DE634158C

DE634158C - Bogenauslegevorrichtung fuer Rotationsdruckmaschinen

Info

Publication number: DE634158C
Application number: DESCH107332D
Authority: DE
Original assignee: Schnellpressenfabrik Koenig and Bauer AG
Current assignee: Schnellpressenfabrik Koenig and Bauer AG
Priority date: 1935-06-19
Filing date: 1935-06-19
Publication date: 1936-08-18

Description

Bogenauslegevorrichtung für Rotationsdruckmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Bogenauslegevorrichtung für Rotationsdruckmaschinen, insbesondere für endlose Bahnen, bei welcher der Druckbogen mittels einer endlosen. Greiferkette bis über den Stapel gefördert und vor dem Ablegen auf den Stapel durch auf das Bogenende einwirkende Bremsmittel verlangsamt wird.
Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art erfolgte das Verlangsamen des Druckbogens beispielsweise durch Niederdrücken des freien Endes des laufenden Druckbogens mittels auf und ab schwingender Bremsarme gegen eine ortsfeste Bremsfläche. Außer ähnlichen mechanischen wurden auch pneumatische Hemmvorrichtungen, wie z. B. schwingende Saugerleisten und rotierende Saugwalzen, bekannt, die den Druckbogen an seinem hinteren Ende erfassen, strecken und seine Laufgeschwindigkeit während des letzten Wegstückes seiner Ablage verlangsamen. Bei Verwendung dieser Bremsmittel erscheint es nicht möglich, neben einem einwandfreien Stapeln auch wesentlich höhere Arbeitsgeschwindigkeiten des Bogenausganges als bisher zu erreichen. Außerdem sind sie nicht zum Ablegen mehrerer aufeinanderliegend gesammelter Bogen geeignet, die dem Stapelausleger einer Rotationsdruckmaschine beim Verarbeiten endloser Bahnen zugeführt werden.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die Verlangsamung des beispielsweise aus zwei oder drei aufeinander gesammelten Bogen bestehenden Bogenpaketes mittels einiger mit geringerer Umfangsgeschwindigkeit umlaufender"nur auf die übereinanderliegenden Bogenenden eines Bogenpaketes einwirkender Segmentscheiben erfolgt.
Die Anordnung des neuen Bogenausganges ermöglicht erhebliche Arbeitsgeschwindigkeiten der Druckmaschine. An Stelle besonderer pneumatischer und hin und her schwingender mechanischer Bremsmittel. treten einfache mechanische, umlaufende Mittel, bestehend aus den an sich bereits zum absatzweisen Transport des Fördergutes an Präge- und Stanzmaschinen o. dgl. bekannten Segmentscheiben. Trotz der erhöhten Fördergeschwindigkeiten wird ein sauberer einwandfreier Stapel erzielt.
Die Zeichnung veranschaulicht in schematischer Darstellung eine beispielsweise Anordnung nach der Erfindung.
Die vom Falzwerk kommenden Bogen gelangen zunächst auf den Sammelzylinder i, der z. B. drei Bogen aufeinander sammelt. Jedes aus drei Bogen bestehende Bogenpaket a wird dann durch Ableiter 3 vom Sammelzylinder abgehoben und den Greifern 4 einer endlosen Kettengreifervorrichtung zugeführt, die mit Falzwerkgeschwindigkeit bewegt werden. Wie die Zeichnung veranschaulicht, wird das 'Bogenpaket a durch die Kettengreifer 4 bis fast in die'Ablegestellung getragen.
Zwischen den beiden Kettenradpaaren 5 und 6 sind in der Nähe der Kettenräder 5 auf einer gleichmäßig umlaufenden Spindel 7 einige über die Breite des Bogens 2 verteilte schmale Segmentscheiben 8 angeordnet, deren Umfangsgeschwindigkeit wesentlich kleiner ist als die der Kettengreifer. Beispielsweise genügen drei Segmentscheiben auch dann, wenn jeweils zwei Bogenpakete nebeneinanderliegend auf den Stapel geführt werden sollen. Etwas unter der Bahn des dürch die Kettengreifer herangeführten Bogenpaketes 2, die vorteilhafterweise nach dem Stapel hin schräg abfallend verlaufen kann, ist eine mit den Segmentscheiben 8 zusammenarbeitende Bogenführungswalze 9 gelagert. Etwa gleichzeitig mit dem Öffnen der Kettengreifer ¢ erfaßt die Vorderkante der Segmentscheiben 8 das hintere Ende des Bogenpaketes 2 und drückt dieses leicht gegen die Bogenführungswalze 9. Beide schieben nunmehr das Bogenpaket auf der letzten Strecke seines Weges mit verlangsamter Geschwindigkeit dem Stapel io zu. Mindestens an zwei aufeinander liegenden Seiten des Stapels io sind-verschiebbare Bogengeradstoßer angeordnet. Gleichzeitig mit dem Auftreffen des Bogenpakets gegen die vorderen Anschlagschienen i i fällt es durch Eigengewicht auf den Stapel nieder und wird ausgerichtet.
. Insbesondere bei mehreren aufeinander gesammelten Bogen sind keinerlei weitere Mittel erforderlich, um die Bogen auf den Stapel niederzuführen. Die Bogenführungswalze 9 wird zweckmäßigerweise derart am Stapel io anliegend angeordnet, daß die hintere Kante des frei fallenden Bogens durch die Walze 9 herabgestreift wird. Zu diesem Zweck kann die Walze 9 eine rauhe Umfangsfläche, z. B. auch mittels Glaspapierbezugs ö. dgl., erhalten. Eindrehungen in der Walze 9 gestatten erforderlichenfalls störungsfreien Vorbeigang der Kettengreifer q.. In vorteilhafter Weise wird die Bogenführungswalze 9 in ihrer Höhe verstellbar angeordnet, was am einfachsten mittels Lagerung in exzentrischen Büchsen erfolgt. Durch deren Verdrehung wird die Lage der Walze 9 der Stärke der Bogen und Bogenpakete angepaßt, aber auch der Preßdruck zwischen Segmentscheiben 8 und Walze 9 geregelt.
Um erforderlichenfalls die Verarbeitung verschiedenster Papiersorten bei unterschiedlichen Maschinengeschwindigkeiten zu ermöglichen, kann auch die Dauer der Einwirkung der Seginentscheiben auf die auszulegenden Bogen_ veränderlich gestaltet werden. Beispielsweise werden die . Segmentscheiben 8 satt fest verkeilt in Umfangsrichtung derart verdrehbar angeordnet; daß die Bogen früher oder später und für längere oder kürzere Zeit erfaßt werden. Eine weitere Möglichkeit ergibt sich, wenn die Segmentscheiben in exzentrischen Büchsen oder auf andere Art derart gelagert sind, daß sie bei jedem Arbeitsgang auf den Bogen selbsttätig herabgesenkt werden, wobei der Zeitpunkt der Arbeitsstellung evtl. auch während des Betriebes regelbar ist. Wechselräder in Verbindung mit besonders ausgestatteten und gesteuerten Segmentscheiben 8 würden auch beliebig veränderliche Umfangsgeschwindigkeiten der Segmentscheiben 8 zulassen. Derartige Sondereinrichtungen sind zwar im Regelfalle nicht erforderlich, ermöglichen aber die Anpassung der Einrichtung an wechselnde Betriebsverhältnisse.

