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BEREICH DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Falzpaar für eine Druckmaschine,
einen Falzapparat für
eine Druckmaschine, der ein derartiges Falzpaar umfaßt und ein
Verfahren zum Erzeugen gefalzter Signaturen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Von
Druckmaschinen erzeugte Signaturen, wie diejenigen für Zeitungen,
Zeitschriften und Kataloge werden typischerweise von einer beweglichen Bahn
aus bedrucktem Material abgeschnitten, welche die Druckmaschine
durchquert. Nach dem Abschneiden wird die Signatur typischerweise
zumindest einmal gefalzt, um die gewünschte Konfiguration für das Endprodukt
zu erzeugen.
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Die
Druckmaschinenindustrie hat typischerweise einen von zwei Mechanismen
verwendet, um einen Falz in einer Signatur zu erzeugen, die von
einer beweglichen Bahn abgeschnitten wurde. Einer der bekannten
Mechanismen zur Erzeugung der Falz wird als Rotationsfalzapparat
oder -paar bezeichnet, wobei ein Paar zweite Falzwalzen in der Nähe eines Falzzylinders
positioniert sind und ein Spalt oder eine Lücke zwischen den beiden Falzwalzen
vorgesehen ist. Die Materialbahn ist um den Falzzylinder gewickelt
und ein Falzmesser derart ausgelegt, daß es sich von dem Falzzylinder
in eine Position hin erstreckt, die dem Spalt entspricht. Typischerweise
ist das Falzmesser an einem Spinnen- bzw. Läuferaufbau montiert, der dazu
verwendet wird, um in geeigneter Weise die Erstreckung bzw. das
Ausfahren des Falzmessers zu steuern bzw. zu timen.
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Wenn
sich ein Falzmesser von dem Falzzylinder erstreckt, so erstreckt
sich das Falzmesser in den Spalt und schiebt die von der Papierbahn
abgeschnittene Signatur in den Spalt. Die beiden Falzwalzen, die
sich von dem Falzzylinder weg drehen, vervollständigen den über das Falzmesser eingeleiteten Falz
in der Signatur und geben die gefalzte Signatur weiter auf ein Fördersystem,
das derartige Dinge wie Fächer
und Förderbänder aufweist.
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Ein
anderer, bekannter Typ Falzpaar wird als Greiffalzapparat (Jaw Folder)
bezeichnet, bei dem ein Greifzylinder in der Nähe des Falzzylinders positioniert
ist und mehrere Greifer oder Klemmanordnungen aufweist, die um den
Umfang des Greifzylinders positioniert sind. Die Steuerung bzw.
das Timing des rotierenden Greifzylinders wird mit der Rotation und
der Erstreckung des Falzmessers von dem Falzzylinder derart koordiniert,
daß, wenn
sich das Falzmesser von dem Falzzylinder erstreckt, sich das Falzmesser
in eine der Anordnungen aus Greifern oder Klemmen auf dem Greifzylinder
erstreckt. Dies wiederum schiebt den Falz der Signatur in den Greifer
oder die Klemme, um den Falz zu vervollständigen. Der Greifer bzw. die
Klappe wird dann freigegeben, so daß die gefalzte Signatur über ein
Fördersystem
abtransportiert werden kann. Beispiele derartiger Greifzylinder
sind in den US-Patenten Nr. 5,226,871; 5,522,586 und 5,797,319 offenbart,
deren Offenbarungen hier jeweils unter Bezugnahme beinhaltet sein
sollen.
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Während derartige
Systeme weiter verwendet werden, erfordern gewisse Herstellkriterien
die Notwendigkeit für
den einen oder anderen Typ Falzpaar. Beispielsweise haben sich Rotationsfalzapparate
als extrem unempfindlich und dauerhaft erwiesen und werden daher
oftmals bevorzugt bei Einrichtungen, bei denen es wünschenswert
ist, täglich
eine große
Menge an Produkten zu erzeugen, wie beispielsweise bei Zeitungen.
Greiffalzapparate haben sich jedoch als genauer erwiesen und führen zu
minimaler Markierung auf den Signaturen und sind daher wünschenswerter
in Situationen, bei denen extrem hohe Quali tät und Genauigkeit an vorderster
Stelle stehen, wie beispielsweise bei Magazinen und Katalogen.
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Einige
Druckmaschinen sind mit beiden Mechanismen ausgestattet. Derartige
Maschinen sind jedoch relativ teuer, insofern, als unter anderem
zwei separate Falzpaare vorgesehen sein müssen. Dies umfaßt zusätzliche
Rahmen, Antriebswellen, Antriebsgetriebe, Fächer und Förderer. Da die Hardware sowohl
für den
Rotationsfalzapparat wie auch den Greiffalzapparat an der gleichen
Maschine zur Verfügung
stehen muß,
ungeachtet dessen, welcher verwendet wird, sind die Mechaniken der
daraus resultierenden Maschinen eng gruppiert, wodurch nur geringer
zugänglicher
Raum in der Maschine zum Zwecke der Wartung und ähnlichem vorgesehen ist. Ein
Beispiel einer derartigen letzteren Art von Vorrichtung mit einem
Falzapparat für
eine Druckmaschine ist in der DE-A-1 011 437 offenbart. Dieser bekannte
Falzapparat für
Druckmaschinen umfaßt mehrere
Zylinder und Walzen, deren Zusammenwirken entweder aktiviert oder
deaktiviert wird in Abhängigkeit
davon, ob der Falzapparat für
die Druckmaschine für
einen Rotationsmodus oder einen Greifmodus vorgesehen ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist Ziel der Erfindung, den Aufbau bekannter Falzsysteme für Druckmaschinen
zu vereinfachen. Dieses Ziel wird erreicht mit Hilfe eines Falzpaares
nach Anspruch 1, einen Falzapparat für eine Druckmaschine nach Anspruch
13 und einem Verfahren nach Anspruch 20.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung ist ein Falzsystem für eine Druckmaschine vorgesehen,
das einen Rahmen, einen an dem Rahmen montierten Falzzylinder, einen
an dem Rahmen montierten Greifzylinder und einen an dem Rahmen montierten Rotationsmodusaufbau
aufweist. Eine bewegliche Bahn aus bedrucktem Material ist so ausgelegt,
daß sie
die Druckmaschine durchquert und in individuelle Signaturen geschnitten
wird. Der Falzzylinder ist ausgelegt zur Aufnahme der Signaturen
und weist ein Falzmesser auf, das ausgelegt ist, um sich von diesem
radial zu erstrecken, um in jeder Signatur einen Falz anzubringen.
Der Falzzylinder ist konfigurierbar zu einem Rotationsmodus oder
einem Greifmodus. Der Greifzylinder ist in der Nähe des Falzzylinders positioniert
und weist mehrere Klemmanordnungen auf, die sich von ihm radial
erstrecken, wobei jede Klemmanordnung ausgelegt ist zur Aufnahme
des Falzmessers und einer gefalzten Signatur darin, wenn der Falzzylinder
sich in dem Greifmodus befindet. Der Rotationsmodusaufbau weist
ein Paar zweite Falzwalzen auf, die über einen Spalt voneinander getrennt
sind, der ausgelegt ist zur Aufnahme des Falzmessers und einer Signatur
darin, wenn sich der Falzzylinder im Rotationsmodus befindet.
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In Übereinstimmung
mit anderen Aspekten der Erfindung, kann das Falzmesser mit einem
Steuermechanismus bzw. Timingmechanismus verbunden sein, der einstellbar
ist, um zu bewirken, daß das Falzmesser
sich entweder in eine der Klemmanordnungen erstreckt, wenn der Greifmodus
vorliegt, oder in den Spalt, wenn der Rotationsmodus vorliegt. Der Steuermechanismus
kann ein Planetengetriebesystem aufweisen.
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In Übereinstimmung
mit einem anderen Aspekt der Erfindung ist ein Falzpaar für eine Druckmaschine
vorgesehen, das eine Rotationsmodusanordnung, eine Greifmodusanordnung
und eine Einrichtung zum Führen
bzw. Anbringen eines Falzes in einer Signatur über entweder die Rotationsmodusanordnung
oder die Greifmodusanordnung aufweist.
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In Übereinstimmung
mit noch einem anderen Aspekt der Erfindung, ist ein Verfahren zum
Herstellen gefalzter Signaturen aus einer bewegbaren Papierbahn
vorgesehen, das die Schritte aufweist: Schneiden der bewegbaren
Papierbahn in Signaturen, Erzeugen eines Falzes in der Signatur
und Führen
des Falzes zu einer Rotationsmodusanordnung oder einer Greifmodusanordnung,
wobei die Rotationsmodusanordnung und die Greifmodusanordnung auf
dem selben Falzpaar vorgesehen sind.
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Diese
und andere Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
offensichtlicher aus der folgenden detaillierten Beschreibung in
Zusammenhang mit den beigefügten
Zeichnungen.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Druckmaschine gemäß der Erfindung
in einem Rotationsmodus;
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2 ist
eine schematische Darstellung einer Druckmaschine gemäß der Erfindung
in einem Greifmodus;
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3 ist
eine schematische Wiedergabe einer Druckmaschine gemäß der Erfindung
in Darstellung einer Spinnen- bzw. Läuferbewegung, die in der Industrie
typisch ist, die jedoch in Übereinstimmung mit
der Erfindung gesteuert bzw. getimet ist, um mit einer Rotationsmodusanordnung
zusammenzuwirken;
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4 ist
eine seitliche Schnittansicht durch einen Falzzylinder und eine
Spinnen- bzw. Läuferanordnung,
die typisch für
Rotationsfalzapparate ist, die gegenwärtig in Zeitungsdruckereien
existieren und von der Erfindung genutzt werden.
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5A–G sind
schematische Darstellungen einer Druckmaschine gemäß der Erfindung
in aufeinanderfolgenden Betriebsstufen im Rotationsmodus; und
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6A–G sind
schematische Darstellungen einer Druckmaschine gemäß der Erfindung
in aufeinanderfolgenden Betriebsstufen im Greifmodus.
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Während die
Erfindung verschiedensten Modifikationen und alternativen Konstruktionen
unterworfen sein kann, sind in den Zeichnungen gewisse darstellende
Ausführungsbeispiele
von ihr gezeigt und werden detailliert unten beschrieben. Es ist
jedoch selbstverständlich,
daß nicht
beabsichtigt ist, die Erfindung auf die speziell offenbarten Formen einzuschränken, sondern
die Erfindung soll im Gegenteil alle Modifikationen, alternative
Konstruktionen und Äquivalente
abdecken, die unter den Geist und den Bereich der Erfindung, wie
er in den beigefügten
Ansprüchen
definiert ist, fallen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Bezugnehmend
nun auf die Zeichnungen und unter spezieller Bezugnahme auf die 1 und 2,
wird ein Falzapparat für
eine Druckmaschine gemäß der vorliegenden
Erfindung allgemein mit Bezugszeichen 20 bezeichnet. Wie
darin gezeigt, weist der Falzapparat 20 für eine Druckmaschine
einen Rahmen 22, relativ zu dem sich eine bewegliche Papierbahn 24 bewegen
kann. Wenn auch nicht gezeigt, ist es selbstverständlich,
daß die
Papierbahn 24 typischerweise vorgesehen ist in Form einer
aufgewundenen Papierrolle vorgesehen wird, die durch den Falzapparat 20 der
Druckmaschine gedreht und gezogen wird, damit darauf verschiedene
Druckvorgänge
vorgenommen werden können.
Einmal bedruckt, wird die Papierbahn 24 in Signaturen 26 geschnitten
und zu Endeinheiten 28 gefalzt.
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Zunächst bezugnehmend
auf 1, wird der Rotationsmodus gezeigt, in den der
Falzapparat 20 für
eine Druckmaschine gebracht werden kann. Die sich in Richtung des
Pfeils A bewegende Papierbahn 24 ist anfänglich teilweise
um einen Falzzylinder 30 gewickelt und wird daran über einen
ersten Satz Stifte 32 (3) gehalten.
Wie dies weiter detailliert hier beschrieben wird, ist der erste
Satz Stifte 32 so gesteuert bzw. getimt, daß er vor
dem Schneiden von dem Falzzylinder 30 absteht und sich
vor dem Falzen in den Falzzylinder 30 zurückzieht.
Ein zweiter Satz Stifte 32 ( 3) ist vorgesehen,
um die Papierbahn 24 an dem Falzzylinder 30 zu
halten, nachdem die Signatur 26 abgeschnitten ist. Ein dritter
Satz Stifte 32 (3) ist ebenfalls vorgesehen,
um einen fortwährenden
Betrieb zu ermöglichen,
der vollständiger
unten beschrieben ist.
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Nachdem
sich der erste Satz Stifte 32 von dem Falzzylinder 30 weg
und in die Papierbahn 24 erstreckt hat, wird die Papierbahn 24 durch
Schneidmesser 34 in Signaturen 26 geschnitten,
die sich radial von einem Schneidzylinder 36 erstrecken.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
dreht sich der Schneidzylinder 36 entgegen dem Uhrzeigersinn (Pfeil
B) und der Falzzylinder 30 dreht sich im Uhrzeigersinn
(Pfeil C). Die Schneidmesser 34 wirken zusammen mit Prallstöcken 38,
die an dem Falzzylinder 30 vorgesehen sind, um die Signaturen 26 zu
erzeugen. Nachdem der Schnitt durchgeführt ist, wird die Papierbahn 24 durch
den zweiten Satz Stifte 32 (siehe 3) weiter
an dem Falzzylinder 30 gehalten.
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Befindet
sich die Druckmaschine 20 im Rotationsmodus, so wird ein
Falz 40 in der Signatur 26 gleichzeitig mit dem
Schnitt durchgeführt,
der durch die Erstreckung einer oder zweier Sätze an Falzmessern 42 von
dem Falzzylinder 30 herrührt, wie dies am besten in
den 5A–G gezeigt
ist. Die Erstreckung des ersten Satzes an Falzmessern 42 bewirkt,
daß die
Spitzen 43 der Messer 42 den Falz 40 (5B)
erzeugen und den Falz 40 der Signatur 26 in einen
Spalt bzw. eine Lücke 44 schieben,
der zwischen einem Paar zweiter Falzwalzen 46 und 48 vorgesehen
ist. Ist einmal die Signatur 26 über Reibung in dem Spalt 44 ergriffen,
so bewirkt eine Drehung der ersten und zweiten Falzwalzen 46 und 48 in
die durch die Pfeile D bzw. E in 1 angegebenen Richtungen,
daß die
Signatur 26 von dem Falzzylinder 30 weggezogen
wird. Diese Bewegung vervollständigt
den Falz 40 und führt
zu einer gefalzten Signatur oder Endeinheit 28. Der erste
Satz Stifte 32 wird in gesteuerter Weise zurückgezogen
mit der Erstreckung des ersten Satzes an Falzmessern 42,
um die Signatur während
des Falzens freizugeben.
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Unterhalb
des Falzzylinders 30 ist ein Ablagesystem 50 vorgesehen.
Das Ablagesystem 50 weist einen Fächer 52 oberhalb eines
Austrittsförderers 54 auf.
Der Fächer 52 weist
eine rotierende Nabe 56 auf, von der sich mehrere gekrümmte Flügel 58 erstrecken.
Jedes Paar angrenzender, gekrümmter
Flügel 58 definiert
eine Tasche 60, die ausgelegt ist zur Aufnahme einer Endeinheit 28.
Eine Drehung des Fächers 52 in
die durch Pfeil F angegebene Richtung, bewirkt, daß die Endeinheit 28 auf
dem Austrittsförderer 54 abgelegt
wird, wobei die Falze 40 vorwärts weisen zwecks Transport
zu stromabwärts liegender
Apparatur (nicht gezeigt) in Richtung des Pfeils G.
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Bezugnehmend
nun auf die 2, ist der Falzapparat 20 für eine Druckmaschine
in einem Greifmodus konfiguriert, gezeigt. Es sei festgehalten, daß die im
Zusammenhang mit dem Rotationsmodus stehende Apparatur in der Nähe des Falzzylinders 30 positioniert
bleibt, daß sich
jedoch die ersten und zweiten Sätze
Falzmesser 42 in eine unterschiedliche Drehstellung als
im Rotationsmodus erstrecken, wenn sich der Falzapparat 20 für eine Druckmaschine
im Greifmodus befindet. Der Steuermechanismus zur Bewerkstelligung
einer derartigen unterschiedlichen Erstreckung der Sätze von
Falzmessern 42 wird in weiteren Details hier diskutiert.
Ein zweiter Steuermechanismus ist vorgesehen, um die Erstreckung bzw.
das Ausfahren und das Zurückziehen
der ersten, zweiten und dritten Sätze Stifte 32 zu koordinieren.
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6A–G zeigen
die Greifmodusanordnung in verschiedenen Betriebszuständen. Wie
darin erkennbar, ist ein Greifzylinder 62 in der Nähe des Falzzylinders 30 vorgesehen
und derart ausgelegt, daß er
in Richtung des Pfeils H (siehe 2) rotiert. Der
Greifzylinder 62 weist mehrere sich radial von ihm erstreckende
Greifklemmen bzw. -klappen auf. Die Greifer 64 weisen erste
und zweite Klemmarme 66 und 68 auf, die derart
ausgelegt sind, daß sie
sich schließen
und öffnen,
um in den Signaturen 26 erzeugte Falze 40 zu greifen.
Die Rotation des Greifzylinders 62 ist derart gesteuert
bzw. getimed, daß einer
der Sätze
Falzmesser 42 sich heraus erstreckt und den Falz 40 in
eine der Klemmen 64 schiebt, wenn beide drehen. Eine weitere
Rotation bzw. Drehung des Greifzylinders 62, nachdem eine
Signatur 26 eingeklemmt wurde, vervollständigt den
Falz 40 und führt
zu der Endeinheit 28.
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Die
Endeinheit 28 wird über
den Greifzylinder 62 auf ein zweites Ablagesystem 70 abgelegt. Das
Ablagesystem 70 weist einen Fächer 72 auf, der oberhalb
eines Austrittsförderers 74 positioniert
ist. Der Fächer 72 weist
eine Nabe 76 auf, von der aus sich mehrere gekrümmte Flügel 78 erstrecken.
Jedes angrenzende Paar gekrümmter
Flügel 78 definiert eine
Tasche 80, die ausgelegt ist zur Aufnahme einer Endeinheit 28.
Eine Drehung des Fächers 72 in
die durch Pfeil I angegebene Richtung bewirkt, daß die Endeinheiten 28 auf
dem Austrittsförderer 74 abgelegt
werden, der die Endeinheiten 28 in die durch Pfeil J angegebene
Richtung transportiert.
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Aus
den 1 und 2 ist erkennbar, daß bei Verwendung
eines einzigen Falzzylinders 30, der Falzapparat 20 für eine Druckmaschine
von einem Rotationsmodus zu einem Greifmodus konfiguriert werden
kann. Im Rotationsmodus wird die Hardware, die in Verbindung steht
mit dem Greifmodus, nicht verwendet. In ähnlicher Weise wird die Hardware,
die in Verbindung steht mit dem Rotationsmodus, nicht verwendet,
wenn sich die Druckmaschine 20 im Greifmodus befindet. Es ist wichtig
festzuhalten, daß der
Falzapparat 20 für
eine Druckmaschine gekauft und installiert werden kann, lediglich
mit der Hardware, die in Verbindung steht lediglich mit dem Rotationsmodus
oder lediglich dem Greifmodus oder beiden. Bei jedem Szenario ist
lediglich ein einziger Falzzylinder 30 erforderlich, wodurch
Kosten reduziert werden und die Zugänglichkeit verbessert wird.
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Die
ersten und zweiten Sätze
an Falzmessern 42 können,
wie oben angegeben, konfiguriert sein, um sich von dem Falzzylinder 30 unter
unterschiedlichen rotationsmäßigen Stellungen
und in verschiedenen Abständen
zu erstrecken, indem ein Steu ermechanismus bzw. Timingmechanismus 82 verwendet
wird. Der Steuermechanismus 82, der als Spinnen- bzw. Läuferanordnung
bezeichnet wird, ist so ausgelegt, daß er die Falzmesser 42 bei
jeder 120°-Drehung
des Falzzylinders 30 radial nach außen erstreckt, wie dies in
den 1 und 2 gezeigt ist.
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Hinsichtlich
der Mechaniken der Spinnenanordnung 82, zeigen 3 und 4 die
Spinnenanordnung 82 im Detail. Die Spinnenanordnung 82 ist vorzugsweise
ein Planetengetriebesystem mit einem Antriebsgetriebe 84,
das in gleiche Richtung dreht wie der Falzzylinder 30.
Das Antriebsgetriebe 84 ist gegenüber dem Boden bewegungslos,
jedoch dreht eine Antriebsvorrichtung 86 um das Antriebsgetriebe 84 in
die durch Pfeil K angegebene Richtung. Das Antriebsgetriebe 84 weist
Zähne 88 auf,
die in Eingriff gelangen können
mit Zähnen 90 der
ersten und zweiten Zwischengetriebe 92. Die Zähne 90 der
Zwischengetriebe 92 greifen ineinander mit Zähnen 96 der
ersten bzw. zweiten Falzmesserschäfte 98. Die ersten
und zweiten Sätze
Falzmesser 42 sind an den ersten bzw. zweiten Falzmesserschäften 98 befestigt.
Daher bewirkt eine Drehung des Antriebsgetriebes 84 in
Richtung des Pfeils K eine Drehung der Zwischengetriebe 92 in
gleicher Richtung, was wiederum eine Drehung der Falzmesserschäfte 98 in
die durch Pfeil L angegebene, entgegengesetzte Richtung bewirkt.
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Unter
Vorgabe der entsprechenden Durchmesser des Falzzylinders 30,
des Antriebsgetriebes 84, des Zwischengetriebes 92 und
der Falzmesserschäfte 98,
ist erkennbar, daß die
Falzmesserschäfte 98 mehrere
Drehungen für
jede individuelle Drehung des Falzzylinders 30 durchführen. Dies
ist durch Verlaufswege α und β in den 5A–G und 6A–G dargestellt,
wobei der mit α bezeichnete
Verlaufsweg die Bewegung der Falzmesserschäfte 98 in Bezug auf
den Boden angibt und der mit β bezeichnete
Verlaufsweg die Bewegung der Falzmesserspitzen 43 in Bezug
auf den Boden angibt. Durch Verwendung erster und zweiter Sätze Falzmesser 42 und
des beschriebenen Getriebesystems, erstreckt sich eines der Falzmesser 42 über den
Umfang 83 (siehe 4) des Falzmessers 30 an
der Stelle der zweiten Falzwalzen 46 und 48 bei
jeder 120°-Drehung
des Falzzylinders 30.
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In
den 3 und 5A–G, entspricht die
Erstreckung der Falzmesser 42 über den Umfang 83 des
Falzzylinders 30, dem Ort des Spalts 44. Falls jedoch
der Nutzer wünscht,
auf den Greifmodus umzuschalten, so können die ersten und zweiten
Sätze Falzmesser 42 radial
nach außen, über den
Umfang 83 des Falzzylinders 30 bei einer Stelle
erstreckt werden, die dem Ort des Greifzylinders 62 entspricht. Dies
wird bewerkstelligt durch Indexieren der gesamten Antriebsvorrichtung 86 um
120° in
Richtung im Uhrzeigersinn von der in 5A–G gezeigten Position
in die in den 6A–G gezeigte
Position, um dadurch die Erstreckung des Falzmessers 42 mit
dem Ort des Greifzylinders 62 zu koordinieren. Eine derartige
Indexierung erfordert lediglich, daß das Antriebsgetriebe 84,
die Antriebsvorrichtung 86, die Zwischengetriebe 92 und
die Falzmesserschäfte 98 physikalisch
bewegt werden. Nach dem Indexieren, fährt jeder Satz Falzmesser 42 damit
fort, sich nach jeder 120°-Drehung
des Falzzylinders 30, radial nach außen zu erstrecken, jedoch erstrecken
sich die Falzmesser 42 lediglich über den Umfang 83 des Falzzylinders 30 an
dem Ort des Greifzylinders 62.
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Aus
dem Vorstehenden ist daher erkennbar, daß die offenbarte Vorrichtung
und das Verfahren fähig
sind, gefalzte Signaturen aus einer bewegbaren Materialbahn in entweder
einem Rotationsmodus oder einem Greifmodus zu erzeugen, um dadurch
die vorteilhaften Merkmale beider Moden vorzusehen, während Anforderungen
an die Apparatur minimiert sind und der physikalische Zugangsraum
der Druckmaschine verbessert ist.