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TECHNISCHES
GEBIET
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Diese
Erfindung betrifft allgemein Folien, die aus Propylen/α-Olefin-Copolymeren
hergestellt sind. Die Gegenstände
weisen außergewöhnliche
physikalische Eigenschaften auf, die ein relativ geringes Kaltfließen oder
Kriechen einschließen.
Insbesondere betrifft diese Erfindung die Verwendung von bestimmten
Propylen/α-Olefin-Copolymeren
(die unter Verwendung eines Metallocen-Katalysatorsystems gebildet
werden), bei denen das α-Olefin
aus α-Olefinen
mit 5 oder mehr Kohlenstoffatomen ausgewählt wird.
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HINTERGRUND
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Polyolefinpolymere
sind wohl bekannte Handelsartikel. Die Verwendungen von Polyolefinen
sind zahlreich und Fachleuten wohl bekannt. Polyolefine haben viele
nützliche
physikalische Eigenschaften. Jedoch weisen die meisten Polyolefine
unannehmbare Kaltfließeigenschaften
auf, d. h., dass sie bei Raumtemperatur oder Gebrauchstemperatur
ein Fließen
aufweisen, wenn sie für
einen längeren
Zeitraum geringen Graden an Beanspruchung ausgesetzt werden. Der
Kaltfließwiderstand
ist eine wichtige Eigenschaft bei vielen Polymeranwendungen. Kaltfließen wird
als die nicht-umkehrbare Deformation eines Polymergegenstandes als
Reaktion auf eine Kraft oder Spannung (weit unterhalb der Fließspannung
des Materials) definiert, die für
eine verlängerte
Zeitdauer bei einer gewählten
Temperatur einwirkt. Unterschiedliche Polymere weisen unterschiedliche
Widerstände
gegen Kaltfließen
auf.
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Polypropylen-Homopolymere
und -Copolymere sind zu umfangreicher Anwendung gekommen. Über 5 Millionen
Tonnen (4 Millionen metrische Tonnen) Polypropylen werden jedes
Jahr allein in den Vereinigten Staaten hergestellt. Polypropylen
weist einen weiten Bereich von kommerziellen Anwendungen auf, von
Verpackungsfolien und Folienmaterial bis zu geformten Nahrungsmittelbehältern und
faserigen Gebilden, die in Windeln und Krankenhauskitteln verwendet
werden.
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Es
gibt mehrere Klassen von Polypropylen. Eine dieser Klassen sind
statistische Copolymere von Propylen und einem weiteren α-Olefin,
die manchmal auch als zufällige
Copolymere bekannt sind. In der Vergangenheit neigte man dazu, dass
diese Klasse weitgehend durch Copolymere von Propylen und Ethylen
repräsentiert
wird, die üblicherweise
unter Verwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren hergestellt werden.
Die Copolymerisation von höheren α-Olefinen
(HAO) (solchen α-Olefinen
mit 5 oder mehr Kohlenstoffatomen) mit Propylen unter Verwendung
von Ziegler-Natta-Katalysatoren ist wegen der geringeren Reaktivität dieser
Katalysatoren gegenüber
höheren α-Olefinen
in der Vergangenheit problematisch gewesen. Die Ziegler-Natta-katalysierten Ethylen-Copolymere
haben im Allgemeinen Anwendung gefunden, die auf ihren erheblich
anderen Eigenschaften im Vergleich zu Polypropylen-Homopolymeren
basiert. Im Allgemeinen werden die Unterschiede zwischen Ziegler-Natta-katalysierten Homopolymeren
und Propylen/Ethylen-Copolymeren aus solchen Eigenschaften wie einem
geringeren Schmelzpunkt, einer höheren
Flexibilität,
besserer Klarheit und etwas verbesserter Zähigkeit bei dem Copolymer ersichtlich.
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EP-A-0
495 099 (Mitsui Petrochemical Industries) offenbart ein Verfahren
zur Polymerisation der Propylen-α-Olefine
unter Verwendung von Metallocen/Alumoxan-Katalysatorsystemen. Die
Druckschrift offenbart auch ein Propylen/α-olefin-Copolymer, bei dem das
Propylen zu 90 bis 99 Mol.% und das α-Olefin zu 1 bis 10 Mol.% vorhanden
ist. Diese Druckschrift offenbart, dass die Propylen/α-Olefin-Copolymere
eine enge Molekulargewichtsverteilung (Mw/Mn) haben, das Copolymer einen geringen Schmelzpunkt
hat und die Copolymere eine ausgezeichnete Weichheit aufweisen.
Zwar offenbart die Druckschrift auch eine lineare Beziehung zwischen
Tm und dem Propylengehalt, jedoch wird kein
Unterschied in Bezug auf die Wirkung der Schmelzpunkterniedrigung
von verschiedenen α-Olefinen
gemacht.
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EP-A-0
538 749 (Mitsui Petrochemical Co.) offenbart eine Propylen-Copolymerzusammensetzung
zur Herstellung einer Folie mit ausgezeichneter Heisssiegelung bei
niedriger Temperatur, wobei die Zusammensetzung 1 bis 70 Gew.-%
A und 30 bis 99 Gew.-% B aufweist, wobei
A ein Propylen/Ethylen
oder α-Olefin-Copolymer
ist, bei dem das α-Olefin
4 bis 20 Kohlenstoffatome und ein Mw/Mn von nicht größer als 3 aufweist,
B
ein Propylen/Ethylen oder α-Olefin-Copolymer
ist, bei dem das α-Olefin
4 bis 20 Kohlenstoffatome und ein Mw/Mn von 3,5 bis 10 aufweist,
Copolymer
A durch ein Metallocen-Katalysatorsystem polymerisiert ist und
Copolymer
B durch einen Katalysator vom Ziegler-Typ katalysiert ist.
