DE665482C

DE665482C - Geraet fuer Heilgymnastik und zur Koerperkultur

Info

Publication number: DE665482C
Application number: DEP74499D
Authority: DE
Inventors: Rene Paul
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1936-12-16
Filing date: 1937-01-19
Publication date: 1938-09-26
Also published as: FR826538A; NL47821C; US2209034A; BE425211A; GB497883A; CH198433A

Description

Gerät für Heilgymnastik und zur Körperkultur Man kennt bereits Geräte zur Heilgymnastik und zur Körperkultur, die von einem Tretwerk mit doppelarmiger Kurbel gebildet werden. Zu diesem Zweck hat man einen stuhl- oder sattelartigen Sitz mit einer Lenkstange und einer doppelarmigen Kurbel derart verbunden, daß das Ganze ein fahrradartiges Gestell bildet bzw. daß fahrradartige Bewegungen ausführbar sind. Man hat auch derartige Apparate mit einer Bremse für das Tretrad versehen.
Diese Geräte erlauben kein Treten in waagerechter Richtung oder in Richtung nach oben, wobei der Körper in einer annähernd waagerechten Lage gehalten wird.
Andererseits kennt man Geräte, bei denen der Übende waagerecht auf dem Rücken liegt, und die mit Federn oder ähnlichen Einrichtungen versehen sind, um ein Beugen und Strecken der Beine beispielsweise entgegen einem Federdruck zu ermöglichen. Bei derartigen Geräten hat man die Federn an ihrem oberen Ende an einem in senkrechter Richtung verstellbaren Arm befestigt, an dem auch Handgriffe, die von dem Übenden erfaßt werden sollen, angeordnet sind. Die Verstellung dient in erster Linie dazu, um das Gerät der Armlänge des Übenden anzupassen. Selbst wenn man hierbei den Angriffspunkt der Federn so weit hebt, daß der Übende die Knie dauernd angezogen halten muß, wird es nicht möglich sein, daß die Federn einen Widerstand in Längsrichtung der Wade ausüben.
Die Erfindung bezieht sich nun auf einen Apparat, bei dem Beinübungen aus dem Liegestütz ausgeführt werden können, und bei dem die Beine sich ähnlich bewegen wie bei einem Fahrrad, bei dem also das Tretwerk aus einer doppelarmigen Kurbel besteht.
Gemäß der Erfindung ist nun diese Kurbel am Fußende der Lagerstatt an einem Ausleger befestigt, der um eine Gelenkstelle schwenkbar ist und bis in eine Stellung gehoben und festgestellt werden kann, in der die Tretbewegungen derart ausführbar sind, daß die Neigung der Beine gegenüber dem Rumpf entsprechend der Neigung des verschwenkbaren Auslegers veränderlich ist. Diese Schwenkbarkeit des Auslegerarmes, die unter Umständen so weit gehen kann, daß die Verbindungslinie zwischen der Tretachse der Pedale und dem Gesäß des Übenden einen Winkel von nahezu 9o ° mit dem Rumpf bildet, bewirkt, daß bei horizontal liegendem Rumpf die Beine hoch in die Luft ragen. Das gibt eine besonders wirksame gymnastische Übung, die sich mit den bekannten Geräten nicht verwirklichen läßt. Die Möglichkeit, die Neigung der Tretbewegung gegenüber dem Rumpf einzustellen, erlaubt es auch, die Schwierigkeit der Bewegung, die Muskelarbeit und die Bedingungen der Blutzirkulation in den Beinen zu verändern. Der Übende kann daher zunächst mit den Beinen eine Tretbewegung ausführen, bei der die Beine in der Verlängerung des Rumpfes liegen. Entsprechend der Wirkung, die man zu erhalten wünscht, und entsprechend der Körperbeschaffenheit des Übenden kann der Auslegearm nach oben verschwenkt werden.
Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens sind auf der Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und. zwar zeigt Fig. z ein Gerät, das nur ein Tretwerk enthält, Fig. a ein Gerät, das noch mit einem Federwerk verbunden wird; das zur Übung der Arme und Rumpfmuskeln dient.
Der Sitz des in Fig. r dargestellten Gerätes wird vorzugsweise von einem Rahmen a aus passend gebogenem Rohr und einem Gurt oder Tuch b gebildet, das in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise gespannt ist. Der Sitz kann auch vollkommen starr oder gelenkig aus Metall, Holz o. dgl. hergestellt sein. Das Tretwerk c ist an einem Auslegearm d befestigt, der von einem Rohr gebildet wird, das auf der Seite des Sitzes in ein Rohr e ausläuft, welches im rechten Winkel unter Bildung eines T an ersterem befestigt ist. Die beiden Arme f und g dieses Rohres e werden in die gegebenenfalls geschlitzten Enden h, i des Rahmens a eingesetzt, in denen sie sich drehen können. Durch einen Klemmring i oder irgendeine andere Vorrichtung kann das Rohr e in jedem gewünschten Winkel zu dem Rahmen a festgestellt werden. Nach der Benutzung kann man sogar das Tretwerk gegen das Tuch b o. dgl. umklappen.
Das Rohr k, das zur Einstellung des Abstandes des Tretwerkes c von dem Sitz dient, ist teleskopartig im Innern des Rohres d verschieblich; es kann in der gewünschten Stellung mittels eines Klemmringes m festgestellt werden.
Das Tretwerk enthält ein Paar Pedale n mit Fußhaltern o und eine Regelvorrichtung p für eine beliebige Bremse mit Band und Trommel. Der Sitz öder die Unterlage, auf der sich der Übende befindet, kann ferner mit einer Rückenlehne q versehen sein, die gegebenenfalls gelenkig mit dem Rahmen a verbunden ist und zum Zwecke der Änderung der Übungsbedingungen mit Stützen y zur Einstellung ihrer Neigung ausgerüstet ist.
Die Klemmvorrichtung i, welche den Auslegearm für das Tretwerk c in einer gewünschten Lage und Richtung hält, kann auch durch eine in das Rohr d eingesetzte Krücke mit einstellbarer Neigung oder durch irgendein anderes bewegliches und einstellbares Stützorgan ersetzt werden.
Ferner kann das Gerät statt aus gebogenem Rohr auch aus Holz, 'metallischen Winkelschienen usw. hergestellt werden, wobei die erforderlichen Gelenke beispielsweise durch Scharniere gebildet werden können.
Bei der Ausführungsform nach Fig. z ist das Gerät außerdem in bekannter Weise mit Zugfedern, Handgriffen und Fußrasten ausgerüstet, die dem Benutzer insbesondere die Ausführung der beim Rudern üblichen Bewegungen gestattet, indem er mittels der Handgriffe an jenen Federn zieht, wobei Arme und Lenden arbeiten. Dieses Gerät erlaubt auch das gleichzeitige oder abwechselnde Ausstrecken der Arme in allen Richtungen.
Eine geeignete gerade Zahl von Schraubenfedern s (vier bei dem dargestellten Beispiel) ist an dem unteren Quersteg des Rahmens a befestigt. Diese Federn sind untereinander derart verbunden, daß zwei Gruppen von zwei oder mehr Federn mittels eines Kupplungsstückes t, eines Ringes oder irgendeiner anderen geeigneten Vorrichtung gebildet werden, die außen mit einer Öse o. dgl. u versehen ist, an der ein Zugseil v befestigt ist. Ferner wird eine entsprechend geneigte Fußauflage w mittels einer Muffe x auf dem Rohr k des Gerätes befestigt. Man kann nach Belieben die Lage dieser Fußauflage verändern und sie in größerer und geringerer Entfernung von dem gelenkigen Lager des Auslegearmes entsprechend der Beinlänge des Benutzers auf dem Ausleger festmachen. Diese Fußstütze trägt an den Seiten zwei Scheiben y, die vorzugsweise in Gabelgelenke eingesetzt sind, die in allen Richtungen eingestellt werden können. Eine solche Scheibe befindet sich auf jeder Seite der Fußauflage. Diese beiden Scheiben dienen zur Führung der beiden Zugseile v, die je an ihrem Vorderende einen Handgriff z enthalten, mit dessen Hilfe der Benutzer eine Zugwirkung auf die Feder ausüben kann.
Um mit dieser Vorrichtung die Bewegungen eines Ruderers auszuführen, setzt sich der Benutzer an das vordere Ende des Gurtbetts b, stützt die Füße auf die Fußauflage w ab und ergreift mit jeder Hand einen Handgriff z. In dieser Stellung zieht er an den Griffen x: . Selbstverständlich sind mannigfache Abänderungen der Ausführungsformen möglich.
Beispielsweise könnte man den Auslegearm auch auf besonderen, von dem Rahmen a getrennt befestigten Füßen oder Stützen, die gegebenenfalls einstellbar sind und auf dem Boden ruhen, lagern. Diese Stützen können gleichzeitig bei Verwendung des Gerätes gemäß Fig. 2 als Fußauflage an Stelle der Platte w dienen.
Andererseits könnte, wie übrigens bereits oben erwähnt, die Einrichtung zur Einstellung der" Neigung und des Abstandes des Tretwerkes von dem Gestell a auch, statt mittels ineinanderschiebbarer Röhren, in irgendeiner anderen Weise ausgeführt werden, beispielsweise durch eine Art Küken oder Kegel, der die Rohre h und i verbindet, und durch den das Rohr d geführt werden würde, das dabei nur mit dem Rohr k ein Ganzes bilden würde; auf diese Weise könnte man mittels einer Einrichtung zum Festklemmen des drehbaren kükenartigen Organs dessen Einstellung in bezug auf das Gestell a sowie auch durch gleitende Verschiebung in diesem Organ die Lage des Rohres d ändern.
Zwischen dem Tretwerk oder seinem Stützröhr d, k und dem Gestell a kann auch eine einstellbare Dreieckverstrebung zur Verstärkung der Starrheit des Ganzen vorgesehen werden.
Schließlich könnte man auch, um das Gerät bequemer befördern zu können, und damit es bei Nichtbenutzung weniger Platz einnimmt, das Gestell a aus zwei kleinen Trägern herstellen, die ebenso wie der Träger der Fig. i und 2 ausgebildet, aber kürzer als diese sind; diese Träger werden dabei an ihrer Unterlage hintereinander gelenkig verbunden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gerät für Heilgymnastik und zur Körperkultur mit einer Lagerstatt für den Übenden und einem an dieser angebrachten Tretwerk für Übungen aus dem Liegestütz, gekennzeichnet durch die Anordnung eines an sich bekannten, gegebenenfalls durch eine verstellbare Bremse zu beeinflussenden Tretwerkes mit doppelarmiger Kurbel am Fußende der Lagerstatt, derart, daß die Tretkurbel mittels eines um eine Gelenkstelle verschwenkbaren Auslegers (d) bis in eine Stellung gehoben und festgestellt werden kann, in der die Tretbewegungen derart ausführbar sind, daß die Neigung der Beine gegenüber dem Rumpf entsprechend der Neigung des verschwenkbaren Auslegers (d) veränderlich ist.
2. Gerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß -mit dem Tretwerk ein Federwerk verbunden ist zur Übung der Arm- und Rumpfmuskeln.