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Vorrichtung zum Feuchten laufender Bahnen aus Papier o. dgl, Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Feuchten laufender Bahnen aus Papier 0. dgl.
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Es sind Feuchtvorrichtungen bekannt, bei denen das zum Feuchten dienende
Wasser von einer umlaufenden, in einen Wasserbehälter eintauchenden Bürstenwalze
aufgenommen und dann von dieser Walze gegen die lauf ende Bahn gespritzt wird. Es
sind weiterhin Vorrichtungen bekannt, bei denen das zum Feuchten dienende Wasser
aus einem Behälter durch eine in diesen eintauchende umlaufende Schöpf-,valze entnommen
und von dieser durch eine über ihr angebrachte Bürstenwalze abgespritzt wird. Bei
diesen bekannten Vorrichtungen bietet die Regelung und überwachung der Menge der
zum Feuchten verwendeten Flüssigkeit sehr große Schwierigkeiten.
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Es ist weiterhin eine Feuchtvorrichtung bekannt, bei der eine schräge
Platte gleichsam als Schaber dient und die Flüssigkeit von einer umlaufenden, in
einen Flüssigkeitsbehälter eintauchenden Zubringerwalze abstreift. Die abgestreifte
Flüssigkeit läuft über die erwähnte schräge Platte auf den Scheitel einer umlaufenden
glatten Walze und wird von dieser mitgenommen. Neben dieser umlaufenden glatten
Walze ist eine umlaufende Bürstenwalze vorgesehen, welche die von der erwähnten
glatten Walze mitgenommene Flüssigkeit verspritzt. Auch bei dieser bekannten Vorrichtun-
bietet die Regelung der zu verspritzünden Flüssigkeitsmenge erhebliche Schwierigkeiten;
die erwähnte Vorrichtung weist ferner den Nachteil auf, daß eine gleichmäßige Verteilung
der Flüssigkeit über die Breite einer zu feuchtenden Bahn, also in der Richtung
der Ausdehnung der Achse der Bürstenwalze, nicht erreicht wird. Dieser Mangel tritt
dann besonders stark auf, wenn nur geringe Flüssigkeitsmengen verspritzt werden
sollen. Es kann nämlich nicht erreicht werden, daß eine sehr #dünne Flüssigkeitshaut
beim Hinwegfließen über die erwähnte
schräge Platte und über die
anschließend daran angeordnete glatte Walze an allen Stellen eine gleichmäßige Dicke
behält; es treten vielmehr Ungleichmäßigkeiten in der Strömung der Flüssigkeit über
die Platte ein, insbesondere bei geringer Flüssigkeitsmenge fließen über dieselbe
eine Anzahl. ungleichmäßiger, verschieden starker Rinnsal.e, so daß keine gleichmäßige
Feuchtung über die geel g t' samte Breite einer Papierbahn u. dgl. mit der
bekannten Vorrichtung zu erreichen ist.
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Bei einer Feuchtvorrichtung nach dem Hauptpatent 616 773 wird
die jeweils erforderliche Wassermenge abgemessen und einem Staubehälter zugeführt,
aus dem sie über ein etwa der Breite der zu feuchtenden Bahn entsprechendes Wehr
auf einer schrägen, mit Leitrinnen versehenen Ablauffläche einer zum Zerstäuben
des Wassers dienenden umlaufenden Bürstenwalze zufließt. Bei dieser Feuchtvorrichtung
ist sowohl eine sehr genaue, feinfühlige Regelung der zum Feuchten dienenden Wassermenge
als aucheine sehr gleichmäßige Verteilung dieser Wlasserrnenge über die Breite der
zu feuchtenden Bahn möglich. Die Beibehaltung der gleichmäßigen '\#"Tasserverteilung
wird beim Hin:-,vegfließen über die schräge Ablaufflächedurch die in dieser
Ab-
lauffläche angeordneten Leitrinnen gewährleistet. Bei dieser bekannten
Einrichtung tritt jedoch im Gegensatz zu den mit einer umlaufenden Walze zusammenarbeitenden
Bürstenwalzen ein mehr oder weniger großer Verschleiß der Borsten in Erscheinung,
da diese plötzlich über eine den Abschluß der schrägen Ablauffläche bilden-de Abschlußleiste
hinweggeführt werden.
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Bei der vorerwähnten Vorrichtung zum Feuchten laufender Bahnen aüs
Papier o. dgl. nach Patent 616 773 enden nun gemäß der Erfindung die Leitrinnen
der si#-h an das Wehr anschließenden Ablauffläche über dein Scheitel einer an dieser
Stelle mit der Bürstenwaly-,e in Berührung stehenden umlaufenden Walze.
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Die durch die schräge Ablauffläche zugeführte Wasserm#enge wird alsbald
nach ihrem Eintreffen auf der erwähnten umlaufenden Walze zerstäubt, so daß keine
die Gleichinäßigkeit der Wasserverteilun-- beeinträchtiel ,-enden Querströrnungen
auf der erwähnten umlaufenden Walze eintreten können. Es ist zweckmäßig, daß die
Walze mit der gleichen Geschwindigkeit umläuft, mit der das Wasser die Leitrinnen
verläßt, denn hierdurch wird ein Stau des der umlaufenden Walze zufließenden Flüssigk-eitsfilms
wie auch ein Zerreißen desselben vermieden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung vereinigt somit die Vorteile der
bekannten Einrichtungen, nämlich einerseits Sicherung der gleichmäßigen Wasserverteilung
und andererseits Schonung der,Borsten der Bürstenwalze, ohne deren Nachteile in
Kauf zu nehmen.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfin-dungsgemäßen Vorrichtung wird nachstehend
be-,schrieben und durch die Zeichnung veranschaulicht.
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Durchdie Leitung:2, die von einem Durchlaufregler kommt, wird das
zum Feuchten dienende Wasser in genau abgemessener und zugeteilter Menge dem Staubehälter
4 zugeführt, aus dem es in regelmäßiger Verteilung über ein Wehr 6 auf die
schräge Ablauffläche 7
fließt. Auf der Wehrkante liegen die Leitstäbe
8 auf, an welche sich in bekannter Weise die Leitrinnen 9, durch welchedie
Beibehaltung der Verteilung des Wassers über die Wehrbreitegewährleistet: wird,
anschließen.
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Die schräge Ablauffläche 7 endet unmittelbar über dem Scheitel
einer im Sinne des eingetragenen Pfeiles P umlaufenden glatten Walze 40. Oberhalb
der erwähnten Walze 4o ist eine in der Pfeilrichtung R umlaufende Bürstenwalze io
derart angeordnet, daß ihre Borsten ein wenig den Scheitelteil der Walze 40 streifen,
jedoch nicht die Ablauffläche 7
berühren.
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Die zu feuchtende Papierbahn y wird über die Leitwalzen:23,
24 vorgeführt.
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Die beschriebene Vorrichtung wird folgendermaßen betrieben. # Die
von dem Durchlaufregler zugeteilte Wassermenge fließt durch das Rohr:2 in den Staubehälter
4 und von dort über die Kante des Wehres 6 durch -die Leitrinneng -der schrägen
Ablauffläche 7. Von dieser gelangt das Wasser auf die Walze 4o, welche mit
einer solchen Drehzahl angetrieben wird, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit gleich
der Ge-
schwindigkeit des die Ablauffläche 7 verlassenden Wassers ist.
Von der Walze 40 wird das Wasser nur wenig weitergetragen, denn es gelangt alsbald
in den Bereich der Borsten der Bürstenwalze i o, deren Umfangsgeschwindigkeit etwas
größer ist als die der Walze 4o. Da das Wasser auf dem Umfang der Walze 40 nur einen
ganz kurzen Weg zurücklegt, so können auf der Oberfläche dieser Walze keine Querströmungen
eintreten. - Es wird also die Jurch die Leitrinnen 9 bewirkte gleichmäßige
Verteilung des zugeführten Wassers beibehalten. Durch die Borsten der Bürstenwalze
io wird das -Wasser von der Walze 4o abgestreift und zerstäubt und hierbei gegen
die vorgeführte Papierbahn: y geschleudert.
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Da die Geschwindigkeit, mit welcher das Wasser die schräge Ablauffläche
7 verläßt, im wesentlichen nur von dem Gefälle, aber nicht von der Wassermenge
abhängig ist und &, weiterhin die Umfängsgeschwindigkeit der Walze 4o zweckmäßigerweise
etwa der Geschwindigkeit des die Ablauffläche 7 verlassenden
Wassers
entspricht, so ist es auch bei verschieden starker Feuchtung nicht erforderlich,
die Drehzahl der Walze 4o oder der darüber angeordneten Bürsteniwalze io zu ändern.