sarcoma virus long terminal repeat) enthielt,
der die Expression einer bicistronischen mRNA antreibt, die am 5'-Ende das Ad2 E3 19
kDa Antümmunitäts-Genprodukt
und am 3'-Ende das
Ad5 E3 14,7 Kda Antientzündungs-Genprodukt
hat. Es wurde ein weiteres Virus durch Deletion des 19 kDa cDNA
Fragment durch BstBI (NEB)-Fragment-Deletion konstruiert. Dieses
Virus, das als AdGVCFTR.11(D) bezeichnet
wurde, enthält
den RSV-LTR-Promotor, der die Expression einer monocistronischen
mRNA treibt, die nur das E3 14,7 kDa Antientzündungs-Genprodukt aufweist.
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Das
SpeI (27082)-NdeI (31089)-Fragment von pGBSΔE3 (Beispiel 5) wurde in pUC19
subkloniert, indem zuerst das EcoRI (27331)-NdeI (31089)-Fragment
in identische Stellen in dem PUC 19-Polylinker kloniert wurde. Ein
HindIII (26328)-EcoRI (27331)-Fragment, das aus pGBS erzeugt wurde,
wurde dann in die EcoRI-Stelle dieses Klons kloniert, um pHNΔE3 zu erzeugen.
Unter Verwendung geeigneter Primer wurde ein PCR-Fragment mit flankierenden
XbaI-Stellen erzeugt, worin der RSV-LTR-Promotor, das Ad2 E3 19 kDa-Genprodukt
und das Ad5 E3 14,7 kDa-Genprodukt enthalten war. Das amplifizierte
Fragment wurde mit XbaI verdaut und in pUC 19 subkloniert, um pXA
zu erzeugen. Nach der Analyse des XbaI-Fragments wurde das Fragment
in pHNΔE3
ligiert, um pHNRA zu erzeugen.
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Unter
Verwendung geeigneter Primer wurden zwei PCR-Fragments mit flankierenden
BstBI-Stellen erzeugt, die interne ribosomale Eintrittsstellen (IRES)
codieren, von denen bekannt ist, dass sie die Translation von mRNAs,
die sie enthalten, verstärken
(Jobling et al., Nature, 325, 622-625 (1987); Jang et al., Genes
and Development, 4, 1560-1572 (1990)). Ein Fragment (Version B)
enthält
eine 34 bp IRES vom nichttranslatierten Leader der Hüllprotein-mRNA
von Alfalfa-Mosaikvirus (AMV RNA 4 Leader) (Jobling et al., supra).
Das andere Fragment (Version C) enthält eine 570 by IRES von der
5'-nicht-translatierten
Region von Encephalomyocarditisvirus(EMCV)mRNA (Jang et al., supra).
Jedes BstBI-Fragment der Version B oder C wurde an Stelle des BstBI-Fragments
in pXA kloniert. Die resultierenden Plasmide, die pXB bzw. pXC genannt
werden, wurden nach Sequenzanalyse der XbaI-Fragmente in pHNΔE3 gebracht,
um pHNRB bzw. pHNRC zu erzeugen.
-
Das
SpeI (27082)-NdeI (31089)-Fragment von pGBSΔE3ORF6 wurde durch die SpeI-NdeI-Fragmente
von pHNRA, pHNRB, pHNRC und pHNRD ersetzt, um jeweils pGV11A, pGV11B,
pGV11C und pGV11D zu erzeugen.
-
Die
pGBV-Plasmid-DNA wurde mit BamHI und SalI linearisiert und mit dem
gereinigten Linksarm-DNA-Fragment in variierenden Konzentrationen
gemischt, um etwa 20 μg
total DNA zu erhalten, wobei Lachssperma- oder Kalbsthymus-DNA (Life
Technologies, Gaithersburg, MA) verwendet wurde, um die DNA-Menge
auf etwa 20 μg,
wie benötigt,
zu bringen. Die gemischten Fragments wurden dann in 293-Zellen unter
Verwendung von Standard-Calciumphosphatmethoden transfiziert (Graham
et al., supra).
-
Fünf Tage
nach der Transfektion wurde die Zellmonoschicht durch dreimaliges
Gefrieren-Auftauen geerntet. Das resultierende Hybridvirus wurde
auf 293-Zellen titriert und isolierte Plaques wurden genommen. Die
Methode der Plaqueisolierung wurde noch zweimal wiederholt, um sicherzustellen,
dass ein einzelnes rekombinantes Virus in dem Ausgangsplaquestock
existierte. Der Plaqueisolatstock wurde dann nach Standardmethoden
der Virologie, wie in Burlseson et al., Virology: a Laboratory Manual,
Academic Press Inc. (1992), beschrieben, zu einem großen viralen
Stock amplifiziert.
-
2 ist
ein Satz schematischer Diagramme der verschiedenen viralen Vektoren
ADGVCFTR.11. Die Diagramme sind zum Vergleich
an dem von ADGVCFTR.10L ausgerichtet.
-
Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung von AdGVCFTR.12,
welches in der E1-, E3-und
E4-Region defizient ist.
-
AdGV.12 ist durch vollständige Eliminierung der E4-Region
gekennzeichnet. Diese große
Deletion ermöglicht
das Inserieren von bis zu etwa 10 kb exogener DNA. Wichtiger ist,
dass eine andere Region des Genoms zum Einführen von Fremd-DNA-Expressionskassetten
unter Verwendung der AdGVCFTR.12-Vektoren zugänglich ist.
Diese Deletion ermöglicht
nun das Einbringen größerer Expressionskassetten
für andere
Produkte. Beispielsweise lösliche
Rezeptoren, i.e. TNF oder IL-6 ohne eine Transmembran-Domäne, so dass
sie nun nicht an die Membran gebunden sind, und Antisense-Moleküle, z.B.
jene, die gegen Zellzyklus-regulierende Produkte gerichtet sind,
wie cdc2, cdk-Kinasen, Cycline, i.e. Cyclin E oder Cyclin D, und
Transkriptionsfaktoren, i.e. E2F oder c-myc, um Entzündungs-
und Immunantworten zu eliminieren.
-
pGV11(0)
wird verändert,
um ein Rechtsarm-Plasmid zu erzeugen, in dem die gesamte E4-Region
deletiert ist. Das resultierende Plasmid, in welchem die gesamte
E3- und E4-Region deletiert sind, wird pGV12(0) genannt. Dies erfolgt
durch Einführen
einer PacI-Restriktionsstelle an der AflIII-Stelle bei 32811 und
der BsgI-Stelle bei 35640. Die Deletion des PacI-Fragments zwischen
diesen beiden Stellen eliminiert wirksam alle E4-Sequenzen, einschließlich des
E4-TATA-Elements im E4-Promotor und der E4-polyA-Stelle.
-
Die
Viruskonstruktion erfolgt wie zuvor beschrieben wie zuvor beschrieben,
außer
dass die 293/E4-Zelllinie oder die 293/ORF6-Zelllinie verwendet
wird. Der linke Arm von AdGVCFTR.10L, das
Rechtsarm-pGV12(0)-Plasmid und alle anderen allgemeinen Methoden
sind im Beispiel 2 beschrieben. Da E4 essentielle Genprodukte enthält, die
für das
virale Wachstum erforderlich sind, kann das resultierende E4-Deletion-Mutantenvirus
in Abwesenheit von exogen exprimiertem E4 nicht wachsen. Daher werden
alle Manipulationen hinsichtlich der viralen Konstruktion in der
neuen 293/E4-Zelllinie
oder 293/ORF6-Zelllinie durchgeführt (beschrieben
im Beispiele 8 bzw. 9). Das resultierende Virus ist AdGVCFTR.12,
das schematisch in der 3 dargestellt ist, zum Vergleich
zusammen mit AdGVCFTR.10L.
-
Beispiel 4
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung von AdGVCFTR.13,
welches in der E1-, E2A-, E3- und E4-Region defizient ist.
-
AdGV.13 ist nicht nur durch vollständige Eliminierung
von E1 und E4 (wie in ADGV.12) gekennzeichnet, sondern
auch durch vollständige
Eliminierung von E2A. Die vollständige
codierende Region von E2A wird deletiert durch Verschmelzen der
DNA von zwei E2A-mutierten Viren, nämlich H5in800 und H5in804,
die Insertionen von ClaI-Restriktionsstellen
an beiden Enden des offenen Leserahmens haben (Vos et al., Virology,
172, 634-642 (1989); Brough et al., Virology, 190, 624-634 (1992)).
Die ClaI-Stelle von H5in800 ist zwischen den Codons 2 und 3 des
Gens, und die ClaI-Stelle
von H5in804 ist innerhalb des Stoppcodons des E2A-Gens. Das resultierende
Virus enthält
einen offenen Leserahmen, der aus 23 Aminosäuren besteht, die keine Ähnlichkeit mit
dem E2A-Leserahmen haben. Wichtiger ist noch, dass diese Kassette
noch eine andere Region des Virusgenoms bietet, in welche ein einmaliges
Gene eingeführt
werden kann. Das kann man tun, indem das interessierende Gen in
den passenden Leserahmen des existierenden mini-ORF inseriert oder
noch eine andere Expressionskassette einführt, die ihre eigenen Promotorsequenzen,
Polyadenylierungssignale und Stoppsequenzen hat, zusätzlich zu
dem interessierenden Gen.
-
Adenovirus-DNA
wird aus H5in800 und H5in804 bereitet. Nach Verdau mit dem Restriktionsenzym HindIII
(NEB) werden die HindIII-A-Fragments von H5in800 und H5in804 in
pKS+ (Stratagene) kloniert. Die resultierenden Plasmide werden pKS+H5in800HindIIIA
bzw. pKS+H5in804HindIIIA genannt. Das ClaI(NEB)-Fragment von pKS+H5in800HindIIIA
wird dann isoliert und an Stelle des identischen ClaI-Fragments
von PKS+H5in804HindIIIA kloniert. Dieses chimäre Plasmid, pHindIIIAΔE2A, entfernt
wirksam alles vom E2A-Leserahmen, wie oben beschrieben. An dieser
Stelle wird die E2A-Deletion an BamHI- (NEB) und SpeI (NEB)-Restriktionsstellen
gebracht, um die Wildtyp-Sequenzen in pGV12(0) zu ersetzen, um pGV13(0) zu
konstruieren.
-
AdGVCFTR.13-Virus (siehe 4)
wird wie zuvor beschrieben konstruiert, indem AdGVCFTR.10
Linksarm-DNA und pGV13(0) Rechtsarm-Plasmid-DNA verwendet werden.
Die Rezipientenzelllinie für
diese Viruskonstruktion ist jedoch die dreifach komplementierende
Zelllinie 293/E4/E2A. 4 ist ein schematisches Diagramm
des viralen Vektors AdGVCFTR.13. Das Diagramm
ist zum Vergleich mit dem von AdGVCFTR.10L
ausgerichtet.
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Beispiel 5
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung von pGBSΔE3.
-
Dieses
Plasmid wurde erzeugt, um den Großteil der E3-Region in pGBS
zu entfernen, einschließlich des
E3-Promotors und existierender E3-Gene, um Platz für andere
Konstrukte zu machen und das Einführen von E3-Expressionskassetten
zu erleichtern. Dieses Plasmid enthält eine Deletion von 28331
bis 30469.
-
Ein
PCR-Fragment wurde mit Ad5s(27324) und A5a(28330)X als Primer und
pGBS als Matrize erzeugt. Das resultierende Fragment wurde mit EcoRI
(27331) und XbaI (28330) verdaut und Gel-gereinigt. Dieses Fragment
wurde dann in pGBS an der EcoRI- (27331) und XbaI- (30470) Stelle
eingeführt.
-
Beispiel 6
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Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung von pGBSΔE3ΔE4.
-
Eine
große
Deletion des Ad5 E4-Region wurde in pGBSΔE3 eingeführt, um die Bewegung zusätzlicher
exogener Sequenzen in das adenovirale Genom zu erleichtern. Die
32830-35566 E4 codierende Sequenz wurde deletiert.
-
Eine
PacI-Stelle wurde an Stelle der MunI-Stelle bei 32830 erzeugt durch
Behandlung von pGBS MunI-verdauter DNA mit Klenow zum Glattendigmachen
des Fragments und durch Ligation eines PacI-Linkers daran. Die modifizierte
DNA wurde dann mit NdeI verdaut, und das resultierende 1736-bp-Fragment
(NdeI 31089-PacI 32830) wurde Gel-gereinigt. Ein PCR-Fragment wurde
unter Verwendung von A5 (35564)P (IDT, Coralville, IA) und T7-Primern
(IDT, Coralville, IA) und pGBS als Matrize hergestellt. Das resultierende
Fragment wurde mit PacI und SalI verdaut, um PacI 35566 – SalI 35935
zu erzeugen. Eine SmaI-Stelle in der Polylinkerregion von pUC 19
wurde zu einer PacI-Stelle durch Ligieren eines PacI-Linkers modifiziert.
Das PacI 35566-SalI
35935-Fragment wurde in den modifizierten pUC 19-Vektor an der PacI-
bzw. SalI-Stelle in der Polylinkerregion gebracht. Das modifizierte
NdeI 31089 – PacI
32830-Fragment wurde in das pUC 19-Plasmid gebracht, in welches
das PacI 35566 – SalI
35935-Fragment bereits inseriert worden war, an der NdeI- bzw. PacI-Stelle. Das NdeI
31089 – SalI
35935-Fragment von dem pUC 19-Plasmid wurde mittels Gelreinigung
gereinigt und an Stelle der NdeI- und SalI-Stellen pGBSΔE3 kloniert,
um pGBSΔE3ΔE4 zu erhalten.
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Beispiel 7
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Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung von pGBSΔE3ORF6.
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Das
Ad5 894 by E4 ORF-6 Gen wurde 3' des
E4-Promotors in pGBSΔE3ΔE4 gebracht.
ORF-6 ist das einzige absolut essentielle E4-Produkt, das für das Viruswachstum
in einer nicht E4 komplementierenden Zelllinie erforderlich ist.
Daher wurde dieses Produkt wieder in das Rechtsarm-Plasmid (Beispiel
2) eingeführt,
unter der Kontrolle seines eigenen Promotors, so dass das AdGVCFTR.11-Virus in 293-Zellen vermehrt werden kann.
-
Ein
PCR-Fragment wurde unter Verwendung von A5s(33190)P (32 bp; 5'CACTTAATTAAACGCCTACATGGGGGTAGAGT3') (SEQ ID NO 1) und
A5a(34084)P (34 bp; 5'CACTTAATTAAGGAAATATGACTACGTCCGGCGT3') (SEQ ID NO 2) als
Primer (IDT, Coralville, IA) und pGBS als Matrize erzeugt. Dieses
Fragment wurde mit PacI verdaut und Gel-gereinigt. Das Produkt wurde
in die einzelne PacI-Stelle in pGBSΔE3ΔE4 eingeführt, um pGV11(0) zu erzeugen,
welches das Plasmid war, das E3-modified war für die Expression des 19 kDa
und des 14,7 kDa Ad E3 Produkts.
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Beispiel 8
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Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung der 293/E4-Zelllinie.
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Der
Vektor pSMT/E4 wurde wie folgt erzeugt. Ein 2752 by MunI (Stelle
32825 von Ad2)-SphI (Polylinker)-Fragment wurde aus pE4(89-99) isoliert,
welches ein pUC19-Plasmid
ist, in das die Region 32264-35577 von Ad2 subkloniert wurde, glattendig
gemacht mit Klenow und mit Phosphatase (NEB) behandelt. Das 2752 by
MunI-SphI-Fragment
wurde dann in pMT010/A+ ligiert (McNeaII
et al., Gene, 76, 81-89 (1989)), das mit BamHI linearisiert worden
war, mit Klenow glattendig gemacht und mit Phosphatase behandelt,
um das Expressionskassettenplasmid, pSMT/E4, zu erzeugen.
-
Die
Zelllinie 293 (ATCC CRL 1573; American Type Culture Collection,
Rockville, MD) wurde in 10% fetalem Rinserserum-Dulbeccos modifiziertem
Eagle-Medium (Life Technologies, Gaithersburg, MA) kultiviert. Die
293-Zellen wurden dann mit pSMT/E4 transfiziert, das mit EcoRI nach
der Calciumphosphatmethode linearisiert wurde (Sambrook et al.,
Molecular Cloning: a Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory
Press (1989)). Ungefähr
24-48 Stunden nach der Transfektion wurde ein Medium (wie oben)
zugesetzt, das 100 μM Methotrexat
und Amethopterin (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) enthielt. Das
Vorhandensein von Methotrexat in dem Medium selektioniert hinsichtlich
der Expression des Dihydrofolatreduktase(DHFR)-Gens, das ein selektierbarer
Marker auf dem pSMT/E4-Plasmid ist.
-
Das
normale DHFR-Gen der Zelle wird durch eine gegebene Konzentration
an Methotrexat (Zelltyp-spezifisch) inhibiert, was den Zelltod verursacht.
Die Expression des zusätzlichen
DHFR-Gens in transfizierten Zellen, die pSMT/E4 enthalten, bietet Resistenz
gegenüber
Methotrexat. Daher sind die transfizierten Zellen, welche die neuen
Gene enthalten, die einzigen, die unter diesen Bedingungen wachsen
(für einen Überblick
siehe Sambrook et al., supra).
-
Wenn
kleine Kolonien von Zellen aus der einzelnen Ausgangszelle mit dem
selektierbaren Marker gebildet wurden, wurden sie klonal isoliert
und vermehrt (für
einen Überblick
siehe Sambrook et al., supra). Diese Klone wurden expandiert, um
Zelllinien zu produzieren, welche hinsichtlich der Expression des
Produktes – in diesem
Fall E4 – und
hinsichtlich der Funktionalität
im Komplementieren defektiver Viren – in diesem Fall E1- und E4-defektiver
Viren – gescreent
wurden.
-
Das
Ergebnis dieses Prozesses erzeugte die ersten 293/E4-Zelllinien,
die in der Lage sind, adenovirale Vektoren zu komplementieren, die
in E1- und E4-Funktionen defizient sind, wie AdGVCFTR.12.
-
Beispiel 9
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Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung der 293/ORF-6-Zelllinie.
-
Die
Primer A5s(33190)P und A5a(34084)P wurden in einer Polymerasekettenreaktion
(PCR) (PCR Protocols. A guide to Methods und Applications, Innis
et al., Hgg., Academic Press, Inc. (1990)) verwendet, um das ORF-6-Gen
von Ad5 E4 zu amplifizieren und PacI-Stellen an den Enden für das Klonieren
zu erzeugen. Das amplifizierte Fragment wurde mit Klenow gattendig
gemacht und in pCR-Script SK(+) (Stratagene, La Jolla, CA) kloniert.
Das resultierende Plasmid, pCR/ORF-6, wurde sequenziert, und dann
wurde das ORF-6-Insert in den pSMT/puro-Expressionsvektor transferiert,
der durch Ligation des glattendigen EcoRI-HindIII-Fragments, das
den SMT Promotor enthielt, in die glattendige MluI-HindIII-Stelle
in pRCpuro erzeugt wurde, um pSMT/ORF-6 zu erzeugen.
-
Die
293-Zelllinie wurde kultiviert und mit pSMT/ORF-6 transfiziert,
wie im Beispiel 8 beschrieben, außer dass die transfizierten
Zellen unter Selektion hinsichtlich des Puromycin-Resistenzgens
gebracht wurde, was ermöglicht,
dass dieses exprimierende Zellen in Gegenwart von Puromycin wachsen.
Kolonien transformierter Zellen wurden subkloniert und vermehrt
und gescreent wie im Beispiel 8 beschrieben.
-
Diese
Zelllinie ist zum Komplementieren von Vektoren geeignet, die in
der E1- und E4-Region defizient sind, wie die AdGVCFTR.12-Serie
von Vektoren.
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Beispiel 10
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung der 293/E4/E2A-Zelllinie. Die
293/E4/E2A-Zelllinie
ermöglicht,
dass sich E1-, E4- und E2A-defiziente virale Vektoren vermehren.
-
Die
E2A-Expressionskassette (siehe 5) zum Einführen in
293/E4-Zellen wird wie folgt erzeugt. Der erste Schritt ist die Änderung
der umgebenden Basen von ATG von E2A, um einen perfekten Kozak-Konsensus
zu erreichen (Kozak, J. Molec. Biol., 196, 947-950 (1987)), um die
Expression von E2A zu optimieren. Zwei Primer sind gestaltet, um
die 5'-Region des
E2A-Gens zu ändern.
AdSs(23884), ein 18-bp-Oligonucleotid (5'GCCTCATCCGCTTTT3') (SEQ ID NO 3), ist gestaltet, um die
innere Region vorzubereiten („prime"), welche die SmaI-Stelle
des E2A-Gens flankiert. DBP(ATG)R1, ein 32-bp-Oligonucleotid (5' CCGGAATTCCACCATGGCGAGTCGGGAAGAGG3') (SEQ ID NO 4),
ist gestaltet, um die translationale Konsensussequenz um ATG des
E2A-Gens einzuführen,
wobei sie zu einer perfekten Kozak-extendierten Konsensussequenz
wird, und um eine EcoRI-Stelle 5' einzuführen, um
das Klonieren zu erleichtern. Das resultierende PCR-Produkt unter
Verwendung der obigen Primer wird mit EcoRI und Smal (NEB) verdaut
und in die identischen Polylinker-Stellen von pBluescript IIKS+
(Stratagene, La Jolla, CA) kloniert. Das resultierende Plasmid wird
pKS/ESDBP genannt.
-
Ein
SmaI-XbaI-Fragment wird aus pHRKauffman (Morin et al., Mol. Cell.
Biol., 9, 4372-4380 (1989)) isoliert und in die entsprechenden SmaI-
und XbaI-Stellen von pKS/ESDBP kloniert, um den E2A-Leserahmen zu
vervollständigen.
Das resultierende Plasmid wird pKSDBP genannt. Um alle homologen
Sequenzen von dem Vektor, die in der Expressionskassette enthalten
sind, zu eliminieren, wird das KpnI bis Dral-Fragment von pKSDBP
in entsprechende KpnI- und PmeI-Stellen in PNEB193 (NEB) gebracht,
worin die EcoRI-Stellen in dem Polylinker zerstört wurden (GenVec, Rockville,
MD). Der resultierende Klon, pE2A, enthält alles vom E2A-Leserahmen
ohne irgendwelche Extrasequenzen, die zu dem E2A-deletierten Vektor
im Beispiel 4 homolog sind.
-
Eine
5'-Spleißkassette
wird dann in pE2A gebracht, um entsprechendes nucleäres Processing
der mRNA zu ermöglichen
und die Expression von E2A weiter zu verstärken. Zu diesem Zweck wird
pRK5, das im Beispiel 1 beschrieben wurde, mit SacII (NEB) verdaut,
mit Mungobohnen-Nuclease (NEB) glattendig gemacht und mit EcoRI
(NEB) verdaut. Das resultierende, etwa 240 by große, Fragment
von Interesse, das sie Spleißsignale
enthält,
wird in die ClaI- (glattendig mit Klenow) bis EcoRI-Stellen von
pE2A kloniert, um p5'E2A
zu erzeugen. Das glattendige (Klenow) SalI- bis HindIII-Fragment
von p5'E2A, das
die E2A-Sequenzen enthält, wird
dann in die glattendige (Klenow) XbaI-Stelle von pSMT/puro und pSMT/neo
gebracht. Das resultierende E2A wird pKSE2A genannt.
-
Das
XbaI-Fragment von pKSE2A, das alle E2A-Gene enthielt, wird dann
in die XbaI-Stelle
von pSMT/puro und pSMT/neo gebracht. Die resultierenden E2A-Expressionsplasmide,
pSMT/E2A/puro und pSMT/E2A/neo, werden in 293/E4- bzw. 2031/ORF-6-Zellen transfiziert.
Mit pSMT/E2A/puro transfizierte Zellen werden für das Kultivieren in Standardmedium
plus Puromycin selektiert, und mit pSMT/E2A/neo transfizierte Zellen
werden für
das Kultivieren in Standardmedium plus Geneticin (G418; Life Technologies,
Gaithersburg, MD) selektiert. Die klonale Expansion isolierter Kolonien
ist wie im Beispiel 8 beschrieben. Die resultierenden Zelllinien
werden hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
E1-, E4- und E2A-defiziente virale Vektoren zu komplementieren,
gescreent.
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Diese
Zelllinien sind zum Komplementieren von Vektoren geeignet, welche
in der E1-, E4- und E2A-Region des Virus defizient sind, wie jene,
die in der AdGVCFTR.13-Serie viraler Vektoren beschrieben wurden.
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Beispiel 11
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Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung von komplementierenden Zelllinien
unter Verwendung der Zelllinie A549 (ATCC) als parentaler Linie.
-
Ad2-Virus-DNA
wird nach zuvor beschriebenen Methoden bereitet. Die genomische
DNA wird mit SspI und XhoI verdaut, und das 5438 bp-Fragment wird
gereinigt und in EcoRV/XhoI-Stellen von pKS+ (Stratagene) kloniert,
um pKS341-5778 zu erzeugen. Nach der diagnostischen Bestimmung des
Klons wird ein XhoI (glattendig mit Kle now) bis EcoRI-Fragment in
die NruI- (glatt) bis EcoRI-Stellen in pRC/CMVneo kloniert, um pE1neo
herzustellen. Die Transformation von A549-Zellen mit diesem Klon
ergibt eine komplementierende Zelllinie (ähnlich zu 293), worin zusätzliche
Expressionskassetten eingeführt
werden können,
auf eine Art, die der für
die 293-Zelle beschriebenen ähnlich
ist, um multi-komplementierende Zelllinien mit ausgezeichnetem Plaqueing-Potential
zu erzeugen.
-
Beispiel 12
-
Dieses
Beispiel legt ein Protokoll für
die Erzeugung von 293/E2A-Zelllinien und deren Verwendung zum Konstruieren
eines adenoviralen Vektors, der in der E1- und der E2A-Region defizient
ist, dar.
-
Ein
E2A-Expressionskassette Vektor wurde wie im Beispiel 10 beschrieben
und in 5 dargestellt erhalten. Der E2A-Expressionskassette-Vektor
beinhaltet das Gen, das Neomycin-Resistenz verleiht, als Marker
für transfizierte
Zellen.
-
Ebenfalls
wie im Beispiel 10 beschrieben, wurden 293-Zellen mit pSMT/E2A/neo
transfiziert, und die transfizierten Zellen wurden für das Kultivieren
in Standardmedium plus G418 selektiert. Die klonal Expansion der
ausgewählten
Zellen erfolgte wie im Beispiel 8 beschrieben. Die resultierenden
Zelllinien wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeit, das DNA-Bindungsprotein
(DBP; das Produkt des E2A-Gens) nach Induktion zu exprimieren, und
hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
E1- und E2A-defiziente virale Vektoren zu komplementieren, gescreent.
-
Zum
Testen der Fähigkeit
der Neomycin-positiven (neo+; i.e. resistent
gegen Neomycin) klonalen Isolats der 293/E2A-Zelllinien hinsichtlich
ihres Vermögens,
DBP zu exprimieren, wurden Zellen in Gegenwart von G418 kultiviert,
um die Selektion aufrechtzuerhalten. Etablierte Monoschichten von
unabhängigen
klonalen Isolaten wurden mit 100 μM
ZnCl2 für
24 Stunden induziert, und die Expression des DBP-Gens wurde mittels Immunoblotting
unter Verwendung einer Standardmethode nachgewiesen. Von den 62
getesteten Linien waren 42 % der neo+-Zelllinien
positiv für
DBP-Expression (DBP+), und alle DBP+-Zelllinien zeigten induzierbare DBP-Expression.
Die folgende Tabelle 1 zeigt die Daten von dem DBP-Expressions-Screening.
-
-
Die
klonalen 293/E2A-Zelllinien wurden anschließend hinsichtlich des Levels
der induzierten DBP-Expression über
Immunoblotting unter Verwendung der Methode von Brough et al., supra,
gescreent, und die Ergebnisse sind in den als 6 und 7 bezeichneten
Autoradiogrammen dargestellt. Die Zelllinien, die einen ähnlichen
Level DBP wie jener in den HeLa-basierenden gmDBP2-Zellen akkumulierten,
wurden weiter analysiert. Wie in 6 angemerkt,
basierend auf den Lysaten induzierter Zellen, variierte der Level
an induzierter DBP-Expression in den klonalen Isolaten in einem
weiten Bereich. Beispielsweise produzierten die Zelllinien 104,
112 und 216 eine substantielle Menge DBP nach Induktion wie oben
beschrieben, wohingegen die Zelllinien 19 und 61 nicht mehr als
das produzierten, was gmDBP2-Zellen produzieren.
-
Die
klonalen 293/E2A-Zelllinien wurden auch hinsichtlich ihrer Fähigkeit
zur Akkumulation von DBP über
die ersten 24 Stunden der Induktion analysiert, wobei wieder die
Methode von Brough et al., supra, angewendet wurde. Wie in der 7 angemerkt,
basierend auf Lysaten von Zellen, die 0, 2, 16 und 24 Stunden nach
der Induktion geerntet wurden, wurde festgestellt, dass mehrere
Linien über
die Inkubationsdauer progressiv DBP akkumulierten, konsistent mit
dem Viruswachstum.
-
Zum
Testen der Komplementierung durch die resultierenden 293/E2A-Zelllinien
wurden E2A-Deletionsviren hinsichtlich des Wachstums auf diesen
Zelllinien unter Verwendung herkömmlicher
Methoden geprüft.
Wie auf dem Gebiet gut bekannt ist, kann das virale Wachstum halbquantitativ
durch einfache Beobachtung der Plaquebildung in einer Monoschicht
von Wirtszellen bestimmt werden, was auch hier gemacht wurde. Die
gleichen Linien wurden hinsichtlich ihrer relativen Expression des
E2A-Gens untersucht,
i.e. die relative Expression von DBP wurde über Immunoblot gemäß Brough
et al., Virology, 190, 624-634 (1992), gemessen. Der relative Level
der Expression oder des Wachstums in Bezug auf vorgenannten Parameter
(niedrigster +/- bis höchster
+++++) für
jede der getesteten Zelllinien ist in der Tabelle 2 dargelegt:
-
-
Wie
die Tabelle 2 widerspiegelt, zeigte das Ergebnis dieser Untersuchung,
dass zwei 293/E2A-Zelllinien (nämlich
54 und 112) bei E2A-Deletionsvirus die Plaquebildung und somit Vermehrung
unterstützen.
-
Es
wurde auch gezeigt, dass die ausgewählten Zelllinien Vektoren komplementieren,
die in der E1- und E2A-Region des Virus defizient sind, wobei Zellkultivierungsmethoden
angewendet wurden, die auf diesem Gebiet Routine sind. Ein solcher
doppelt defizienter Vektor wurde nach Methoden erzeugt, die in den
Beispielen 1 und 3 dargelegt sind. Die 8 zeigt
die Struktur von AdGVCFTR.12B, das ein adenoviraler
Vektor ist, der hinsichtlich der E1- und E2A-Region defizient ist.
Das Vorhandensein des AdGVCFTR.12B-Vektors
in drei verschiedenen Lysaten transfizierter Zellen nach dem Passagieren
der Zellen wurde beobachtet, indem die Sequenzen von DNA, die mit
dem Vektor assoziiert ist, über
einen Standard-PCR-Assay nachgewiesen wurden. Die drei verschiedenen
Lysate wurden getrennt auf das Vorhandensein von CFTR-Sequenzen
(mit "A" bezeichnete Spalten
in 9), die Abwesenheit von E2A-Sequenzen, i.e. den Beweis der Deletion
(mit "B" bezeichnete Spalten)
und das Vorhandensein von Wildtyp-E2A-Sequenzen (mit "C" bezeichnete Spalten) geprüft. Das
Experiment kann anhand der Photographie mit reversem Kontrast bei
den Ethidium bromid-angefärbten,
Gel-getrennten Fragmenten der DNA, in 9 dargestellt,
analysiert werden, was mit Hilfe von Standardmethoden erfolgte.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass alle drei Lysate CFTR- und E2A-Deletionssequenzen
enthalten, was mit der Struktur des AdGVCFTR.12B-Vektors konsistent
ist. In diesen Lysaten wurden keine Wildtyp=E2A-Sequenzen nachgewiesen.
In der 9 bedeutet "M" einen DNA-Marker,
um die Produktgröße zu verifizieren, "+" bezeichnet eine Probe, in der die positive
Matrize für
das gegebene Primer-Set verwendet wurde, "-" bezeichnet
einen negativen Primer, der für
jedes gegebene Primer-Set verwendet wurde, und, wie oben angeführt, A,
B und C stehen für
die drei geprüften
viralen Lysate.
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Demgemäß wurde
ein adenoviraler Vektor mit Deletion in der E1- und E2A-Region erzeugt,
und Zelllinien mit der Fähigkeit,
den doppelt defizienten Vektor zu komplementieren, wurden identifiziert.
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Beispiel 13
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Dieses
Beispiel illustriert die Verwendung eines E2A-Deletionsplasmids
für die
Expression einer Fremd-DNA.
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Das
E2A-Deletionsplasmid pGV13(0), wie im Beispiel 4 beschrieben, wurde
verwendet, um eine GV12B-Serie von Vektoren zu konstruieren. Modifizierungen
des pGV13(0) beinhalteten das Substituieren einer einmaligen SceI-Restriktionsstelle
für die
ClaI-Stelle und eine Änderung
der ATG umgebenden Region des E2A-Gens zu einer optimierten Kozak-Konsensussequenz.
Ein Marker-Gen (β-Glucuronidase)
mit flankierenden SceI-Restriktionsstellen wurde an Stelle des E2A-Gens
inseriert, so dass das Marker-Gen als Reaktion auf alle Signale
exprimiert, die zum Exprimieren des häufigsten frühen Gens, i.e. DBP, verwendet
werden. Das resultierende Plasmid (pGBSE2GUS) wurde hinsichtlich
der Funktionalität
durch Transfektion und anschließende
Prüfung
der β-Glucuronidase-Aktivität untersucht;
alle geprüften
transfizierten Zelllinien zeigten hohe Levels der Expression von β-Glucuronidase,
was durch die Erzeugung einer blauen Farbe nachgewiesen wird, wenn β-Glucuronidase
eine Reaktion mit dem Substrat X-glu katalysiert.
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Ein
anderer viraler Vektor (AdGVLuc;E2GUS),
der in 10 dargestellt ist, wurde konstruiert,
um die Nützlichkeit
der deletierten E2-Region für
den Ersatz einer Fremd-DNA
z.B. für
Zwecke der Gentherapie zu demonstrieren. Der Vektor AdGVLuc;E2GUS
enthält
den CMV Luciferase-Marker in der E1-Region und die E2 β-Glucuronidase
in der E2A-Region. Der Vorgänger-Vektor
(AdGVLuc.10) wurde verwendet, um 2931E2A-Zellen zu transfizieren;
nachfolgendes Anfärben
der resultierenden viralen Plaques hinsichtlich β-Glucuronidase unter Verwendung
von X-glu zeigte praktisch keine blaue Farbe, i.e. es wurde keine β-Glucuronidase-Aktivität nachgewiesen.
Plaques, die sich von 293/E2A-Zellen bildeten, die mit dem Vektor
AdGVLuc;E2GUS transfiziert wurden, erzeugten
eine beträchtliche
Menge blauer Farbe nach der Zugabe von X-glu.
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Folglich
kann eine in der E2A-Region eines adenoviralen Vektors substituierte
Fremd-DNA funktionieren.
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Beispiel 14
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Dieses
Beispiel legt ein Protokoll für
die Erzeugung von 293/ORF6-Zelllinien und deren Verwendung zum Konstruieren
eines adenoviralen Vektors, der in der E1- und E4-Region defizient
ist, dar.
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Die
in der 11 dargestellte E4-ORF6-Expressionskassette
wurde unter Verwendung von im Beispiel 9 beschriebenen Methoden
konstruiert. Die Transfektion von 293-Zellen erfolgte mit pSMT/ORF6/puro, und
transfizierte Zellen wurden für
das Kultivieren in Standardmedium plus Puromycin selektiert. Die
klonale Expansion erfolgte wie im Beispiel 8 beschrieben. Die resultierenden
Zelllinien wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeit zum Exprimieren von
E4-ORF6 nach Induktion und ihrer Fähigkeit zum Komplementieren
E1- und E4-defizienter viraler Vektoren geprüft.
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Puromycin-positive
(puro+; i.e. Puromycin-resistent) klonale
Isolate von 293/ORF6-Zelllinien
wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeit
zum Exprimieren von ORF6 geprüft.
Zellen wurden in Gegenwart von Puromycin vermehrt, um die Selektion
aufrechtzuerhalten. Etablierte Monoschichten unabhängiger klonaler
Isolate wurden 24 Stunden mit 100 μM ZnCl2 induziert.
Die Expression des ORF6-Gens wurde durch Northern-Blotting nachgewiesen,
wobei das RNA-Transkript identifiziert wurde. Der relative Le vel
der Expression (niedrigster (+) bis höchster +++++) jeder der geprüften Zelllinien
ist in der Tabelle 3 dargelegt:
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Das
Ergebnis des Tests bezüglich
der Expression des ORF6-Gens war, dass 53 % der Puromycin-resistenten
Zelllinien positiv hinsichtlich der ORF6-Transkripte waren, und
es wurde gezeigt, dass alle solchen positiven ORF6-Zelllinien für ORF6-Expression
induzierbar waren.
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PCR
wurde auch verwendet, um die Insertion eines Gens in der E4-Deletionsregion
eines adenoviralen Vektors nachzuweisen, wobei die Ergebnisse in
der 12 dargestellt sind. Passagierte Lysate von AdGVβgal.12-transfizierten
Zellen wurden PCR unterworfen, die bestimmte Gensequenzen amplifizierte,
die mit Wildtyp-E4 assoziiert sind, nämlich 3087 bp- und 367 bp-Fragmente.
DNA von den Lysaten scheininfizier ter 293/ORF6-Zellen (Bahn 1),
AdGVβgal.10-infizierter
Zellen (Bahn 2) und AdGVβgal.12-infizierter Zellen (Bahn
3) wurden einer Gelelektrophorese und Ethidiumbromid-Anfärbung unterworfen.
Die Photographie mit reversem Kontrast, die in der 12 gezeigt
ist, die von dem resultierenden angefärbten Gel ist, zeigt an, dass
dem AdGVβgal.10-Vektor
der Teil der E4-Region fehlt, der die 367-bp-Sequenz enthält, und
dass dem AdGVβgal.12-Vektor der Teil der E4-Region
fehlt, der die 3087-bp-Sequenz
enthält.
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Vermehren
eines E4-deletierten Vektors wurde in den 293/ORF6-Zelllinien beobachtet.
Die Zellen wurden bei einer Multiplizität der Infektion (moi) von 10
infiziert, und die Menge der Virusvermehrung wurde durch komplementäre Plaqueanalyse
nach 5 Tagen Vermehrung aufgezeichnet. Die Ergebnisse sind in der 13 dargestellt,
die ein Balkendiagramm zeigt, das die Plaque-bildenden Einheiten
(PFU) pro Zelle auf der y-Achse und die geprüfte Zelllinie auf der x-Achse
angibt. Für
eine positive Kontrollvermehrung wurde die Zelllinie W162 verwendet,
die eine Zelllinie ist, von der bekannt ist, dass sie die E4-Funktion
komplementiert. Für
die negative Kontrolle wurde die 293-Zelllinie verwendet, von der
bekannt ist, dass die nur die E1-Funktion komplementiert. Die Zelllinien
A2, B8, 216 und 406 unabhängige
Isolate von 293/ORF6-Zelllinien,
die variierende quantitative Komplementierung des E4-Deletionsvirus
(d1366) zeigen.
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Demgemäß wurden
Zelllinien identifiziert, welche die E4-Funktion komplementieren,
wobei die Vermehrung von E4-Deletionsvirus ermöglicht wird, von dem gezeigt
wurde, dass es in der Lage ist, funktionierende Fremd-DNAs zu beherbergen.
Diese Zelllinien sind zum Komplementieren von Vektoren geeignet,
die in der E1- und E4-Region
des Virus doppelt defizient sind, wie jene, die in der obigen AdGVCFTR.12-Serie beschrieben und in 14 gezeigt
sind, die eine schematische Darstellung des AdGVβ-gal.12-Vektors
ist. Der AdGVβ-gal.12-Vektor hat das β-Galactosidase-Gen
in der E1-Region inseriert und eine deletierte E4-Region.
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Beispiel 15
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Dieses
Beispiel illustriert Verwendungen adenoviraler Vektoren mit E1-
und E4-Deletionen.
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Das
E4-Deletionsplasmid, pGBSΔE4,
wurde so modifiziert, dass es mehrere einmalige Restriktionsstellen
enthält.
Diese Stellen werden verwendet, um irgendeine geeignete Fremd-DNA
in diese Region zu klonieren, wobei der adenovirale E4-Promotor
für die
Expression verwendet wird. Wie oben angeführt, führte das Klonieren von β-Glucuronidase
in dieser Region zu einem perfekt funktionalen und Fremd-DNA exprimierenden
viralen Vektor. Demgemäß kann eine
geeignete Fremd-DNA, die in die E1-Region gebracht ist, und eine andere
geeignete Fremd-DNA in der E4-Region, beides im selben viralen Vektor,
die jeweiligen Fremd-DNAs unter Verwendung der Kontrolle der E1-
und E4-Promotoren oder, auf Wunsch, anderer Promotoren exprimieren.
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Eine
zweite Modifizierung der E4-Region ermöglicht die Expression einer
geeigneten Fremd-DNA von einer Vielzahl heterologer Steuerelemente.
Das Plasmidkonstrukt wurde so gebaut, dass mehrere Austausche geeignet
gemacht werden können.
Das Multiplasmid enthält
die folgenden Merkmale, die geeignet ausgetauscht werden können:
- 1. ein adenovirales Segment, verwendet für homologe
Rekombination, Ligation, um Fremd-DNA am E1-Ende oder E4-Ende des
Vektors zu platzieren;
- 2. ein Promotorsegment;
- 3. ein Spleißsignalsegment;
- 4. ein Fremd-DNA-Segment;
- 5. ein Polyadenylierungssegment;
- 6. die adenovirale Verpackungssequenz;
- 7. die adenovirale ITR; und
- 8. alle Plasmid-DNA-Sequenzen, die nötig sind, um das Plasmid zu
selektieren und in einem Bakterium sowie Gewebekultur eines Säugers zu
kultivieren.
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