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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Gelatine und Stärke enthaltendes
Nahrungsmittel und speziell auf ein Dessert-Produkt. Darüber hinaus
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines
solchen Nahrungsmittels, das typischerweise auf der Basis von Milch
ist.
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Es
gibt eine weite Vielzahl von Nahrungsmitteln, die Gelatine und Stärke enthalten.
Eine wichtige Kategorie unter ihnen involviert verdickte Produkte,
die aus einer Flüssigkeit
hergestellt sind, und speziell verdickte Milchprodukte und Dessert-Produkte.
Solche Nahrungsmittel und speziell solche Milch- und Dessert-Produkte
haben eine Gelstruktur oder die Struktur einer viskosen Flüssigkeit.
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Ein
Gelstruktur wird durch die Verwendung eines Geliermittels, typischerweise
Gelatine oder ein gelierendes Polysaccharid, erhalten. Organoleptisch
ergibt Gelatine feine Strukturen, welche Strukturen allerdings lediglich
für Gelartige
Nahrungsmittel geeignet sind. Ein Gel auf Gelatinebasis hat den
Vorteil, daß dieses Gel
im Mund schmilzt, wohingegen Gele, die zum Beispiel auf Carrageenan
und vielen anderen Gummen basieren, dies nicht tun oder dies zu
einem viel geringeren Ausmaß tun.
Das Schmelzen der Gelstruktur spielt beim Mundgefühl eine
wichtige Rolle, hat aber auch andere Vorteile. Im Fall von nicht-schmelzenden
Gelen werden so die Aromen, sowohl Geruch wie auch Geschmack verleihende
Bestandteile, weniger schnell wahrgenommen. Außerdem führt ein nicht-schmelzendes
Gel meist, wenn nicht immer, zu einem krümeligen Mundgefühl, das
für viele
Konsumenten weniger ansprechend ist.
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Eine
viskose Struktur wird im allgemeinen ausgehend von Stärke hergestellt,
wobei mehr und mehr von modifizierten Stärken Gebrauch gemacht wird.
Modifizierte Stärken
sind gegenüber
hohen Temperaturen und Scherkräften,
denen ein Produkt, das solche Stärken
enthält,
in einer modernen Verfahrensanlage unterworfen wird, gut resistent.
Ein Nachteil von viskosen Strukturen ist, daß das Mundgefühl – bei der
gewünschten visuellen
Dicke – immer
eher viskos oder "schwer" ist. Mit anderen
Worten, die visuelle Dicke und die Dicke im Mund sind im Fall von
viskosen Strukturen auf der Basis von Stärke und insbesondere auf der
Basis von modifizierten Stärken
immer miteinander verbunden.
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In
dieser Beschreibung bezeichnet eine Gelstruktur eine Struktur, die
bei Scherraten wie sie zum Beispiel beim Ausgießen auftreten, zum Beispiel
zwischen 0,1 und 100 s–1, nicht fließt, d.h.
bei solchen Scherraten bleibt das Produkt ein Gel oder teilt sich
in Fragmente. In dieser Beschreibung ist mit dem Ausdruck "viskose Struktur" gemeint: eine Struktur,
welche bei Scherraten wie sie beim Ausgießen auftreten, fließt, wobei
sich das Material wie eine pseudoplastische Flüssigkeit verhält. In der
Tat sind eine viskose Struktur und ein gießfähige Struktur im Licht der
vorliegenden Erfindung synonyme Ausdrücke.
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Eine
Anforderung, die im allgemeinen an verdickte Nahrungsmittel auf
Milchbasis und an Milchdesserts zusätzlich zu einem optimalen Mundgefühl gestellt
wird, ist, daß sie
einen sahnigen bzw. cremigen Geschmack haben; von Seiten des Konsumenten
sind die Ausdrücke "Sahne", "Milch"- bzw. "Molkerei" und "Milch" untrennbar miteinander
verbunden. Unter Ernährungsgesichtspunkten
ist allerdings ein möglichst
niedriger Fett- und daher Sahnegehalt in solchen Nahrungsmitteln
erwünscht.
Eine optimale Verwendung von Fett im allgemeinen und von Milchfett
im besonderen in den Produkten gemäß der Erfindung ist erwünscht.
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EP-A-0777969 offenbart
eine Zusammensetzung, die Fett, Protein, modifizierte Stärke und
Gelatine umfaßt,
die gießfähig ist.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf verdickte Produkte, die aus
einer Flüssigkeit
hergestellt sind, und speziell auf verdickte Milchprodukte und Dessert-Produkte,
wobei die Produkte bei einer Temperatur unter der Temperatur im
Mund und insbesondere bei einer Temperatur von maximal Raumtemperatur,
d.h. maximal 25°C,
verzehrt werden. Vorzugsweise sind die involvierten Produkte, Produkte,
die bei einer Temperatur zwischen 4°C und 10°C verzehrt werden. Diese Produkte
haben eine Struktur, die nicht geliert ist, sondern noch viskos
ist. Außerdem
wurde festgestellt, daß für diese
Struktur die visuelle Dicke unabhängig von der Dicke im Mund
einstellbar ist.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, daß Produkte
mit solchen Strukturen erhalten werden können, indem als Verdickungsmittel
eine Kombination aus Gelatine und modifizierter Stärke verwendet
wird; die modifizierte Stärke
nach der Gelatinierung der Stärke
einer solchen Behandlung unter Scherkräften unterworfen wird, daß die Stärkekörnchen dadurch
im wesentlichen gebrochen werden, und das Produkt nach dem Kühlen und
speziell nach dem Fließkühlen, typischerweise
auf eine Temperatur von unter 20°C
und bevorzugter unter 15°C,
einer Ruhebehandlung für
wenigstens eine halbe Stunde unterworfen wird.
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Detaillierter
beschrieben, die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Produktes mit einer nicht gelierten, viskosen wäßrigen Phase,
umfassend 1 bis 30 Gew.%, bevorzugter 3,5 bis 20, am bevorzugtesten
8 bis 12 Gew.% Fett; 0,5 bis 6, bevorzugt 1 bis 5, am bevorzugtesten
2 bis 4 Gew.% Protein; 0,5 bis 5 Gew.%, bevorzugter 0,7 bis 4 Gew.%,
am bevorzugtesten 1,5 bis 3,5 Gew.% modifizierte Stärke und 0,3
bis 2,5 Gew.%, bevorzugter 0,5 bis 2 Gew.%, am bevorzugtesten 0,7
bis 1,4 Gew.% Gelatine; wobei das Verfahren umfaßt:
Erwärmen der
wäßrigen Phase
auf eine Temperatur, bei der die modifizierte Stärke geliert;
Unterziehen
dieser wäßrigen Phase
mit gelierter modifizierter Stärke
einer Behandlung mit Scherkräften
und vorzugsweise einer Homogenisierungsbehandlung, so daß bei einer
mikroskopischen Untersuchung im wesentlichen keine Stärkekörnchen oder
Teile von Stärkekörnchen mehr
sichtbar sind;
wenigstens halbstündiges Rühren des mit Scherkräften behandelten
Produkts vor dem Abfüllen
und nach dem Abkühlen.
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Alle
in dieser Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen genannten Prozentwerte
sind, wenn nichts anderes spezifiziert ist, Gew.%, die sich auf
das Gewicht des fertiggestellten Produkts beziehen.
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Wie
oben erwähnt
wurde, ergibt das Verfahren gemäß der Erfindung
ein Produkt einer Struktur, wodurch die visuelle Dichte unabhängig von
der Dicke im Mund einstellbar ist. Dies kann auf der Basis von Viskositätsmessungen
bei einer Temperatur von 10°C
und 30°C
verstanden werden, wobei die Temperaturen für die Verzehrtemperatur des
Produkts und die Temperatur im Mund typisch sind und die Messung
mit einem Haake-Viskometer VT550, Meßkörper SV1, durchgeführt wird.
Für einen
Standard-Vanillevla (von Friesche Vlag, Niederlande) werden bei
einer Temperatur von 10°C
Werte (in Pa·s)
bei Scherraten von 10 und 100 (s–1) von
2,99 bzw. 0,59 gefunden und bei einer Temperatur von 30°C Werte von
2,59 bzw. 0,47. Für
das (ungeschlagene) Produkt gemäß der Erfindung
werden bei einer Temperatur von 10°C Werte von 8,84 bzw. 1,75 und bei
einer Temperatur von 30°C
Werte von 2,47 bzw. 0,38 gefunden.
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Detaillierter
ausgedrückt,
es wurde festgestellt, daß die
Viskosität
bei 10°C
bei einer Scherrate von 10 s–1 im Vergleich zu der
Viskosität
bei 30°C
bei derselben Scherrate, gemessen mit dem oben angegebenen Viskometer,
wenigstens um einen Faktor von 2 und vorzugsweise einen Faktor von
2,5 größer ist;
dasselbe gilt für
die Viskosität
bei 10°C
bei einer Scherrate von 100 s–1 im Vergleich zu der
Viskosität
bei 30°C.
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Der
Schritt des Rührens
wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 2 bis 12°C durchgeführt. Dieser Schritt
des Rührens,
der vorzugsweise 1 bis 8 Stunden in Anspruch nimmt, wird übrigens
in der folgenden Beschreibung auch mit dem Ausdruck "kaltes Puffern" bezeichnet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Verfahrens wird das Produkt nach dem Rühren zu einem Aufschlag-Prozentwert
von wenigstens 10 Gew.% geschlagen. Der Ausdruck "Aufschlag-Prozentwert" ist definiert als
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Mit
dem Ausdruck Aufschlag-Prozentwert wird tatsächlich angezeigt, daß so viele
Gasblasen in dem Produkt vorliegen, daß das Volumen des Produkts
im Vergleich zu dem ungeschlagenen Produkt um den Aufschlag-Prozentwert
vergrößert ist.
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Ein
Schlagen bzw. Aufschlagen kann im übrigen unter Verwendung eines
beliebigen bekannten Geräts
zum Schlagen bzw. Aufschlagen, zum Beispiel unter Verwendung eines
Hobart®-Mischers
oder kontinuierlicher Schlaggeräte,
zum Beispiel das Mondomix®-Gerät oder das Tanis®-Gerät, durchgeführt werden.
Die Obergrenze für
den Aufschlag-Prozentwert
hängt vom
Produkt ab. Beispielsweise kann ein geschlagenes sahneartiges Produkt
mit einem Aufschlag-Prozentwert
von 200 % erhalten werden, während
das Produkt einen relativ niedrigen Fettgehalt hat. Feine Dessert-Produkte werden mit
Aufschlag-Prozentwerten im Bereich von 50 bis 100 % erhalten.
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Im übrigen ist
es nicht notwendig, daß das
Produkt geschlagen wird. Zum Beispiel werden auch Dessert-Produkte
mit einem Aufschlag-Prozentwert von maximal 20 % erhalten, welche
die vorteilhaften Eigenschaften der vorliegenden Erfindung umfassen.
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In
einem zweiten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Produkt,
umfassend eine verdickte wäßrige flüssige Phase,
umfassend 1 bis 30, mehr bevorzugt 3,5 bis 20, am meisten bevorzugt
8 bis 12 Gew.% Fett, 0,5 bis 6, mehr bevorzugt 1 bis 5, am meisten
bevorzugt 2 bis 4 Gew.% Protein, 0,5 bis 5, mehr bevorzugt 0,7 bis
4, am meisten bevorzugt 1,5 bis 3 Gew.% modifizierte Stärke und
0,3 bis 2,5, mehr bevorzugt 0,5 bis 2, am meisten bevorzugt 0,7
bis 1,4 Gew.% Gelatine, das durch das Verfahren gemäß der Erfindung
erhältlich
ist.
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Dieses
Produkt hat typischerweise eine Viskosität (Brookfield, Spindel 4, 10
Upm, 10°C)
im Bereich von 70 bis 300 Pa·s,
bevorzugter 90 bis 200 Pa·s,
am meisten bevorzugt 100 bis 160 Pa·s. Außerdem hat das Produkt gemäß der Erfindung
zum Beispiel eine Stevens-Festigkeit (gemessen bei 10°C) von 18
bis 75, bevorzugter von 30 bis 50, gemessen mit einem Stevens-Texturanalysator
mit einem 1 Inch-Meßkörper, einer
Penetrationstiefe von 20 mm und einer Penetrationsrate von 1 mm/s,
wobei die Proben in 210 g-Töpfe
gefüllt
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
basieren das Verfahren und das Produkt gemäß der Erfindung auf Milch,
die gegebenenfalls auf einen gewünschten
Protein- und Milchgehalt standardisiert wurde. In sehr geeigneter
Weise kann das Produkt gemäß der Erfindung
auf Vollmilch, teilweise entrahmter Milch, Magermilch, Molke und
Milchpermeat basieren.
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Zusätzlich zu
oder anstelle von Milchfett kann das Produkt gemäß der Erfindung auch Pflanzenöle und -fette,
zum Beispiel gehärtetes
oder ungehärtetes
Kokosnußöl, Palmkernöl und dgl.,
enthalten.
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Darüber hinaus
können
Additive oder Verfahrenshilfsmittel verwendet werden, zum Beispiel
Aromamittel, Früchte,
Nüsse,
Kakao, Schokoladenpartikel, Färbemittel,
Bakterienkulturen, Süßungsmittel,
Vitamin- und Mineralmischungen und andere herkömmliche Verarbeitungshilfsmittel.
Die Bakterienkulturen sollten übrigens
das Produkt nicht sauer machen, d.h. das Produkt unter Erhalt eines
pHs von niedriger als 5,5 fermentieren. Der Grund dafür ist, daß festgestellt
wurde, daß unter
dem Einfluß von
Säure ein
Gel gebildet wird.
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Das
Produkt gemäß der Erfindung
umfaßt
etwas Fett. Speziell wenn das herzustellende Produkt einen prozentualen
Fettgehalt hat, der 1,5 Gew.% übersteigt
und sicher etwas über
4 Gew.% ist, ist es von Vorteil, einen Emulgator oder ein Gemisch
von Emulgatoren zu verwenden. Typischerweise wird der Emulgator
in einer Menge von weniger als oder gleich 1 Gew.%, bezogen auf
das fertige Produkt, verwendet. Der Emulgator oder das Gemisch von
Emulgatoren sorgt für
die Verstärkung
der Fettaggregation; teilweise aus diesem Grund erfolgt eine maximale
Verwendung des Fettgehalts, um einen möglichst sahnigen Geschmack
zu erzeugen; so wird es möglich,
einen möglichst
sahnigen bzw. cremigen Geschmack bei dem niedrigsten möglichen
Fettgehalt zu erhalten. Speziell wenn die Fettphase Milchfett umfaßt und bevorzugter
ganz daraus besteht, wird ein angenehmer Sahnegeschmack erhalten.
So wird der Fachmann fähig
sein, eine optimale Cremigkeit bzw. Sahnigkeit durch die Wahl des
Emulgatortyps zu erhalten. Darüber
hinaus können
Vorteile während
des Schlagens erzielt werden, wenn Emulgatoren vorliegen.
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Mit
dem oben beschriebenen Verfahren und mit der oben beschriebenen
Zusammensetzung ist es möglich,
mit dem Verhältnis
von Gelatine und Stärke
die visuelle Dicke und die Dicke im Mund unabhängig voneinander einzustellen.
Ohne eine Bindung an eine Theorie eingehen zu wollen, wird angenommen,
daß die Gelatine
die visuelle und Schmelzempfindung im Mund bereitstellt. Die verwendete
Stärke
sorgt für
eine erhöhte
Viskosität
im Mund.
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Wenn
Gelatine alleine als Struktur-verleihendes Mittel unter Verwendung
des Verfahrens gemäß der Erfindung
verwendet wird, dann wird ein zu dünnes Produkt erhalten; die
modifizierte Stärke
wird zugesetzt, um ein viskoseres Produkt im Mund zu erhalten. Das
Nicht-Gelieren wird durch Rühren
des Endproduktes bei niedriger Temperatur für einige Zeit erreicht.
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Die
Verwendung von Gelatine führt
normalerweise zu einem Gelieren; gemäß der Erfindung wird Gelatine
allerdings verwendet, um die Viskosität einzustellen, was es ermöglicht,
visuell ansprechende dicke Produkte herzustellen, die im Mund schnell
schmelzen (infolge des Vorliegens von Gelatine). Durch diese Eigenschaft
der Struktur erfolgt eine optimale Verwendung des Fetts, das vorliegt,
und speziell des Milchfetts und der Aromen, um zu dem Mundgefühl und der
Geschmacksempfindung beizutragen.
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Wie
aus Beispiel 5 unten folgt, wird der Effekt der Erfindung auch bei
relativ hohen Fettgehalten bis zu beispielsweise 30 Gew.% Fett,
bezogen das Endprodukt, erreicht. Empfindungen eines sehr sahnigen
und reichhaltigen Geschmacks werden ohne ein schweres Mundgefühl erhalten.
Selbst solche Produkte mit einem hohem Fettgehalt sind während ihrer
Lagerung stabil: sie weisen kein Absetzen oder eine visuell wahrnehmbare
Phasentrennung auf.
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Die
Produkte gemäß der Erfindung
sind typischerweise stabil und gießfähig. "Stabil" ist hier so zu verstehen, daß gemeint
ist, daß die
Struktur des Produktes nicht nachteilig beeinträchtigt wird, wenn es bei einer Temperatur
zwischen 0 und 10°C
gelagert wird. Dies bedeutet, daß die Viskosität und die
Stevens-Festigkeit des Produktes sich nicht stark unterscheiden,
wenn das Produkt für
einige Zeit (wenige Wochen bis zu 2 Monate lang) gelagert wurde,
wenn man Vergleiche mit einem gerade produzierten Produkt anstellt.
Typischerweise variieren diese Eigenschaften innerhalb eines Bereichs
von höchstens
20 %, vorzugsweise höchstens 10
%.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Produkt vor der Behandlung mit Scherkräften und üblicherweise vor dem Homogenisierungsschritt
einem konservierenden Erwärmungsschritt
unterworfen, der für verdickte
Produkte auf Wasserbasis konventionell ist, zum Beispiel ein Pasteurisierungsschritt
oder Sterilisierungsschritt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Basis des Produktes gemäß der Erfindung
Milch mit einer Menge an Sahne, die zugesetzt wird, um den gewünschten
sahnigen Geschmack zu erhalten.
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Modifizierte
Stärke
wird in einer Menge verwendet, die ausreichend ist, um dem Produkt
eine gewünschte
Viskosität
im Mund zu geben. Geeignete Typen an modifizierter Stärke können aus
den Stärken
ausgewählt
werden, die in der Produktion von vIa ("Custard") verwendet werden und umfassen zum
Beispiel eine H-(Adipat-Acetat; E1422) oder R-(Hydroxypropylphosphat;
E1442) Modifikation von (Wachs-)Mais, Tapiocastärke und physikalisch modifizierte
Stärke
wie auch die oben genannten Stärketypen
in Instantform. Geeignete handelsübliche Produkte sind zum Beispiel
Clearam CH3010, Clearam CH30, Clearam CR30 (alle von Roquette Freres,
Frankreich); Amylum E2 (von Amylum); C*Tex 06203 (von Cerestar);
Purity VL und National Frigex (beide von National Starch) und Novation
2300 und Novation 2600 (beides physikalisch modifizierte Stärken von
National Starch). Diese Stärke
leistet auch einen Beitrag zu der visuellen Dicke; allerdings wird diese
visuelle Dicke hauptsächlich
durch die Gelatine eingestellt.
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Diese
Stärke
darf im Endprodukt im wesentlichen nicht in Form von gelatinierten
Stärkekörnchen vorliegen.
Diese sphärische
oder Körnchen-Struktur
muß gestört oder
in anderer Weise zerstört
werden.
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Dazu
wird das Gemisch, das die modifizierte Stärke enthält, einem Schritt unterworfen,
in dem die modifizierte Stärke
zuerst (im wesentlichen) in eine gelatinierte Form gebracht wird,
wonach die Körnchen-Struktur
im wesentlichen gebrochen wird. In den erhaltenen Produkten liegen
keine oder kaum ganze Stärkekörnchen vor;
Stärkekörnchen oder
Teile davon sind mit einem Mikroskop bei 100 x-Vergrößerung im
wesentlich nicht wahrnehmbar.
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Darüber hinaus
kann das Produkt auch durch Gelatinieren einer wäßrigen Lösung der modifizierten Stärke und
Unterziehen dieser Scherkräften
und Zusammengeben dieser Lösung
mit den anderen Ingredientien und intensives Mischen hergestellt
werden.
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Das
flüssige
Nahrungsmittel, welches als Ausgangsprodukt in dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendet
wird, besitzt eine kontinuierliche wäßrige Phase.
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Der
Schritt, in dem die modifiziert Stärke im wesentlichen in die
gewünschte
Form gebracht wird, ist vorzugsweise eine Homogenisierung, nach
der die Stärke
unter dem Einfluß von
Erwärmen
gelatiniert ist. Geeignete Homogenisierungsdrücke sind etwa 50 kg/cm2 oder etwa 75 kg/cm2,
obgleich in der Tat jeder Druck über
25 kg/cm2 verwendbar ist. Allerdings können alle
anderen bekannten Verfahren zur Erreichung dieses Resultats, zum
Beispiel Ultraschallfibration und Mikrofluidisierung, ebenfalls
eingesetzt werden.
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In
WO-86/03377 werden Protein-reiche,
Soja-basierte und Joghurt-artige Produkt hergestellt. In diesen
Produkten werden modifizierte Stärke
und Gelatine verwendet und das Gelieren ist tatsächlich begünstigt. Darüber hinaus wird Säure zugegeben,
so daß ein
Gelieren weiter verstärkt
wird.
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Auch
die
GB-A-1,323,380 beschreibt
in den Beispielen 8 und 9 zwei gelierte Produkte, einen Chipolata-Pudding
und eine Mousse, in welchen Gelatine und Perfectamyl AC75-Stärke verwendet
werden.
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Im übrigen offenbaren
die
niederländische Patentanmeldung 1001689 und
die darauf basierende europäische
Patentanmeldung
EP-A-0
777 969 ein belüftetes
saures Nahrungsmittel, in welches ein Gas bis zu einem Auflauf-Prozentwert
von wenigstens 25 % eingeführt
wird. In diesem belüfteten
sauren (pH 3,0-5,2) Nahrungsmittel wird modifizierte Stärke, die
an saure Bedingungen angepaßt
ist, verwendet, welche in ähnlicher
Weise behandelt wurde wie die Stärke,
die erfindungsgemäß eingesetzt
wird.
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Die
Vermeidung der Gelstruktur, wie es gemäß der vorliegenden Erfindung
erforderlich ist, wird nicht beschrieben oder nahegelegt. Gelatine
wird verwendet (in den Beispielen in Mengen von 0,2 Gew.%), da sie den
Vorteil hat, daß sie
noch kein Gel gebildet hat, wenn sie abgefüllt wird, dies aber beim Abkühlen in
der Verpackung tut und dann einen Beitrag zu der Fließspannung
leistet. Wozu die Behandlung mit kaltem Puffer im vorliegenden Verfahren
führt,
ist, daß die
höheren
Mengen an Gelatine, die gemäß der Erfindung
verwendet werden, kein Gel bilden. Darüber hinaus leistet die homogenisierte
Stärke
einen Beitrag zu der reduzierten Neigung von Gelatine, zu gelieren.
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Da
die Gelatine im Mund schmilzt, wird sie einen geringen Beitrag zu
der wahrgenommenen Dicke im Mund leisten, wird aber einen Beitrag
zu der visuellen Dicke leisten. Desserts werden im allgemeinen bei
einer Temperatur zwischen 5 und 15°C verzehrt und bei dieser Temperatur
ist Gelatine nicht geschmolzen. Die Gelatine, die gemäß der Erfindung
verwendet wird, kann in der Tat eine beliebige Gelatine sein, die
zur Verwendung in Nahrungsmitteln geeignet ist, zum Beispiel Gelatine,
die aus Knochen, Rinderhaut, Schweinehaut und dgl. stammt, Gelatine,
die nach dem Säureverfahren
wie auch nach dem Calciumverfahren hergestellt sind, sind zufriedenstellend.
Beispielsweise und bevorzugt werden allerdings Gelatinen mit einer
Bloom-Zahl zwischen 80 und 300 verwendet; bevorzugter ist die untere
Grenze über
100 und am bevorzugtesten über
150.
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Ein
Emulgator kann nicht nur wegen seiner Wirkung auf die Cremigkeit
bzw. Sahnigkeit zugesetzt werden, er macht das Produkt auch einfacher
zu schlagen.
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Zu
dem Produkt gemäß der Erfindung
können
herkömmliche
Verfahrenshilfsmittel für
vIa ("Custard") und Joghurt-Produkte zugesetzt
werden. So werden Zucker, Aroma- und Färbemittel verwendet, um dem
Produkt den gewünschten
Geschmack und die gewünschte
Farbe zu geben; außerdem
können
sowohl süße wie auch
saure Produkte hergestellt werden, unter der Bedingung, daß nicht
so viel Säure
zugesetzt wird, daß ein Gelieren
auftritt, was bedeutet, daß – als Regel – der pH
nicht niedriger als pH 5,5 sein sollte. Außerdem ist es möglich, direkt
nach dem Rühren
oder nach dem Schlagen dem Produkt ein dickflüssiges Ingrediens, möglicherweise
mit festen Partikeln, zuzusetzen und dieses zum Beispiel mit einem
statischen Gemisch im Produkt zu verteilen. Ein geeignetes dickflüssiges Ingredienz
kann eine Fruchtpulpe, eine viskose Flüssigkeit mit Schokoladenstücken und/oder
Nußstückchen sein.
In diesem Zusammenhang kann die viskose Flüssigkeit im übrigen ganze
Stärkekörnchen enthalten,
ohne daß die
bestimmte Struktur des Nahrungsmittels gemäß der Erfindung geschädigt wird,
zumindest ohne daß sie
sehr nachteilig beeinflußt
wird.
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Im
Verfahren gemäß der Erfindung
kann von einer Standardvorrichtung zur vIa-Herstellung Gebrauch gemacht
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Emulgator, wenn er verwendet wird, zuerst zu warmer Sahne
oder einer anderen warmen Fettfraktion gegeben, um diesen Emulgator
schmelzen zu lassen. Als nächstes
wird der Emulgator geeigneterweise in der warmen Fettfraktion verteilt,
zum Beispiel mit einem Hochgeschwindigkeitsmischer oder einer Emulgierapparatur,
zum Beispiel einer Ystral-Appratur. Die anderen Ingredientien werden
zu der kalten flüssigen
Phase gegeben, nachdem der Emulgator gegebenenfalls zugesetzt wurde.
Darüber
hinaus ist es auch möglich,
alle Ingredientien für
das Produkt gemäß der Erfindung
zusammenzugeben und sie als ganzes auf eine Temperatur von zum Beispiel
70°C oder
höher zu
erwärmen.
Wenn keine warme Fettfraktion zugesetzt werden muß, können sicherlich
alle Ingredientien zu der flüssigen
Ausgangsphase und üblicherweise
zu der möglicherweise
standardisierten Milch gegeben werden. Die Ingredientien, die gemäß der Erfindung
essentiell sind, lösen
sich in den folgenden Stufen des Verfahrens, welches für die Herstellung
des Produktes gemäß der Erfindung
durchgeführt
wird.
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Danach
erfolgt ein Erwärmen
mit zum Beispiel einem direkten Heizsystem, wobei das Produkt in
einer ersten Heizvorrichtung auf 60 bis 80°C gebracht wird und das Produkt
anschließend
in einem Hocherhitzer mit Dampf auf eine Temperatur von etwa 110
bis 130°C
erhitzt wird. Gegebenenfalls können
auch nach dem ersten Erwärmungsschritt
Ingredientien zugegeben werden. Bei der Temperatur von etwa 110
bis 130°C
wird das Produkt für
5 bis 30 Sekunden gehalten, um die Stärke vollständig gelatinieren zu lassen,
wonach die Temperatur des Produktes zum Beispiel mit einem Flash-Kühler (unter
reduziertem Druck) oder mit einem Plattenkühler auf etwa 65 bis 80°C, zum Beispiel
auf 70°C,
eingestellt wird.
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Als
nächstes
wird die modifizierte Stärke
in die gewünschte
Form gebracht, indem sie Scherkräften unterworfen
wird, zum Beispiel durch Durchführung
eines Homogenisierungsschritts. Die Stärke wird dadurch zu einem solchen
Ausmaß zerkleinert,
daß mikroskopisch
keine sichtbaren Kügelchen
oder großen
Fragmente auftreten. Der Homogenisierungsschritt kann mit Hilfe
eines Hochdruckhomogenisators durchgeführt werden, zum Beispiel mit
Ranny, und zwar bei einem Druck zwischen 5 und 100 bar. Es ist sowohl
eine Einstufen- als auch eine Zweistufen- oder Mehrstufenhomogenisierung
möglich.
Danach wird das Produkt, während
es fließt, auf
eine Temperatur zwischen 2 und 12°C,
zum Beispiel 7°C,
gekühlt.
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Wenn
das Produkt nun direkt geschlagen oder (für ein ungeschlagenes Produkt)
verpackt wird, wird nicht die gewünschten flüssige Struktur, sondern eine
gelierte Struktur gebildet.
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Um
die gewünschte
Struktur zu erhalten, wird das Produkt außerdem für wenigstens 30 Minuten, typischerweise
aber für
1 bis 8 Stunden bei einer Temperatur zwischen 2 und 15°C und bevorzugter
zwischen 5 und 10°C,
in einem Tank gepuffert, wo das Produkt mit einem Mischer in Bewegung
gehalten wird.
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Die
Rührintensität ist hier
so, daß das
gesamte Produkt in Bewegung bleibt und keine Luft eingeschlagen
wird. Nach dieser Behandlung entsteht die gewünschte, viskose, nicht-gelierte Struktur.
Mit anderen Worten, wenig Rühren
ist ausreichend, so lange das ganze Produkt in Bewegung bleibt.
Dies wird zum Beispiel erreicht, indem ein großer Mischer mit einer niedrigen
Geschwindigkeit, zum Beispiel ein Rahmenmischer, gewählt wird.
Ein intensives Rühren
mit einem Hochgeschwindigkeitsmischer, einem kleinem Mischblatt
mit hoher Geschwindigkeit ist weniger geeignet.
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Dieses
Produkt kann nun abgefüllt
werden, zum Beispiel als ungeschlagenes Dessert-Produkt. Es ist auch
möglich
unter Konservierung der gewünschten
Struktur das Produkt zu einem Aufschlag von 10 bis 100 % zu schlagen.
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Ein
solches Schlagen bzw. Aufschlagen, wie es erwähnt wurde, kann mit einer kontinuierlichen Schlagapparatur,
zum Beispiel einer kontinuierlichen Mondomix/Tanis-Schlagapparatur
erfolgen. Das geschlagene Produkt wird anschließend abgefüllt.
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Es
ist möglich,
vor einem Abfüllen
eine viskose Flüssigkeit
möglicherweise
mit festen Partikeln zuzusetzen, um ein Produkt mit Früchten, Schokolade
oder Nußstückchen herzustellen.
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Die
Erfindung wird nun detaillierter in und durch die folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele beschrieben werden.
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Beispiel 1: Der Einfluß der Homogenisierung und Pufferung
unter Rühren
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Die
folgende Zusammensetzung wurde untersucht (Gew.%):
| 1 |
Magermilch | 96,5 |
Modifizierte
Wachsmaisstärke
(Roquette) | 2,0 |
Gelatine,
160 Bloom | 1,5 |
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In
4 Chargen wurden Milch und Gelatine vermischt und auf 65°C erwärmt, wonach
die modifizierte Wachsmaisstärke
zugesetzt wurde. Dieses Gemisch wurde mit einem kleinen rohrförmigen Pasteurisator
auf 125°C
bei einer Warmhaltezeit von 10 s erhitzt und auf 70°C gekühlt.
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Eine
der Chargen wurde anschließend
unter Fließen
auf 7°C
abgekühlt.
Es wurde ein sehr festes Gel erhalten.
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Die
zweite Charge wurde unter Fließen
auf 7°C
abgekühlt
und für
1 Stunde bei dieser Temperatur gerührt. Es wurde ein eher festes
Gel erhalten.
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Die
dritte Charge wurde bei 70°C
und 75 Bar homogenisiert und dann unter Fließen auf 7°C abgekühlt. Es wurde ein festes Gel
erhalten.
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Die
vierte Charge wurde bei 70°C
unter 75 bar homogenisiert, dann unter Fließen auf 7°C gekühlt und dann für 1 Stunde
bei dieser Temperatur gerührt.
Dieses Verfahren war in Übereinstimmung
mit der Erfindung und führte
zu einer sehr viskosen Flüssigkeit,
die bestenfalls einen sehr leichten Gel-Charakter hatte.
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Aus
den obigen Resultaten scheint es, daß, wenn das Produkt durch das
Standardverfahren hergestellt wird (1), ein festes Gel erhalten
wird. Gerade Puffern unter Rühren
bei niedriger Temperatur (2) verringert den Gelcharakter etwas,
es bleibt aber ein Gel zurück.
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Wenn
eine Homogenisierung aber ohne Puffern unter Rühren durchgeführt wird
(3), wird ein festes Gel gebildet. Nur die Kombination von Homogenisierung
und kaltem Puffern unter Rühren
ergibt die gewünschte dickflüssige Struktur.
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Beispiel 2: Einfluß von Stärke- und Gelatinegehalt
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Sowohl
durch die Dosierung von Gelatine als auch durch die Dosierung von
Stärke
kann die Struktur eingestellt werden.
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Das
folgende Rezeptor wurde als Basis für diese Varianten verwendet:
Sahne,
40 % Fett | 10
% |
Zucker | 7
% |
Maltodextrin,
DE20 | 2
% |
Modifizierte
(Wachs-)Maisstärke | siehe
Tabelle unten |
Gelatine,
220 Bloom | siehe
Tabelle unten |
Emulgator | 0,4
% |
Färbemittel
und Aromamittel | 0,064
% |
Magermilch | Rest
zu 100 % |
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Es
wurden die folgenden 5 Varianten hergestellt:
| 2,2
% mod. St. | 2,45
% mod. St. | 2,7
% mod. St. |
0,85
Gelatine | 1 | 2 | 3 |
1,2
% Gelatine | 4 | 5 | |
-
Die
Variante wurde nach dem folgenden Verfahren hergestellt.
-
Als
Erwärmungsvorrichtung
wurde ein Sterilab-Gerät
(System zum direkten Erwärmen)
verwendet und das Produkt wurde für 10 Sekunden bei 125°C erhitzt.
Die Produkt wurden bei 70°C
und einem Druck von 75 Bar homogenisiert. Nachdem die Produkte unter
Fließen
gekühlt
worden waren, wurden sie unter Rühren
bei einer Temperatur von 7°C
für 4 Stunden
gepuffert.
-
Zum
Teil wurde das Produkt dann abgefüllt, während ein anderer Teil mit
einem Mondomix-Gerät
zu einem Auflauf von 25 % geschlagen wurde.
-
Die
Viskosität
wurde mit dem oben beschriebenen Haake-Rotationsviskometer bei 10°C und bei
einer Scherrate (D) von 10 s–1 bestimmt.
-
Gemessene
Viskositäten
(Viskosität
in Pa·s,
gemessen bei 10°C
und einem D von 10 s
–1) sind in den folgenden
Tabellen aufgelistet:
Ungeschlagenes
Produkt |
| 2,2
% mod.Stärke | 2,45
% mod.Stärke | 2,7
% mod.Stärke |
0,85
% Gelatine | 1,4 | 1,8 | 2,2 |
1,2
% Gelatine | 2,9 | 3,8 | |
| | | |
Geschlagenes
Produkt |
| 2,2
% mod. | 2,45
% mod. | 2,7
% mod. |
0,85
% Gelatine | 1,9 | 2,0 | 2,3 |
1,2
% Gelatine | 3,0 | 4,4 | |
-
Sowohl
die ungeschlagenen als auch die geschlagenen Varianten wiesen die
gewünschte
nicht-gelierte Struktur auf, wobei die Struktur von ziemlich niedrig
viskos bis ziemlich hoch viskos und löffelbar variierte.
-
Die
obigen Messungen zeigen, daß Gelatine
eine starke Wirkung auf die Produktfestigkeit hat und daß Stärke eine
viel begrenztere Wirkung darauf hat.
-
Die
Untersuchung zeigte, daß die
Dicke, die visuell wahrgenommen wird, speziell mit dem Gelatinegehalt
eingestellt werden kann, wohingegen die Viskosität im Mund mit modifizierter
Stärke
einstellbar ist.
-
Beispiel 3: Der Einfluß des Emulgators
-
In
den folgenden Grundzusammensetzungen wurden drei Emulgatortypen
untersucht:
Magermilch | 64,4 % |
Sahne
40 | 20,0 % |
Zucker | 11,0 % |
Maltodextrin
DE 20 | 2,0 % |
Modifizierte
Wachsmaisstärke | 1,0 % |
Gelatine,
230 Bloom | 1,2 % |
Emulgator | 0,4 % |
-
Die
Proben wurden gemäß der Erfindung
wie in Beispiel 1 beschrieben mit den folgenden Anpassungen hergestellt.
Der Emulgator wurde in warme Sahne (Temperatur 60°C) gegeben;
die Sahne wurde mit der Milchfraktion zusammengegeben. Nach 4 Stunden
kalten Pufferns unter Rühren
wurden diese mit dem Mondomix-Gerät zu einem Aufschlag von 50
% geschlagen.
-
Die
Festigkeit wurde mit dem Stevens-Textur-Analysator gemessen (1 Inch-Meßkörper; Penetrationstiefe
20 mm; Penetrationsrate 1 mm/Sekunde, Füllung in 50 g-Töpfe), die
Viskosität
wurde nach den in Beispiel 2 genannten Verfahren gemessen; die Resultate
sind in der folgenden Tabelle angegeben:
Variante | | Stevens-Festigkeit,
g | Viskosität (Pa·s) |
1 | ohne
Emulgator | 46 | 4,0 |
2 | 0,4
% Admul GLP 2033 | 31 | 3,4 |
3 | 0,4
% Hymono 1103 | 34 | 5,8 |
4 | 0,4
% Hymono 9004 | 53 | 8,7 |
-
Die
verwendeten Emulgatoren, alle von Quest International, sind ein
gesättigtes
Mono- und Diglycerid (Hymono 1103; E471), ein Milchsäureester
eines Mono- und Diglcerids (Admul GLP 2033; E472b) und ein ungesättigtes
Mono- und Diglycerid (Hymono 9004; E471).
-
Diese
Festigkeitszahlen zeigen, daß die
Festigkeit ohne Emulgator etwas höher ist als bei Verwendung
der Emulgatoren Hymono 1103 oder Admul GLP 2033. Es wurde festgestellt,
daß Hymono
9004 tatsächlich
die Festigkeit erhöht.
-
In
der Untersuchung erwies sich die Variante ohne Emulgator als etwas
stärker
geliert als die Varianten mit Hymono 1103 oder Admul GLP 2033. Die
Variante mit Hymono 9004 erwies sich als nicht geliert; hier wird eine
zusätzliche
Festigkeit durch die Aggregation des Fetts erhalten, wobei dieses
Fett einen Beitrag zu der Struktur leistet.
