Gegenstand der Erfindung· ist ein Verbundschweißgerät,
mit welchem das elektrische Schweißen unter gleichzeitiger geeigneter Vorwärmung der Schweißnaht mittels einer
Heizflamme in geeigneter Form durchgeführt werden kann.
Seit Jahren hat das elektrische Schweißen in der Industrie Eingang gefunden und ist im
Laufe der letzten Jahre auf eine beachtliche Höhe gebracht worden. Man hat aber weiter
festgestellt, daß durch eine geeignete lokale Vorwärmung der Schweißnaht unter Ausschaltung
wesentlicher Wärniespannungen einmal die Schweiße selbst wesentlich vergütet wer-.
15 den kann, dann aber auch der Schweißvorgang sehr beschleunigt wird; die Verbindung beider
Verfahren, d.h. des Vorwärmens und des unmittelbar darauffolgenden elektrischen Einschweißens
des Schweißgutes, erbringt also ganz wesentliche Vorteile, so daß man die
elektrische Schwieißung auch dort anwenden kann, wo man bisher aus sicherheitstechnischen
oder sonstigen Gründen von der Anwendung der elektrischen Schweißung abriet.
Um nun diese Schweißart unter Anwendung des vorherigen Vorwärmens praktisch, wirtschaftlich
und arbeitstechnisch einwandfrei durchzuführen, bedarf es eines Arbeitsgerätes, welches unter diesen Voraussetzungen konstruiert
ist. Bisher arbeitete man mit zwei getrennten Geräten, indem der Arbeiter mit
der einen Hand die Vorwärmefiamme mittels eines Brenners betätigte und mit der anderen
Hand die Schweißelektrode in die Schweißnaht einbrachte. Es ist für jeden Fachmann
klar ersichtlich, daß eine derartige Arbeitsweise nur in ganz wenigen Fällen einwandfrei
durchgeführt werden kann, in diesen wenigen Fällen aber für den Schweißer immer unüberbrückbare
Schwierigkeiten bei der Regulierung der Heizflammie oder des Lichtbogens
während des Schweißens bestehen, da er für das Schweißen eben beide Hände benötigt
und schon eine zweite Arbeitskraft für diese Regulierungsarbeiten zur Vierfügung sein muß.
oder der Schweißer die Schweißarbeit unterbrechen muß, wenn er selbst die Regulierung
durchführen will. Unausführbar wird aber das elektrische Schweißen mit vorausgehendem
Vorwärmen der Schweißnaht unter Benutzung von für jeden Arbeitsvorgang getrennten Arbeitsgeräten,
wenn es sich um größere Arbeitsstücke handelt, die nach ihrer Formgebung und Bauhöhe nicht so bequem bearbeitet werden
können wie ein glattes Blech. Bei diesen Arbeitsstücken würde sich die Bereitstellung
von zwei Arbeitern als unumgänglich erweisen, wobei der eine Arbeiter die Vorwärmung der
Schweißnaht mittels Heizflamme durchführt und anschließend der Schweißer das elektrische
'Schweißen.
Um nun diese Nachteile des elektrischen Schweißens unter voraufgegangener Vorwärmung
der Schweißnaht auszuschalten, sieht der Erfinder ein Schweißgerät vor, mittels welches das Vorwärmen und anschließende
Einschweißen des Schweißgutes fortlaufend vor sich geht und dieses Schweißgerät nur
von einem Arbeiter mit einer Hand betätigt werden kann, ob es sich nun. um kleine oder
große und sperrige "Werkstücke handelt. Dabei hat der Schweißer immer die Möglichkeit,
mit der freien Hand die Schwiedßapparatur zu regulieren oder bei irgendwelchen Gefahrenmomenten
die Gas- oder Stromzuführungen zu dem Gerät unverzüglich auszuschalten, ohne dabei eine zweite Arbeitskraft in Anspruch
ίο nehmen zu müssen. Der Schweißer arbeitet also vollkommen· unabhängig· und frei, ermüdet
, nicht so schnell, als wenn er mit beiden Händen für das Vorwärmen und elektrische
Schweißen arbeiten muß, kommt niemals in irgendeine ,Gefahr und kann die .Schweißarbeit
vollkommen durchführen. Außerdem ist eine Schweißung in Richtung auf den Bedienenden
ohne weiteres möglich.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, in Abb. 1 in Vorderansicht, in
' Abb. 2 in Seitenansicht, α ist die Düse eines
Vorwärmers beliebiger Bauart, mittels welcher der Schweißstelle .eine Flamme beliebiger
Speisung zugeführt wird. Um den Düsenhalter b bzw. den Vorwärmeapparat ist eine
Buchse c angeordnet, welche der Arbeiter' mit der Hand umfaßt, so daß er die ganze Vor-.
richtung sicher führen kann. Diese Büchse c ist innen mit mehreren Kontaktlöchern oder
-stiften versehen, an welcher einerseits die Stromzuführungsleitung d angeschlossen, ist,
anderseits die biegsame Verbindungsleitung e - für die Stromzuführung zum Schweißdraht/.
Durch die Anordnung wird sowohl die Rechtsals auch Linksschweißung ermöglicht. Sowohl
das Düsenrohr g wie auch die Elektrodenleitunge
können in beliebiger Weise seitlich an irgendeiner Stelle oder im Innern der Vorrichtung
"angebracht werden. Die Elektrodenleitung e ist an einem biegsamen bzw. federnden
Halter h angebracht, an dem auch der Kontakti für den Schweißdraht/ angebracht
ist. Dieser Kontakt/ ist mit der Federt gelenkig verbunden z. B. durch Raster oder
Kugelgelenk oder in sonst, geeigneter Form,
damit beim Abbrennen des Schweißdrahtes/ und seiner Führung nach unten, zu die Winkelstellung
von Schweißdraht/ und Düse ff zueinander immer die gleiche bleiben kann. Der
Arbeiter drückt beim Umfassen der Buchse £ mit dem Finger auf die Feder A, und diese
kann sich beim Niedergehen des Kontaktes i mit dem Schweißdrahte entsprechend bewegen
bzw. durchbiegen, k ist ein Schirm, welcher die Hand des Arbeiters gegen die Hitze-Strahlungen
schützt. Er ist mit einem Schlitz m versehen, durch welchen sich die Feder h mit
der Elektrodenleitung e frei -bewegen kann. Dieser Schirm kann für Rechts- oder Linksschweißung
entsprechend bewegt werden. Die Düsea kann mit einem Isolierring aus geeigneten
Isolierstoffen versehen -werden, um bei einer zufälligen Berührung mit der Elektrodenleitung
einen Stromübergang zu verhüten.
Der Arbeitsgang ist nun wie folgt: Der Arbeiter führt die Vorrichtung mit der Hand
derart, indem er die Buchse mit der Hand umfaßt. Gleichzeitig legt er den Finger auf
die Feder h. Er bringt dann das Schweißgerät in die Nähe der Schweißnaht, zündet die Heizflamme
an, -reguliert dieselbe und wärmt dann die Schweißnaht in geeigneter und· genügender
Weise vor, um dann anschließend mittels der der Vorwärmedüse unmittelbar folgenden
Schweißelektrode das Schweißgut in die Schweißnaht einzuschweißen. Im Verhältnis,
wie die Elektrode in die Schweißnaht eingebracht wird, wird der Schweißdrahthalter
durch den Druck auf die Feder h nach unten gedrückt, so daß die Elektrodenspitze immer
an die Schweißstelle herangebracht wird. Mit der freien Hand reguliert der Schweißer das
Schweißgerät bzw. die Heizgas-· und Stromzuleitungen entsprechend den jeweiligen Arbeitsbedingungen
lind Arbeitsstücken aus, ohne
den eigentlichen Schweißprozeß irgendwie zu unterbrechen. '