Claims

PATENTANsPRÜCuE: i. Bogenauslegevorrichtung für Rotationsdruckmaschinen, bei welcher der Bogen mittels einer endlosen Greiferkette bis über den Stapel gefördert und vor dem Ablegen auf den Stapel durch auf das Bogenende einwirkende Bremsmittel verlängsarnt wird, dadurch gekennzeichnet, daß 'die Verlangsamung des beispielsweise aus -zwei oder drei aufeinander gesammelten Bogen bestehenden Bogenpaketes (2) mittels einiger mit geringerer Umfangsgeschwindigkeit umlaufender, die übereinanderliegenden Bogenenden gegen eine bewegliche Unterlage (9) drückender Segmentscheiben (8) erzeugt -wird.
2. Bogenauslegevorrichtung nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die finit einer Bogenführungswalze (9) zusammenwirkenden Segmentscheiben (8) zwischen den beiden Kettenradpaaren (5,6) für die endlose Greiferkette und in der Nähe des hinteren Kettenradpaares (5) angeordnet sind.
3. Bogenauslegevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die unter dem herangeführten Bogenpaket (2) angeordnete Papierführungswalze (9), mit der die Segmentscheiben (8) zusammenwirken, in ihrer Höhe verstellbar angeordnet ist. q..
Bogenauslegevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierführungswalze (9) derart unmittelbar neben dem Stapel (io) angeordnet ist, daß sie die hintere Bogenkante des herabfallenden Bogens (2) gegen den Stapel herabstreift.
5. Bogenauslegevo@richtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß die Bogenführungswalze (9), die an den Stellen der Kettengreiferbahnen Eindrehungen besitzt, an den nicht eingedrehten Stellen ihres Umfangs eine -rauhe Oberfläche besitzt. .
6. Bogenauslegevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch. gekennzeichnet, daß die Dauer der Bogenführung durch die Segmentscheiben (8) einstellbar ist.
7. Bogenauslegevorrichtung nach An-Spruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmentscheiben (8) in ihrer Höhenlage derart selbsttätig verstellbar angeordnet sind, daß sie das Bogenpaket (2) etwas früher oder später erfassen.