-
Dieses
Experiment zeigte, daß der
Emulgator etwas Einfluß auf
die Struktur hat; er macht das Produkt weniger geliert. Wenn ein
Emulgator verwendet wird, der die Aggregation von Fettkügelchen
stark begünstigt, dann
führt dies
zu einer zusätzlichen
Fettvergröberung,
was sich in einem sahnigeren Geschmack und einer festeren Struktur
zeigen wird.
-
Beispiel 4: Untersuchen von Emulgatoren
in einem Endprodukt
-
Die
drei Emulgatortypen, die in Beispiel 3 eingesetzt wurden, wurden
in einer Dosierung von 0,4 % in zwei Zusammensetzungen untersucht:
Eine Zusammensetzung gemäß der Erfindung
und eine zweite Zusammensetzung, auch gemäß der Erfindung, in der die
Prozentgehalte an modifizierter Stärke und Gelatine auf Kosten
der Menge an Magermilch eingestellt wurden, wie es in der folgenden
Tabelle gezeigt ist. Der Testaufbau war wie folgt:
| Mod.
Wachsmais: 1,2 % Gelatine, 230 Bloom: 1,2 % | Mod.
Wachsmais: 2,2 % Gelatine, 230 Bloom: 0,85 % |
Hymono
1103 (Quest) | 1 | 4 |
Admul
GLP 2033 (Quest) | 2 | 5 |
Hymono
9004 (Quest) | 3 | 6 |
-
Die
Produkte wurden in der Art gemäß der Erfindung,
wie es in Beispiel 2 beschrieben ist, einschließlich des Homogenisierungsschritts
und des kalten Pufferns unter Rühren
hergestellt. Ein Teil der Produkte wurde direkt nach dem Pufferschritt
abgefüllt;
ein Teil wurde mit einem Mondomix-Gerät
zu einem Aufschlag von 25 % geschlagen.
-
Auch
hier zeigte sich, daß der
Emulgator einen gewissen Einfluß auf
die Struktur der geschlagenen Produkte hat.
-
Sowohl
die Variante 3 als auch die Variante 6 waren deutlich viskoser (fein
dickflüssig)
und diese Varianten wiesen im Vergleich zu der anderen Variante
einen cremigeren Geschmack auf.
-
CSLM-Aufzeichnungen
(cofokale Scanning-Laser-Mikroskopie) zeigten, daß die Emulgatoren
das Gräberwerden
des Fetts auf unterschiedliche Weise beeinflußten. Hymono 9004 brachte eine
stärkere Fett-Aggregation
mit sich und dies führte
zu einem sahnigeren bzw. cremigeren Mundgefühl (bei demselben Fettgehalt).
-
Nach
1, 2 und 3 Wochen Lagerung im kalten Lager wurden diese Produkte
bezüglich
Struktur und Luftblasengröße untersucht.
-
Es
scheint, daß sich
die Struktur über
den drei Wochen-Lagerungszeitraum
nicht verändert;
die Größe der Luftblasen
nimmt während
dieser drei Wochen nur sehr leicht zu (ist aber noch sehr fein).
-
Beispiel 5: Der Einfluß des Fettgehalts
-
Auch
mit relativ hohen Fettgehalten ist es möglich, die charakteristische
Struktur zu erhalten. Das folgende Rezept wurde als Basis für diese
Varianten verwendet:
Zucker | 8
% |
Maltodextrin,
DE 20 | 2
% |
Emulgator* | 0,4
% |
Aromamittel | 0,004
% |
Sahne,
40 % Fett | sieht
Tabelle unten |
Modifizierte
(Wachs-)Maisstärke | siehe
Tabelle unten |
Gelatine,
220 Bloom | siehe
Tabelle unten |
Magermilch | Rest
bis 100 % |
* Gesättigte
Mono- und Diglyceride von Fettsäuren
(E471).
Variante | 1 | 2 | 3 |
Sahne,
40 % Fett | 25
% | 25
% | 25
% |
Modifizierte (Wachs-)Maisstärke | 1,5
% | 1
% | 0,8
% |
Gelatine,
220 Bloom | 1,2
% | 1,2
% | 1
% |
-
Die
Varianten wurden nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren
hergestellt, außer
daß das
resultierende Endprodukt mit Hilfe eines Mondomix-Geräts zu einem
Aufschlag von 100 % geschlagen wurde.
-
Der
höhere
Aufschlag von 100 % und die Wahl von höheren Fettgehalten (10 bzw.
20 %) resultiert in einer reichhaltigen, obgleich leichten Produktstruktur,
die dickviskos ist.
-
Die
Viskosität
und die Stevens-Festigkeit werden wie in Beispiel 2 bzw. 3 beschrieben
gemessen.
Variante | Viskosität η10 (Pa·s) | Festigkeit
g (1 Tag nach dem Schlagen) |
1 | 7,22 | 52 |
2 | 6,18 | 55 |
3 | 12,90 | 110 |
-
Die
Untersuchung zeigt, daß die
Fettmenge Einfluß auf
die Viskosität
und die Verhinderung des Gelierens des Endprodukts hat. Speziell
die Variante 3 erwies sich als eine sehr sahnige und reichhaltige
Geschmacksempfindung ohne schweres Mundgefühl verleihend.
-
Dieses
Experiment zeigte, daß es
sehr gut möglich
ist, die charakteristische Struktur, die im vorstehenden beschrieben
wurde, in Produkten mit höheren
Fettgehalten, zum Beispiel 10 bzw. 20 %, zu realisieren. Es erwies
sich auch als möglich,
diese Produkte zu einem Auflauf von 100 % zu schlagen und sie während ihrer
Lagerdauer ohne Absetzen oder visuell wahrnehmbare Phasentrennung
stabil zu halten.