DE642367C - Anordnung zur Regelung der Stromstaerke in Lichtbogengleichrichtern - Google Patents

Description

Gegenstand des -Patents 415 910 ist 'eine Anordnung zur Regelung der Stromstärke in Lichtbogengleichrichtern, welche gestattet, die Gitterwechselspannung in ihrer Phasenlage gegenüber der Anodenspannung zu .verschieben. Dies kann, insbesondere bei mehrphasigen Gleichrichtern, durch. Verwendung eines Drehtransformators bewerkstelligt werden, wobei jedoch der ungünstige Einfluß der mechanischen -Trägheit des Drehtransformators, insbesondere bei Schnellregelung, berücksichtigt werden muß.

Vorteilhafter sind daher rein elektrisch wirkende Vorrichtungen zur Herstellung von Phasenverschiebungen, wie Wechselstrombrükkenanordruungen u. dgl. Solche ■Brückenanordnungen sind an sich für ein- und mehrphasige Steuerungen, bekannt. Die vorliegende Erfindung bezweckt eine rein elektrisch erfolgende Verdrehung der Phasenlage von mehrphasigen S teuer spannungen. Erfindungsgemäß sind mindestens zwei in Reihe geschaltete Wechselstrombrückenanordnungen vorgesehen. Die erste, sowohl· hinsichtlich des Eingangs als auch hinsichtlich des Ausgangs einphasige Brückenanordnung bewirkt dabei in an sich bekannter Weise die elektrische Verdrehung der Phasenlage der Ausgangsspannung, die in der zweiten, hinsichtlich der Ausgangsseite· mehrphasigen. Brückenanordnung, deren Eingangsseite die Ausgangsspannung ■ der ersten Brückenanordnung als Speisespannung zvigeführt wird, aufgespalten wird. Die zweite Brückenanordnung ist im allgemeinen, unverändeiiich und dient hochstens zur Feineinstellung. Der Erfindungsgedanke hat besondere Bedeutung für selbsttätige Regelungen, in Abhängigkeit von irgendwelchen elektrischen Größen.

Abb. ι zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Steuerung eines dreiphasigen Gleichrichters oder Wechselrichters. Die Anordnung wird über die Klemmen U und V je nach Art der Umformungseinrichtung, beispielsweise entweder aus einer Phase des energieliefernden Drehstromnetzes oder aus einer Selbsterregungsanordnung gespeist. Die Spannung U-V liegt unmittelbar an einer normalen, zur Phasenverschiebung dienenden Brückenanordnung, welche beispielsweise aus einer Wicklung des Transformators 1 mit Mittelanzapfung als erstem und zweitem Zweig, einem veränderlichen Ohmschen Widerstand 2 als drittem und .einem induktiven oder kapazitiven Widerstand 3 als viertem Zweig besteht. Die an den Endpunkten A und B der einen Brückendiagonale abgenommene, im angeführten Beispiel um fast i8o° gegen die Spannung U-V verdrehbare Spannung wird der zweiten Brückenanordnung zugeführt,

welche beispielsweise aus der mittelangezapften Sekundärwicklung eines .Transformators 4 besteht, die als gemeinsamer erster und zweiter Zweig für so viele Brücken dient, wie phasenverschobene Steuerspannungen erforderlich sind. Die zwischen den Punkten C und D liegenden dritten und vierten Zweige der einzelnen Brücken sind derart angeordnet, daß in einzelnen Brücken die Spannung der Brückendiagonale E-F₁ bzw. E-F « gegenüber der Spannung C-D in der Phase voreilt, in den restlichen Brücken nacheilt, so daß beispielsweise die abgeleiteten Steuerspannungen ein regelmäßiges Phasenvieleck bilden können. Der Diagonalenendpunkt E ist im allgemeinen mit der gemeinsamen Kathode, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer eine Vorspannung liefernden Einrichtung, die Endpunkte F₁, F₂, F₃ usw. mit den Gittern der zu steuernden Entladungsstrecken, gegebenenfalls über Strombegrenzungswiderstände, zu verbinden.

Ein vereinfachtes Ausführungsbeispiel ist in Abb. 2 dargestellt, bei welchem statt des Transformators 1 beispielsweise zwei Drosseln 1' und 1" verwendet sind und die als Phasenspalter dienende Anordnung gegenüber der Anordnung in Abb. 1 um eine Brücke vermindert ist, wobei die fehlende Brücke dadurch ersetzt wird, daß die betreffende Spannung statt wie in Abb. 1 an den Diagonalen E-F₃ beispielsweise an den Klemmen E und D abgegriffen wird. In diesem Falle wird eine Phasendrehung von annähernd 360⁰ durch Änderung der Induktivität 3" erzielt. Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: die Spannung in der Diagonalen A-B der ersten Brücke und damit auch, die Spannung C-D an der zweiten Brücke ist unter Verwendung von im einzelnen schon bekannten Anordnungen für die Brückenzweige 2 und 3 (Abb. 1) bzw. die Brückenzweige 2 und 3') 3" (Abb. 2) bei der Anordnung nach Abb. ι um fast i8o°, bei der Anordnung nach Abb. 2 um fast 360⁰ in der Phase drehbar; mit der Spannung C-D bzw. E-D drehen sich aber gleichläufig sämtliche von ihr abgeleiteten, entsprechend in der Phase verschobenen Spannungen E-F₁, E-F₂ usf., so daß beispielsweise durch Änderung des Ohmschen Widerstandes oder der Induktivität bzw. Kapazität in einem einzigen Zweig der ersten Brücke sämtliche abgeleiteten Spannungen sich um gleiche Winkel verdrehen. Dabei unterscheidet sich die Anordnung in Abb. 2 von der in Abb. ι beschriebenen nur dadurch, daß das abgeleitete Spannungsvieleck bei der ersteren in einer festen, nur durch den Transformator 4 bestimmten Beziehung zur Ausgangsspannung A-B der ersten Brücke steht, während bei der letzteren die Phasenlage des abgeleiteten Spannungsvielecks gegenüber der Spannung A-B bei der einmaligen Einstellung der Brückenzweige frei wählbar ist.

Die beschriebenen Anordnungen haben den großen Vorteil, daß die abgeleiteten Spannungen in ihrer Phasenlage gegeneinander beliebig einstellbar sind, insbesondere daß sie eine beim Drehregler nicht ohne weiteres zu bewerkstelligende Verstimmung des Phasenvielecks zulassen, welche es gestattet, aus einanodigen Gefäßen aufgebaute Schaltungen, z. B. für Meßzwecke, mit in sämtlichen Phasen genau* im gleichen Phasenpunkt der Anodenspannung einsetzender Zündung auch dann unter Verwendung einer gemeinsamen Zusatzgleichspannung für alle Gitterkreise zu betreiben, wenn die einzelnen Entladungsstrekken hinsichtlich ihrer Zündkennlinie nicht genau aufeinander abgestimmt sind.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Anordnung zur Regelung der Stromstärke in Lichtbogengleichrichtern mit gittergesteuerten Entladungsstrecken nach Patent 415 910- unter Verwendung von Wechselstrombrückenanordnungen zur Gittersteuerung für mehrphasige Schaltungen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei in Reihe geschaltete Wechselstrombrückenanordnungen vorgesehen sind, von denen die erste, sowohl hinsichtlich des Eingangs als auch hinsichtlich des Ausgangs einphasige Brückenanordnung in an sich bekannter Weise die elektrische Verdrehung der Phasenlage bewirkt, die zweite, hinsichtlich der Ausgangsseitie mehrphasige Brückenanordnung, deren Eingangsseite die Ausgangsspannung der ersten Brükkenanordnung als Speisespannung zugeführt wird, die Aufspaltung der Ausgangsspannung der ersten Brückenanordnung durchführt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen