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Vorrichtung zum Entstaüben und Polieren von Getreide Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Entstauben und Polieren von Getreide und ist besonders
geeignet zur Entfernung des Staubes der natürlichen aktiven Kieselsäure mit Adsorbtionsfähigkeit
aus Getreide der verschiedensten Art.
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Es ist bekannt, das Getreide mit gemahlener natürlicher aktiver Kieselsäure
mit Adsorbtionsfähigkeit zu bestäuben, um es gegen Ungeziefer- und Pilzbefall zu
schützen. Die Behandlung des Getreides hiermit hat sich insbesondere als verläßlicher
und äußerst billiger Dauerschutz gegen den Kornkäfer erwiesen. Diese Behandlungsweise
konnte sich jedoch trotz ihrer anerkannt großen Vorteile nicht voll durchsetzen.
Man.stellte aus verschiedenen Gründen die Forderung auf, daß die gemahlene natürliche
aktive Kieselsäure vollständig aus dem Getreide wieder entfernt werden müsse. An
eine umfassende Verwendung des Getreides, ohne daß der Kieselsäurestaub entfernt
werde, könne nicht gedacht werden, da erstens der Staub die Möglichkeit herabsetze,
den Wert des Getreides nach der Körneroberfläche zu beurteilen, zweitens das hiektolitergewicht
des Getreides durch die Bestäubung in verschieden hohem Grade sinke, so daß einmal
kein einwandfreier Maßstab für den zu zahlenden Preis gegeben, andererseits ein
weiterer Maßstab für den Wert des Getreides genommen sei, drittens der Mehrbesatz
von etwa r °/o Kieselsäure an und für sich einen Mangel darstelle. Wenn auch diese
Einwände entkräftet werden könnten, stellen sie doch ein schwerwiegendes Hindernis
für die umfassende Einführung dieses unbedingt sicheren und billigen Mittels gegen
die Kornkäfergefahr dar.
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Der Kieselsäurestaub selbst ist in keiner Weise für die menschliche
Ernährung schädlich, sö daß in dieser Hinsicht keine Bedenken gegen seine Einführung
bestehen. Auch der Mehrbesatz von 10/0 könnte nicht entscheidend gegen die
Einführung dieser Behandlungsweise sprechen, da allgemein der Besatz des Getreides
in weiten Grenzen schwankt, so daß sogar ein Gesamtbesatz bis zu 3 °/o amtlich zugelassen
ist. Weiterhin kennt jeder erfahrene Müller Mittel und Wege genug, um den wirklichen
Wert des mit Kieselsäure behandelten Getreides unabhängig von der Körneroberfläche
und dem Hektolitergewicht zu beurteilen.
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Trotz dieser zum großen Teil nicht ganz stichhaltigen Einwände besteht
die dringende Aufgabe, den Kieselsäurestaub so umfassend wie möglich aus dem Getreide
zu entfernen.
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Es hat sich gezeigt, daß die bekannten Vorrichtungen nicht dazu geeignet
sind, das Getreide von dem Staub der natürlichen aktiven Kieselsäure mit Adsorbtionsfähigkeit
zu befreien, die dem Getreide zum Schutz gegen Ungeziefer- und Pilzbefall beigefügt
wurde. Die gemahlene natürliche aktive Kieselsäure hat bei feinster Korngröße einen
sehr scharfen und splittrigen Bruch, so daß der Staub verhältnismäßig fest den Getreidekörnern
anhaftet und daher nur schwer entfernt werden kann. Hinzu kommt noch, daß der feine
Staub
sich leicht mit wachs- oder fettähnlichen Bestandteilen aus den Schalen der Getreidekörner
anreichert und dann dazu neigt, die Werkzeuge zu seiner Entfernung zu v er= schmieren
und unbrauchbar zu machen.
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Aus diesen Gründen ist es unmöglich, den Kieselsäurestaub in genügendem
Maße mittels der bekannten Staubzylinder oder Tarare aus dem Getreide zu entfernen.
Auch die bekannten Bürstmaschinen haben sich für diesen Zweck nicht als geeignet
erwiesen, da die Bürsten nach kurzer Betriebszeit derart verschmierten, daß der
Kieselsäurestaub nur ungenügend entfernt werden konnte. So konnte mit einer nach
neuesten Grundsätzen durchgebildeten Mantelbürstmaschine der Kieselsäurestaub nur
bis zu einem Verlust an Hektolitergewicht von etwa 4°/o entfernt werden. Auch die
bekannten Spitz- und Schälmaschinen sind zur Entfernung des Kieselsäurestaubes aus
dem Getreide völlig ungeeignet, da die Körner in diesen Maschinen viel zu hart behandelt
werden.
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Bei Spitz- und Schälmaschinen ist es bekannt, eine mit Mitnehmern
versehene Trommel in einem Gehäuse drehbar anzuordnen, das sich auf seiner oberen
Seite zu einem Wurfraum erweitert. Bei diesen Vorrichtungen wird der Staub aus dem
Getreide im wesentlichen durch Reibung der Körner an einer Reibungsfläche entfernt,
die einen Teil des Wurfraumes bildet. Danach fallen die Körner an einem Kanal vorbei,
durch den der abgeriebene Staub abgesaugt wird. Die Mitnehmer oder Schläger wälzen
in dem zylindrischen Teil des Gehäuses die Getreidekörner nur herum, ohne daß währenddessen
der Staub in nennenswertem Maße abgerieben wird. Demgemäß wird ein beträchtlicher
Teil des Wurfraumes für die Reibungsfläche in Anspruch genommen, so daß die Getreidekörner
nur auf einem kurzen Wege mit dem Luftstrom in Berührung kommen, der die Aufgabe
hat, den auf der Reibungsfläche abgeriebenen Staub aus dem Körnerstrom zu entfernen.
I , Um längs der kurzen, zur Verfügung stehenden Reibungsfläche den Staub möglichst
vollständig aus den Getreidekörnern entfernen zu können, müssen die Körner mit verhältnismäßig
großer Kraft gegen die Reibungsfläche geschleudert werden. Hierdurch ergibt sich
ein großer Ausschuß an gebrochenen Körnern und ein beträchtlicher Verlust an Mehlsubstanz.
Für die Entfernung des Staubes der natürlichen aktiven Kieselsäure können aus diesem
Grunde diese bekannten Vorrichtungen überhaupt nicht benutzt werden.
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Erfindungsgemäß werden die beschriebenen Mängel dadurch beseitigt,
daß die Mitnehmer als im wesentlichen radiale Vorsprünge ausgebildet sind und der
Wurfraum, in den das in dem Spalt zwischen der Trommel und dem Gehäusemantel herumgewälzte
Gut geschleu-,'@1.rt wird, von einem über seine ganze Länge ger durch ihn hindurchtretenden
Luftstrom `'diirehspült wird, der etwa an der einen Längskante des Gehäuses, an
der es sich zu dem Wurfraume zu erweitern beginnt, ein- und etwa an der anderen
den Wurfraum begrenzenden Längskante austritt. Der Weg, auf dem die Getreidekörner
von dem Luftstrom umspült werden, wird auf diese Weise beträchtlich erhöht. Um in
den vollen Genuß dieser besonders langen Luftführung zu kommen, sind die Mitnehmer
als im wesentlichen radiale bolzenartige Vorsprünge ausgebildet. Der in dem Getreide
enthaltene Staub wird auf diese Weise nicht mehr an einer besonderen Reibfläche,
gegen die die Getreidekörner geschleudert werden, sondern in dem Spalt zwischen
dem zylindrischen Teil des Gehäuses und der Trommel unter größter Schonung des einzelnen
Kornes abgerieben. Die Treiber nehmen die Getreidekörner nur teilweise mit, so daß
die Treiber eine wesentlich größere Umfangsgeschwindigkeit haben selbst als die
Körner, die unmittelbar neben ihnen liegen. Je nach dem Grade, wie die ein_ zelnen
Körner mitgenommen werden, bewegen sie sich mit verschiedener Geschwindigkeit zueinander
und zu dem feststehenden Gehäusemantel, so daß der in dem Getreide enthaltene Staub
schon beim Eintritt der Körner in den Wurfraum zu einem mehr oder minder großen
Teil abgerieben ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß das Getreide keinerlei Verletzungen
erleidet, so daß weder ein Substanzverlust eintritt noch die weitere Lagerung beeinträchtigt
wird. Der so abgeriebene Staub wird nach jedem Umlauf auf vollkommene Weise von
dem quer durch den Wurfraum hindurchtretenden Luftstrom weggespült.
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Dieses Wegspülen wird durch die besondere Art unterstützt, mit der
die Treiber die einzelnen Getreidekörner in den Wurfraum schleudern. Die Schläger
der bisher bekannten Vorrichtungen erteilen den Getreidekörnern eine im wesentlichen
gleiche Geschwindigkeit, so daß auch ihre Wurfbahnen in dem Wurfraum in weitgehendem
Maße parallel zueinander verlaufen. Ein derartiger Verlauf der Wurfbahnen ist zwar
bei Anordnung einer besonderen Reib- oder Schmirgelfläche in dem Wurfraum, mit der
möglichst sämtliche Körner in Berührung kommen sollen, erwünscht, würde aber das
Wegspülen des Staubes durch einen Luftstrom nur erschweren. Dadurch, daß die Treiber
des Erfindungsgegenstandes die einzelnen Getreidekörner mit verschiedener Geschwindigkeit
mitnehmen, verteilen sich ihre Wurfbahnen über den ganzen Wurfraum,
indem
sie strahlenförmig auseinandergehen. Auch hierdurch wird die Wahrscheinlichkeit
erhöht, daß tatsächlich der ganze während eines Umlaufes aus dem Getreide ausgetriebene
Staub durch den Luftstrom weggespült wird.
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Erfindungsgemäß werden weiter der Lufteinlaß auf der Seite, an der
die Körner aus dem Wurfraum in den Spalt zwischen der Trommel und Gehäusemantel
zurückfallen, und der Luftauslaß an der Seite angeordnet, an der die Körner in den
Wurfraum geschleudert werden. Hierdurch wird erreicht, daß die frische, noch nicht
mit Staub angereicherte Luft mit den Getreidekörnern in Verbindung kommt, von denen
der Staub. schon weitgehend weggespült worden ist, während das Getreide, in dem
noch lose der gesamte gerade abgeriebene Staub enthalten ist, zuerst mit der Luft
in Berührung kommt, die schon mit Staub angereichert ist.
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Die mehr oder minder mit Staub versetzte Luft, die aus dem Wurfraum
austritt, wird in einer der bekannten Staubabscheider gesäubert. Um diese Staubabscheider
möglichst klein zu halten und ihren Leistungsbedarf zu verringern, empfiehlt es
sich, zwischen dem Austritt der Luft aus dem Wurfraum und dem Eintritt in den Staubabscheider
eine Vorrichtung vorzusehen, in der ein Teil des Staubes aus der Luft mechanisch,
beispielsweise durch Umlenkung mittels Prallplatten o-. dgl., entfernt wird. Derartige
Prallplatten sind an sich bekannt. Sie sind jedoch bei der Verwendung der Vorrichtung
für die Entfernung von Naakistaub aus Getreide besonders zweckmäßig, da bekanntermaßen
der Kieselsäurestaub die Siebvorrichtungen leicht verschmiert, so daß deren Siebe
nach verhältnismäßig kurzen Zeiträumen ausgewechselt und gesäubert werden müssen.
Der auf diese Weise entfernte Kieselsäurestaub wird zweckmäßig für die neue Behandlung
von Getreide weiterverwendet.
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Es empfiehlt sich, die bolzenartigen Mitnehmer oder Treiber in Richtung
der Trom-, melachse gegeneinander zu versetzen. Hierdurch wird die Relativbewegung
der einzelnen Getreidekörner gegeneinander erhöht, die in der Schicht zwischen der
Trommel und dem Gehäusemantel herumgewälzt werden.
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Naturgemäß werden die Treiber verhältnismäßig stark beansprucht, Es
empfiehlt sich deshalb, die Treiber auf der Trommel auswechselbar zu befestigen.
Beispielsweise können die Treiberbolzen in die Treibertrommel eingeschraubt werden.
Eine andere zweckmäßige Befestigungsart besteht darin, auf der Trommel einfache
Bohrungen vorzusehen, in die die Treiberbolzen mit Gewindeenden eingesteckt werden,
deren Sicherung durch Schraubenmuttern o. dgl. erfolgt. Zwischen den Treibern und
dem Trommelmantel kann irgendeine Dichtung gelegt werden, um zu verhindern, daß
der abgeriebene Staub in das Innere der Trommel gelangt.
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Am Einlauf des Getreides in die Trommelvorrichtung ist der Kieselsäurebesatz
des Getreides verhältnismäßig groß, so daß hier ausschlaggebender Wert nur auf die
Entfernung des Kieselsäurestaubes aus dem Getreide zu legen ist. Aus diesem Grunde
ist zweckmäßigerweise die Oberfläche der Treiber am Einlauf des Getreides verhältnismäßig
raub und grob zu wählen. Am Ende der Trommel, kurz vor dem Austritt aus der Vorrichtung,
ist jedoch schon der Kieselsäurestaub zum großen Teil entfernt, so daß hier mehr
Gewicht auf das Polieren des Getreides gelegt werden muß. Aus diesem Grunde sind
hier Treiber mit glatterer Oberfläche zu verwenden. Hier können sogar auch biegsame
Bürsten @ aus Staiil oder aus anderem geeignetem Werkstoff gebraucht werden. Allgemein
können die Treiber aus besonderen, harten Holzarten, aus mehr oder minder griffigen
Gußeisensorten, aus Steinen und aus mineralischen Mischungen bestehen. Der Querschnitt
der Treiber kann rund, oval oder stromlinienförmig sein. Sie können in der Längsachse
glatt oder schwach gewellt ausgebildet werden. Auch ist es möglich, den Kern dieser
Treiber aus einem besonders widerstandsfähigen Werkstoff herzustellen und die Oberfläche
mit besonderem Schmirgelstoff, Gestein, wie Champagnergrießmehl o. dgl., zu versehen.
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Auf seinem unteren zylindrischen Teil ist zweckmäßigerweise der Gehäusemantel
mit Schlitzen, Löchern o. dgl. versehen; die kleiner als die Körner des zu bearbeitenden
Getreides sind. Durch diese Öffnungen können auf bekannte Weise gröbere Bestandteile,
die sich von dem Getriebe abgerieben haben, beispielsweise Schalen o. dgl., nach
unten austreten.
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Zur weiteren Erhöhung der Reibungsbewegung der einzelnen Getreidekörner
gegeneinander ist der Gehäusemantel in seinem zylindrischen Teil mit nach innen
gekehrten Vorsprüngen, Buckeln o. dgl. zu versehen, die in ähnlicher Weise wie die
Treiber in Richtung der Trommelachse gegeneinander versetzt anzuordnen sind. Alle
scharfen Kanten und Ecken sind möglichst zu vermeiden, so daß das Getreide trotz
gründlichen Reitens weitgehend geschont wird. Aus diesem Grund empfiehlt es sich,
die in zur Trommelachse radialen Ebenen liegenden Querschnitte der Buckel des Mantelgehäuses
etwa in Form von Keilen auszubilden, deren Rücken in die Drehrichtung der Trommel
zeigt.
Die Buckel können auf diese Weise verhältnismäßig hoch ausgebildet werden, ohne
daß eine Verletzung der Getreidekörner eintritt.
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Auch die in dem zylindrischen Teil des Gehäusemantels vorgesehenen
Öffnungen sind derart auszubilden, daß nach innen zu keine scharfen Kanten, Grate
o. dgl. vorhanden sind. Die Gefahr, daß die Getreideoberfläche durch die Kanten
der Öffnungen beschädigt sind, wird bedeutend vermindert, wenn die Öffnungen auf
der Seite der Buckel angebracht sind, die in die Drehrichtung der Trommel zeigt.
Falls die Buckel keilförmig ausgebildet sind, liegen also zweckmäßigerweise die
in dem zylindrischen Teil des Gehäusemantels vorgesehenen Öffnungen auf dem Rücken
dieser Keile.
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Wichtig ist, daß <der lose in dem Getreide lagernde Kieselsäurestaub
schon vor Einlauf in die Trommelvorrichtung möglichst entfernt wird, um zu vermeiden,
daß -dieser lose Staub während der ersten Umläufe in das Getreide eingerieben wird.
Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, den möglichst in einzelne Körner aufgelösten
Getreidestrom vor dem Einlauf in die Trommelvorrichtung einer im wesentlichen quer
durch ihn hindurchtretenden Luftströmung auszusetzen. Zweckmäßig wird diese Luftströmung
durch die gleiche Vorrichtung bewirkt, die auch den Luftstrom durch den Wurfraum
hindurch erzeugt.
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Der Erfindungsgegenstand kann mit Vorteil nicht nur für die Entfernung
von Kieselsäurestaub aus- dem Getreide, sondern all-,,gemein als Vorrichtung zum
Entstauben und Polieren von Getreide verwendet werden. Die Figuren zeigen Ausführungsbeispiele
der Erfindung, und zwar stellen dar Fig. i 'einen schematischen Querschnitt durch
eine erfindungsgemäß ausgebildete Reinigungsvorrichtung, Fig. a einen schematischen
Querschnitt durch eine andere Ausführungsform einer derartigen Vorrichtung, Fig.
3 eine Queransicht auf eine erfindungsgemäß ausgebildete Reinigungsvorrichtung,
Fig. q. eine Ansicht dieser.Vorrichtung von vorn, ' Fig. 5 eine schematische Darstellung
zweier hintereinandergeschalteter Fangbleche mit auf ihnen angebrachten jalousieartig
drehbaren Leitblechen, Fig.6 einen Teilschnitt durch die Oberfläche einer Trommel
in vergrößertem Maßstabe, Fig. 7 einen Radialschnitt durch einen erfindungsgemäß
ausgebildeten Treiber, Fig. 8 einen Schnitt durch diesen Treiber etwa tangential
zu der Trommeloberfläche nach Linie VIII-VIII der Fig. 7. In Fig. i ist die geschlossene
Trommel i mit der Welle 36 in dem Blechgehäuse 2 drehbar gelagert. Die Drehrichtung
der Trommel ist durch den Pfeil 3 bezeichnet. Auf der Trommel sind, in axialer Richtung
gegeneinander versetzt, im wesentlichen radiale bolzenartige Vorsprünge (Treiber)
d. angebracht.
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Etwa die untere Hälfte der Trommel i mit den Treibern ¢ wird von dem
Mantel des Gehäuses 2 zylindrisch umschlossen. Auf diesem zylindrischen Teile ist
der Gehäusemantel mit nach innen gekehrten Buckeln 5 o. dgl. versehen, die vorzugsweise
ebenfalls in Richtung der Trommelachse gegeneinander versetzt angeordnet sind. Die
Querschnitte der Buckel in den Ebenen, die zur Trommelachse radial liegen, sind
etwa in Form von Keilen ausgebildet, deren Rücken in die Drehrichtung der Trommel
zeigen. Auf den abfallenden Rücken sind Bohrungen oder Schlitze 6 angebracht.
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Das im übrigen zylindrische Gehäuse z erweitert sich auf seiner oberen
Seite zu einem Wurfraum 9, in den das in dem Spalt zwischen der. Trommel i und dem
Mantel des Gehäuses 2 herumgewälzte Gut geschleudert wird. Über die ganze Länge
der Trommel i sind eine Lufteintrittsöffnung 7 und eine Luftaustrittsöffnung 8 derart
vorgesehen, daß der Luftstrom über die ganze Trommellänge durch den Wurfraum 9 hindurchgeführt
wird und die Getreidekörner während ihrer Wurfbewegung umströmt. Die Luftströmung
kann sowohl durch ein Druckgebläse als auch durch ein Sauggebläse bewirkt werden.
Im vorliegenden Fälle ist ein Sauggebläse vorgesehen, das einen Unterdruck an dem
Stutzen 41 mit der Öffnung 8 erzeugt.
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Der Gehäusemantel io gegenüber der Austrittsstelle des Getreidegutes
aus dem Spalt zwischen Trommel und Mantel ist derart angeordnet und etwa kreisförmig
ausgebildet, daß er sich dem Verlauf der zu erwartenden weitesten Wurfbahnen der
Getreidekörner .ungefähr anschmiegt. Die Wurfbahnen dei-Getreidekörner sind. 'mit
den Pfeillinien i i angedeutet.
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Etwa an der Eintrittsstelle des Luftstromes in den Wurfraum 9 ist
über die ganze Länge der Trommel i ein Fangblech 12 o. dgl. angeordnet, auf dem
Leitbleche 13 vorgesehen sind. Diese Leitbleche sind um die Lagerpunkte 1q. drehbar
und auf, irgendeine Weise derart miteinander verbunden, daß sie jalousie. artig
gemeinsam bewegt werden können. .
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Im Ausführungsbeispiel ist ein weiteres Fangblech 15 :vorgesehen,
auf dem in entsprechender Weise jalousieartig . drehbare Leitbleche 16 vorgesehen
sind. Das die Treibertrommel i und den Wurfraum 9 unmittelbar
umschließende
Gehäuse z ist in einem weiteren Gehäuse i7 angeordnet, das sich unter dem zylindrischen
Teil des Gehäuses 2 muldenartig zu einem Sammelraum 18 verengt. An der unteren schmalsten
Stelle dieses Raumes ist eine Förderschnecke ig mit der Welle 39 drehbar angebracht,
die dazu dient, die gröberen abgeriebenen Teile, die aus den Öffnungen 6 heraustreten,
wegzubefördern.
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Die Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, deren
wesentliche Kennzeichen mit denen der Ausführung nach Fig. i übereinstimmen. Die
einander entsprechenden Teile der beiden Ausführungsformen sind mit denselben Einer-
und Zehnerbezugszahlen benannt. Die Bezugszahlen der Ausführungsform nach Fig.2
sind nur um ioo erhöht worden. Der Wurfraum log der Fig. 2 ist etwas anders ausgebildet.
Die Entfernung der Austrittsstelle der Körner aus dem Schlitze zwischen der Trommel
ioi und dem Mantel des Gehäuses io2 von dem Gehäusemantel i i o ist verhältnismäßig
groß, so daß der besonderen Ausbildung dieses Gehäusemantelteiles kein besonders
großer Wert mehr beizumessen ist.
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Die Ausbildung der Treiber 104 ist von der der Treiber 4 etwas verschieden
und ist in den Fig. 7 und 8 genauer dargestellt.
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Der, wesentliche Unterschied zwischen der Ausführungsform nach Fig.
i und der nach Fig. 2 besteht in der Führung des mit Staub angereicherten Luftstromes
nach Austritt aus der Wurfkammer.
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Bei der Ausführungsform nach Fig.2 ist unmittelbar am Austritt aus
der Wurfkammer iog ein dammähnliches Verteilungsstück i 2o vorgesehen, das den Kanal
am Austritt aus dem Wurfraum in zwei Kanäle 121, 122 teilt. Diese Kanäle, insbesondere
der Kanal 12r, sind zweckmäßig einstellbar vorzusehen. Durch diese Anordnung wird
bewirkt, daß noch irgendwelche Getreidekörner, die unter Umständen von dem Luftstrom
mitgerissen worden sind', ausgeschieden werden und durch den Kanal 122 in den Körnerstrom
zurückfallen. Weiterhin sind zwischen den Kanälen 121, 122 und der Luftaustrittsstelle
io8 Prall- und Führungsbleche 123, 124,125 vorgesehen, durch die die Richtung des
Luftstromes verschiedene Male derart geändert wird, daß schon in weitem Umfange
der in der Luft enthaltene Staub mechanisch abgeschieden wird. Er sammelt sich am
unteren Ende- der Mulde 126, in der eine Transportschnecke o. dgl. 127 drehbar angeordnet
ist und für die Wegbeförderung dieses Staubes sorgt.
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Die Treiber können auf irgendeine Weise ausgebildet sein. Die Fig.7
und 8 zeigen beispielsweise eine Ausführungsform, die sich als zweckmäßig herausgestellt
hat. Der Befestigungskern des Treibers besteht aus einem T-förmigen Flußeisenteil
r28, der in einem Zementkern 129 des Treibers eingebettet ist. Auf diesen Zementkern
ist eine Hülle 13o angeordnet, die aus Schmirgel und irgendeinem Bindemittel, beispielsweise
Zement, besteht. Der Querschnitt des Treibers in einer Ebene, die etwa tangential
zur Trommeloberfläche liegt, ist etwa stromlinienförmig derart ausgebildet, daß
das dicke Ende dieser Form nach der Drehrichtung der Trommel zu weist.
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Das nach der Trommelachse zu liegende Ende des T-förmigen Kernes 128
ist mit einem Gewinde versehen, durch das mittels einer Unterlegscheibe 131 und
einer Mutter 132 der Kern 128 und damit der ganze Treiber mit dem Trommelmantel
133 verbunden wird. Zweckmäßig wird zur Abdichtung zwischen der Unterseite des Treibers
und der Oberfläche des Gehäusemantels eine Abdichtungsscheib,b 134 gelegt.
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In den Fig. 3 und 4 ist die Quer- und Längsschicht einer Reinigungsvorrichtung
dargestellt, deren Querschnitt etwa der Fig. i entspricht.
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Der Antrieb der Vorrichtung erfolgt durch die Riemenscheibe 35, mit
deren Welle 36 die Treibertrommel i unmittelbar verbunden ist. Auf der .Welle 36
ist außerdem eine Scheibe 37 angeordnet, von der aus mittels irgendeiner Übertragung,
beispielsweise eines Riemens, die Scheibe 38 gedreht wird, die zum Antrieb der Welle
39 dient, auf der die Transportvorrichtung i9 befestigt ist.
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Auf dieser Querseite der Vorrichtung ist ebenfalls der Einlauf 40
für das Getreide angeordnet. Die Körner laufen von diesem Behälter aus unmittelbar
auf die Fangbleche 12, 15 und damit in die Spalte zwischen Trommel i und Gehäuse
2. Von dem Saugsammelkasten 41 geht unmittelbar eine nicht näher dargestellte Leitung
nach dem Einlaufbehälter 4o, um aus dem frei fallenden, in einzelne Körper aufgelösten
Getreidestrom vor dem Einlauf in die Trommelvorrichtung losen Kieselsäurestaub soweit
wie möglich abzusaugen.
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Auf der anderen Querseite der Vorrichtung ist eine Scheibe 42 angebracht,
die zum Antrieb einer weiteren Förderschnecke o. dgl. dienen kann. Insbesondere
soll diese Scheibe bei einer gemäß der Fig. a ausgebildeten Vorrichtung zum Antrieb
der Förderschnecke 127 dienen. An den Kasten 43 schließt eine Leitung o. dgl. zum
Ableiten des von der Schnecke ig geförderten Gutes an. Mit 44 ist ein Stutzen bezeichnet,
in den das gereinigte und polierte Getreide eintritt und von dem aus es wegbefördert
wird.
Die aus den Saugstutzen 8 austretende Luft wird auf bekannte
Weise durch irgendwelche Entstaubungsvorrichtungen gereinigt. Der hierbei gewonnene
Staub kann in weitgehendem Maße von neuem für die Behandlung von Getreide benutzt
werden.