DE660662C - Verfahren zur Herstellung von geaetzten Zeichnungen durch Photogravuere auf Glas - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von geaetzten Zeichnungen durch Photogravuere auf Glas

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DE660662C
DE660662C DEK137391D DEK0137391D DE660662C DE 660662 C DE660662 C DE 660662C DE K137391 D DEK137391 D DE K137391D DE K0137391 D DEK0137391 D DE K0137391D DE 660662 C DE660662 C DE 660662C
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  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von geätzten Zeichnungen durch Photogravüre auf Glas Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von geätzten Zeichnungen durch Photogravüre auf Glas.
  • Nach der Erfindung wird auf die Glasunterlage eine Schicht aufgetragen, die als lichtempfindliche Körper Stereoisomere von Stoffen enthält, die mehrere Äthylenketten besitzen, deren Kolilenstoffatome nicht mit den Carbonylgruppen verbunden zu sein brauchen und der Harze, Gummi oder Isonitrosoacetoplienon als Trägerkolloid und zur Erhöhung der Haftfestigkeit ein natürliches oder synthetisches Wachs, vorzugsweise in Mengen von i bis 2 Gewichtsprozent, zugefügt sind. Zur weiteren Erhöhung der Haftfestigkeit der Schicht kann diese auf eine Unterschicht aufgebracht werden, die ini wesentlichen aus einem Triphenylaminfarbstoff zweckmäßig mit einem Harzzusatz besteht.
  • Es sind bereits lichtempfindliche Schichten bekannt, die Stereoisomere zeigende Stoffe und die Kette enthalten, jedoch sind diese Stoffe bislang nur in Verbindung mit Gelatine, Leim oder Collodium als Trägerkolloid verwendet worden, und derartige Schichten waren für Photogravürezwecke vollständig ungeeignet, da sie beim Versuch einer Ätzung sofort zerstört wurden. Außerdem war eine einwandfreie Haftung beispielsweise bei Verwendung eines Celluloseesters als Trägerkolloid nicht zu erzielen.
  • Die genannten lichtempfindlichen Stoffe lassen sich jedoch in verhältnismäßig großer Reinheit in kristallinischer Form erhalten und müssen in Mischung oder Verbindung mit Stoffen gebracht werden, die eine Kristallisation verhindern. In dieser Zusammensetzung können sie einen zusammenhängenden Film bilden; und gleichzeitig erhält der lichtempfindliche Stoff eine höhere Empfindlichkeit, als er sie in kristallinischem Zustand aufweist.
  • Ferner bilden diese für sich kristallinischen, lichtempfindlichen Stoffe bei der Belichtung Verbindungen, die gegen Ätzlösungen widerstandsfähiger sind als ohne Kristallisationsverhinderer.
  • Die verwendeten lichtempfindlichen Stoffe sind organische Verbindungen bekannter Zusammensetzung. Diese Substanzen enthalten eine Äthylenkette und zeigen Stereoisomere, d. h. sie werden bei Belichtung in ein anderes Isomer umgewandelt. Beispielsweise verwandelt sich Allocinnamalessigsäure in Transcinnamalessigsäure Verbindungen dieser Gruppe, die ausgezeichnete Resultate ergeben, sind beispielsweise folgende: Anisalcinnamalaceton, Piperonalacetophenon, Cinnamalacetophenon; Benzalacetophenon, Iso-(Cis)-cinnamalessigsäure.
  • Ein sehr wirksames Mittel zur Verhinderung der Kristallisation ist das Isonitrosoacetophenon, und zwar. verwendet man i -Teil auf S Teile Anisalcinnamalaceton, wodurch die Kristallisation bei Verdampfen des Lösungsmittels verhindert wird. Der entstehende Film hat die Eigenschaften einer übersättigten Lösung. Als Kristallisationsverhinderer können für sich oder gleichzeitig auch Kopalharze und andere Harze sowie Gummiarten verwendet werden, beispielsweise Cumaronharz, pontinisches Kopalharz und Kaurigummi.
  • Bei der Belichtung einer solchen Schicht wird zunächst die lichtempfindliche Substanz in-ein anderes Isomer umgewandelt, und darauf wird unter dem Einfluß des'Lichtes dieses zweite Isomer polymerisiert. Wahrscheinlich geht die Umwandlung dieser Isomere durch Polymerisation in der folgenden Weise vor sich: Die als Kristallisationsverhinderer zur Verwendung gelangenden Harze, Gummis oder andere Stoffe sind inerte und neutrale Stoffe, die an der Lichtreaktion weder teilzunehmen brauchen noch im allgemeinen teilnehmen. Ihre Wirkung ist also nur physikalischer Natur. Anscheinend stellt der nichtkristallisierte Film eine feste Lösung, eine Flüssigkeit, plastisches Eutecticum oder eine unterkühlte Flüssigkeit dar. Allgenaein setzt sich ein glatter Überzug wie folgt zusammen:
    kristallinische, lichtempfind-
    liche Verbindung ......... i g;
    nicht lichtempfindlicher Kristal-
    lisatiönsverhinderer ... o,5-io g,
    Aceton .................... i 5 ccm.
    Die meisten erwähnten Stoffe geben mit diesem allgemeinen Rezept zufriedenstellende Ergebnisse.
  • Der Überzug müß der Ätzfiüssigkeit widerstehen können. Derartige Überzüge zur Verwendung mit metallischen Flächen sind in großer Zahl bekannt; jedoch gibt es keine photographischen Überzüge, die der Wirkung der für Glasätzung vorzugsweise verwendeten Fluorwasserstoffsäure #widerstehen können.
  • Für den Überzug von Glasflächen reicht die Haftfähigkeit der neuen Schichten zuweilen nicht aus. In diesem Falle wird erfindungsgemäß eine kleine Menge eines natürlichen oder synthetischen N,\'achses oder wachsähnlichen Stoffes zugefügt, beispielsweise Montanwachs, Bienenwachs, Carnaubawachs oder Trichlornaphthalin. Eine für Glas geeignete Mischung ist folhende:
    Dicinnamalaceton ........ -I,5 ä,
    Syrischer Asphalt ....... 9,0 g,
    Phenol ................. '-,o g,
    Trichlornaphtliälin ....... 1,5 g,
    Steinkohlenteer .......... 50,o g,
    Toluol .................. 33,09.
    Dieser Überzug ist in Wasser unlöslich und widersteht auch Fluorwasserstoffsäure, die zumeist als Ätzmittel für Glas verwendet wird. Auch wird die Haftfestigkeit auf Glas durch Wasser oder Säure nicht beeinflußt.
  • Die Haftfähigkeit auf Glas kann auch dadurch erzielt werden, daß zunächst eine Unterschicht auf das Glas aufgetragen wird, die als wesentlichen Bestandteil einen Triphenylaminfarbstoft, beispielsweise Fucbsin, Malachitgrün, Methylviolett und Äthylviolett, enthält. Diesen Farbstofflösungen kann mehr oder weniger Harz zugefügt werden, um ihre Löslichkeit in Wasser zu verringern und ihre Geißfähigkeit zu verbessern; ein geeigneter Ansatz dieser Unterschicht ist folgender:
    Malachitgrün ........ i,o Teile,
    Mastix ............. o;04 -
    Toluol ..... 0,05 -
    -
    Denaturierter Spiritus 90,46
    Isopropylalkohol ..... 8,o -
    Nachdem diese Schicht auf (fas Glas aufgebracht und durch Verdampfen des Lösungsmittels getrocknet ist, wird die eigentliche Überzugsschicht aufgebracht, die nun kein Wachs mehr zu enthalten braucht. Dieses Verfahren ergibt eine auf Glas sehr gut haftende Schicht und kann zur Herstellung von geätzten Zeichnungen auf Glas verwendet werden. Eine solche Schicht kann auch in der Weise verwendet werden, daß sie auf einer ebenen Unterlage ausgegossen und dann nach der Belichtung von der Gießfläche vor oder nach der Bildung des NTegativs abgezogen und auf dem zu ätzenden Gegenstand ausgebreitet wird.
  • Die Schichten werden in Mineralöl entwickelt und dann einer Fluorwasserstoffsäureätzung mit 48°/oiger evtl. auch stärker verdünnter Säure unterworfen.
  • Das Chlarnaphthalinwachs, das als Bestandteil in dem obigen Ansatz genannt ist, umfaßt eine Mischung von Chlornaphthalin, insbesondere Trichlornaphthalin, das in seinen physikalischen Eigenschaften denen eines natürlichen Wachses entspricht. Ein geeignetes Material befindet sich unter der Bezeichnung Halowachs auf dem Markt.
  • Als Entwickler' kann auch Kerosen gebraucht werden, dessen Wirkung durch Seifenwasser aufgehalten werden kann. Dieser Entwickler ist besonders brauchbar bei den letzterwähnten Schichten, die Wachs enthalten. Andere Entwickler für Schichten dieser Art sind beispielsweise Isopropylalkohol, Triäthanolamin, Mischungen von Triäthanolamin mit Glycerin oder Äthylenglykol und von Kerosen mit Isopropylalkohol.
  • Es ist einleuchtend, daß eine ganze Reihe ähnlicher Stoffe noch gefunden und verwendet werden kann.
  • Vor dem Aufbringen dieser Überzüge wird der Glasgegenstand mit Bimsstein und Wassergeschliffen, abgekühlt und dann mit einem Tuch abgetrocknet. Das Entfernen des Wassers durch Schleudern ist weniger geeignet. Darauf wird die vorpräparierte Oberfläche mit einem der obigen Überzüge, und zwar bei gelbem oder orangefarbenem Licht, begossen. Der Gegenstand wird dann ohne Anwendung von Hitze im Dunkeln wenigstens 5 Minuten lang getrocknet. Dann wird er in der angegebenen Weise unter einem geeigneten Negativ oder durch Projektion mit Hilfe einer starken Lichtquelle, beispielsweise einer Bogenlampe, belichtet, und zwar mit einer Belichtungszeit, die nach der verwendeten Emulsion in der Größenanordnung von 15 Sekunden bis zu i Minute schwankt. Zur Entwicklung wird 1Iineralöl oder ein anderer Entwickler auf die Schicht gegossen und mit einem weichen Lappen gleichmäßig verrieben, bis nach etwa '/_ Minute der unbelichtete Teil undurchsichtig bzw. trübe wird und klar hervortritt. Darauf wird die Entwicklung nach 3 Minuten fortgesetzt. Nun wird etwas stärker gerieben, wodurch die getrübtes Flächen abgerieben werden, und nach der Entfernung aller undurchsichtigen Flecke wird der Gegenstand mit S@eifen-,vasser abgewaschen und dann getrocknet. Er kann nuai geätzt werden, und zwar werden sich die Bildflächen sofort anätzen, wenn die Platte üi die Ätzflüssigkeit getaucht wird.
  • Die erfindungsgemäßen Schichten haben folgende Vorzüge: Der Überzug widersteht jeder Behandlung mit Salpetersäure, die schwächer als 5o°/oig ist, und jeder Behandlung mit Eisenchlorid. Sie widersteht der mechanischen Beanspruchung durch Bürsten. Sie widersteht den meisten wäßrigen Lösungen, jedoch nicht Lösungsmitteln, mit Ausnahme von Paraffin und Petroleumölen. Da sie nicht brüchig sind, fressen die Kanten bei der Ätzung nicht aus, sondern ätzen mit scharfen und ebenen Kanten bei einer einzigen Ätzung. Der neue überzug- riecht im Gegensatz zu den bisher meist verwendeten Überzügen nicht unangenehm.
  • Zu diesen Vorzügen kommt noch hinzu, daß die Empfindlichkeit durch Zugabe von inaktiven Substanzen oder Lösungsmitteln beliebig variiert werden kann, so daß auf diese Weise Überzüge erhalten werden, die in praktisch beliebiger Zeit kopieren. Als Füllstoffe können z. B. Cellulosederivate verwendet werden; die Haftfähigkeit und Löslichkeit im Entwickler kann verringert, werden durch Zugabe kleiner Teile von Cellulseesterlösung, z. B. können -2 g einer 8°/oigen Cellulosenitratlösung in Aceton zugegeben werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von geätzten Zeichnungen durch Photogravüre auf Glas, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Glasunterlage eine Schicht aufgetragen wird, die als lichtempfindliche Körper Stereoisomere von Stoffen enthält, die mehrere Äthylenketten besitzen, deren Kohlenstoffatome nicht mit den Carbonylgruppen verbunden zu sein brauchen, und der Harze, Gummi oder Isonitrosoacetophenon als Trägerkolloid und zur Erhöhung der Haftfestigkeit ein natürliches oder synthetisches Wachs, vorzugsweise in Mengen von i bis 2 Gewichtsprozent, zugefügt sind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur weiteren Erhöhung der Haftfestigkeit der Schicht diese auf eine Unterschicht aufgebracht wird, die im wesentlichen aus einem Triphenylaminfarbstoff zweckmäßig mit einem Harzzusatz besteht.
DEK137391D 1934-04-26 1935-03-24 Verfahren zur Herstellung von geaetzten Zeichnungen durch Photogravuere auf Glas Expired DE660662C (de)

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