DE68588C

DE68588C - Drehbarer Bilderhalter

Info

Publication number: DE68588C
Application number: DENDAT68588D
Authority: DE
Original assignee: V. L. M. RENARD, 22 Passage Vaucolaus, Paris, und CH. F. VEIT, 28 Bartletts Buildings, Holborn Circus, London C. D
Anticipated expiration: 1911-05-29

Description

KAISERLICHES

PATENTA

Die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Vorrichtung betrifft einen Bilderhalter, bei welchem eine Anzahl Rahmen in senkrechter Lage um eine Achse angeordnet sind und um diese gleichzeitig gedreht werden können, wobei nach jeder Theildrehung zwei benachbarte Rahmen dem Beschauer nach Art eines aufgeklappten Buches dargeboten werden. Natürlich enthält bei dieser Einrichtung jeder Rahmen zwei Bilder, von denen man vor einer Theildrehung das eine Bild und nach derselben das andere Bild sieht, wobei dann durch die Theildrehung der Rahmen von der einen Seite auf die andere gedreht bezw. geschwungen worden ist.

Die kennzeichnenden Merkmale der Einrichtung liegen in der Art und Weise, wie zwei benachbarte Rahmen in aus einander gedrehte bezw. aufgeklappte Lage gebracht und in dieser erhalten werden, wobei besonders hervorzuheben ist, dafs dies vollkommen selbstthätig geschieht. Die Construction des Bilderhalters ist folgende:

In' einem beliebig geformten Fufs a, Fig. 1 und 2, ist eine senkrechte Achse b befestigt, auf welcher von unten nach oben ein kurzes Röhrchen g, eine Scheibe d, ein längeres Rohr h, eine zweite Scheibe f, ein zweites kurzes Röhrchen h^l und eine den Rand der Scheibe f überfassende Kappe 0 angeordnet sind. Alle diese Theile werden durch eine auf das obere Ende der Achse b aufgeschraubte Mutter i zusammengedrückt und · bei weiterer Drehung der Mutter i ebenfalls in Drehung versetzt, mit Ausnahme jedoch des untersten Röhrchens g, welches auf dem Fufs α festgelöthet ist.

Die Scheiben f und d sind am Rande mit einer gleichen Anzahl Löcher versehen (Fig. 3), in denen die Rahmen oder Flügel, welche die Bilder aufnehmen, gehalten werden, so dafs durch Drehung der Mutter i (im Sinne des Uhrzeigers) auch eine Drehung der Rahmen eintritt, η sind Lappen an den Rahmen, durch welche die Bilder gehalten werden.

Die wesentlichen Theile der Vorrichtung sind folgende:

Wie die Fig. 1, 2, 4 und 5 erkennen lassen, ist die untere Scheibe d am Rande abwärts gerichtet. Aufserdem ist der untere horizontale Theil jedes Rahmens an dem der Achse zunächst liegenden senkrechten Theil in der Weise befestigt, dafs, wie Fig. 4 und 5 zeigen, der horizontale Theil sich seitlich an den senkrechten anlegt und einen daumenartigen Vorsprung πι bildet. Es ist klar, dafs unter der gegenseitigen Wirkung der abgeschrägten Kante und des seitlichen Daumens bei der Drehung der Rahmen von links nach rechts in den Löchern der Scheiben ein geringes Anheben und bei entgegengesetzter Drehung ein selbstthätiges Senken eintreten wird, d. h. wenn man den Rahmen von links nach rechts bewegt, ihn also dabei anhebt und dann losläfst, so wird durch das Eigengewicht des Rahmens, unter der gegenseitigen Wirkung des geneigten Randes der Scheibe d und des seitlichen Daumens m, ein selbstthätiges Herum-

Claims

schwingen auf die entgegengesetzte Seite stattfinden.

Um nun beim Gebrauch des Bilderhalters bezw. bei der Drehung der Rahmen den rechtsseitigen stets eine gewisse Zeit zurückzuhalten, ist an dem feststehenden Röhrchen g ein Winkel I angebracht (Fig. ι bis 3), dessen nach oben gerichteter Schenkel etwas über den Rand der Scheibe d hervorsteht und mit einer doppelkeilförmigen Nase versehen ist. Sobald nun bei Drehung der Mutter i der rechts befindliche Rahmen mit seinem unteren horizontalen Theil an die aufsteigende Schenkelflä'che des Anschlages / gelangt, wird der Rahmen zurückgehalten, so dafs man die gegenüberstehenden Bilder gleichzeitig beschauen kann. Bei weiterer Drehung wird dann der Rahmen durch die Wirkung der ansteigenden Keilfläche gehoben und gelangt schliefslich über die Spitze des Schenkels hinweg auf die absteigende Keilfläche, welche nunmehr ein selbstthätiges Sinken des betr. Rahmens herbeiführt und gleichzeitig das Herumschwingen auf die andere Seite einleitet. Sowie nun der untere Rahmentheil von der absteigenden Keilfläche abgeglitten ist, gelangt der seitliche Daumen m auf den schrägen Rand der Scheibe d, und die gegenseitige Wirkung dieser beiden Theile bewirkt nun in der oben beschriebenen Weise das vollkommene Herumschwingen des Rahmens, so dafs derselbe nunmehr gänzlich auf die andere Seite gelangt, während der nächstfolgende Rahmen wieder durch den Anschlag / zurückgehalten wird. Bei weiterer Drehung wiederholt sich dann der eben beschriebene Vorgang von neuem.

Patenτ-Anspruch:

Bei drehbaren Bilderhaltern mit verticaler Achse eine Einrichtung zum selbstthä'tigen Herumschwingen der Rahmen und zum Auseinanderhalten derselben nach Art eines aufgeklappten Buches, darin bestehend, dafs die untere Scheibe d kegelförmig abfällt und die von dieser Scheibe gehaltenen und auf ihr aufliegenden 'Rahmentheile seitliche Daumen m besitzen, welche durch Zusammenwirkung mit der Kegelfläche der Scheibe d das Herumschwingen der Rahmen auf die entgegengesetzte Seite bewirken, sobald die Rahmen bei der Drehung durch eine dem Zweck gemäfs angeordnete feste Keilnase / angehoben sind und deren Spitze überschritten haben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.