DE623959C - Jagdstuhl mit umlegbaren Streben und von diesen gehaltenem Sitztuch - Google Patents

Description

Die bekannten als Jagdstuhl verwendeten Sitzst'öcke haben den Nachteil, daß sie beim Tragen in zusammengelegtem Zustande meist recht hinderlich sind. Da der Jäger auf der Pirsch, beide Hände zum Gebrauch des Gewehres und des Fernglases frei haben muß, so muß der Stock dann am Arm oder am Gürtel usw. angehängt werden, wo. er infolge seiner Länge, insbesondere beim Schreiten

xo durch dichtes Unterholz und im hügeligen Gelände, ein sperriges Hindernis bildet, beim Bücken und beim Anstoßen am angehobenen Unterschenkel sich leicht aushakt und dann unter starkem Geräusch hinfällt.

Nach der Erfindung werden diese Nachteile vermieden. Bei dem neuen Jagdstuhl ist wie bei den gebräuchlichen Feldstühlen ein mit einer Spitze in den Boden einzusetzender Stock mit z. B. drei Sitztuchstreben vorgesehen, die beim Nichtgebrauch nach innen zusammengelegt und mit dem Stock zusammengeschoben werden können, so daß infolge des Fortfalls eines Oberstockes mit gebogenem Griff nur ein kurzes Paket entsteht.

Erfindungsgemäß sind nun die Sitztuchstreben an einer am Stock zwischen Anschlägen auf und ab beweglichen Büchse schwenkbar gelagert, die in der höchsten Stellung durch das Auseinanderschwienken der Streben selbsttätig festgestellt wird. Ein Lösen der Büchse kann erst durch das Zusammenklappen der Streben stattfinden, die dann mit der Büchse nach unten so am Stock verschoben werden können, daß sie letzteren nicht überragen.

Der zusammengelegte Jagdstuhl ist also sehr kurz, so daß er beim Anhängen z. B. am Gürtel mittels eines Hakens o. dgl. nicht bis zum Knie reicht und infolgedessen nicht beim Gehen hindert.

Es sind ähnliche Feldstühle bekannt, bei denen die Sitzstreben in das Stützrohr versenkbar sind. Das für die Aufnahme der Streben bestimmte Rohr muß einen erheblichen Durchmesser haben, so daß es schwer ist und den Stuhl sehr unhandlich macht. Wenn das Sitztuch auch noch in das Stützrohr versenkt werden soll, dann ist der Stuhl nicht mehr als tragbarer Jagdstuhl verwertbar.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι den Jagdstuhl in der Gebrauchsstellung in Ansicht mit teilweisem Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht hierzu,

Fig. 3 und 4 die gleichen Darstellungen des zusammengelegten Jagdstuhles.

Ein kurzer Stock 1 z. B. aus hartem Holz greift unten mit seinem angespitzten Ende in eine Zwinge 2, an der eine Bodenplatte 3 befestigt ist. Am oberen Ende des Stockes ist eine Hülse 4 mit vorspringendem Rand 5 und Haken 6 befestigt. Auf dem Stock 1 steckt verschiebbar eine Büchse 7, die mit Augen 8 für die um Zapfen 9 schwenkbaren Streben 10 versehen ist. An diesen ist das Sitztuch 11 befestigt, das in der Mitte ein Loch 12 hat. Die Büchse 7 ist im Stock 1 gegebenenfalls gegen Verdrehung gesichert.

Claims (2)

In der Gebrauchslage des Sitzes ist die Büchse 7 so weit nach oben verschoben, daß sie am Rand 5 anliegt, der ein gänzliches Abschieben der Büchse verhindert. Die Streben 10 haben am unteren Ende Anschläge 13, die die Schräglage der auseinanderzuklappenden Streben begrenzen, wenn das Sitztuch gestrafft ist. Weitere Vorsprünge 14 an den - Strebenenden greifen dann in Löcher 15 der Büchse 7 und Löcher 16 der Hülse 4 bzw. des Stockoberteils ein, wodurch der Sitz in der gehobenen Lage sicher festgestellt wird. Statt der Löcher 1S, 16 kann auch eine Ringnut an der Hülse 4 vorgesehen werden. Bei Belastung des Sitzes haben die Streben 10 die Neigung, sich noch weiter nach außen zu schwenken, so daß die Sicherheit der Feststellung der Büchse 7 noch weiter erhöht wird. Man ist nun beim Benutzen des Sitzes wie bisher in der Lage, ihm eine beliebige Schräglage zu geben und ihn um die Stockspitze zu drehen. Zum Zusammenlegen des Jagdstuhles werden die Streben 10 einfach nach innen geschwenkt, so daß die Vorsprünge 14 aus den Löchern 15, 16 austreten und die Streben mit der Büchse 7 in die Stellung nach Fig. 2 nach, unten verschobten "werden können. Die Büchse-7 setzt sich dann am Bund -der Bodenplatte 3 auf, -und "die Enden 1,7 der Streben 10 ; können alsdann unter -den Rand 5 geschwenkt werden, so daß sie gegen Verschieben nach Oben gesichert werden. Mittels eines Bandes mit Druckknopf werden die Streben 10 umschlungen und zusammengehalten. Beim Nachuntenschieben der Büchse 7 mit den Streben 10 schiebt sich der Stockoberteil durch das Loch 12 des Sitztuches hindurch, und letzteres legt sich beim Anlegen der Streben an den Stock 1 in gleichmäßige Falten gemäß Fig. 3 und 4. Der Jagdstuhl kann dann mittels des Hakens 6 aufgehängt werden. PATENTAN3PRiJCHE:

1. Jagdstuhl mit umlegbaren Streben und von diesen gehaltenem Sitztuch, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitztuchstrebien an einer auf einem kurzen Stock (i) zwischen Anschlägen (3, 5) vierschiebbaren Büchse (7} angelenkt sind, die in der höchsten Stellung durch das Ausein-Handerschwenken der Streben (10) selbsttätig dadurch festgestellt wird,' daß die Streben (10) mit unter ihrer Anlenkachse (9) liegenden Vorsprüngen (14) in sich deckende Löcher (15, 16) bzw. eine Ringnut der Büchse (7) und des Stockes (1.) 'eingreifen.

2. Jagdstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den oberen Anschlag der Büchse (7) bildende Rand (5) auch zum Feststellen der nach innen geschwenkten und nach unten geschobenen Streben (10) gegen Längsverschieben dient. -

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen