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Rechenklassierer Die Erfindung betrifft einen Rechenklassierer, bei
dem jeder Rechenaufhängepunkt seinen Antrieb von der Hauptantriebswelle aus erhält.
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Bei den bekannten Rechenklassierern dieser Art hat es sich gezeigt,
daß sie über ein gewisses Maß hinaus nicht vergrößert werden können, wodurch die
Leistung einer Recheneinheit beschränkt wurde. So wünschenswert eine Vergrößerung
des einzelnen Rechenklassierers an Stelle der Anwendung mehrerer Einheiten erschien,
so scheiterten doch die Versuche im wesentlichen an den Antriebsschwierigkeiten.
Selbst sehr stark gehaltene Antriebswellen, Zahngetriebe und Gestänge solcher großer
Rechen brachen im Betriebe entweder alsbald oder nach kurzer Zeit infolge von Ermüdungserscheinungen.
Die Erfindung behebt nun diese Schwierigkeiten und ermöglicht es, weit größere Rechenklassierer
zu bauen als bisher und damit die Leistung einer Einheit wesentlich zu erhöhen.
Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß die von der Welle aus zu den einzelnen
Aufhängepunkten führenden Antriebsstangen sich im wesentlichen entgegengesetzt bewegen,
z. B. infolge entsprechender Versetzung der Exzenter oder Kurbeln.
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Durch diese Anordnung wird nämlich die große Massenwirkung des bewegten
Rechens und seiner Antriebsglieder zum Teil aufgehoben, so daß die Beanspruchungen
auf alle Teile des Antriebes sehr viel geringer werden und auch dann ausgehalten
werden können, wenn sich der Rechenbewegung plötzliche Widerstände von seiten des
zu klassierenden Gutes entgegensetzen.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Anordnung eines
Schwinghebels, der den oberen Rechenaufhängepunkt mit seiner Antriebsstange verbindet
und dessen freier Hebelarm nach oben ausschlagen kann, nach unten aber gegen eine
Stellschraube wirkt. Dieser Schwinghebel bietet eine weitere Sicherung gegen die
Beanspruchungen, die auf den Rechen von den zu klassierenden Stoffen, Erzteilchen
o. dgl. ausgeübt werden können, z. B. durch starke Anhäufung auf der Schräge des
Beckens oder auch bei der Inbetriebsetzung des Rechens nach dem Stillstand. Die
Schwingbewegung des Hebels ermöglicht dem Rechen ein Ausweichen nach oben bei zu
großen Widerständen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung hervor, in welcher' an Hand der beigefügten Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung erläutert ist. In der Zeichnung zeigt Abb. i einen senkrechten Schnitt
durch den Rechenklassierer, Abb. 2 eine Draufsicht auf denselben, Abb. 3 eine Aufbaueinzelheit.
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Der Klassierer hat den üblichen, im Querschnitt rechteckigen Behälter
io mit schrägem Boden ii, einer Zuleitung 12 und einem Überlauf 13. Die Rechen 1q.
bestehen aus den Längsträgern 16 mit den Querrippen 15 und sind. an Aufhängeblechen
17 am oberen Ende der Vorrichtung und ähnlichen Blechen 18 in der Nähe
des
unteren Endes aufgehängt. Quer über -die Seitenwandungen 1g, 2o des Behälters 1o
erstrecken sich -in der Nähe des oberen Endes, Querstreben 21, die im Verein mit
den Strebe 22 ein Gerüst -bilden, -auf dem die Lagert; und 25 befestigt sind. In
diesen Lagern sinn die Antriebswelle 24 und die Welle 25e gelagert: Die Welle 25e
trägt die Riemenscheibe 26. Das Zahnrad 27 auf der Welle 25e treibt die Welle 24
mittels eines Zahnrades 28, das sich im Gehäuse 29 befindet.
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Die Kurbelstangen 30 sind an dem einen Ende mit den Zapfen
31 der Kurbeln 32 verbunden, die auf der Welle 24 sitzen. Das andere Ende der Kurbelstangen
ist durch einen Zapfen 33 mit den Armen 34 verbunden, deren untere Enden drehbar
mittels Zapfens 35 in Lagern 36 gelagert sind, die auf dem oberen Träger 21 befestigt
sind. Eine kurze abwärts gehende Verlängerung 37 der Stangen 30 trägt einen
Zapfen 38, an dem ein Schwinghebel 39 angreift, dessen anderes Eride durch
Zapfen 40 mit den Aufhängeblechen 17 verbunden ist. Diese Bleche haben Einstellschrauben.4z,
mittels derer allerdings innerhalb kleiner Grenzen die Entfernung zwischen den Rechenrippen
15 und dem Boden 1i des Behälters eingestellt werden kann.
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Die Einrichtung zur Übertragung der Rechenbewegung auf den unteren
Teil des Rechens besteht aus Gliedern, die den unteren Aufhängepunkt in einer in
sich geschlossenen Kurvenbahn bewegen. Die Erzeugung der Bewegung erfolgt durch
Exzenter 42, die auf der Antriebswelle 24 sitzen. Auf jedem Exzenter 42 befindet
sich ein Ring 43, der durch eine einstellbare Verbindungshülse 44 mit der Stange
45 verbunden ist. Diese Stange ist mittels der einstellbaren Hülse 46 mit einem
Zapfen 47 verbunden, an welchen ein Kniehebel 48 angeschlossen ist, der 11m eine
feste Achse 49 drehbar ist. Der Kniehebel 48 ist mittels eines Drehzapfens 5o mit
den Hebelarmen 51 verbunden, die oben mittels Zapfens 52 an den Aufhängeblechen
18 der Rechen angelenkt sind.
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Zur Erzielung einer synchronen Bewegung der beiden Rechenaufhängepunkte
muß der Exzenter 42 auf der Welle 24 im Winkel von go ° zu den Kurbelarmen 32 vergrößert
oder verkleinert um einen bestimmten kleinen Winkel angeordnet sein. Dieser Winkel
ist gleich dem Winkel, der gebildet wird von der Verbindungslinie zwischen Welle
24 und Zapfen 47, wobei der untere Arm des Kniehebels 48 parallel zum Boden 1i verläuft,
und einer Linie, die von der Welle 24 aus parallel zum Behälterboden 1i verläuft.
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Wenn die Linie von der Mitte des Zapfens 47 zur Mitte der Welle 24
oberhalb der parallel zum Boden verlaufenden Linie verläuft, dann muß der von diesen
beiden Linien gebildete Winkel zu go ° hinzugezählt werden, um die Exzenterstellung
zu bestimmen. Verläuft sie darunter, dann muß dieser Winkel abgezogen beerden. Der
Winkel zwischen den Armen des jAehebels 48 muß derselbe sein wie der zwi-5qiben
dem Kurbelarrri 32 und dem Exzenter 42. ;Die Länge der Stange 45 muß so eingestellt
sein, -daß der untere Arm des Kniehebels 48 parallel zum Boden 1i verläuft, wenn
auch der Kurbelarm 32 zu diesem Boden parallel steht. Die Arme des Kniehebels 48
sind im vorliegenden Fall gleich lang. Sie können aber -auch bei entsprechender
Änderung des Exzenterhubes verschieden lang sein, wenn nur die Bewegung, die dem
Zapfen 50 erteilt wird, die gleiche ist wie die, die der Zapfen 38 vollführt.
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Es hat sich herausgestellt, daß der Rechen dann besonders zufriedenstellend
arbeitet, wenn die Stange 51 -ungefähr 21/,,mal so lang ist als der Hub der Kurbel
32. Die Lenker bzw. Hebelarme 51 und 34 müssen natürlich so angeordnet
e n, daß sie nahezu parallel verlaufen.
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s i Zum Heben und Senken des unteren Teiles des Rechens sind
entsprechende Vorrichtungen vorgesehen, so daß der Rechen untersucht, ausgebessert
oder ausgewechselt werden kann. Wenn der Klassierer außer Betrieb gesetzt ist, dann
müssen die Rechen aus dem Schlamm herausgehoben werden. Würde man dies nicht tun,
dann würde der Schlamm mit dem Rechen zu einer starren Masse zusammenbacken, und
die Wiederaufnahmedes Betriebes würde sich außerordentlich schwierig gestalten.