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Im
Wesentlichen sämtliche
Beispiele verwenden Propylen/Ethylen-Copolymere oder Propylen-Homopolymere.
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EP-A-0
318 049 (Ausimont) offenbart kristalline Copolymere von Propylen
mit geringen Anteilen von Ethylen und/oder α-Olefinen. Es wird offenbart,
dass die Copolymere sehr gute mechanische Eigenschaften aufweisen.
Die Copolymere werden in Gegenwart von Methylalumoxanverbindungen
polymerisiert. Die Beispiele dieser Druckschrift zeigen Propylen/Ethylen-
und Propylen/1-Buten-Copolymere.
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US-A-4,461,872
offenbart Blends eines isotaktischen Propylenpolymers mit einem
Copolymer von Propylen mit C6- bis C12-α-Olefin,
bei dem der Molanteil des α-Olefins
10 bis 55% beträgt.
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Zu
den Polymeren, die einen annehmbaren Kaltfließwiderstand zeigen, gehört Polyvinylchlorid
(PVC). Der Kaltfließwiderstand
von PVC ermöglicht,
dass es in Anwendungen eingesetzt werden kann, bei denen das verhältnismäßig schlechte
Kaltfließen
von Polyolefinen unannehmbar wäre.
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Eine
Verpackung für
Frischfleisch ist ein Beispiel für
die Mangelhaftigkeit von Polyolefinen im Vergleich zu PVC. PVC-Folien
sind für
ihre Fähigkeit
bekannt und geschätzt,
nach Deformation "zurückzuschnappen". Diese Eigenschaft
des Zurückschnappens
hängt unmittelbar
mit der Fähigkeit
der Folie zu sammen, dem Kaltfließen zu widerstehen. In Einzelhandelsfleischtheken
würde man
eine solche Deformation hervorrufen, wenn das verpackte Fleisch
gehandhabt wird. Aufgrund ihres "Zurückschnappens" zeigt in PVC-Folie
verpacktes Fleisch sogar nach der Handhabung nicht die Auswirkungen
einer solchen Handhabung. Polyolefine sind in Folienanwendungen
wie einer Verpackung für
Fleisch mit geringem kommerziellem Erfolg wiederholt erprobt worden,
weil die Neigung des Polyolefins zum Kaltfließen, wenn es durch Handhabung
deformiert wird, unannehmbare Fingerspuren oder andere Vertiefungen
oder Verformungen an der Folie zurücklässt, sogar nachdem sich das
verpackte Fleisch selbst erholt hat (oder im Wesentlichen die Form
wieder eingenommen hat, die es vor der Deformation hatte). Unter
den Polyolefinen weisen Polypropylen und Polyethylen aufgrund ihres verhältnismäßig schlechten
Kaltfließens
insbesondere diesen Mangel auf.
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Zwar
hat PVC in Anwendungen wie oben diskutiert sowie in vielen anderen
zahlreiche Vorteile, jedoch hat PVC mehrere erhebliche Nachteile,
die seinem Austausch durch andere Kunststoffe wie Polyolefine eine hohe
Priorität
in vielen dieser Anwendungen gegeben haben. Als erstes Beispiel
für einen
Nachteil ist die Dichte von PVC wesentlich höher als bei den meisten Polyolefinen.
Die Dichte der meisten PVCs beträgt
etwa 1,2 g/cm3 gegenüber einer Dichte von weit unterhalb
von 1,0 g/cm3 bei den meisten Polyolefinen.
Dies hat eine sehr praktische Auswirkung, dass eine gegebene Gewichtseinheit
von PVC wesentlich weniger Produkt als eine Einheit von Polyolefin
ergibt. Ein zweiter Nachteil von PVC liegt darin, dass PVC bei der
Verbrennung, beispielsweise bei der Müll- oder Abfallverbrennung,
Salzsäure
abgibt. Ein noch weiterer Nachteil, insbe sondere bei Lebensmittel-
und Medizin-bezogenen PVC-Anwendungen,
ist die Extrahierbarkeit von Weichmachern wie Phthalatestern, die
in flexiblem PVC eingesetzt werden.
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In
weiteren Artikeln wie Fasern und Geweben können Polyamide, Polyester und
weitere solche thermoplastischen Werkstoffe in Anwendungen eingesetzt
werden, von denen Polyolefine aufgrund des verhältnismäßig schlechten Kaltfließens von
Polyolefinen im Wesentlichen ausgeschlossen sind, wie Bekleidungs- und
Fasergarnen. Bei Bekleidung ist der Kaltfließwiderstand und "Faltenwurf" oder "Griff" von Polyolefinen
gegenüber
demjenigen von anderen thermoplastischen Werkstoffen, beispielsweise
einem Polyamid oder Polyester, im Allgemeinen unzureichend. Der
Kaltfließwiderstand
von herkömmlichen
Polyolefinen ist den oben diskutierten thermoplastischen Werkstoffen
deutlich unterlegen. Polyolefine würden bei Anwendungen wie Maschenwaren
nach normaler Körperbewegung
Deformation zeigen, die zu einem unerwünschten ausgebeulten Aussehen
führen.
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Bei
geformten Gegenständen
ist die Gestalt oft ein kritischer Parameter. Das Kaltfließen aufgrund
einer enthaltenen Füllmenge
oder einer außen
oder innen aufgebrachten Kraft könnte
bei einem geformten Teil eine unannehmbare Deformation hervorrufen.
Außerdem
wären viel
weniger Gewicht und Zeit erforderlich, um eine Lastgrenze (load-set)
oder Deformation aufgrund einer statischen Belastung hervorzurufen,
wenn man so die geformten Teile aus den herkömmlichsten Polyolefinen herstellen
würde.
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Erst
vor Kurzem ist eine Klasse von Verbindungen untersucht worden, die
Eigenschaften zwischen solchen von gehärte ten Kautschuken und weichen
Kunststoffen aufweisen. Diese Verbindungen werden im Allgemeinen
als thermoplastische Elastomere (TPE) bezeichnet. Die klassische
TPE-Struktur beinhaltet eine Matrix eines ungehärteten Elastomers wie beispielsweise
eines Polybutadiens, Polyesters oder Polyurethans, die durch thermoplastische
Verbindungsbereiche zusammengehalten wird. Ein wohl bekanntes Beispiel
eines TPEs ist Shell's
Kraton® G,
ein Triblock aus Styrol und hydriertem Polybutadien, bei dem die
thermoplastischen Vernetzungspunkte kleine Bereiche von glasartigem
Polystyrol sind, die durch kautschukartige Polybutadienblöcke verbunden
sind. Diese Struktur führt
zu einem Verhalten, das vulkanisierten Elastomeren bei Umgebungstemperaturen ähnlich ist,
jedoch durchläuft
das System bei Temperaturen oberhalb des Polystyrol-Erweichungspunktes
plastisches Fließen.
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Eine
Untergruppe von thermoplastischen Elastomeren, die lediglich auf
Olefin basierende Polymere enthalten, wird als thermoplastische
Olefine (TPO) bezeichnet. Ein typisches TPO enthält ein geschmolzenes Gemisch
oder eine ähnliche
Mischung aus einem oder mehreren thermoplastischen Polyolefinharzen
mit mindestens einem Olefin-Copolymer-Elastomer (OCE). Das thermoplastische
Polyolefinharz (üblicherweise
ein Polypropylen) verleiht dem TPO die Steifheit und den Temperaturwiderstand,
wohingegen das Elastomer Flexibilität und Rückfederung verleiht sowie die
Zähigkeit
des Materials verbessert.
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TPOs
finden spezielle Anwendung in der Automobilindustrie für flexible
Außenkarroserieteile
wie beispielsweise Stoßstangenabdeckungen,
Dämmstreifen
(nerf strips), Luftwiderstände
und dergleichen. In diesen Anwendungen ist es erwünscht, dass die
TPOs eine gute Rückfederung
(Fähigkeit
des Teils, zu seiner ursprünglichen
Form nach Deformation zurückzukehren),
Schlagzähigkeit
bei geringeren Temperaturen, Flexibilität, eine hohe Wärmeformbeständigkeitstemperatur,
Oberflächenhärte und
Oberflächenbeschaffenheitseigenschaften
aufweisen. Außerdem
ist eine leichte Verarbeitbarkeit und Formgebung erwünscht.
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Weitere
Anwendungen für
TPOs schließen
Folien, Schuhwerk, Sportartikel, elektrische Teile, Dichtungen,
Wasserschläuche
und Gurte ein, um nur einige zu nennen. Insbesondere bei Folien
sind die Elastizitäts- und
Klarheitseigenschaften von Bedeutung. Andere der zuvor genannten
Eigenschaften sind in Abhängigkeit von
der gewünschten
Anwendung von Bedeutung.
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Jedoch
leiden TPOs im Vergleich zu TPEs wie Kraton G an der Unfähigkeit
der Polypropylenmatrix, einer Beanspruchung über verhältnismäßig lange Zeiträume zu widerstehen,
und an der unterlegenen Zähigkeit
oder Schlagzähigkeit
von TPOs.
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Polymerzusammensetzungen
wie TPEs weisen einen Kaltfließwiderstand
und eine Rückfederung
auf, die im Allgemeinen diejenige von TPOs erheblich übertrifft.
Dieser Kaltfließwiderstand
und diese Rückfederung ermöglichen,
dass TPEs in Anwendungen verwendet werden, bei denen das/die verhältnismäßig schlechte Kaltfließen und
Rückfederung
von Polyolefinen unannehmbar wäre.
Solche Anwendungen schließen
geformte Artikel für
Automobile und Haushaltsgeräte
ein. Bei geformten Gegenständen
ist die Form oft ein kritischer Parameter. Kaltfließen aufgrund
einer enthaltenen Füllmenge
oder einer aufgebrachten Kraft könnte
eine unannehmbare Deformation bei einem geformten Teil hervorrufen.
Außerdem
wären viel
weniger Gewicht und Zeit erforderlich, um eine Lastgrenze (load-set)
oder Deformation wegen einer statischen Belastung hervorzurufen, wenn
man so die geformten Teile eher aus den meisten Polyolefinen als
aus TPOs herstellen würde.
Gegenüber
TPEs wäre
die Leistungsfähigkeit
der meisten Polyolefine noch schlechter.
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Zwar
haben TPEs viele Vorteile wie oben diskutiert, jedoch machen ihre
Kosten sie für
einige Anwendungen unannehmbar und geringfügig annehmbar bei anderen.
Zwar sind TPOs viel weniger kostspielig, jedoch sind sie andererseits
aufgrund der oben erwähnten
physikalischen Eigenschaften auch keine ideale Wahl gewesen.
