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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines hochkristallisierten
Doppeloxidpulvers, das zwei oder mehrere Metallelemente und/oder
Halbmetallelemente umfasst. Insbesondere betrifft sie ein Verfahren
zur Herstellung eines hochkristallisierten Doppeloxidpulvers mit
gleichmäßiger Teilchengröße und hoher Reinheit,
das sich aus einer einzigen Kristallphase zusammensetzt und in Industriematerialien
für verschiedene
Anwendungsgebieten brauchbar ist. Dazu gehören verschiedene funktionelle
Materialien, die in der Elektronik verwendet werden, z. B. Phosphormaterialien,
dielektrische Materialien, magnetische Materialien, Leitermaterialien,
Halbleitermaterialien, Superleitermaterialien, piezoelektrische
Materialien, magnetische Aufzeichnungsmaterialien, positive Elektrodenmaterialien
zur Verwendung in Sekundärzellen,
Materialien zur Absorption elektromagnetischer Wellen, Katalysatormaterialien
usw.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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In
der Vergangenheit hat, man die mechanische Pulverisierung eingesetzt,
um ein Doppeloxidpulver herzustellen. Dieses Verfahren beinhaltet
das Mischen von Rohmaterialpulvern, Einbringen dieses Gemischs in
einen Tiegel oder ein anderes Brenngefäß dieser Art und Erwärmen bei
hoher Temperatur über
einen längeren
Zeitraum, um eine Reaktion der festen Phase auszulösen, gefolgt
vom Pulverisieren dieses Produkts in einer Kugelmühle oder
dergleichen. Das durch dieses Verfahren hergestellte Doppeloxidpulver
ist allerdings ein Agglomerat von Teilchen von unregelmäßiger Teilchenform
und breiter Teilchengrößenverteilung.
Dazu kommt aus dem Tiegel eine erhebliche Menge an Verunreinigungen.
Außerdem
ist die Behandlung ineffizient, weil sie über längere Zeit bei hoher Temperatur
durchgeführt
werden muss, um die Homogenität
der Zusammensetzung zu erhöhen.
Außerdem
werden die Teilchen oft durch mechanische Einwirkungen und die chemische
Reaktion, der sie während
des Pulverisierungsverfahren unterzogen werden, an ihrer Oberfläche modifiziert.
Das bedeutet, dass sich an der Oberfläche und im Inneren des Pulvers
zahlreiche Defekte entwickeln, was zur Herabsetzung der Kristallinität und der
Verschlechterung der dem Doppeloxid eigenen physikalischen Eigenschaften
führt.
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Ein
Sol-Gel-Verfahren, ein hydrothermisches Verfahren, die Kopräzipitation,
die Sprühpyrolyse
und so weiter sind bekannte Verfahren, mit denen die Bildung einer
die Oberfläche
modifizierenden Schicht verhindert und ein Doppeloxidpulver von
hoher Kristallinität
erhalten werden soll. Allerdings ist ein Sol-Gel-Verfahren mit hohen
Kosten für
das Rohmaterial verbunden, während
ein hydrothermisches Verfahren und eine Kopräzipitation beide lange dauern
und pro Zeiteinheit nur eine geringe Ausbeute liefern. Daher sind
die Herstellungskosten hoch.
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Die
Sprühpyrolyse
ist ein bekanntes Verfahren zur Herstellung eines feinen Oxidpulvers,
in dem eine oder mehrere Metall- oder Halbmetallverbindungen gleichmäßig in Wasser
oder einem organischen Lösungsmittel
gelöst
oder dispergiert sind. Diese gemischte Lösung wird zu feinen Tröpfchen atomisiert
und diese Tröpfchen
dann bei einer Temperatur, die über
der Zersetzungstemperatur der Metallverbindungen liegt, und unter
Bedingungen, die ein Ausfällen
von Metalloxiden bewirken, erwärmt,
und die Metallverbindungen werden pyrolysiert, um ein Metalloxidpulver
herzustellen. Dieses Verfahren macht es leicht, ein feines kugelförmiges Pulver
von gleichmäßiger Teilchengröße zu erhalten,
das über
hohe Kristallinität
verfügt
und keine Agglomerate bildet, wenn man die Pyrolysebedingungen richtig
wählt.
Da eine Lösung
aus Metall- oder Halbmetallverbindungen als Rohmaterial verwendet
wird, bietet dieses Verfahren außerdem den Vorteil, dass verschiedene Metallverbindungen
auf Ionenebene im gewünschten
Verhältnis
und gleichmäßig vermischt
werden können, der
Einschluss von Verunreinigungen unterdrückt wird und die Teilchengröße des erzeugten
Pulvers leicht dadurch gesteuert werden kann, dass man das Verfahren,
die Sprühbedingungen
usw. entsprechend einstellt. Daher gilt dieses Verfahren als brauchbarer
Weg zur Herstellung eines Doppeloxidpulvers und wurde bisher für die Herstellung
eines feinen Doppeloxidpulvers für
Oxidphosphorverbindungen, Oxiddielektrika, Oxidmagnetkörper, Oxide,
die für
positive Elektroden von Sekundärzellen
verwendet werden, Materialien zur Absorption elektromagnetischer
Wellen, Katalysatormaterialien usw. eingesetzt.
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Dennoch
ist dann, wenn ein Doppeloxidpulver durch Sprühpyrolyse hergestellt wird,
die Rückhaltezeit der
atomisierten Tröpfchen
im Reaktionsgefäß mit im Allgemeinen
0,1 bis 10 Sekunden extrem kurz, so dass bei der Herstellung eines
Doppeloxids mit hohem Schmelzpunkt, eines Doppeloxides mit einer
hohen Sinterreaktionstemperatur oder eines Doppeloxides aus Metallelementen
mit geringer Sinterreaktivität
die hergestellten Teilchen nicht in einer einzigen Phase vorliegen,
sondern die Tendenz zur Herstellung multipler Kristallphasen geht,
oder nicht umgesetztes Material zurückbleibt. Vor allem, wenn viele
Metallverbindungen für das
Rohmaterial verwendet werden, nimmt man an, dass die Compoundierungsreaktion
behindert wird, weil die verschiedenen Komponenten unterschiedliche
Pyrolyse- oder Sintertemperaturen haben. Dadurch wird bewirkt, dass
das hergestellte Pulver nur über
geringe Kristallinität
verfügt
oder dass die Teilchenoberfläche
porös wird
bzw. das Teilchen Risse aufweist, und es wird neben anderen Problemen
schwierig, die einem Doppeloxid eigenen physikalischen Eigenschaften
zu erzielen. Eines dieser Probleme, die auftreten, wenn bei höherer Temperatur
erhitzt wird, um die Pyrolyse und das Compoundieren zu beschleunigen,
besteht darin, dass man die erwünschte
Kristallphase nicht erhält.
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Einstweilen
ist die komplexe Polymerisation ein bekanntes Verfahren zur Herstellung
eines Doppeloxidpulvers aus einer einzelnen Kristallphase. Mit diesem
Verfahren werden eine Rohmaterialverbindung, die zwei oder mehr
das Doppeloxid darstellende Metallelemente, ein Polyaminochelatbildner
oder eine Hydroxycarbonsäure
wie Citronensäure
und ein Polyol wie Ethylenglycol vermischt, um eine wässrige Lösung herzustellen.
Diese wird dann bei einer spezifischen Temperatur von mindestens
110°C erwärmt, um
eine Veresterungsreaktion auszulösen
und ein Verbundpolymer aus einem Metallkomplex in der Lösung zu
bilden. Dadurch wird ein homogener Vorläufer hergestellt, in dem die
Elemente auf der Metallionenebene gleichmäßig angeordnet sind. Danach
wird, wie in den Japanischen Patentschriften Nr. 6-115934A, 10-330118A
und 10-99694A erörtert,
beispielsweise das Pulver aus dem Verbundpolymer des Metallkomplexes
abgetrennt, calciniert und dann bei hoher Temperatur gebrannt, um
ein Doppeloxidpulver zu erhalten. Alternativ wird dieses Verbundpulver
wie in der Japanischen Patentschrift Nr. 10-182161A beschrieben
in Wasser gelöst,
in einer Hochtemperaturatmosphäre
atomisiert und pyrolysiert, um ein Doppeloxidpulver zu erhalten.
Allerdings ist dieses Verfahren insofern kompliziert, als es die
Synthese eines Verbundpolymers aus einem Metallkomplex vor dem Pyrolyseschritt
sowie das Abtrennen und erneute Lösen dieses Polymers erfordert.
Außerdem
wird eine große Menge
an Ethylenglycol oder einem anderen Kopräzipitans oder komplexbildenden
Mittel benötigt,
und die Polykondensationsreaktion dauert bei geringer Aus beute außergewöhnlich lange,
was die Herstellungskosten erhöht.
Außerdem
kann die Homogenität
der komplexen Ionen der Lösung
möglicherweise
nicht immer aufrecht erhalten werden, wenn das Lösungsmittel aus dem hergestellten
Komplex entfernt wird. Vor allem wenn die Polykondensationsreaktion
dadurch durchgeführt
wird, dass man das Lösungsmittel über einen
längeren
Zeitraum allmählich
entfernt, kann etwaiges erzeugtes Gel erneut in Lösung gehen
und Salze mit den in der Lösung
vorhandenen Anionen bilden. Diese Salze können ausfallen und die Zusammensetzung
beeinträchtigen, was
bedeutet, dass die Homogenität
verloren geht.
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In
einem anderen bekannten Verfahren wird ein Doppelalkoxid, Doppelsalz
oder dergleichen der das Doppeloxid bildenden Metalle vorher synthetisiert
und dann pyrolysiert, aber auch dieses Verfahren erfordert eine
komplexe Prozedur, die verwendbaren Metalle müssen aus einem engen Bereich
ausgewählt
werden, und es ist schwierig, Homogenität zu erreichen, weil z. B.
die Hydrolysegeschwindigkeiten der jeweiligen Metallverbindungen
unterschiedlich sind. Daher erhält
man keine einzelne Phase von ausreichender Kristallinität.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, durch ein einfaches und preiswertes
Verfahren ein hochkristallisiertes Doppeloxidpulver herzustellen,
das keine Einschlüsse
von Verunreinigungen aufweist, leicht dispergiert werden kann, aus
einer einzigen Kristallphase besteht und eine gleichmäßige Teilchengröße aufweist.
Insbesondere soll ein Herstellungsverfahren zur Verfügung gestellt
werden, das sich zur Herstellung eines funktionellen Metalldoppeloxidpulvers,
funktionellen Keramikpulvers und dergleichen, das eine gleichmäßige Zusammensetzung
und hohe Kristallinität
haben muss, eignet. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in
der Bereitstellung eines Verfahrens, mit dem in einem einzigen Schritt
ein aus einer einzelnen Kristallphase bestehendes hochkristallines
Doppeloxidpulver von gleichmäßiger Teilchengrößer, hoher
Reinheit und hoher Dispergierbarkeit aus einer Vielzahl von Rohmaterialverbindungen
hergestellt werden kann. Dies geschieht bei der Herstellung eines
Doppeloxidpulvers durch Sprühpyrolyse
einer Lösung,
die zwei oder mehrere Metall- oder Halbmetallelemente aufweist.
Außerdem
soll bei diesem Verfahren die ideale Zusammensetzung der Lösung aus
den Rohmaterialien bestimmt werden.
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Die
Erfindung ist wie folgt:
- 1. Verfahren zur Herstellung
eines hochkristallisierten, aus einer einzigen Kristallphase bestehenden
Doppeloxidpulvers durch Bildung feiner Tröpfchen einer Rohmateriallösung, enthaltend
eine Rohmaterialverbindung, die mindestens ein ein Doppeloxid aufbauendes
Metallelement und/oder mindestens ein Halbmetallelement einschließt, und
Erhitzen dieser Tröpfchen
bei einer hohen Temperatur, wobei die Rohmateriallösung eine
Lösung
ist, die nur einen auf die Zersetzungsreaktion der Rohmaterialverbindung
oder eines Reaktionsintermediats davon zurückzuführenden Hauptpeak in einem
DTA-Profil aufweist, wenn die Lösung
getrocknet, verfestigt und einer TG-DTA-Messung unterzogen wird.
- 2. Verfahren nach Punkt 1, bei dem der Hauptpeak in einem Temperaturbereich
von 300 bis 600°C
vorliegt.
- 3. Verfahren nach Punkt 1 oder 2, bei dem eine Vielzahl von
Verbindungen, die jeweils mindestens ein Metallelement und/oder
mindestens ein Halbmetallelement einschließen, als Rohmaterialverbindung
verwendet wird.
- 4. Verfahren nach einem der Punkte 1 bis 3, bei dem die Rohmateriallösung außerdem eine
Verbindung einschließt,
die mit der Rohmaterialverbindung reagiert, um ein Doppelsalz, einen
Komplex oder ein Komplexpolymer zu bilden.
- 5. Verfahren nach Punkt 4, bei dem die Rohmateriallösung die
Rohmaterialverbindung, eine Hydroxycarbonsäure und/oder einen Polyaminochelatbildner
sowie ein Polyol einschließt.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
das DTA-Profil einer Probe, die durch Trocknen und Verfestigen der
Rohmateriallösung
von Beispiel 1 erhalten wurde.
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2 ist
das DTA-Profil einer Probe, die durch Trocknen und Verfestigen der
Rohmateriallösung
von Vergleichsbeispiel 1 erhalten wurde.
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3 ist
das DTA-Profil einer Probe, die durch Trocknen und Verfestigen der
Rohmateriallösung
von Vergleichsbeispiel 2 erhalten wurde.
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4 ist
das DTA-Profil einer Probe, die durch Trocknen und Verfestigen der
Rohmateriallösung
von Beispiel 3 erhalten wurde.
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5 ist
das DTA-Profil einer Probe, die durch Trocknen und Verfestigen der
Rohmateriallösung
von Beispiel 2 erhalten wurde.
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6 ist
das DTA-Profil einer Probe, die durch Trocknen und Verfestigen der
Rohmateriallösung
von Vergleichsbeispiel 4 erhalten wurde.
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7 ist
das DTA-Profil einer Probe, die durch Trocknen und Verfestigen der
Rohmateriallösung
von Vergleichsbeispiel 5 erhalten wurde.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Das
durch die Erfindung hergestellte Doppeloxidpulver unterliegt keinen
besonderen Einschränkungen,
abgesehen davon, dass es aus Sauerstoff und zwei oder mehreren aus
Metall- und Halbmetallelementen (nachstehend als "Metallelemente" bezeichnet) ausgewählten Elementen
besteht.
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Beispiele
umfassen SrAl2O4 :
Eu, (Sr,Ca) B4O7 :
Eu, Y2SiO5 : Ce,
BaMgAl14O23 : Eu,
BaMgAl10O17 : Eu, BaAl12O19 : Mn, Y3Al5O12 :
Ce, Y3Al5O12 Tb, ZnSiO4 : Mn,
InBO3 : Tb, Y2O3 : Eu, InBO4 : Eu,
YVO4 : Eu, Mg2SiO4 Mn, Zn3(PO4)2 : Mn, (Y,Gd)BO3 : Eu, SrTiO3 :
Eu, ZnO-LiGaO2 und andere Phosphormaterialien
dieser Art, BaTiO3, SrTiO3,
Pb(Mg1/3Nb2/3)O3, PZT, PLZT, und andere dielektrische und
piezoelektrische Materialien dieser Art; Ferrit und andere magnetische
Materialien dieser Art, Pb2Ru2O6, ITO und andere Leitermaterialien dieser Art;
YBa2Cu3Oy und andere Superleitermaterialien dieser
Art, LiMn2O4, Li3V2(PO4)3, Li3Fe2(PO)3, LiCoO2, LiNiO2, LiMn2O4, LaCO3, LaMnO3 und andere Elektrodenmaterialien dieser
Art für
Sekundärzellen, La1–x,Srx+yCrO3 und andere
Elektrodenmaterialien dieser Art für Brennstoffzellen aus einem
festen Elektrolyten; sowie BaTi4O9, Nb6O17,
CuAlO2 und andere photokatalytische und
photofunktionelle Materialien dieser Art.
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Die
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass mit ihr die ideale Zusammensetzung
der Rohmateriallösung
vorhergesagt werden kann, die für
die Herstellung des beabsichtigten hochkristallisierten Doppeloxidpulvers
aus einer einzigen Kristallphase in einem einzigen Schritt unter
Einsatz der Sprühpyrolyse
verwendet wird. Insbesondere wird bei der Herstellung der Rohmateriallösung die
Zusammensetzung der Lösung
so gewählt,
dass nur ein Hauptpeak, der auf die Zersetzungsreaktion der Rohmaterialverbindung
oder eines Reaktionsintermediats davon zurückzuführen ist, in einem DTA-Profil
vorliegt, wenn die Lösung
getrocknet, verfestigt und einer TG-DTA-Messung unterzogen wird.
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Genauer
gesagt wird ein Teil der hergestellten Rohmateriallösung herausgenommen
erwärmt
und getrocknet, um eine verfestigte Probe zu erhalten, deren Pyrolyseverhalten
mit einem TG-DTA-Messapparat gemessen wird. Das Erwärmen und
Trocknen sollte bei einer Temperatur durchgeführt werden, bei der das Lösungsmittel
der Rohmateriallösung
verdampft, so dass ein trockener Feststoff übrigbleibt. Wenn beispielsweise
Wasser als Lösungsmittel
verwendet wird, wird die Lösung
bei einer Temperatur zwischen 50 und 100°C bis zur Trockenheit verdampft.
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Wenn
die trockene Probe einer TG-DTA-Messung unterzogen wird, wird die
Pyrolysereaktion vom Auftreten eines exothermen oder Absorptionspeaks
begleitet. Wird beispielsweise eine organische Verbindung als Rohmaterialverbindung
verwendet, wird ein exothermer Peak beobachtet, der auf die oxidative
Zersetzung der Verbindung zurückzuführen ist.
Andererseits kann es Fälle
geben, in denen eine Reaktion zwischen den Rohmaterialverbindungen
oder zwischen den Rohmaterialverbindungen und einer Verbindung wie
einem Komplexbildner, der der Rohmateriallösung zugesetzt wird, ein Intermediat
erzeugt. Dann zeigt sich ein exothermer Peak, der durch die Pyrolysereaktion
dieses Intermediats erzeugt wird. Von den Erfindern durchgeführte Untersuchungen
haben gezeigt, dass unter Erstellung eines DTA-Profils dann, wenn
die Sprühpyrolyse
an einer Rohmateriallösung
so durchgeführt
wird, dass nur ein Hauptpeak durch die Zersetzung der Rohmaterialverbindungen
oder Reaktionsintermediate erzeugt wird, das Zieldoppeloxidpulver
erhalten wird. Genauer gesagt erhält man ein feines Doppeloxidpulver,
das aus einer einzigen Kristallphase besteht, eine gleichmäßige Zusammensetzung
hat (mikroskopisch gesehen) und eine extrem hohe Kristallinität seiner
Teilchen aufweist.
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Wenn
eine Rohmateriallösung
dieser Art verwendet wird, nimmt man an, dass im Sprühpyrolyseschritt entweder
eine Vielzahl von Rohmaterialverbindungen gleichzeitig in den einzelnen
Tröpfchen
pyrolysiert wird, oder dass vor der Pyrolyse ein Intermediat von
gleichmäßiger Zusammensetzung
auf elementarer Ebene, wie ein einzelner Verbundwerkstoff, ein einzelner
Komplex oder ein einzelnes komplexes Polymer hergestellt wird und
diese dann sofort pyrolysiert werden. Folglich nimmt man an, dass
die Vielzahl der die Bestandteile bildenden Metallelemente nicht
zu Einzeloxiden oder dergleichen wird, sondern dass sie gleichzeitig
mit der Pyrolyse compoundiert werden. Das bedeutet, dass sie auf
eine noch höhere
Temperatur erwärmt
werden, dabei aber die Homogenität
der Zusammensetzung erhalten bleibt. Dadurch wird ein Doppeloxid
mit einer einzigen Phase hergestellt. Umgekehrt ist es dann, wenn
es eine Vielzahl der vorstehend angesprochenen Hauptpeaks gibt,
sehr wahrscheinlich, dass die Metallkomponenten während der
Pyrolyse getrennt zersetzt und ausgefällt werden. Falls dies geschieht,
schreitet bei anschließendem
Erwärmen
bei hoher Temperatur die Homogenisierung fort, aber weil die Erwärmungszeit
in einem Sprühpyrolyseverfahren
so kurz ist, scheint die Reaktion in der festen Phase nicht genügend Bewegung
und Diffusion der Atome auszulösen.
Daher sind Homogenität und
Kristallinität
unzureichend, und man erhält
wahrscheinlich keine einzelne Phase.
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Unabhängig davon,
ob ein Intermediat beteiligt ist oder nicht, macht es dieses Verfahren
daher möglich,
noch vor dem Pyrolyseschritt vorherzusagen, ob eine einzelne Kristallphase
entsteht, und die Lösungszusammensetzung
vorher so festzulegen, dass man ein hochkristallisiertes Doppeloxidpulver
aus einer einzelnen Kristallphase erhält.
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Wenn
ein Lösungsmittel
oder ein anderes Additiv oder eine organische Komponente, die nicht
mit den Rohmaterialverbindungen reagiert, im verfestigten Produkt
zurückbleibt,
können
sich durch die Verbrennung dieser Verbindung bedingte Peaks in einem
relativ niedrigen Temperaturbereich zeigen. Solche Peaks, die auf die
Verbrennung rückständiger organischer
Komponenten zurückzuführen sind,
können
ohne weiteres von Peaks unterschieden werden, die durch die Zersetzung
der Rohmaterialverbindungen oder deren Reaktionsintermediate entstehen,
und zwar auf der Grundlage der TG-Profile und der Zusammensetzung
der Rohmateriallösung.
In der Erfindung werden die früheren
Peaks vernachlässigt,
um die Hauptpeaks zu finden. Das heißt, die Rohmateriallösung, die
nur einen, auf die Zersetzungsreaktion der Rohmaterialverbindungen
oder Reaktionsinter mediate zurückzuführenden
Hauptpeak aufweist, wird verwendet. Besonders günstig ist eine, die einen einzelnen
Hauptpeak bei einer Temperatur zwischen 300 und 600°C aufweist.
Wenn der Hauptpeak zu weit auf die Hochtemperaturseite verschoben
ist, ist die Zersetzung im Sprühpyrolyseschritt
zu langsam, so dass sich die organische Materie nicht vollständig zersetzt.
Daher bleibt Kohlenstoff zurück
und behindert die Reaktion, so dass es zu einem Sauerstoffmangel
kommt.
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Die
Metallelemente, die die das erfindungsgemäße Doppeloxid bildenden Komponenten
darstellen, können
beispielsweise Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, typische Metallelemente
wie Al, Ga, Ge, In, Sn, Sb, Tl, Pb und Bi, Übergangsmetallelemente wie
Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Zr, Nb, Mo, Hf, Ta und W, Seltenerdelemente
der Lanthanreihe wie La, Y, Gd, Eu, Tb, Sm, Pr, Ce und Yb, Halbmetallelemente
wie P, Si und B usw. sein, obwohl sie nicht auf diese Elemente beschränkt sind.