Wenn die- Rechen aus dem Schlamm herausgezogen sind, dann ist trotzdem keine besondere
zusätzliche Kraft zum Wiedereinführen der Rechen erforderlich, denn sie können,
nachdem die Hinundherbewegung begonnen hat, -langsam hinabgesenkt werden.
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Die im vorliegenden Fall gewählte Ausführungsform zum Heben der Rechen
umfaßt Hubarme 53, die auf der Welle 54 sitzen. Die Welle ist in Lagern 55 gelagert,
die an dem Querträger 56 befestigt sind. Auf der Welle 54 sitzt ferner ein bogenförmiger
Bügel 57, welcher am Ende Lager für die lose Trommel 58 trägt.
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Eine andere angetriebene Trommel 59 ist drehbar in Lagern 6o
gelagert, die von dem Träger 56 getragen werden; die Trommel sitzt auf einer Welle
61 und wird von dieser gedreht. Die Welle 61 kann mechanisch oder durch ein von
Hand betätigtes Getriebe 62 gedreht werden. Die angetriebene Trommel 59 besteht
aus den Teilen 63 und 64; der Teil 64 hat einen größeren Durchmesser als der Teil
63. Der Durchmesser der Trommel 58 liegt zwischen dem Durchmesser der Teile 63 und
64 der Trommel 59. 65 und 66 sind Seile, welche über die Trommeln laufen.
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Die Anordnung dient dem Zweck, die lose Trommel 58 nach der angetriebenen
Trommel 59
hinzuziehen. Hierdurch werden der Bügel 57,
die Welle 54
und die Hebelarme 53 gedreht und
die Welle 49 angehoben, auf welcher
der Kniehebel 48 sitzt. Hierdurch erfolgt eine Verschiebung der Gelenkstange 51
in der Längsrichtung. Dadurch wird das Aufhängeblech 18 und schließlich der Rechen
angehoben. Dabei läuft das an die Trommel 58 angeschlossene Seil 65 oben
über die Trommel 58 und über den Teil 63 geringeren Durchmessers der Trommel
59, mit welcher das andere Ende des Seiles verbunden ist. Das Seil
66 läuft unten von dem Teil 64 größeren Durchmessers der Trommel
59, mit welcher es verbunden ist, um den unteren Teil der losen Trommel
58, an welcher es mit dem anderen Ende befestigt ist.
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Angenommen nun, es soll der Rechen in die Ruhestellung gehoben werden,
dann wird nicht der Vorderteil angehoben, sondern es wird der ganze Rechen 14 um
die schwingbaren Aufhängepunkte der vorderen Aufhängebleche 17 gedreht, bzw. es
wird nur das hintere Ende des Rechens angehoben. Die Drehung der Trommel 59 erfolgt
entgegengesetzt dem Uhrzeiger. Dadurch wird das Seil 66 auf die Trommelhälfte 64
größeren Durchmessers aufgewunden, und zwar schneller, als es von der Trommel
58 abrollt. Dadurch wird die Trommel 58 nach der Trommel 59 (Fig- 3) hingezogen
und der Rechen gehoben. In dieser Stellung, in der sich die Trommeln 58 und 59 nahe
beieinander befinden, ist das Seil 65 auf die Trommel 59 aufgewunden. Um
den Rechen durch Entfernen der beiden Trommeln voneinander zu senken, wird die Trommel
59
im Sinne des Uhrzeigers gedreht, worauf die lose Trommel 58 die gleiche
Umdrehung erfährt. Da die Trommel 58 einen größeren Durchmesser hat als der Teil
63 der Trommel 59, so erfolgt das Abrollen des Seiles 65 von der Trommel
58 schneller als das Aufrollen auf den Teil 63. Die Trommel 58 entfernt sich
somit von der Trommel 59, und der Rechen wird gesenkt. Wenn das obere Seil 65 mehr
Anzug erhält, dann rollt das untere Seil 66 lose in seine frühere Lage ab, und umgekehrt.
Die beschriebene Einrichtung zum Heben und Senken der Rechen hat den Vorteil, daß
sie die Antriebsvorrichtung nicht stört und unabhängig davon betrieben werden kann.
Sie gehört nicht zum Gegenstand der Erfindung und ist lediglich zum Verständnis
der Arbeitsweise des Rechenklassierers nach der Erfindupg beschrieben worden.