DE639392C - Photographische Kamera - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
4. DEZEMBER 1936

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Vr 639392 KLASSE 57 a GRUPPE 22 os

Otto Berning & Co. in Schwelm, Westf.*) Photographische Kamera

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. November 1934 ab

Die Erfindung betrifft eine photographische Kamera mit einem mehrere Federn enthaltenden Federwerk, bei welcher z. B. der Filmtransport durch die aufgespeicherte Federkraft bewirkt wird.

Hauptsächlich dann, wenn eine Kleinbildkamera mit einem automatischen Filmtransport versehen sein soll, ist man bemüht, die äußere Form der Kamera so klein als mög-Hch zu halten. Trotzdem muß aber die Feder, die mehrere Vorgänge, wie z. B. Filmtransport, Verschlußspannen, Bildzählen usw., zu bewirken hat, genügend Kraft hergeben können, und sie soll auch, weil sie leicht dem Bruch unterworfen ist, auf einfachste Art und Weise auswechselbar sein.

Die photographische Kamera mit dem Federwerk gemäß der Erfindung ist nun dadurch gekennzeichnet, daß das Federhaus von außen her derart in eine Kamerawandung eingesetzt ist, daß ein Teil des Federhauses nach außen aus dem Kameragehäuse herausragt und daß der herausragende Teil des Federhauses einen größeren Innendurchmesser als der innenliegende Teil hat und eine Feder größeren Durchmessers als der innenliegende Teil aufnimmt. Durch diese neue Ausführungsform wird erreicht, daß durch die Verwendung eines Federwerkes und der dazu nötigen Einrichtung zur Regulierung des sanften und ruckfreien Ablaufens beim Filmtransport keine Vergrößerung des Kamerakörpers nötig wird. Ferner ist die Feder leicht zugänglich, ohne daß die eigentliche Kamera auch nur teilweise zerlegt werden müßte, wobei trotz des kleinen beanspruchten Raumes eine bedeutende Kraft erzielt wird.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen

Fig. ι einen Einblick in das Federwerk bei geschnittenem Kameragehäuse und geschnittenem Federhaus und

Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. 1, in der das Kameragehäuse ebenfalls geschnitten ist.

Ein den Filmtransport beeinflussendes Regelwerk, bestehend aus den zwischen zwei Platinen 1 und 2 gelagerten Laufrädchen 3 bis 6, ist unter der Seitenwand 7 der Kamera so angeordnet, daß es in dem von der Bildbühne 8 und Seitenwand 7 gebildeten Winkel über dem Bildfenster 9 liegt. Durch eine Öffnung 10 in der Kameraseiten wand kann nun ein Federhaus 11 von außen eingesetzt werden, das in Eingriff mit dem Trieb des Rades 6 und einem Zahnrad 13 auf der Filmtransportrolle 14 steht. Der Durchmesser des Federhauses ist nun durch diese Zahneingriffe im Innern der Kamera begrenzt. Da das Federhaus jedoch teilweise außerhalb des Kamerakörpers liegt, so ist die Möglichkeit gegeben, seinen Umfang hier zu vergrößern.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Heins Kilfitt in Schwelm, Westf.

Claims (4)

Im Feder haus sind dann zwei Federn 15 und 16 untergebracht, von denen die äußere einen größeren Durchmesser als die innere hat. Nicht allein, daß damit die Verwendung e^ner größeren, also stärkeren Feder im oberen Ί&Γ des Federhauses möglich ist, sondern die*a|f| die Eingriffe wirkende Kraft ist noch dadurch erhöht, daß der Durchmesser der äußeren Feder so groß oder größer ist als der ίο" Zahnkranz des Federhauses, so daß eine auf Grund der größeren Hebelwirkung verstärkte Kraft an dem Rad 13 ausgeübt wird. Als, Gegenlager für das Federhaus 11 wird die Haube 17 von außen über das Federhaus gesetzt und z. B. durch Schrauben 18,-19 aI1 der Kamerawand befestigt. Sodann wird das Aufzugorgan 20 auf dem Federkern 21 befestigt. Das Aufzugorgan 20, welches schon an sich einen gewissen Umfang und Höhe haben muß, um es bequem beim Aufziehen der Feder fassen zu können, überdeckt nun das auf der Haube 17 angebrachte Gesperre. Durch die geschilderte Anordnung und die Verlegung der Feder teils in das Kamerainnere, teils unter das Aufzugorgan können die durch andere Teile, z. B. Breite des Films, Höhe der Kassetten, bedingten Größenmaße der Kamera unverändert und genau so klein bleiben wie bei einer Kamera ohne Federwerk. Auch der vom Regelwerk 1 bis 6 ausgefüllte Platz wäre bei einer Kamera ohne Federwerk unausgenutzt vorhanden. Sodann kann nach Entfernung nur zweier Teile, 20 und 17, die Feder ausgewechselt werden, und endlich wird durch die Verwendung der stärkeren und größeren Feder im außerhalb des Kamerakörpers liegenden Teil des Federhauses eine bedeutende Kraft erzielt. Das Regelwerk 1 bis 6 kann natürlich auch irgendeine andere Vorrichtung, z. B. eine Ankerhemmung oder eine Luft- oder Flüssigkeitsbremse sein an Stelle der beispielsweise dargestellten Laufrädchen 3 bis 6. .i1·". Patentansprüche:

1. Photographische Kamera mit einem mehrere Federn enthaltenden Federwerk, dadurch gekennzeichnet, daß das Federhaus von außen her derart in eine Kamerawand eingesetzt ist, daß ein Teil des Federhauses nach außen aus dem Kameragehäuse herausragt und daß der herausragende Teil des Federhauses einen größeren Innendurchmesser als der innenliegende Teil hat und eine Feder größeren Durchmessers als der innenliegende Teil aufnimmt.

2. Photographische Kamera nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Halbmesser des an dem Federhaus angebrachten Antriebszahnkranzes kleiner ist als der Abstand des Angriffspunktes der im herausragenden Teil des Federhauses liegenden Feder an der Innenwandung dieses Teiles von der Federhausachse.

3. Photographische Kamera nach Anspruch ι oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das den Ablauf des Federwerkes beeinflussende Regelwerk in dem von der Vorder- und Seitenwand der Kamera sowie von der Bildbühne begrenzten Raum untergebracht ist und daß das von außen eingesetzte Federhaus an den diesen Raum einschließenden Wänden gelagert ist.

4. Photographische Kamera nach Anspruch i, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Federhaus oder die als Gegenlager dienende Haube ganz oder teilweise von der Aufzughandhabe überdeckt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen