DE657174C

DE657174C - Vorrichtung zum Bohnern, Schleifen, Polieren und aehnlichen Bearbeiten von insbesondere ebenen Flaechen

Info

Publication number: DE657174C
Application number: DEL90328D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1936-05-10
Filing date: 1936-05-10
Publication date: 1938-02-25

Description

Zum Bearbeiten ebener Flächen, z. B. Bohnern, Schleifen und Polieren von Fußböden o. dgl., werden fast ausschließlich Vorrichtungen benutzt, bei denen entweder um ihre Achse waagerecht kreisende Scheiben, besetzt mit Schleifsteinen, Bürsten o. dgl., als Werkzeug dienen oder mit Schleifmitteln versehene, um zwei waagerecht kreisende Scheiben laufende endlose Bänder vorgesehen sind.

Beide Vorrichtungen haben den Nachteil, daß sie in den verschiedenen Schleifbereichen ungleichmäßig wirken. Bei den Schleifscheiben nimmt die Wirkung vom Rande zur Achse gleichmäßig ab. Das umlaufende Band arbeitet teilweise in gerader Linie, teilweise im Kreise und läßt dabei alle zwischenliegenden Bereiche frei. Es bleibt also der Achtsamkeit und Geschicklichkeit des Arbeiters überlassen, inwieweit er alle Teile der zu bearbeitenden Fläche gleichmäßig erfaßt.

Die neue Erfindung vermeidet diese Nachteile. Alle Punkte der Bonner-, Polier- oder Schleifscheibe machen genau die gleiche Bewegung in der Ebene entweder im Kreise, in einer Ellipse oder in einer Geraden. Jeder Punlit bewegt sich parallel zu allen andern,. Somit ist die Wirkung überall die gleiche. Die Bewegung entspricht genau dem bekannten Handpolieren, das auch heute noch bei der Ausführung feiner Holzarbeiten fast ausschließlich angewendet wird.

Nach dem Erfindungsgedanken kann die Schleifscheibe beliebig vieleckig oder rund sein. Zum Erzeugen der Bewegung werden zweckmäßig in bekannter Weise die Kräfte einer oder mehrerer mit außermittigem Schwerpunkt waagerecht kreisenden Wuchtmassen benutzt, die an der Schleifscheibe gelagert sind. Wenn nur eine Wuchtmas.se kreist, so wird dadurch beim Werkzeug eine kreisende Bewegung erzielt, wobei der Kreisdurchmesser bestimmt wird durch das Eigengewicht der Schleifscheibe im Verhältnis zum Wuchtgewicht und Schwerpunktsabstand. Es kann somit durch einfaches Verändern des Wuchtgewichtes oder des Schwerpunktabstandes die Arbeitsbewegung der Schleifscheibe abgeändert werden. Soll das Werkzeug eine geradlinige Bewegung erhalten, werden zwei in gleicher Ebene waagerecht entgegengesetzt synchron kreisende Wuchtmassen benutzt. Zum Erzeugen von ellipsenähnlichen Bewegungen sind ebenfalls zwei Wuchtscheiben notwendig, die entweder mit gegeneinander versetzten Wuchtmassen arbeiten oder deren Wuchtmassen verschieden schwer sind oder deren Schwerpunktsabstand verschieden ist. In manchen Fällen werden besondere Wirkungen dadurch hervorgerufen, daß die verschiedenen Schwungmassen mit verschiedener Winkelgeschwindigkeit kreisen.

Die kreisenden Massen werden am besten eingekapselt, wobei die Schleifmittel als Werkzeug am Boden der Kapsel befestigt sind. Auf der Kapsel kann der Antriebsmotor mit oder ohne Zwischengetriebe angeordnet sein, so

daß die Vorrichtung eine in sich geschlossene Einheit bildet, die als Ganzes die Schleifbewegungen mitmacht und dabei gleichzeitig als Belastung dient. Der Antrieb kann aber auch.', vom getrennt angeordneten Motor über eine '■ bewegliche Welle erfolgen. Die Schleifvorrichtung wird in üblicher Weise entweder mit einem Gerätstiel geführt oder_: ist an einem ortsfesten Halter befestigt. In beiden Fällen

ίο ist es notwendig, zwischen Gerätstiel oder Halter und Vorrichtung ein federndes Zwischenmittel einzuschalten, 'damit die Hand oder der Halter nicht oder nur in geringem Maße von der Bewegung des Werkzeuges in Mitleidenschaft gezogen werden.

Im Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung zeigen Abb. 1 und 2 eine solche Vorrichtung mit oben auf der Kapselt angeordnetem Motorm und mit einem Gerätstiel/.

Dieser Gerätstiel umfaßt durch, eine Gabel g die Kapsel k und ist mit ihr durch die Federn e verbunden. Die Kapselt trägt am Boden die Schleifmittels. Aus Abb. 2 ist die Anordnung einer Wuchtmasse w für Kreisbewegungen des Werkzeuges ersichtlich, aus den Abb. 3, 4 und 5 die schematische Anordnung zweier Wuchtmassen für Ellipsen- oder geradlinige Bewegungen. In Abb. 3 ist die Wuchtmassenstellung für geradlinige Bewegungen, in Abb. 4 _; und 5 für Ellipsenbewegungen, von oben ge-'vSehen, dargestellt, wobei Abb. 4 versetzte /iWüchtmassen und Abb. 5 verschiedene Schwer-•'p/uaktsabstände aufweisen.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Bohnern, Schleifen, Isolieren oder ähnlichen Bearbeiten von insbesondere ebenen Flächen, dadurch gekennzeichnet, daß das Bearbeitungswerkzeug mit einer zur Bearbeitungsfläche parallelen Wuchtmasse (w) mit außermittigem Schwerpunkt versehen ist, wodurch das Werkzeug zu einer kreisenden Bewegung ohne Drehung gezwungen wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Bearbeitungswerkzeug mit seinen kreisenden Wuchtmassen (if) und der Führungsstange (/) oder dem ortsfesten Werkzeug- halter eine federnde oder kardanische Verbindung angeordnet ist, wodurch dem Werkzeug die erforderliche Polierbewegung gestattet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen