DE651035C

DE651035C - Steuereinrichtung fuer elektromotorisch angetriebene Arbeitsmaschinen

Info

Publication number: DE651035C
Application number: DES117064D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Kurt Funke
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1935-02-08
Filing date: 1935-02-08
Publication date: 1937-10-06

Description

Steuereinrichtung für elektromotorisch angetriebene Arbeitsmaschinen Es gibt Betriebe, in denen eine Anzahl einzelner Arbeitsmaschinen in verschiedenartiger Weise zu einer gemeinsamen Arbeitsstaffel beliebig zusammengeschlossen werden kann, beispielsweise Papiermaschinenfabriken, Walzwerke, zusammengesetzte Förderanlagen usw. Es ist bei diesen Betrieben bekannt, die einzelnen Arbeitsmaschinen mit elektrischen Einzelantrieben zu versehen. Zur Vereinfachung der Steuerung dieser Einzelantriebe ist es ferner bekannt, die Steuereinrichtungen der zu einer Arbeitsstaffel zusammenzuschließenden Arbeitsmaschinen durch einen oder mehrere Wahlschalter zusammenzuschließen. Beispielsweise können die Steuereinrichtungen der zu einer Arbeitsstaffel gehörenden Motoren derart zusammengeschlossen werden, daß sich durch Betätigung eines einzigen Steuerorgans sämtliche Antriebsmotoren gleichzeitig oder auch in einer bestimmten Reihenfolge nacheinander in Bewegung setzen.
Der Bedienungsmann der Anlage wird zwar durch eine solche Steuerung erheblich entlastet, da er außer der Einstellung des Wahlschalters keinerlei Schaltungen für den Zusammenschlug der Elektromotoren vorzunehmen braucht. Besonders kommt eine solche Steuerung durch ' Wahlschalter zur Geltung, wenn die Wahlschalter an einer Stelle angeordnet werden, die eine Übersicht über die gesamte Anlage gestattet, besonders auch beim Einbau der Wahlschalter in mit bildlichen Darstellungen der Anlage versehenen Schalttafeln, in Leuchtschaltbildern u. dgl. Die Vorbereitung der Arbeitsmaschinen selbst bleibt dem Bedienungsmann jedoch bei jedem Zusammenschluß der Maschine nach wie vor überlassen. Insbesondere befindet sich an den Arbeitsmaschinen gewöhnlich eine Reihe richtugggebender Verstellorgane, die von dem Bedienungsmann vor jedem neuen Zusammenschluß der Arbeitsmaschinen eingestellt werden müssen, damit das Arbeitsgut in der richtigen Reihenfolge von der einen zur anderen Arbeitsmaschine geführt wird. Werden die zu einer Staffel zusammengesetzten Arbeitsmaschinen angelassen, ohne daß vorher sämtliche Verstellorgane in die dem gewählten Arbeitsgang entsprechende Stellung gebracht worden sind, so kann nicht nur das Arbeitsgut durch Falschlaufen Schaden nehmen, sondern es können auch die Arbeitsmaschinen selbst zerstört werden.
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß durch den Wahlschalter außer der Schaltung der Steuerstromkreise der zu einer Arbeitsstaffel zusammenzufassenden Maschineneinheiten gleichzeitig auch die die Richtung des Arbeitsgutes bestimmenden mechanischen Verstellorgane der Arbeitsstaffel gesteuert werden. Die Steuerung der Verstellorgane kann hierbei durch den Wahlschalten entweder unmittelbar ausgelöst oder auch nur vermittelt werden. Durch eine solche Einrichtung wird nicht nur die Bedienung der gesamten Anlage in hohem Maße vereinfacht,`; sondern es bietet sich auch der besonddr, wichtige Vorteil, daß falsche Einstellunge;,.'; der Verstellorgane völlig vermieden werdeüA Die praktische Durchführung der Erfindung erfolgt beispielsweise in der Weise, daß die einzelnen Verstellorgane mit je einem Einzelantrieb versehen werden und daß diese Antriebe von dem Wahlschalter bzw. den Wahlschaltern gleichzeitig bei dessen Einstellung gesteuert werden. Besonders vorteilhaft sind zur Steuerung Druckluftantriebe, beispielsweise Druckluftkolben, da diese einen verhältnismäßig geringen Raumbedarf haben und nur selten zu Störungen Anlaß geben. Die Steuerung der Druckluftantriebe erfolgt vorteilhaft durch elektromagnetisch betätigte Ventile, die ihrerseits von zusätzlichen Kontakten des Wahlschalters gesteuert "verden. Eine -solche Anordnung hat den weiteren Vorteil, daß die Einrichtung nach der Erfindung die Bedienungseinrichtung der Anlage in keiner Weise umständlicher gestaltet. Während bisher für die Auswahl eines bestimmten Arbeitsganges bzw. für die Einstellung der Wahlschalter einerseits und für die entsprechende Einstellung der Verstellorgane andererseits zwei getrennte, zeitlich nacheinanderliegende Bedienungsvorgänge erforderlich .waren, sind diese beiden Bedienungsvorgänge nunmehr zu einem einzigen Bedienungsvorgang vereinigt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Vier einzelne Arbeitsmaschinen i bis können durch die beiden verstellbaren Zwischenglieder 5 und 6 derart in verschiedener Weise zu einer Arbeitsstaffel miteinander verbunden werden, daß das von der Arbeitsmaschine i kommende Arbeitsgut entweder über die Arbeitsmaschine z oder über die Arbeitsmaschine 3 seinen Weg zur Arbeitsmaschine 4 nimmt. Die einzelnen Arbeitsmaschinen i bis ,4 sind mit einzelnen :Antriebsmotoren 7 bis io versehen. Die Steuerung der Motoren ist der Übersichtlichkeit halber nur schematisch gezeigt. jeder der Einzelmotoren ist hierbei über eine Steuerleitung mit dem Wahlschalter i i verbunden. Dieser Wahlschalter hat die bei den S tellungen I und Il. Die-Stellung I entspricht dem Weg des Arbeitsgutes über die Arbeitsmaschine a, die Stellung II dem Weg über die Arbeitsmaschine 3. Wird der Wahlschalter Beispielsweise auf die Stellung I eingestellt, so schal-Get er die Steuerleitungen der Motoren 7, 8 d io zu einer gemeinsamen Arbeitsstaffel üsammen, während die Steuerleitung des otors 9 nicht angeschlossen wird, Werden die Motoren jetzt an Spannung gelegt, beispielsweise durch Betätigen eines in der Zeichnung nicht dargestellten Druckknopfes, so laufen lediglich die Motoren 7, 8, 1o an, nicht aber der Motor g.
Die Verstellung der Verstellorgane 5 und 6 erfolgt durch die Druckluftkolben 1a und 13, welche über die Druckluftventile 14 und 15 durch Druckluft bewegt werden. Die Druckluft wird den Ventilen aus einer Leitung 16 zugeführt. Die- Ventile 14 und 15 werden elektromagnetisch betätigt und gehen nach Abschalten der Elektromagnete unter Einwirkung einer Feder o. dgl. wieder in ihre Ausgangsstellung zurück. Erfindungsgemäß sind nun die Elektromagnete dieser Ventile über Steuerleitungen ebenfalls mit dem Wahlschalter i i verbunden. Wird der Wahlschalter in die eine oder andere Stellung gebracht, so schaltet er nicht nur die Elektromotoren in der richtigen Weise zusammen, sondern nimmt gleichzeitig auch eine Betätigung der Verstellorgane 5 und 6 vor.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Steuereinrichtung für elektromotorisch angetriebene Arbeitsmaschinen, die für bestimmte Arbeitsvorgänge in verschiedener Anzahl und Reihenfolge zu einer, Arbeitsstaffel zusammengefaßt und gemeinsam in Betrieb genommen werden und deren Steuerstromkreise vor der Inbetriebnahme durch einen oder mehrere Wahlschalter vorbereitet und zusammengeschaltet werden, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Wahlschalter außer der Schaltung der Steuerstromkreise gleichzeitig auch die die Richtung des Arbeitsgutes bestimmenden mechanischen Verstellorgane (Weichen, Klappen o. dgl.) der Arbeitsstaffel gesteuert werden. a. Steuereinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanischen Verstellorgane mit Druckluftantrieben (Druckluftkolben) versehen sind, welche von dem Wahlschalter über elektromagnetisch betätigte Ventile gesteuert werden.