DE603781C - Verfahren zur Herstellung von Schuhen und gemaess diesem Verfahren hergestellte Brandsohle - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schuhen und gemaess diesem Verfahren hergestellte Brandsohle

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DE603781C
DE603781C DEU11745D DEU0011745D DE603781C DE 603781 C DE603781 C DE 603781C DE U11745 D DEU11745 D DE U11745D DE U0011745 D DEU0011745 D DE U0011745D DE 603781 C DE603781 C DE 603781C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43BCHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
    • A43B13/00Soles; Sole-and-heel integral units
    • A43B13/38Built-in insoles joined to uppers during the manufacturing process, e.g. structural insoles; Insoles glued to shoes during the manufacturing process

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  • Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk, und zwar eine weitere Ausbildung des in dem Patent 581571 geschützten Verfahrens, bei dem das Oberleder durch Klebstoff in der auf die Brandsohle aufgezwickten Lage gehalten wird und das Oberleder und die Brandsoblenlippe durch Klammern verbunden werden, bis der Klebstoff haftfähig ■ geworden ist. Die Klammern werden dabei derart in den Oberledereinschlag und die Brandsohlenlippe eingetrieben, daß sie nach dem Trocknen des Klebstoffs zusammen mit der Lippe der Brandsohle weggeschnitten werden können.
Die Erfindung betrifft nunmehr insofern eine weitere Ausbildung des kurz angegebenen in dem Patent 581571 geschützten Verfahrens, als hierbei, wie an sich bekannt, die Brandsohle von der Kantenfläche her nach innen parallel zur Grundfläche gerißt und der äußere Teil des Rißlappens entfernt wird, worauf dann der verbleibende Teil des Rißlappens nach vorhergegangener Erweichung der Brandsohle zur Sohlenmitte hin umgelegt wird, bis er flach an
s5 der Sohlenfläche anliegt und worauf man die Sohle trocknen läßt, um die Lippe in ihrer Lage zu halten. Durch diese Umlegung der Lippe auf die Brandsohle wird erreicht, daß sich diese Lippe nicht zurücklegt und insbesondere nach dem Aufzwicken des Oberleders nicht so leicht wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückkehrt, was durch die Spannung des aufgezwickten Oberleders leicht eintreten kann. Auch wird ein Aufrichten dieser Lippe vor dem Aufzwicken des Oberleders verhindert, was ebenfalls von besonderer Wichtigkeit ist, denn dadurch wird das Aufzwicken an sich wesentlich erleichtert.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Fig. ι ist ein Querschnitt durch den Randteil einer Brandsohle mit angebrachtem Kantenriß.
Fig. 2 ist eine ähnliche Ansicht, in der die Brandsohlenlippe rückwärts umgelegt ist.
Fig. 3 ist eine Perspektivansicht einer Brandsohle.
Fig. 4 ist eine Bodenansicht eines Schuhes mit übergeholtem Oberleder vor dem Auftragen von Kitt auf die freien Randteile des Oberledermaterials.
Fig. 5 und 6 sind Einzelansichten der Zwickvorrichtung einer Klammerzwickmaschine und eines Schuhes im Querschnitt.
Fig. 7 ist eine Perspektivansicht des Schuhes, in dem der Spitzenteil durch eine Bindevorrichtung in gezwickter Stellung gehalten wird.
Fig. 8 ist ein vergrößerter Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 7.
Fig. 9 ist eine Ansicht des Schuhes, in dem die aufrecht stehenden Teile des Oberleders und die Brandsohlenlippe samt den Klammern bis auf den Zwickeinschlag weggeschnitten sind. Fig. 10 ist ein Querschnitt durch einen Schuh mit angekitteter Laufsohle.
Fig. 11 ist eine der Fig. 10 ähnliche Ansicht mit angedoppelter Laufsohle.
Fig. 12 ist ein Querschnitt durch den Gelenkteil eines Schuhes vor Anbringung der Laufsohle, in dem das Oberleder, die Lippe und die Klammern im Gelenk nicht weggeschnitten sind.
Fig. 13 ist eine Perspektivansicht einer abgeänderten Ausführungsform einer Brandsohle gemäß der Erfindung
Fig. 14 ist eine Seitenansicht der Zwickvorrichtung einer Klammerzwickmaschine, in der der Schuh mit der in Fig. 13 dargestellten Brandsohle versehen ist.
