DE65938C - Verfahren zur Herstellung von Brokat- bezw. Goldstoffnachahmungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Brokat- bezw. Goldstoffnachahmungen

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DE65938C
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F. P. WERNER in München, Barerstr. 12
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06QDECORATING TEXTILES
    • D06Q1/00Decorating textiles
    • D06Q1/04Decorating textiles by metallising

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Brokat- bezw. Goldstoffnachahmungen mit Hülfe von im Handel bekannten Stoffen aus Hanf, Flachs, Wolle, Baumwolle, Seide, Bast, Jute u. s. w.
Die bisher versuchten Nachahmungen von Brokat- bezw. Goldstoff litten zunächst u. A. an dem Uebelstand, dafs die Metallauflage leicht absprang, das Fabrikat der ursprünglichen Gewebe in zu unvollkommenem Mafse erkennen und so auch an Schönheit des Aussehens viel vermissen liefs.
Diesen Uebelständen abzuhelfen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, welcher dadurch erreicht werden soll, dafs man eine ganz besondere, nachstehend zu beschreibende Auswahl der anzuwendenden Materialien, ferner in der Reihenfolge ihrer Anwendung und in der theilweise eigentümlichen Behandlung derselben trifft, wodurch ein durchaus befriedigendes und früher noch nicht erhaltenes Gesammtergebnifs erzielt wird.
Das neue Verfahren führt man folgendermafsen aus:
Der zu verwendende Grundstoff, vornehmlich aus einem Gewebe aus Hanf, Flachs, Wolle, Baumwolle, Seide, Bast, Jute u. s. w. bestehend, wird auf einer möglichst ebenen Fläche ausgespannt und hierauf zweckmäfsig mittelst eines Schwammes mit einer Auflösung von Gelatine, welcher etwas Spiritus zugesetzt wird, stark befeuchtet. Da Gelatinelösung an sich beim Aufstreichen Flüssigkeitsperlen bildet, so mufs derselben im vorliegenden Falle Spiritus zugesetzt werden, um ein gleichmäfsiges und schnelles Aufstreichen bezw. Befeuchten zu ermöglichen. Nach dem Trocknen des mit der spirituosen ' Gelatineflüssigkeit befeuchteten Stoffes wird derselbe mit einer nachfolgend beschriebenen Grundmasse, zweckmäfsig mittelst eines grofsen Pinsels, überstrichen und vortheilhaft, um die ursprüngliche Porosität bezw. die ursprüngliche Oberflächenform möglichst zu erhalten, mit einem sogen. Stupfpinsel ge-, stupft.
Diese Grundmasse besteht aus einem mit heifsem Wasser angebrühten, . mit venetianischem Terpentin versetzten dicken Mehlbrei. Damit der mit demselben hergestellte Grund nicht hart oder spröde wird, mufs dieser Mehlbrei bis zu seiner Streichfähigkeit mit Ochsengalle verdünnt werden.
Der so mit der gröfsten Sorgfalt möglichst gleichmäfsig hergestellte Untergrund wird nach seiner Austrocknung mit Ledercollodium, welches aus gewöhnlichem Collodium mit etwas Ricinusöl besteht, oder mit (zweckmäfsig blondem) Schellack ein oder mehrere Male überpinselt.
Nachdem diese Decke getrocknet ist, überstreicht man mit französischer Mixtion, welche mit zweckmäfsig io pCt. Zähfirnifs versetzt ist, um ein etwaiges Durchschlagen oder Einsaugen zu verhindern.
Nach etwa 12 bis 15 Stunden wird das Ganze mit dem für den Stoff bestimmten Blattmetall, wie Blattgold, Blattsilber (echt oder, unecht), belegt und gut abgebürstet, worauf man mit alkoholischer Schellacklösung, welche mit zweckmäfsig 10 pCt. Mastix versetzt ist, überzieht.
Mit Hülfe des beschriebenen Verfahrens kann man den betreffenden Stoff, wie Gewebe aus Hanf, Flachs, Wolle, Baumwolle, Seide, Bast Jute u. s. w., in ganzen Stücken und in seiner ganzen beliebigen Breite oder auch in Theilen seiner Oberfläche behandeln und erhält ein Fabrikat, welches infolge dieser eigenthümlichen Herstellungsweise vor den bisher versuchten Brokat- bezw. Goldstoffnachahmungen bedeutende Vorzüge besitzt, . -;.
Ein solcher Stoff behält seine ursprüngliche Weichheit; die demselben einverleibte Masse wird nicht brüchig und das Metall springt selbst bei unsanfter Behandlung des Stoffes nicht ab, so dafs derselbe grofse Dauerhaftigkeit zeigt.
Der Stoff zeigt nach seiner beschriebenen Bearbeitung noch deutlich seine Gewebestructur und läfst sich, unterstützt von seiner grofsen Dauerhaftigkeit, welche selbst die gegenwärtig gebräuchlichen vergoldeten und polychromirten Leder überragt, besticken, bemalen, bedrucken und mit Vortheil für die verschiedensten. Zwecke, so für Tapeten, Möbelstoffe, Ball- und Hausschuhüberzüge, Paravents u. s. w., verwenden.
Ferner ist auch eine Vergoldung nach dem vorliegenden Verfahren· im Gegensatz zu derjenigen nach anderen Verfahren', wie z. B. dem unter Verwendung von Bleiweifs ausgeführten, der Gesundheit nicht schädlich.
Hierzu kommt noch die grofse Billigkeit dieses. für die. verschiedensten Zwecke vortheilhaften Stoffes, wodurch- seine Verwendung bedeutend erleichtert wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Brokatbezw. Goldstoffnachahmüngen, dadurch gekennzeichnet, dafs man den Grundstoff zunächst mit einer spiritushaltigen Gelatinelösung und darauf mit einem mit Ochsengalle versetzten Mehlbreianstrich versieht, worauf derselbe in bekannter Weise nach Auftragen von- Ledercollodium oder Schellacklösung und Zähfirnifs mit Blattmetall belegt wird.
DENDAT65938D Verfahren zur Herstellung von Brokat- bezw. Goldstoffnachahmungen Expired - Lifetime DE65938C (de)

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