-
Die
Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Isomerisation von
Olefinen mit interner Doppelbindung und genauer ein kontinuierliches
Verfahren zur Herstellung von Aluminiumalkylen aus Olefinen mit
interner Doppelbindung wie gemischten Hexenen mit interner Doppelbindung
oder gemischten Octenen mit interner Doppelbindung. Von den Olefinen
mit internen Doppelbindungen abgeleitete lineare 1-Olefine können durch
Rückverdrängung aus
den Aluminiumalkylen zurückgewonnen
werden.
-
Lineare
1-Olefinverbindungen wie 1-Hexen sind nützliche Comonomere mit niedrigen
Olefinen, um Polymere mit verbesserten physikalischen Eigenschaften
herzustellen. Das 1-Hexen
wird normalerweise als Nebenprodukt bei der Olefinherstellung durch
verschiedene bekannte Verfahren wie ein Ethylenkettenwachstumsverfahren
hergestellt, in dem Ethylen mit niederen Aluminiumalkylen reagiert,
um höhere
Alkylaluminiumverbindungen herzustellen. Die höheren Alkylgruppen, d.h. C4-C30 oder darüber, werden
dann z. B. durch Ethylen oder 1-Buten aus dem Aluminium verdrängt, um
lineare C4-C30-1-Olefine
zu bilden, die abgetrennt und zurückgewonnen werden können. Die
zunehmende Nachfrage nach 1-Hexen hat es erforderlich gemacht, es auch
als Primärprodukt
herzustellen. Verfahren zur Herstellung von Olefinen wie z.B. durch
die Dehydrierung von Paraffinen oder die Metathese anderer Olefine
erzeugen überwiegend
Olefinprodukte mit interner Doppelbindung, die dann zu 1-Olefinen
umgewandelt werden müssen.
Asinger et al., US-A-3,322,806, beschreiben die Herstellung primärer Alkohole
aus Olefinen mit interner Doppelbindung durch Umsetzung eines Nicht-1-olefins
mit einem Aluminiumniedrigalkyl in Gegenwart von Katalysatoren,
bei denen es sich um Verbindungen von Zirconium, Uran, Vanadium,
Chrom, Thorium, Wolfram und Titan handelt. Man nimmt an, dass der
Katalysator die Umwandlung von Olefinen mit interner Doppelbindung
zu 1-Olefinen beschleunigt, die die Niedrig alkylgruppen des Aluminiumalkyls
verdrängen.
Das Aluminiumalkyl wird dann durch Oxidation und Hydrolyse zu einem
primären
Alkohol umgewandelt. Asinger et al. offenbaren ein solches Isomerisations-/Verdrängungsverfahren
zur Herstellung von Alkoholen auch in den Chemischen Berichten 97,
S. 2515 bis 2520 (1964). Sie berichten, dass Nickelverbindungen
inaktiv waren. Später
war in der Doktorarbeit von Rainer Oberghaus, Technische Hochschule
Aachen (1969) die Rede von 55 % Ausbeute eines 1-Alkohols aus 1-i-Bu2 AlR, das durch Umsetzung eines Olefins
mit interner Doppelbindung und Triisobutylaluminium unter Verwendung
eines Nickel(II)acetylacetonat-Katalysators hergestellt wurde.
-
DE-B-11
98 346 betrifft die Isomerisation von Olefinen mit interner Doppelbindung
zu α-Olefinen (1-Olefinen)
durch den Einsatz einer Isomerisations-/Verdrängungsreaktion auf einer Trialkylaluminiumverbindung.
Die dort offenbarte Reaktion wird durch Trialkylaluminium oder metallisches
Aluminium als Isomerisationskatalysator katalysiert. Um den Katalysator
zurückzugewinnen,
wird die Reaktion chargenweise durchgeführt. Ein ähnliches Verfahren ist in EP-A-0
505 834 offenbart, das gemäß Art. 54(3)(4)
EPÜ den
Stand der Technik darstellt.
-
Erfindungsgemäß wird ein
kontinuierliches Verfahren zur Herstellung einer Alkylaluminiumverbindung aus
einem Olefin mit interner Doppelbindung zur Verfügung gestellt, bei dem man
- (a) kontinuierlich (i) ein lineares Olefin
mit interner Doppelbindung, das 4 bis 30 Kohlenstoffatome aufweist, oder
ein Gemisch aus solchen Olefinen mit interner Doppelbindung, (ii)
ein Trialkylaluminium in einem Molverhältnis von Olefinen mit interner
Doppelbindung zu Trialkylaluminium von 1–50 : 1 und (iii) eine katalytische
Menge einer nickelhaltigen Verbindung als Isomerisationskatalysator
in eine Reaktionszone einbringt, um die interne olefinische Doppelbindung
zu isomerisieren und zumindest etwas lineares 1-Olefin herzustellen,
das die Alkylgruppen aus dem Trialkylaluminium verdrängt und eine
Alkylaluminiumverbindung erzeugt, wobei mindestens eine der an das
Aluminium gebundenen Alkylgruppen ein von dem linearen 1-Olefin
abgeleitetes lineares Alkyl ist, und
- (b) kontinuierlich das durch die verdrängten Alkylgruppen gebildete
Olefin und das die Alkylaluminiumverbindung enthaltende Reaktionsgemisch
aus der Reaktionszone entfernt, bei dem die Reaktionszone eine Vielzahl
von Reaktoren in Serie umfasst, wobei das verdrängte Olefin als Dampfphase
kontinuierlich aus jedem Reaktor entfernt wird.
-
In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein kontinuierliches Verfahren
zur Herstellung einer 1-Olefinverbindung aus einem Olefin mit interner
Doppelbindung zur Verfügung
gestellt, bei dem man
- (a) kontinuierlich ein
lineares Olefin mit interner Doppelbindung, das 4 bis 30 Kohlenstoffatome
aufweist, oder ein Gemisch aus solchen Olefinen mit interner Doppelbindung
und ein Trialkylaluminium in einem Molverhältnis von linearem Olefin mit
interner Doppelbindung zu Trialkylaluminium von 1–50 : 1
in Gegenwart einer katalytischen Menge einer nickelhaltigen Verbindung
als Isomerisationskatalysator in eine Reaktionszone einbringt, um
(i) die Isomerisation der internen olefinischen Doppelbindung zu
bewirken und zumindest etwas lineares 1-Olefin herzustellen und
(ii) das auf diese Weise gebildete lineare 1-Olefin dazu zu veranlassen,
die Alkylgruppen aus dem Trialkylaluminium zu verdrängen und
eine Alkylaluminiumverbindung herzustellen, wobei mindestens eine
der an das Aluminium gebundenen Alkylgruppen eine von dem linearen
1-Olefin abgeleitete lineare Alkylgruppe ist und das verdrängte Olefin
den verdrängten
Alkylgruppen entspricht;
- (b) kontinuierlich das verdrängte
Olefin und das die Alkylaluminiumverbindung enthaltende Reaktionsgemisch
aus der Reaktionszone entfernt und
- (c) die Alkylaluminiumverbindung mit einem 1-Olefin in einer
Verdrängungszone
zur Umsetzung bringt, um das lineare Alkyl aus der Alkylaluminiumverbindung
zu verdrängen
und eine freie lineare 1-Olefinverbindung herzustellen, bei dem
die Reaktionszone eine Vielzahl von Reaktoren in Serie umfasst,
wobei das verdrängte
Olefin als Dampfphase kontinuierlich aus jedem Reaktor entfernt
wird.
-
1 ist
ein schematisches Strömungsdiagramm,
das eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen kontinuierlichen
Verfahrens zur Herstellung von Aluminiumalkylen mit mehreren Reaktoren
veranschaulicht.
-
2 ist
ein schematisches Strömungsdiagramm,
das eine Ausführungsform
eines kontinuierlichen Rückverdrängungsschritts
des erfindungsgemäßen Verfahrens
veranschaulicht.
-
Die
Olefine mit interner Doppelbindung, die erfindungsgemäß isomerisiert
werden, weisen 4 bis 30, bevorzugt 4 bis 18 Kohlenstoffatome auf
und können
auch Gemische solcher Olefine umfassen. Solche Olefine mit interner
Doppelbindung können
aus zahlreichen in der Technik bekannten Quellen erhalten werden,
z.B. durch die Dehydratation von Alkoholen oder Alkoholgemischen,
durch die Metathese oder Disproportionierung von Olefinen wie n-Butenen
zur Herstellung von Ethylen, Propylen, 3-Hexen und 2-Penten, oder
durch die Dehydrierung von normalen C4-C30-Paraffinen. Geeignete Olefine mit interner
Doppelbindung umfassen beispielsweise cis- und trans-2-Hexen, cis-
und trans-3-Hexen, gemischte Hexene mit interner Doppelbindung, gemischte
Dodecene mit interner Doppelbindung und gemischte Octadecene mit
interner Doppelbindung.
-
Die
Alkylaluminiumverbindungen für
das Isomerisations-/Verdrängungsverfahren
weisen Alkylgruppen auf, die bevorzugt weniger Kohlenstoffatome
als die überwiegende
Kohlenstoffzahl der Olefine mit interner Doppelbindung enthalten.
In jedem Fall sollte das verdrängte
Olefin aus der Alkylaluminiumverbindung üblicherweise einen Siedepunkt
unterhalb dem des isomerisierten Olefins haben, weil die Entfernung
des verdrängten
Olefins die Reaktion antreibt. Jedoch ist es auch möglich, dass
das verdrängte
Olefin ein Vinylidenolefin ist. In diesem Fall kann die Reaktion
durch thermodynamische Gleichgewichte anstelle der Entfernung des
Olefins angetrieben werden. Geeignete Alkylaluminiumverbindungen,
die Alkylgruppen mit 2 bis 20, bevorzugt 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
enthalten, umfassen beispielsweise Triethylaluminium, Tri-n-propylaluminium,
Tri-n-butylaluminium,
Triisobutylaluminium, Trineohexylaluminium, Tri-n-octylaluminium,
Tri-n-dodecylaluminium und Tri-n-octadecylaluminium.
Bevorzugte Verbindungen sind geradkettige Alkylverbindungen und besonders
solche, in denen die Alkylgruppe bei der Verdrängung nicht isomerisiert, wie
z.B. Tri-n-propylaluminium, so dass das verdrängte Olefin auf einfache Weise
zurückgeführt werden
kann. Aluminiumalkylverbindungen mit einem geringen Hydridgehalt
(weniger als 1,0 und bevorzugt weniger als 0,1 Gew.-%) sind erforderlich,
um bei Verwendung von Nickelkatalysatoren eine gute Ausbeute zu
erreichen, weil die Gegenwart von Aluminiumhydridverunreinigungen
den Katalysator rasch desaktiviert. Der AlH3-
oder R2AlH-Gehalt kann dadurch verringert
werden, dass man das Aluminiumalkyl mit einem 1-Olefin wie Propylen in Kontakt bringt.
-
Geeignete
Katalysatoren für
die Isomerisation der Olefine mit interner Doppelbindung umfassen
beispielsweise Alkalimetalle wie Na oder Li auf Al2O3; Pd, Ni oder Pt auf inerten Trägern wie
Kohlenstoff; La auf SiO2-Al2O3; Cobalt-Halogenid-Ligandenkomplexe, z.B. CoBr2·2P(Cyclohexyl)3, Metalloxide und Metallamide. Bevorzugte
Katalysatoren sind solche, die sowohl die Isomerisation als auch
die Verdrängung
katalysieren, z.B.
-
Titan-
und Zirconiumverbindungen wie Ti(OBu)4 und
Zr(OBu)4. Besonders bevorzugt werden nickelhaltige
Verbindungen, die effektive Isomerisations-/Verdrängungskatalysatoren
sind, und Ausbeuten an Aluminiumalkylen aus Olefinen mit interner
Doppelbindung von 60 bis 90 % oder mehr zur Verfügung stellen. Solche Nickelverbindungen
umfassen beispielsweise Nickel(II)-salze; Nickel(II)-carboxylate, Nickel(II)-acetonate
und Nickel(0)-komplexe. Beispiele für Nickel(II)-salze umfassen
Nickelhalogenide, z.B. Nickelchlorid, Nickelbromid, Nickeliodid
und ihre Hydrate. Ebenfalls geeignet sind Nickel(II)-oxid und Nickel(II)-hydroxid.
-
Nickelcarboxylate
können
durch die Formel
dargestellt werden, in der
R Wasserstoff oder C
1-C
16-Alkyl,
Aryl, d.h. Phenyl, Naphthyl; substituiertes Aryl, d.h. Phenyl und
Naphthyl, die mit einem oder mehreren C
1-C
16-Alkylen, Halogen (Cl, Br, I, F) und/oder
Halogenalkyl substituiert sind; Aralkyl, d.h. Benzyl, Naphthobenzyl
und substituiertes Arylalkyl, in dem die Arylgruppe wie vorstehend
für substituiertes
Aryl beschrieben substituiert ist.
-
Beispiele
für Nickelcarboxylate
umfassen Nickelacetat, Nickel-2-ethylhexanoat,
Nickeloctanoat und Nickelnaphthenat.
-
Nickelacetonate
wie Acetylacetonat können
durch die Formel
dargestellt werden, in der
R die gleiche Bedeutung hat wie vorstehend für die Nickelcarboxylate definiert.
-
Die
vorstehenden drei Typen von Ni(II)-Katalysatoren werden in Gegenwart
von Aluminiumalkyl/Olefingemischen vermutlich zu Ni(0)-Verbindungen
reduziert und bilden Komplexe mit dem Olefin, die die Isomerisationsverdrängungsreaktion
katalysieren.
-
Beispiele
für Ni(0)-Komplexkatalysatoren
umfassen Ni(CO)4 und Ni(0)-Olefinkomplexe
wie Nickelbis-1,5-cyclooctadien (Ni (COD)2),
Ni(C2H4)3, Ni(norbornen)3 und
Nickelcyclododecatrien. Andere Ni(0)-Katalysatoren sind Nickelverbindungen,
die einen Komplex mit einem Liganden wie einer dreiwertigen Phosphorverbindung
eingegangen sind. Der Ligand dient dazu, die Lagerstabilität von Katalysatoren
wie Ni(COD)2 zu verbessern.
-
Beispiele
für spezifische
Ligandenverbindungen umfassen Triphenylphosphin, Triethylphosphin,
Triethoxyphosphin, Cyclohexylphosphin und P(SiMe3)3.
-
Beispiele
für spezifische
Ni-Katalysator-Ligand-Komplexe umfassen Ni(PPh3)4, Ni(PEt3)4 und Ni(P(OEt)3)4, die alle im Handel erhältlich sind, und Ni((Me2PCH2)2)2, Ni (P(SiMe3)3)3, Ni(COD)2·cy2PCH2)2 (worin
cy für
Cyclohexyl steht), Ni(COD)2·(Me2PCH2)2,
Ni(COD)2·P(O-o-tolyl)3,
wobei Ni(COD)2·Pcy3 bevorzugt wird.
Die Katalysatorkomplexe können
durch Mischen der Nickelverbindung wie Ni(COD)2 mit
dem erwünschten
Phosphin in einem P/Ni-Molverhältnis
von mindestens 2 für
einzähnige
Phosphine und mindestens 1 für die
zweizähnigen Phosphinliganden
hergestellt werden. Die meisten Nickel(0)-Phosphin-Liganden werden durch die Reduktion
eines Nickel(II)-salzes
in Gegenwart eines Phosphinliganden oder durch Mischen des Phosphins
mit einem Nickelolefinkomplex hergestellt.
-
Gemische
aus beliebigen der vorstehenden Katalysatoren können ebenfalls verwendet werden.
Man kann getrennte Katalysatoren für die Isomerisation und Verdrängung verwenden,
vorausgesetzt sie beeinträchtigen
einander nicht. Beispiele für
Verdrängungskatalysatoren
umfassen beispielsweise kolloidales Nickel, Pt, Co, Nickelacetylacetonat,
Cobaltcarboxylate, z.B. Cobaltnaphthenat oder Cobaltacetat, Nickelcarboxylate,
z.B. Nickelnaphthenat.
-
Das
Molverhältnis
von Olefinen mit interner Doppelbindung zu Trialkylaluminium kann
schwanken und liegt bevorzugt im Bereich von 1–50 : 1, wobei 5–20 : 1
bevorzugt und 10 : 1 am meisten bevorzugt wird. Katalytische Mengen
des Nickelkatalysators, die im Isomerisations-/Verdrängungsverfahren wirksam sind,
liegen im allgemeinen im Bereich von 0,01 bis 5,0 Mol-% und bevorzugt
0,02 bis 1,0 Mol-% des Trialkylaluminiums.
-
Gemäß dem kontinuierlichen
Isomerisations-/Verdrängungsverfahren
wird der Katalysator bevorzugt mit einem Teil der Olefine mit interner
Doppelbindung vermischt, um eine erste Beschickungslösung herzustellen.
Das Trialkylaluminium wird mit einem zweiten Teil der Olefine mit
interner Doppelbindung vermischt, um eine zweite Beschickungslösung zu
bilden. Die Beschickungsgeschwindigkeiten zur Reaktionszone werden eingestellt,
um die erwünschten
relativen Verhältnisse
von Katalysator und Reaktanten zur Verfügung zu stellen. Alternativ
können
die Zusammensetzungen der Lösungen
so gewählt
werden, dass sie einen ungefähr gleichen
Strom jeder Beschickungslösung
zur Verfügung
stellen. Um die Ersetzung der Alkylgruppen durch die isomerisierten
Olefine zu begünstigen
und die Reaktion zu einer hohen Umwandlung zu treiben, werden die verdrängten Alkylgruppen
in Form ihrer entsprechenden 1- Olefine
kontinuierlich als Dampf aus dem Reaktionsgemisch entfernt und in
einer Ausführungsform
der Erfindung in der Rückgewinnung
der erwünschten 1-Olefine
durch Rückverdrängung verwendet.
Nicht umgesetzte Olefine mit interner Doppelbindung werden durch
Destillation oder Vakuumstrippen aus dem Reaktionsgemisch entfernt
und wieder zu der Reaktionszone für die Isomerisation/Verdrängung zurückgeleitet.
Das Strippverfahren kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Geeignete Reaktionstemperaturen liegen im Bereich von –20 bis
200°C, bevorzugt 30
bis 100°C.
Der geeignete Reaktionsdruck beträgt 0 bis 689 kPaG (0 bis 100
psia), bevorzugt 6,89 bis 310 kPaG (1 bis 45 psia); die Reaktionszeiten
liegen üblicherweise
zwischen 0,1 und 2 Stunden. Die Beschickungsgeschwindigkeit und
die Abzugsgeschwindigkeit des Reaktionsgemischs aus der Reaktionszone
werden eingestellt, um die erwünschte
Verweildauer zur Verfügung
zu stellen.
-
Die
Reaktionszone kann einen oder mehrere Einzelreaktoren in einer Reihe
umfassen. Katalysator kann nur dem ersten Reaktor oder einem oder
mehreren der zusätzlichen
Reaktoren zugesetzt werden, wenn mehrere Reaktoren zum Einsatz kommen.
Bei der Ausführungsform
des erfindungsgemäßen kontinuierlichen Verfahrens,
in der eine Reihe von Rührkesselreaktoren
mit kontinuierlicher Entfernung von verdrängtem Olefin aus jedem Reaktor
eingesetzt wird, hat sich gezeigt, dass geringere Konzentrationen
von verdrängtem
Olefin im Reaktionsgemisch zur Verfügung gestellt werden als wenn
man einen einzelnen Reaktor verwendet, während die Rückverdrängung minimiert wird. Dadurch
wird die Umwandlung von Olefin mit interner Doppelbindung zu den
am Aluminium hängenden
entsprechenden n-Alkylgruppen erleichtert.
-
Nach
der Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
für die
Herstellung linearer 1-Olefine werden die n-Alkylgruppen aus den
isomerisierten Olefinen mit interner Doppelbindung aus den in der
Isomerisations-/Verdrängungsreaktion
gebildeten Trialkylaluminiumverbindungen rückverdrängt. Ein geeignetes Verdrängungsverfahren
ist beispielsweise in US-A-4,918,254 beschrieben. Die Rückverdrängung kann
in einer Vielzahl von Reaktorkonfigurationen durchgeführt werden.
In einer besonders vorteilhaften und neuartigen Ausführungsform
wird die Rückverdrängung kontinuierlich
in einem röhrenförmigen Pfropfenströmungsreaktor oder
einem gepackten Säulenreaktor
durchgeführt,
wobei das Produkt 1-Olefin bei niedrigen Temperaturen sehr schnell
verdampft wird, um die Isomerisation minimal zu halten.
-
Wie
vorstehend beschrieben, kann das aus der Isomerisations-/Verdrängungsreaktion
gewonnene verdrängte
1-Olefin als Olefin verwendet werden, um das lineare 1-Olefin aus
dem Aluminiumalkyl rückzuverdrängen. Das
regenerierte Trialkylaluminium kann dann wieder der Isomerisations-/Verdrängungsreaktion
zugeführt
werden. Jedoch kann man auch ein anderes Olefin für die Rückverdrängung verwenden,
wobei 1-Olefine
mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen einschließlich Gemischen davon besonders
geeignet sind. Die Rückverdrängung kann
ohne einen Katalysator erfolgen, wird jedoch bevorzugt in Gegenwart
eines Verdrängungskatalysators
durchgeführt.
Die Nickelkatalysatoren, die aus dem Isomerisations-/Verdrängungsschritt übrig sind, können effektiv
für die
Katalyse der Rückverdrängung sein,
obwohl sie für
die Katalyse der Isomerisations-/Verdrängungsreaktion inaktiv geworden
sind. Offenbar werden die Katalysatoren in Gegenwart des Verdrängungsolefins
und durch Wärme
reaktiviert, z.B. Temperaturen über
40°C und
bevorzugt 40 bis 80°C.
Auch frische Katalysatoren können
zugesetzt werden. Bevorzugte Katalysatoren sind solche, die unter
den eingesetzten Bedingungen die geringste Isomerisationsaktivität aufweisen,
und umfassen beispielsweise Cobaltcarboxylate wie Cobaltnaphthenat.
Nickelkomplexe, z.B. Nickelacetylacetonat, Nickelcarboxylate wie
Nickelnaphthenat, Nickeloctanoat und Nickelacetat sind geeignet,
wenn sie in Kombination mit Pb oder Pb-Verbindungen verwendet werden,
um die Isomerisation zu verringern. Obwohl die Cobaltkatalysatoren
für die
Isomerisation um etwa zehn Mal weniger aktiv sind als die Nickelkatalysatoren,
werden sie bevorzugt auch zusammen mit Pb oder Pb-Verbindungen verwendet.
Cyclodiene und Acetylenkohlenwasserstoffe wie Phenylacetylen können ebenfalls
in der Verdrängungsreaktion
verwendet werden, um die Isomerisationsaktivität zu unterdrücken und
die Lebensdauer des Katalysators zu verlängern. Die effektiven Katalysatormengen
hängen
vom verwendeten Katalysator ab. Im allgemeinen können bezogen auf das Gewicht
des Reaktionsgemischs Mengen von 1 bis 100 Teilen pro Million, bevorzugt
5 bis 50 ppm verwendet werden. Für
die katalysierte Verdrängung
sind Reaktionstemperaturen von –20
bis 100°C
geeignet. Die Aluminiumalkylbeschickung, die rückverdrängt werden soll, kann mit einem
1-Olefin behandelt werden, um etwaiges Aluminiumhydrid zu entfernen
und so die Lebensdauer des Katalysators zu verlängern. Möglicherweise sind für die thermische
Verdrängung
ohne Katalysatoren höhere
Temperaturen von 300°C
oder mehr erforderlich.
-
Die
in die Verdrängungsreaktion
eingespeiste Menge an 1-Olefin sollte im stöchiometrischen Überschuss
gegenüber
der Menge vorliegen, die zur Ersetzung aller Alkylgruppen erforderlich
ist. Bevorzugt sollte die Menge an 1-Olefin in einem Überschuss
von mindestens 200 % gegenüber
der zur Ersetzung aller Alkylgruppen erforderlichen stöchiometrischen
Menge vorliegen. Noch stärker
bevorzugt sollte das 1-Olefin in einem stöchiometrischen Überschuss
von mindestens 500 % gegenüber
dem Trialkylaluminiumbeschickungsstrom vorliegen. Da die Verdrängungsreaktion
eine Gleichgewichtsreaktion ist, kommt die Alkylsubstitution im Trialkylaluminiumprodukt
auf diese Weise näher
an die Verteilung der 1-Olefinbeschickung heran.
-
Sowohl
die Verdrängungsreaktion
als auch Nebenreaktionen (z.B. Isomerisation, Dimerisation, Kettenwachstum)
laufen gleichzeitig ab. Jedoch ist die Geschwindigkeit der Verdrängungsreaktion
viel höher
als die der Nebenreaktionen. Dadurch kann die Verdrängungsreaktion
nach einer Zeitspanne beendet werden, wenn sie die Gleichgewichtsumwandlung
im wesentlichen erreicht hat, jedoch ehe die Nebenreaktionen, insbesondere
die Isomerisation, signifikant werden. Mit "signifikant" ist die Menge der unerwünschten
Nebenprodukte gemeint, die den Olefinabflussstrom ungeeignet für seinen
beabsichtigten Zweck machen würden.
Im allgemeinen sollte das 1-Olefinprodukt weniger als 25 Gew.-%
neu gebildete kombinierte, trisubstituierte Vinylidenolefine mit
interner Doppelbindung und Paraffine enthalten. Das bevorzugte 1-Olefinprodukt besteht
zu mindestens 80 Gew.-% aus Vinyl-1-olefin und stärker bevorzugt mindestens 90
Gew.-% Vinyl-1-olefin
bezogen auf das umgewandelte Tri-n-alkylaluminium. Das Verfahren
kann ein 1-Olefinprodukt herstellen, das bezogen auf umgewandeltes
Tri-n-alkylaluminium zu mindestens 97 Gew.-% aus Vinyl-1-olefin
besteht.
-
Da
sämtliche
Geschwindigkeiten mit der Temperatur und der Katalysatormenge schwanken,
erfordert die optimale Zeit bis zur Beendigung unter jeder spezifischen
Bedingung nur ein Minimum an Experimenten. Wenn man bei 25°C arbeitet,
sollte die Reaktion im allgemeinen nach einer Reaktionszeit von
30 Sekunden bis zu einer Stunde beendet werden. Eine bevorzugte
Reaktionszeit beträgt
1 bis 20 Minuten und am meisten bevorzugt 2 bis 5 Minuten. Bei höheren Temperaturen,
z.B. 50 bis 100°C,
ist die bevorzugte Reaktionszeit, ehe Nebenreaktionen auftreten,
kürzer.
-
Bei
Verwendung eines Nickelverdrängungskatalysators
kann dann, wenn die Verdrängung
bis zu einem erwünschten
Ausmaß fortgeschritten
ist – meistens
nahe dem Reaktionsgleichgewicht – ein Katalysatorgift in einer
Menge zugesetzt werden, die den Nickelkatalysator desaktiviert und
unerwünschte
Nebenreaktionen verhindert. Diese Gifte umfassen Blei und Kupfer
und deren Verbindungen. Geeignete Bleiverbindungen sind Bleinaphthenat,
Bleiacetylacetonat, Blei-2-ethylhexanoat und Tetraethylblei. Geeignete
Kupferverbindungen sind Kupfernaphthenat, Kupferacetylacetonat,
Kupfer(I)-bromid und Kupfer(I)-2-ethylhexanoat. Bei Verwendung von
Metallen als Katalysatorgift müssen
diese in sehr fein zerteilter Form vorliegen; außerdem ist eine größere Menge
Katalysatorgift erforderlich. Beispielsweise ist amorphes Bleimetall
bei einem Atomverhältnis
von Pb/Ni von etwa 500 ein effektives Katalysatorgift. Die Katalysatorgifte,
die bei der niedrigsten Konzentration wirksam waren, waren Bleiverbindungen,
z.B. Bleinaphthenat, Blei-2-ethylhexanoat und Bleiacetylacetonat.
-
Die
Menge des Katalysatorgifts sollte so gewählt werden, dass sie alle unerwünschten
Nebenreaktionen wirksam verhindert. Bei Bleiverbindungen war ein
Atomverhältnis
von Nickel zu Blei von 1,0 effektiv, und sogar noch geringere Mengen
können
effektiv sein. Daher ist ein nützliches
Atomverhältnis
von Pb zu Ni 0,5 1,0 bis 5,0 : 1,0.
-
Nachdem
das Katalysatorgift zugesetzt wurde, kann das Trialkylaluminiumprodukt
durch herkömmliche
Verfahren wie Destillation zurückgewonnen
werden. Wenn Bleiverbindungen als Gift verwendet werden, bilden
Nickel und mindestens ein Teil des Bleis einen Niederschlag, der
durch Filtration entfernt werden kann.
-
Die
Isomerisation während
der Rückverdrängung kann
auch durch Zugabe einer die Isomerisation unterdrückenden
Menge, vorzugsweise 1,0 bis 5,0 g pro mg Nickel im Katalysator,
einer Cyclodienverbindung wie eines Cyclooctadiens, Cycloheptatriens
oder 1,3-Cyclohexadiens und vorzugsweise 1,5-Cyclooctadiens, unterdrückt werden.
Obwohl kleine Mengen solcher Cyclodiene die Isomerisation begünstigen,
erzeugt die Verwendung von mindestens etwa 1,0 g Cyclodien pro Milligramm
Nickel in der Rückverdrängungsreaktion
ein Vinylolefinprodukt, das einen verringerten Gehalt an Isomerverunreinigungen
aufweist. Im Gegensatz zu Blei kann das Cyclooctadien ohne weiteres
zur Wiederverwendung zurückgewonnen
werden. Dadurch entfällt
die Notwendigkeit, zugesetztes Blei und inaktivierten Nickelkatalysator
durch Filtration zu entfernen, ehe man das Aluminiumalkyl der Isomerisations-/Verdrängungsreaktion
wieder zuführt.
Die Isomerisation wird auch durch acetylenische Verbindungen unterdrückt.
-
In 1 ist
eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
für die
kontinuierliche Herstellung von Aluminiumalkylen aus Olefinen mit
interner Doppelbindung schematisch veranschaulicht. Darin besteht
die Reaktionszone aus vier Rührkesselreaktoren
(Rückmischreaktoren),
von denen jeder mit einem Rührwerk,
einer Temperaturanzeige, einer Heizvorrichtung, einer Vigreux-Säule und
einem flüssigen
gekühlten
Kondensator ausgerüstet
ist.
-
Verfahrensgemäß wird ein
Gemisch aus Trialkylaluminium und Olefin mit interner Doppelbindung
aus der Quelle 10 durch eine peristaltische Doppelkopfpumpe 12 durch
die Leitung 14 in den Reaktor 15 eingespeist.
Ein Gemisch aus Olefin mit interner Doppelbindung und Katalysator
wird aus der Quelle 11 durch die Pumpe 12 kontinuierlich
durch die Leitung 13 in den Reaktor 15 eingespeist.
Die Beschickungsgeschwindigkeit jeder Lösung wird durch Einstellung
der Pumpgeschwindigkeiten gesteuert. Das Reaktionsgemisch aus dem Reaktor 15 wird
durch die Leitung 24 kontinuierlich entfernt und in den
Reaktor 25 eingeleitet. Der Einlass und der Auslass der
Leitung 24 befinden sich unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
in jedem Reaktor. Auf ähnliche Weise
wird das Reaktionsgemisch aus dem Reaktor 25 durch die
Leitung 34 in den dritten Reaktor 35 und durch
die Leitung 44 in den vierten Reaktor 45 geleitet.
Die Flüssigkeitstransportleitungen
befinden sich unterhalb des Flüssigkeitsspiegels,
um die Übertragung
von Dampf zwischen den Reaktoren zu vermeiden, so dass es in jedem
Reaktor zum Rückfluss
kommt.
-
Der
Flüssigkeitsspiegel
im System wird durch die Verdrängungspumpe 51 gesteuert,
die das das Alkylaluminiumprodukt enthaltende Reaktionsproduktgemisch
durch die Leitung 52 in den Lagertank 53 leitet.
In jedem Reaktor wird Olefin mit interner Doppelbindung zu 1-Olefin
isomerisiert, das die Alkylgruppen des Beschickungsalkylaluminiums
verdrängt
und sie als das entsprechende 1-Olefin freisetzt. Dieses 1-Olefin wird als Dampf
aus jedem Reaktor durch die Rückflusssäulen 17, 27, 37 und 47 und
die Flüssigkeitskühlkondensatoren 19, 29, 39 und 49 entfernt
und in der Leitung 50 gesammelt, in der es durch eine Stickstoffspülung bewegt
wird, damit keine Luft ins System kommt. Das verdrängte 1-Olefin
kann entweder durch einen Gluckertopf abgeleitet oder gesammelt
und wieder dem Verfahrensschritt der Rückverdrängung zugeleitet werden, wenn
freies 1-Olefin, das den Olefinen mit interner Doppelbindung entspricht,
aus dem Trialkylaluminiumprodukt zurückgewonnen werden soll. Das
Alkylaluminiumprodukt in Tank 53 wird durch die Verdrängerpumpe 55 durch
die Leitung 54 in die Vorheizvorrichtung 56 und
dann ans obere Ende der Oldershaw-Säule 57 gepumpt,
wo nicht umgesetzte Hexene mit interner Doppelbindung abdestilliert
werden. Die Hexene mit interner Doppelbindung werden im Kondensator 58 verflüssigt und
im Tank 59 gesammelt. Von dort können sie durch die Leitung 60 zurückgeleitet
werden, um die Beschickung für
die Isomerisations-/Verdrängungsreaktionszone
durch die Leitung 60 aufzufüllen. Cyclohexan aus der Quelle 61 wird
durch die peristaltische Pumpe 63 mit einer solchen Geschwindigkeit
in den Nachverdampfer 62 der Oldershaw-Säule 57 gepumpt,
dass das Bodenprodukt des Nachverdampfers auf der erwünschten
Temperatur bleibt. Das Anlegen eines Vakuums, z.B. 10 bis 100 mm Hg,
kann anstelle einer inerten flüchtigen
Nachspülsubstanz
(Cyclohexan) eingesetzt werden, um die Temperatur auf dem erwünschten
Niveau zu halten. Das gestrippte Alkylaluminiumprodukt sammelt sich
im Nachverdampfer 62 und wird von der peristaltischen Pumpe 65 durch
die Leitung 64 zum gestrippten Alkyltank 66 gepumpt.
-
Das
Verfahren zur Herstellung von Aluminiumalkylen im vorstehenden System
wird durch folgende Beispiele näher
veranschaulicht, soll jedoch dadurch nicht eingeschränkt werden.
-
Beispiele 1 bis 3 – Herstellung
isomerisierter Hexene
-
In
einen mit Glas ausgekleideten Pfaudler-Reaktor von 387,5 1 (100
gallons), der mit einem Überkopfkondensator
ausgerüstet ist,
gibt man 191,1 kg (421 lbs) 1-Hexen, 1,91 kg (4,21 lbs) Tri-n-hexylaluminium
und 38 g 8%iges Nickeloctanoat in Lösungsbenzin. Die Chemikalien
werden wasserfrei und ohne Luft zugesetzt. Dann legt man eine Stickstoffdecke über den
Reaktor, damit keine Luft eindringt. Anschließend wird der Reaktor auf 60°C erhitzt
und zwei Tage auf dieser Temperatur gehalten.
-
Wie
die Gaschromatographie zeigt, wird am Ende der zwei Tage das 1-Hexen
in ein im Gleichgewicht befindliches Gemisch linearer Hexene umgewandelt
(ungefähre
Zusammensetzung 2 % 1-Hexen,
18 % cis-2-Hexen, 57 % trans-2-Hexen, 3 % cis-3-Hexen, 20 % trans-3-Hexen).
Dann wird die Reaktionsmasse destilliert, um die Hexene als Destillat
zurückzugewinnen.
Die im Reaktor verbleibenden rückständigen Aluminiumalkyle
und anderen organischen Stoffe werden sorgfältig mit 2N H2SO4 behandelt. Dann wird die wässrige Schicht
neutralisiert und weggeschüttet.
Die verbleibenden organischen Stoffe im Reaktor werden verbrannt. Etwa
140,3 kg (309 lbs) eines im Gleichgewicht befindlichen Gemischs
linearer Hexene werden als Destillat zurückgewonnen.
-
Dieses
Gleichgewichtsgemisch linearer Hexene (im folgenden Hexene) wird
als Beschickung für
die Isomerisations-/Verdrängungsreaktionen
verwendet. Diese Hexene werden bis zur Verwendung über Zeolith 3A
und unter einem Stickstoffkissen gelagert.
-
Behandlung
von Aluminiumalkylen
-
Tri-n-propylaluminium
(TNPA) wird behandelt, um rückständiges Hydrid
zu entfernen. Ungefähr
100 g Tri-n-propylaluminium werden in einem mit einem magnetisch
gekoppelten Rührstab,
einem Heizmantel und einem Rückflusskondensator
ausgerüsteten
Rundbodenkolben von 500 cc mit etwa 100 g 1-Hexen kombiniert. Der
Kondensator wird durch eine mit Aluminiumalkyl kompatible Wärmeübertragungsflüssigkeit
wie Poly-α-olefin
von 2 cSt auf etwa 0°C
gehalten. Der Inhalt des Kolbens wird eine Stunde bis zum Rückfluss
erhitzt und dann abgekühlt
und im Vakuum abgetrieben, um das 1-Hexen zu entfernen. Die Analyse
des Tri-n-propylalumiuniums
zeigt typischerweise, dass es nach der Behandlung 5 bis 15 % Hexylgruppen
enthält.
Dieses behandelte Tri-n-propylaluminium (im folgenden TNPA) wird
in den Experimenten für
die Isomerisations-/Verdrängungsreaktion
verwendet.
-
Das
in 1 gezeigte kontinuierliche Isomerisations-/Verdrängungsverfahren
wird zur Herstellung von Tri-n-hexylaluminium
aus dem vorstehend beschriebenen isomerisierten Hexengemisch und
Tri-n-propylaluminium verwendet. Die Reaktoren sind magnetische
gerührte
Rundbodenkolben von 50 cc, die mit einem Heizmantel und 12-Inch-Vigreux-Säulen ausgerüstet sind.
Eine mit Aluminiumalkylen kompatible kalte Wärmeübertragungsflüssigkeit
(z.B. Poly-α-olefine)
wird bei etwa 0°C
durch die Kondensatoren gepumpt. Der Apparat wird vor dem Betrieb
mit trockenem Stickstoff gespült.
Auch während
des Betriebs findet eine Querspülung
mit Stickstoff statt, damit keine Luft in den Apparat eindringt.
-
Der
erste Reaktor in der Reihe wird über
eine peristaltische Doppelkopfpumpe mit zwei Lösungen beschickt. Die Lösung 1 enthält 65,6
Gew.-% Hexene, 29,6 Gew.-% TNPA und 4,8 Gew.-% Cyclooctan, das als Bezugselement
für die
Gaschromatographie dient. Die Lösung
2 enthält
mit 38 ppm Ni in Form von Ni-Octanoat
(10 % Ni in Xylol) versetzte Hexene. Die volumetrischen Ströme beider
Lösungen
zum ersten Kolben sind ungefähr
gleich, so dass das Molverhältnis
von Hexenen zu TNPA 10,6 : 12,5 beträgt und die Ni-Konzentration unabhängig von
der Gesamtbeschickungsgeschwindigkeit zwischen 20 und 23 ppm liegt.
Während
der Beschickung wird der Inhalt aller vier Reaktoren unter Rühren zum
Rückfluss
gebracht und das Gesamtvolumen aller vier Reaktoren dadurch auf
110 cc gehalten, dass man den Inhalt des vierten Reaktors mit der
zweiten peristaltischen Pumpe auspumpt.
-
Durch
Abwandlung der Strömungsgeschwindigkeiten
der Pumpen schwankt die Gesamtverweildauer der flüssigen Beschickung
im Apparat zwischen 23 und 65 Minuten. Während dieser Verweilzeiten
reagiert das TNPA in den Kolben mit den Hexenen, um Tri-n-hexylaluminium
und Propylen herzustellen. Das Propylen wird durch den Rückfluss
abdestilliert und abgelassen. Die Umwandlung von TNPA zu Tri-n-hexylaluminium
in dem aus dem vierten Reaktor austretenden Strom schwankt zwischen
77 und 89 %.
-
Die
Ergebnisse von drei Durchläufen
(Beispiele 1 bis 3) im stationären
Zustand für
die ersten drei Reaktoren sind in Tabelle 1 aufgeführt. Die
Umwandlungen im stationären
Zustand für
den vierten Reaktor werden in jedem Fall hochgerechnet, da der TNPA-Nachschub
erschöpft
ist, wenn ungefähr
92 % der theoretischen Antwort im letzten stationären Zustand
erreicht sind.
-
-
Beispiel 4
-
Die
Reaktionsmasse aus Beispiel 3 wird kontinuierlich abgetrieben, um
die Hexene mit interner Doppelbindung von den Aluminiumalkylen zu
trennen, wie im Abtriebteil des Strömungsdiagramms von 1 zu sehen.
-
Die
Reaktionsmasse wird mit einer zusätzlichen FMI Verdrängungspumpe
durch eine Vorheizvorrichtung von 30,48 cm (12 inches), die einen
Mantel aus 2 cSt Poly-α-olefin
von 100°C
aufweist, ans obere Ende einer 5-stufigen Oldershaw-Säule von 19 mm mit einem Vakuummantel
gepumpt. Die Strömunggeschwindigkeit
schwankt zwischen 1,5 und 3,0 ml/min. Ein Spannungsregler auf einem
50 cc Glasspiralen-Heizmantel um den Nachverdampfer der Oldershaw-Säule wird
auf 90 eingestellt und Cyclohexan durch eine peristaltische Pumpe
mit solcher Geschwindigkeit in den Nachverdampfer eingespeist, dass
die Temperatur am Boden des Nachverdampfers auf 100, 125 oder 150°C bleibt.
Die Cyclohexanbeschickungsgeschwindigkeiten betragen 3,0, 1,5 bzw.
0,6 ml/min. Das Volumen im Nachverdampfer wird auf 18 ml gehalten,
indem man die gestrippten Alkyle kontinuierlich mit einer peristaltischen
Pumpe abpumpt. Während
dieses Verfahrens werden Hexene mit interner Doppelbindung in der
Beschickung über
Kopf abgetrieben und gesammelt, und gestripptes Aluminiumalkylprodukt
sammelt sich im Nachverdampfer.
-
Die
Zusammensetzungen im Nachverdampfer sind wie folgt:
-
Es
gibt keinen Hinweis auf die Zersetzung zu Aluminiummetall während der
kontinuierlichen Abtriebexperiemente.
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass es möglich
ist, das Produkt aus Beispiel 3 kontinuierlich abzustrippen, um die
meisten oder alle Hexene mit interner Doppelbindung aus dem Aluminiumalkyl
zu entfernen, ohne dass sie sich zu Aluminiummetall zersetzen und
ohne dass ein Vakuum angelegt werden muss. Dies wird durch die Verwendung
eines Abstrippmittels – in
diesem Fall Cyclohexan – ermöglicht,
das abstrippend wirkt und die Hexene mit interner Doppelbindung
als Destillat entfernt. Durch die Verwendung eines Abstrippmittels
entfällt
auch die Notwendigkeit, übermäßige Wärme oder
ein Vakuum einzusetzen, um die Hexene zu entfernen.
-
Beispiel 5 bis 7
-
Eine
kontinuierliche Isomerisation/Verdrängung wird in einem einzeln
Rührkesselreaktor
durchgeführt, der ähnlich wie
in den Beispielen 1 bis 3 ausgerüstet
ist. Der Nickelkatalysator (10 Ni-2-ethylhexanoat in Xylol) wird
durch eine Katalysatorspritzenpumpe zu der Beschickungsleitung für Hexen
mit interner Doppelbindung und das Gemisch aus Hexen mit interner
Doppelbindung und Katalysator kontinuierlich in den Reaktor gepumpt.
Tri-n-propylaluminium wird ebenfalls kontinuierlich in den Reaktor
gepumpt. Das Produkt Aluminiumalkyl wird kontinuierlich aus dem
Reaktor entfernt. Das verdrängte
Propylen wird am oberen Ende des Kondensators entfernt und durch
eine Stickstoffspülleitung
abgelassen. In jedem Beispiel erreicht man einen stationären Zustand.
Die Katalysatorkonzentration schwankt zwischen 18 und 101 ppm Nickel.
Eine Zusammenfassung der Bedingungen und Ergebnisse ist in Tabelle
2 aufgeführt.
Damit das System relaxieren kann, werden 3,5 r (Verweildauer) gestattet.
-
-
In 2 wird
eine Ausführung
des kontinuierlichen Rückverdrängungsverfahrens
zur Rückgewinnung von
1-Alkenen aus den Aluminiumalkylen veranschaulicht, die im Isomerisations-/Verdrängungsschritt
unter Verwendung eines Katalysators hergestellt wurden. Die gezeigte
Ausführungsform
verwendet eine Pfropfenströmungsverdrängungsreaktion.
Diese wird in einem Röhrenreaktor 71 durchgeführt, der
mit einem Mantel ausgerüstet
ist, um eine Temperatursteuerung zur Verfügung zu stellen, z.B. durch
ein flüssiges
Bad aus Poly-α-olefin
(PAO). Das gestrippte Alkylaluminiumprodukt aus dem Tank 66 wird
mittels einer Dosierpumpe 72 durch die Leitungen 73 und 70 in
den Reaktor 71 gespeist. Das Produkt wird vorher behandelt,
um etwaiges im Strippschritt gebildetes Aluminiumhydrid zu entfernen,
das den Katalysator vergiften würde.
Das 1-Olefin für
die Verdrängungsreaktion
wird von der Dosierpumpe 75 durch die Leitung 70 in
den Reaktor 71 gespeist. Die Katalysatorlösung wird
von der Pumpe 78 aus dem Vorrat 76 durch die Leitungen 77 und 70 zum
Reaktor 71 geleitet. Die 1-Olefinbeschickung verdängt das
1-Olefinprodukt im Reaktor 71, und überschüssiges 1-Olefin, das 1-Olefinprodukt,
und verdrängtes
Alkylaluminium treten durch die Leitung 79 aus dem Reaktor 71 aus. Das überschüssige verdrängende Olefin
und das 1-Olefiprodukt werden vom Bodenstrom getrennt, der das rückverdrängte Alkylaluminium
enthält.
Dieses wird im Tank 80 gesammelt. Das 1-Olefinprodukt und überschüssiges Olefin
treten über
die Leitung 81 aus. Das 1-Olefinprodukt wird vom überschüssigen verdrängenden
Olefin getrennt, das wieder zum Verdrängungsreaktor zurückgeführt werden
kann. Das rückverdrängte Alkylaluminium
kann wieder der Isomerisations-/Verdrängungsreaktion
zugeführt
werden, wobei man Verunreinigungen durch den desaktivierten Nickelkatalysator
mit einer Spülung
entfernt. Wenn man den Katalysator mit Blei desaktiviert, nachdem
das Reaktionsgemisch aus dem Verdrängungsreaktor ausgetreten ist,
werden Nickel und Blei durch Filtration entfernt. In einem geeigneten
System für
eine Verfahrensbeendigung mit Blei werden die Bleilösung und
das Reaktionsgemisch in ein T-förmiges
Mischrohr gespeist, das Gemisch filtriert und dann durch einen röhrenförmigen gepackten
Reaktor mit Mantel geleitet, ehe die Olefine vom rückständigen Aluminiumalkyl
getrennt werden.
-
Beispiel 8
-
Ein
kontinuierliches Rückverdrängungsverfahren
von 1-Hexen aus einem Hexylaluminiumprodukt wurde wie folgt durchgeführt. Die
Reaktionsmasse aus Beispiel 4 wurde mit 1-Hexen (Gewichtsverhältnis 50
: 50) bei leichtem Rückfluss
(70°C) eine
Stunde lang veredelt. Man ließ die
Lösung
abkühlen
und entfernte einen Teil der flüchtigen
Substanzen eine Stunde lang unter Vakuum. Anschließend wurde
die Lösung
mit einer Stickstoffspülung über Nacht
zusätzlich
gestrippt. Die Analyse des veredelten gestrippten Alkylaluminiums
durch Gaschromatographie ergab bezogen auf die Hexylgruppen und
1-Hexen keine Hexene
mit interner Doppelbindung und 0,3 rückständiges 1-Hexen. Das Alkylaluminium
wurde in diesem Verfahren veredelt, um rückständige Aluminiumhydride zu entfernen,
die den Verdrängungskatalysator
desaktivieren würden.
-
Das
resultierende TNHA und flüssiges
Propylen wurden über
Dosierpumpen in den Reaktor eingespeist. Nickel in Form von 10 Gew.-%
Ni-Octanoat in Lösungsbenzin
und Nonan wurde durch eine Spritzenpumpe in den Reaktor eingespeist.
Der Reaktor bestand aus einem Rohr aus rostfreiem Stahl von 0,635
cm (1/4 inch) Durchmesser und 60,96 cm (24 inches) Länge. Dieser
wies einen Mantel aus einem PAO-Bad auf, um die Temperatur konstant
auf 25°C
zu halten. Die Reaktionslösung
wurde unmittelbar nach dem Reaktor geprüft.
-
Die
Strömungsgeschwindigkeiten
wurden verändert,
um folgende Bedingungen herzustellen.
Molverhältnis Propylen/Aluminiumalkyl: | 6,7 |
Verweildauer
im Reaktor: | 5,2
min. |
ppm
Ni in der Reaktionslösung: | 22 |
-
Der
Reaktor und der Propylenbeschickungstank wurden mit einer Stickstoffdecke
auf einem konstanten Druck von 1,24 MPa (180 psi) gehalten. Sämtliche
Reaktanten lagen in der flüssigen
Phase vor. Proben aus der Reaktionslösung wurden über ein
Zweiwegeventil mit 6 Einlässen
entnommen. Die Probenschleife lag auf einer Linie mit dem Reaktor
oder mit der Stickstoff/Heptan-Spülung. Die Probenschleife wurde
mit Heptan in die Probenphiole gespült, um sicherzustellen, dass
alle Reaktanten gesammelt wurden. Die Proben wurden sofort mit 2N
HCl hydrolysiert. Ein Gaschromatographdurchlauf an der organischen
Phase wurde dazu verwendet, die prozentuale Umwandlung von Hexylgruppen
zu 1-Hexen zu bestimmen.
-
Es
ergab sich eine Umwandlung von 65 % der Hexylgruppen zu 1-Hexen. Es bildeten
sich weniger als 0,5 Gew.-% Hexene mit interner Doppelbindung. Dieses
Beispiel zeigt, dass das veredelte TNHA aus Beispiel 4 eine Rückverdrängung mit
Propylen und einem Ni-Katalysator durchlaufen kann, um sehr reines
1-Hexen und TNPA zu bilden.
-
Beispiel 9
-
Die
Rückverdrängungsreaktion
wurde wie in Beispiel 8 durchgeführt
mit dem Unterschied, dass sie bei atmosphärischem Druck ablief und man
1-Octen als verdrängendes
Olefin und eine Bleiverbindung verwendete, um den Katalysator nach
der Verdrängung
zu desaktivieren. Der Nickelkatalysator wurde mit 1-Octen vorgemischt.
Das verwendete Tri-n-hexylaluminium (TNHA) war Ethyl-THNA, das man
wie in Beispiel 1 bis 3 unter dem Titel "Behandlung von Aluminiumalkylen" behandelt hatte,
um Aluminiumhydrid zu entfernen. Die TNHA-Beschickung bestand aus
300 g TNHA, 30 g Cyclooctan zur Verwendung als Standardsubstanz
für den Gaschromatographen,
und 10 g 1-Octen, um die Viskosität zu verringern. Die 1-Octenbeschickung
bestand auf 500 ml 1-Octen und 1 ml 0,01284 g Ni/ml Nonanlösung. Der
Ni-Katalysator bestand aus 10 Gew.-% in Lösungsbenzin aufgelöstem Ni-Octanoat.
Das verwendete Pb-Reagenz
bestand aus 24 Gew.-% Pb-Hexanoat in Lösungsbenzin. Die Pb-Lösung wurde
mit Heptan verdünnt,
um 0,1138 g Pb/ml Lösung
herzustellen.
-
Die
1-Octen/Ni-Beschickung wurde über
eine Messpumpe in den Reaktor gepumpt. Die TNHA-Beschickung wurde über eine
Dosierpumpe ebenfalls in den Reaktor eingespeist. Unmittelbar hinter
dem TNHA-Einlass befand sich ein Reihenmischer, um ein gründliches
Vermischen sicher zu stellen. Der Reaktor war ein Rohr aus rostfreiem
Stahl von 0,95 cm (3/8) inch, das einen Mantel aus einem PAO-Bad
aufwies. Das Rohr war 38,1 cm (15 inches) lang. Es war mit Glasperlen
von 100 mesh gepackt, um eine Pfropfenströmung sicher zu stellen. Die
Reaktionslösung
wurde untersucht, sobald sie den Rückverdrängungsreaktor verlassen hatte.
Ein Zweiwegeventil mit 10 Einlässen
wurde verwendet, das die laufende Entnahme von Proben durch die
Probenschleife ermöglichte,
und zwar mit einer Heptan- und Stickstoffspülung, um sicher zu stellen,
dass sämtliche
Reaktanten gesammelt wurden.
-
Anschließend wurde
das Reaktionsgemisch zu einem T-förmigen Rohr von 0,159 cm (1/16
inch) geleitet. Dort setzte man mittels einer Spritzenpumpe die
Pb-Lösung
zu, die den Katalysator desaktivieren sollte. Die Reaktionslösung wurde
filtriert und dann durch ein Reaktionsrohr von 0,635 cm (1/4 inch)
mit einem PAO-Mantel geleitet. Dieses Rohr war 60,96 cm (24 inches)
lang und mit Glasperlen von 100 mesh gepackt. Nachdem man die Reaktionslösung durch
das Pb-Reaktionsrohr geleitet hatte, wurden über ein anderes Zweiwegeventil
mit 10 Einlässen
erneut Proben entnommen. Anschließend wurde die Reaktionslösung in
einer 1-Liter-Bombe gesammelt.
-
Die
Strömungsgeschwindigkeiten
wurden so eingestellt, dass folgende Bedingungen erreicht wurden:
TNHA | 0,38
g/min |
1-Octen | 1,57
g/min |
Molverhältnis von
Olefin/Aluminiumalkyl | 11,9 |
Ni-Konzentration | 29
ppm |
Pb-Konzentration | 242
ppm |
Molverhältnis von
Pb/Ni | 2,3 |
-
Nach
der Rückverdrängungsreaktion
betrug die Umwandlung von Hexylgruppen zu 1-Hexen 48,5 % mit einer
1-Hexenreinheit von 99,2 %.
-
Nach
Abbruch der Reaktion mit Blei betrug die Umwandlung 57,9 mit einer
1-Hexenreinheit von 99,4 %.