DE618260C - Druckmaschine fuer Bogendruck mit mehreren hintereinanderliegenden, unter sich gleichen und gleichsinnig laufenden Druckwerken zum Herstellen von Mehrfarbendruck und Schoen- und Widerdruck in einem Arbeitsgange - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 7. SEPTEMBER 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 618260 KLASSE 15 d GRUPPE 16

und Schön- und Widerdruck in einem Arbeitsgange

Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. April 1931 ab

Es sind Druckmaschinen für Bogendruck mit mehreren Druckwerken zur Erzeugung von mehrfarbigem Druck auf einer Seite des Papiers bekannt, bei denen sowohl alle der unter sich gleichen und gleichgerichteten, hintereinander angeordneten Druckwerke oder ein Teil zusammen wirken können zur Herstellung von Mehrfarbendruck in einem Arbeitsgang, als auch jedes der Druckwerke für sich allein unabhängig von den anderen arbeiten kann, also bei Ausnutzung aller Druckwerke so viele verschiedene einfarbige Drucke auf Bogen herstellen kann als Druckwerke vorhanden sind. Beim Herstellen von Mehrfarbendruck sind die einzelnen Druck-■ werke durch ausschaltbare Bogenleitungen miteinander verbunden. Diese Maschinen sind jedoch nur für Mehrfarbendruck und Einfarbendruck tauglich.

Man hat vorgeschlagen, in diese bekannte Art der Mehrfarbenmaschinen eine ausschaltbare Bogenwendevorrichtung einzubauen, um die Maschine auch für Schön- und Widerdruck tauglich zu machen. Die für den Widerdruck in Anspruch genommenen Druckwerke hat man mit einem besonderen Zuführungszylinder versehen und so die Drehrichtung dieser Druckwerke umkehrbar gemacht. Dies erforderte für die Gesamtmaschine verschiedenartig ausgebildete Druckwerke mit entsprechenden Antriebs vorrichtungen.

Die Erfindung betrifft eine solche Druckmaschine. Um die Druckmaschine auch für Widerdruck tauglich zu machen, werden erfmdungsgemäß die über den Bogenablegestapel des vorhergehenden und über dem Anlegestapel des folgenden Druckwerks sich erstreckenden Teile der Bogenüberführungsleitung ,abschwenkbar ausgebildet, und oberhalb des ortsfesten Teiles eimer, mehrerer oder aller Bogenüberführleitungen ist eine an die Bogenauslegevorrichtung des vorhergehenden Druckwerks ein- oder abschaltbar angeschlossene Bogenwendevorrichtung vorgesehen. Dadurch ist es möglich, ohne Änderung der Umdrehungsrichtung der für den Widerdruck in Frage kommenden Druckwerke jedes dieser Druckwerke zum Herstellen von Widerdruck zu befähigen. .

Durch die Anordnung nach der Erfindung wird es möglich, in der gleichen Maschine die einzelnen Druckwerke jedes für sich allein arbeiten zu lassen; es kann einfarbiger Druck auf einer Seite der Bogen gleichzeitig auf allen Druckwerken hergestellt werden; ies kann auch zwei- oder mehrfarbiger Druck auf einer Seite, einfarbiger Druck auf beiden Seiten oder einfarbiger Druck auf einer Seite und mehrfarbiger Druck auf der anderen Seite oder auch mehrfarbiger Druck auf beiden Seiten der Bogen beliebig hergestellt werden. Hierdurch wird der Vorteil einer vielseitigen Verwendungsmöglichkeit bei gleichzeitig hoher

Leistung erzielt. Die Erfindung ist besonders vorteilhaft für Rotationstiefdruckmaschinen. Zwar hat man vorgeschlagen, bei einer Mehrfarbendruckmaschine, bei der die Bogen durch Bogenleitungen von einem Druckwerk zum anderen geführt werden, eine ein- und ausschaltbare Bogenwendevorrichtung einzubauen, um außer mehrfarbigem Schöndruck auch Schön- und Widerdruck herstellen zu to können. Diese Maschine ist aber eine reine Mehrfarbenmaschine und mangelt ihr der Vorteil der vielfachen Verwendungsmöglichkeit, die die Druckmaschine nach der Erfindung auszeichnet.

Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise, und zwar an einer Rotationstiefdruckmaschine mit- zwei Druckwerken veranschaulicht. Es stellen dar;

Abb. ι die Seitenansicht der Maschine und Abb. 2 eine Einzelheit in größerem Maßstabe.

Die Rotationstiefdruckmaschine besteht aus einem DrückwerkB und einem Druckwerke, die durch eine Bogenüberführvorrichtung miteinander verbunden sind. Das Druckwerk B hat einen Bogenanlegestapel 1 und einen Auslegestapel 2 und das Druckwerke einen Anlegestapel 3 und einen Auslegestapel 4. Das Druckwerke ist mit dem Auslegestapel,4 durch eine Bogenausleg'eleitung E verbunden. Die Bogenauslegeleitung D für das Druckwerk B ist folgendermaßen eingerichtet. Der Druckzylinder 7 des Druckwerkes B gibt den Bogen an die um den Zylinder 8 und Zylinder 9 mit Druckgeschwindigkeit laufenden Kletten 10 ab, die ihn an den. Zylinder 11 . weiterleiten. Von diesem werden die Bogen, von Festhaltevorrichtungen — Greifern 13 — einer Kette 12 übernommen, die um Rollen 1:4 und 15 läuft und über dem Auslegestapel^ endet. Die Kette 12 läuft nur mit der Hälfte der Geschwindigkeit der Ketten 10. Da der Druckzylinder f allgemein zwei Bogen auf den Umfang aufnehmen kann, so = 45 werden auf den Ketten 12 die Bogen hart hinterekLanderliegen. Unterhalb des Endes der Bogenausführvorrichturig 12. liegt eine weitere Bogenüberführvorrichtung, die die Bogen zu dem Druckwerke führt. Sie ist in drei Teile 17, 18, 19 unterteilt, von denen die Teile 17 und 19 wegschwenkbar eingerichtet sind. ■ .

Hinter den Ketten 12 mit den Greiferstangen 13, und zwar oberhalb des ortsfesten Teiles 18 der. Bogeeüberführvorrichtuing, ist weiter eine Bogenwendevorrichtung 20 eingeschaltet, die in einem Gestell 21 (Abb. 2) untergebracht ist und gewöhnlich gleich der Bogenführung 12 ausgebildet ist und auch vorteilhaft' von dieser den Antrieb erhält. Die Bogenwendevorrichtung besteht beispielsweise aus Ketten 22 mit Greiferstangen 23; die Ketten 22 laufen über die auf einer Achse 24 befindlichen Kettenräder 25 und über die auf einer Achse 26 befindlichen Kettenräder 27. Ein auf der Achse 4 sitzendes Zahnrad 30, das ausschaltbar sein kann, vermittelt den Antrieb der Bogenwendevorrichtung 20 von der Bogenüberführvorrichtung 12. Um die Bogenwendevorrichtung 20 von der Bogenleitung r& abheben zu können, ist an dem Gestell 21 rechts und links ein Zahnsegment 32 angebracht. In je eines der Zahnsegmente 32 greift ein Zahnrad 33, das auf einer mit einer Handkurbel 35 ausgerüsteten Spindel 34 sitzt. Durch entsprechendes Drehen der Kurbel 3 5 wird die Bogenwendevorrichtung 20 um -die Achse 24 gehoben, oder gesenkt. Soll jedes der Druckwerke B, C für sich allein arbeiten, wird der Bogenförderteil 17 nach unten und der Teil 19 hoch geklappt, wie in Abb. 1 mit gestrichelten Linien angegeben ist. Das Druckwerk .B arbeitet in der Weise, daß die Bogen von dem Anlegestapel ι zu dem Druckwerk/5 gehen, dort bedruckt und dann über die Ketten 10, Zylindern und Ketten 12 zum Auslegestapel 2 geführt werden. Beim Druckwerke werden in gleicher Weise die Bogen vom Anlegestapels entnommen, im Druckwerke bedruckt und über die .Bogenleitung E zum Auslegestapel 4 geführt.

Sollen die beiden Druckwerke B, C, um Mehrfarbendruck auf einer Seite des Bogens zu erzeugen, miteinander arbeiten, so wird der herabgeklappte Teil 17 der Bogenüberführvorrichtung 17 bis 19 in die Höhe und der nach oben geklappte Teil 19 der Bogenleitung nach unten geklappt, so daß sie mit dem ortsfesten Teil 18 in einer Richtung liegen. Die vom Anlegestapel 1 kommenden Bogen werden durch das Druckwerk B geführt, dort mit der ersten Farbe bedruckt über die Ketten iö mit der bedruckten Seite naqh außen, Zylindern, Ketten 12 auf die Bogenüberführvorrichtung 17-bis 19 abgelegt, die die Bogen an das Druckwerke abgibt, wo sie mit der zweiten Farbe bedruckt und dann von der Bogenleitung E auf den Auslegestapel 4 geführt werden. im

Um die Bogen auf beiden Seiten bedrucken zu können, bleibt die Bogenfördervorrichtung 17 bis Γ 1.9 Jn derjenigen Stellung, die sie schon beim Drucken von mehreren Farben auf einer Seite des Bogens eingenommen hat. Die vom Druckwerk B kommenden, einseitig bedrucktejn Bogen werden aber von den Greiferstangen 13 der Ketten 12 an die Greiferstangen 23 der Bogenwendevorrichtung 20 übergeben, die sie mit der bedruckten Seite nach unten auf den Teil 18 der Bogenforder-. vorrichtung 17 bis 19 legen. Von dieser wer-

den sie über den Teil 19 dem Druckwerke zugeführt, das sie nun auf der anderen Seite bedruckt und dann die auf beiden Seiten bedruckten Bogen durch die Bogenleitung E auf den Auslegestapel 4 bringt.

Die Anzahl der Druckwerke ist nicht beschränkt.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Druckmaschine für Bogendruck mit mehreren hintereinänderliegenden, unter sich gleichen und gleichsinnig laufenden Druckwerken zum Herstellen von Mehrfarbendruck und Schön- und Widerdruck in einem Arbeitsgänge, bei der auch jedes Druckwerk einzeln unabhängig von dem anderen für sich allein arbeiten kann und bei der die einzelnen Druckwerke durch Bogenüberführleitungen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die über den Bogenauslegestapel (2) des vorhergehenden und über den Anlegestapel des folgenden Druckwerkes sich erstreckenden Teile (17, 19) der Bogenüberführleitung (17 bis 19) abschiwenkbar sind und oberhalb des ortsfesten Teils (18) einer, mehrerer oder aller Bogenüberführleitungen (17 bis 19) eine an die Bogenauslegevorrichtung (12) des vorhergehenden Druckwerks ein- oder abschaltbar angeschlossene Bogenwendevorrichtung (20) vorgesehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen