-
Möbelkörper Das im Hauptpatent 572 286 beschriebene Rundmöbel betrifft
einen Möbelkörper, dessen Seitenwände und rahmeneingefaßte Türen aus gewölbten Furniersperrholzplatten
geeigneter Stärke bestehen und dessen Aufbau in der Weise erfolgt, daß die Seitenwände
an einem oberen und an einem unteren in sich geschlossenen Holzrahmen beliebiger
Krümmung und die Rückwände an einer hinteren geraden Rahmenleiste verleimt werden.
Die bei derartigen Möbelkörpern zur Anwendung kommenden hölzernen Rahmen dienen
dabei gleichzeitig zur Befestigung der oberen und unteren Böden des Rundmöbels.
-
Bei einem derartigen Möbelaufbau werden nun in Verbindung mit den
Furnierplatten noch besondere Holzrahmen zur Formgebung des gesamten Möbelkörpers
benötigt. Die Folge dieser Maßnahme ist, daß hierdurch ein zusätzlicher Werkstoffaufwand
und besondere Arbeitsgänge im Herstellungsverfahren des Möbels erforderlich sind,
die in wirtschaftlicher Hinsicht eine unnötige Verteuerung der Rundmöbel darstellen.
-
Derartige zusätzliche Holzrahmen zum Halten der Seiten- und Rückwände
bzw. der Türen waren bisher noch notwendig, um dem Rundmöbel die erforderliche Festigkeit
zu geben, da die Praxis ergeben hat, daß Leimwasser erst allmählich durch die Hirnseiten
der Sperrholzplatten verdunstet und damit zu unerwünschten Formveränderungen der
Furnierplatten Anlaß gibt, falls nicht Versteifungsvorrichtungen, wie z. B. die
obengenannten Rahmen, vorgesehen werden.
-
Es sind zwar schon Möbelkörper aus Sperrholz ohne besondere Versteifungsrahmen
vorgeschlagen worden, jedoch fehlt derartigen Möbelkörpern infolge der schädlichen
Auswirkungen des erst allmählich und ungleich verdunstenden Leimwassers . die erforderliche
Festigkeit und Steifigkeit, so daß sie mit der Zeit der Verformung unterliegen und
bald keinen Anspruch mehr auf Qualitätsware haben. Andererseits mußte man, um derartige
Möbel überhaupt aufbauen zu können, von bestimmten Voraussetzungen und Einschränkungen
ausgehen, indem einerseits keine kreuzweise verleimten Sperrholzplatten, sondern
nur fugenlose, im Wickelverfahren verleimte Sperrholzhohlkörper verwendet werden
durften und zum anderen derartigen Möbelkörpern nur eine bestimmte geometrische
Grundform, und zwar eine zylindrische Form, zugrunde gelegt werden konnte, da nur
solche geometrische Körper bei einem allseitig auf sie einwirkenden Druck die größte
Festigkeit zeigen.
-
Ferner sind Möbel bekanntgeworden, bei denen die Versteifungsrahmen
für die Seitenwände
und die Rückwand fortgelassen und letztere
unmittelbar mit den Böden verbunden wurden, während für die Türen noch zusätzliche
Holzrahmen und für die vorderen Kanten der Seitenwände noch besondere Verstärkungsleisten
vorgesehen werden mußten. Bei derartigen Möbeln muß jedoch eine besondere Steifigkeit
und Stärke der Böden vorhanden sein, um dem nachträglich einsetzen-, den Nacharbeiten
der feucht verleimten Sperrholzplatten und den damit verbundenen unerwünschten Formveränderungen
des Holzes erfolgreich begegnen zu können. Eine derartige Maßnahme hat jedoch wieder
einen zusätzlichen Werkstoffverbrauch zur Folge.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine vorteilhafte Ausgestaltung und weitere
Verbesserung des im Hauptpatent beschriebenen Möbelkörpers, mit dem Zweck, die bei
derartigen Möbeln noch auftretenden Nachteile restlos zu beseitigen und gleichzeitig
eine weitere Vereinfachung und Verbilligung der Möbel zu erzielen.
-
Gemäß der Erfindung wird dies Ziel in der Weise erreicht, daß die
Seitenwände und die Türen des Möbelkörpers aus durch einen wasserfreien, vorzugsweise
Kunstharzleimfilm (wie z. B. den warenzeichenrechtlich geschützten Tego-Leimfilm)
verbundenen Furniersperrholzplatten bestehen und mit der Rückwand unmittelbar an
den Böden ohne besondere Versteifungsmittel durch Verschraubungen oder sonstige
Befestigungsmittel, wie Keildübel, Holz- oder Metallwinkel o. dgl., befestigt werden.
Hierbei können die Türen und die Seitenwände mit oder ohne Rückwand aus einer einzigen,
stetig gekrümmten Fläche bestehen, die beim Verleimen der Furniereinzelplatten im
Preßverfahren hergestellt wird.
-
Bei einem derartigen Möbelaufbau neigen die einzelnen Fürnierplatten
auch bei längerem Stehen zu keinerlei Verbiegungen, sondern bleiben unbedingt stehen,
was seinen Grund darin hat, daß durch das obige Leimverfahren kein Wasser mehr in
das Holz eindringen kann. Die vorher sorgfältig getrockneten Furniere bleiben daher
vollkommen trocken, können nach der Verleimung sofort weiterverarbeitet werden und
zeigen nachträglich nicht mehr das Bestreben, wie die mit Wasserzusatz verleimten
Sperrholzplatten lange zu trocknen, sich zu werfen usw.
-
Die Stärke der einzelnen Furniere sowie die Gesamtstärke der kreuzweise
verleimten Furnierplatten ist an sich beliebig und richtet sich je nach dem Verwendungszweck
des einzelnen Möbelkörpers. Da die bisher vorgesehenen senkrechten Verstärkungsleisten
an den Seitenwänden sowie auch die Türrahmen fortfallen, bleiben nunmehr die Kanten
der Furnierplatten frei, wodurch die Reihe der Furnierschichten als eine Art Streifenornament
sichtbar wird.
-
Da die Platten derart unlöslich verleimt sind, daß der Leim selbst
bei längerem Kochen der Platten nicht zu lösen ist, so bleiben letztere auch in
den feuchtesten Räumen auf die Dauer einwandfrei und sind deshalb für die Tropen
sehr geeignet.
-
Die Türen können je nach der Ausführungsform des Möbelkörpers mehr
oder weniger gewölbt sein; sie werden entweder um Gelenke drehbar angeordnet oder
als Rollladen oder Schiebetüren ausgebildet.
-
Da zu den erfindungsgemäßen leichten Möbeln schwere Einlegeböden ungeeignet
sind, so werden vorteilhaft Rahmen aus dünnen, auf hoher .Kante stehenden Furnierwinkeln
mit Rohrgeflecht oder mit etwa 5 mm Sperrplatten hergestellt.
-
Je nach dem Verwendungszweck kann das erfindungsgemäße Möbel in seinen
Einzelteilen entweder dauernd fest verbunden oder aber für Ausfuhrzwecke in der
bereits beschriebenen Weise auseinandernehmbar hergestellt werden.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigen Abb. i bis 3 eine Kredenz in Vorderansicht sowie im Längs- und Querschnitt.
In den Abbildungen bedeuten i die Seitenwände, 2 die Rückwand, 3 und q. die Türen,
5 und 6 den oberen bzw. unteren Boden und 7 die Füße.
-
Gemäß der Erfindung bestehen die Seitenwände i, i und die Türen 3,
,4 aus durch einen wasserfreien Leimfilm verbundenen Furniersperrholzplatten, die
mit der Rückwand 2 ohne Verwendung hölzerner Rahmen o. dgl. unmittellbar an den
Böden 5, 6 durch Verschraubungen oder sonstige bekannte Mittel befestigt sind. Die
aus massivem Holz bestehenden Füße 7 sind mittels eines Holzgewindes 8 in den unteren
Boden 6 eingedreht und können damit gleichzeitig einstellbar gemacht werden. Die
Türen 3, 4 sind um Gelenke 9 drehbar angeordnet.
-
In gleicher Weise ist auch die Kredenz nach Abb. q. bis 6 aufgebaut,
die gemäß Abb. 7 bis 1q. verschiedene Eckenausbildungen bzw. besondere Eckverbindungsstücke
io zwischen den Seitenwänden und den Türen bzw. der Rückwand aufweisen kann. Derartige
Verbindungsstücke können entweder einseitig (Abb. 8, 9, 1a) oder mehrfach (Abb.
i o, i i) gekrümmt sein und den Furniersperrholzplatten von außen (Abb. 8, 11, 12)
oder von innen (Abb.9, io) anliegen. In Abb.13 ragen die Seitenwände nach vorn und
hinten über Rückwand und Türen hervor, während in Abb. 14. Rückwand und Türen zu
beiden
Seiten über die Seitenwände hinausragen. Die in den Abb.7
bis 14 eingezeichneten schwarzen Punkte bedeuten die Achsen, um welche die Türen
sich drehen.
-
Durch die Erfindung wird ein von Formveränderungen freier, hochwertiger
Möbelkörper geschaffen, der gegenüber den bekannten Möbeln nur noch aus Furnierflächen
besteht und eine weitere wesentliche Ersparnis an Werkstoff, Herstellungskosten
und Gewicht darstellt. Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Möbels werden nur noch
Furnierpressen, kleine Zirkelsägen, Schleif-, Bohr- und Poliermaschinen benötigt.
Das erstrebte Ziel des Hauptpatents, nämlich die Schaffung eines Möbels mit den
einfachsten Mitteln, wird somit durch diese Erfindung erst voll erreicht.
-
Die erfindungsgemäßen Möbel brauchen nur noch knapp ein Drittel des
Werkstoffs wie die bekannten großen Möbel, beanspruchen etwa nur den halben Lohn
und benötigen zur Verpackung nur wenig Raum. Dabei sind die Möbel vori einer Güte,
wie sie bei Verwendung von furnierten Massivhölzern und aus Massivholz hergestellten
Sperrplatten kaum erreichbar ist.
-
Andererseits können die bei den neuen Möbeln erzielten großen Ersparnisse
zum Teil auch dazu verwendet werden, den Möbeln die größte Sauberkeit, Genauigkeit
und Güte zu geben. An Stelle der immer billiger und minderwertiger werdenden Serienmöbel
tritt somit ein noch billigeres, aber ganz hochwertiges Möbel.
-
Die Erfindung ist nicht nur auf die in der Beschreibung dargelegte
Ausführungsform beschränkt, sondern--kann je nach den vorliegenden Bedürfnissen
unter Beibehaltung des Erfindungsgedankens in der einen oder anderen Abänderung
ihre vorteilhafte Gestaltung finden.