In dem dargestellten ersten Verfahren zur Herstellung von Schuhen wird ein mit Kitt versehenes Oberleder über den mit Kitt bestrichenen Rand einer Brandsohle gegen eine Schulter auf der Brandsohle gezwickt. Die Brandsohle ist mit einer Lippe versehen, mit der der aufrecht stehende Teil des gezwickten Oberleders durch Befestigungsmittel, die durch das Oberleder und die Lippe eingetrieben werden, verbunden wird, worauf dann die Lippe mit dem Oberleder und den Befestigungsmitteln im wesentlichen bis auf den Boden der Brandsohle beschnitten wird. Bei der Ausführung des Verfahrens wird die Brandsohle zunächst mit einem Außenriß versehen, d. h. mit einem Riß, der von dem äußeren Randteil der Brandsohle nach innen zu eingeschnitten wird. Wie in Fig. 1, 2 und 3 dargestellt, ist der Riß ebenfalls ein sog. Kantenriß, d. h. die Brandsohle 20 wird von der Kantenfläche aus nach innen zu gerißt, so daß gleichzeitig ein abgesetzter Randteil 22 parallel zu der Grundfläche der Brandsohle (Fig. 1) erzeugt wird. Der Riß wird in einer Tiefe eingeschnitten, die der erwünschten Breite des Oberledereinschlages entspricht, z.B. ungefähr 10 bis 12 mm an dem Vorderteil der Sohle; Um der Dicke des Steifkappenflansches Rechnung zu tragen, mag sich der Riß in dem Gelenkteil in der Nähe der Absatzbrustlinie etwas mehr nach innen erstrecken. Der Riß wird ungefähr in einem Abstand von der Oberfläche der Brandsohle eingeschnitten, der im wesentlichen gleich der Dicke des zu verwendenden Oberledermaterials ist. Der äußere Teil 26 des so gebildeten Rißlappens 24 wird weggeschnitten, dies kann gleichzeitig während des Rissens erfolgen (Fig. 1). Der Vorderteil der Brandsohle kann durch Anbringung der üblichen Einschnitte biegsamer gemacht werden. Um das Umlegen des Lappens 24 auf die Brandsohle zu erleichtern, wird der Lappen vorzugsweise an dem äußersten Spitzenende bei 30 (Fig. 3) weggeschnitten, bevor er umgelegt wird. Der Teil des Lappens 24 an dem Spitzenende, der das Umlegen des Lappens, wie ersichtlich, erschweren würde, wird somit entfernt und ein kleiner Zwischenraum zwischen den so gebildeten zwei Lappen an dem Spitzenende gelassen. Die Brandsohle wird daraufhin erweicht und der Lappen 24 nach innen zu auf die Brandsohlenfläche umgelegt und platt gepreßt (Fig. 1 und 2). Der durch das Rissen gebildete Lappen 24 stellt nun eine Lippe oder Rippe dar, an die das aufgezwickte Oberleder befestigt werden kann. Wenn nach dem Umlegen der Lippe die Sohle genügend getrocknet ist, wird ein Versteifungsmittel an die äußere Fläche der Lippe oder Rippe 24 aufgetragen, wie dies in Fig. 2 und 3 angedeutet ist. Da diese Fläche der Lippe parallel zu der Bodenfläche der Brandsohle ist und von der Bodenfläche der Brandsohle abgesetzt ist, kann die Versteifungsmasse sehr leicht auf diese Außenfläche der Lippe ohne Verschmieren des verringerten Randteiles der Brandsohle aufgetragen werden. Die versehentlieh auf den Randteil der Brandsohle aufgetragene Versteifungsmasse würde nämlich die Bindekraft des Kittes erheblich herabsetzen. Die Versteifungsmasse wird ebenfalls vorzugsweise auf den Schulterteil 30 der Brandsohle aufgetragen.
Mannigfache Stoffe, wie Leim oder Pyroxylinkitt, können hierzu verwandt werden. Ein für den vorliegenden Zweck gut bewährtes Versteifungsmittel besteht in einer Lösung von Lack, Alkohol und Aceton im folgenden Verhältnis ;
3,5 1 denaturierter Alkohol, 1,5 kg Schellack,
450 bis 455 g Aceton.
Diese Lösung wird am besten mittels einer kleinen Bürste 32 aufgetragen. Diese Versteifungsmasse, obwohl sie nur auf die Außenfläche der Lippe aufgetragen wird, hat jedoch besonders auf Grund ihres Acetongehalts das no Bestreben, tief in die Lederfasern der Lippe einzudringen, wodurch die Lippe mit dem Versteifungsmaterial imprägniert wird.
Um, wenn erwünscht, das Gelenk und den Absatzteil der Brandsohle zu verstärken, wird diese von hinten her bis auf die Ballenlinie gespalten und ein entsprechend geformtes Stück aus Hartpappe, Kunstleder oder ähnlichem Stoff zwischen den Spaltlappen eingefügt und vorzugsweise durch Kitt, z. B. wasserdispergierter Kautschukzement oder Kautschukmilch, befestigt.
Nachdem die auf die Lippe aufgetragene Versteifungsmasse getrocknet ist, wird die Brandsohle durch Täckse 35 auf einen Leisten aufgeheftet (Fig. 4). Wird ein eisenbeschlagener Leisten verwandt, so werden die Stifte durch die gewöhnlichen Löcher in dem Metallboden des Leistens eingeschlagen. Das Oberleder wird auf dem Leisten zurechtgemacht, übergeholt und durch Täckse 36 festgehalten. Vorzugsweise werden das Oberleder, das Futter und die Flügel der Steifkappe in richtiger Stellung zueinander angeordnet und an jeder Seite des Absatzsitzes durch eine Täckse 38 befestigt. Die Täckse sind so angebracht, daß sie beim Beschneiden des Oberleders nicht im Wege sind. Kitt, vorzugsweise wasserdispergierter Kautschukzement, wird auf die verschiedenen sich gegenüberliegenden Randteile der Oberledermaterialien und ebenfalls auf den Randteil der Brandsohle von der Spitzkappenlinie bis zur Absatzbrustlinie aufgetragen. Die Oberledermaterialien in dem dargestellten Schuh bestehen aus einem Oberleder 40, einem Verstärkungsfutter 42, gewöhnlich aus Tuchzeug, z. B. Baum- wollenflanell, Vorderteilfutter 44, gewöhnlich aus Tuchzeug, einem Quartierfutter 46, häufig aus dünnem Leder und einer Steifkappe 48. Da das Verstärkungsfutter 42 gewöhnlich bereits an dem Oberleder 40 angekittet ist, wird der Kitt an die Innenfläche des Randteiles des Verstärkungsfutters 42 von der Spitzkappenlinie bis zur Absatzbrustlinie aufgetragen. Im Falle, daß das Verstärkungsfutter 42 nicht oder nur lose mit dem Oberleder verbunden ist, wird Kitt auch zwischen das Oberleder und die Unterlage aufgetragen. Sodann wird die Außenfläche des Vorderteilfutters 44 mit Kitt bestrichen, daraufhin die Außenfläche des Quartierfutters 46 und die Innen- sowie die Außenfläche des Steifkappenflansches 48, so weit, als dies durch die Täckse 38 ermöglicht ist. Auch wird der Kitt auf die Innenfläche des Oberleders 40 an der Stelle aufgetragen, wo es die Flanschenteile der Steif kappe, 48 überlappt. Weiterhin kann der Kitt ebenfalls auf die Innenseite des Vorderteilfutters 44 von den Überholtäcksen 36 an bis an die Ballenlinie aufgetragen werden. Da an dieser Stelle des Schuhes das Vorderteilfutter gegen die Brandsohlenkante angehalten wird, besteht keine Gefahr, daß der Kitt über die Brandsohlenkante hinaus auf das Vorderteilfutter aufgetragen wurde. Es· ist nämlich unerwünscht, Kitt auf das Vorderteilfutter jenseits der Linie aufzutragen, die sich ungefähr mit der Sohlenkante detkt, wenn sich das Oberleder in aufgezwickter Stellung befindet, da dieser Kitt in dem fertigen Schuh sichtbar wäre. Es ist jedoch schwer, in dem Gelenkteil des Schuhes abzuschätzen, wie weit der Zwickeinschlag über den Randteil der Sohle liegen wird, nachdem das Oberleder in gezwickte Stellung gebracht ist. Unter diesen Bedingungen ist es vorteilhafter, überhaupt keinen Kitt auf die Innenseite des Futters von der Ballenlinie'nach hinten zu beiden Seiten des Gelenkteiles aufzutragen. Der Kitt wird auf den verringerten Teil 22 der Brandsohle an den Ballenteilen des Gelenkteiles so weit wie möglich nach den Täcksen 36 hin aufgetragen. Es wird ebenfalls ein größerer Betrag von Kitt auf den Randteil der Brandsohle von der Ballenlinie nach hinten aufgetragen, so daß der Teil des Vorderteilfutters 44, dessen Innenfläche nicht mit Kitt bestrichen wurde, gut gegen den Randteil der Brandsohle anklebt, nachdem das Futter mit dem Oberleder auf gezwickt ist. Dieses Verfahren bietet Gewähr dafür, daß sich kein Kitt an der Innenseite des Vorderteilfutters jenseits der Linie, an der das Oberleder mit der Sohlenkante in Berührung steht, befindet.
Nachdem auf die beschriebene Weise die Oberledermaterialien und der Randteil der Brandsohle zu beiden Seiten des Schuhes mit Kitt bestrichen worden sind, ist der Schuh nunmehr zum Seitenzwicken fertig, das geeigneterweise sofort, während der Kitt noch frisch ist, mittels einer der bekannten Maschinen ausge-• führt wird. Bevor der Schuh einer solchen Maschine dargeboten wird, wird der Leisten mit dem darauf befindlichen Schuh aufgespindelt und dann das Oberleder in dem Gelenkteil mit Handzwickzangen ergriffen, und zwar vorzugsweise an der Außenseite des Gelenkes unmittelbar hinter der Ballenlinie, und dann an dieser Stelle nach oben und nach innen gezogen. Dann wird der Schuh, während das Oberleder im Gelenkteil in dieser Stellung durch den Arbeiter gehalten wird, der Zwickmaschine dargeboten, wobei ein Amboß 50 unter die umgelegte Lippe 24 der Brandsohle greift und diese too in aufrechte Stellung schiebt. Ein Greifer 52 erfaßt daraufhin das Oberleder und zieht es aufwärts über die Brandsohle. Ein Mundstück 54 der Klammervorrichtung der Maschine schiebt das Oberleder in Berührung mit dem Randteil 22 der Brandsohle und drängt das Oberleder gegen die Schulter 30, so daß der äußere Randteil des Oberledereinschlages sich schließlich in. aufrechter Stellung bezüglich der Brandsohle befindet (Fig. 5 und 6), worauf dann eine Klammer 56 durch das Oberleder in die Brandsohlenlippe in unmittelbarer Nähe der Lippenwurzel eingetrieben wird. Die Enden der Klammer werden vorzugsweise in divergierenden Richtungen bezüglich der Brandsohlenfläche nach oben umgebogen und gegen die Innenfläche der Lippe zurückgebogen. Dieses Aufwärts- und Rückwärtsbiegen der Klammerschenkel wird dadurch ermöglicht, daß der Winkel zwischen der Eintreibrichtung der Klammer und der Amboßfläche 50 mehr als go ° ist. In/Fig. 5 und 6 bildet die Amboßfläehe 50
mit der Eintreibrichtung der Klammern ungefähr einen Winkel von 96 °, wobei die allgemeine Eintreibrichtung der Klammern in Fig. 6 durch, gestrichelte Linien 57 angedeutet ist. Die Neigung des Ambosses 50 sichert ebenfalls, daß das untere Ende des Ambosses mit dem unteren Ende der Lippe in dem scharfen Winkel zwischen der Lippe und der Brandsohle in Eingriff steht, so daß der Druck des Ambosses eine geringere Tendenz hat, die Lippe nach außen zu biegen. Die Neigung des Ambosses verringert ebenfalls die Notwendigkeit, die Lippe aufzubiegen, bevor die Klammer eingesetzt ist. Die Lippe ist vielmehr bei dem Einsetzen der Klammer noch scharf nach hinten geneigt, so daß ihr Widerstand gegen ein Auswärtsbiegen größer ist, als wenn die Lippe selbst bereits mehr nach außen gebogen wäre. Dieses Zwicken und Klammern wird zunächst an einer Seite des Schuhes, gewöhnlich die Außenseite, vorgenommen, worauf dann die andere Seite in ähnlicher Weise gezwickt wird. Nach dieser Tätigkeit stehen der äußerste Randteil des Zwickeinschlages und die Brandsohlenlippe in aufrechter Stellung bezüglich des Brandsohlenbodens, welche Stellung für das Beschneiden am geeignetsten ist. Der Widerstand der versteiften Lippe 24 ist hinreichend, um das Oberleder in aufgeleisteter Stellung zu halten und ein Auswärtsbiegen der Lippe über eine rechtwinklige Stellung zum Brandsohlenboden zu verhindern. Wie ersichtlich, würde durch ein solches Auswärtsbiegen der Lippe das straff aufgezwickte Oberleder gelockert und schlaff werden.
Obwohl die soeben beschriebene Zwicktätigkeit um den Spitzenteil des Oberleders herum fortgesetzt werden könnte (verschiedene Schuhfabrikanten bevorzugen ein solches Zwicken des Schuhes), ist es jedoch gewöhnlich vorzuziehen, das Spitzenende umfassende Überschieber, wie sie in bekannten Bettzwickmaschinen üblich sind, zu verwenden. Der Schuh, dessen Seiten, wie' beschrieben, gezwickt sind, wird in die Bettzwickmaschine eingesetzt, die Uberholtäckse 36 werden entfernt und das Oberleder wird durch die Überschieber der Maschine um den Spitzenteil des Schuhes aufwärts und einwärts über den Randteil der Sohle 22 geschoben. Die Überschieber werden dann zurückbewegt, und der Arbeiter trennt das Oberleder 40 von den übrigen Oberledermaterialien an dieser Stelle, wie das Futter 44 und die Kappe 47 (Fig. 8), und beschneidet mit einem Handmesser die letzteren Teile an dem Spitzenendteil des Schuhes so, daß im wesentlichen nur das Oberleder 40 zum Zwicken über den Randteil an dem Spitzenende der Brandsohle übrigbleibt. Hinter dem Spitzenende kann der Arbeiter ein wenig Futter und Kappe über den Randteil der Brandsohle stehen lassen. Sodann wird Kitt, vorzugsweise Pyroxylinkitt, auf die Innenseite des Oberleders 40, auf solche Teile, der Spitzenkappe und des Futters, die stehengeblieben sind, und auf den Brandsohlenrandteil 22 an der Schuhspitze aufgetragen. Daraufhin werden die Überschieber wieder in Tätigkeit gesetzt, die dann das Oberleder 40 über den Randteil 22 schieben und gegen die Lippe 24 und die Schulter 30 der Brandsohle andrücken, wodurch die mit Kitt bestrichenen Flächen des Oberleders und des Brandsohlenrandteiles fest gegeneinander gepreßt werden. Sodann wird eine Bindevorrichtung über dem aufgezwickten Oberleder angebracht, durch welche das Oberleder in dieser Stellung gehalten wird, während der Kitt abbindet. Die dargestellte Bindevorrichtung ist in Verbindung mit einer gelippten Brandsohle gemäß des vorliegenden Verfahrens dargestellt. Diese Bindevorrichtung kann auch an Fersenenden von Schuhen ebensogut wie an Spitzenenden verwandt werden.
Diese Bindevorrichtung besteht aus einem flachen, hufeisenförmigen Teil 58, der außerhalb der Lippe 24 um den Spitzenteil des Schuhes paßt und mit dem gesamten, an der Schuhspitze übergezwickten Einschlag in Berührung steht. An, der Innenkante des flachen Teiles 58 befindet sich ein aufrecht stehender Flansch 6o, der den Randteil des aufgezwickten Oberleders gegen die Schulter 30 und die Lippe 24 der Brandsohle drückt. An dem Spitzenende ist dieser Flanschteil, wie bei 62 in Fig. 7 ersichtlich, schmaler, um nicht die Faltenbildung des Oberleders an dieser Stelle zu beeinträchtigen. Beim Anbringen dieser Bindevorrichtung wird der Druck der Überschieber auf das Oberleder nachgelassen und die Vorrichtung unter die Überschieber eingelegt. Die Überschieber werden sodann wieder bewegt, wobei der Flanschteil 60 den Randteil des Oberleders gegen die Schulter 30 und die Lippe 24 drückt, und wobei ebenfalls der Teil 58 der Bindevorrichtung den aufgezwickten Oberledereinschlag gegen den Randteil 22 der Brandsohle preßt. Um die Bindevorrichtung in dieser Stellung nach Rückzug der Überschieber zu halten, ist ein T-förmiger Klemmteil 64 vorgesehen. Dieser Klemmteil besteht aus federndem Metall und besitzt einen Kreuzteil 66, dessen Arme sich in entgegengesetzten Richtungen erstrecken und mit dem oberen Rand des Flanschteiles 60 auf beiden Seiten des Schuhes in Berührung treten und dadurch einen gleichen "Druck auf die beiden Seiten der Bindevorrichtung ausüben. Die Enden des. Kreuzteiles 66 sind bei 68 nach unten gebogen und treten mit der Außenseite des Flanschteiles 60 auf beiden Seiten in Berührung. Durch eine Bewegung des Klemmteiles 64 nach hinten wird, wie ersichtlich, durch die nach unten gebogenen Enden 68 des Kreuzteiles 66 ein nach innen gerichteter Druck auf die beiden Seitenteile 60 der Bindevorrichtung ausgeübt,
wodurch die Bindevorrichtung verhindert wird, sich nach der Seite hin auszubreiten. Der Hauptarm 70 des Klemmteiles weist einen abgesetzten Teil 72 und ein nach unten gebogenes Ende 74 auf. Das Ende 74 tritt mit der Brandsohlenfläche in der Nähe der Ballenlinie in Berührung, so daß durch das nach unten gebogene Ende der übrige Teil des Armes 70 sich in einem gewissen Abstand von der Brandsohle befindet und die Möglichkeit besteht, den Arm 70 bei dem Einsetzen der Bindevorrichtung zwecks Vergrößerung der Haltespannung nach unten zu biegen. Der Klemmteil besitzt weiterhin eine Anzahl Löcher 76, durch die Befestigungstäckse eingesetzt werden. Nachdem nämlich der Klemmteil in der soeben beschriebenen Weise angebracht worden ist, treibt der Arbeiter eine Täckse 78 durch eines der Löcher 76, das der Brandsohlentäckse 35 (Fig. 4) am nächsten ist, im Falle daß ein eisenbeschlagener Leisten verwandt wird. Die durch eine der öffnungen 76 in den Leisten eingetriebene Täckse 78 übt einen nach der Brandsohle zu gerichteten Druck auf den Flanschteil 60 auf beiden Seiten des Schuhes aus, wodurch der flache Teil 58 der Vorrichtung fest gegen den aufgezwickten Oberledereinschlag gepreßt wird. Die Täckse 78 geht natürlich durch dieselbe öffnung in dem Metallboden des Leistens als die Brandsohlentäckse 35. Der T-förmige Klemmteil 64 besitzt eine Dreipunktlagerung auf dem Werkstück, insofern, als das nach unten abgebogene Ende 74 mit der Brandsohle 20 in Berührung steht und die Enden 68 des Kreuzteiles 66 mit dem Flanschteil 60 auf zwei sich gegenüberliegenden Punkten des Spitzenteiles in Berührung stehen. Der Klemmteil wird durch die Täckse 78 an diesen Punkten gegen das Werkstück gehalten, wodurch ein gleichmäßiger Druck auf die beiden Seiten des Flanschteiles 60 ausgeübt wird. Da der flache Teil 58 der Bindevorrichtung im wesentlichen dieselbe Breite als der Randteil der Brandsohle außerhalb der Lippe hat und deshalb das aufgezwickte Oberleder gleichmäßig gegen den
♦5 Randteil der Brandsohle anpreßt, wird die Bildung von Falten oder Wulsten in dem Oberleder an dieser Stelle gänzlich ausgeschlossen. Während der Schuh sich in der Bettzwickmaschine befindet, kann gleichzeitig die Ferse in bekannter Weise gezwickt werden. Nach Beendigung der Zwicktätigkeit wird der Schuh aus der Maschine genommen und zur Seite gelegt, bis der zum Seitenzwicken und zum Spitzenzwicken verwendete Kitt abgebunden hat.
Nachdem der Kitt abgebunden hat, wird die Täckse 78 gezogen und die Bindevorrichtung abgenommen. Daraufhin werden der aufrecht stehende Teil des Oberleders und die Lippe, die sich über die waagerechte Fläche des über den Randteil der Brandsohle gezwickten Oberleders und über die Fläche des Innenteiles der Brandsohle erheben, bis auf diese Fläche beschnitten. Diese Tätigkeit kann beispielsweise auf einer Oberlederbeschneidmaschine für Wendeschuhe bekannter Art ausgeführt werden. Wo die Oberlederteile mit der Lippe durch Klammern verbunden sind, wird vorzugsweise das Beschneiden unterhalb der Klammern ausgeführt, so daß die Klammern mit den abgeschnittenen Teilen des Oberleders und der Lippe entfernt werden. Diese Beschneidtätigkeit kann jedoch auch nur auf den Vorderteil des Schuhes beschränkt werden, so daß der Gelenkteil unbeschnitten bleibt oder wenigstens nur das Oberleder beschnitten wird. Es ist nämlich unter gewissen Bedingungen wünschenswert, die Klammern in dem Gelenkteil des Schuhes beizubehalten, in welchem Falle das Oberleder und die Lippe einfach flach gegen die Oberfläche des Gelenkteiles angearbeitet werden (Fig. 12). Die Lippe 24 wird in diesem Falle in ihre Ausgangsstellung zurückgelegt. Der Raum zwischen der inneren Kante der zurückgelegten Lippe auf beiden Seiten des Schuhes ist gewöhnlich hinreichend, um ein übliches Stahlgelenkstück 79 anzubringen, das, sollte es die gewöhnliche konvexe Gestalt besitzen, die konvexe Kontur des Gelenkteües des Schuhes fortsetzt und somit eine gute Fläche zum Anbringen der Laufsohle darstellt. Weiterhin steht die Gegenwart der Lippe dem gewöhnlichen Aufrauhen des Oberledereinschlages im Gelenkteil nicht im Wege.
Im Falle, daß das Oberleder und die Lippe, Klammern einbegriffen, bis auf die Fläche des Schuhbodens von der Absatzbrustlinie an um den Schuh herum weggeschnitten worden sind, wird der Schuh, wie in Fig. 9 dargestellt, aussehen. Die Oberfläche des aufgezwickten Oberleders liegt im wesentlichen mit der Oberfläche des inneren Teiles- der Brandsohle in einer Ebene, wodurch eine ideale Bedingung zum Anbringen einer Laufsohle geschaffen ist. Das Beschneiden ist dadurch erleichtert, daß die Lippe 24 an dem Spitzenende unterbrochen ist, so daß zunächst die eine Seite des Schuhes in einem Zug und dann die andere Seite des Schuhes beschnitten werden kann. Es kann jedoch besonders auch das gefaltete Oberledermaterial an dem Spitzenende leichter und ohne eine sonst nötige besondere Tätigkeit beschnitten werden.
Die Oberfläche des aufgezwickten Oberledereinschläges 80 wird nun aufgerauht. Das Aufrauhen des Oberleders ist dadurch erleichtert, daß durch das straffe Aufzwicken im Gelenkteil die Linie, an der das Oberleder um die Sohlenkante im Gelenkteil gebogen ist, besonders stark hervortritt. Diese Linie dient dem Arbeiter als eine Führung beim Bedienen der Aufrauhmaschine und ermöglicht ihm dadurch, ein Aufrauhen des Oberleders über diese Linie hinaus unter allen Umständen zu vermeiden. Kitt,
vorzugsweise Pyroxyünkitt, wird dann auf den aufgerauhten Teil des Oberleders aufgetragen. Ein gewöhnliches Stahlgelenkstück 82 wird sodann auf der Brandsohle angebracht. Im Falle, daß ein gewöhnliches Ausballmittel verwandt wird, wird vorzugsweise noch ein Stück Tuchzeug oder dünner Filz 84 (Fig. 10 und 11) an dem Vorderteil auf der freien Fläche der Brandsohle angebracht. Dieses Material jedoch besitzt unter keinen Umständen die Aufgabe, den Schuhboden auszugleichen, der sich in dieser Beziehung bereits in äußerst günstiger Verfassung befindet, sondern verhindert eine unmittelbare Berührung der Brandsohlen- und Laufsohlenflächen, so daß der fertige Schuh nicht knarrt.
Eine Laufsohle 86 wird wie gewöhnlich durch Verringern der Sohlenkantenstärke und Aufrauhen zum Aufkitten vorbereitet, woraufhin Kitt, z. B. Pyroxyiinkitt, auf den aufgerauhten Randteil aufgetragen und trocknen gelassen wird. Ein Lösungsmittel wird dann auf den trockenen Kitt auf der Sohle aufgetragen und der Schuh und die Sohle fest gegeneinander angepreßt, so daß die Sohle nunmehr andauernd fest mit dem Schuh, wie in Fig. 10 dargestellt, verbunden ist.
Natürlich kann auch, wenn erwünscht, die Laufsohle 86 in gewöhnlicher Weise vorübergehend unter Verwendung eines Klebemittels, wie Kautschukzement, auf den Schuh gelegt und dann durch eine Naht 88 befestigt werden, wobei die Naht vorzugsweise in einem in der Außenseite der Laufsohle angebrachten Riß 90 angebracht wird. In beiden Fällen ist das Endprodukt ein ungewöhnlich biegsamer Schuh, der die besonderen Vorteile hat, daß keine Täckselöcher an der Innenfläche der Brandsohle sichtbar sind, mit der Ausnahme der beiden Löcher, die durch die gewöhnliche Brandsohlentäckse 35 und durch die Täckse 78, die die Spitzenbindevorrichtung vorübergehend auf der Brandsohle festhält, verursacht werden. In solchen Schuhen ist eine Deckbrandsohle unnötig.
In dem in Fig. 13 und 14 dargestellten abgeänderten Verfahren wird das Oberleder ebenfalls über den Rand der Brandsohle gezwickt und in gezwickter Stellung an einer Lippe der Brandsohle befestigt. Eine Brandsohle 20 wird nämlich, wie bereits beschrieben, so gerißt, daß ein Einschnitt durch die Kantenfläche der Brandsohle parallel zu der Oberfläche der Brandsohle angebracht wird, und zwar vorzugsweise in einem Abstand von der Oberfläche der Brandsohle, der ungefähr der Dicke des Oberledermaterials entspricht. Es wird auf diese Art ein Lappen 24 und ein abgesetzter Randteil 22 der Brandsohle gebildet. Der Randteil ist im wesentlichen von derselben Breite wie in dem ersten Verfahren. In dem Gelenkteil ist der Randteil der Brandsohle ungefähr halb so breit wie die gesamte Brandsohle an dieser Stelle, so daß sich die Lippe hier im wesentlichen in der Mitte der Sohle befindet.
Ein wesentlicher Teil, z. B. die Hälfte des Lappens 24, wird, wie geschildert, sogleich bei dem Rissen abgeschnitten. Das Rissen beginnt vorzugsweise an einem Punkt in der Nähe der Absatzbrustlinie, z. B. an dem Punkt 27 der Fig. 13, und zwar an der Seite der Brandsohle, die in dem fertigen Schuh an der Außenseite liegt. Das Rissen wird an dieser Seite über den Gelenkteil und um den Vorderteil herum und auf der anderen Seite des Schuhes bis auf die Ballenlinie wie im ersten Verfahren vorgenommen. An der Ballenlinie, z. B. an dem Punkt 28 der Fig. 13, trifft auf Grund der Enge des Gelenkteiles der in diesem Falle verwandten Brandsohle der Riß auf den auf der anderen Seite bereits eingeschnittenen Riß. Die Rißtätigkeit wird an dieser Stelle unterbrochen und an einer Stelle in der Nähe des Absatzsitzes, z. B. Punkt 29, wiederaufgenommen, da dort die Sohle sich nach dem Absatz hin verbreitert und somit genügend Raum für eine weitere Rißlippe 25 unabhängig von der Lippe 24 bietet. Wie bereits erwähnt, wird der Riß an dem Spitzenende beschnitten, so daß eine unabhängige Lippe 33 an der Innenseite des Vorderteiles gebildet wird. Die Sohle wird dann erweicht und die Lippe von dem Punkt 27 nach dem Punkte 31 aufrecht gestellt. Von diesem Punkte 31 aus wird die Lippe 24, wie in dem erstbeschriebenen Verfahren, gegen die Brandsohlen- 9^ fläche nach innen umgelegt. Ebenso wird die unabhängige Lippe 33 auf der anderen Seite des Vorderteiles der Brandsohle nach innen umgelegt, und die Lippe 25 in der Nähe des Absatzsitzes wird in eine aufrechte Stellung 1^0 gebracht. Die Lippe 25 und der hintere Teil der Lippe 24 divergieren nach der Absatzbrustlinie zu. Um die Lippen 24, 25 und 33 steifer und damit widerstandsfähiger gegen den durch das auf gezwickte Oberleder auf sie ausgeübten t05 Zug zu machen, werden sie in ähnlicher Weise, wie oben beschrieben, mit einer Schellacklösung bestrichen.
Die so vorbereitete Brandsohle wird in derselben Weise, wie oben beschrieben, auf dem Leistenboden angeheftet, z. B. durch eine Täckse 35. Sodann wird ein Oberleder 40 auf den Leisten gebracht, übergeholt und, wie bekannt, durch Täckse 36 festgehalten. Die Oberledermaterialien sind im wesentlichen dieselben wie in dem bereits beschriebenen Verfahren. Ebenfalls wird, wie bereits beschrieben, Kitt, und zwar vorzugsweise dispergierter Kautschukzement, auf die sich gegenüberliegenden Flächen der Oberledermaterialien und auf den verrin7 gerten Randteil der Brandsohle aufgetragen. Nachdem der Schuh nun zum Zwicken fertig ist,
wird er, wie dargestellt, einer Seitenzwickmaschine dargeboten, nachdem der Arbeiter erst das Oberleder, wie in dem ersten Verfahren, im Gelenk mit der Handzange angezogen hat. Das Zwicken beginnt vorzugsweise an der Außenseite des Schuhes, und zwar am Gelenkteil. Der Amboß 50 der Maschine steht mit einer Seite der einzelnen an dieser Stelle in der Mitte der Sohle aufrecht stehenden Lippe 24 in Berührung, und der Greifer52 erfaßt dasOberledermaterial und zieht es aufwärts und nach innen über den Randteil der Brandsohle. Das Mundstück 54 schiebt das gespannte Oberleder über den Randteil der Brandsohle gegen die Lippe 24, worauf dann eine Klammer 56 durch das Oberledermaterial und die Lippe eingetrieben und gegen den Amboß 50 umgebogen wird. Das Zwicken wird dann auf dieser Seite der Brandsohle nach dem Zwicken des Gelenkteiles fortgesetzt, wobei, wenn die Lippe nach hinten umgelegt ist, sie; wie bereits beschrieben, durch den Amboß 50 hochgestellt wird. Ist die eine Seite des Schuhes gezwickt, so wird das Oberleder zunächst wiederum auf der gegenüberliegenden Seite des Gelenkes mit einer Handzange angezogen und, wie beschrieben, durch den Arbeiter gegen den Leisten angehalten. Der Schuh wird wieder der Maschine dargeboten und diese Seite des Oberleders zunächst wieder an dem Gelenkteil in auf gezwickte Stellung gebracht und gegen die andere Seite der einzelnen Lippe 24 angearbeitet, wo dann das Oberleder wiederum durch eine Klammer mit der Lippe 24 und dem bereits mit der Lippe verbundenen Oberleder der anderen Seite des Schuhes verbunden wird (Fig. 14). Diese Tätigkeit wird an dem engsten Teil des Gelenkes fortgesetzt, wobei an dem Vorderteil das Oberleder an die unabhängige Lippe 33 angearbeitet und befestigt wird. An dem hinteren Teil des Schuhes wird das Oberleder, die Steifkappe und das Futter an die unabhängige Lippe 25 angearbeitet und an ihr befestigt. Der Spitzenteil und der Fersenteil des Schuhes werden vorzugsweise, wie erläutert, durch Überschieber bekannter Maschinen übergeschoben und durch die Bindevorrichtung 58, 60, 64 in gezwickter Stellung gehalten. Nachdem der Kitt abgebunden hat, wird, wie erwähnt, die Bindevorrichtung entfernt und der Schuh beschnitten.
Das Oberledermaterial und die Lippe der Brandsohle werden im wesentlichen bis auf die Brandsohlenfläche beschnitten und so mit den Klammern entfernt. Ein Stahlgelenkstück wird dann auf dem Schuhboden angebracht. Nach Auftragen von Kitt auf den gerauhten Teil des aufgezwickten Teils des Oberleders ist der Schuh zum Aufbringen der Laufsohle fertig. Auch hier mag die Laufsohle, die in ihrem Gelenkteil im wesentlichen gleich breit oder etwas breiter als die Brandsohle ist, entweder durch Kitt, z. B.
Pyroxylinkitt, oder durch Andoppeln befestigt werden. Ein gemäß dieser abgeänderten Ausführungsart des Verfahrens hergestellter Schuh hat die besondere Eigenschaft, daß eine Laufsohle mit sehr engem Gelenkteil verwandt werden kann, insbesondere auch eine Laufsohle, die an der engsten Stelle des Gelenkes schmäler als die entsprechende Stelle der Brandsohle ist. Das Befestigen einer solchen Laufsohle mit einer gemäß des soeben beschriebenen Verfahrens gezwickten Schuhes durch Kitt oder eine Naht ist mit keinerlei Schwierigkeiten verbunden, da die Randteile des Oberlederemschlages auf beiden Seiten sich an dieser Stelle im wesentlichen treffen und somit eine hinreichende Verbindungsmöglichkeit zum Aufbringen der Sohle bieten.

Claims (12)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Schuhen nach Patent 581 571, bei welchem die Brandsohle von der Kantenfläche her nach innen parallel zur Grundfläche gerißt und der äußere Teil des Rißlappens entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der verbleibende Teil des .Rißlappens (Lippe 24) nach vorhergegangener Erweichung der Brandsohle (20) zur Sohlenmitte hin umgelegt wird, bis er flach an der Sohlenfläche anliegt, worauf man die Sohle trocknen läßt, um die Lippe (24) in ihrer Lage zu halten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während des Fortganges der Aufleistarbeiten nacheinander die Teile der zurückgelegten Lippe (24) aufgerichtet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der Aufleistzement auf die gegenüberliegenden, gegen die Lippe (24) zu liegen kommenden Randflächen des Oberledermaterials aufgetragen wird und nicht auf die Innenfläche des Futterrandes und daß ferner reichlich Zement auf den abgesetzten Sohlenrand (22) aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch das Oberledermaterial (40) und die Brandsohlenlippe (24) eingesetzten Klammern (56) durch Umbiegen ihrer Enden nach oben und gegen die Lippe befestigt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brandsohle (20) an einer Seite von der Schuhspitze bis zur Absatzbrustlinie ganz gerißt wird, während auf der anderen Seite das Rissen im Bereich des engsten Gelenkteiles unterbleibt und nur der hintere Teil des Gelenkes, an dem die Brandsohlenbreite wieder für zwei nicht ineinandertreffende Risse ausreicht, gerißt wird (Fig. 13).
6. Verfahren nach Anspruch ι und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der ungerißte Gelenkteil der Brandsohle (20) von der alleinstehenden Lippe ab bis zur Kantenfläche so ausgeschärft wird, daß die Dickenverminderung an der Kantenfläche der Dicke der Rißlippe an der gegenüberliegenden Sohlenseite entspricht.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberleder (40) am schmalen Gelenkteil der Brandsohle gegen beide Seiten der alleinstehenden Lippe (24) geholt und befestigt wird (Fig. 14).
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Außenfläche der umgelegten und flach an der Sohlenfläche anliegenden Lippe ein Steifmachungsmittel aufgetragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Steifmachungskitt in der Hauptsache aus denaturiertem Spiritus, Schellack und Aceton besteht.
10. Brandsohle, hergestellt gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippe (24) mit einem Steifmachungsmittel überzogen ist, welches die Lippe härter und widerstandsfähiger gegen unbeabsichtigtes Aufbiegen infolge der Spannung des aufgeleisteten und an ihr befestigten Oberleders macht.
11. Brandsohle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß am Gelenkteil, und zwar zweckmäßig in seiner Mittellinie, eine einzelne Lippe (24) etwa senkrecht zur Oberfläche des Gelenkteiles steht, an deren beiden Seiten je ein Oberleder in aufgeleisteter Lage befestigt ist (Fig. 13 und 14).
12. Brandsohle nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die alleinstehende Lippe (24) nur am vorderen oder engsten Teile des Gelenkes angeordnet ist, während am hinteren Ende desselben nahe der Absatzbrustlinie, wo die Sohle breiter ist, sich an jeder Seite eine Lippe (25, 27) befindet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
BERLIN. GtDIiUCKT IN DER
DEU11745D 1929-08-15 1932-04-28 Verfahren zur Herstellung von Schuhen und gemaess diesem Verfahren hergestellte Brandsohle Expired DE603781C (de)

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