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Es
gibt daher einen Bedarf an einem Polyolefin, insbesondere einem
Polypropylen-Copolymer, das kaltem Fließen bis zu einem Grad widersteht,
der ausreichend ist, dass es PVC oder herkömmliche Polyolefine ersetzen
oder die Eigenschaften von thermoplastischen Olefinzusammensetzungen
bei vielen Anwendungen verbessern könnte.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist festgestellt worden, dass Propylen-Copolymere, die unter Verwendung
von Metallocen-Katalysatoren hergestellt werden, um Propylen mit α-Olefin-Comonomeren
mit 5 oder mehr Kohlenstoffatomen (höhere α-Olefine (HAO)) zu polymerisieren,
eine überraschende
Verbesserung von wichtigen physikalischen Eigenschaften im Vergleich
zu Propylen-Copolymeren zeigen, die α-Olefine mit 4 Kohlenstoffatomen
oder weniger verwenden (für
Zwecke dieser Anmeldung schließt
diese Klassifizierung Ethylen ein). In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der bemerkenswerteste Entwicklungsschritt
anhand von Kaltfließ- oder
Kriechwiderstandswerten und der Wirkung dieser Werte auf Gegenstände gezeigt,
die aus Materialien gemäß dieser
Ausführungsform
hergestellt sind.
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In
der vorliegenden Erfindung sind Folien aus einem Copolymer von Propylen
und mindestens einem HAO zusammengesetzt. Das HAO ist in dem Copolymer
im Bereich von 0,2 bis 6 Mol.% bezogen auf die Gesamtmole des Copolymers
vorhanden. Das Copolymer hat ein Mw/Mn ≤ 5
und einen Peak-Schmelzpunkt (DSC) im Bereich von 100°C bis 145°C und eine
MFR von 0,1 bis 10 dg/min. Eine aus diesen Copolymeren hergestellte
Folie oder ihre Compounds können
einen verbesserten Kriech- oder Kaltfließwiderstand im Vergleich zu Gegenständen aufweisen,
die auf Propylen/Ethylen-Copolymeren basieren.
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Aus
Propylen/HAO-Copolymeren hergestellte Folien sind in Anwendungen
besonders brauchbar, bei denen die Minimierung von Kaltfließen oder
Kriechen wichtig ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Diese
und andere Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden unter Bezugnahme auf die folgende Beschreibung, angehängten Ansprüche und
beigefügten
Zeichnungen besser verständlich,
wobei 1 die Wirkung von Comonomer auf die Schmelzpunkterniedrigung
in einem Propylen-Copolymer zeigt.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung betrifft bestimmte Klassen von gefertigten
Polypropylenfolien und ihre Verwendungen. Diese Folien haben einzigartige
Eigenschaften, die sie für
die Verwendung bei bestimmten Anwendungen sehr geeignet machen.
Daraus hergestellte flexible Folien und orientierte Folien haben
einen überlegenen
Kaltfließ(Kriech)widerstand
im Vergleich zu Gegenständen,
die aus Polypropylen/Ethylen-Copolymeren hergestellt sind. Es folgt
eine detaillierte Beschreibung von gewissen bevorzugten Harzen für die Verwendung
bei der Herstellung von Gegenständen,
die innerhalb des Bereichs unserer Erfindung liegen, und von bevorzugten
Verfahren zur Herstellung dieser Harze und ihrer Produkte.
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Fachleute
erkennen, dass zahlreiche Modifikationen dieser Ausführungsformen
vorgenommen werden können,
ohne vom Bereich der Erfindung abzuweichen. Zwar können die
Eigenschaften von Folien beispielsweise verwendet werden, um die
Eigenschaften der Copolymere beispielhaft darzustellen, jedoch haben die
Copolymere zahlreiche weitere Verwendungen. Soweit unsere Beschreibung
speziell ist, ist dies allein zum Zwecke der Veranschaulichung bevorzugter
Ausführungsformen
unserer Erfindung und sollte nicht als unsere Erfindung auf diese
speziellen Ausführungsformen
einschränkend
angesehen werden.
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Der
Begriff zufälliges
oder statistisches (random or statistical) Copolymer wie hier verwendet
soll Copolymere von Propylen und anderen α-Olefinen bedeuten, die in einem
Medium polymerisiert werden, das den Inhalt der verschiedenen Comonomere
und weitere Verfahrensbedingungen während des gesamten Verlaufs der
Reaktion im Wesentlichen konstant hält. Abweichungen der Zusammensetzung
der resultierenden Copolymere aufgrund des Vorhandenseins von chemisch
unterschiedlichen Stellen innerhalb der katalytischen Einheit, aus
der sie hergestellt werden, oder normale Abweichungen, die sich
in aufeinanderfolgenden Reaktoren zeigen, sind in der vorliegenden
Definition eingeschlossen, solange die resultierenden "Reaktorgemisch"-Polymere in der
Schmelze mischbar sind.
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Wir
haben festgestellt, dass bestimmte Metallocen-Katalysatorsysteme verwendet werden
können, um
statistische Propylenharze mit Eigenschaften zu polymerisieren,
die für
die Umwandlung in verschiedene Produkte höchst wünschenswert sind. Im Allgemeinen
sind diese Harze statistische Copolymere und Homopolymere von isotaktischem
Polypropylen, wobei die Copolymere Propylen und ein oder mehrere α-Olefine verwenden.
Für Zwecke
dieser Anmeldung soll der Begriff isotaktisch ein Polymer bedeuten,
bei dem die Propylen-Taktizitätsverteilung
größer als
etwa 90% mmmm-Pentaden ist, wobei m eine meso-Diade ist (m wird
als dieselbe relative Konfiguration von Methylgruppen von zwei aufeinanderfolgenden
Monomereinheiten (Diaden) zueinander definiert), vorzugsweise im
Bereich von 94 bis 98% mmmm-Pentaden und insbesondere im Bereich
von 95 bis 97% mmmm-Pentaden liegt, wie durch kernmagnetische Resonanz
(NMR) bestimmt.
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Herstellung
der Harze
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Die
Polypropylen-Copolymere der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise
unter Verwendung von trägergestützten Metallocen-Katalysatoren
hergestellt. Die Copolymere können
in mehreren Arten von Reaktoren oder Reaktionsschemata hergestellt
werden, die Wirbelschicht- oder Rührbettgasphasenreaktoren, Aufschlämmungs-
oder Massenflüssigkeitsreaktoren
vom Kessel- oder Schleifen-Typ oder irgendein anderes, für die Polymerisation
von Polypropylen genutztes Verfahren einschließen, jedoch nicht auf diese
beschränkt sind.
Reihenbadreaktoren mit flüssigem
siedenden Propylen in Masse sind bevorzugt.
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Spezielle
Katalysatoren vom Metallocen-Typ sind bekanntlich für die Herstellung
von isotaktischen Olefinpolymeren brauchbar und können in
EP-A-485 820, EP-A-485 821, EP-A-485
822, EP-A 485 823 (Winter et al.) und
US
5,017,867 (Welborn) gefunden werden. Auf diese Veröffentlichungen
wird zum Zwecke des US-Patentrechts in der vorliegenden Anmeldung
Bezug genommen.
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Verschiedene
Veröffentlichungen
beschreiben die Anordnung von Katalysatorsystemen auf einem Trägermittel
und die Verwendung der resultierenden trägergestützten Katalysatoren. Diese
schließen
die US-A-5,006,500, 4,925,821, 4,937,217, 4,953,397, 5,086,025,
4,912,075 und 4,937,301 (Chang) und US-A-4,808,561, 4,897,455, 5,077,255,
5,124,418 und 4,701,432 (Welborn) ein, wobei auf sämtliche
zum Zwecke des US-Patentrechts in der vorliegenden Anmeldung Bezug
genommen wird.
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Spezielle
Informationen über
die Verwendung von Trägertechniken
für Katalysatoren
vom Metallocen-Typ für
die Verwendung bei der Herstellung von Propylen/α-Olefin-Polymeren können in
US-A-5,240,894 (Burkhardt) gefunden werden, auf die zum Zwecke des
US-Patentrechts ebenfalls Bezug genommen wird. Zwar wurden die für die folgenden
Beispiele verwendeten Katalysato ren in einer Massenpolymerisation
in flüssiger
Phase verwendet, jedoch können
Katalysatoren für
die kommerzielle Verwendung in anderen Verfahren eingesetzt werden,
die beispielsweise Gasphasen- und Aufschlämmungsverfahren einschließen.
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Durch
die oben genannten Verfahren und Katalysatoren hergestellte Harze
bauen α-Olefin-Comonomere
im Bereich von 0,2 Mol.% bis 6 Mol.% bezogen auf die Gesamtmole
des Copolymers ein. Oberhalb von 6 Mol.% erzeugt das resultierende
Harz einen Gegenstand mit einem Schmelzpunkt, der für viele
bevorzugte Anwendungen zu niedrig ist. Unterhalb von 0,2 Mol.% Comonomer
wird der Biegemodul zu groß,
was zu einem Produkt führt,
das für
viele Anwendungen zu steif ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
liegt das α-Olefin-Comonomer
im Bereich von 0,5 bis 3 Mol.%. In der am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist das α-Olefin
im Bereich von 1 bis 3 Mol.% vorhanden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Katalysatorsystem ein Silicium-verbrücktes Bis(substituiertes 2-methyl-indenyl)zirkoniumdichlorid
oder ein Derivat davon, Methylalumoxan und einen anorganischen Träger. In
einer bevorzugteren Ausführungsform
ist Dimethylsilylbis(2-methylbenzindenyl)zirkoniumdichlorid das
Metallocen der Wahl. Dieses bevorzugte Katalysatorsystem wird verwendet,
um die in den Folien verwendeten Propylen/Ethylen- und Propylen/Hexen-Harze
herzustellen, deren Eigenschaften in Tabelle 1 aufgeführt sind.
Jedoch wäre
es möglich,
ein beliebiges α-Olefin
mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen unter Verwendung dieser und ähnlicher
Katalysatorsysteme zu copolymerisieren. Weitere Einzelheiten, die
die Herstellung des Katalysatorsystems und die Herstellung des Harzes
betreffen, werden in den folgenden Beispielen zur Verfügung gestellt.
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Eigenschaften
der Harze
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Die
Copolymere haben eine isotaktische Beschaffenheit. Die Polymere
haben im Allgemeinen eine enge Molekulargewichtsverteilung, wie
durch den Mw/Mn (Molekulargewicht
(Gewichtsmittel)/Molekulargewicht (Zahlenmittel)) (Molekulargewichtsverteilung
MWD) von ≤ 5
gekennzeichnet. Vorzugsweise ≤ 3,5,
insbesondere ≤ 3,2,
noch bevorzugter ≤ 3,0
und am meisten bevorzugt ≤ 2,5.
Mw/Mn (MWD) wird
durch Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt, genauso wie
das Molekulargewicht. Diese Verfahren sind wohl bekannt. Die Verfahren
werden in der gleichzeitig anhängigen
Anmeldung USSN 08/164,520 beschrieben, auf die zum Zwecke des US-Patentrechts
hier Bezug genommen wird. Die Polymere weisen Schmelzpunkte im Bereich von
100°C bis
145°C, insbesondere
im Bereich von 110°C
bis 135°C
und am meisten bevorzugt im Bereich von 115°C bis 135°C auf.
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Die
Einhaltung des Lebensmittelrechts kann ein bedeutendes Kriterium
für Gegenstände sein,
die aus diesen Harzen hergestellt werden, wobei eine solche Einhaltung
gewöhnlich
durch den extrahierbaren Gehalt eines aus einem Harz hergestellten
Gegenstands unmittelbar beeinflusst wird. Ein Standard der U.S.
Food and Drug Administration, wie in 21 CFR § 177.1520 angegeben, liegt
in der Verwendung des Rückflussverfahrens mit
n-Hexan, der maximal extrahierbare Gehalt der Produkte der vorliegenden
Erfindung ist erwartungsgemäß geringer
als 5 Gew.-%, vorzugsweise geringer als 4 Gew.-% und am meisten
bevorzugt geringer als 3 Gew.-%.
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Die
Schmelzfließgeschwindigkeit
der Polymere der vorliegenden Erfindung liegt im Bereich von 0,1
bis 10 dg/min. In einer bevorzugten Ausführungsform liegen die Schmelzfließgeschwindigkeiten
bei Folien im Bereich von 1 bis 10 dg/min. Die Schmelzfließgeschwindigkeiten
werden durch ASTM D-1238, Bedingung L, gemessen.
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Herstellung
einer Folie
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Folien
werden durch beliebige Verfahren hergestellt, die Durchschnittsfachleuten
in der Technik bekannt sind. Beispielsweise sind mit einer kreisförmigen Düse und Luftkühlung hergestellte
Blasfolien oder Gießfolien
unter Verwendung einer Schlitzdüse
und einer Kühlwalze
für die
Kühlung
beides annehmbare Verfahren. Orientierte Folien können entweder
durch Verarbeitung der Blasfolie nach dem Extruder durch Erwärmung und
Orientierung oder durch Längsstreckung
einer extrudierten Folie gefolgt durch Spannverfahren hergestellt
werden. Folien liegen im Allgemeinen im Bereich von 0,2 bis 10 mils
(5,08 bis 254 μm).
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Eigenschaften
von Folien
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Die
oben diskutierten Harze zeigen, wenn sie zu Folien geformt werden, überlegene
Eigenschaften, wenn sie mit entweder kommerziell erhältlichen
Polypropylenhomo- oder copolymerprodukten oder Metallocen-katalysierten
Propylen/Ethylen oder α-Olefin-Copolymerharzen
verglichen werden, bei denen das α-Olefin 4
oder weniger Kohlenstoffatome hat.
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Prospektives
Beispiel 8 zeigt, dass geformte Teile verbesserte physikalische
Eigenschaften bei dem oben angegebenen Vergleich zeigen.
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Bestimmung von Rma
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Ein
Parameter, der zur Definition des Kaltfließ- oder Kriechwiderstands brauchbar
ist, ist ein als Compliance (Nachgiebigkeit) bekannter Wert. Für Zwecke
dieser Anmeldung wird die Compliance als das Ausmaß der Dehnung
definiert, die an einem Gegenstand beobachtet wird, der für eine vorgegebene
Zeitdauer unter eine bestimmte Spannung gesetzt wird, dividiert
durch die Größe der Spannung.
Durchschnittsfachleute erkennen, dass die Spannung unterhalb der
Fließspannung
des Probenstücks
liegen sollte.
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Es
ist ein nützliches
Verfahren entwickelt worden, um die schrittweise Veränderung
der Eigenschaften zwischen Propylen/HAO-Copolymeren, die 1-Hexen,
4-Methyl-1-penten und 1-Octen einschließen, und Propylen/Ethylen-Copolymeren
(beide Metallocen-katalysiert) zu bewerten.
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Bei
Folien, geformten Gegenständen,
Schlauchmaterialien, Folienmaterialien und ähnlichen Gegenständen wird
bei dem Verfahren der Quotient der Compliance eines Propylen/Ethylen-Copolymers, dividiert durch
die Compliance eines Propylen/HAO-Copolymers, verwendet.
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Der
Quotient ist das Symbol R
ma, wobei
ist und
wobei
die Harze, um einen jeweiligen Gegenstand zu bilden, so ausgewählt werden,
dass der Zugmodul eines jeweiligen Gegenstands im Wesentlichen gleich
demjenigen des anderen Gegenstands ist.
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Bei
der Bestimmung von Rma ist es wichtig, dass
im Wesentlichen sämtliche
Parameter, die die physikalischen Eigenschaften der Gegenstände beeinflussen,
sowohl im Zähler
als auch im Nenner des Faktors gleich sind.
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Diese
Faktoren schließen
ein, sind aber nicht auf diese beschränkt:
für die Harze: | Molekulargewichte
sollten um nicht mehr als 10% variieren |
für den hergestellten
Gegenstand: | Herstellungsbedingungen
und -verfahren;
Abmessungen des Probenkörpers;
Behandlungen nach
der Herstellung;
Blendkomponenten oder Additive. |
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Es
ist für
Fachleute in der Technik selbstverständlich, dass der Comonomeranteil
von entweder HAO oder Ethylen variiert werden kann, um im Wesentlichen
den gleichen Zugmodul sowohl in den Propylen/HAO- als auch den Propylen/Ethylen-Copolymeren zu erreichen.
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Die
Auswahl von gleichen Zugmoduli für
die Gegenstände
sowohl im Zähler
als auch im Nenner stellt sicher, dass der Vergleich bei einem konstanten
Grad an Flexibilität
der Gegenstände
vorgenommen wird. Gegenstände,
die aus isotaktischen Propylen/HAO-Copolymeren der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind, haben einen Rma von über 1,1,
was einen signifikant verbesserten Widerstand gegen kaltes Fließen im Vergleich zu
den statistischen Propylen/Ethylen-Copolymeren angibt. Blends von
Olefinpolymeren, bei denen mindestens ein Polymer ein statistisches
isotaktisches Propylen/HAO-Copolymer ist, sind ebenso eingeschlossen,
solange der Rma des Gegenstands größer als
1,1 ist. Mögliche
Blendmaterialien können
Ethylen-Copolymere
von ethylenisch ungesättigten
Estern, Polyethylen-Homopolymere
und -Copolymere mit α-Olefinen,
Polypropylen-Homo-
und Copolymere, Ethylen/Propylen-Kautschuke (EP), Ethylen/Propylen/Dienmonomer-Elastomere (EPDM),
Additive wie Gleitmittel, antistatische Mittel, Farbmittel, Antioxidantien,
Stabilisierungsmittel, Füllstoffe und
Verstärkungsmittel
wie CaCO3, Talk und Glasfaser und andere
Additive einschließen,
die Durchschnittsfachleuten wohl bekannt sind, jedoch sind sie nicht
auf diese beschränkt.
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Ein
Rma von mindestens 1,1 gibt an, dass ein
Gegenstand einen signifikant besseren Kaltfließ- oder Kriechwiderstand als
ein Gegenstand aufweist, der aus einem Propylen/Ethylen- Copolymer hergestellt
ist. Je größer die
Rma-Zahl, desto besser ist die Compliance
des Propylen/HAO-Copolymers im Verhältnis zu dem auf Propylen/Ethylen
basierenden Gegenstand. In einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
der Rma mindestens 1,2. In einer noch mehr
bevorzugten Ausführungsform
beträgt
der Rma mindestens 1,3.
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Außer dem
besseren Kaltfließwiderstand
weisen diese Propylen/HAO-Copolymere andere verbesserte physikalische
Eigenschaften auf. Tabelle I vergleicht physikalische Eigenschaften
von Propylen-Copolymeren von Ethylen und Propylen-Copolymeren von
HAOs und zeigt, dass beispielsweise die endgültige Zugfestigkeit und Schlagzähigkeit
der Propylen/HAO-Copolymere signifikant verbessert werden.
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Ein
weiteres Anzeichen für
die Tatsache, dass die Klasse von Propylen/HAO-Copolymeren von der Klasse
von Propylen/Ethylen- und Propylen/Buten-Propylen-Copolymeren verschieden
ist, beobachtet man in dem Verhalten der Schmelzpunkte der Copolymere
in Bezug auf den Comonomer-Einbau. Dies wird in 1 veranschaulicht.
Es ist ersichtlich, dass die Schmelzpunkterniedrigung bei einem
gegebenen molaren Comonomer-Einbau bei den Propylen/HAO-Copolymeren
etwa zweimal so hoch als bei der Ethylen- und Buten-Harzklasse von
Propylen-Copolymeren ist.
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Herstellung
von orientierter Folie
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Es
ist auch eingeschlossen, dass eine orientierte Polypropylenfolie
(entweder uniaxial oder biaxial orientiert) in vor teilhafter Weise
aus Propylen/HAO-Copolymeren der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden kann.
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Beispiel 1
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Herstellung
von Metallocen-Katalysator
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Ein
Metallocen-Katalysator auf Siliciumdioxid-Träger wurde gemäß der Lehre
von US-A-5,240,894 hergestellt, wobei Dimethylsilylbis(2-methyl,4,5-benzindenyl)zirkoniumdichlorid
als Metallocen, wie in Organo Metallics, Band 13, Nr. 3, 1994, Seiten
954–963
beschrieben, verwendet wurde. Die Katalysatorrezeptur bestand aus
400 g Siliciumdioxid (Davison 948), 10 g Metallocen und 3 l 10 gew.-%iges
Methylalumoxan (MAO) in Toluollösung.
Es wurden etwa 600 g des fertigen Katalysatorsystems gewonnen. Dieser
Katalysator wurde mit einem Gewichtsteil Ethylen pro Gewichtsteil
Katalysatorsystem bei einer Temperatur von 15°C vorpolymerisiert. Das Ethylen
wurde über
einen Zeitraum von 1,5 Stunden zugeführt, um eine langsame Reaktionsgeschwindigkeit
sicherzustellen.
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Beispiel 2 (Vergleich)
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Herstellung von Propylen/Ethylen-Copolymeren
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Etwa
15 g Ethylen und 550 g Propylen wurden einem auf 30°C gehaltenen
Autoklaven zugeführt. Nachdem
Zeit für
die Gleichgewichtseinstellung gelassen wurde, wurden 0,2 g des vorpolymerisierten
Katalysators von Beispiel 1 in den Reaktor gegeben und die Temperatur über einen
Zeitraum von mehreren Minuten auf 50°C erhöht. Es wurde eine sofortige
Reaktion beobachtet. Die Reaktion wurde nach 30 Minuten beendet, um
den Grad der Umwandlung des Ethylens zu begrenzen, sodass seine
Konzentra tion in dem Reaktionsmedium während der Dauer der Reaktion
fast konstant war. Insgesamt 114 g statistisches Propylen/Ethylen-Copolymer
wurden erhalten. Sein Molekulargewicht (Gewichtsmittel), wie durch
Größenausschlusschromatographie
gemessen, betrug 184000, sein Ethylen-Anteil (durch FTIR gemessen)
3,3 Gew.-% und sein Peak-Schmelzpunkt 121°C.
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Beispiel 3
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Herstellung von Propylen/1-Hexen-Copolymeren
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Dem
Autoklaven von Beispiel 1 wurden 550 g Propylen und 34 g 1-Hexen
zugeführt.
Der Katalysator von Beispiel 1 wurde zugegeben (0,2 g) und die Temperatur
wie in Beispiel 2 kontrolliert. Die Reaktion wurde in diesem Fall
für insgesamt
2 Stunden laufen gelassen, da die relativen Reaktivitäten von
Propylen und 1-Hexen unter diesen Bedingungen fast gleich waren.
Insgesamt 222 g statistisches Propylen/Hexen-Copolymer wurden erhalten.
Sein Molekulargewicht (Gewichtsmittel), wie durch Größenausschlusschromatographie
gemessen, betrug 204000, sein 1-Hexen-Anteil 2,9 Gew.-% (gemessen
durch FTIR) und sein Peak-Schmelzpunkt 126°C.
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Beispiel 4 (Prospektives
Beispiel)
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Herstellung von Propylen/1-Octen-Copolymeren
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Dem
Autoklaven von Beispiel 2 würde
man 550 g Propylen zusammen mit etwa 45 g 1-Octen als die molare
Menge aus Beispiel 3 zuführen.
Man würde
den Katalysator von Beispiel 1 zugeben und die Temperatur wie in
Beispiel 2 kontrollieren. Man würde
die Reaktion für
2 bis 3 Stunden laufen lassen, da die Reaktivitäten von Propylen und 1-Octen
unter diesen Bedingun gen fast gleich sind. Über 200 g statistische Propylen/Octen-Copolymere könnte man
erwarten. Das Molekulargewicht (Gewichtsmittel), wie durch Größenausschlusschromatographie
gemessen, würde über 200000
betragen. Es würde
erwartet, dass der 1-Octen-Anteil zwischen 2,0 und 4 Gew.-% (falls
durch FTIR gemessen) liegt und sein Peak-Schmelzpunkt würde im Bereich
von 125 bis 135°C
liegen.
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Beispiele 5 und 6
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Folienherstellung und
-prüfung
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Diese
Beispiele zeigen die Herstellung von Folien aus den Copolymeren
der Beispiele 2 und 3 einschließlich
Einzelheiten zu Verfahrensweisen für die Folienbildung und Eigenschaftsmessung.
Die Daten sind in Tabelle 1 zusammengefasst. (Die Folienherstellung
und -prüfung
aus einem in Beispiel 4 hergestellten Harz würden denselben Verfahrensweisen
folgen.)
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Es
wurde eine Folie des zu charakterisierenden Copolymers durch Formpressen
von 9,2 g des körnigen
Copolymers zwischen Mylar®-Folien in einer Form
mit einer Fläche
von 15 × 15
cm und einer Dicke von 0,5 mm gebildet. Das Formverfahren war: 1)
schließe
die Platten (die auf einer Temperatur von 200°C geregelt werden), bis sie
die Probe kontaktieren; halte 1 Minute lang ohne aufgebrachten Druck;
2) erhöhe
den Zuhaltedruck auf 10 Tonnen und halte 1 Minute lang; 3) erhöhe den Zuhaltedruck
auf 40 Tonnen und halte 2 Minuten lang; 4) entlaste den Zuhaltedruck
und schrecke die Folie (nach wie vor zwischen den Mylar-Folien)
in einem Wasserbad bei Raumtemperatur ab. Nachdem die Folien 6 Tage
lang bei Raumtemperatur konditioniert werden, werden Dumbbell-Proben
aus den Folien ausgestanzt.
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Die
Zugeigenschaften der resultierenden Proben wurden auf einer Zwick-REL
2051-Zugmaschine bei einer Temperatur von 25 ± 2°C hinsichtlich der Standard-Zugeigenschaften
gemessen, es wurde Verfahren DIN 53457 (1987) eingehalten. Für die Messung
der Zeit-verzögerten
Compliance wurde der Probenkörper
für die
Zugprüfung
in das Prüfgerät eingelegt,
genauso wie man den Standard-Zugversuch durchführen würde. Eine vorgegebene Belastung
wird aufgebracht und die Dehnung des Probenkörpers wird als Funktion der
Zeit aufgenommen. Die Belastung wird ausgewählt, so dass sie im Bereich
von 50 bis 60% von jener liegt, die die Probenkörper dazu bringt, ein Fließen wahrzunehmen
(für die
hier dargestellten Proben wurde eine Belastung von 11,7 MPa gewählt). Die
Dehnung der Probe, die 480 Sekunden, nachdem die Belastung anfangs
aufgebracht wird, aufgenommen wird, wird als Maß für das Kaltfließen bei
der speziellen Belastung gewählt,
und diese Dehnung dividiert durch die aufgebrachte Spannung wird
als "die Zeit-verzögerte Compliance" bezeichnet.
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Die
Ergebnisse der Auswertung sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Die
folgenden mechanischen Eigenschaften werden durch die folgenden
Versuche bewertet:
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In
den folgenden Beispielen werden Bewertungen von mechanischen Eigenschaften
vorgenommen, wobei die folgenden Prüfungen verwendet wurden:
- (1) Schmelzfließgeschwindigkeit – ASTM D-1238,
Bedingung L.
- (2) Biegemodul, Sekante – ASTM
D-790.
- (3) Shore D-Härte – ASTM D-2240.
- (4) Izod-Methode mit gekerbtem Probestab – ASTM D-256.
- (5) Zugeigenschaften – ASTM
D-638.
- (6) Versprödungstemperatur – ASTM D-746.
- (7) Vicat-Erweichungstemperatur – ASTM D-1525.
- (8) Schrumpfung – ASTM
D-995.
- (9) Dichte – ASTM
D-2240.
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