Die Rohmaterialverbindungen werden geeigneterweise aus Oxiden, Hydroxiden,
Nitraten, Sulfaten, Carbonaten, Halogeniden, Ammoniumsalzen, Aluminaten,
Oxynitraten, Oxysulfaten; Ammoniumkomplexen, Acetylacetonaten, Carboxylaten,
Resinaten, Alkoxiden, Amidverbindungen, Imidverbindungen und anderen
solchen anorganischen oder organischen Verbindungen von Metallelementen
ausgewählt.
Auch Doppelsalze oder komplexe Salze davon können verwendet werden. Wenn
das Metallelement Bor, Silicium, Phosphor oder ein anderes solches
Metallelement ist, können auch
Borsäure,
Phosphorsäure,
Kieselsäure,
Borate, Phosphate, Silicate usw. verwendet werden.
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Die
Rohmaterialverbindungen werden in spezifischen Anteilen in einem
Lösungsmittel
gelöst,
um die Rohmateriallösung
herzustellen. Das Lösungsmittel
kann Wasser, ein organisches Lösungsmittel
wie ein Alkohol, Aceton oder Ether bzw. ein Gemisch davon sein.
Nicht die gesamte Rohmaterialverbindung muss vollständig gelöst sein,
solange sie gleichmäßig in den
Tröpfchen
vorhanden ist. Beispielsweise können
die Rohmaterialverbindungen in Form eines Oxidkolloids in einer
Lösung,
in der die anderen Verbindungen gelöst sind, gleichmäßig dispergiert
sein. Der in der Erfindung verwendete Begriff "Lösung" schließt eine
solche Dispersion ein.
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Wenn
eine Vielzahl von Verbindungen, die jeweils ein Metallelement oder
ein Gemisch aus zwei oder mehreren Metallelementen umfassen, als
Rohmaterialverbindung verwendet wird, um eine Rohmateriallösung herzustellen,
die wie vorstehend erörtert
nur einen Hauptpeak aufweist, sollte die Rohmateriallösung durch ein Verfahren
hergestellt werden, bei dem Verbindungen mit nahe beieinanderliegenden
Pyrolysetemperaturen verwendet werden, eine Vielzahl von Rohmaterialverbindungen,
die miteinander reagieren, um einen einzigen Verbundwerkstoff in
der Lösung
zu bilden, verwendet wird oder eine weitere Verbindung, die durch
die Reaktion mit einer Vielzahl der Rohmaterialverbindungen ein
Doppelsalz, einen Komplex oder ein komplexes Polymer bilden kann,
zugesetzt wird. Verbindungen, die ein Doppelsalz, einen Komplex
oder ein komplexes Polymer bilden können, umfassen alkalische Substanzen,
Carbonsäuren
wie Oxalsäure
und Citronensäure,
Polyvinylalkohol, Polyole und Ammoniumsalze. Die Zugabe eines organischen
Komplexbildners ist besonders effektiv, wenn eine anorganische Verbindung
als Rohmaterialverbindung verwendet wird.
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Vorzugsweise
wird die Rohmateriallösung
dadurch hergestellt, dass man einen Polyaminochelatbildner und/oder
eine Hydroxycarbonsäure,
der bzw. die einen Komplex mit der Rohmaterialverbindung bilden kann,
und ein (als Vernetzungsmittel verwendetes) Polyol zusetzt und einmischt.
Wenn diese Rohmateriallösung
einen einzelnen Hauptpeak aufweist, geht man davon aus, dass im
Sprühpyrolyseschritt
ein extrem homogenes und einphasiges Doppeloxidpulver durch eine
kontinuierliche Reihe von Schritten hergestellt wird. Diese umfassen
die Bildung eines Metallkomplexes durch die Reaktion der Rohmaterialverbindung
und der Hydroxycarbonsäure
usw. in jedem Tröpfchen,
gefolgt von der Veresterung, Dehydratation und Polymerisation des
Verbundmaterials, sowie der Herstellung und dem Sintern eines Doppeloxids
durch die Pyrolyse eines Verbundpolymers aus einem Metallkomplex.
Daher brauchen in der Erfindung die Ausgangsrohmaterialien lediglich
eine gemischte Lösung
aus der Rohmaterialverbindung, einer Hydroxycarbonsäure oder
einem anderen Komplexbildner und einem Polyol zu sein, und es ist
nicht notwendig, vorher ein Verbundpolymer aus einem Metallkomplex
zu synthetisieren. Da die Reihe der Reaktionen über eine extrem kurze Verweildauer
innerhalb eines Heizgefäßes kontinuierlich
abläuft,
kommt es nicht zu Verlusten der Homogenität des Verbundpolymers aufgrund
zeitaufwändiger
Lösungsmittelentfernung
und Gelbildung wie bei herkömmlichen
komplexen Polymerisationsverfahren.
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Beispiele
für Hydroxycarbonsäuren, die
verwendet werden können,
umfassen Citronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Mesoweinsäure, Meconsäure, Glycerinsäure, Hydroxybuttersäure, Milchsäure, Glycolsäure und
Hydracrylsäure.
Beispiele für
geeignete Polyaminochelatbildner umfassen Ethylendiamintetraessigsäure, trans-l,2-Cyclohexandiamintetraessigsäure, Glycoletherdiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, Triethylenaminhexaessigsäure, Nitriltriessigsäure, Tetraethylenpentaminheptaessigsure,
N-(2-Hydroxyethyl)-ethylendiamin-N,N',N'-triessigsäure, Ethylendiamin-N,N,N',N'-tetrapropionsäure, Diethylentriamin und
Triethylentetramin. Beispiele für
verwendbare Polyole umfassen Ethylenglycol, Propylenglycol, Trimethylenglycol,
Diethylenglycol, Dipropylenglycol, Polyethylenglycol, Polypropylenglycol,
Triglycol, Tetraethylenglycol, Octylenglycol, Butandiol-1,4-hexylenglycol,
1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol und andere solche Glycole,
Glycerole sowie weitere mehrwertige Alkohole.
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Die
Rohmateriallösung
wird durch einen Ultraschallatomisator, einen Atomisator mit Düsen für zwei Flüssigkeiten
oder einen Atomisator anderen Typs bzw. unter Einsatz einer anderen
Atomisiervorrichtung in feine Tröpfchen überführt. Anschließend werden
die Tröpfchen
erwärmt
und bei hoher Temperatur pyrolysiert. Der Erwärmungsschritt kann hier der
gleiche sein wie bei einem üblichen
Sprühpyrolyseverfahren.
Beispielsweise werden die Tröpfchen
zusammen mit einem Trägergas
mit einer konstanten Strömungsgeschwindigkeit in
ein Gefäß eingebracht,
das durch einen Elektroofen o. ä.
auf eine hohe Temperatur erwärmt
wurde, und innerhalb kurzer Zeit durch das Gefäß geleitet. In diesem Erwärmungsschritt
können
die Tröpfchen
zuerst bei niedriger Temperatur getrocknet und dann zur Pyrolyse
in einen Hochtemperaturbereich eingebracht werden. Die Zusammensetzung
schwankt bei einem Verfahren dieser Art üblicherweise etwas, weil die
Erwärmungsgeschwindigkeit
der Tröpfchen
so gering ist, aber die Erwärmungsgeschwindigkeit
hat keinen Einfluss, wenn die erfindungsgemäße Rohmateriallösung verwendet
wird.
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Die
Tröpfchen
werden auf eine so hohe Temperatur erwärmt, dass sich die Rohmaterialverbindung vollständig zersetzt
und ein Doppeloxid erzeugt. Diese liegt üblicherweise zwischen 700 und
1800°C.
Die optimale Erwärmungstemperatur
schwankt mit der Zusammensetzung und der beabsichtigten Anwendung
des Doppeloxidpulvers sowie mit dem erforderlichen Grad an Kristallinität, Sphärizität, Wärmebeständigkeit
und anderen solchen Eigenschaften. Daher sollte diese Temperatur
nach den Anforderungen des beabsichtigte Zwecks festgelegt werden.
Beispielsweise sind etwa 1200 bis 1700°C günstig bei Oxidphosphor, während etwa
700 bis 900°C
am besten für
ein Oxidelektrodenmaterial mit geringer Wärmebeständigkeit, das in Batterien
verwendet werden soll, geeignet sind. Um ein hochkristallisiertes
oder Einkristall-Doppeloxidpulver mit gleichmäßiger Teil chenform zu erhalten,
ist es im Allgemeinen günstig,
wenn die Pyrolyse bei einer Temperatur nahe oder über dem
Schmelzpunkt des Zieldoppeloxids durchgeführt wird. Um beispielsweise
ein hochkristallisiertes kugelförmiges
Ferritpulver herzustellen, muss die Pyrolyse bei einer Temperatur
von mindestens 1200°C
durchgeführt
werden.
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Die
während
der Pyrolyse verwendete Atmosphäre
wird geeigneterweise unter oxidierenden, reduzierenden und inerten
Atmosphären
ausgewählt,
je nach dem gewünschten
Zieldoppeloxid.
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Auf
Wunsch kann ein auf diese Weise erhaltenes feines Doppeloxidpulver
auch geglüht
werden. Im Falle von Phosphor wird diese Wärmebehandlung z. B. zwischen
400 und 1800°C
durchgeführt.
Man nimmt an, dass diese Wärmebehandlung
die Kristallinität
erhöht
und die Valenz eines Aktivators steuert. Dadurch werden die Intensität der Fluoreszenz
erhöht
und die Steuerung der Dauer des Nachglühens und der Emissionsfarbe
ermöglicht.
Das durch die Erfindung erhaltene Pulver verfügt über hohe Kristallinität in seinen
Teilchen, und die Homogenität
der Zusammensetzung bleibt erhalten. Daher bilden die Teilchen selbst
dann, wenn sie bei hoher Temperatur geglüht werden, nicht ohne weiteres
Agglomerate durch Sintern.
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Die
Erfindung wird jetzt anhand von Beispielen und Vergleichsbeispielen
genauer beschrieben.
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Beispiel 1
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Y2O3 : Eu3+-Phosphor
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Eine
Rohmateriallösung
wurde dadurch hergestellt, dass man 112,1 g Yttriumnitrat, 7,0 g
Europiumnitrat, 130,8 g Citronensäure und 38,6 g Monoethylenglycol
in 1000 ml entionisiertem Wasser löste, so dass das Molverhältnis der
Rohmaterialien 0,95 : 0,05 : 2 : 2 betrug. 10 ml dieser Rohmateriallösung wurden
entnommen und bei 100°C
getrocknet. Dann wurde die verfestigte Probe einer TG-DTA-Messung unterzogen.
Das DTA-Profil ist in 1 zu sehen. Man sieht an diesem
DTA-Profil, dass der Hauptpeak ein einzelner, starker, scharf exothermer
Peak in der Nähe
von 465°C
ist, aber die Analyse durch Röntgenbeugung
zeigt, dass dieser auf die Zersetzung der Citronensäure zurückzuführen war.
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Unter
Einsatz eines Ultraschallatomisators wurden aus dieser Rohmateriallösung feine
Tröpfchen
hergestellt. Diese wurden dann mit Luft als Trägergas in ein Keramikrohr geleitet,
das durch einen Elektroofen auf 1600°C erwärmt worden war. Die Tröpfchen wurden
pyrolysiert, als sie die Wärmezone
passierten, so dass ein weißes
Pulver erzeugt wurde.
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Das
auf diese Weise erhaltene Pulver wurde durch einen Röntgenbeugungsmesser
analysiert, der zeigte, dass es sich um ein aus einer einzigen Kristallphase
zusammengesetztes, als Y0,95Eu0,05O3 ausgedrücktes
Doppeloxidpulver mit guter Kristallinität und einer Halbwertbreite
von 0,151 Grad auf der Ebene des Hauptpeaks (222) handelte. Die
Untersuchung durch ein Rasterelektronenmikroskop (SEM) zeigte, dass
dieses Pulver aus kugelförmigen
Teilchen ohne Agglomeration mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 1,0 μm, einer
Mindestgröße von 0,5 μm und einer
Maximalgröße von 2,2 μm bestand.
Das durch ultraviolette Anregung erzeugte Fluoreszenzspektrum wurde
gemessen. Dadurch erhielt man eine hohe Fluoreszenzintensität. Die emittierte
Farbe war rot. Tabelle 1 zeigt die Eigenschaften des erhaltenen
Pulvers.
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Vergleichsbeispiel 1
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Ein
Phosphorpulver wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt
mit dem Unterschied, dass das Molverhältnis von Yttriumnitrat, Europiumnitrat,
Citronensäure
und Monoethylenglycol in der Rohmateriallösung zu 0,95 : 0,05 : 2 1 verändert wurde.
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2 zeigt
das durch TG-DTA-Messung der verfestigten Probe der Rohmateriallösung erhaltene DTA-Profil.
Aus 2 geht hervor, dass in der Nähe von 410°C und 545°C zwei völlig getrennte exotherme Peaks
als Hauptpeaks vorhanden sind. Im Vergleich zu dem Pulver von Beispiel
1 hatte das hier erhaltene Pulver eine breitete Teilchengrößenverteilung
und eine geringere Kristallinität.
Die Eigenschaften sind in Tabelle 1 aufgeführt. Die Fluoreszenzintensität ist die
relative Intensität,
wenn das Pulver von Beispiel 1 als Basis von 100 verwendet wird.
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Vergleichsbeispiel 2
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Ein
Phosphorpulver wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel hergestellt
mit dem Unterschied, dass kein Monoethylenglycol verwendet wurde
und das Mol verhältnis
von Yttriumnitrat, Europiumnitrat und Citronensäure in der Rohmateriallösung zu
0,095 : 0,05 : 2 geändert
wurde.
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3 zeigt
das DTA-Profil der Rohmateriallösung.
Aus 3 ist ersichtlich, dass zwei exotherme Peaks mit überlappenden
Rändern
zwischen 400 und 500°C
vorliegen. Die Eigenschaften dieses Pulvers sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Vergleichsbeispiel 3
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Ein
Phosphorpulver wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt,
wobei man eine Rohmateriallösung
verwendete, die man durch Lösen
von Yttriumnitrat und Europiumnitrat in entionisiertem Wasser erhalten
hatte, so dass das Molverhältnis
der Rohmaterialien 0,95 : 0,05 betrug. Sie enthielt keine Citronensäure oder
Monoethylenglycol.
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4 zeigt
das DTA-Profil der verfestigten Probe der Rohmateriallösung. Aus 4 ist
ersichtlich, dass zwei exotherme Peaks als Hauptpeaks vorliegen.
Die Pulvereigenschaften sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel 2
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Y2SiO5 : Tb3+ Phosphor
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Man
stellte eine Rohmateriallösung
her, indem man 48,5 g Yttriumnitrat, 3,02 g Terbiumnitrat, 14,6
g Ethylorthosilicat, 75,1 g Citronensäure und 22,1 g Monoethylenglycol
in 1000 ml entionisiertem Wasser löste, so dass das Molverhältnis der
Rohmaterialien 1,9 : 0,1 : 1,0 : 5,3 : 5,3 betrug. 10 ml dieser
Rohmateriallösung wurden
entnommen und bei 100°C
getrocknet. Dann wurde die verfestigte Probe einer TG-DTA-Messung
unterzogen. Das DTA-Profil ist in 5 zu sehen.
Aus 5 geht hervor, dass nur ein scharfer exothermer
Peak, der vermutlich das Ergebnis der Zersetzung eines Reaktionsintermediats
der Rohmaterialverbindungen ist, in der Nähe von 380°C vorhanden ist.
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Unter
Einsatz eines Ultraschallatomisators wurden aus dieser Rohmateriallösung feine
Tröpfchen
hergestellt. Diese wurden dann mit Luft als Trägergas in ein Keramikrohr geleitet,
das durch einen Elektroofen auf 1600°C erwärmt worden war. Die Tröpfchen wurden
pyrolysiert, als sie die Wärmezone
passierten, so dass ein weißes
Pulver erzeugt wurde.
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Das
auf diese Weise erhaltene Pulver war ein feines kugelförmiges Pulver
mit einen engen Teilchengrößenverteilung.
Das Ergebnis der Röntgenbeugung
zeigte, dass dieses Pulver nur aus einer Y1,9Tb0,1SiO5-Phase (Niedrigtemperaturphase)
mit hoher Kristallinität
zusammengesetzt war. Dieses Pulver wurde zwei Stunden in einem horizontalen,
auf 1300°C
eingestellten Röhrenofen
in einer Luftatmosphäre
geglüht,
um die Fluoreszenzintensität
zu erhöhen.
Dabei entstand ein Phosphorpulver, das nur aus einer Y1,9Tb0,1SiO5-Phase (Hochtemperaturphase)
bestand. Tabelle 2 zeigt die Eigenschaften des nach dem Glühen erhaltenen
Pulvers. Die emittierte Farbe war grün.
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Vergleichsbeispiel 4
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Ein
Phosphorpulver wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 2 hergestellt
mit dem Unterschied, dass das Molverhältnis von Yttriumnitrat, Terbiumnitrat,
Ethylorthosilicat, Citronensäure
und Monoethylenglycol in der Rohmateriallösung zu 1,9 : 0,1 : 1,0 : 1,0
: 1,0 geändert
wurde. Wie 6 zeigt, bestätigte die TG-DTA
Messung der verfestigten Probe der Rohmateriallösung die Gegenwart zwei exothermer
Peaks mit überlappenden
Rändern.
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Die
Röntgenbeugung
des erhaltenen Pulvers identifizierte zwei Phasen, nämlich eine Y1,9Tb0,1SiO3-Phase und eine Y1,9Tb0,1SiO5-Phase (Niedrigtemperaturphase).
Die Y1,9Tb0,1SiO3-Phase blieb selbst nach dem Glühen übrig, und
das erhaltene Pulver war aus zwei Phasen zusammengesetzt, einschließlich der
Y1,9Tb0,1SiO5-Phase (Hochtemperaturphase). Tabelle 2
zeigt die Eigenschaften des erhaltenen Pulvers nach dem Glühen. Verglichen
mit dem Pulver von Beispiel 2 hatte das erhaltene Pulver eine breitere
Teilchengrößenverteilung
und geringere Kristallinität.
Die Fluoreszenzintensität
ist die relative Intensität,
wenn das Pulver von Beispiel 2 als Basis von 100 genommen wird.
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Vergleichsbeispiel 5
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Ein
Doppeloxidpulver wurde auf die gleiche Weise hergestellt wie in
Beispiel 2 mit dem Unterschied, dass ein wasserlösliches Silicasol anstelle
des Ethylorthosilicats als Siliciumrohmaterial eingesetzt wurde
und das Yttriumnitrat, Terbiumnitrat und das Silicalsol in einem
Molverhältnis
von 1,9 : 0,1 : 1,0 verwendet wurden. Das durch TG-DTA-Messung des
verfestigten Probe des Rohmaterials erhaltene DTA-Profil ist in 7 zu
sehen. Daraus geht hervor, dass es keinen exothermen Peak gibt und
dass die Hauptpeaks drei endotherme Peaks umfassen.
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Die
Röntgenbeugung
des erhaltenen Pulvers identifizierte zwei Phasen, nämlich eine
Y1,9Tb0,1SiO3 Phase und eine Y1,9Tb0,1SiO5 Phase. Tabelle
2 zeigt die Eigenschaften des erhaltenen Pulvers nach dem Glühen. Die
Untersuchung durch Rasterelektronenmikroskop ergab eine breite Teilchengrößenverteilung
und eine geringe Kristallinität
der Teilchen.
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Dank
der Erfindung kann auf einfache Weise ein feines Pulver aus verschiedenen
Doppeloxiden mit einzigen Kristallphase und gleichmäßiger Zusammensetzung
hergestellt werden. Das erhaltene Pulver enthält wenige Einschlüsse an Verunreinigungen,
hat eine mikroskopisch gleichmäßige Zusammensetzung
und eine hohe Kristallinität,
so dass die dem Doppeloxid eigene Funktionalität und seine physikalischen
Eigenschaften voll ausgenutzt werden können. Dies ist besonders günstig bei
der Herstellung von Phosphormaterialien, dielektrischen Materialien,
magnetischen Materialien, Leitermaterialien, Halbleitermaterialien,
Superleitermaterialien, piezoelektrischen Materialien, magnetischen
Aufzeichnungsmaterialien, positiven Elektrodenmaterialien zur Verwendung
in Sekundärzellen,
Materialien zur Absorption elektromagnetischer Wellen, Katalysatormaterialien
und anderen funktionellen Doppeloxiden dieser Art, die eine gleichmäßige Zusammensetzung
sowie eine gleichmäßige Form
und Teilchengröße, hohe
Kristallinität
und wenige Kristalldefekte, eine kontrollierte Kristallphase usw.
umfassen. Von diesen war es bei mit Seltenerdionen aktivierten Phosphormaterialien
meist schwierig, die Aktivierungsionen bis zu einem hohen Gleichmäßigkeitsgrad
zu dispergieren, aber der Dispersionszustand eines Aktivators wird
bei einem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Oxidphosphormaterial außergewöhnlich gut sein, ohne dass
es zur Entmischung kommt.
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Außerdem ist
ein durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhaltene Pulver sehr gut dispergierbar und hat eine gleichmäßige Teilchengrößenverteilung
im Bereich von nicht mehr als 0,1 μm bis etwa 20 μm durchschnittlicher
Teilchengröße. Ein
Pulver der erwünschten
Teilchengröße kann
durch die entsprechende Steuerung der Atomisierungsbedingungen,
Erwärmungsbedingungen
usw. weiter leicht hergestellt werden. Auch die Kristallinität kann leicht
gesteuert werden. Ferner ist kein zeitaufwändiger und komplizierter Schritt
erforderlich, in dem ein Komplex oder ein komplexes Polymer vorher
hergestellt und abgetrennt und dann erneut in einem Lösungsmittel
gelöst
oder dispergiert wird, wie es in der Vergangenheit erforderlich
war. Statt dessen kann das erwünschte
Doppeloxidpulver mit guter Produktivität in einem einzigen, einfachen
Schritt hergestellt werden.
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Darüber hinaus
ist es dank der Erfindung sehr leicht, die ideale Zusammensetzung
der Rohmateriallösung
zur Herstellung eines hochkristallisierten Doppeloxidpulvers mit
einer gleichmäßigen Teilchengröße, hoher
Reinheit und guter Dispergierbarkeit, das aus einer einzigen Kristallphase
besteht, durch Sprühpyrolyse zu
bestimmen. Außerdem
kann man vorhersagen, ob es möglich
sein wird, das erwünschte
Doppeloxidpulver aus einer kleinen Menge der Rohmateriallösung herzustellen.
Daher kann eine für
die Sprühpyrolyse
geeignete Rohmateriallösung
effizienter hergestellt werden.